Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 30: Hörst du meine Rufe? -------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt ~Was war das und wo bin ich jetzt?~, fragt Sesshouamru sich selbst in Gedanken. Als dieser Luftwirbel ihn verschluckt hat, ist plötzlich alles schwarz geworden und nun steht der Daiyokai in einem kleinen Wald, in dem vereinzelt Blumen blühen. Bei diesem Anblick muss er augenblicklich an Rin denken. Wehe, wenn ihr etwas passiert, dann kann InuYasha sein blaues Wunder erleben! Zur Vorsicht lässt der Fürst des Westens erst einmal seine Sinne schweifen, um mögliche Gefahren zu erkennen, aber komischer Weise ist hier nichts. Nicht einmal der kleinste Funken Yoki von einem anderen Dämonen, was wirklich nicht normal sein kann. Noch einmal sieht Sesshoumaru sich um, bis er einfach in eine beliebige Richtung los geht. Etwas weiter entfernt kann er Menschenstimmen ausmachen und in der anderen Richtung komische Geräusche, die er zuvor noch nie gehört hat. Auch die Luft scheint hier anders zu sein, ungewohnt und nicht so klar, wie in seinem Reich. Genau kann der Daiyokai nicht beschreiben wieso, aber Irgendetwas zieht ihn plötzlich in Richtung Norden, den kleinen Waldweg entlang. Als das kleine Wäldchen sich zu lichten scheint, kann der Hundedämon einen merkwürdigen Klotz ausmachen, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Palast hat. Jedoch ist das viereckige Ding viel kleiner und riecht nach Mensch. Damit ist für ihn klar, hier drin leben mindestens zwei Menschen. Knapp vor dem Gebäude dringt ihm ein bekannter Geruch in die Nase. Ganz leicht nur wahrnehmbar, aber dennoch präsent. ~Das ist Miyuki~, wird dem Inuyokai klar. In seinen Gedanken spricht er die Halbdämonin seit kurzer Zeit nur noch mit ihrem Namen an. Warum das so ist, weiß er selbst nicht wirklich, aber das ist jetzt auch egal. Sein gesamter Körper steht unter Hochspannung, als Sesshoumaru das komische, viereckige Ding, in dem sich noch immer Menschen befinden, aus der Nähe betrachtet. Sicheren Schrittes geht er auf die Holztür zu, die wohl aus Versehen offen gelassen wurde, zu. Plötzlich nimmt er Stimmen wahr. Viel klarer jetzt, als noch vor dem Haus. Ein junges Mädchen und ein Mann sind zu hören und die Stimme des Menschenmädchens ähnelt der von Miyuki sehr. Da auch ihr Geruch recht ähnlich ist, muss es sich um eine Verwandte von ihr handeln. Langsam folgt der Daiyokai den Geräuschen und kommt bald an einer weiteren Tür an. Obwohl diese abgeschlossen ist, kann er nun alles dahinter perfekt verstehen und so bleibt der Fürst einfach kurz stehen und lauscht. Der Mann scheint zu weinen, was schon sehr merkwürdig für den Dämonen ist. Erwachsene Männer weinen doch nicht so einfach und lassen sich dann von kleinen Mädchen trösten. Denn genau das macht das Menschenmädchen gerade. Sesshoumaru hört ihre beruhigenden Worte. Immer wieder wiederholt sie: „Es ist nicht deine Schuld. Gib nicht auf, noch lebt sie ja noch. Aus einem Koma sind Viele schon erwacht.“ Einige Minuten geht es so weiter, bis man plötzlich die erboste Stimme des Mannes brüllen hört. „Verdammt! Verstehst du denn gar nichts? Miyuki liegt seit Monaten im Koma! Sie wird nicht mehr aufwachen. Genauso lief es bei meiner Schwester damals. Unsere Eltern haben Jahre gewartet, aber es nützte nichts! Niemals mehr werde ich sie lachen hören, mein kleines Mädchen.“ Gegen Ende hin ist er immer leiser geworden und weint nun erneut. Die leisen Worte des Mädchens entnimmt Sesshoumaru noch, dass ein Ort namens „Shiro-Krankenhaus“ der beste Ort sei, an dem Miyuki sein könnte, um wieder gesund zu werden. Das sind alle Informationen die der Inuyokai braucht. Schnell macht er sich auf den Weg diesen komisch klingenden Ort zu finden. Wahrscheinlich muss er Miyuki hier in dieser fremden Welt finden und irgendwie wieder zum Leben erwecken. Jedenfalls glaubt der Daiyokai das. Dann wird sie wohl auch in der, für ihn, normalen Welt wieder erwachen. Natürlich hat Sesshoumaru schon gemerkt, dass es nicht sein kann, dass das hier seine Heimat ist und aus den Gesprächen zwischen Rin und Miyuki weiß er, dass die Halbdämonin eigentlich aus einer anderen Welt, oder auch Zeit kommt. ~Um genauer zu sein, aus der Gleichen, wie die Mikofreundin InuYash… des Bastards.~ Über seine eigenen Gedanken geschockt, rennt der Inuyokai fast gegen einen Baum. Hätte er seinen nutzlosen Halbbruder in Gedanken fast beim Namen genannt? Den Namen, den sein hochverehrter Vater dem Hanyou gegeben hat und ihn damit anerkannt hat? Niemals! Das war nur Einbildung, ganz sicher. Auf einmal ändert sich der Boden unter Sesshoumarus Füßen, was ihn am Weiterüberlegen hindert. Er wird grau und glatt. „Steinboden?“, entfährt es dem Yokai ungewollt. Der ganze Untergrund ist plötzlich aus Stein und unwillkürlich vermehrt sich auch der Gestank um den Daiyokai herum. Zu schnell um noch rechtzeitig zu reagieren, rast ein Metallkasten mit Rädern an dem Inuyokai hinüber und er bleibt fast augenblicklich stehen. ~Was zur Hölle ist das?~, fragt der Dämon sich im gleichen Moment. Vorhin hat er es noch gar nicht bemerkt, aber der unerträgliche Gestank kommt von diesen Metalldingern und es sind auf einmal Hunderte von denen hier. Blöder Weise hat er jetzt keine Zeit, diese furchtbar ekeligen Metallkisten ausnahmslos zu zerstören. Sesshoumaru muss Miyuki finden. Wahrscheinlich kommt das nur durch den Bann, aber ein Teil seines Herzens macht sich doch tatsächlich ernsthafte Sorgen um die Hanyou. Ein immer größer werdender Teil und dieses Gefühl kann der Dämon so gar nicht leiden. Zwar kennt er es nur von Rin, aber schon generell mag er diese Hilflosigkeit nicht. Die Ungewissheit, was passieren wird, ist für ihn schlimmer, als jeder Gegner im Kampf. Schnell wie der Blitz springt Sesshoumaru von einer Straße zur Anderen. Zerquetscht auch manchmal, ganz aus Versehen, eine der Blechkisten, die auf dem Steinboden herumfahren und sucht die Umgebung nach einem Krankenhaus ab. Dass ihn dabei alle vorbeigehenden Menschen nachschauen, da der Yokai sich nicht darum schert, gesehen zu werden, interessiert ihn nicht wirklich. Zum Glück wird der Begriff „Krankenhort“ auch in seiner Zeit schon für einen Ort verwendet, an dem Menschen ihre Kranken pflegen, so muss er nur nach dem unschönen Geruch von Krankheit und Tod suchen, was für einen INUyokai kein Problem darstellt. Schon bald erreicht der Dämon ein Schlossgroßes Gebäude, an dem der Geruch nach kranken und sterbenden Menschen wie nirgendwo sonst haftet. Durch diesen penetranten Gestank ist es ihm aber leider nicht möglich, Miyukis ganz speziellen Geruch herauszufiltern. Wenigstens kann Sesshoumaru das Wort „Shiro“ über der komischerweise durchsichtigen Tür erkennen. ~Nie wieder!~, schwört der Daiyokai sich nach wenigen Minuten, die er in diesem Haus verbringt. Seine sensible Nase bringt ihn fast um, während er Gang für Gang abgeht, so schnell es ihm möglich ist. Die jungen Menschen in weißen Gewändern, die ihn schon beim Eintreten nicht durchlassen wollten, hat er schon längst abgeschüttelt. Nach dem gefühlt tausendsten Gang und einem fast unsichtbarem Augenrollen erlangt ein mittlerweile sehr bekannter Geruch plötzlich seine vollste Aufmerksamkeit. Fast hätte Sesshoumaru glücklich aufgeseufzt, als er ihn endlich wahr genommen hat. Schnell und glücklich darüber, nicht noch mehr unnötige Meter überwinden zu müssen, eilt der Fürst zu der Tür, an der Miyukis Geruch am Stärksten ist und reißt sie aus ihren Angeln. Das Prinzip des Türklinke-hinunter-drückens hat der mächtige Dämon noch nicht ganz verstanden. Als sein Blick auf den leblosen Körper von Miyuki hängen bleibt, der mit allerlei Schläuchen verbunden ist, bemerkt er erst gar nicht die anderen Personen im Zimmer, sondern konzentriert sich nur auf sie. Erst als Sesshoumaru direkt vor der Hanyou steht und sie einfach hochheben will, tritt plötzlich ein roter Schopf unordentlich zurückgebundener Haare in sein Blickfeld und das Menschenmädchen schlägt, ohne auf seine steigendes Yoki zu achten, die Hand des Dämonen weg. „Wer um Himmels Willen bist du und was hast du mit unserer Freundin vor, du Psycho?“, fragt das schlaksige Mädchen mit den braunen Augen und vielen Sommersprossen wütend. „Meine Güte, sei doch nicht so unhöflich!“, kommt es auf einmal von einem zweiten Mädchen mit langen, blonden Haaren, die die Andere jetzt am Arm festhält. „Verzeihen Sie bitte, aber Erika hier ist immer sehr misstrauisch, wenn es um ihre Freunde geht. Mein Name ist Ai und Miyuki-chan hier ist unsere Klassenkameradin und auch eine gute Freundin. Wer sind Sie, wenn ich fragen darf? Etwa ein Arzt?“ Kurzerhand beschließt der Daiyokai seine Zeit nicht mit diesen Menschen zu vergeuden und zieht Bakusaiga. Während seine Augen anfangen rot zu leuchten, verändert sich der böse Blick des rothaarigen Mädchens plötzlich. Wie ein Blitz läuft sie plötzlich zu einer grauen Sporttasche, die am Boden liegt und kramt darin herum. „Ähm, was machst du da?“, fragt das blonde Mädchen seine Freundin, welche nur etwas Unverständliches murmelt. „Ich habe es! Daher kenne ich den Typ. Schau mal Ai-chan!“, kommt es auf einmal und Erika läuft mit einem Buch in der Hand zu ihrer Freundin, die im Moment gar nichts mehr versteht. Als sie endlich den Umschlag des Mangas sieht, wird ihr einiges klar. Mehrmals wandern ihre Augen von dem Einband zu Sesshoumaru und wieder zurück. Der Dämon weiß inzwischen nicht genau, was er nun tun soll. Dem Anschein nach haben diese Mädchen weder Angst, noch Respekt vor ihm. So etwas ist ihm noch nie untergekommen. Sogar Miyuki konnte sich besser beherrschen, wenn er wütend war und im Moment ist er sehr wütend. Wie können diese Menschen es wagen, ihn so zu behandeln und jetzt auch noch offenkundig anzustarren? Als er mit seinem Schwert den dämlichen Menschenmädchen dann endlich ihren Kopf abschlagen will, wird er erneut unterbrochen. Eines der Mädchen quietscht laut auf, was in seinen Ohren hundert Mal lauter nachhallt. Die Beiden Menschen hüpfen zusammen auf und ab und der Daiyokai ist langsam recht perplex. Was ist mit diesen Dingern bitte los? Die Rothaarige steht plötzlich vor ihm und blickt zu Sesshoumaru hinauf, was ziemlich komisch aussieht, da sie mindestens einen Kopf kleiner ist, als er. „Wie cool!“, fängt sie an zu reden. „Miyukis Vater hat doch echt einen Sesshy-Cosplayer organisiert! Also wenn sie von ihrem Lieblingscharakter nicht aufgeweckt werden kann, womit dann? Eine super Überraschung, wirklich!“ Während die Eine noch immer spricht, schiebt das blonde Mädchen den Inuyokai auf einmal von hinten an. Ganz überrascht davon, lässt er es einfach zu, bis er direkt vor Miyukis Bett steht. Als er auf das schlafende Gesicht der Hanyou schaut, die hier in ihrer Welt natürlich menschlich ist, kann er seine Augen plötzlich nicht mehr von ihr nehmen. Ihr Gesicht sieht so friedlich aus, als würde sie nur schlafen und jeden Moment aufwachen. Das Einzige, was ihn an dem Anblick stört, ist das durchsichtige Atemgerät, das über ihrem Mund liegt. Dieses Problem hat er jedoch sofort erledigt. Mit seiner Kralle schneidet er das schwarze Band ab, welches das Ding festhält. Die Worte der anderen Mädchen nimmt er gar nicht mehr wahr und konzentriert sich nun noch auf Miyuki, die unschuldig, wie ein Lamm, dort liegt. In dieser Welt hat sie noch lange Haare und logischerweise Weiser weder Ohren, noch Wolfsschweif. Verzaubert von dem wunderschönen Gesicht unter sich, kniet Sesshoumaru sich wie mechanisch an Mixukis Bett und berührt ihre Wange mit seiner Kralle. Die weiche Haut fühlt sich so gut unter seinen Fingern an, dass er unbewusst die Gesichtszüge der Hanyou nachfährt. Die beiden Menschenmädchen sind mittlerweile verstummt und beobachten skeptisch, was der Dämon tut. Wie in Trance wandert die Hand des Daiyokais von den geschlossenen Augen mit den vollen, schwarzen Wimpern zu den leicht rosa leuchtenden Lippen, die mittlerweile schon recht ausgetrocknet aussehen. Das Gefühl, welches in Sesshoumarus Brust heransteigt, kennt er mittlerweile. Es ist das Selbe, wie in den Wolfshöhlen, als er Miyuki geküsst hat. Trotzdem, dass er weiß, was gleich passieren wird und ihm auch bewusst ist, dass zwei Menschen ihn beobachten, kommt er dem lange zurückgehaltenen Drang endlich nach und senkt seinen Kopf langsam. Als nur noch wenige Zentimeter seine Lippen von Miyukis trennen, öffnet er den Mund, fährt die ausgetrockneten Lippen von der Hanyou mit seiner Zunge nach und befeuchtet sie damit, bevor er kurz darauf seine eigenen Lippen auf die des Mädchens legt. Seine Umgebung und alle Gedanken, die gegen den Kuss sprechen, sind wie weggeblasen. Es zählt nur noch der Moment, dieses unbeschreibliche Gefühl, welches sein kaltes Herz einnimmt und sich schließlich gänzlich seines Körpers bemächtigt. Alles was ihn in den letzten Tagen daran gehindert hat, in Miyukis Nähe zu kommen, war dieses Gefühl. Die innere Wärme, die der Inuyokai verspürt, wenn er in ihrer Nähe ist, ist unbeschreiblich und ungewohnt. Von seiner Mutter hat Sesshoumaru gelernt, sich erst gar nicht auf so etwas Menschliches, wie Gefühle einzulassen. Ansonsten würde er untergehen, wie sein Vater und in seiner Kindheit, war der Inu no Taishou nie da, um Sesshoumaru das Gegenteil zu beweisen. Für einen Fürsten gibt es immer viel zu tun. Im Nachhinein hat sein hochverehrter Vater bereut, ihm nicht mehr Zeit gewidmet zu haben, dass hat der junge Fürst einst von Myoga erfahren. Insgeheim hätte Sesshoumaru sich das irgendwie auch gewünscht. Zu viel gibt es immer noch, was sein Vater ihm nie lehren konnte. Auch in diesem Moment quält ihn eine Frage, mit der der Inu no Taishou ihm sicher hätte weiterhelfen können. Wie kann etwas, was laut seiner Mutter so schlecht sein soll, sich so gut anfühlen? Sogar der sanfte und einseitige Kuss lässt ihn in eine andere Welt abdriften, so schön, wie er es sich niemals hätte vorstellen können und plötzlich spürt der Daiyokai eine kleine Bewegung an seinen Lippen. Schnell lässt er von Miyuki ab und schaut zu, wie sie langsam ihre strahlenden Augen ein Stück öffnet und ihm ein kleines Lächeln schenkt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Schon wieder ist es so spät geworden *mich schäm* ’^.^ Übrigens passt der Titel im Nachhinein auch nicht mehr dazu. Gomen nasai! Ich hoffe es hat euch gefallen und danke für die lieben Kommis! Würde mich freuen, wenn ich dieses Mal auch wieder welche lesen kann. ;) Das nächste Mal heißt es: Ein Dämon im Supermarkt?! Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)