Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 11: Regentropfen ------------------------ "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt "Das Leben hasst mich! Es hasst mich, es hasst mich, es hasst mich!", flucht Miyuki genervt vor sich hin, während sie auf dem kahlen Steinboden auf und abmarschiert. Rin sowie Ah-Uhn, die an der hinteren Wand der niedrigen Höhle sitzen, beobachten sie dabei. Während einer der Drachenköpfe auf ihrem Schoß liegt und das kleine Mädchen diesen streichelt, lehnt sie mit dem Rücken gegen eines seiner grünen Beine. Beide lassen die Augen nicht von der Hayou, die nervös im Kreis herumgeht. Da hat Sesshoumaru nun endlich zugestimmt zu den restlichen Wolfsrudeln, Richtung Norden, zu reisen. Da musste es ja plötzlich anfangen zu regnen, wie aus Eimern! Und das Schlimmste daran? Der Inuyokai hat seine Gruppe zu dieser Höhle geführt und ihnen befohlen dort auf ihn zu warten. Das ist jetzt schon ganze drei Tage her. Während Jaken sich immer wieder nach draußen begibt, um irgendwo etwas essbares herzubekommen, müssen die beiden Mädchen im Dunkeln ausharren. Ein Feuer anzuzünden wären unmöglich, dazu ist jegliches Holz zu feucht, zudem bereitet das Wetter Miyuki Probleme. Durch das ganze Wasser kann sie keine anderen Gerüche mehr wahrnehmen. Das platschende Geräusch hallt in ihren spitzen Ohren unangenehm und sehen kann sie auch nicht viel durch den Nebelschleier, der den Boden zurzeit bedeckt. Alles in allem fühlt es sich merkwürdig an. Ansonsten kommt sie mittlerweile ganz gut mit ihren neuen Fähigkeiten zurecht, obwohl sie sich anfangs sogar einmal auf ihren eigenen Wolfsschwanz gesetzt hat. Das war zugegebenermaßen ziemlich peinlich! Durch den Aufenthalt auf kleinem Raum, in dem sich die Gruppe zur Zeit befindet, sind sogar Rin irgendwann die Gesprächsthemen ausgegangen und nun sitzen sich die beiden Mädchen stumm gegenüber und hängen ihren Gedanken nach. Ah-Uhn hat sich hinter Rin an die Höhlenwand geschmiegt und Jaken grummelt am Eingang vor sich hin. Auf einmal hört man ein kaum wahrnehmbares Schluchzen von der Jüngsten der Gruppe. Für menschliche Ohren nicht wahrnehmbar, aber durch ihre Verwandlung kann Miyuki es hören. "Was ist den los Rin-chan? Alles ok?" Erneut dringt ein leises Schluchzen aus dem Mund der Jüngeren bevor sie mit Tränen in den Augen antwortet: "Es tut mir Leid Miyuki-chan. Nur weil ich dabei bin, müssen wir hier herumsitzen. Es ist meine Schuld. Ich bin nur ein nutzloser Mensch! Wäre ich eine Yokai oder Hanyou wie ihr alle, würden wir schon längst weiterziehen können. Was, meint Rin das wirklich so? Aber so etwas würde doch niemand hier jemals über sie denken! "Rin-chan, was redest du denn da? So ein Quatsch. Das ist doch nicht deinetwegen. Rin-chan? Rin-chan! Hey, bleib hier!" Während Miyuki noch mit ihr spricht, ist sie blitzartig aufgestanden und nach draußen in den Regen gerannt. Dabei wurde Jaken, der im Weg saß, gnadenlos weggetreten. Ob sie auch nur eine Silbe von den Worten der Hanyou vernommen hat ist ungewiss. Natürlich läuft Miyuki sofort los, um die Kleine einzuholen. "RIN-CHAN! Warte! Bleib stehen! Bitte, RIN!" Aber diese hört nicht und läuft immer weiter in den Wald hinein. Durch den ständigen Regen kann die Ältere sie schon nach wenigen Minuten nicht mehr sehen. Sie schreit Rins Namen, ruft immer wieder nach ihr, aber keine Antwort kommt. Tränen sammeln sich in ihren Augen. Jetzt hat sie endlich diese ach so tollen Hanyoukräfte und kann sie trotzdem nicht verwenden. Es hilft Nichts. Rin ist verschwunden. Langsam werden Miyukis Schritte schwerfälliger. Ihre Lungen brennen vom vielen Rennen und die Luft verlässt nur noch stoßweise ihren Mund. Sie weiß, dass es sinnlos ist und das kleine Mädchen wahrscheinlich viel zu weit von ihr entfernt ist, um sie zu hören. Dennoch gibt Miyuki nicht auf und wiederholt den Namen ihrer Freundin immer wieder. Ob es nun Minuten oder schon Stunden sind, seit denen sie hier draußen herumläuft kann sie nicht sagen. Doch eines weiß sie, sie ist bis auf ihre Knochen durchnässt. Vor Verzweiflung rinnen immer mehr Tränen ihre Wangen hinunter und vermischen sich mit dem eisigen Regenwasser. Hier draußen laufen sicherlich hunderte Yokai herum, die bei diesem Wetter nur darauf warten, dass sich jemand verläuft. Eine vom Boden herausragende Wurzel wird ihr zum Verhängnis. Das Mädchen stolpert und liegt auf dem matschigen Boden. Erschöpft richtet sie sich auf und versucht ihre Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie kniet schwer atmend auf dem Waldboden, bis sich ihr Puls wieder einigermaßen beruhigt hat. Miyuki kniet nahe eines kleinen Flusses, mitten auf einem geschwungenen Trampelpfad. Langsam wird es dunkler um sie herum, worauf sie schließt, dass die Nacht bald einbrechen wird. Auf einmal bewegen sich einige Büsche in ihrer Nähe. Es ist dumm, anzunehmen, dass es Rin ist die dieses Rascheln verursacht. Dennoch keimt in der Hanyou dieser kleine Hoffnungsschimmer auf, der gleich darauf wieder vernichtet wird. Durch den ständigen Regen kann man nur drei Schemen erkennen. Alle so groß, wie erwachsene Menschen. "Ich habe euch doch gesagt: warten wir bis das Wetter besser wird! Aber nein, wir müssen ja im Regen rumlaufen!", schimpft eine unbekannte Stimme. "Reg dich ab. Ich habe die Spur des Mädchens eben noch gerochen", meint ein Anderer. "Miststück! Das Gör hat mich doch ernsthaft getreten, als ich sie mir schnappen wollte!", sagt ein Dritter. "Sie scheint keine Angst vor Yokai zu haben." "Echt, darauf wäre ich niemals alleine gekommen." "Sarkasmus pur." "Was mischst du dich hier überhaupt ein?" "Klappe jetzt ihr Streithähne!" "Aber du hast doch angefangen!" "Hey Jungs, seht mal." Die drei Dämonen sind so in ihr "Gespräch" vertieft gewesen, dass sie die immer noch am Boden sitzende Miyuki erst jetzt bemerken. Diese kann sich trotz der gefährlichen Yokai vor ihr nicht bewegen. ~ Haben sie gerade etwas von einem kleinen Mädchen erzählt? War es Rin? Ist sie wohlauf? Was haben diese Typen mit ihr gemacht?~ Ganz in ihre Gedanken vertieft bleibt Miyuki regungslos am Boden, bis der größte der drei auf sie zu kommt. Dadurch kann sie ihn besser erkennen. Seine rotblonden Haare hängen ihm nass ins Gesicht und wirken dadurch dunkler. Die braunen Augen starren sie skeptisch an. Seine Kleidung schaut aus, als wäre sie die, eines menschlichen Banditen. In jeder Hand hält er eine Katana. Auch die beiden anderen treten nun näher und mustern das Mädchen. "Eine Hanyou?", fragt einer der Beiden hinteren. "Ist doch egal. Das Menschenmädchen ist uns zwar entwischt, dafür haben wir jetzt etwas besseres", lacht der Vorderste schmierig und lässt seine Zunge über die Lippen gleiten. "Das wird lustig." "Du bist so ekelig. Mit einem Halbblut! Allein die Vorstellung daran", meint der Dritte im Bunde. "Auch gut, dann habe ich sie für mich alleine." Der Fremde steckt seine Schwerter weg und nähert sich Miyuki, bis sie nur noch Zentimeter trennen. Da kommt wieder Leben in das Mädchen. Sie springt auf und stolpert einige Schritte zurück. "Verschwindet!" "Oh wie süß, sie versucht sich zu wehren." Durch das Rennen vorhin sind Miyukis Beine noch zu schwach, um sie länger zu halten. Sie sinkt zurück auf den aufgeweichten Boden. Dieses Mal wird kein Sesshoumaru kommen, um sie zu retten. Langsam kommen erneut Tränen in ihre Augen. Sie wollte doch nur Rin finden. Hoffentlich geht es ihr gut! Der Yokai kommt mit seinem ekeligen Grinsen immer näher zu der Hanyou und kniet sich schlussendlich vor sie hin. Besitzergreifend schnappt er sie und pinnt ihre Arme auf den Boden und lehnt sich über das nun im Dreck liegende Mädchen. Miyuki versucht sich zu wehren, jedoch zwecklos. Der Yokai über ihr ist mindestens doppelt so stark, wie sie selbst. Trotzdem nimmt sie ihren Mut nochmals zusammen und spuckt ihm direkt ins Gesicht. "Fuck, kleine Schlampe!" Jetzt hat sie ihn wirklich sauer gemacht und entgegen ihrer Hoffnungen lässt er sie nicht los, sondern festigt seinen Griff um ihre Arme. Da es immer noch regnet, rinnen ihr vereinzelte tropfen in die Augen und versperren so die Sicht auf den sichtlich angepissten Yokai. ~Jetzt kann mir wirklich nur noch ein Wunder helfen~, denkt das Mädchen sich, während der Dämon blitzschnell eines seiner Schwerter zieht und an ihren Hals hält. Mit ihrer gerade frei gewordenen Hand drückt sie die gefährliche Klinge weg, die ihr dabei ins Fleisch schneidet. Aber besser in die Hand, als in den Hals! Miyuki muss sich einen Schmerzenslaut verkneifen, als der fremde Yokai problemlos dagegenhält und den Druck schlussendlich mit einem Grinsen erhöht. Sie beißt sich auf die Unterlippe und kann bald darauf den metallischen Geschmack von Blut in ihrem Mund ausmachen. Ihre Kräfte schwinden immer weiter, doch kurz bevor sie den Kampf schon aufgeben will, wird der Angreifer plötzlich rabiat von ihr gezogen. Ein junger Mann ist vor ihr aufgetaucht. Den abstehenden Ohren nach ein Yokai. Er hat dunkelbraunes Haar und blassblaue Augen. Er scheint ein gut trainierter Kämpfer zu sein, da er die Schläge seines Gegenübers gekonnt mit seinem eigenen Breitschwert abfängt und ihnen erbarmungslos entgegenwirkt. Nach wenigen Sekunden ist der Dämon und seine beiden Kollegen, die sich ebenfalls einmischen wollten, kampfunfähig und betteln um ihr Leben. "Feiglinge", hört man kalt aus dem Mund des jungen Braunhaarigen, bevor er ihnen komplett den Gar ausmacht. Danach dreht er sich zu Miyuki um, um diese ausreichend von oben bis unten abzuscannen. Er kommt näher und hält ihr seine Hand hin. Noch etwas skeptisch nimmt das Mädchen die Hilfe mit ihrer unverletzten Hand an und lässt sich aufhelfen. "Du also", kann sie leise von ihm vernehmen, als sie wieder halbwegs sicher steht. "Was ich?" erwidert Miyuki fragend, doch eine Antwort bekommt sie nicht. "Na toll, schon wieder ein stummer Yokai. Kann ich nicht mal auf jemanden treffen, mit dem man sich normal unterhalten kann?" Daraufhin zieht der Fremde seine linke Augenbraue hoch und schaut sie skeptisch an. Das Mädchen kann unter seiner typisch silbernen Rüstung einen dunkelblauen Kimono sehen. Zusätzlich dazu hat er sich einen meerblauen Umhang übergeworfen, welcher nur mehr an der rechten Seite seiner Rüstung befestigt ist. "Tut mir Leid. Ich bin wahrscheinlich nur schon zu lange mit Sesshoumaru unterwegs", erklärt Miyuki entschuldigend. Es ist wirklich nicht nötig den Jungen, welcher sie gerettet hat so anzuzicken. "Sesshoumaru? Kann es dann sein, dass ein kleines Menschenmädchen auch zu euch gehört?" "Rin! Du hast sie gesehen? Wo ist sie? Wie geht es ihr?" Natürlich ist das Mädchen sofort Feuer und Flamme, wenn es um ihre kleine Freundin geht. "Ich habe sie nur zufällig getroffen. Sie war auf der Flucht vor diesen drei Yokai, doch der Regen hat ihre Spuren verwischt. Wenn du willst, führe ih dich zu ihr." "Das würdest du tun. Danke, danke, danke!" Auf der Stelle sinkt ihr Misstrauen gegenüber dem Fremden und sie lässt sich zu Rin bringen. Auf dem Weg dahin möchte sie aber endlich den Namen ihres Retters erfahren. "Katô." "Wie schön Katô-kun, ich bin Miyuki." Lächelnd denkt sie sich noch: ~ Irgendwo habe ich den Namen schon mal gehört.~ Jedoch verschwendet sie keine weiteren Gedanken daran und folgt ihrem Retter zu Rin. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tut mir leid, dass ich das neue Kapi erst jetzt hochlade. Hab ein bisschen länger gebraucht dafür. Hoffe es gefällt euch. Lasst mir mal ein Kommi da :) Im Nächsten lernt Miyuki Katô besser kennen und erfährt einiges, was sie überrascht. Es heißt: Ein Leben unter Yokai Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)