Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 49: Das schwarze Schloss -------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Scharf zieht Kagome die Luft ein, als das schwere Tor sich wie von selbst vor ihren Augen öffnet und zum Vorschein ein ganzes Arsenal an drachenartigen Monstern kommt. Obwohl sie sofort nach ihrem Bogen greift, bemerkt die Miko schon nach einem Schuss, dass etwas nicht stimmt. Ihre Pfeile fliegen einfach durch die Drachendinger hindurch, als wären sie Luft. Auch InuYashas Windnarbe erreicht keinen Erfolg, was äußerst beunruhigend ist, da die Wesen immer näher auf sie zu kommen. „Was sind das für verfluchte Dinger?“, fragt der Inuhanyou nach einem zweiten Angriff auch sofort, während er sich beschützend näher zu Kagome stellt. „Das sind Schattendämonen, hervorgerufen durch einen mächtigen Yokai. Ich konnte so etwas schon einmal beobachten und kann euch sagen, dass sie unglaublich gefährlich sind. Ihre Krallen und Fänge sind echt!“, ruft Katô dazwischen, der Ayame in dem Moment auf seinen Rücken nimmt, um die bewusstlose Wölfin außer Reichweite der Biester zu bringen. „Wie kann man sie besiegen? Unsere Angriffe nehmen sie gar nicht wahr“, fragt nun auch Miyuki dazwischen, die ebenfalls schon zu ihrem Schwert gegriffen hat. „Man muss ihren Erschaffer töten. Er ist hier irgendwo in der Nähe. Solche Dämonen werden wie Marionetten kontrolliert“, erklärt der Mischling laut und schaut sich um. „Ich fliege ums Schloss und suche nach dem Erschaffer! Haltet mir den Rücken frei“, mischt sich jetzt Kohaku ein und springt sogleich auf Kirara, die schon in ihrer Dämonenform vor ihm steht. Miyuki überlegt angestrengt: ~Wie sollen wir ihm den Rücken frei halten? Kann man diese Dinger irgendwie ablenken?~ Doch bevor sie irgendetwas tun kann, sind die Drachenwesen auch schon so nahe an der kleinen Gruppe, dass Ausweichen nicht möglich ist und noch dazu liegt Koga immer noch bewusstlos mitten auf dem Weg. Die Distanz ist zu groß, als dass man ihn noch vor den Schatten erreichen könnte. Erschrocken kann die Hanyou nur beobachten, was passiert, während Mina laut „Koga-kun!“ ruft, doch auch sie ist zu weit weg und Katô trägt immer noch Ayame auf seinem Rücken. Kurzum schließt Miyuki aufgrund der immer deutlicher werdenden Angst in ihrem Körper die Augen, als plötzlich ein pulsieren durch die Erde und ihren Körper geht. Sofort blickt die Hanyou zum Ursprung der gewaltigen Aura, die sich mächtig ausbreitet und sieht Sesshoumaru, der in blauen Flammen steht, ohne dass das Feuer ihm zu Schaden scheint. Augenblicklich wird ihr klar, dass er soeben seinem ganzen Yoki freien Lauf lässt und somit natürlich alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auch InuYasha muss kurz schlucken. Solch große und erdrückende Macht überrascht ihn. Der Hanyou wusste natürlich, dass sein Bruder enorme Dämonenkräfte hat, doch mit dieser Aura hat er nicht gerechnet und ihm wird einmal mehr bewusst, wie gefährlich dieser Daiyokai wirklich ist. Leicht verwundert beobachtet Miyuki Sesshoumaru dabei, wie er alle Aufmerksamkeit der Schattenbestien auf sich zieht und diese auch sofort in seine Richtung marschieren. Sogar jene, die zuvor hinter Kohaku in der Luft her waren, stürzen sich nun auch den Inuyokai. Dieser lässt nur kurz ein abwertendes „Ts“ verlauten, ehe er elegant in die Luft springt und allen Angriffen mit Leichtigkeit ausweicht. Währenddessen haben die Anderen Zeit die bewusstlosen Wölfe in Sicherheit zu bringen. InuYasha nimmt etwas widerwillig den überraschend schweren Koga auf seine Schultern und legt ihn nach einigen Sprüngen neben Ayame ab, die von Katô schon hier her gebracht wurde. Sowohl Kagome als auch Mina sind sofort gefolgt, doch Miyuki kann sich komischerweise nicht vom Fleck bewegen. Gebannt schaut sie auf die schnellen Bewegungen von Sesshoumaru und wagt es kaum zu blinzeln. Majestätisch bewegt sich der Inuyokai durch den Himmel. Sein silbernes Haar glänzt im Licht und seine golden leuchtenden Augen strahlen heller, als die Sonne selbst, während er emotionslos seine Gegner mit einfachen Ausweichmanövern bezwingt. ~Warum hat er das getan? Wollte Sesshoumaru Koga-kun etwa retten? Unmöglich!~, denkt sich das Mädchen dabei und merkt vor lauter Staunen den Schatten, der sich von hinten an sie heran schleicht, erst im aller letzten Moment. Knapp kann die Hanyou ihm aus dem Weg springen und wird dafür auch gleich tadelnd von ihren Freundinnen einige Meter entfernt angesehen. Daher läuft nun auch Miyuki zu den Anderen, während alle Schattendrachen wieder um Sesshoumaru herum wuseln. Es wirkt nicht wirklich wie ein Kampf, es schaut eher nach einem Spiel aus, was schon an sich recht merkwürdig ist. InuYasha knirscht in der Zwischenzeit mit den Zähnen, da sein Halbbruder ihm erneut die Show stiehlt, zumindest in seinen Augen. Es geht noch einige Minuten lang so weiter, während Kohaku das Schloss schon mehrmals umflogen hat, aber einfach keinen anderen Yokai wahrnehmen kann. Aufgrund der ganzen Schatten mit ihren verschiedenen Auren ist das auch gar nicht so einfach. Doch plötzlich knurrt Kirara leicht, was die Aufmerksamkeit des Dämonenjägers auf ein kleines Fenster lenkt, an dem eine zierliche Gestalt halb versteckt hinter der Mauer steht. Ihre feinen Finger gleiten so geschmeidig durch die Luft, als würde sie auf einem Klavier spielen und Kohaku wird schnell klar, dass sie diejenige ist, die diese Schatten steuert. Wobei er seinen Augen beim näher heran fliegen kaum trauen kann. Das weißhaarige Mädchen, wie er beim genaueren Betrachten feststellen kann, ist kaum Älter als die Tochter von Ayame und hat dennoch schon so viel Yoki um Schattendrachen herauf zu beschwören. Mit gezückter Waffe steuert der Dämonenjäger von oben langsam auf die Kleine zu, denn bei Yokaikindern kann man nie wissen. Die Weißhaarige bemerkt ihn auch wenig später und blickt mit ihren tiefschwarzen Augen auf, wobei ihr kleiner Zopf am Hinterkopf leicht nach hinten schwingt. Mit diesen Augen wirkt das Kind selbst fast wie ein Monster und erst jetzt sieht Kohaku das ganze Blut an ihrem cremefarbenen Kleidchen. Der Ältere muss sich bei diesem Anblick zusammenreißen, um ein Lächeln zustande zu bringen. Dennoch bleibt er ruhig und fragt freundlich nach: „Hallo Süße, hab keine Angst. Wir tun dir nichts. Lässt du bitte die Schatten dort unten verschwinden, ja? Meine Freunde und ich wollen nur mit dir reden.“ Als er diese Worte verlauten hat lassen, bewegen sich die Lippen des Mädchens leicht, ehe sie mit hoher, fast mechanisch wirkender Stimme antwortet: „Wer unerlaubt in dieses Schloss will, wird vernichtet. Nur der Herr darf hinein gelassen werden.“ In diesem Moment winkt sie kurz mit ihrem Finger und flüstert noch etwas, woraufhin ein ähnlicher Blitz, wie der, den Koga abbekommen hat, aus ihrem Finger schießt und knapp an dem Dämonenjäger vorbei zischt. Dank Kiraras schnellen Reflexen konnte er knapp noch ausweichen, kann dafür nun aber in den Raum hinter dem Dämonenmädchen blicken, was ihn sofort zum Würgen bringt. Mit kaltem Schweiß im Gesicht blickt Kohaku auf die abgetrennten Körperteile von mehreren Personen. Blut und Insekten sind im ganzen Zimmer verstreut und auf einem weißen Himmelbett liegen mehrere Schädel, an denen vereinzelt noch Haut oder Gehirnreste kleben. Überall tummeln sich Fliegen, Würmer und Maden, die den Gestank von moderndem Fleisch wohl anziehend finden. Schnell hält Kohaku sich eine Hand vor den Mund und fragt sich innerlich, wie viele Leben dieses Kind schon ausgelöscht hat, doch im selben Moment schüttelt er seinen Kopf und flüstert zu sich selbst: „Das hier ist kein Kind. Kein kleines Mädchen würde so etwas ohne mit der Wimper zu zucken tun.“ Wütend nimmt er seine Waffe, die eine speziell angefertigte Dämonenjäger-Sense darstellt, fester in die Hand, als der Junge daran denkt, wie viele Leben die Yokai vor ihm schon ausgelöscht haben muss, wie viele Familien sie damit zerstört hat. Mit einem lauten Schrei des Dämonenjägers stürmt Kirara, die ihre Anweisungen bestens ohne Worte verstehen kann, auf die Weißhaarige zu, schlägt dabei jedoch gekonnt Haken, damit sie von den Blitzen des Kindes nicht erwischt wird. Geschickt steht Kohaku noch im Flug auf und springt vom Rücken der Dämonenkatze, nur um sich im selben Moment durch den Fensterrahmen des Turmzimmers zu schwingen. So wie er es schon als Kind gelernt hat, zählt der Jäger auf seine Schnelligkeit und Präzision. Das Yokaikind mag zwar mächtig sein, aber im Nahkampf ist sie Kohaku ohne Waffen ganz klar unterlegen. Seine Sense schwingend dreht er sich einmal um die eigene Achse und schlägt auf die kleine Dämonin nieder, die aber darauf vorbereitet zu sein scheint und eine ihrer scharfen Krallen in den Bauch des Dämonenjägers stößt, woraus sofort ein Schwall Blut spritzt. Dennoch grinst Kohaku siegessicher, was das weißhaarige Mädchen wie geplant so verwirrt, dass sie Kirara ganz vergessen hat, die nur Milisekunden später von hinten auf das Kind springt und mit einem gezielten Biss in den Nacken ihr Leben binnen Sekunden auslöscht. Normalerweise ist Kohaku kein Freund solch grausamen Todesarten und versucht, seit dem er InuYasha und dessen Freunde kennt, immer zuerst mit den Yokai zu sprechen, ehe er sie kaltblütig umbringt und vertreibt, doch manchmal nützt das Alles nichts. Als der Dämonenjäger sich schließlich zu dem toten Mädchen hinunter kniet, um ihr Gesicht zumindest mit einer herumliegenden Decke zu verdunkeln, fällt ihm jedoch etwas auf. Beim näheren Betrachten hat das Kind am ganzen Körper kleine Löcher in ihrer Haut und als Kohaku vorsichtig eines davon berührt, kriechen plötzlich Maden und Kakerlaken daraus. Die zarte Haut des Kindes fällt in sich zusammen und ihr Körper wird zu einem platten Haufen Fleisch, als immer mehr dieser Tiere aus ihr heraus kommen. Sofort springt der Dämonenjäger wieder auf Kiraras Rücken, um nicht von den Insekten angefallen zu werden, die sich nun über die anderen, toten Körper im Raum hermachen. Erneut muss der Junge würgen, als knackende, schleimige Geräusche aus dem Zimmer kommen, als die Insekten ihr Ziel erreichen. Daher fliegt er nun sofort zurück zu den Anderen. Sie müssen erfahren, was er gesehen hat und vielleicht hat jemand von ihnen auch eine Antwort darauf, was das gerade war. Tatsächlich sind die Schattendrachen in der Zwischenzeit verschwunden und da weder Ayame noch Koga bei Bewusstsein sind, hat Mina beschlossen mit Beiden hier draußen zu warten. Der Platz an dem sie versteckt sind ist schattig, unter ein paar einzelnen Bäumen gelegen und im Notfall kann die Blonde von hier aus am Schnellsten zurück in die Wolfshöhle laufen, um Verstärkung zu holen. Die anderen Mitglieder der Truppe folgen Sesshoumaru auf den kalten Innenhof des aus dunklen Steinen gebauten Schlosses. Auf halben Weg zur Tür kommt ihnen Kohaku entgegen, wobei man schon von weitem sieht, dass seine Kleidung voller Blut und Dreck ist. Als er näher kommt, fragt Kagome sofort, ob er verletzt ist, aber der Dämonenjäger winkt nur ab. Eine solch kleine Wunde macht ihm nichts aus. Der Rest der roten Flüssigkeit auf seiner Kleidung stammt sowieso von dem Boden des mit Leichen gespickten Turmzimmers. Von diesem Raum und dem Mädchen erzählt Kohaku nun auch. Doch weder Katô, noch InuYasha, oder Kagome haben schon einmal von so etwas gehört und Miyuki erst recht nicht. Doch plötzlich kommt unerwartet das Wort „Lebenslenker“ aus Sesshoumarus Mund. „Lebenslenker?“, wiederholt InuYasha fragend und bekommt statt eines dummen Kommentars sogar eine Antwort, die er ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. „Dämonen mit der Gabe Leichen nach ihrem Tod weiter leben zu lassen mit der Hilfe von tausenden, kleineren Lebewesen.“ „Wie hier den Insekten?“, erwähnt Miyuki, woraufhin der Daiyokai leicht nickt. „Woran erkennt man sie?“, fragt auch Kagome sogleich interessiert nach. Daraufhin blickt der Inudaiyokai Kohaku kurz an, der die Anspielung zum Glück versteht. „Ihre schwarzen Augen“, erläutert er den Anderen. „Wie viele davon hier wohl herumlaufen?“, meint Katô kalt und sieht sich erfolglos um. „Wir müssen auf jeden Fall vorsichtig sein und alle zusammen bleiben“, sagt die Miko der Gruppe nun ernst und blickt dabei besonders zu InuYasha, der darauf nur leicht die Mundwinkel verzieht. „Keh! Lasst uns nun endlich los und die Toten dorthin zurückschicken, wo sie hingehören!“, überspielt der Hanyou die nonverbale Warnung von seiner Freundin und geht schon einmal voran zur Haupt-Eingangstür des riesigen Schlosses. „Tja, Zombies jagen gehört eigentlich nicht unbedingt zu den Dingen, die ich in meinem Leben noch machen wollte“, witzelt Miyuki ein wenig herum, um ihre Angst vor sich selbst ein bisschen zu verstecken, doch die Hanyou hat nicht daran gedacht, dass Kagome die Einzige ist, die ihre Aussage auch wirklich versteht. „Häh? Was ist bitte ein Zombies?“, fragt InuYasha natürlich sofort und auch Katô scheint nicht uninteressiert an der Antwort zu sein, doch die Miko vertröstet die Beiden mit den Worten: „Das machen wir später. Die Erklärung dauert jetzt zu lange.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Zombies kommen! Tja, ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen ;D Danke an alle, die die FF noch immer verfolgen! Viele Kapitel wird sie vermutlich nicht mehr haben. ^-^ Das nächste Kapitel heißt, wie sollte es auch anders sein: Zombie Bis zum nächsten Mal :D Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)