Ohne es gewollt zu haben von Pragoma ================================================================================ Kapitel 11: -11- ---------------- Bellatrix durchsuchte so eben mal die halbe Stadtbücherei nach einem Buch, das Draco helfen könnte, doch leider waren ihre Bemühungen umsonst und sie wandte sich frustriert an eine der Verkäuferinnen. Eigentlich hasste sie es zu fragen, aber in diesem Fall wusste sie sich nicht anders zu helfen und war auf Hilfe angewiesen. Jetzt half kein Meckern und auch kein Zickenterror, es ging schließlich um drei Teenager, denen geholfen werden musste. Ganz besonders Draco sollte geholfen werden, so konnte und durfte es nicht weiter gehen. „Verzeihen Sie bitte! Ich suche ein Buch, ein Buch über Liebesbeziehungen unter Männern. Haben Sie solche Bücher in ihrem Sortiment?", fragte die schwarzhaarige Hexe etwas verlegen und schaute die Verkäuferin musternd an. „Kommen sie bitte mit, ich denke wir haben auch solche Bücher", antwortete die kleine dicke Dame und ging voraus zu einem der unzähligen Regale und reckte sich nach einigen Büchern. Nachdem Bellatrix einige Bücher durchgeschaut hatte und fast schon aufgegeben hatte, entdeckte sie doch noch eines, das perfekt passte und kaufte es schließlich. Der Titel war jedenfalls schon einmal vielversprechend und auch die Inhaltsangabe passte so genau, als hätte Harry sein eigens Leben zu einem Buch verfasst. Verdammt, da passt einfach alles. Die Trennung, die Amnesie und der Selbstmord. Aber von einer Vergewaltigung ist mir nichts bekannt oder habe ich etwas übersehen? Ich sollte Pansy fragen, sie weiß sicherlich mehr, wurde die schöne Hexe von den Gedanken beeinflusst und appierte schnell zum Anwesen der Malfoys zurück. Sofort machte sich die Schwarzhaarige auf den Weg nach oben zu Dracos Zimmer, wo sie Pansy fand, die stumm am Fenster saß und traurig herausblickte. Vorsichtig näherte sie sich der Jüngeren, sah die Tränen und verstand auf Anhieb, was geschehen war. Manchmal war die Todesserin ein Trampel, was Gefühle betrafen, doch genau jetzt wusste sie, was zu tun war und handelte dementsprechend. „Pansy, ich denke, ich weiß was dir widerfahren ist und es stimmt mich zornig. Es ist schlimm, so etwas zu erleben. Noch schlimmer ist es, wenn es jemand aus der Familie tut, oder wie in deinem Fall, dein Verlobter sich an dir vergeht", schnaufte Bellatrix im ruhigen Ton, doch innerlich bebte sie und schrie vor Wut. „Woher weißt du? Ich meine ich hab es keinem gesagt, wie kommst du darauf?", fragte die Slytherin mit Tränen in den Augen und versuchte vage zu lächeln. „Ich habe heute ein Buch gekauft, es ist Draco und Harrys Erlebnis sehr ähnlich. Daher weiß ich es. Na ja ich ahnte es bereits gestern schon, als du alleine sein wolltest. Dann heute Morgen dein Verhalten gegenüber Draco und so kam ich letztendlich darauf, dass du vergeh...", brach sie den Satz abrupt ab und wollte die Jüngere nicht wieder zum Weinen bringen. Es war so schon schwer zu verkraften, dass Draco ihr solche Dinge antat. Gerade als die ältere Hexe von dem Buch erzählen wollte, kam Draco in sein Zimmer und schaute die beiden schlechtgelaunt und misstrauisch an. Bellatrix hielt es für das Beste, die beiden alleine zu lassen und verschwand schnell aus dem Raum. Jedoch ließ sie das Buch absichtlich liegen und hoffte, dass Draco darauf aufmerksam wurde und es las. Mehr Sorgen machte sie sich über Pansy, wie sie darunter litt und was sie durchmachen musste. Das arme Ding wurde doch quasi in die Familie der Malfoys getreten und so wie sie aussah, wollte sie das nicht. Warum begriff Lucius das nicht? Warum ist mein verdammter Schwager nur so ein Sadist? Begreift er denn nicht, was er den beiden Kindern antut?, grübelte die Todesserin in Gedanken, schritt langsam die Treppen zum Salon herunter und suchte dort ihre Schwester Narzissa. „Und Pfannkuchen, was hast du den ganzen Tag gemacht?", zischte der Blonde Pansy aggressiv an und verängstigte sie noch mehr. „Ich … ich … wollte noch … baden gehen", stotterte sie scheu und sprang auf in Richtung Badezimmer, doch Draco hielt sie am Handgelenk fest und knurrte sie wütend an. „Aua, du tust mir weh", kreischte die junge Hexe hysterisch und versuchte sich aus dem brutalen Griff zu befreien, was wenig half. Er packte nur noch fester zu und sie schrie unter Schmerzen auf und wimmerte erneut. „Halt den Mund, du dumme Gans! Los erzähl, was wollte meine bescheuerte Tante von dir und was ist das hier für ein Buch?", polterte er zurück und fuchtelte unmissverständlich mit einem Buch, das Leidenschaft hieß unter ihrer Nase herum. „Ich hab sie gebeten mir ein Buch zu besorgen. Ich lese doch so gerne", jammerte Pansy weinerlich und schaute ihn an. „Willst du mich für blöd verkaufen? Das ist ein Buch über SCHWULE! HÖRST DU, ÜBER SCHWULE. DENKT IHR, ICH WÜSSTE NICHT, WAS IHR VORHABT? ICH WEISS GENAU, WAS HIER GESPIELT WIRD. IHR WOLLT MICH MIT ALLEN MITTELN UMPOLEN", schrie der Blonde hastig und schnappte dabei nach Luft. „Draco bitte, ich will dir doch nur helfen", schluchzte sie erbittert und hielt ihm vage das Buch unter die Nase, doch er stieß beides von sich. Erst das Buch und dann sie. „GEH MIR AUS DEN AUGEN, DU GOTTVERDAMMTE KUH!", brüllte erneut und deutete mit dem Finger zu Tür, um seiner Drohung mehr Beachtung zu schenken. Nachdem die junge Slytherin eilig das Zimmer verlassen hatte, machte sich Draco auf den Weg ins Badezimmer und ließ sich ein heißes Bad ein. In Gedanken versunken, wählte er ein Schaumbad, das nach Rosen duftete und glitt sachte in die Wanne. Während er so vor sich hin träumte und über Pansy nachdachte, schlichen sich Bilder in seinem Kopf ein, die ihm Angst machten. Was ist das? Wo kommen diese Bilder her? Verdammt, das ist doch nicht echt, das ist nicht passiert, fluchte der Blonde in Gedanken und versuchte das eben Gesehene zu verdrängen. Doch so sehr er sich gegen diese Erinnerungen wehrte, desto schlimmer wurde es für ihn und er musste einsehen, dass er es nicht weiter verdrängen konnte. Immer wieder sah er sich, wie er neben der Wanne stand und sich leblos in dieser liegen sah. Panik stieg in ihm auf, Panik zu ertrinken, verrückt zu werden und ganz den Verstand zu verlieren. Woher kam das alles nur? Wieder versuchte er das Gesehene abzuschütteln, wieder sah er, wie er tiefer in die Wanne sank und die Augen schloss. Er bekam keine Luft mehr, drohte zu ersticken und versuchte verzweifelt, um Hilfe zu schreien, doch niemand hörte ihn. Keiner war da um zu helfen, keiner, der ihm die Hand reichte und keiner, der ihm zuhörte. Keiner würde seine Tränen trocken, keiner würde ihn tröstend in den Arm nehmen. Eher noch würden sie ihn unter Wasser drücken und zusehen, wie er ertrank. Draco ertrank bildlich, konnte nichts fühlen und sich nicht bewegen. Er spürte, wie die Luft dünner wurde, wie sein Herz langsamer schlug und wie es mit letzter Kraft gegen seine Brust hämmerte. Panisch strampelte er mit Händen und Beinen, wehrten sich gegen den Tod, der sich schleichend auf ihn zubewegte und nach seinem Leben griff. Gerade, als Draco endgültig mit seinem Leben abgeschlossen hatte, reichte ihm jemand die Hand und zog ihn aus der Wanne heraus. Verwirrt öffnete er die Augen und schaute Sekunden in smaragdgrüne Augen, die ihn freundlich anlächelten. Draco setzte sich aufrecht hin und wollte danke sagen, doch da bemerkte er, dass alles nur eine Illusion war, es nicht echt war und diese grünen und doch so vertrauten Augen niemals hier waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)