Meeting a huge idiot von Frozen_Fairy (a YOI && HQ crossover) ================================================================================ Kapitel 1: Once --------------- Es war eines schönen Frühlingstages, während alle bereits in den Vorbereitungen für den nächsten Wettkampf steckten, mehr oder weniger. Eigentlich hatten sie erst damit angefangen, aber Yuri hatte bereits erste Vorschläge zur Musik, zu der er laufen könnte und wollte diese Viktor zeigen. Nicht, dass er ihm großartig vertraute, aber er sollte doch mal lieber einen Blick darauf werfen. Es war nun nicht so, dass Yurio das „Ehepaar“, von dem er grundsätzlich angeekelt war, gerne besuchte, aber was sein musste, musste eben sein. Und so rief er bei Viktor an. „Hier ist Yuri. Hast du nachher Zeit, ich will dir meine Skating-Musik vorbeibringen?“, fragte er direkt und wollte auch nicht lange telefonieren. „Eigentlich ist heute eher schlecht. Wir haben Besuch“, erwiderte Viktor und Yuri verzog bei dem „wir“ bereits das Gesicht. „Ist mir egal, ich kann‘s ja kurz abgeben, bin sofort wieder weg“, sagte Yuri etwas pikiert. Aber das wäre dann umso besser, dann müsste er sich die beiden Turteltauben nämlich nicht lange antun und hätte es erledigt. Danach könnte er sich vielleicht mit Otabek treffen. „Na gut. Ich denke mal, das stört meinen kleinen Cousin nicht“, antwortete Viktor, was Yuri sofort neugierig werden ließ. Viktors kleiner Cousin? Aber er wollte sich seine Neugier nicht anmerken lassen, sondern beschloss, das Telefonat lieber zu beenden. „Danke, bis nachher“, verabschiedete er sich und legte, nachdem sich Viktor ebenfalls verabschiedet hatte, auf. Trotz allem interessierte es ihn schon, wer Viktors Cousin war, denn er wusste nicht sonderlich viel über seine Familie… # …aber jetzt würde er mehr über sie herausfinden. Yurio war sich sicher gewesen, dass er keine Lust auf diesen Besuch hatte, aber jetzt hatte sich das geändert. Auch wenn er das nicht zugeben wollte, war er viel zu neugierig, um sich nicht zu freuen und klingte so mit der Disc in der Hand an der Tür von Viktors Haus. „Hey, Yurio! Na, alles klar?“, begrüßte Viktor ihn und Yurio wollte ihm die Disk hinhalten, zog sie dann aber wieder ein Stück zurück, weil er glaubte, er würde ihm eventuell die Tür vor der Nase zuknallen. „Hi. Ja, mir geht’s soweit gut. Euch bestimmt auch. Ich wollte dir die Disk geben“, sagte er etwas gezwungen und überlegte sich, wie er Viktor in ein Gespräch verwickeln konnte, damit er ihn hineinbat. Doch er musste nicht lange überlegen, denn hinter Viktor tauchte plötzlich ein ziemlich großer Kerl mit der gleichen Haarfarbe auf und Yurio starrte ihn überrascht an, was ganz auf Gegenseitigkeit beruhte. „Ja, uns geht’s gut, danke“, erwiderte Viktor und bemerkte dann hinter sich jemand, „ach ja, das ist mein Cousin Lev“, stellte er ihn vor und lächelte, während sein Cousin das auch tat und Hallo sagte. „Hallo. Ahja, dein KLEINER Cousin, ich verstehe“, erwiderte Yurio nicht gerade erfreut, „also ich hätte ihn mir jetzt wirklich noch größer vorgestellt“, fügte er sarkastisch hinzu. „Er ist mein kleiner Cousin, weil er genauso alt ist wie du“, erwiderte Viktor belustigt. „WAS!? Du bist sechzehn? Wie machst du das? Was soll das? Was ist das für ein Hexenwerk!?“, sprach Yurio den Fremden direkt an und wurde dann aber von Viktor zurückgehalten. „Ähm, also es ist so, Lev ist in Japan aufgewachsen, er kann kein Russisch“, erklärte Viktor vorsichtig und Lev lächelte entschuldigend. „Wie kann man Russe sein und kein Russisch können? Brauchst du deswegen Mister Piggy als Dolmetscher!? So gut russisch kann der auch nicht!“, regte Yurio sich auf und beäugte den Fremden skeptisch, „du bist mir suspekt.“ Den letzten Satz sagte er auf Englisch, da er davon ausging, dass er dieser Sprache wenigstens mächtig war. Zumindest schaute er entsprechend verwundert. „Wie heißt du?“, fragte er ihn daraufhin aber und ließ sich davon offenbar gar nicht aus der Fassung bringen. „Yuri, nicht Yurio“, erwiderte Yuri und bedachte Viktor mit einem verächtlichen Blick. „Ich bin Lev!“, erwiderte der Riese neben Viktor fröhlich und Yuri fragte sich, ob ihm nicht aufgefallen war, dass Viktor ihn vorgestellt hatte. „Ich mag deinen Namen, ansonsten bist du komisch“, erwiderte Yuri direkt und zog seine Kapuze auf um zumindest gefühlt größer zu erscheinen. Er konnte es einfach nicht fassen, dass der Kerl sechzehn war… das war ja peinlich. „Yurio, sei doch nicht so frech“, sagte Viktor und Yuri lachte nur. „Es ist halt meine Meinung“, erwiderte Yuri und befand, dass er sich den Fremden lange genug betrachtet hatte. Jetzt wusste er, dass Viktor einen seltsamen Cousin hatte und konnte nach Hause gehen. Er wollte Viktor gerade die Disk in die Hand drücken, als dieser meinte: „Komm doch noch auf einen Tee rein! Lev würde sich auch freuen!“, woraufhin Yurio sämtliche Gesichtszüge entgleisten. Als ob dieser Lev sich freuen würde. Als ob er selbst sich freuen würde. Viktor hatte ein Gespür wie ein Amboss, wenn es um zwischenmenschliches ging, Yuris Meinung nach, und ohnehin handelte er sicher nur wieder egoistisch. Er wollte ihm bereits absagen, als er ihm den Arm um die Schulter legte und ihn quasi mit ins Haus schob. Noch aufdringlicher ging es ja nicht. Das würde Viktor irgendwann büßen, bis dahin riss Yuri sich zusammen, als er sich am Tisch niederließ, wo das Schnitzel bereits Geschirr hinstellte. Er würde es schon überstehen, es war ja nur ein Tee, mehr nicht. Notgedrungen setzte er sich neben diesen Lev, weil das Ehepaar ja unzertrennlich war. Allerdings war das schrecklich peinlich, da er sich neben dran wie ein Zwerg vorkam. Viktors Cousin schien das allerdings nicht zu stören, offenbar hatte er seine Freude daran, vielleicht lachte er ihn aber auch aus, so genau konnte Yurio das nicht abschätzen. Er trank an seinem Tee und nahm sich Gebäck, was er nur so in sich hineinstopfte, während er versuchte, jegliches Gespräch zu vermeiden. Immerhin sollte man mit vollem Mund ja nicht reden. „Du isst ganz schön viel, dafür, dass du so klein bist“, kommentierte Lev und Yurio blickte mit einem skeptischen Blick zu ihm auf. „Ich bin im Wachstum. Manche brauchen länger, aber dann werden sie auch schöner“, kommentierte er frech und aß seinen Keks zufrieden auf, als Lev offensichtlich verletzt aussah. Er glaubte, dass er eine Mahnung seitens Viktor für diesen Spruch kassierte, doch dieser schien gänzlich beschäftigt… mit wem wohl… Yuri verzog angeekelt das Gesicht. „Stört es dich, dass die beiden ein Pärchen sind?“, fragte Lev direkt und Yuri wusste nicht, ob er seine Auffassungsgabe bewundern sollte, oder ob er seine Aussage einfach nur als lästig beurteilen sollte. „Ob es mich „stört“? Oha, stören ist noch sehr untertrieben“, erwiderte Yuri und verdrehte die Augen. Er nahm wahr, dass Levs Blick auf ihm ruhte, blickte aber nicht zurück. „Weil es zwei Männer sind?“, fragte Lev zurück und Yuri starrte ihn erst etwas verdutzt an. Um ehrlich zu sein hatte er darüber nie nachgedacht, aber die meisten Menschen dachten da sicherlich als erstes daran, war ja auch naheliegend. „Nein, darum geht es nicht. Ich finde es einfach eklig. Es geht mir auf die Nerven“, versuchte er zu erklären und hätte auch noch umfassender werden können, aber das sollte fürs erste reichen. „Also hast du nichts dagegen, wenn zwei Männer…“, setzte Lev an und Yuri schüttelte nur mit dem Kopf. „Also bist du auch…schwul?“, fragte Lev etwas vorsichtig, woraufhin Yurio nicht anders reagieren konnte, als ihn mit einem Todesblick anzustarren. „Bist du dumm oder so!? Nicht jeder Eiskunstläufer ist schwul, okay!?“, erwiderte er ziemlich beleidigt. Im Grunde wusste Yurio nicht, was er war, aber über sowas machte man sich doch auch keine Gedanken, oder? Machte man das? Jedenfalls, er tat das nicht und es lag nicht in seinem Interessensbereich. Ebenso wenig wie Beziehungen. Er blickte Lev weiterhin in einer Mischung aus Ablehnung und Ekel an, während dieser peinlich verlegen ein „Entschuldigung“ murmelte. Doch trotz seiner Haltung blickte Viktors Cousin ihn weiterhin freundlich und neugierig an, ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht. „Was ist? Was guckst du mich so an… bist du debil oder so oder bist du…-“, Yuri verschlug es die Sprache, als er realisierte, dass Lev vielleicht selber schwul war, weil er ihn das gefragt hatte und ihn jetzt deswegen so anlächelte… Aber das war doch unrealistisch, immerhin war Viktor doch schon der schwule Cousin und damit war der Posten besetzt. Nein, Lev war sicher nur… etwas dumm und gehörte zu der Sorte von Menschen, die einfach lächelten, wenn sie keine Ahnung hatten, was sie sonst tun sollten. Und wieder kam eine Entschuldigung seitens des anderen. „Ja, das kann dir auch leid tun“, giftete Yuri und verdrehte die Augen, „ich bin nämlich nicht schwul“, wiederholte er zur Sicherheit. „Ahh achso, ich dachte nur vielleicht weil du so ähnlich aussiehst wie jemand den ich kenne und die sind glaube ich ein Pärchen zumindest wäre das voll süß“, fing Lev an aber merkte dann, dass Yuri ihm wohl gar nicht zuhörte. Dieser tat natürlich nur so. „Nein. Einfach nein. Und selbst wenn ich es wäre, kann es dir egal sein“, versuchte der junge Plisetsky das Gespräch zu beenden. Fast schon hilfesuchend, was zugegeben dermaßen erniedrigend war, blickte er zu Viktor und dessen Ferkel. „Ich glaube, Yuri mag Lev, wir lassen die beiden was reden, hilfst du mir die Küche aufzuräumen?“, hörte er Viktor sagen und war kurz davor sich die Hand vor die Stirn zu schlagen und einfach zu verschwinden. Allerdings konnte er das nicht so einfach machen. Er atmete tief durch und überdachte seine Vorgehensweise nochmal, als er wieder angesprochen wurde. „Du hast noch nicht drüber nachgedacht, oder?“, fragte Lev schließlich schüchtern. „Worüber?“, fragte Yuri, denn er hatte das Gespräch von eben schon halb verdrängt. „Ob du auf Jungs oder Mädchen stehst oder an sich über Beziehungen“, erklärte Lev und für einen Moment blickte Yuri ihn geschockt an. Woher wusste der das? So dumm konnte der ja nicht sein… aber vor allem… wie sollte er antworten? Sollte er ehrlich sein? Oder irgendetwas erfinden? „Nein. Du, es gibt wichtigere Dinge, worüber ich nachdenke“, erwiderte er und versuchte, trotz allem cool zu wirken. „Weißt du… das geht mir genauso. Ich habe auch noch nicht so wirklich darüber nachgedacht, also ich hatte zumindest noch keine Beziehung“, gab Lev zu und lächelte ihn an. Yuri blickte verwundert zurück. Wenigstens war er ihm in diesem Punkt nicht voraus, womit der junge Plisetsky allerdings nicht gerechnet hätte. „Echt nicht?“, fragte Yuri erst etwas perplex, „aber das braucht man auch nicht. Ist nur super eklig. Sieh dir die da an“, fügte er hinzu und deutete auf die beiden Turteltauben. „Naja, also ich würde es schon gerne mal ausprobieren“, erwiderte Lev und grinste ihn an. Yuri wusste erneut nicht genau, wie er das deuten sollte, glaubte aber inzwischen, dass der andere zu einfach gestrickt war, um das zweideutig zu meinen. „Dann mach mal. Viel Spaß dabei. Hast du was dagegen, wenn ich verschwinde? Mir gehen die beiden auf die Nerven“, sagte er schließlich. Bevor dieser Lev ihn doch noch anflirten wollte, sollte er sicherheitshalber die Fliege machen, beschloss er für sich. „Du willst schon gehen?“, fragte Lev ehrlich verwundert, lächelte dann aber freundlich und gab Yuri die Hand, „freut mich, dich kennengelernt zu haben, Yuri!“ „Danke, ebenfalls…“, erwiderte Yuri möglichst höflich und murmelte das „…nicht“ erst, als er schon fast an der Tür war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)