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fateful

schicksalhaft, verhängnisvoll, fatal
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
25.04.2023 Rechtschreibfehler korrigiert Komplett anzeigen

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*miese Gedanken *

Als der ICE dann endlich zu Sakuras Erleichterung im Hauptbahnhof anhält und sie von ihren Sitzplatz aufstehen kann, ist sie unglaublich erleichtert. Tatsächlich hat sie nicht wie gedacht komplett ihre Nerven während der Zugfahrt verloren. Gut, sie ist während der Fahrt noch ein paar Mal zusammengezuckt und dachte, er hat sie gefunden, aber jedes Mal hat sie sich wieder zusammengerissen und ihren Blick wieder aus dem Fenster gelenkt.
 

Wie der Zug angehalten hat und sich die Türen öffnen, steht Sakura von ihrem Sitzplatz auf und stellt sich in den Gang, streckt sich zu ihrem Koffer in dem Fach über ihr, um dann wie die anderen den Zug zu verlassen. Als sie ihren Koffer nicht erreichen kann, überlegt sie fast schon, ob sie nicht auf ihren Sitz treten soll, um dann besser an ihren Koffer zu kommen. Und mal wieder wird ihr gezeigt, dass 1,60 Meter zu klein für diese Welt sind. Gerade als sie aufgeben will und jemanden fragen will, ob er ihr helfen kann, erreicht Sakura mit ihren Fingern den Koffer. Erleichtert entfährt ihr ein leiser Seufzer, denn sie krallt ihre Finger fest in den Stoff des Koffers, um ihn dann mit ihrer letzten Kraft aus dem Fach zu ziehen.
 

Und wie schon vor Stunden am Berliner Hauptbahnhof, als sie hinter dem Taxi gestanden hat, landet ihr Koffer mit einem Knall auf den Boden des Zuges und dieses Mal konnte sie ihn wirklich nicht mehr halten und verhindern, das er auf den Boden knallt. Ohne dass sie es hat kommen sehen, hat sich der Koffer plötzlich einfach gelöst, sodass er mit seinem Gewicht und mithilfe der Schwerkraft einfach aus ihren Fingern geglitten ist. Genervt schaut sich die Rosahaarige kurz im Zug um, bemerkt dann aber, dass sie fast alleine im Zug ist und es so auch keiner weiter mitbekommen hat. So geht sie in die Hocke, stellt ihren Koffer auf seine Rollen und zieht ihn hinter sich her, raus aus dem Zug.
 

Als sie dann endlich raus ist und auf den Bahnsteig tritt, bleibt sie leicht überfordert ein paar Sekunden stehen. Sorgfältig sucht sie mit ihren Blicken die Schilder in ihrer Umgebung ab und hofft, dass auf irgendeinem Schild Ausgang steht. Als sie tatsächlich genau das Schild findet, was sie zum Hauptausgang führen wird, setzt Sakura sich in Bewegung. Vorsichtig geht sie den Bahnsteig entlang, dabei weicht Sakura den anderen wartenden Personen aus. Während Sakura so langsam ihren Weg geht, schaut sie sich auch ein bisschen in der Gegend um. Dabei bemerkt sie das dieser Bahnhof, den in Berlin in keiner Weiße ähnlich ist. Während der Hauptbahnhof in Berlin erst neu gebaut ist und modern aussieht, ist dieser hier in Nürnberg das genaue Gegenteil. Sie kann von seinen alten Wänden und Decken kaum ihren begeisterten Blick abwenden, so fasziniert ist sie von ihnen. Nur ab und zu gelingt es ihr nach vorne zu schauen, aber nur damit sie auch wirklich zum Ausgang läuft und sich nicht nur begeistert im Kreis dreht.
 

Tatsächlich gelangt sie, ohne sich zu verlaufen oder mit jemanden zusammengestoßen ist, zum Ausgang des Bahnhofs. Erst als sie die großen Türen erreicht, konzentriert sie sich wieder ganz auf ihren Weg. Mit schnellen Schritten verlässt sie den Bahnhof durch eine der geöffneten Türen. Draußen vor den Bahnhof nach wenigen Schritten angekommen, entfernt sie sich noch ein Stück vom Bahnhof, bleibt dann aber stehen und schaut sich suchend nach Temari um. Da sie aber von dem Sonnenlicht geblendet wird, sieht sie nicht sofort ihre Umgebung deutlich und klar. Gerade als sich ihre Augen an das helle Licht gewöhnt haben und sie ihre Umgebung nach der Blondhaarigen absuchen will, wird sie freudig von der Seite umarmt.

„Sakura, ich freu mich ja so, dass du da bist. Auch wenn die Umstände nicht so erfreulich sind“

„Temari“ presst Sakura atemlos zurück und versucht der Blondhaarigen zu signalisieren, dass sie keine Luft bekommt. Tatsächlich lässt Temari sie sofort los, stellt sich vor sie und grinst Sakura breit an. Dann aber streckt sie ihre Hand aus und zieht Sakura den Koffer aus der Hand.

„Komm reden können wir auch noch, wenn wir auf der Couch sitzen und uns in weiche Decken eingekuschelt haben“, entgegnet Temari, bevor die Rosahaarige auch nur einen Ton sagen kann. So nickt sie auch nur auf sie Worte von Temari und lässt ihren Koffer einfach los.

„Ich habe Shikas Auto, also lass uns zu meiner und seiner Wohnung fahren“, damit dreht sich die Blondhaarige mit den vier Zöpfen um und läuft ohne ein weiteres Wort zu sagen los.
 

Erst als die beiden im Auto sitzen, hat Sakura die Möglichkeit, mit ihr zu reden, da Tamari die ganze Zeit davor nur vor ihr weggerannt ist und sie nicht den Hauch einer Chance hatte, Temari einzuholen.

„Wo ist denn Shikamaru?“, fragt Sakura direkt, als sie im Auto sitzen und sich gerade anschnallt.

„Er ist auf Arbeit und kommt erst heute Abend nach Hause. Wir haben also mehr als genug Zeit zum Quatschen“, erklärt Temari und bevor Sakura fragen kann, wie Shikamaru auf Arbeit gekommen ist, wenn er kein Auto hat, redet Temari weiter und beantwortet damit ihre ungestellte Frage.

„Du musst wissen Sakura, seine Arbeit liegt gleich bei uns um die Ecke und die paar Meter läuft er zum Glück trotz seiner Faulheit. Manchmal zu mindestens“, murmelt Temari leise, legt dann aber den ersten Gang ein und fährt endlich los.
 

~*~
 

Keine halbe Stunde später parkt Temari das Auto auch schon in einer Seitenstraße ein. Als sie sich dann abschnallt, ist das für Sakura das endgültige Zeichen, das sie beide da sind und sie ebenso wie Temari aussteigen kann. So befreit sich die Rosahaarige vom Gurt, während Temari das Auto umrundet und schon mal den Koffer von Sakura aus dem Kofferraum holt.
 

Als Sakura selber dann auch endlich das Auto verlässt und sich neben Temari stellt, sperrt diese das Auto mithilfe Funkfernbedienung ab. Bevor sie jedoch wieder mit dem Koffer losrennen kann, nimmt Sakura ihr den Koffer ab und lächelt sie leicht an.

„Ich schaff das schon“, fügt sie zu ihrer Handlung hinzu und deutet Temari dann an das sie von vorne weglaufen soll.
 

Minuten später erreichen die beiden jungen Frauen die dritte Etage im Mehrfamilienhaus und bleiben dann auch schon vor einer der zwei Wohnungstüren stehen, Temari sperrt kurz darauf die Tür für sie beide auf.

„Am besten du gehst erst mal in unser Gästezimmer und packst deinen Koffer aus, du wirst ja bestimmt mehrere Tage hierbleiben und da musst nicht aus den Koffer leben. Ich mach uns in der Zeit einen leckeren Tee und warte im Wohnzimmer auf dich“ nach ihren Worten zeigt Temari ihr noch schnell wo sich das Gästezimmer, das Bad, die Küche und das Wohnzimmer befinden. Erst nachdem sie der Rosahaarigen alles gezeigt hat, lässt Temari sie alleine im Gästezimmer zurück, wobei diese gar nicht alleine sein will und deswegen kurz verloren im Zimmer rumsteht.
 

Immer noch alleine im Gästezimmer, schmeißt Sakura ein paar Minuten später den Koffer einfach auf das Bett und rupft ihn recht unsanft am Reißverschluss auf. Anschließend öffnet sie den Kleiderschrank und schmeißt ihre Klamotten achtlos rein, auf ordentliches einräumen hatte sie im Moment keine Lust. Erst als der Hauptteil von ihrem Koffer leer ist, wendet sie ihre Aufmerksamkeit den kleineren Fächern zu, wobei sie auf etwas stößt, was sie doch wirklich positiv überrascht.

„Ino du bist ein Schatz“, murmelt Sakura leise und legt ihren gefundenen Geldbeutel, nachdem sie ihn lächelnd an sich gedrückt hat, auf den Nachtisch neben dem Bett. Wenigstens musste sie dann morgen nicht aufs Amt gehen und alles neu beantragen. Erst als der Koffer komplett leer ist, verlässt Sakura vorsichtig das Gästezimmer, sachte schließt sie die Tür hinter sich und schleicht dann mit leichten Schritten ins Wohnzimmer. In diesem wartet bereits Temari mit einer Tasse in der Hand und zwei Decken neben sich auf der Couch auf Sakura.

„Wir haben uns jetzt seit Jahren nicht gesehen, selbst deinen Ex-Verlobten hab ich, glaub ich, auch nur einmal gesehen, wenn überhaupt“, spricht Temari nachdenklich zum Schluss und klopft dann neben sich auf die Couch. Da war sie nun also, die Aufforderung an Sakura zum Reden.
 

Widerwillig setzt sich Sakura in Bewegung und geht mit langsamen Schritten auf die Blondhaarige zu. Am liebsten würde sie ja jetzt eine Münze werfen, um sich besser entscheiden zu können, ob sie Temari wirklich jetzt schon alles sagt oder ob sie es lässt und das Thema gekonnt umgeht, obwohl sie weiß das sie es irgendwann drüber reden muss. Doch bei den Gedanken daran schon jetzt darüber zu reden, krampft sich ihr Magen leicht zusammen. Ihr ist fast schon zum Brechen übel, als sie Temari erreicht und sich neben sie auf die Couch setzt, dabei schaut sie nur mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen zu der Blondhaarigen.

„Danke“, kommt es schwerfällig über die Lippen der Rosahaarigen, als Temari erst die Decke und dann die Tasse abnimmt. Das Gefühl, dass es ihr vielleicht sogar mal guttun würde, sich zu öffnen, wird plötzlich immer stärker und Sakura nimmt deswegen unentschlossen einen Schluck von der dampfenden Tasse. Nachdem Sakura den Schluck noch warme Schokolade runterschluckt, stellt sie ihre Tasse auf dem dunklen Holzcouchtisch ab und atmet tief durch. Temaris direkten Blick ausweichend schaut Sakura sich im Raum um.

„Schön habt ihr es hier.“, murmelt Sakura und bemerkt im Augenwinkel, wie Temari ihre Tasse ebenfalls auf den Tisch abstellt und dann Sakura anschaut. Ohne dass diese es verhindern kann, seufze sie laut aus und starre auf den Tisch vor sich.

„Wenn du nicht willst, musst du nicht reden“, hört sie dann plötzlich die besorgte Stimme von Temari und spürt dann gleich ihre Hand auf ihrer eigenen Schulter.

„Doch ich werde drüber reden, nur gib mir bitte ein paar Sekunden“, inzwischen hat Sakura den Entschluss gefasst, ihr alles zu erzählen und der ihr eigentlich fremden Temari das Herz ausschütten, denn inzwischen ist sich Sakura sicher, dass sie genau das jetzt dringend braucht, damit es ihr besser geht.

„Wo soll ich denn anfangen?“, fragt sie dann leise und sehr unsicher, da sie sich nicht wirklich sammeln kann und hofft, das Temari ihr helfen kann. Dabei hebt Sakura ihren Kopf leicht und schielt zu Temari neben sich. Temari nimmt daraufhin ihre Hand zurück von Sakuras Schulter, lehnt sich stattdessen zurück an die Couch und tippt sich überlegend ans Kinn, was Sakura leicht zum Schmunzeln bringt, lockert es die ganze Situation doch etwas auf.

„Ganz am Anfang am besten“, schlägt sie ihr vor und wirft Sakura einen kurzen Blick zu. Da diese merkt, dass Temari sie erst mal etwas aufheitern will, gehe die Rosahaarige drauf ein und erlaubt sich selber einen kleinen Scherz:

„Also ich hab keine Ahnung, wie mich meine Eltern gezeugt haben, und zum Glück kann ich mich auch nicht mehr an meine Geburt erinnern“, noch während sie die Worte sagt, schleicht sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sogar Temari fängt an, breit zu grinsen. Sakura wendet daraufhin ihren Blick von ihr ab und mustert abwesend die Wand auf der anderen Seite, vor, welcher der Fernseher steht und an der viele Bilder von Temari und Shikamaru hängen. Dabei ist auch ein Bild von ihnen beiden, wo im Hintergrund der Park zusehen ist und sie zu zweit ein Selfie machen. Und tatsächlich erinnert sie das Bild an früher, als sie ihn kennengelernt hat.

„Temari können wir uns darauf einigen, dass wir seinen Namen nicht sagen?“, erkundigt sich Sakura vorsichtig, wendet dabei aber nicht ihren Blick von dem Bild an der Wand ab.

„Klar“ stimmt die Blondhaarige zu, schweigt dann aber, weswegen Sakura ihr dankbar zunickt.

„Ich bin ihn auf der Uni begegnet, besser gesagt in der Nähe von einem Kirschbaum. Es war damals Frühling. Eigentlich hatte ich es eilig gehabt, aber als ich ihn gesehen habe, bin ich über so einen dämlichen Stein gestolpert. Und genau bei dem Kirschbaum hat er mich aufgefangen und daran gehindert, auf den Boden zu fallen. Er hat mir dann noch freundlich aufgeholfen. Als ich ihn damals ins Gesicht gesehen habe, war ich einfach hin und weg von seinen braunen Augen, selbst heute noch haut mich sein Aussehen um. Er sieht einfach zu schön aus, inzwischen weiß ich, dass es bei ihm wirklich nur das Aussehen ist. Sein Charakter ist das letzte“, brummt sie zum Schluss wütend auf sich selber und wendet den Blick von dem glücklichen Paar an der Wand ab.

„Am Anfang war er der Gentleman schlecht hin gewesen, selbst die ersten zwei Jahre in unserer Beziehung war es der Traum schlecht hin“, murmelt Sakura leise weiter und schaut nachdenklich aus dem Fenster. Temari sitzt in der Zeit nur schweigend neben ihr und hört Sakura zu, was diese ehrlich gesagt sogar glücklich macht, denn sie will nun nur noch reden, es loswerden.

„Ich kann gar nicht sagen, wann er sich geändert hat, oder ob er vielleicht immer so war“, murmelt Sakura nachdenklich und schaut wieder zu Temari. Diese grinst sie jedoch nur schwach an und wartet, bis Temari merkt, dass Sakura festhängt und nicht weiterkommt.

„Weißt du, ich hatte so was Ähnliches auch mit meinen Ex, den ich vor Shika hatte, auch durch. Inzwischen weiß ich, das es ein schleichender Prozess war und es mit der Zeit nur immer schlimmer wurde“, sagt Temari und schüttelt ihren Kopf, sodass ihre vier Zöpfe nur so hin und her wedeln, was Sakura wieder zum Grinsen bringt.

„Du hast wahrscheinlich recht. Wenn ich so überlege, sind wir ja schon nach zwei Monaten zusammengezogen und ein Jahr später hab ich mein Studium für ihn aufgegeben. Und mir fällt gerade ein, dass mit jedem Jahr was verging, hab ich Ino immer weniger gesehen. Er hat mich komplett abgeschottet und abhängig von sich gemacht. Verdammt Temari ich weiß nicht mal, wie Ino und Sai zusammengekommen sind“, flucht Sakura leise und reißt geschockt ihre Augen auf, als sie es bemerkt. Erst jetzt bemerkt Sakura das ganze Ausmaß von dem, was er ihr angetan hat. Er hat sie von allem abgeschottet, wenn sie so darüber nachdachte, musste sie ihn sogar jedes Mal Bericht erstatten, wenn sie nur ihre Eltern angerufen haben.

„Ach süße“, murmelt Temari, wahrscheinlich etwas überfordert, was Sakura mit der ganzen Situation ja selber ist und selber noch gar nicht fassen kann, was die letzten Jahre passiert ist. So rutscht Temari näher zu ihr und drückt Sakura an sich, während Sakura in Gedanken fast jeden einzelnen Tag durchgeht und ihn nach Fehlern durchsucht, die sie bis jetzt noch nicht gesehen hatte. Ob er wohl auch schon ihre erste Begegnung geplant hatte? Inzwischen traute Sakura ihm alles zu.

„Aber dir muss doch aufgefallen sein, dass du dich unwohl fühlst bei ihm. Warum hast du dann ja gesagt?“, fragt Temari mitleidig, nach dem sie sich von Sakura gelöst hat. Zu ihrem eigenen Erschrecken weiß Sakura die Antwort sofort.

„Ich war schon zu abhängig von ihm. Ich hatte schon mitbekommen, dass er mich langsam immer willenloser macht, trotzdem hatte ich nicht die Kraft, nein zu sagen, vor allem da er mich auch von Ino abgeschottet hat und ich mich nicht mal mit meiner besten Freundin beratschlagen konnte. Die Verlobung an sich war romantisch, so wie er am Anfang war. Sie hat mich komplett eingelullt. Wir waren im Kino und wollten uns einen Film anschauen, den ich ausgesucht hatte. Was zum Schluss seltener passierte, immer hat er alles für mich mitentschieden, was ich ganz deutlich bei der Hochzeit gesehen habe. Jedenfalls bevor der Film losging, lief ein Film über die Leinwand mit unseren Bildern und dann kam der Text ´ob ich ihn heiraten möchte´. Alle im Saal haben laut Ja gebrüllt und sogar die Angestellten vom Kino kamen schon mit Sekt rein, sodass ich dann leise zugestimmt habe“, murmelt Sakura Gedanken versunken und muss leicht schlucken, da sie nicht aus Liebe Ja gesagt hat, sondern irgendwie gezwungen da es ja alle wollten. Zudem konnte Sakura es später nicht mehr zurücknehmen, denn er hatte sie da schon wieder zu sehr mit Zuckerwatte eingepackt.

„Sakura, es tut mir leid, aber ich muss das jetzt fragen“, hört sie Temari leise sagen und sieht, wie sie von Temari entschuldigend angeschaut wird.

„Hat er je die Hand gegen dich gehoben, also hat er dir je körperlich was angetan?“, fragt sie vorsichtig und Sakura schüttelt nach der Frage sofort ihren Kopf.

„Nein körperlich hat er mir nie was angetan“, noch nicht jedenfalls, denkt sich Sakura und weiß nicht ob sie jetzt, mit ihrer Flucht seine Grenze überschritten hat und er sie nun nicht doch schlägt, wenn er sie den wieder sieht. Diese kleine Tatsache allerdings behält sie erst einmal für sich, da sie doch etwas Angst hat, dass Temari gleich zu extremen Vorsichtsmaßnahmen greifen könnte.

„Ich denke Mal, das ist nicht sein Ding, Temari“, fügt sie dann aber doch noch hinzu und winkt das Thema einfach ab. Gleichzeitig versucht sie es sich selber einzureden. Sakura körperlich zu verletzen wäre wahrscheinlich wirklich niemals sein Ding, nein, er schlägt keine Frauen, nein, er macht sie nur seelisch kaputt, genau mit diesen Gedanken versuch Sakura sich zu beruhigen. Mit körperlichen Verletzungen kann man ihn ja anzeigen, aber mit seelischen wird es schon problematisch und er kennt sich ja schließlich mit Gesetzen aus. Immerhin hat er damals, als sie ihn kennengelernt hat in die Richtung Gesetzte studiert um Anwalt zu werden, was bis jetzt aber noch nicht geklappt hatte.
 

„Abend“, damit unterbricht eine männliche Stimme das Gespräch zwischen den beiden und auch Sakuras Gedanken, welche es gerade so verhindern kann, erleichtert auszuatmen. Endlich ist Shikamaru da, denkt sie sich erleichtert, denn sie ist sich ziemlich sicher, dass sie jetzt erst mal nichts mehr erzählen oder berichten muss.

„Oh, hallo Sakura, stimmt ja, du solltest heute ankommen“, begrüßt er die Rosahaarige überrascht, fasst sich dann aber schnell. Sakura hingegen mustert ihn kurz und sieht das noch komplett angezogen ins Wohnzimmer schaut und besonders sie ansieht, fast schon so als würde er sie überprüfend mustern. Um ihn zu zeigen, dass alles okay bei ihr ist, grinst sie ihn kurz schwach an, dreht dann aber ihren Kopf wieder zu Temari.

„Wie lange hat Ino meine sogenannte ´Rettung aus der Hölle` geplant?“, fragt Sakura etwas dramatisch und schafft es das Temari sie angrinst, aber ihr nicht antwortet.

„Wir wussten es seit zwei Wochen, wie lange genau sie es schon geplant hat. Keine Ahnung“, antwortet Shikamaru stattdessen und betritt nun ganz das Wohnzimmer. Sofort rutscht Temari etwas näher zu Sakura und macht hinter sich platz, damit dort ihr Freund sich dorthin setzen kann.

„Solange schon“, murmelt Sakura erstaunt eher zu sich selber und will gerade in depressive Gedanken abrutschen, als sie jedoch von Temari angesprochen wird. Nur nebenbei bemerkt Sakura das Shikamaru seine Schuhe und seine Jacke ausgezogen hat, vermutlich als sie sich Temari zugewandt hat und ihre Frage gestellt hat.

„Wie war deine Fahrt?“, fragt Temari vorsichtig und lehnt sich nach hinten an Shikamarus Brust, um leicht mit ihm zu kuscheln. Klar war das fies, aber sie können nichts für Sakuras Pech und außerdem gönnt die Rosahaarige den beiden ihr Glück. So schleicht sich auch ein Lächeln auf ihre Lippen und sie mustert die beiden für einen Moment, bevor sie die Frage von Temari beantwortet.

„Ganz gut. Waren ja fünf Stunden. Ich hab mich ein bisschen mit den anderen Passagieren unterhalten und aus dem Fenster geschaut“, alles gelogen, bis auf den Schluss, aber sie will den beiden jetzt keine weiteren Sorgen auf Quatschen.

„Wie wäre es, wenn wir uns alle drei morgen hinsetzen und zusammen einen Plan erstellen, wie es nun mit dir weiter geht, Sakura?“, fragt Shikamaru, Sakura hingegen wendet kurz ihren Blick ab und denkt stumm nach. Die Idee klang gar nicht so schlecht, immerhin war sie ja nun wieder frei und konnte machen, was sie wollte.

„Ich bin dabei“, stimmt sie deswegen auch zu und dreht sich wieder zu den beiden um, dann aber fällt ihr allerdings noch etwas anderes ein.

„Können wir vielleicht fernsehen, eine DVD oder irgendwas anderes machen. Ich will wenigstens für zwei Stunden mal nicht an meine geplatzte Hochzeit, meinen Ex und meine zurückgelassene Freundin und Familie denken“, brummt sie und schaut die beiden dabei direkt bittend an.

„Klar schauen wir mal, was kommt oder hast du schon einen bestimmten Wunsch?“, fragt Temari sofort zurück, während Shikamaru schon nach der Fernbedienung greift und den Fernseher anschaltet. Sakura geht unterdessen gehe kurz ihre Lieblingsfilme im Kopf durch, muss dann aber feststellen, das es sich bei allen nur Liebesfilme handelt und sie darauf im Moment nun wirklich keine Lust hatte.

„Nee“, murmelt sie deswegen und schüttelt schnell ihren Kopf, um ihre Aussage zu unterstreichen und die Gedanken an Liebesfilme zu vertreiben. Auf ihre Antwort hin jedoch nickt Temari nur und nimmt dann Shikamaru die Fernbedienung ab.

„Wir werden schon was Gescheites finden, was wir uns anschauen können“, murmelt Temari und schaltet dabei konzentriert durch den Fernseher, um was Passendes zu entdecken.

„Schaust du Horrorfilme?“, fragt sie dann plötzlich, aber auch vorsichtig.

Sakura hingegen schüttelt schweigend ihren Kopf und schaut fast schon panisch zu Temari. Einen Horrorfilm würde sie heute, nachdem Ganze was passiert ist, auf keinen Fall mehr verkraften.

„Also keine Horror- und Liebesfilme“, murmelt Temari daraufhin leise und dreht sich wieder zum Fernseher. Und Sakura ist wirklich kurz überrascht, dass Temari das mit den Liebesfilmen wusste, ohne dass sie es ihr es gesagt hatte. Obwohl sie müsste es ihr wahrscheinlich gar nicht sagen, schließlich ist die Blondhaarige ja auch eine Frau und weiß deswegen bestimmt, was Sakura im Moment will und vor allem was jetzt gut für sie ist.
 

~*~
 

Vier Stunden später liegt Sakura in dem Gästezimmerbett und starrt einfach nur die Decke an. Die beiden, also Shikamaru und Temari, hatten tatsächlich etwas gefunden, was die Rosahaarige vier Stunden lang abgelenkt hat, wofür sie den beiden von ganzen Herzen dankbar ist. Eigentlich war es anfangs nur eine Aufzeichnung von einem Komiker gewesen, der auf seiner Bühne sein Programm durchgezogen hat, den sie sich angeschaut haben, aber er, der Komiker, hat sie so zum Lachen gebracht, das sie wirklich nicht mehr an den vergangenen Tag, ihre geplatzte Hochzeit, gedacht hat. Bis eben jedenfalls, denn nun, wo sie zugedeckt auf dem Bett liegt und die Zimmerdecke anstarrt, kreisen ihre Gedanken nur noch um Ino, was in ihr große Schuldgefühle hervorruft. Den sie weiß, das ihr Ex nun ihre Freundin aufsuchen wird und er ihr die Schuld an dem Verschwinden von Sakura geben wird, wobei sie hofft, das Sai ihre beste Freundin wirklich immer beschützt. Und doch, ohne dass sie es unterdrücken kann, kullert ihr plötzlich eine Träne aus den Augen über ihre linke Wange hinweg. Schnell wischt sie die einzelne Träne weg, was aber nicht viel bringt, da sie nun leider an ihre Eltern denken muss, die von all dem bestimmt nichts wissen und von ihn bestimmt trotzdem belästigt und genervt werden. Sofort dreht sich Sakura auf die Seite und zieht ihre Beine an sich. In der Embryostellung liegt sie einfach nur auf dem Bett und schluchzt leise vor sich her. Kurz hofft sie das Temari und Shikamaru es nicht hören, aber dieser Gedanke, die Angst dauert nur wenige Sekunden an, denn sofort drehen sich ihre Gedanken wieder um ihren Ex und seine Machtspiele. Dabei verhindert sie nicht das noch mehr Tränen über ihre Wange kullern, nur die Schluchzer versucht sie etwas zu unterdrücken, aber im Grunde braucht sie das jetzt, sie musste das jetzt einfach alles raus lassen, ohne dass jemand bei ihr ist und ihr die ganze Zeit Trost spendet, sie will jetzt in ihrer Trauer versinken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BibiHaruno
2017-05-21T02:34:09+00:00 21.05.2017 04:34
Haha geile Aktion von Ino und Sakura...obwohl ich nicht gerade der Ino Fan bin muss ich schon sagen sie ist in deiner FF ne geile Sau😂
Ich hoffe bloß das Sasuke sie nicht findet....
LG
Antwort von:  Seulgi95
22.05.2017 08:56
Hey,
Danke für dein Kommentar 😀
Freut mich das es die gefällt, Ino wird noch für ein paar Lacher sorgen.
LG schönen Montag noch
Von:  Cosplay-Girl91
2017-05-10T18:55:19+00:00 10.05.2017 20:55
Tolles Kapitel:)
Also ist Sakura nicht verletzt im Zug, aber dafür ausgezogen??
Da wird Sasuke gleichzeitig erleichtert und böse sein!!
Mach weiter so.
Sehr schön geschrieben.
LG
Antwort von:  Seulgi95
10.05.2017 21:32
Danke,
ja Sakura ist erfolgreich abgehauen :D
Nun ist sie nicht bei ihren Ex sondern Tema
LG schönen Mittwoch noch


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