Allianz wi(e)der Willen von NightcoreZorro ================================================================================ Kapitel 1: Bizarr ----------------- Mit einem schweren Husten drückte sich Alfred hoch und blinzelte in die Dunkelheit des Raumes. Sein Gesicht verzog sich etwas, als er über den überfluteten Boden tastete. Der Amerikaner stand auf und stellte dabei fest, dass seine Kleidung völlig durchnässt war. „Verdammter Scheiß..“, zischte der Amerikaner und schüttelte seine Hände, um die Nässe zumindest etwas wegzubekomen, ehe er aus Reflex mit seinen Händen über die durchgeweichte Hose strich, was ihn entnervt ausatmen ließ. Als das Licht flackend ansprang, kniff er rasch die Augen zusammen und sah dann um sich herum. Der ganze Raum wirkte bizarr und unwirklich, alles war verschwommen und ohne richtige Struktur. Irritiert fasste er an seine Brille, jedenfalls wollte er dies tun, ehe er feststellte, dass sie nicht auf seiner Nase saß. „Shit..“ Der Blonde begab sich auf die Knie und tastete über den nassen Boden, konnte seine dringend benötigte Sehhilfe nicht finden. Frustriert stöhnte er auf und stand auf, ehe er langsam zu einer Wand ging und versuchte, eine Tür oder einen freien Gang zu erfühlen. Als seine Hand tatsächlich auf einer Klinke zum Liegen kam, atmete er erleichtert aus und drückte sie hinab, die Tür aufstemmend. „Hallo?“, rief er in den langen Gang und war sich nicht sicher, ob es ihm lieber war, eine Antwort zu bekommen, statt dem Schweigen, dass sich ihm bot. Ein kalter Schauder erfasste ihn, was nicht mit der nassen Kleidung zu tun hatte, und er zog eine Pistole aus seiner Tasche. Alfred leckte sich über die trockenen Lippen und entsicherte die Waffe. „Hallo?! Ich bin bewaffnet, hörst du! Also ergib dich lieber schnell, der Hero gewinnt immer!“, rief er in die Leere hinein und baute so sein eigenes Selbstvertrauen weiter auf. Schluckend ging er langsam die ersten Schritte in den unbekannten Flur hinein, hielt sich aber immer an der Wand auf, um zumindest etwas Orientierung beizubehalten. Seine Schritte hallten von den Wänden wieder und der A,erikaner blieb immer wieder stehen, als er sich einbildete, andere Geräusche zu hören. „Hier sind keine Geister... hier sind keine Geister..“, hauchte er im Mantra immer wieder, während er den Lauf der Pistole immer vor sich hielt, um einen Geist, sollte einer auftauchen, zur Strecke bringen zu können. Plötzlich hallten seine Schritte in einem unregelmäßigen Takt von den Wänden wieder, was ihn dazu veranlasste, ruckartig stehenzubleiben. Das Geräusch der Schritte blieb und ließ den Amerikaner zittern. „Wer ist da?!“, rief er erneut. Ein Lachen hallte im Flur wieder, eines, dass ihm durchaus bekannt war, ihm aber keinerlei Glücksgefühle vermittelte. Es knallte laut, als er blind in die für ihn bizarre Welt schoss, in der Hoffnung, den Anderen zu treffen. „Verschwinde von hier!“, rief er, trat aber einen Schritt zurück. Da kein Schmerzenslaut erklungen war, ging Alfred davon aus, nicht getroffen zu haben. Er spielte mit dem Gedanken, erneut abzudrücken, jedoch entschied er sich dagegen. Wild um sich zu schießen würde ihm hier auch nicht helfen. „Wenn ich das könnte, kleines Amerika, dann wäre ich sofort weg~“, erreichte ihn die viel zu kindlich klingende Stimme des Russen. „Hah! Also gibst du zu, unfähig zu sein, eine Lösung für ein Problem zu finden?!“, versuchte er zu sticheln und so von seiner eigenen Hilflosigkeit abzulenken. Aber Ivan machte es ihm damit nicht leicht. „Zumindest wäre ich in der Lage, dich auch töten zu können, Jones. Wenn ich deine Lage richtig einschätze, dann kannst du das momentan nicht von dir behaupten, da?“ Alfred knirschte mit den Zähnen und senkte seine Hände, mit denen er seine Pistole umklammerte. „.. Also gut. Wie schätzt du die Situation ein? Wo sind wir überhaupt und wie sind wir hier her gekommen?“ Ivan umfasste ihn am Handgelenk und zog ihn mit. „Da haben wir schon mal die selben Fragen. Lass uns in die andere Richtung weiter, hier scheint ja nichts mehr zu sein, hm?“ Alfred nickte sachte und bemühte sich, sich den schnellen und großen Schritten des Russen anzupassen, um nicht zu sehr mitgezogen zu werden. „Okay.. und dann? Wo sind die Anderen? Sind sie auch hier?“ „Ich weiß es nicht, Jones. Uns bleibt nichts anderes übrig, als dies herauszufinden.“, seufzte der Größere der Beiden und ging an der Treppe vorbei, die er noch vor kurzem erklommen hatte, ehe er gemeinsam mit dem Amerikaner das noch unbekannte Gebiet betrat. Der Flur war lang und ohne Türen an den Seiten, während das Licht immer schwächer und die Umgebung dadurch dunkler wurde. "Das ganze erinnert mich an ein schlechtes Horrorspiel.. fehlt nur noch ein gezwungener Jumpscare.", stellte Ivan trocken fest. Alfred musste bei dem Wort kurz schlucken und war innerlich doch ein wenig froh, kaum etwas erkennen zu können. Jedenfalls, bis ihm siedend heiß klar wurde, dass er sich zum einen auch allein durch das Geräusch erschrecken könnte, als auch, dass Ivan ihn einfach im Stich lassen könnte. Schließlich waren sie unerbitterliche Erzfeinde, die keine Chance verstreichen ließen, sich gegenseitig fertig zu machen! Wobei... "Sag mal, Braginski.. warum hilfst du mir eigentlich?", fragte er und sah zu ihm hoch, auch, wenn er ihn kaum sah. "Du hättest mich einfach umbringen können.." Ein belustigtes Schnauben erreichte seine Ohren. "Das wäre geschmacklos.. und es würde keinen Spaß machen, findest du nicht?" Alfred sah ihn nicht, konnte aber aus seiner Stimme heraushören, dass der Russe kindlich lächelte. Der Amerikaner hasste dieses falsche, aufgesetzte Lächeln. "Kannst du was erkennen?", fragte er, um davon abzulenken. Der Aschblonde war einen Moment lang still, ehe er wieder die Stimme erhob. "Nein.. obwohl. Dort hinten ist eine weitere Tür. Lass uns nachsehen, ob wir dahinter eine Treppe finden, die nach oben führt." Zustimmend nickte der Amerikaner und ließ sich von ihm führen. Die Tür konnte Ivan ohne Probleme öffnen und dahinter verbarg sich tatsächlich eine Wendeltreppe, jedoch führte diese wieder nach unten. Seufzend ging er auf die Treppe zu und zerrte den Jüngeren weiter hinter sich her, der erschrocken aufquietschte, als es plötzlich hinab, und nicht hinauf ging. Der Lilaäugige musste ein Lachen unterdrücken und erhielt einen giftigen Blick. "Du hättest mich auch vorwarnen können, Bastard!", zischte er. "Hätte ich.. aber lass mir doch in einer eh schon angespannten Lage ein wenig Spaß~" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)