Frozen Heart von abgemeldet (Wichtelgeschichte für Calafinwe) ================================================================================ Kapitel 1: Eiskönigin --------------------- Schneeflocken tanzen im Takt des Windes herum und bedecken die Welt in einem strahlenden Weiß, in dem die Bäume auf ihren Ästen die Schneemassen stützen und das Wasser ruht unter dem dicken Eis. In der Winterzeit tragen die Tannenbäume nicht nur als einzige Baumart ihr dunkles Grün an den Zweigen, sondern auch das weiße Schneekleid zwischen den Nadeln. Neben den herrlichen Schneezauber dringt auch die klirrende Kälte im Winter ein. Die Tiere im Freien spüren die tiefen Temperaturen bis auf die Knochen und kuscheln sich unter den warmen Schichten an Fell ein. Einige Wesen machen den Frost nicht viel aus. An den Fensterscheiben des Gebäudes haftet der eisige Frost in Form von kristallähnlichen Mustern. Der Winter verwendet das Glas als ein Gemälde seiner zarten und wilden Kunst. Zwei große, blutrote Augen schauen nach draußen und beobachten den Fall der Kristallflocken. Am Schreibtisch bearbeitet er schon seit Stunden wichtige Dokumente, um seine Pflicht als adliger Vampir nachzukommen. Crowley Eusford war so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er erst jetzt das weiße Wunder bemerkt. Das Naturschauspiel erregt kurz seine Aufmerksamkeit, als ihm ein Gedanke einfällt, der ihn neugierig reizt. Gelassen streicht er durch sein dunkelroten, wilden Pony, dass sein Gesicht umrahmt und die dunkelbraune Mähne, die bis zur Rückenmitte als geflochtener Zopf reicht. Ein charmantes Lächeln bildet sich auf sein markantes, junges Gesicht. "Chess! Wenn du fertig mit deinem Festmahl bist, bring Horn bitte zu mir. Ich habe etwas Wichtiges zu verkündigen", erhebt der Adlige seine ruhige Stimme und schaut nach vorne, wie seine kleine Begleiterin ein Mensch nach dem anderen vergnügt aussaugt. Die lebhafte Vampirin mit dem kinnlangen, lilafarbenen Haar schenkt ihrem Meister einen Blick, bevor sie das letzte Tropfen Blut zu sich nimmt. Leblos fällt der Körper auf den Boden und Chess verbeugt sich vor Crowley. "Ich werde mich beeilen! Hm … wo sie wohl wieder steckt", sagt sie zuerst gehorsam, bis sie die letzten Worte eher flüstert. Auch stellt er sich die Frage, wo Horn sich in letzter Zeit häufig aufhält, weil sie sonst immer in seiner Nähe ist als eine treue Seele. Das entspricht nicht ihrem Charakter von damals, als sie sich ihm mit großer Leidenschaft anschloss und verehrt ihn bis heute mit Loyalität, sowie Hartnäckigkeit. Vor allem verhält sie sich eher wie eine selbstbewusste Lady als eine aufbrausende Kämpferin, wie ihre Freundin Chess. Anschließend verlässt die Vampirin den Raum, um nach ihrer guten Freundin zu suchen. Geduldig lehnt er sich zurück und lauscht dem leisen Knistern des Kaminfeuers. Nicht die Kälte bringt ihm zu der alten Tradition im tiefen Winter, nämlich seine Neugier verlangt mal mehr als Blutsaugen und Papierkram. "Interessant, wie viele neue Dinge es außerhalb der Vampirwelt gibt", flüstert Crowley und sein Blick wandert zu dem Bücherregal neben dem Kamin und stützt seinen Kopf auf die zusammengehaltenen Hände ab. «(Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ)»   Der eisige Wind säuselt durch die leeren Straßen des Vampirbezirks und wirbelt den Schnee auf den Pflastern leicht in der Luft herum. Kein Grün wächst in der schneebedeckten Stadt. Das trostlose Grau der Häuser verwandelt die Stadt zu einem Ort der des Bedauerns, da es früher die Heimat vieler Menschen war vor dem Ausbruch des tödlichen Virus. Jegliche Erinnerungen an der Zeit vor 10 Jahren verschlingt die weiße Masse aus Schnee und Eis. Der Winter herrscht über das Ende und den Anfang des Jahres. So vergeht die Zeit wie im Flug. "Der Winter ist so lästig! Überall liegt Matsch und ich will nicht schon wieder auf Eis ausrutschen", beklagt sich Chess und stampft durch den Schneehaufen. Sie sucht zuerst in der Stadt nach ihrer Freundin ab, um schneller den Auftrag zu erfüllen. Ein paar Straßen weiter hält Chess an, da vor ihr dem Platz mit Trümmern und Kampfspuren ankommt, dass gestern als ein Schlachtfeld gegen die Menschen diente. Zufrieden lächelt sie über ihren Sieg gegen viele Soldaten im Alleingang, wobei sie danach in aller Ruhe frisches Blut saugte. Der süße Geschmack hängt immer noch an ihren Lippen und ihre Zunge gleitet mit einem neuen Hungergefühl im Magen darüber. Es war ein harter Kampf, aber die Vampire gewannen mit so einer Leichtigkeit am Ende. Jetzt bedeckt der Schnee die blutigen Stellen, verwischt das Kampfgeschehen mit einer seiner weißen Unschuld. "Horn hat sich auch ganz schön ins Zeug gelegt! Kein Wunder! Wenn Crowley sich in ihrer Nähe befindet, dann schlägt ihr Herz stärker, als sie Blutsaugen kann. Typisch Horn", kichert Chess amüsant und marschiert auch gleich weiter. Unter ihren Schuhen knirscht der Schnee nach jedem Schritt in Richtung Stadtrand, da sie keinen Erfolg in der Stadt hat und probiert ihr Glück daher bei den kleinen Siedlungen. Aus der Sicherheit der Stadt betritt Chess das ländliche Gebiet außerhalb des Vampirbezirks von Crowley. Hier steht kein Stein mehr auf den anderen aufgrund der Angriffe der Monster, die selbst die Feinde der Vampire sind. Eigentlich denkt sie gerade darüber nach, gegen ein mächtiges Monster zu kämpfen, doch ihr Auftrag von Crowley ist noch nicht beendet. Leicht seufzt sie. Zwischen den kahlen Bäumen entdeckt sie Spuren von Schuhabsätzen im Schnee und verfolgt die heiße Spur in das große Waldgebiet. Laut krächzen die Raben in den Baumkronen, von dort aus beobachten sie die Lage in ihrem Revier. Das schwarze Federkleid fällt auf den ersten Blick sofort auf zwischen den fallenden Schneeflocken. Chess stoppt ihre Suche und lauscht aufmerksam ihre Umgebung. Irgendwo nimmt sie ein leises Schnarren wahr. Die roten, impulsiven Augen gehen jedem Hinweis von Feinden nach, bis ein Ast zum Schwingen kommt. "Kyaah!", quiekt die Vampirin auf. Schnee fällt von dem Ast direkt auf Chess Kopf, als ein kräftiger Windzug durch die Baumkronen fegt. Sichtlich amüsiert über das Ereignis lachen die Raben die Kleine aus. Davon überhaupt nicht begeistert schüttelt Chess den Schnee von sich ab und zieht ihre Augenbrauen wütend zusammen. Mit einem kräftigen Tritt gegen den Baumstamm bricht das Holz in zwei Teile und die Baumkrone fällt mit einem Krach auf den Waldboden. Kurz darauf fliegen auch die Raben weg. "Wer zuletzt lacht, lacht am besten", keift sie aufbrausend. Sie läuft weiter der Spur nach, bis sie Horn auf eine freie Eisfläche entdeckt und winkt ihr freudig zu. Die blondhaarige Vampirin ist so beschäftigt, dass sie die Rufe ihrer Freundin nicht hört. Leicht beleidigt bläst sie ihre Wangen auf. Sonst bemerkt die hübsche Frau immer als Erstes ihre Anwesenheit, weshalb sie nur verwirrt ihren Bewegungen folgt in mitten auf der Eisfläche. Ohne ein Wort schleicht sich Chess an ihrer Freundin heran, um sie mit einer Umarmung zu überraschen, doch ihr Plan geht in die Hose, als sie auf dem Eis ausrutscht. "Autsch! So ein Mist", meckert Chess aufgebracht. "Chess? Was machst du hier?", fragt die Vampirin erstaunt über die unerwartete Ankunft ihrer Freundin. Elegant schlittert Horn auf ihre Eiskunstlaufschuhe zu ihr, hilft ihr beim Aufstehen und verschränkt die Arme vor der Brust. "Hab ich dir nicht gesagt, du sollst aufpassen, wo du hin läufst", tadelt Horn streng. "Schon das hundertste Mal, Horn. Außerdem wollte ich da unbedingt zu dir, weil … was machst du da überhaupt", spricht Chess zuerst hitzköpfig, dann steigt in ihr die Neugier auf aufgrund der Eiskunstlaufschuhe. Kichernd schüttelt Horn den Kopf. Vor Chess Augen macht Horn eine perfekte Pirouette und ihr blondes Haar wirbelt in Takt ihrer Bewegungen durch die Luft. "Das nennt man Eiskunstlauf und meine neue Leidenschaft", erklärt Horn mit einem glücklichen Gesicht. Überrascht über die Worte nickt Chess sanft. Keine Sekunde später vertieft sich Horn wieder dem freien Gefühl auf der Eisbahn. Dabei schließt sie die Augen, spürt den frischen Wind im Gesicht und gleitet mit einer selbstbewussten Anmut über das Eis. Aus dem Staunen heraus mustert sie die Eiskunstläuferin bei ihrer schnellen und geschmeidigen Bewegungen. Im Tanz der Schneeflocken gleicht ihr Tanz einer Schneeprinzessin in einem Märchen. In den Moment denkt sie darüber nach, auch wie Horn Eiskunstlauf zu ihren Interessen hinzuzufügen. Ein breites Grinsen huscht über ihr kindliches Gesicht. "Horn! Kann ich auch mal?", drängt sie schon fast darauf und ein Leuchten beflügelt ihre Augen. Nach dem Horn einen Sprung ansetzt, sicher auf dem Eis landet und zu Chess blickt, schenkt ihr als Zeichen ihrer Zustimmung ein warmes Lächeln. Obwohl Chess keine Schlittschuhe hat, bringt Horn ihr erst mal das wundervolle Gefühl auf dem Eis bei, um sich auf der glatten Fläche klar zu kommen. Daher nimmt Horn ihre Hände und führt sie auf das Eis mit langsamen Bewegungen. Die kleine Vampirin rutscht anfangs mit wackligen Beinen über die Eisfläche, bis das Gefühl von Freiheit durch ihren Körper strömt. "Und? Eiskunstlauf fühlt sich doch wunderbar an, oder?", erkundigt sich Horn. "Stimmt! Das Rauschgefühl steigt in mir auf, wie beim Naschen frischen Blutes", stimmt sie ihrer Freundin herzlich zu. Weiterhin begleitet Horn sie bei den ersten Schritten zu einer Eiskunstläuferin, in dem sie eine Hand von ihr loslässt und dreht Chess zu einer kleinen Pirouette. Zwischendurch fällt Chess auf die Knie, doch Horn redet ihr ständig neuen Mut ein und natürlich dürfen ihre zahlreichen Belehrungen von ihr nicht fehlen. Jedes Mal rollt Chess mit ihren Augen. Häufig muss sie ihrer Freundin recht geben und genießt einfach die Lernstunde auf dem Eis. "Der Winter ist doch nicht so lästig. Es gibt auch schöne Aktivitäten", meint die Kleine. "Dann lerne mal deine aufbrausende Art zu zügeln, bevor du ein Urteil fällst", schmunzelt Horn und kassiert von Chess einen ungezügelten Blick. "Ich dachte, du möchtest mir Eiskunstlaufen beibringen und mich nicht 100 Mal belehren", murrt sie leise. "In Ordnung, Chess. Ich frage mich, ob Crowley es auch gefallen wird", schwärmt Horn vor sich hin. Augenblicklich erinnert sich Chess an ihrem Auftrag, Horn zu Crowley zu bringen, weil er etwas Wichtiges verkündigen will. "Horn! Eigentlich bin ich hier, weil Crowley nach dir verlangt und …", versucht sie zu erklären, als Horn sie vor Schreck los lässt und knallt unsanft auf das Eis. "W-Was? Er besteht darauf, mich zu sehen? Nur mich?", haucht sie verlegen Ein Rotschimmer bildet sich auf ihre Wangen. Horn entwickelt nach den vielen Jahren der Zusammenarbeit wahre Gefühle für Crowley, aber ihre Sehnsucht unterdrückt sie mit dem Pflichtgefühl einer treuen Begleiterin. Es klingt beim ersten Mal töricht, womit Chess sie manchmal aufzieht, doch auch Vampire haben Gefühle. Vor allem Horn ist vollkommen in den adligen Vampir verliebt. Sein liebreizendes Lächeln beflügelt ihr Herz mit Glück, weshalb sie ohne zu zögern ihre Treue unter Beweis stellt. Wer ihren Lieblingsvampir nur ein Haar krümmt, lernt auch ihre wilde Seite als Vampirlady kennen. "Erde an Horn!", ruft Chess ihren Namen. Während Horn in Gedanken versunken ist, wechselt sie ihren verliebten Blick zu einer ernsthaften Mimik. Schwer seufzt Chess, da sie direkt ihre Gedanken lesen kann und schüttelt den Kopf. Auch sie verehrt Crowley mit Respekt. Deshalb versteht sie ihre Gefühle nicht, die sie für den noblen Vampir hegt wie ein naives Herzchen. Trotzdem freut sie sich für die Leidenschaft ihrer Freundin für einen Vampir, der es wirklich verdient. "Dort steht Crowley", meldet sich Chess wieder. "Was? Wo? Seit wann?", schreckt Horn aus ihren Träumen aus und schaut sich nach ihrem Schwarm um. Erst nach 10 Sekunden bemerkt sie den Streich von Chess. Sie atmet eher erleichtert auf, als empört auf ihre Freundin zu sein. Allein sein Name treibt ihr Herz über das Schlaglimit und die Röte im Gesicht steigert zu einem knalligen Rotton. Wieso kann sie einfach nicht ihre Liebe zu ihm gestehen? "Sehr witzig, Chess", munkelt Horn und schnipst gegen ihre Stirn. "Wie soll ich dich den aus deiner Fantasie mit Crowley holen?", hinterfragt Chess ihre frech Handlung. Horn zuckt mit den Schultern. In letzter Zeit träumt sie wirklich viel vor sich hin, um ihre Sehnsucht nach Crowleys Aufmerksamkeit zu zügeln. Zu ihrem Glück entdeckt sie dabei ihre neue Leidenschaft im Eiskunstlauf. Inzwischen ist sie ziemlich gut in der Sportart und genießt die Zeit in der freien Natur. Selbstverständlich vermisst sie auch die gemeinsame Zeit von Tag und Nacht an Crowleys Seite, aber auch sie führt mal als Frau ein Privatleben. Ob sich Crowley auch für ihre Hobbys interessiert? Dann beschließt sie endlich seiner Bitte nachzukommen. "Außerdem hat er nicht nur nach dir gefragt! Er will mit uns beiden über etwas Wichtigen bereden", fügt Chess hoch hinzu. "Warum mache ich mir ständig solche Hoffnungen", lacht Horn über ihre eigene Dummheit und räuspert kurz, um zu Vernunft zu kommen. Chess kichert über ihre leichten Stimmungsschwankungen. Anscheint dauert ihr Aufbruch etwas länger, als Horn mit einer ungewöhnlichen Ruhe wieder ihrer neuen Leidenschaft nach geht.   «(Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ)»   Winzige Schneeflocken landen auf die offene Hand. Überall riecht es nach kalter Luft, ganz anders als im warmen Raum und ist nicht mehr alleine dem Knistern der Flammen ausgesetzt. Die frostige Abwechslung tut mal wirklich gut und atmet die Winterluft tief ein. Gleichmütig spaziert er durch den Fall von Kristallflocken, folgt seinem Weg direkt von der Stadt auf das ländliche Gebiet. Seit 45 Minuten wartet er schon auf seine Schützlinge, bis er selbst entscheidet, nach dem Rechten zu sehen. Crowley ahnt schon, wo sie die zwei Vampirinnen aufhalten. Daher erreicht er sein Ziel schneller, als Chess nach ihrer Suche nach Horn. "Da treiben sie sich also herum", spielt er überrascht und lehnt sich gegen einen Baumstamm. Im Schatten heraus beobachtet er die Mädchen beim Eiskunstlauf. Horn schlittert mit Eleganz über das Eis und scheint dabei kein Limit zu kennen. Hinter her rutscht Chess mehr als über das Eis wie Horn zu gleiten, das liegt bestimmt an den fehlenden Schlittschuhen. Ihr Wohlbefinden und Freude liegen dem Vampir wirklich am Herzen, auch wenn er oft mal ihre Kräfte mit vielen Ausreden prüft, damit sie im Kampf nicht nach lassen. Ein Platz für die Liebe hat da keinen Sinn. "Horn! Meinst du nicht, wir sollten langsam mal los gehen? Crowley wartet bestimmt schon", weist Chess sie darauf hin. "Hm? Stimmt! Eine Enttäuschung kann ich mir nicht erlauben", sagt die Vampirin und beendet somit ihre Kunststücke auf dem Eis. Die zwei Frauen sind eindeutig wie Feuer und Flamme. Da kann er von Glück reden, sie damals nach dem Virusausbruch bei sich aufgenommen zu haben. Ihre ungewöhnliche Loyalität reizen jedes Mal aufs Neue seine Neugier und vertraut ihn Missionen an, die streng geheim sind. Auf seinen Gesicht huscht ein mildes Lächeln. Besonders Horn hat seine Interesse geweckt. Sie verfolgt Träume, die er sich nicht vorstellen kann, darum bleibt sie ein wichtiges Mitglied in seinem Leben. Bevor er weiter darüber nach denkt, verlässt er sein Versteck, um seine Begleiterinnen nicht warten zu lassen. Über die Schneedecke läuft er direkt zu den Frauen. "Hallo meine Lieben", begrüßt er sie mit einem leichten Lächeln. Aus Nachlässigkeit über ihre Körperkontrolle aufgrund seines Auftretens stolpert Horn über ihre eigene Füße und stürzt zu Boden. Selbst Chess droht auf dem Eis zu landen, da sie das Gleichgewicht verliert und über Horn als Zweites stolpert. Ihre Zusammenarbeit schenkt ihm mehr Humor, als er mit seiner liebevollen Art ihnen zurück gibt. Horn reibt über ihre schmerzliche Stelle am Bein. Beim Sturz ist ihr Fuß um gekniet, jedoch nimmt sie es tapfer hin und bleibt einfach die Ruhe in Person. Chess dagegen steht ohne Probleme auf und winkt dem adligen Vampir freundlich zu. "Das Unglück geht wohl auf meine Rechnung", scherzt Crowley, um nicht laut loszulachen. Die kleine Vampirin kratzt sich an die Wange und schmunzelt unschuldig. "Ach was! Es war einfach nur Pech", verteidigt sie ihn eifrig, da Horn doch den Unfall verursacht hat. Ihre sture Art zeigt sie auch noch in seiner Anwesenheit. So kennt er Chess und wuschelt durch ihr Haar. Anschließend geht er zu Horn, die sich mit Mühe aufrappelt und tief durch einatmet. Obwohl die Stelle an ihrem Fußknöchel ziemlich schmerzt, humpelt sie unauffällig wie möglich. Gerade jetzt will sie Crowley keine Probleme bereitet, zu dem kommt sie schon zu spät zu der Besprechung. Verlegen richtet sie ihren Blick nach unten. Dann verliert ihr verletzter Fuß an Kraft, rutscht auf der glatten Eisfläche auf, als Crowley sie im letzten Moment auffängt. "Überanstrenge dich nicht, Horn. Ich möchte morgen dich noch mal auf dem Eis tanzen sehen", flüstert er beharrlich. Unter seinem herzerfrischenden Blick hämmert ihr Herz kraftvoll gegen den Brustkorb. Sie spürt das warme Blut in ihren Wangen und empfindet seine höfliche Geste als die Pflicht die eines strahlenden Ritters. Der Komplett geht auch nicht spurlos vorbei. Dankend nickt sie ihm zu. Somit trägt er Horn zurück zu seinem Hauptquartier. Chess grinst unterwegs ununterbrochen über das Glück von Horn. Sie legt ihren Kopf auf seine Brust und lauscht seinen ruhigen, starken Herzschlägen. "Gibt es nach der Besprechung wieder neues Blut für mich … ich meine für uns?", unterbricht Chess die Stille und blickt die beiden hungrig an. "Dafür benötigen wir einen Kampf gegen die Menschen", sagt er gelassen. "Dann ist es ja kein Problem. Dafür lohnt es sich ja im Kampf", denkt sie laut nach. Horn schmunzelt über ihren großen Appetit, was sich wohl nie ändern wird. Gerade kann sie weder über Blut noch über das Kämpfen gegen die Feinde nachdenken, weil sie sich in seinen Armen sehr wohl fühlt. Mit einer guten Laune spürt sie, wie die Schneeflocken auf ihr Gesicht landen. Die Flocken ähneln sich vom Gefühl wie weiche Federn. Der Winter ist nicht nur eine kalte und stille Jahreszeit. Dort drin steckt auch ein Hauch von Leidenschaft. "Wenn ich für dich morgen auf dem Eis tanze, brauche ich dafür ein edles, weißes Kleid", redet Horn mit einem heißen Verlangen zu ihm. "Schade! Ich stehe mehr auf deine Leidenschaft, als auf deine Schönheit", meint Crowley ehrlich und drückt sie näher an sich. Zum dritten Mal schleicht sich ein zarter Rosaton auf ihr Gesicht, während ihr Herz für den adligen Vampir schlägt. Nie hätte sie davon geträumt, jemanden ihr Herz vollkommen zu verschenken und schließt vor Liebesrauschen die Augen. Seine Worte schmeicheln ihr sehr. "Ich finde ein eisblaues Kleid steht dir besser Horn. Die Farbe Weiß ist schon in unserer Kleiderordnung weit verbreitet", stellt Chess fest. Keine Antwort folgt auf ihre Frage und Meinung. Verwundert sieht sie Horn an. "Sie ist eingeschlafen", erzählt Crowley sanft. "Oh! Das passt überhaupt nicht zu ihr! Macht die Liebe einen so sehr schwach", fragt Chess sich. Crowley schüttelt den Kopf. "Vielleicht. Aber ihre Leidenschaft ist stärker als die Liebe", kommentiert er und schaut in Horns schlafendes Gesicht. Bevor sie zurück kehren, streichelt er liebevoll über ihre Wangen. Leidenschaft und Liebe hängen näher zusammen, als gedacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)