Neue böse Wesen und so von Schneeregen (Mit Liebe und viel Alkohol gegen Dämonen und andere böse Wesen 2) ================================================================================ Kapitel 5: Ernste Angelegenheiten --------------------------------- Die letzte halbe Stunde hatten Emil und Lilian damit herumgebracht in neuerer Literatur herumzublättern und sich Bilder anzusehen, weil sie beide zu faul waren den Text dazu zu lesen. Die Artikel thematisierten meist Strukturen, Regelen, allgemeine Magie, sowie magische Gegenstände und Vorgehensweisen, aber die Bilder reichten Emil vorerst auch erstmal. Zum einen oder anderen Bild erklärt Lilian ihm etwas mehr, wenn sie es selbst wusste, und meinte, dass es Emil interessieren würde. So erzählte sie Emil zum Beispiel, dass jeder Seher eine bestimmte Gruppe an magischen Wesen überwachen muss und sich mit Hilfe von magischen Amuletten auf bestimmte Personen spezialisieren konnte. Ohnehin gab es unglaublich viele magische Utensilien, von denen sie selbst nicht einmal ein Drittel kannte. Sie waren gerade bei einem Artikel über Kerzenrituale, als Cornelius sich ihrem Tisch näherte. Lilian richtete sich auf und sah das blonde Mädchen erwartungsvoll an: „Und? Hast du was gefunden?“ „Kommst du kurz mit rüber?“ Cornelius nickte zu den hinteren Reihen hinüber. Während sie gewartet hatten, hatte es zweimal an der Tür geklopft und nun geisterten drei weitere Personen in den Reihen herum. Sie waren nicht mehr allein. Die Geheimniskrämerei hinterließ ein unangenehmes Gefühl bei Lilian, doch als sie Emil einen Blick zuwarf versicherte er ihr lächelnd: „Ich kann warten.“ Das bestärkte sie und sie folgte Cornelius zurück zu seinem Pult. Darauf lagen nur noch seine Lernutensilien, das Buch hatte er bereits verschwinden lassen. „Also, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich“, begann Cornelius mit ruhiger Stimme. „Jetzt rück endlich mit der Sprache raus“, entfuhr es Lilian vielleicht etwas zu laut, sodass Cornelius ihr einen erschrockenen Blick zu warf. Lilian atmete tief durch und fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Bitte die Gute zuerst.“ Cornelius lächelte. „Es ist einfach den Bund zu lösen. Da du ihn initiiert hast, kannst du ihn auch jeder Zeit wieder aufheben. Das ist überhaupt kein Problem.“ „Aber...?“ „Es wird dich sehr viel Kraft kosten; und mit sehr viel meine ich wirklich viel. Praktisch deine ganze angesammelte Lebensenergie.“ Lilian hatte das Gefühl, dass in seinen Augen der gleiche Ausdruck lag, wie in Sonias vor einigen Tagen. „Das heißt ich wäre in diesem Moment extrem verwundbar...“, sprach Lilian langsam ihren Gedanken aus. Sie hatte schlimmeres erwartet. „Aber wenn ich Marie loswerden will...“ „Ich wusste, dass du das sagen würdest. Aber das kannst du dir einfach nicht leisten!“ „Warum?“ „Du hast dich in zu viele Angelegenheiten eingemischt, die dich nichts angingen.“ „Es war jedes Mal richtig sich einzumischen!“ Lilian hatte überhaupt nicht gemerkt, dass ihre Stimme wieder zu laut geworden war. Erst als sie Cornelius' Blick auffing, verstummte sie augenblicklich. „Ich werde einen Weg finden“, fügte sie flüsternd hinzu. „Und dann hast du auch noch ihn.“ Cornelius nickte nach rechts und Lilian folgte seinem Blick. In der Richtung saß Emil immer noch am Tisch saß und starrte Löcher in die Gegend; vielleicht war er einfach nur gelangweilt war oder viel zu fasziniert. „Er ist genauso sterblich wie ich“, fuhr Cornelius leise fort. „Dazu noch ohne magische Fähigkeiten. Du lieferst ihn ans Messer, wenn du schwächelst. Wir sind sterblicher als du es jemals sein wirst. Wenn du dich einmischt, kommst du heil davon, weil du auf deine Kräfte vertraust. Aber die hast du dann nicht mehr.“ „Das weiß ich selbst.“ Lilian merkte wie ihr ein Seufzer entfuhr. Emil hatte es nicht verdient da mit herein gezogen zu werden, aber genau das tat sie gerade. Sie hätte vielleicht doch auf Martin hören sollen. „Ich muss diesen blöden Bund aufrecht erhalten. Gerade jetzt...“ „Er könnte dir das Leben retten.“ „Verdammt!“, brach es schließlich aus Lilian heraus. „Warum ist das nur so kompliziert?“ Diesmal hatte sie beinahe geschrieben, sodass sogar Emil zu den beiden hinüber sah. Lilian zuckte sofort zusammen und sah zu Cornelius hinüber der ihr zum Glück diesmal keinen bösen Blick zu warf. Das beruhigte sie. „Danke für Übersetzen“, flüsterte Lilian. „Ich werde deinen Rat berücksichtigen.“ Sie versuchte zu lächeln, doch sie glaubte Cornelius würde merken, dass es nicht echt war. „Gibst du mir jetzt die Übersetzung?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ Cornelius lachte auf. „Ich weiß, was du tust, wenn ich sie dir gebe.“ Wie Recht er doch hatte. Sie würde es trotzdem versuchen den Bund zu lösen, im Zweifel wäre es ihr egal, was mit ihr dabei passierte. „Kann ich sonst irgendetwas für dich tun?“, unterbrach Cornelius ihre Gedanken. Sie musste es aufgeben. Heute würde sie nichts aus ihm heraus bekommen. Lilian schüttelte den Kopf. „Sonia bitte nichts davon erzählen. Auf keinen Fall!“ „Kein Problem. Wer bist du?“ Das lies Lilian diesmal wirklich lachen. „Danke nochmal und viel Erfolg beim Lernen.“ „Bitte und mach keine Dummheiten.“ „Wie dich zu retten?“, feixte Lilian. „Wie mich zu retten.“ Als Lilian zurück kam erwartete sie Emil bereits erwartungsvoll: „Was hat er gesagt?“ „Dass es möglich ist... sogar recht einfach, aber das ich es nicht machen soll.“ „Warum nicht?“ Lilian lächelte. Die Reaktion von Emil hatte sie erwartet. „Weil es recht gefährlich für mich sein könnte und ich damit deinen Schutz aufs Spiel setze.“ „Du kannst aber doch nicht dein Leben nach mir richten.“ „Ist schon in Ordnung. Außerdem fühlt es sich schon ziemlich gut an, unbesiegbar zu sein.“ Sie setzte sich auf einen Stuhl und streckte sich. „Ich weiß gar nicht warum du das überhaupt loswerden willst?“ „Weil Marie alles über mich weiß. Sie weiß theoretisch auch, dass wir gerade hier sind.“ „Meinst du sie wird das weitererzählen?“ Emil sah sie besorgt an. Lilian schüttelte lächelnd den Kopf. Emil lernte doch schneller, als sie dachte. „Ihre magischen Fähigkeiten sind nicht stark genug, um genau lokalisieren zu können. Sie könnte es ahnen, aber nicht beweisen. Aber sie weiß dass wir momentan zusammen sind und dass ich vielleicht etwas im Schilde führe.“ Erst jetzt fiel ihr auf, wo sie beide saßen und schlagartig stand sie auf. „Wir sollten uns hier nicht länger als nötig aufhalten.“ Sie versuchte ihren plötzlichen Sinneswandel mit einem Lächeln bei Emil wieder gut zu machen. „Gehen wir lieber zu mir.“ Er nickte und stand ebenfalls auf. Zunächst konnte er seinen Blick nicht von der Einrichtung lösen, doch schl