Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 34: Erklärungsnot ------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit roten Wangen dreht sich Ame blitzschnell um und stürmt die Treppe wieder hinunter. Kurz darauf hört man ein Türknallen und Miyuki kann sich sicher sein, dass nun auch ihr Vater sicher wieder wach ist. „Mist! Warum nur muss mir immer so etwas passieren?“, fragt sie sich selbst. Dann wandert ihr Blick zu Sesshoumaru, welcher wie zuvor aus dem Fenster schaut, als wäre vor wenigen Sekunden gar nichts passiert und irgendwie macht das die Hanyou wütend. „Muss man denn hier alles alleine regeln?“, fragt sie merklich böse und sprintet ihrer Schwester nach. Zumindest hat der Daiyokai jetzt ein bisschen Ruhe. Innerlich ist er nämlich komplett aufgewühlt und ganz ehrlich? Er hätte kein Wort herausgebracht, wenn Miyuki direkt auf ihn zugekommen wäre. Sesshoumaru versteht sich selbst nicht mehr. Seit wann ist er so schwach geworden, seinem Verlangen einfach nachzugeben? Er muss mit der Hanyou reden. Das sieht sogar der manchmal ein wenig sture Inuyokai ein. Diese Eigenschaft hat er, wie auch sein Halbbruder, von dem großen Inu no Taishou geerbt, wobei die Sturheit bei InuYasha noch ausgeprägter ist. Miyuki währenddessen rennt die Stufen hinunter und reißt die Wohnungstür auf. Dahinter erkennt sie ihren verschlafen aussehenden Vater, der gerade skeptisch zu Ame sieht, welche immer noch mit hochrotem Kopf auf den Boden schaut. Die Fliesen scheinen auf einmal sehr viel interessanter für sie zu sein, als ihre Schwester, welche nervös auf sie zukommt. „Also nochmal, es ist ganz bestimmt nicht so, wie du denkst!“, versucht Miyuki sich aus der Situation zu retten. „Aaach …nein?“, fragt die Jüngere daraufhin sichtlich nervös. Doch plötzlich schwankt ihre Unsicherheit in Besorgnis und Wut um. „Wie kannst du nur Nee-san? Erst heute bist du aus dem Krankenhaus heraus gekommen und knutschst dann gleich nachts auf dem Dachboden mit einem Cosplayer?“ ~Wieso denken nur immer alle, Sesshoumaru sei ein Cosplayer?~, fragt sich die Hanyou im Menschenkörper in Gedanken, kann sich die Antwort darauf aber gleich selbst geben. Vor ein paar Monaten hätte sie so eine Geschichte doch selbst nicht geglaubt. „Ame-chan, ganz ruhig. Ich weiß, du machst dir Sorgen, aber es ist nicht so, wie es aussieht. Eigentlich wollte ich es euch erst Morgen erzählen, aber ihr lasst mir ja keine Wahl. Also…“ Da wird sie plötzlich von ihrem Vater unterbrochen. „Ein Mann auf unserem Dachboden?!“, ruft er entsetzt aus und möchte schon in Richtung Tür laufen, doch Miyuki stellt sich ihm in den Weg. „Das ist keine gute Idee. Er wird dich in Stücke reißen“, meint die Hanyou besorgt und versucht die Situation nun endlich halbwegs glaubwürdig zu erklären. Doch bevor das Mädchen auch nur ein Wort ausgesprochen hat, hört sie plötzlich ein Knarren und dreht sich zur Tür um, was sie besser nicht getan hätte, denn das, was sie sieht, übertrifft ihre schlimmsten Vermutungen. Sesshoumaru steht im Raum. In einer Hand die herausgerissene Türe vom Dachboden, in der Anderen Miyukis Wohnungstür. Beide Türen, die eigentlich recht schwer sein müssten, schaut der Daiyokai an, als wüsste er nicht genau, ob er sie nun einfach fallen lassen sollte, oder lieber gleich zerschmettern. Die Hanyou schreit kurz vor Verzweiflung auf, was ihr die Aufmerksamkeit aller Anwesenden verschafft, auch die ihres Vaters, der gerade wütend auf den Inuyokai zugehen wollte. „Also,…“, fängt das Mädchen dann an und holt tief Luft. „Alle in mein Zimmer, SOFORT und Sesshoumaru: Lass die armen Türen endlich in Ruhe. Reicht es nicht, dass du im Krankenhaus schon drei davon zerstört hast?“ Daraufhin ist es kurz still und während Ame recht skeptisch zu dem Dämonen schaut, blickt ihr Vater verwirrt zu seiner ältesten Tochter. Hat sie ihnen allen gerade wirklich einen Befehl erteilt? Obwohl alle, auch Miyuki selbst, nicht genau wissen, wie sie reagieren sollen, gehen sie trotzdem erst einmal in das Zimmer der Hanyou. Ja sogar Sesshoumaru gehorcht, wohl aus dem Grund, dass er sonst nicht weiß, was er tun soll. Insgeheim interessiert ihn aber schon, was seine Hanyou jetzt vor hat. ~Sekunde!!! Meine Hanyou?!?!?!?! Na gut, ich gebe zu, sie ist mir nicht mehr ganz egal, aber sie als mein Eigentum zu bezeichnen geht eindeutig zu weit! Ich muss den Bann meines Vaters schneller lösen, als gedacht, ansonsten werde ich noch von Miyuki abhängig ~, denkt der große Daiyokai sich und knurrt so leise, dass es keiner, außer ihm selbst, hören kann. Nach wenigen Sekunden, in denen die kleine Familie sich auf das Bett der Hanyou gesetzt und Sesshoumaru sich an die weiße Wand gelehnt hat, fängt das Mädchen langsam an, die Sache möglichst glaubhaft zu schildern. Als sie damit anfängt, dass der Yokai im Zimmer keines Wegs ein Cosplayer ist, zweifelt nicht nur Ame an der Geschichte. Erst recht nicht, als das Abenteuer von Miyuki richtig los geht. Trotzdem lässt das Mädchen ihre Schwester ausreden und auch ihr Vater blickt nur leicht abwesend zu dem Yokai. Nach mehr als zehn Minuten endet die ältere Schwester und blickt hoffnungsvoll auf ihre Verwandten. Die schlimmen und auch verwirrenden Szenen hat sie besser ausgelassen, um ihren übervorsichtigen Vater nicht noch mehr zu beunruhigen. Schon seit der Satz gefallen ist, dass Miyuki weiß, dass ihr menschlicher Vater nicht ihr Leiblicher ist, ist der Mann ganz still geworden und rührt sich keinen Millimeter mehr. Miyuki versucht noch ihn zu beruhigen, indem sie davon spricht, dass sie ihn trotzdem als ihren Ôto-san sieht, aber das scheint nicht so recht zu helfen. Ame starrt abwechselnd Sesshy und Miyuki an, scheint zu überlegen, was sie tun soll und entschließt sich dann dazu, ihr Handy zu zücken. Sofort ist die Hanyou im Raum alarmiert und fragt vorsichtig nach: „Was machst du da Imouto-chan?“ Zögerlich antwortet die Jüngere besorgt: „Es tut mir leid, versteh mich bitte nicht falsch, aber wie es scheint, brauchst du Hilfe Miyuki-nee-san. Ich werde jetzt einen Arzt rufen.“ Erschrocken weiten sich die Augen der Älteren, doch noch bevor sie etwas dagegen sagen kann, mischt sich plötzlich auch Sesshoumaru ein. Blitzschnell ist er bei Ame, reißt ihr das Telefon aus der Hand und zerquetscht es, als würde es nur aus Papier bestehen. Danach blickt er wütend zu dem kleinen Ding und wirft es auf den Boden. Leicht verdattert blickt Miyuki zu ihm und überlegt, was jetzt passiert ist. Das es die Handystrahlung war, die den Yokai mit seinen sensiblen Sinnen gestört hat, darauf kommt sie erst einmal nicht. Wie zur Salzsäule erstarrt liegt der Blick von Miyukis Schwester auf dem ehemaligen Gerät und kurz darauf springt sie wie vom Blitz getroffen auf. „Hilfe, Polizei!“, ruft sie laut und sprintet zum Haustelefon, welches noch an der Wand hängt. Doch erneut ist der Dämon schneller, stellt sich vor Ame hin und lässt seine Augen bedrohlich rot aufleuchten. Bevor er jedoch seine Kralle auf das Mädchen heruntersausen lassen kann, stellt sich Miyuki vor ihn und hält seinen Arm auf. Natürlich ist der Daiyokai viel stärker als das Mädchen, jedoch lässt er etwas nach, sobald er ihre kleinen Hände auf seinem Arm spürt. Mit einem kleinen „Danke“, dreht sich die Hanyou daraufhin wieder um und blickt nachdenklich zu ihrer Schwester, welche recht verstört und ängstlich vor ihr steht. Der Vater der Mädchen rührt sich schon seit einer Weile nicht mehr. Er ist in seiner Gedankenwelt gefangen und versucht erfolglos diese zu ordnen. Seine Frau war zuvor mit einem Dämonen zusammen? Das ist zwar nicht glaubhaft, aber würde erklären, wieso sie bei ihrem ersten Zusammentreffen gegen eine Glastür gelaufen ist. Sie kannte Glas gar nicht und er dachte damals, sie hätte nur nicht aufgepasst. Beruhigend versucht Miyuki auf Ame einzureden, während Sesshoumaru hinter ihr steht und die Schwestern eiskalt anschaut. In seinem Inneren dagegen herrscht ein ungewohnt gutes und warmes Gefühl, welches nur durch ein einfaches „Danke“ von seiner Hanyou ausgelöst wurde. Er fängt auch erst gar nicht an, mit sich selbst über das „SEINE“ Hanyou zu streiten. Es hat doch sowieso keinen Sinn. Während der Inuyokai nachdenkt, versucht das Mädchen vor ihm ihre kleinere Schwester zu überzeugen: „Ame-chan, komm schon, du kennst den Manga doch. Kannst du nicht sehen, dass das hier kein Cosplayer ist?“ Absichtlich verwendet die Hanyou den Namen „InuYasha“ nicht und da Sesshoumaru weder mit dem Wort Manga, noch Cosplayer viel anfangen kann, versteht er den Sinn des Satzes nicht wirklich. „Ich muss schon sagen, ein Handy mir nichts dir nichts zu zerquetschen, braucht schon Kraft, aber der echte Sesshoumaru? Bist du dir sicher, dass du den ganzen Mist nicht nur geträumt hast?“, fragt Ame skeptisch und sieht aus dem Augenwinkel zu dem Daiyokai. „Ja, ganz sicher. Wäre er sonst hier?“, fragt Miyuki zurück und überlegt gleichzeitig, was sie tun könnte, um ihre Schwester wirklich zu überzeugen. Etwas, was vielleicht nicht die Aufmerksamkeit der Polizei, oder Feuerwehr erregt, was bei dem Yokai nicht selbstverständlich ist. „Ja, das dürfte funktionieren!“, sprudelt es plötzlich aus ihr heraus und sie öffnet das Fenster. „Sesshoumaru, könntest du mir einen Gefallen tun?“, fragt die Hanyou mit einem lieben Lächeln und schaut bittend zu dem Yokai. Dieser blickt monoton zu Miyuki und ignoriert Ame, die fragend zu ihm schaut. „Kannst du dich noch erinnern Imouto-chan, letzten Sommer haben wir einen Drachen steigen lassen, der in den hohen Tannen vor dem Haus stecken geblieben ist. Wie du siehst hängt er immer noch dort. Sesshoumaru, kannst du nicht kurz hinüber fliegen und ihn für uns holen, bitte“, endet sie und versucht den Inuyokai mit ihrem bittenden Blick zu überreden. Als dieser jedoch nicht reagiert, muss sie sich etwas überlegen. Er ist weder ihr Butler, noch ihr Hund, dass er alles tut, was Miyuki sagt. Jedenfalls denkt er so und das zurecht. „Na gut“, meint das Mädchen daraufhin. „Ich mache dir ein Angebot. Wenn du den Drachen holst, werde ich alles tun, was du willst. Du kannst mir verbieten dich weiter zu nerven und ich werde mich ab jetzt von dir fern halten. Oder du möchtest, dass ich in deiner Gegenwart kein Wort mehr sage, weil dich das nervt, dass würde nämlich sogar ein Blinder bemerken.“ Kurz überlegt der Daiyokai, aber das Angebot ist auch zu verlockend. Immerhin hat sie gerade gesagt, er dürfte ALLES von ihr verlangen und Sesshoumaru glaubt nicht, dass Miyuki ausreichend über die Folgen ihres Angebots nachgedacht hat. Ohne Worte geht er deshalb ans Fenster, stößt sich von der Sims ab und schwebt auf seinem Fell zu einem Baum in der Nähe. Dort reißt er ein paar Äste aus und wirft sie achtlos zu Boden bis ein rotgelber Drachen in sein Sichtfeld dringt. Mit einer Kralle nimmt er das schon zerrissene Papier und bringt es wie gewünscht zurück in die Wohnung. Ame staunt nicht schlecht und auf die Frage, ob sie Miyuki nun glaubt, kann sie nur hilflos nicken. Die beiden Mädchen beschließen ihren Vater, der immer noch recht verwirrt scheint, in sein Zimmer zu bugsieren, damit er über die neuen Informationen erst einmal in Ruhe nachdenken kann und vielleicht sogar ein wenig Schlaf findet. Auch Ame verabschiedet sich mit den Worten, dass sie jetzt auch erst einmal nachdenken muss. Bevor Miyuki jedoch gänzlich beruhigt ist, muss sie noch das Stromkabel für das Haustelefon herausziehen und verstecken, damit ihre Schwester nachts nicht auf die Idee kommt, doch noch die Polizei zu rufen. Danach lässt sie sich müde in ihr Bett fallen. Das die ganze Sache so kompliziert sein würde, hätte sie sich nicht gedacht. Nun ist sie alleine mit Sesshoumaru in ihrem Zimmer, die Tür ist geschlossen und der Daiyokai steht, wie so oft, am Fenster und schaut in die dunkle Nacht hinein. Der Blick der Hanyou fällt auf Sesshoumarus Rücken, über den das weiße Fell fällt, welches er immer trägt und sie kommt nicht umhin sich zu fragen, was der Inuyokai sich wohl im Moment denkt. In diesem Moment dreht sich der Dämon um und schreitet erhaben auf das weiche Bett von Miyuki zu. Das Mädchen schaut ihn nur fragend an. Seit wann kommt Sesshoumaru von alleine her? Was hat er jetzt vor? „Nun zu deinem Versprechen“, fängt er leise an zu reden und der Hanyou fällt wieder ein, was sie kurzzeitig vergessen hat. „Ja?“, meint sie fragend und erwartet schon so etwas, wie ein Redeverbot von dem Daiyokai, als er noch einen Schritt näher kommt und aus einer Eingebung heraus sagt: „Zieh dich aus.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tja, Sesshy geht jetzt richtig ran. ^-^ Seit gespannt, wie Miyuki auf diese Forderung reagieren wird! Was meint ihr? Hinterlasst mir doch ein Kommi mit eurer Vermutung ;) Nächstes Mal heißt es: Versprechen Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. 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