Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 45: Willkommen ---------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit einem leisen Seufzer atmet Mina die warme Luft aus. Ihre Haare wiegen sich im sanften Wind leicht hin und her und die Sonne lässt die blonden Locken golden wirken. Die junge Kammerzofe ist mit ein paar anderen Yokai hinaus gegangen aus der Wolfshöhle, um neue Heilkräuter für die vielen Verwundeten zu suchen. Auch Kagome befindet sich unter den Dämonen, da sie sich als Miko natürlich sehr gut in Kräuterkunde auskennt. Außerdem kann sie gut erklären, wo man gewisse Gewächse am Besten finden kann. Nun sind schon so viele Tage vergangen und Mina fängt langsam an, an ihrer anfänglichen Hoffnung zu zweifeln. Seit jenem Tag, an dem die Goldkette von Katô so stark geleuchtet hat, hat sich der Anhänger daran nicht mehr öffnen lassen. Ob sie sich das zukünftige Bild von sich und dem Mischling doch nur eingebildet hat? Trotzdem legt die blonde Yokai seine Goldkette seit diesem Tag nicht mehr ab. Unter ihrer Kleidung versteckt, spürt sie das kalte Metal die ganze Zeit über, was irgendwie eine beruhigende Wirkung auf sie hat. Gerade, als sie sich erneut bückt, um eine Brennnessel für beruhigenden Brennnesseltee zu pflücken, spürt sie jedoch, wie das Metal an ihrer Brust wärmer wird. Davon überrascht, steht das Mädchen schnell auf und nimmt das Schmuckstück in ihre Hand. Wie beim ersten Mal, leuchtet der Anhänger hell und strahlt unglaubliche Wärme aus und als Mina sich daraufhin aus einem Gefühl heraus umdreht, erblickt sie ein wahres Wunder. Noch recht weit entfernt kann die Dämonin zwei Gestalten ausmachen, die sich langsam auf sie zu bewegen und obwohl noch mindestens 500 Meter zwischen ihnen liegen, kann die junge Ookamiyokai aufgrund der Auren sofort erkennen, wer es ist. Augenblicklich lässt sie ihren Korb, indem schon so einige Pflanzen liegen, fallen und läuft mit Tränen in den Augen zu den zwei Personen. Das macht die anderen Sammler natürlich auf sie aufmerksam und sie drehen sich zu Mina, die beachtlich schnell in die Richtung der beiden Kommenden rennt. Auch Kagome blickt der Blonden hinterher und zieht im selben Moment mehr als überrascht die frische Luft ein. „Unmöglich“, wispert sie nun gegen den Wind und reißt ihre Augen weit auf. Mina hingegen ist ganz aufgelöst und kann nur mehr verschwommen sehen. Laut schluchzend läuft sie immer schneller, bis sie sich endlich in Katôs Arme werfen kann. Der Mischling ist mit Sesshoumaru, der bis jetzt ein wenig Abseits neben ihm gegangen ist, gerade auf dem Weg in die Wolfshöhle gewesen, als er die Sammler auf der einzigen Bergwiese hier oben gesehen hat. Sofort hat Katô Minas Aura gespürt und als sie auf ihn zu gerannt kam, hat er bereitwillig seine Arme für sie geöffnet. Nun steht sie hier bei ihm, weinend und lachend zugleich, während die Yokai ihr Gesicht fest gegen seine Brust drückt. Minas Arme haben Katôs Bauch so fest umschlungen, als hätte sie Angst, dass er, wenn sie ihn los lässt, sofort wieder verschwinden würde. Einige Sekunden verharren die beiden Dämonen in dieser Position, während der Mischling beruhigend über das Haar seiner Freundin streichelt. Dann jedoch hebt er ihr Kinn leicht an und blickt tief in diese blauen, verheulten Augen, die so voller Freude erstrahlen und so sanft wie der Wind um ihre Körper streift, flüstert er die Worte, die auch in seinem Anhänger stehen: „Aishiteru watashi no tenshi.“ Es ist schon lange her, dass Katô jemandem viel bedeutet hat und wie sehr sie ihn liebt, lässt Mina ihn nun auch ganz deutlich spüren. Mehrere Male formt sie ein stummes „Danke“ mit ihren Lippen. Immer und immer wieder und blickt ihm dabei tief in die Augen. „Ich liebe dich auch“, kommt es dann nach mehreren Sekunden glücklich von der Dämonin zurück. Das bringt den Inu-Ookamiyokai dazu, seine Lippen sanft auf die von Mina zu legen und obwohl sie zuvor erst zwei Küsse geteilt haben, kommt es der Kammerzofe so vor, als würde diese gewaltige Sehnsucht schon immer in ihr existiert haben. Die Sehnsucht nach Katôs Lippen, nach seinem warmen Körper und nach seinen liebevollen Worten, die er mit sanfter Stimme in ihr Ohr flüstert. Natürlich ist das Auftauchen des Kriegers auch bei den anderen Anwesenden nicht unbemerkt geblieben. Kagome ist eine der Ersten, die das Pärchen erreicht und ihr bleibt der Mund offen stehen. Während die Beiden noch ziemlich mit sich selbst beschäftigt sind, was die Miko natürlich verstehen kann, hält sie nun Ausschau nach Sesshoumaru und kann nur noch einen kurzen Blick auf seinen Rücken erhaschen, der gerade im Loch der Höhlendecke verschwindet. Es interessiert ihn nicht, was Miyukis Bruder nun tut. Der Daiyokai hat ihn zurück gebracht, den Rest muss er alleine regeln. Der Lord des Westens macht sich nun erst einmal auf den Weg zu seinem Zimmer hier. Er muss dringend einen Brief an den Verwalter des westlichen Reiches schreiben. Dieser soll alle Verträge und Urkunden, die zwischen seinen Eltern abgeschlossen wurden, in den Archiven suchen und für ihn bereit legen. Seine Mutter wird noch ihr blaues Wunder erleben, wenn Sesshoumaru ihr das nächste Mal begegnet. Währenddessen stehen Katô und Mina immer noch in sanften Küssen verwickelt auf der Wiese und scheinen ihre Umgebung nicht mehr wahrzunehmen. Jedenfalls hält das so lange an, bis Kagome sich etwas unbeholfen einmischt und sich daher auffällig laut räuspert. Mina blickt zu ihr und bekommt sofort einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen, was Katô zugegeben recht niedlich findet. Auch die Miko schmunzelt kurz, ehe sie sich jedoch ernst an den Mischling wendet: „Es ist wirklich schön dich wiederzusehen Katô-kun. Aber kannst du mir sagen, was passiert ist? Weißt du vielleicht irgendetwas?“ Kurz scheint der Yokai zu überlegen, ehe er mit Blick zu der Menschenfrau antwortet: „Eigentlich ist meine Erinnerung ziemlich verschwommen. Ich weiß noch, dass ich mich vor Miyuki-chan gestellt habe, um sie zu beschützen und zumindest Akuma mit mir in die Hölle ziehen wollte, wenn ich schon sterben musste. So zumindest waren meine letzten Gedanken. Dann wurde alles schwarz und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich vor Sesshoumaru am Boden liegend aufgewacht bin. Er hat mir auch gesagt, dass ich tot war. Stimmt das wirklich?“ Das traurige Nicken der beiden Mädchen beantwortet Katô die Frage schließlich und irgendwie ist diese Erkenntnis für den Mischling nicht wirklich angenehm. Wer erfährt auch gerne, dass er schon einmal gestorben ist? Kagome legt nachdenklich eine Hand an ihr Kinn. ~Was ist wohl wirklich passiert?~, fragt sie sich in Gedanken. Sie weiß aber gleichzeitig, dass ihr niemand außer Sesshoumaru die richtige Antwort darauf geben kann, was der Eisfürst sicher mit Freude tun wird. Dann aber fällt der Miko noch etwas Anderes ein. „Mina-chan, warst du deswegen so aufgeregt? Wusstest du, dass er noch lebt?“, meint sie überrascht an die Ookamiyokai, die mit großen Augen zu ihr schaut. „Naja, es war etwas merkwürdig und ich dachte, es wäre besser es Keinem zu erzählen“, fängt die Blonde vorsichtig an und erzählt dann, was sie in Katôs goldener Kette gefunden hat. Daraufhin nimmt der Mischling das Schmuckstück, welches immer noch um Minas Hals liegt, in die Hand und öffnet den kleinen Anhänger mit einem einfachen Handgriff. Darin befindet sich jedoch plötzlich nichts mehr, außer die eingravierte Schrift. „Was hat das zu bedeuten? Erst war da dieses Bild von uns, dann ging der Anhänger nicht mehr auf und jetzt ist nur noch der Satz darin?“, fragt die Kammerzofe leicht verdutzt. Katô erklärt den beiden Jüngeren, dass er die Kette so von seiner Mutter erhalten hat und seit dem nie etwas daran verändert hat. „Aber das war keine Einbildung, ich schwöre es“, versucht Mina sich nochmals unsicher zu rechtfertigen, was ihr auch jeder glaubt. „Irgendjemand wollte dir damit einen Hinweis geben und dir sagen, was wirklich passiert ist. Aber wer könnte so etwas schon tun? Katô kann sich wie gesagt an nichts erinnern“, überlegt Kagome weiter. Da jedoch niemand auf diese Frage antworten kann, beschließen die drei erst einmal wieder zurück in die Höhle zu gehen, um die frohe Botschaft von der Rückkehr allen zu verkünden, was Sesshoumaru sicher nicht getan hat. Zum Kräutersammeln sind ja noch genügend andere Ookamiyokai hier oben. Miyuki liegt zur selben Zeit wieder einmal alleine in ihrer Kammer und schaut mit müden Augen auf die Decke. Sie fühlt sich in die Zeit zurückversetzt in der ihre Mutter gestorben ist. Auch damals kam sie für Wochen nicht aus ihrem Zimmer. Doch damals gab es für sie noch einen ganz bestimmten Lichtpunkt in ihrem Leben und der war Ame. Ihre Schwester, obwohl sie immer so klein, zerbrechlich und sensibel wirkt, ist in Wahrheit viel stärker, als Miyuki es jemals sein wird. Sie hat sie damals aus ihrer Trauer herausgeholt, mit ihrer Lebensfreude wieder Farbe in die triste Welt der Hanyou gebracht und hat nicht aufgegeben. Oft sind die beiden Schwestern stundenlang nur stumm am Boden gesessen und haben sich fest gehalten. Dabei hat Ame geplappert, wie ein Wasserfall, wie es zuvor nie ihre Art war. Doch damit hat sie es geschafft zumindest ihrer Schwester wieder Mut zu geben. Dieses Mal jedoch ist Miyuki alleine. Niemand wird kommen und sie wieder in die Wirklichkeit zerren. Natürlich sind da ihre neuen Freunde und vor allem Rin, die sie immerzu aufmuntern möchten, doch das ist auch nicht dasselbe und die kleine Rin möchte sie nicht zu sehr mit ihren Problemen beschäftigen, auch wenn die Jüngere das wohl lieber haben würde, als eine depressive Hanyou. ~Warum bin ich eigentlich wieder hierher zurück gekommen? Wenn ich nicht gewesen wäre, hätten die Komoriyokai vielleicht gar nicht angegriffen und all die Krieger wären noch am Leben~, denkt das Mädchen und erneut füllen sich ihre Augen mit kleinen Tränchen. Noch immer kann sie nicht einmal in ihren Gedanken den Namen ihres Bruders aussprechen. Es schnürt ihr die Kehle zu auch nur sein Gesicht vor den Augen zu haben. Reglos liegt Miyuki noch mehrere Minuten lang in ihrem Bett, bis sie plötzlich von lautem Geschrei aus ihren immer gleichen Gedanken gerissen wird. Unten am Schlosshof scheint etwas passiert zu sein. Ganz deutlich hört man die Stimmen von Koga und InuYasha heraus, die sich streiten, während die restlichen Yokai da unten nur jubeln und die beiden Streithähne nicht beachten. Irgendwie nun doch von leichter Neugierde gepackt, steht Miyuki langsam auf. Sie kann sich jedoch kaum auf den Beinen halten. Der Essensentzug der letzten Tage setzt ihrem Körper doch mehr zu, als die Hanyou gedacht hat. Doch davon lässt sie sich nun auch nicht stören und torkelt mehr schlecht als recht zu dem langen Balkon. Aber das, was sie nun sieht, hätte sie im Leben nicht erwartet und ohne Vorwarnung klappt das Mädchen durch den plötzlichen Schock in sich zusammen. Mit Mina an der Hand, die Katô wohl nie wieder los lassen will, geht der Mischling nun schnell in Richtung Schloss. Laut Kagome geht es Miyuki mehr als schlecht und daran muss er dringend etwas ändern. Natürlich ist die Miko auch gleich mitgekommen und geht nun lächelnd hinter dem Pärchen her. Sie ist froh, dass es Mina wieder so gut geht und hofft gleichzeitig, dass auch Miyuki sich nun schnell wieder erholt. Die erste Person, die die Ankömmlinge bemerkt, ist Kohaku und dieser denkt erst, er sähe eine Halluzination. „Das gibt es doch nicht. Bist du das wirklich?“, fragt der Dämonenjäger mit weit aufgerissenen Augen und lässt sogar Kirara fallen, die er eben noch auf seinen Armen getragen hat. Diese quittiert das Verhalten ihres Herrchens mit einem beleidigten Maunzen, doch Kohaku hat gerade keine Zeit dafür. So wie einen Geist schaut er Katô an und kann es einfach nicht glauben. Dem Mischling entlockt das ein Grinsen. Dabei fällt ihm auf, dass er bis jetzt an keinem Tag in seinem Leben so viel gelächelt hat, wie heute. Vielleicht als Kind einmal, aber in den letzten Jahren sicher nicht. Noch immer recht entgeistert blickt Kohaku zu dem Älteren, der jetzt näher gekommen ist und dem Dämonenjäger, der noch ein ganzes Stück kleiner ist als der Mischling, wie einem Kind durch die Haare wuschelt. Das Gelächter, das dadurch entsteht, lockt auch InuYasha und Koga und Ayame an, die gerade in der Nähe sind um ein paar Wohnungen wieder herzurichten, die bei dem Angriff der Komori zerstört worden sind. Als sie Katô entdecken, behauptet Koga lauthals: „Siehst du Köter? Ich habe doch von anfang an gesagt, dass da etwas nicht stimmt!“ „Falsch Bettvorleger! Meine Kagome hat das gewusst. Du warst zu sehr mit deinem Ego beschäftigt!“, erwidert InuYasha energisch. „Wie hast du mich gerade genannt Köter?!“, kommt es daraufhin wütend von dem Wolf. „Bettvorleger, oder hast du was an den Ohren?!“ „Köter!“ „Bettvorleger!“ „FLOHSACK!“ „FRESSE A...uff!“ In diesem Moment ertönt zwei Mal direkt hintereinander ein lauter Knall. Einer davon ausgelöst durch ein wütendes „Oswari“ von Kagome. Der Andere kommt von Ayame, die noch immer mit erhobener Faust vor Koga steht, falls er nach einem Schlag noch nicht genug haben sollte. Länger konnten die Frauen das Gespräch einfach nicht ignorieren, was bei den restlichen Anwesenden erneut für großes Gelächter sorgt. In diesem Moment wandert Katôs Blick rein zufällig die Schlosswand hinauf, bis er an einem großen Balkon hängen bleibt und ihm das Lachen augenblicklich vergeht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ups, ich habe Miyuki wohl doch zu viel zugemutet ;) Naja, wie es weiter geht erfahrt ihr im nächsten Kapitel: Licht (Tut mir leid, dass es schon wieder so spät geworden ist ^.^*) Vergesst mir aber trotzdem nicht auf Kommis :D 50 Kommis sind es bis jetzt schon! Danke dafür an alle fleißigen Schreiber Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)