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Engel ohne Flügel

von

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Seitdem er elf ist, zieht er mit dem Zirkus durch die Lande. Sein ganzes Leben schon, wenn er die Jahre nicht mitzählt, über die er mit niemandem spricht.

Er erkennt sich nicht auf den Plakaten, die man an jeder Straßenecke sieht, seit der Zirkus in der Stadt ist. Von überallher lächeln zahllose Mats mit zerstrubbelten Haaren und bunten Kostümen auf die Menschenmassen in Capital City hinunter, sogar sein Spiegelbild grinst ihn höhnisch an, scheint ihn auszulachen und zu verspotten, wenn er wie vor jedem Auftritt sein Kostüm zurechtzupft und sich noch einmal prüfend durch die Haare fährt. Hunderte von Lächeln und keins davon ist echt. Manchmal gruselt er sich wirklich vor sich selbst.

Er wünscht sich nichts sehnlicher, als er selbst zu sein, und sei es auch nur für einen Moment.

Komm schon, zeig es ihnen, flüstert sein Spiegelbild. Zeig ihnen, wer du wirklich bist. Du wirst deinen Job verlieren. Du wirst deine Freunde verlieren. Du wirst alles verlieren, was du dir aufgebaut hast, genau so, wie du es verdient hättest. Die Leute wollen unterhalten werden, niemand braucht einen traurigen Clown. Niemand.

Und jedes Mal lächelt er zurück und tritt hinaus in die Manege. Er ist Clown, er ist Zauberer, er ist Engel, er ist, was auch immer es braucht, um sie ihren grauen Alltag und die düstere Realität für einen Moment vergessen zu lassen. Und es funktioniert. Kinder kreischen fast vor Lachen, auch Erwachsene spenden ihm begeistert Beifall und selbst nach der dritten Zugabe will das Publikum immer noch mehr. Bedauernd lächelnd zuckt er mit den Schultern, winkt in die Runde und verbeugt sich noch einmal unter tosendem Applaus, bevor er aus der Manege verschwindet.

Hinter den Kulissen nicken ihm die anderen Artisten anerkennend zu, der Direktor klopft ihm beifällig auf die Schulter. Ein reibungsloser Auftritt, wie immer. Jemand lobt ihn für seine überragenden Schauspielkünste. Er lacht und bedankt sich.

Wenn sie nur wüssten, wispert sein Spiegelbild hämisch, als er zurück in seinen Wohnwagen kommt und sich vor den Spiegel setzt, um sich das Konfetti aus den Haaren zu pflücken.

Ein sehr kleiner Teil von ihm verspürt fast so etwas wie einen perversen Stolz auf seine perfekt unperfekte kleine Fassade. Wie leicht er sie alle täuschen kann, ohne es überhaupt zu wollen. Der größere Teil allerdings hasst ihn dafür. Er ist kein Clown, kein Zauberer und erst recht kein Engel.

Willst du ihnen nicht zeigen, wer du wirklich bist? Ihnen sagen, warum du immer langärmelige Kostüme trägst und dass dein Lächeln nicht echt, sondern antrainiert ist? Dass der Mat, den sie kennen, nichts weiter als eine Lüge ist? Sie werden dich wegsperren lassen, zu Recht. Du bist ein Monster und das weißt du.

Er lächelt zurück. Dann schlägt er zu.

Er kann das widerliche, falsche Lächeln nicht länger ertragen, genauso wie sein Kostüm. Auf einmal fühlt sich das makellos weiße Engelsgewand viel zu eng an, schnürt ihm den Hals zu und lässt ihn kaum atmen.

Mit panischen, fahrigen Bewegungen und hektischen Verrenkungen versucht er, den Reißverschluss an seinem Rücken zu erreichen, aber es ist hoffnungslos und mit jedem fehlgeschlagenen Versuch wird er wütender auf sich.

Er hört Stoff reißen und Nähte platzen, als er sich das Kostüm schließlich einfach über den Kopf zerrt, aber es ist ihm egal. In seiner Raserei reißt er auch die Glitzerflügelchen ab und wirft sie weg. Der Heiligenschein aus Plastik zerbricht knackend unter seinem Fuß.

Und immer noch grinst sein Spiegelbild ihn an, als er schwer atmend den Kopf hebt. Ein feines Netz aus Rissen überzieht sein Gesicht.

Los, komm schon! Bring es zu Ende! Du willst es doch auch.

Sei endlich still!, brüllt er stumm.

Mit zwei schnellen Schritten durchquert er den Raum. Er packt den Spiegel und schmettert ihn auf den Boden, lässt sich auf die Knie fallen und schlägt wieder und wieder auf ihn ein. Er hört nicht auf, als die Schmerzen wie glühendes Metall durch seine Adern schießen. Nicht, als sich Spiegelsplitter tief in seine Haut bohren und an seinen Knochen schaben. Selbst dann nicht, als er seine Hände überhaupt nicht mehr spürt. Er lächelt, aber seine Augen schreien.

Und für einen kurzen Moment zeigt er der Welt, wer er wirklich ist. Wie er sich fühlt. Zerrissen. Zerschlagen.

Kaputt.

Aber kein Zuschauer lässt sich blicken, die Ränge bleiben leer, niemand applaudiert, als die Vorstellung vorbei ist. Als er keuchend und mit blutigen, zerfetzten Fingerknöcheln in einem Haufen Scherben sitzt.

Erst ein Klopfen an seiner Wohnwagentür holt ihn ruckartig wieder in die Realität zurück. Er blinzelt ein paar Mal, dann atmet er tief durch, wischt er sich mit dem Ärmel über sein Gesicht und steht auf. Den besorgten Nachbarn, der Seiltänzerin Antoinette und seinem Clownkollegen Marc, erzählt er mit seinem unwiderstehlich herzerwärmendem Lächeln, ihm sei ein komplettes Teeservice heruntergefallen und entschuldigt sich für die Lärmbelästigung. Nein, er brauche keine Hilfe. Nein, er sei nicht verletzt. Ja, alles sei in Ordnung. Bis morgen dann und gute Nacht!

Als er die Tür wieder schließt, hasst er sich noch ein bisschen mehr.

Erst kurz nach Mitternacht traut er sich erneut aus seinem Wohnwagen. Er trägt ein viel zu großes Sweatshirt, die Kapuze über den Kopf und die langen Ärmel über die provisorischen Bandagen an seinen Fingerknöcheln gezogen. Mit einem undefinierbaren Stoffbündel unter dem Arm schleicht er sich zum Zaun. Vorsichtig setzt er einen Fuß vor den anderen, hält immer wieder inne und sieht sich alarmiert um, weil er glaubt, etwas gehört zu haben. Sein Herz klopft ihm immer noch bis zum Hals, als er endlich nah genug ist, um sich durch eine Lücke zwischen den Brettern zu zwängen. Ohne zurückzusehen, läuft er hinunter zum Fluss und schlägt den Weg Richtung Mülldeponie ein.

Gerade, als er verbissen und ein wenig außer Atem versucht, das zerrissene und blutige Engelskostüm in den ohnehin schon hoffnungslos überfüllten Container zu stopfen, hört er plötzlich hinter sich ein Geräusch. Ein Geräusch wie... das Scharren von Schuhen auf dem Asphalt.

Erschrocken fährt er herum. Hinter ihm, nur ein paar Meter entfernt, steht eine zierliche junge Frau und starrt ihn an. Wie lange sie wohl schon da steht? Hat sie ihn etwa auch beobachtet, als er das Kostüm hergebracht hat?

"Oh, hey. Wer bist du denn? Was tust du hier?" Schon wieder dieses ekelerregende Lächeln, und er kann nichts dagegen tun.

Sie antwortet nicht, starrt ihn nur weiter an. Nach ihrer Kleidung zu urteilen, ist sie eine von den Obdachlosen, die seit einiger Zeit unten am Flussufer unter der Serenity Bridge wohnen: Ein viel zu großer, ausgebeulter Pullover, auf dem ein ausgebleichter Stern prangt, löchrige Leggins und ausgetretene Turnschuhe, um ihren Hals und Mund hat sie einen knallroten Wollschal gewickelt. Die langen schwarzen Haare fallen ihr über die Schultern, von Wind und Wetter zerzaust, aber erstaunlich glänzend.

"Ähm... stimmt etwas nicht? Kann ich dir helfen?" Verzweifelt versucht er, seine Mundwinkel nach unten zu ziehen, irgendwie neutral zu wirken, aber es gelingt ihm nicht. Das Lächeln bleibt an seinen Lippen hängen wie festgetackert.

Endlich reagiert sie. Sie hebt ihren Zeigefinger, als wolle sie sagen: Warte. Dann greift sie unter ihren überdimensionierten Schal und zieht zu seinem Erstaunen einen kleinen Notizblock und einen Kugelschreiber darunter hervor. Erklärend deutet sie auf die roten Stoffmassen, unter denen sich irgendwo ihr Hals befinden muss, und schüttelt den Kopf.

"Oh, natürlich." Mitfühlend verzieht er das Gesicht. "Das tut mir leid..."

Sie zuckt mit den Schultern, zückt ihren Kugelschreiber und beginnt zu schreiben.

Sie ist schnell, das ist das Erste, was ihm auffällt. Ihr Kugelschreiber saust über das Papier wie ein geölter Blitz und nur zwei Sekunden später hält sie ihm bereits ihren Block unter die Nase.

Das Nächste, was ihm auffällt, ist ihre eigenartig verschnörkelte, aber seltsam schöne und saubere Handschrift. Ohne ihre Botschaft überhaupt gelesen zu haben, ist er sich felsenfest sicher, dass hier jeder Buchstabe ein Kunstwerk für sich und jedes Wort am einzig richtigen Platz ist.

Warum wirfst du das Kostüm weg?, liest er und es dauert einige Sekunden, bis er sich wieder von den Worten losreißen kann.

"Na, ist das nicht offensichtlich?", lacht er. "Sieh es dir an, wie verschmutzt und kaputt es ist. Die Flügel fehlen auch. Das gehört doch eindeutig in den Müll, oder etwa nicht?"

Sie runzelt die Stirn. Eine Weile lang sieht sie ihn nachdenklich an, dann senkt sie ihren Kopf und beginnt wieder, zu schreiben.

Diesmal braucht sie länger für ihre Worte, aber er wartet geduldig.

Beinahe stumm tanzt ihr Kugelschreiber über die Blockseite, füllt ihn atemberaubend schnell mit ihren verschlungenen Kreisen und Schnörkeln.

Eigentlich logisch, dass sie so schnell schreiben kann, denkt er. Wahrscheinlich bleibt ihr gar nichts anderes übrig, wenn sie wenigstens ansatzweise mit dem gesprochenen Wort mithalten will.

Unwillkürlich beginnt er, darüber nachzudenken, wieso sie wohl stumm ist. Ein Geburtsdefekt ist es vermutlich eher nicht, sonst hätte sie bestimmt von klein auf gelernt, sich mittels Gebärdensprache zu verständigen und ihn zumindest gefragt, ob er die beherrschte, bevor sie auf schriftliche Kommunikation zurückgegriffen hätte. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass sie schon ihr ganzes Leben auf der Straße gelebt hat, aber bei ihrer Handschrift hält er das für eher unwahrscheinlich. Das lässt nur eine Möglichkeit offen: Sie hat einmal ein normales Leben gehabt- und dann einen schrecklichen Unfall. Ob es derselbe Unfall ist, der sie dazu gezwungen hat, ihr Leben auf der Straße zu verbringen oder ob es sogar zwei Einschnitte in ihr Leben gab, er weiß es nicht. Das Einzige, was er weiß, ist, dass sie ihm unglaublich leidtut. Und dass er unbedingt damit aufhören sollte, so mitfühlend zu sein. Er hat in seinem eigenen Leben schon genug Probleme, da braucht er sich nicht auch noch die von jedem anderen aufzuladen, aber er kann es wohl einfach nicht lassen.

So gut es geht, wischt er seine düsteren Gedanken beiseite, denn mit jeder Sekunde, die sie mit ihrer Nachricht verbringt, steigt auch seine Neugier. Was sie ihm wohl zu sagen hat?

Endlich hebt sie, offenbar zufrieden mit ihrem Werk, den Kopf und lässt die Mine ihres Kugelschreibers wieder einrasten. Stolz präsentiert sie ihm die nun vollgeschriebene Blockseite und wie bereits zuvor kann er zunächst nicht anders, als die Harmonie der Buchstaben auf dem Papier zu bewundern.

Ich mag das Kostüm, liest er. Die echten Engel kommen eben nicht goldgelockt, dauerlächelnd und mit waschmittelweißen Flügeln und Nachthemden auf die Erde hinuntergeschwebt. Sie spielen keine Harfe, vielleicht können sie noch nicht einmal singen.

Nein, die echten Engel sind verwahrlost und verschmutzt, sie leben mitten im Dreck, umgeben von Abschaum. Genau da, wo es am meisten wehtut, damit sie denen helfen können, die ihre Hilfe am meisten brauchen. Sie brauchen kein Waschmittel, keine Harfen und keinen Chor, um ihren Mitmenschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, ihnen den Tag zu versüßen und ihr Leben ein kleines bisschen lebenswerter zu machen. Das schaffen sie auf viel einfachere, viel menschlichere Weise, sodass man sie fast gar nicht mehr als Engel erkennt und es als selbstverständlich erachtet, was sie tun. Aber das ist ihnen egal, denn das Lächeln der anderen ist für sie Belohnung genug.

Engel sind selbstlos, so selbstlos, dass sie unermüdlich versuchen, anderen Menschen zu helfen und dabei keinerlei Rücksicht auf sich selbst nehmen. Voll verzweifelter Hoffnung versuchen sie, andere zu reparieren und merken nicht, dass sie sich dabei selbst kaputtmachen. Aber viel zu oft scheitern sie auch in ihrer Mission. Sie werden enttäuscht, ausgenutzt, bestraft, als zu naiv und zu idealistisch bezeichnet. Nicht alle Engel sind stark genug, das auf Dauer auszuhalten... manche zerbrechen daran. Und fallen.

Wir leben in einer brutalen und grausamen Welt, das ist wahr. Aber solange es noch Engel in dieser Welt gibt, gibt es Hoffnung für die Menschen. Für das Gute in jedem von ihnen.

Gib die Hoffnung nicht auf. Verlier den Glauben an dich selbst nicht. Und denk dran: Echte Engel... haben keine Flügel.

Einen Moment lang sieht sie ihn nachdenklich an, dann setzt sie noch hinzu:

Und sie brauchen auch keine, um aus dieser Welt eine bessere zu machen.

Er atmet hörbar aus und merkt erst jetzt, dass er die ganze Zeit über die Luft angehalten hat. Kein Wunder: Er fühlt sich, als hätten ihre Worte ihm einen Schlag in die Magengrube versetzt. Nur ein paar Zeilen und seine ganze Welt steht Kopf. Als wäre ihm urplötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen worden und als würde er fallen.

Aber es ist die gute Art von Fallen. Die, die einem unzählige Schmetterlinge in den Bauch zaubert und die einen übermütig loslachen lässt, weil man glaubt, fliegen zu können und dass da kein Boden ist, auf dem man irgendwann aufprallen könnte.

"Da-danke", stammelt er völlig überrumpelt. "Ich meine- wow, das-das ist..."

Während er noch vergeblich nach Worten sucht, um zu beschreiben, was er gerade fühlt, reißt sie das Blatt aus ihrem Notizblock und drückt es ihm in die Hand. Sie verstaut ihre Schreibutensilien wieder unter ihrem Schal, dreht sich auf dem Absatz um und spaziert davon. Ihre Augen lächeln, als sie sich ein letztes Mal zu ihm umdreht, bevor sie hinter der nächsten Straßenecke verschwindet.

Noch eine ganze Weile steht er da, ungläubig auf das Blatt in seiner Hand starrend.

Zeile um Zeile um Zeile ihrer Botschaft liest er sich durch, lässt ihr Gespräch noch einmal vor seinem inneren Auge vorbeiziehen, um sich irgendwie erklären zu können, was ihm gerade passiert ist.

Und für einen einzigen, bittersüßen Moment sind all sein Kummer und all seine Probleme verschwunden.

Er vergisst die Plakate. Er vergisst den Spiegel. Er vergisst die Scherben, das Blut und die Narben an seinen Handgelenken. Er vergisst, dass er am Ufer eines stinkenden Flusses, inmitten von überfüllten Müllcontainern steht.

Er blinzelt ein paar Mal, dann wischt er sich mit dem Ärmel über sein Gesicht.

Und für einen kurzen Moment fühlt sich sein Lächeln echt an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lady_Shanaee
2017-02-18T15:20:05+00:00 18.02.2017 16:20
Diesmal eine Geschichte mit kleinen ungewöhnten Nachlässigkeiten in der Präsentation, AtriaClara ^^ Aber sie ist wunderschön. Anrührend. Sie gewährt einen wunderbaren, tiefen Blick in Mats Gefühle.

Ich wünschte, ich wäre das Mädchen mit dem Notizblock gewesen und hätte ihm diese Worte schreiben können. Sie werden nur für eine kurze Zeit helfen, doch sie sind ein Anfang.

Es hat sich gelohnt, so viel Zeit in diesen Oneshot zu investieren und ich freue mich, dass ich ihn hier lesen konnte. Vielen Dank für so eine berührende Geschichte.

Shanaee
Antwort von:  AtriaClara
18.02.2017 17:29
Ah, auf deinen Kommentar habe ich schon gewartet. :D
Nachlässigkeiten? Wo? O.o
Aber vielen Dank für deinen Kommentar und die lieben Worte. Natürlich ist es ein schwieriges Thema, aber ich hatte gehofft, es trotzdem ausreichend thematisieren zu können. ^^
Sie sind ein Anfang, ja, bis er... pssst, keine Spoiler.
Immer wieder gerne. Die nächste Geschichte wird dann ein Wichtel-OneShot. X)
Vielen Dank nochmal!

Wir sehen uns!
LG AtriaClara
Antwort von:  Lady_Shanaee
19.02.2017 02:11
Du hast ein paar Rechtschreibfehlerchen... Moment...

>> Du bist ein Monster und das weißt du.<<
Nach meiner Kenntnis kommt vor dem "und" ein Komma, weil ein weiterer vollständiger Satz folgt. Oder hat das die neue Rechtschreibung geändert?

>> aber es ist hoffnungslos und mit jedem fehlgeschlagenen Versuch...<<
Auch hier kommt nach dem "und ein weiterer, vollständiger Satz, also muss vor das "und" ein Komma.

>> hoffnungsvoll überfüllten Container... <<
Auf einer Mülldeponie stehen Container? Mir ist das neu.
Und ist der Container nicht eher hoffnungslos überfüllt, wenn das Kostüm nicht mehr hineinpasst?

>> und beginnt, zu schreiben. <<
Hier ist das Komma falsch, denn es folgt kein erweiterter Infinitiv.

>> ... wie ein geölter Blitz und nur zwei Sekunden später... <<
Hier fehlt es wieder vor dem "und".

>> Unwillkürlich beginnt er, darüber nachzudenken, wieso sie wohl stumm ist. Ein Geburtsdefekt ist es wohl eher nicht, sonst hätte sie wohl von klein auf gelernt, sich mittels Gebärdensprache zu verständigen... <<
Dreimal "wohl" in zwei Zeilen/zwei Sätzen?

>> Stolz präsentiert sie ihm die nun vollgeschriebene Blockseite und wie bereits zuvor...<<
Hier fehlt ein Doppelpunkt, da sie zu "sprechen" beginnt.
>> Ich mag das Kostüm, liest er. <<
Das "liest er" fügt sich logisch nicht ganz an den vorherigen Text an, denn sie teilt ihm erst hier mit, dass sie sein Engelskostüm mag. Das kleine Wort "zuvor" ist der Übeltäter, denn es suggeriert, dass sie sich wiederholt - was sie nicht tut.

>> ...Weise, sodass... <<
"So dass" als ein Wort? Ich sollte nochmal zur Schule...

>> Nur ein paar Zeilen und seine ganze Welt steht Kopf. <<
Das Komma fehlt vor dem "und" ^^;

So, jetzt habe ich diesen Text ein fünftes Mal gelesen (und es wird nicht das letzte Mal sein) und habe sorgfältig alle Fehler herausgesucht, die mir aufgefallen sind, weil ich weiß, wie wichtig Dir so etwas ist. Jedesmal gefällt mir die Geschichte besser und der romantische Naivling in mir wünscht Mat immer noch ein bisschen wahres Glück für seinen weiteren Weg. Bei Leuten, die andere so glücklich machen können, kann ich einfach nicht anders, als ihnen auch ein bisschen Glück schenken zu wollen - und so drücke ich Mat ganz fest die Daumen.
Antwort von:  Lady_Shanaee
19.02.2017 02:17
Ich hasse diese kleinen Kommentarfenster! Ich sehe meine eigenen Tippfehler immer erst dann, wenn der Text unkorrigierbar gepostet ist! *Fuß aufstampf* Ich will eins, das sich automatisch an die Textlänge anpasst, schon beim Schreiben! *sniff*

Gute Nacht!
Antwort von:  AtriaClara
19.02.2017 12:08
Die Kommata vor dem "und" sind meines Wissens unnötig. Man kann sie setzen, muss aber nicht. Und ja, "sodass" ist ein Wort. Das mit mit den "wohl" habe ich korrigiert und das mit dem "Ich mag das Kostüm"... ist nicht so, als hätte ich eiskalt vergessen, den Satz davor zu Ende zu schreiben. Naaiiin. Das war Strategie.
Echt? Ist zwar schon was her, dass ich das letzte Mal auf einer Mülldeponie war, aber da standen auch Container.
Alles andere habe ich jetzt verbessert. Danke fürs Nochmal-Lesen und Korrigieren!
(Na, ob das Daumendrücken etwas nützt... mal sehen.)

Wir sehen uns!
LG AtriaClara


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