Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 43: Verzeihen kann ich ihm nie -------------------------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Die Zeit scheint still zu stehen. Ebenso wie Mina ist Miyuki erneut auf dem Boden zusammengesunken und hält sich nun die Hand vor den Mund, damit ihre Schluchzer nicht ganz so laut hallen. Plötzlich jedoch spürt sie einen warmen Körper, der sich an den ihren drückt und als die Hanyou sich umdreht, sieht sie, dass Kagome zu ihr gelaufen ist und sie nun in den Armen hält. Was genau die Miko dazu bewegt hat, Miyuki nachzugehen, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Fest steht nur, dass die Braunhaarige sich nun erst recht nicht mehr halten kann und hemmungslos in Kagomes Armen weint. Die Ältere sagt nichts dazu und hält ihre Freundin einfach nur fest. Sie weiß schon lange wie sehr ein Verlust schmerzen kann und möchte nun die Stütze sein, die die Hanyou im Moment braucht. Mina ist in der Zwischenzeit noch immer weinend aufgestanden, die Goldkette fest an ihre Brust gepresst und rennt nun nach draußen. Eigentlich wollte Kagome auch die junge Dienerin trösten, doch diese hat sich gegen ihre Berührung gewährt und die Miko von sich gestoßen. Das blonde Mädchen kann und will einfach nicht glauben, was im Kampf passiert ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben schienen die Sterne gut für sie zu stehen, zum ersten Mal hatte sie wirklich Glück und zum ersten Mal hat sie jemanden wirklich geliebt. Doch nun gleicht ihr Leben mit einem Schlag einem Scheiterhaufen! Als Mina aus ihrem Sichtfeld verschwunden ist, dreht Kagome ihren Kopf wieder zu der Hanyou, die sich mittlerweile in ihr Gewand krallt und sich einfach nicht beruhigen will. InuYasha tritt zu den beiden jungen Frauen hin, was Miyuki in ihrer Verzweiflung gar nicht wahr nimmt. Mit einer emotionslosen Miene blickt er auf das Mädchen in den Armen seiner Geliebten und legt Kagome unterstützend eine Hand auf die Schulter. Sie soll spüren, dass er da ist und ihr helfen will. Dem weißhaarigen Hanyou ist nämlich bewusst wie bedrückend die ganze Situation für seine Freundin ist, auch wenn sie für Miyuki stark sein will. Während die beiden Älteren still den Schluchzern zuhören, lässt InuYasha den Kampf von eben noch einmal Revue passieren. Besonders nach der letzten Zeit hätte er so eine Aktion von seinem Halbbruder nicht mehr erwartet. Inu hat ihn mittlerweile wirklich mit anderen Augen gesehen, was nicht zuletzt an Rin und Miyuki liegt. Doch nach dem heutigen Tag, hat der Hanyou nichts mehr als Verabscheuung für Sesshoumaru übrig. Wie kann man ein Leben opfern, wenn ansonsten doch kaum Schaden entstanden wäre? Es war ja auch nicht irgendwer, der da vor ihm lag. Wenn man es mit den Augen des Daiyokais sieht, hat der Mischling sogar seine zukünftige Frau beschützt und ist dadurch eben gestorben. Unabhängig davon, dass Katô Miyukis Bruder ist, würde Sesshoumaru eigentlich in seiner Schuld stehen und von daher wäre es nur gerecht gewesen, ihn zu retten. Auch wenn er irgend ein Yokai gewesen wäre. Wenn man vom Teufel spricht... In genau diesem Moment erscheint Sesshoumaru am Ende des Ganges. An seiner Seite springt Rin fröhlich umher und plappert darüber, wie froh sie ist, das der Kampf ein Ende hat. Jedoch nur solange, bis sie Miyuki bemerkt, die sich immer noch mit bebendem Körper an Kagomes Schulter drückt. „Miyuki-... aber was? Was ist passiert? Geht es dir nicht gut?“, fragt die Kleine sofort und läuft zu der Hanyou hinüber. Sie kniet sich neben ihre Freundin und legt ihre Hand leicht auf den Rücken der Älteren. Von der plötzlichen Berührung schreckt Miyuki auf. Bis gerade eben hat sie nicht einmal bemerkt, dass außer Kagome und ihr noch jemand hier ist. Als sie den besorgten Blick von Rin sieht, versucht die Hanyou sich zu einem Lächeln zu zwingen, welches jedoch sofort wieder verschwindet, als sie hinter dem kleinen Menschenmädchen Sesshoumaru entdeckt, der nun ebenfalls auf die kleine Gruppe zugeht. Augenblicklich drückt sie wütend ihr Gesicht erneut gegen Kagome, die beschützend ihre Arme fester um die Jüngere legt und den Daiyokai mit einem Mörderblick anschaut. Auch InuYasha bleibt nicht untätig. Er stellt sich so vor die Mädchen, sodass Sesshoumaru sie nicht mehr sehen kann und legt knurrend seine Hand auf den Griff von Tessaiga. „Wage es ja nicht näher zu kommen!“, brüllt er in die Richtung seines Halbbruders und knurrt noch lauter. Das was keiner der Anwesenden weiß, das Knurren kann für Inuyokai gleich bedeutend wie Worte sein und in eben diesem Moment hat InuYasha etwas zu dem älteren Yokai gesagt, was nur dieser verstehen konnte. Ehrlich gesagt hätte Sesshoumaru nicht damit gerechnet, dass sein Halbbruder die geheime Sprache der Hundedämonen auch nur teilweise beherrscht, oder war das gerade reiner Instinkt? Wie dem auch sei, den Daiyokai kümmert der Grund warum InuYasha es kann nicht weiter und er geht an den Anderen ohne Worte vorbei. Rin lässt er scheinbar uninteressiert einfach bei Miyuki zurück. Doch auch wenn Sesshoumaru es versucht nicht zu zeigen, die Worte seines Halbbruders von eben wollen ihm auch nach mehreren Minuten nicht aus dem Kopf gehen. ~War Vater etwa auch ein Fürst, der seine eigenen Leute in den Tod geschickt hat? Dann haben weder er noch du diesen Titel verdient!~, hallt es immer wieder in seinem Kopf. Natürlich weiß er auch die Antwort auf Inus Frage, doch so wirklich eingestehen möchte er es sich selbst nicht. Der Inu no Taishou, sein verehrter Vater, hätte niemals im Leben einen Kameraden sterben lassen, wenn es einen anderen Weg gegeben hätte und erneut fragt Sesshoumaru sich, ob eine Miyuki im Rollstuhl wirklich so schlimm gewesen wäre. Irgendwie hätte er immer weniger dagegen und ein vorher ungekanntes Gefühl bemächtigt sich seines Körpers langsam. Die Menschen würden es wohl als Reue bezeichnen, aber der große Fürst des Westens kennt dieses Gefühl nicht! Nein, das bildet er sich nur ein. Was ihn am Meisten nervt ist jedoch: Obwohl der Daiyokai immer wieder versucht seine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, verschwindet InuYashas geknurrter Satz nicht daraus. Irgendwo hat der dumme Hanyou sogar recht, muss er sich irgendwann doch gestehen. Sein Vater wäre wirklich nicht stolz auf ihn und würde ihm noch heute den Fürstentitel verweigern, sollte er seine Einstellung nicht ändern und wenn man es genau betrachtet, hat der Inu no Taishou ihm nie seinen Thron überlassen. Er ist gestorben und Sesshoumaru ist in der Rangfolge einfach nachgerückt. Den Yokai hat das bis heute kaum gestört, doch genau in diesem Moment, wünscht er sich wirklich, sein Vater wäre hier. Er hätte niemals zulassen, dass sein Sohn eine Entscheidung trifft, die er später bereut. Sowohl Ayame als auch Koga können nicht wirklich glauben, was vor wenigen Momenten passiert ist, doch Beide reißen sich zusammen. Während der männliche Wolfsyokai bei der Verwundetenversorgung hilft und seine Truppen neu verteilt, sodass sie ebenfalls helfen können, begibt sich Ayame auf schnellsten Weg zu den Kindern. Endlich dort angekommen, springen ihr Sakura und Takeshi entgegen, die sich erleichtert an ihre Mutter drücken. Yukio traut sich noch nicht wirklich da mitzumischen, doch auch er ist froh darüber, dass es Ayame gut geht. Erst als die Wölfin ihn lächelnd zu sich winkt, ergreift auch der kleine Komoriyokai endlich die Initiative und drückt sich fest an seine neue Pflegemutter. Dabei färben sich seine Wangen leicht rosa. Eigentlich sollte er doch schon ein großer Junge sein und in die Stärke von Ayame vertrauen, doch da hat er nicht mit der Yokai gerechnet. Diese knuddelt ihn wie ihre eigenen Kinder durch und erklärt anschließend, dass es sogar gut wäre sich um andere zu Sorgen. Manche Sachen muss Yukio noch lernen, bevor er wirklich zu einem guten Kämpfer ausgebildet werden kann. Unter anderem ist das Zusammenhalt, aber auch, dass Angst ebenfalls etwas Gutes sein kann und nicht verwerflich ist. Sachen, die bei den Fledermäusen verachtet werden. Natürlich kümmert sich Ayame anschließend auch um die anderen Kinder hier unten und schaut nach den Älteren und teilweise Verwundeten. Zwar ist es nun draußen sicher, doch ein wirklich schöner Anblick ist es nicht. Blut klebt überall und teilweise stapeln sich auch Leichen am Boden. Da ist es besser, die Kinder noch eine Weile hier zu behalten. Doch da besonders die Kleineren unbedingt wieder zu ihren Eltern wollen und nicht still bleiben können, muss die Ookamiyokai sich erst etwas einfallen lassen. Nach kurzem Überlegen entscheidet sich Ayame dazu eine Geschichte zu erzählen, die Kagome ihr aus ihrer Welt einmal zufällig beschrieben hat und so beginnt die Yokai laut: „Es war einmal vor langer Zeit ein armes Mädchen mit dem Namen Aschenputtel...“ Mina hat in der Zwischenzeit das Schlachtfeld erreicht, wo schon einige Ookamiyokai mit den Aufräumarbeiten begonnen haben und die Leichen zusammentragen. Wie bei den Wolfsdämonen üblich, werden die Verstorbenen der eigenen Rasse später beerdigt, während das Fleisch der Gegner zu Nahrungszwecken verwendet wird. Die junge Dienerin konnte dieser Gewohnheit noch nie etwas abgewinnen, doch im Moment hat sie wirklich an andere Sachen zu denken. Verzweifelt sucht die blonde Yokai nach dem Körper, der ihr unwiderruflich beweist, dass Katô für immer fort ist. Solange sie ihn nicht vor sich liegen sieht, kann Mina einfach nicht glauben, dass er wirklich tot ist. Ob es nun erbärmlich scheinen mag, oder nicht, ein leiser Hoffnungsschimmer flüstert ihr immer noch zu, dass Miyuki sich einfach nur geirrt hat. Doch nach kaum zehn Metern verpufft dieser Schimmer aus ihrem Herzen und hinterlässt eine gähnende Leere, die das Mädchen von Innen heraus aufzufressen scheint. Mit weichen Knien geht Mina zu dem Körper hin, der nun direkt vor ihr liegt und während ihre Hand nach der kalten Haut greift, wird ihr plötzlich übel. Die junge Kammerzofe kann sich kaum halten und erbricht sich schlussendlich knapp neben dem toten Körper von Katô. Obwohl sie gewusst hat, was sie erwartet, ist Mina zu geschockt um irgendetwas Anderes im Moment zu tun. Erst als sich ihr Magen wieder ein wenig beruhigt hat, wagt sie erneut einen Blick in das Gesicht ihres Liebsten, an welchem eine schon fast eingetrocknete Blutspur sichtbar ist. Kurz darauf fängt das Mädchen wieder an zu weinen. Dicke Tränen kullern über ihre Wangen und die Goldkette hält sie immer noch verkrampft an ihr Herz, als plötzlich etwas ungewöhnliches passiert. Die wunderschöne Kette von Katô wird warm, wärmer als Minas Hand, die sie umschließt und als die blonde Dienerin das Schmuckstück betrachtet, sieht sie ein leichtes Leuchten. Ohne groß nachzudenken öffnet sie erneut den Anhänger und erblickt darin ein strahlendes Bild. Ein Bild welches nie aufgenommen wurde und eigentlich auch nie aufgenommen werden kann. Im Vordergrund sitzt Mina selig lächelnd, während ein grinsender Katô einen Arm um ihre Schulter und die Hand auf den Kopf eines kleinen Kindes gelegt hat. Dieses sitzt wiederum auf Minas Schoß, hat grüne, frech blitzende Augen und blondes Haar. Ganz eindeutig ist es ein kleiner Yokai, doch was soll das nur bedeuten? Der Kleine sieht Katô unfassbar ähnlich, nur seine Haare sind so golden wie die von Mina. Könnte das womöglich ihr Kind sein? Doch Katô ist tot, das heißt, dieses Bild kann unmöglich real sein! Und trotzdem, auch wenn es noch so unmöglich sein mag, Mina spürt erneut die Hoffnung in ihrem Herzen aufflammen. ~Ist das ein Zeichen? Wird er zurück kommen? Kann man meinen Katô doch noch retten? Ob man mich wohl als irr betrachtet, wenn ich daran glaube? Ist es überhaupt gerechtfertigt noch hoffen zu dürfen?~ Doch trotz der vielen Gedanken muss die junge Dienerin leicht lächeln, als sie Katô aus dem Bild heraus angrinst, so als wollte er ihr den nötigen Mut geben, um das hier zu überstehen. „Ich werde auf dich warten Anata (Liebling) und wenn es sein muss auch für immer“, flüstert Mina dem noch leicht leuchtendem Bild entgegen und schließt den Anhänger danach wieder. Außerdem beschließt sie keinem von dem Bild zu erzählen. Damit würde sie in das Schicksal eingreifen, welches noch auf sie alle wartet und den Verlauf der Geschichte möchte sie dank ihrer neu gewonnenen Hoffnung auf keinen Fall ändern. Ohne noch einmal auf den blutigen Körper von Katô zu blicken, verlässt Mina das Feld mit einem leichten Glänzen in ihren noch vom Weinen geröteten Augen. Kein einziges Mal blickt sie zurück, als sie wieder in das Felsenschloss hinein geht um Ayame zu helfen, die noch immer bei den Kindern sitzt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das hier war sozusagen ein kleines Weihnachtsgeschenk für Mina, damit sie die Hoffnung nicht so schnell aufgibt und damit auch für alle, die meine Geschichte lesen ;) Bleibt gespannt, was noch passieren wird und wer weiß schon, was es nun wirklich mit dem Bild im Anhänger auf sich hat? Ich würde mich über das eine, oder andere Weihnachtskommi sehr freuen :D Auf diesem Weg möchte ich euch allen auch noch frohe Weihnachten wünschen, egal ob ihr es feiert, oder nicht. Das was an Weihnachten zählt, ist der Zusammenhalt und die Familie und auch wenn Manche von euch dieses Fest nicht feiern, aus welchen Gründen auch immer, wünsche ich euch eine schöne Zeit mit eurer Familie! ^-^ Das nächste Kapitel nennt sich: Zweifel Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)