Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 46: Licht ----------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit einem Sprung ist Katô auf dem weitläufigen Balkon, auf dessen Boden die bewusstlose Miyuki liegt. Was ist mit ihr nur los? Sofort nimmt der Mischling seine Schwester auf den Arm und springt mit ihr zu den Anderen, welche die Hanyou besorgt mustern. Schnell ist ein Arzt zu Rate gezogen, der aber glücklicherweise gleich Entwarnung gibt. Der Zusammenbruch hängt mit dem wenigen Essen und dem Schlafentzug der letzen Zeit zusammen und es wird ihr bald wieder besser gehen. Erleichtert atmen die Freunde auf und Katô beschließt mit Mina zusammen im Zimmer zu warten, bis seine Schwester aufgewacht ist. Natürlich hätte die junge Kammerzofe den Mischling jetzt ganz sicher nicht alleine lassen. Jetzt wieder deutlich schüchterner als zuvor, setzt die Yokai sich im Krankenzimmer neben Katô, der es sich auf eine Holzliege bequem gemacht hat um zu warten. Vorhin noch hat ihre Freude so stark überwogen, dass die Blonde nicht mehr nachgedacht und den Mischling einfach überfallen hat, nun aber ist sie ein wenig unsicher. Doch die Angst etwas Falsches zu machen wird ihr abgenommen, als Katô sie kurzerhand an der Taille packt und die Ookamiyokai zwischen seine Beine zieht, sodass sie sich an seiner Brust anlehnen kann. Leicht rot geworden schaut sie daraufhin über die Schulter zurück, direkt in das Gesicht von Miyukis Bruder, der grinsend ihren Blick erwidert. „Warum plötzlich so schüchtern?“, fragt er auch gleich neckend. „Bin ich doch gar nicht“, verteidigt sich Mina sofort und dreht sich mit verschränkten Armen schmollend wieder um, was Katô ein leises Lachen entlockt. Doch lange ist die hübsche Yokai auch nicht beleidigt. Sie ist noch immer viel zu froh darüber, dass der Mischling wieder zurück ist. Bei dem Gedanken kommt ihr eine interessante Frage, die sie auch gleich Katô stellen will. Doch in diesem Moment regt sich plötzlich etwas auf dem Bett des Krankenzimmers. Nach mehreren Versuchen schafft es Miyuki erst ihre Augen zu öffnen und ihr Kopf fühlt sich an, als würden tausend Nadeln hinein stechen. Die Hanyou kann sich nicht einmal erinnern, was passiert ist. Das Letzte, was sie noch weiß, ist, dass im Schlosshof InuYasha und Koga laut gestritten haben und sie nachsehen wollte, was da los ist. Da ihre Sinne noch nicht wirklich aktiv sind, setzt Miyuki sich erst einmal vorsichtig auf. In ihrem Bett ist sie schon einmal nicht. Als sie dann endlich zur Seite blickt, um herauszufinden, wo sie jetzt nun eigentlich liegt, scheint jedoch plötzlich ihr Herz stehen zu bleiben. Die Hanyou bekommt vor Überraschung keinen Ton heraus und wirk wie eingefroren. Nur kleine Tränchen quillen ihr immer mehr aus den Augenwinkeln. Diese werden jedoch sanft von der Hand ihres Bruders weggewischt, der sofort aufgestanden ist und sie nun lächelnd ansieht. „Bi... bist du es ...wirklich?“, bringt Miyuki nur unter Schluchzern heraus und scheint noch immer nicht wirklich sicher zu sein, ob ihr Gegenüber nur eine Halluzination sein könnte. Doch darauf antwortet Katô nur leise: „Natürlich, ich würde dir doch niemals etwas vorspielen.“ Endlich realisierend, dass sie nicht träumt, wirft die Hanyou sich prompt in die Arme ihres älteren Bruders, der sie fest an sich drückt und ihr beruhigend über den Kopf streichelt. Miyukis Tränen wollen einfach nicht versiegen und wie Mina zuvor, will die Jüngere ihn gar nicht mehr los lassen. Die blonde Kammerzofe hat Katô mittlerweile stumm angedeutet, dass sie den Anderen schnell Bescheid gibt, dass die Hanyou aufgewacht ist, während der Mischling seine Schwester noch immer lächelnd tröstet. Es dauert auch mehrere Minuten, bis deren Tränen versiegt sind und sie beginnt Fragen zu stellen. Wie schon bei den Anderen, kann Katô viele davon nicht beantworten, doch als er sagt, dass er aufgewacht ist und Sesshoumaru vor ihm war, leuchten die Augen von Miyuki plötzlich auf. ~Was? Hat er etwa... Katô gerettet? War er deswegen nicht im Schloss? Hat er das vielleicht sogar von Anfang an gewusst?~, fragt die Hanyou sich in Gedanken und blickt zu ihrem putzmunteren Bruder. Natürlich hat sie mitbekommen, dass der Daiyokai weg war. Rin hat oft versucht mit ihr zu reden in den vergangenen Tagen, obwohl sie selbst so abweisend war. Dafür muss Miyuki sich sowieso noch einmal bei ihr entschuldigen. Was nun aber viel wichtiger ist, sie möchte so schnell es geht zu Sesshoumaru. Vor allem die Frage, ob er wirklich schon im Vorhinein gewusst hat, was passieren wird, quält sie von nun an. Aber hätte er ihr dann nicht etwas davon gesagt? Da Miyuki für ihr Vorhaben jedoch noch zu schwach ist, muss sie erst einmal wieder zu Kräften kommen. Sofort als sie versucht aufzustehen, landet das Mädchen nämlich wieder in Katôs Armen, der sie zurück in das schmale Krankenbett verfrachtet und einen Bediensteten darum bittet, etwas zum Essen vorbei zu bringen. Eine nur mild gewürzte Misosuppe ist nun nach der längeren Essensverweigerung genau das Richtige für sie. Später am Tag kommen sowohl Kagome, als auch Ayame Miyuki noch einmal besuchen, um nach ihr zu sehen. Rin ist zusammen mit Jaken auf Ah-Uhn, der mittlerweile wieder fliegen und auf seinen verletzten Fuß schon auftreten kann, etwas höher in die Berge geflogen um dort seltene Kräuter zu finden, die sie dank der jungen Miko kennt. Die Drei sind seit Anbruch des Tages unterwegs, daher wissen sie noch nicht einmal, was alles in der Zwischenzeit passiert ist. Erst als es Abend wird und Miyuki, nun wieder mit etwas Appetit, ihr Abendessen im Krankenzimmer einnimmt, stürmt das jüngere Mädchen freudenstrahlend in den Raum. „Rin-chan!“, entfährt es der Hanyou etwas erschrocken, als die Kleine sich an sie drückt und fröhlich beginnt zu erzählen, dass sie Katô, der irgendwohin mit Mina verschwunden ist, bereits gesehen hat. Natürlich betont sie dabei immer wieder, wie glücklich sie das macht und wie froh sie ist, dass auch Sesshoumaru wieder da ist. Es wird noch etwas mehr geredet, bis Rin schließlich mit dem Satz endet: „Kohaku-kun hat mir versprochen, morgen mit mir noch einmal weiter in die Berge zu fliegen.“ Natürlich lächelt Miyuki daraufhin, schickt die Jüngere dann aber auf ihr Zimmer. Es ist mittlerweile nämlich spät geworden. Längst schon scheint der Mond durch die schmalen Fenster im Zimmer und spendet somit etwas Licht. Nachdem Rin sich, nach kurzem Zögern, auch endlich in ihre Räumlichkeiten begeben hat, wobei sie natürlich versprochen hat, morgen sofort in aller Frühe nach Miyuki zu sehen, ist es wieder komplett still in dem Krankenzimmer. Zuerst denkt die Hanyou daran, einfach die Augen zu zumachen und ein wenig Schlaf nachzuholen, doch nach mehreren Stunden, so kommt es ihr zumindest vor, gibt sie schlussendlich doch auf. Viel zu viele Gedanken schweben in ihrem Kopf herum und lassen das Mädchen einfach nicht zur Ruhe kommen und sie weiß, dass es bestimmt nicht von alleine besser wird. Der Einzige, der ihr in diesem Moment Klarheit verschaffen kann, ist und bleibt der Lord des Westens. Kurzerhand steht Miyuki vorsichtig auf und stützt sich dabei an die Wand, an der das Bett steht. Noch immer etwas wackelig auf den Beinen geht die Hanyou schließlich mit zusammen gebissenen Zähnen los. Die ersten Meter funktionieren so ganz gut und sobald sie auf dem langen Gang steht, schleicht das Mädchen langsam, an den Wänden entlang, weiter. Sie muss nur irgendwie ein Stockwerk höher kommen und dort ein paar Abzweigungen nehmen, dann ist sie auch schon bei Sesshoumaru. Zumindest glaubt sie sich an den Weg zu erinnern, doch dabei kann ihr Notfalls auch ihre Hanyounase weiterhelfen. Bis zu den Treppen funktioniert das einfache Abstützen noch, doch endlich angekommen, an den vielen Stufen, muss Miyuki sich erst einmal setzen. Die Braunhaarige hätte sich nicht gedacht, dass ihr dämonischer Körper so schnell schlapp macht, aber ohne wirkliche Nahrungsaufnahme ist das auch irgendwie logisch. Es dauert gefühlte Stunden, bis die Halbdämonin endlich im nächsten Stockwerk angekommen ist und noch länger, bis sie an der bekannten Schiebetür zu Sesshys Zimmer ist. Aber zumindest hat sich das Mädchen nicht verlaufen. Das ist schon einmal ein großer Fortschritt, zumindest für sie selbst. Noch einmal schluckt Miyuki, bevor sie leicht zitternd vor Anstrengung leise an den Türrahmen klopft. So unhöflich sein und einfach hinein gehen, will sie schließlich auch nicht. Natürlich weiß die Hanyou, dass der Lord sie auch ohne Klopfzeichen schon längst bemerkt hat und wahrscheinlich nun extra nicht auf sie reagiert. Da sie sich aber sicherlich nicht umsonst hier herauf gekämpft hat, macht Miyuki nach einigen Sekunden doch die Tür auf, obwohl ihr keine Antwort gegeben wurde. Sofort merkt das Mädchen, dass Sesshoumaru nicht an seinem üblichen Platz am Fenster steht, was schon sehr merkwürdig ist. Wenn er sich im Zimmer aufhält, ist er immer dort. Es riecht auch so stark nach ihm, dass die Hanyou ganz genau weiß, dass der Daiyokai noch vor wenigen Minuten im Raum war. Doch da fällt ihr ein, dass sie im langen Gang zu den Räumlichkeiten des Lords, etwas entfernt Wasser plätschern hat hören und der leichte Duft von Vanilleöl in der Luft war. Kann es etwa sein, dass der Dämon gerade ein Bad nimmt? Ganz so, wie es sich für die Räumlichkeiten eines Fürsten gehört, befindet sich auch hier irgendwo in der Nähe ein Raum mit einem Holzbecken, welches mit heißem Wasser befüllt werden kann, um darin zu baden. Da das ganze Schloss in einer Höhle gebaut ist, kann man es natürlich nicht „modern“ mit einem Holzofen beheizen, sondern muss auf gekochtes Wasser zurück greifen. Resigniert seufzt Miyuki einmal auf. Jetzt hat sie extra den weiten Weg bis hier hin geschafft. Doch genau in diesem Moment melden sich ihre erschöpften Gliedmaßen und die Beine des Mädchens knicken wie auf Knopfdruck ein. Leise fluchend, rafft sie sich anschließend wieder auf und schafft es sogar, sich auf Sesshoumarus weiches Bett zu ziehen. Sie wird nun hier auf den Daiyokai warten. ~So lange kann er doch für ein Bad nicht brauchen!~, denkt die Hanyou sich selbstsicher. Doch der mittlerweile so bekannte Geruch des Inuyokais, der hier überall im Zimmer verteilt ist, fängt langsam an, sie einzulullen und bevor sie es bemerkt, fallen Miyuki die Augen vor Müdigkeit zu. Als Sesshoumaru nach einem recht entspannten Bad wieder auf sein Zimmer zurück kehrt, muss er noch immer an seinen Vater denken. Er hat diese Ruhe und das heiße Wasser nun einfach gebraucht, nebenbei ist er immer noch ein Lord und ungepflegt wird er sicher nicht vor anderen Yokai erscheinen. Zumindest ist nun die nervige Geschichte mit Miyukis Bruder endlich vorbei. Ob sie ihn wohl schon gesehen hat? ~Ja!~, beantwortet der Lord sich seine Frage selbst in Gedanken und geht nun leisen Schrittes in sein Zimmer. Natürlich hat er schon vom Baderaum aus gehört und gerochen, dass die Hanyou hier herum schleicht und es würde ihn nicht verwundern, sie nun in seinem Zimmer vorzufinden und genau das passiert auch. Als Sesshoumaru in den nur durch den Mond beleuchteten Raum tritt, nimmt er sofort den ruhigen Herzschlag wahr, der leise in seinen empfindlichen Ohren wieder hallt. Mit ausdrucksloser Miene tritt er näher an das Mädchen in seinem Bett, die quer darüber liegt und so die ganze Matratze einnimmt. Wenigstens gibt es in diesem Schloss richtige Betten und keine Futons. Dem Daiyokai hat der westlichen Schlafstil mit großen Himmelbetten schon immer besser gefallen. Sie sind auch viel bequemer und höher als die traditionell japanische Variante. Sesshoumarus Blick fällt auf Miyukis entspanntes Gesicht, welches im Mondschein wie feinstes Porzellan wirkt. Noch einige Minuten lang verharrt er in dieser Position, ehe der Inuyokai eine Entscheidung fällt. Vorsichtig dreht er das Mädchen einmal und deckt sie dann ordentlich zu, was die Hanyou nicht wirklich mitzubekommen scheint. Danach zieht er sich den Großteil seiner Kleidung aus und geht um das Bett herum. Der Dämon hat nicht mehr wirklich entspannt, seit er das letzte Mal mit Miyuki in einem Bett gelegen hat und nun lässt er sich doch tatsächlich dazu herab, wieder neben die Hanyou zu liegen. Ein wenig Erholung hat auch er sich verdient und es beruhigt Sesshoumaru irgendwie das schlafende Mädchen dabei vor sich zu haben. Unbewusst drängt Miyuki sich auch sofort näher an die Wärmequelle an ihrem Rücken, was der Daiyokai stumm hinnimmt. Irgendwann, mitten in der Nach jedoch, wandert seine Hand an ihre Hüfte, wo sie auch bis zum nächsten Morgen verweilt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß, es ist schon wieder spät geworden. Gomen nasai! *verbeug* Aber wenigstens ist es noch Montag, wenn auch nur knapp. Naja, auch egal. ^-^ Ich hoffe es hat euch gefallen, würde mich natürlich auch über Kommis freuen! Was Miyuki wohl denkt, wenn sie aufwacht? ;) Das gibt es nächste Woche im Kapitel: Warum hast du das getan? Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)