Liebe auf Umwegen von Jayle (SunpôSide) ================================================================================ 02. Kapitel ----------- Zu allem übel, lag die junge Frau auch noch halb auf dem Blonden. Dieser musste natürlich in dem Moment zu sich kommen. Ihre Blicke trafen sich kurz, ehe Naoki plötzlich hochschreckte „Was ist passiert!?“. Momoko, welche nun auf seinen Schoß gerutscht war, seufzte. „Wir sind in der Vergangenheit...“, richtete sich das Mädchen auf, um so auf ihren Knien zu sitzen. Der Student blickte fragend zu ihr. „Das ist meine Fähigkeit. Mein Vater ist der sogenannte 'Helfer der Zeit' und ich werde seine Nachfolge antreten. Wir sind dafür zuständig, das die Zeitstränge im Einklang bleiben. Sollte Beispielsweise jemand diese negativ beeinflussen“, erklärte die Schülerin. „Wie cool ist das denn?“, grinste der Blonde und erhob sich, um der Jüngeren kurz darauf seine Hand anzubieten. Momoko sah zu jener „Cool? Nicht wirklich“. Die Fünfzehnjährige nahm seine Hand dankend an, allerdings bemerkte der Blonde schnell, das sie etwas zu bedrücken schien. „Warum ist es denn….nicht cool?“, harkte er daher nach. Die Angesprochene hob ihre Schultasche auf und klopfte sie ab. Ihren Blick behielt sie auf diese gerichtet „Meiner Schwester haben wir es zwar nicht gesagt, aber diese Fähigkeit kann uns durchaus das Leben kosten. Oder, sollte es jemals an die Falschen Ohren geraten, missbraucht werden. Denn diese Zeitsprünge können durchaus erzwungen werden“. Naoki betrachtete das Mädchen stumm. So war das also. Anschließend blickte er sich grinsend um, er wollte sie nicht so deprimiert sehen. „So und was ist jetzt unsere Aufgabe hier?“, wollte er daher wissen. „Unsere? Eigentlich ist es nur meine, aber da du schon einmal dabei bist, muss ich dich wohl im Auge behalten… Was genau wir machen müssen, weis ich noch nicht, erst mal sollten wir uns dem Zeitstrang entsprechend kleiden, um nicht aufzufallen“, meinte die Rotbraunhaarige. Anschließend gingen die Beiden ein Stück, immerhin mussten sie erst einmal heraus finden, wo sie überhaupt waren. Als sie dabei an einem Garten vorbei liefen, wo gerade Wäsche draußen hing, 'liehen' sie sich ein wenig davon aus. „Wehe du guckst nicht weg, ich schlag dir den Kopf ab“, schielte Momoko, unentspannt, zu dem Älteren. Jener jedoch, hatte sich schon lange weg gedreht, weshalb ihr unentspannter Blick, einem verwunderten wich. Das hatte sie nicht von ihm erwartet. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, ehe sie anfing sich umzuziehen. Naoki zog sich in der Zeit ebenfalls um, wobei die Schülerin unbewusst zu ihm blickte. Zugegeben, der Kerl besaß schon einen ziemlich schönen Oberkörper. Nicht zu durchtrainiert, aber auch nicht zu wenig. Als das Mädchen merkte, das sie starrte, wandt sie ihren Blick schnell von ihm ab. „Und, hat dir gefallen, was du gesehen hast?“, sprach Naoki sie, schmunzelnd, an. Die Jüngere wurde daraufhin sofort knallrot und warf ihm ihre Tasche ins Gesicht „Von wegen! Bilde dir bloß nicht zu viel auf dich ein!“. Warum musste der Typ auch immer SO direkt sein? Anschließend versteckten sie ihre Klamotten in einer Baumhöhle. „Hier wird sie sicher niemand so schnell finden“, meinte die Fünfzehnjährige. „Und was, wenn doch?“, sah der Blonde, fragend, zu ihr herunter. „Dann sind wir ein paar Klamotten Ärmer. Ist ja nicht so, als wäre mir das nicht schon passiert“, seufzte die Jüngere. Musste es auch ausgerechnet ihr Lieblingsoberteil sein? Anschließend blickte sie zu dem jungen Mann auf „Ich hoffe, du hast deine Haare nicht zurecht gemacht, in dieser Zeit gab es nämlich noch kein Haargel oder ähnliches“. Der Angesprochene blinzelte und schüttelte ein wenig seinen Kopf. „Nein, das ist alles Natur!“, grinste er stolz. „Na dann“, ging Momoko einfach weiter. „Hey, warte gefälligst auf mich!“, lief der Blonde schnell hinter ihr her. „Darum brauche ich mir ja wohl keine Sorgen zu machen, du holst mich doch eh wieder ein“, entgegnete die Jüngere. Wo sie recht hatte…. Nach einiger Zeit, kamen sie in einem kleinen Dörfchen an, in welchem sie sich umsahen. „Und woher weist du, was du zu tun hast?“, wollte der Ältere wissen. „Ich spüre es einfach. Mein Vater sagt immer, es ist das Schicksal, welches uns das Mitteilt“, antwortete die Schülerin. Im Augenwinkel bemerkten sie, wenig später, einen Jungen, welcher von den anderen Kindern geärgert wurde. Sie prügelten zum Teil auf ihn ein. Momoko sah zu ihnen. Naoki wollte gerade an ihr vorbei gehen, jedoch musste sie ihn zurück halten. „Aber das..“ „Das dürfen wir nicht. Du musst wissen, alles hat irgendwo seinen Grund. Deshalb dürfen wir auf keinen Fall einschreiten, auch wenn wir es gerne würden“, sah das Mädchen in die Augen des Älteren. Dieser schien es verstanden zu haben und nickte verbittert. Als die Fünfzehnjährige erneut zu den Kindern sah, wurde ihr bewusst, das die das Kind kannte. „Das gibt es doch nicht! Das ist der Mann meiner Schwester...“, murmelte Momoko. Naoki blickte zu ihr herunter. Erst dachte er sich nichts dabei, aber dann… „Moment, was!? Wie alt ist der Kerl denn!?“. Das allerdings, brachte der Blonde lauter über seine Lippen, wie es gut gewesen wäre. Alle Menschen um sie herum sahen zu ihnen. Deswegen musste das Mädchen sich schnell etwas einfallen lassen… Daher sprang sie ihm einfach um den Hals und lächelte fröhlich „Ja, ich will dich heiraten!“. Nun war Naoki vollkommen verwirrt und die Menschen um sie herum, erkannten nun was die Unruhe ausgelöst hatte. Als alle die Blicke endlich abwandten, ließ Momoko von dem Älteren ab und funkelte ihn quasi an „Das kannst du doch nicht so laut heraus posaunen!“. Aber anstatt reue zu zeigen, erwiderte der Ältere ihren Blick total verträumt. Aus diesem Grund wurde das Mädchen nun etwas rot und richtete ihren Blick zur Seite „Irgendetwas...musste ich mir doch einfallen lassen...“. „Und das kam dir dabei spontan in den Sinn? Darf ich mir vielleicht doch Hoffnungen machen?“, grinste der Student fragend. „Um deine Frage von vorhin zu beantworten, er ist 500 Jahre alt“, übersprang sie einfach die Antwort seiner eigentlichen Frage. Der Blonde blinzelte perplex. „500...Jahre alt? Wieso ist deine Schwester mit so einem alten Knacker verheiratet? Vor allem, wie verschrumpelt muss der denn schon sein?“, verstand Naoki es nicht ganz. Erneut bekam der junge Mann, einen bitter bösen Blick zu spüren. „Beleidige nicht meine Familie. Er ist der Todeswächter und war bis vor kurzem noch unsterblich. Seine Alterung endete mit 25 Jahren. Hätten die alten Wächter das nicht getan, hätte meine Schwester ihren Schicksalspartner nie kennen gelernt und wäre vermutlich nicht so glücklich wie jetzt“, bildete sich ein sanftes Lächeln, auf den Lippen der Schülerin. Der Angesprochene sah zu ihr herunter. „Du hängst wirklich sehr an deiner Familie, nicht?“, fing er ebenfalls an zu lächeln. „Ja, sie ist für mich das Wichtigste auf der Welt…. Nagut, vielleicht sollte ich lieber Universum sagen? Wenn ich bedenke, wie viel es noch außer der Erde gibt“, lächelte Momoko. Wie sehr wünschte sich Naoki, das sie mal wegen ihm so lächeln würde? Kurz darauf, war der weißhaarige Junge allein. Sein ganzer Körper war überhäuft von Kratzern. „Der Arme….“, kam es, traurig, über die Lippen des Mädchens. Danach bemerkte sie, das Naoki verschwunden war und erblickte ihn kurz darauf vor dem Jungen. „Dieser Kerl!“, murrte die Rotbraunhaarige. „Du siehst ja ganz schön zugerichtet aus, mein Kleiner“, schmunzelte Naoki besorgt und kniete sich vor den Weißhaarigen. Dieser erwiderte seinen Blick „Die Kinder mögen mich eben nicht, aber wundert mich auch nicht. Ich bin immerhin der Tod, warum sollten sie dann auch mit mir spielen? Vielleicht ist es dann auch besser, das sie Angst haben?“. Auf einmal spürte der Junge, eine Hand auf seinem Kopf, welche liebevoll darüber strich. „Sei doch nicht albern. Ich wette, du bist ein ganz toller Spielgefährte! Wenn du magst, spiele ich sehr gerne ein wenig mit dir“, grinste der Blonde aufmunternd. Der Junge wusste nicht so recht. Warum sollte er so freundlich zu ihm sein, während ihn alle hassten? „Wer bist du überhaupt?“ Irgendwie hatte Naoki das Gefühl, eines Déjà Vu´s. „Mein Name ist Naoki und das da hinten ist meine Freundin Momoko“, deutete er auf das Mädchen. „Und wie lautet dein Name?“, schmunzelte er. „A – Akaya“, antwortete der Kleine, lächelnd. Momoko betrachtete die Beiden, wobei sich ein Lächeln auf ihren Lippen schlich. Das hätte sie von Naoki gar nicht erwartet, aber er konnte wirklich gut mit Kindern umgehen. Scheinbar hatte sie ihn tatsächlich falsch eingeschätzt. Den ganzen Nachmittag über, spielte der Blonde mit dem, inzwischen, wieder gut gelaunten Jungen. Momoko hingegen versuchte nebenbei heraus zu finden, was ihre Aufgabe sein könnte. Ihr Vater hätte das sicher schon lange heraus gefunden. Ein Seufzer entfloh dem Mädchen. „Du und Naoki, habt ihr euch doll lieb?“, saß plötzlich Akaya neben dem Mädchen. Dieses zuckte etwas zusammen „Was…? Wo ist Naoki denn hin?“. „Der muss mal“ „A – Achso?“, so genau, wollte sie das nun auch nicht wissen. „Und, was ist jetzt?“, legte der Junge, seinen Kopf, etwas schräg. Momoko lächelte verunglückt….war Akaya in der Zukunft auch so...Neugierig? „Eigentlich nicht wirklich, wir kennen uns ja auch erst seit gestern“, antwortete die Rotbraunhaarige schließlich. „So? Naoki sagt, er hat dich ganz doll lieb!“, lächelte der Weißhaarige. Diese Worte ließen das Mädchen, erneut, etwas rot werden. Ihrer Meinung nach, wurde sie das in der letzten Zeit eindeutig zu häufig. Akaya sah kurz fragend zu ihr auf und lächelte danach zufrieden. „Du hast schöne grüne Augen, die mag ich“, erhob der Junge seine Stimme. Die Angesprochene sah verwundert zu ihm, fing dann aber an zu lächeln „Du wirst später bestimmt auch ein Mädchen, mit solchen Augen treffen“. „Meinst du? Das wäre schön“, freute der Junge sich. Oh ja. Das würde er. In knapp 500 Jahren. Doch auf einmal wurde der Kleine traurig. „Was hast du denn?“, wollte Momoko, besorgt, von ihm wissen. „Sie hat dann bestimmt auch Angst vor mir“, betrachtete der Weißhaarige seine Hände, die mit schwarzen Handschuhen überzogen waren. Die Fünfzehnjährige hielt kurz inne. Wie sollte sie ihm das jetzt vermitteln, ohne ihm etwas aus der Zukunft zu sagen? „Ach quatsch! Wenn du ein Mädchen findest, das dich wirklich aufrichtig mag, wird ihr das vollkommen egal sein“, saß Naoki, auf einmal, neben ihnen. Momoko sah zu ihm, ob sie sich daran irgendwann gewöhnen würde? Akaya hingegen, schien das gar nicht zu stören. Naja, er wuchs auch in einer Welt auf, in der es vollkommen normal war, das Andere Kräfte besaßen. „J – Ja...vielleicht hast du recht“, lächelte der Kleine wieder. Während die anderen Beiden wieder miteinander spielten, beobachtete Momoko die leichten Wellen, welche sich im Fluss ihren Weg bahnten. Es begann schon zu dämmern und sie war immer noch nichts weiter. Warum sollte sie nur in diese Zeit kommen? Plötzlich bekam die Schülerin ein ungutes Gefühl. „Oh nein…“, huschte es über ihre Lippen. Sie richtete sich sofort auf und drehte sich zu den Anderen Beiden „Naoki, Akaya….Vorsicht!“. Die Jungs sahen verwundert zu ihr, woraufhin plötzlich eine große, schwarze Gestalt hinter ihnen auftauchte. Nun wusste sie es. Sie wusste, was ihre Aufgabe war. „Wir müssen Akaya unter allen Umständen beschützen!“, rief sie zu dem Blonden, welcher nickte und den Kleinen sofort dort weg brachte. „Und wie sieht der Plan aus?“, schmunzelte der Student, während er Akaya neben Momoko absetzte. Diese musterte die riesige Gestalt. Gute Frage. Was sollten sie schon mit ihren Kräften ausrichten? Das allerdings störte die Kreatur nicht großartig, da sie weiter auf sie zukam. Sie mussten sich unbedingt etwas einfallen lassen, aber was? „Nicht schon wieder“, klammerte sich Akaya an Momoko´s Bein. Kein Wunder, das er sich vor diesem Ding fürchtete. Er war ja auch noch ziemlich klein. Fünf oder sechs Jahre vielleicht. „Keine Angst, ich lasse nicht zu das er dir etwas tut!“, lächelte die Fünfzehnjährige, den Weißhaarigen, an. Immerhin bedeutet der kleine Junge ihrer großen Schwester später alles. „Ich beherrsche zwar keine so tollen Kräfte wie meine Schwester, aber in den Hinter treten kann ich diesem riesigen Klotz trotzdem!“, machte die Fünfzehnjährige sich Kampfbereit. „Naoki, pass du auf Akaya auf“, sagte sie noch, ehe sie losrannte. „Momoko! Bist du Wahnsinnig!?“, rief der Blonde, dem Mädchen, besorgt nach. Doch darauf reagierte sie gar nicht erst. Diese komische Gestalt würde Akaya nicht bekommen. Das Teil war zwar riesig, dadurch aber verdammt langsam. Das nutze die Schülerin für sich aus. Zwar musste sie auch einiges einstecken, aber das war es ihr wert. Weder ihr Vater, noch ihre Schwester haben sich jemals unterkriegen lassen, daher wird sie das auch nicht! „Und jetzt, verzieh dich endlich!“, schlug sie noch ein letztes mal, kräftig, zu. Danach löste die Gestalt sich auf, jedoch verursachte das eine starke Druckwelle, weshalb sie mit Wucht in die Richtung eines Baumes geschleudert wurde. Gegen ihn prallte sie aber nie. Sie öffnete ihre Augen und sah erschöpft zu demjenigen auf, der sie abgefangen hatte. „Du bist echt unverbesserlich. Hättest du mir nicht wenigstens etwas Ehre als Mann lassen können?“, lächelte Naoki. Momoko schmunzelte etwas. So war sie nun einmal. Sie musste sich immer alleine mit solchen Dingen herum schlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)