Das Konzept von Glück von Schantra (Das Glück ist mit den Narren und Raumschiffen namens Enterprise) ================================================================================ Kapitel 2: Der Andromeda- Asteroid I ------------------------------------ Zu sehr später Stunde fand Captain Kirk in sein Quartier zurück und steuerte zielstrebig sein Bett an. Sein Weg durch das Quartier war deutlich nachvollziehbar. Überall lag ein Teil seiner Festrobe. Er hatte sie sich auf seiner Zielgeraden abgestriffen und war nackt auf sein Nachtlager niedergegangen. Bei allen guten Geistern hätte er geschworen, kaum seine Augen geschlossen zu haben, als der Wecker ihn an seinen Dienst erinnerte. Aber wer feiern mochte, sollte auch arbeiten können. Mühevoll schleppte er sich ins Bad, erfrischte sich, zog seine Uniform an und setzte sich zu einem Kaffee an seinen Schreibtisch. Seufzend Blickte er auf die ganzen Berichte und … das Schachbrett. Eigentlich könnte er es wegräumen. Spock kam bestimmt in den nächsten Tagen nicht dazu gegen ihn zu spielen. Er hatte die Vorfreude gesehen und wusste, dass sein erster Offizier jede Sekunde mit dem Asteroiden verbringen würde. Ein leises Lachen entwich ihm. Spocks Objekt der Begierde. Arme Uhura. Dank dieses erheiternden Gedankens verließ ihn die Müdigkeit und er konnte pünktlich und voller Tatendrang die Brücke betreten. Wie erwartet verlief die Reise ohne Probleme und so kam er auf der Brücke dazu, die Berichte nach und nach abzuarbeiten und seine Unterschrift zu üben. Zu Beginn ihrer nächsten Schicht würden sie Spocks neues Projekt erreichen. Er müsste nur eine halbe Stunde eher auf der Brücke sein als üblich. Dafür sollte er Heute vielleicht etwas früher zu Bett gehen. Als er sich dafür, nach einer Sporteinheit, in sein Quartier und unter die Dusche zurück zog, verschwand die Schwere seiner Gedanken. Er schob das Berufliche für einen Moment beiseite und besann sich einfach auf das reinigende und entspannende Prickeln der Sonic-Dusche. Ein leichtes Ziehen wanderte durch seinen Hals bis in seinen Bauch und seine Stirn legte sich in Falten. Dieses Gefühl mochte er nicht. Immer wenn er dieses Ziehen hatte, kamen Probleme auf ihn zu. Und meist keine deren Lösung er alleine finden konnte. Stirnrunzelnd versuchte er diesem Ziehen nachzuspüren und seine Ursache zu ergründen. „Die neuen Berechnungen aus den Daten der letzten Langstreckenscans haben bestätigt, dass der Himmelskörper nicht aus dem Milchstraßensystem stammt. Wir haben eine vorläufige Analyse der Ausmaße vorliegen, jedoch ist noch nicht zu erkennen, ob der Asteroid andere Himmelskörper mit sich führt.“ Der Bericht seines Wissenschaftsoffiziers war ihm in den Kopf geschossen, als er seiner schlimmen Ahnung nachging. Er hatte sich von Spock auf den neuesten Stand bringen lassen und bis vor wenigen Sekunden nichts negatives an den Äußerungen entdecken können. Auch jetzt war an den Fakten an sich nichts schlechtes. Nur dieses Gefühl. Grübelnd verließ er die Dusche und ging in sein angrenzendes Zimmer, um die Nachtkleidung überzustreifen. „Wie war ihr Abend mit Spock?“, war seine Frage an Uhura gewesen, als er mit ihr gemeinsam zu Mittag gegessen hatte, wohlwissend dass auch Spock sich in wenigen Minuten zu ihnen setzen würde. Ein strenger Blick hatte ihn zum schmunzeln gebracht, ob seiner dreisten Frage über ihre Beziehung. Doch er wusste, dass dieser nicht halb so ernst gemeint war, wie noch vor ein paar Jahren. „Er verlief wie erwartet.“, hatte Uhura ihm geantwortet und erst jetzt schmeckte er etwas abschließendes aus diesen Worten heraus. Zuvor hatte er Spock noch mit dem schönen privaten Abend aufgezogen und jetzt war er sich gar nicht mehr so sicher, ob die Aussage einen „schönen Abend“ beschrieben hatte. Das Ziehen in seiner Magengegend wurde etwas stärker. Hatte er bei dem Bericht über den Asteroiden noch keine genaue Vorstellung, was das ungute Gefühl auslöste, so war er sich bei dem Satz Uhuras jedoch sehr sicher. Dieser Blick den er sich in Erinnerung rief. Das war der gleiche Blick den er einst bei Pille gesehen hatte. An dem Tag wo sie sich kennengelernt hatten. Eine Erkenntnis brach über ihn herein und statt in sein Bett zu schlüpfen, stand er erstarrt in seinem Zimmer. Er wusste nicht woher seine Gewissheit kam, aber er hatte sie. Zwischen Uhura und Spock war etwas vorgefallen. Immerhin wusste er nur zu gut, wie anstrengend Spock sein konnte. Uhura und er waren allzu oft einer Meinung, was den angeblich humorlosen ersten Offizier anging. Beide wussten ihn zu schätzen und zu deuten. Beide waren sich gewiss, dass er sie auf seine Art schätzte und doch … schaffte er es immer wieder sie aus diesem Glauben herausfallen zu lassen. Stoisch und Gefühlskalt wie er sich oft gab. Während Uhura ab und zu bemängelte, dass Spock zu sehr auf Distanz sei, beschwerte sich Jim über dessen Widerworte. Es reizte ihn, dass diese jedes Mal so logisch begründet waren. Er nahm sie immer ernst und bezog sie immer in seine Überlegungen ein. Doch ab und zu musste er sie übergehen, da seine Intuition ihm etwas anderes riet. Manchmal bekam er danach auch die Anerkennung seines ersten Offiziers, doch dieser schien der Beigeschmack zugefügt, dass es mit seinem Weg auch funktioniert hätte. Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein. Den er glaubte dass Spock ihm genau so vertraute wie er ihm. Spock und Pille. Den beiden würde er sein Leben und seine Crew anvertrauen. Einfach alles. Und er war sich sicher, dass es umgekehrt genau so war. Er versank in den Gedanken über Spock und Uhura. Vor Allem über Spock. Ihre Beziehung hatte sich doch stark zu der prophezeiten Freundschaft entwickelt. Er war stolz darauf. Jim wollte sie nicht missen und hoffte es wäre in jedem Fall zu dieser gekommen. Egal ob prophezeit oder nicht. Aus seinen Gedanken wurde der zerstreute Captain erst gerissen als ihm der Computer einen Gast ankündigte und mit Verwunderung und leicht aufkommender Panik ließ Jim mit einem kurzen Befehl die Tür öffnen. Commander Spock trat ein. „Spock!“, sagte er überflüssigerweise und resultierend aus seinen tiefgreifenden Gedanken, in ungewohnter Stimmlage. Mit einem kurzen Räuspern brachte er seine Frequenzen unter Kontrolle und fragte im üblichen Plauderton. „Wie komme ich zu der Ehre?“ Die hochgezogene Augenbraue seines Gegenübers wanderte zurück an ihren üblichen Platz und somit war die unlogische Reaktion des Captain übergangen wurden. Dieser bereute kurz seine Tür so schnell geöffnet zu haben, da er nur in seiner Schlafkleidung - seiner langen Unterhose - gewandet mitten im Raum stand. „Entschuldige.“, sagte er schnell und zog sich flink ein Hemd über. „Ich wollte gerade ins Bett gehen.“ Darauf war Spock bestimmt auch schon gekommen. „Entschuldigungen sind unnötig.“, begann Spock und nahm seinen üblichen Platz ein. Erneut ergriff die Verwunderung von Kirk besitz, der wie automatisch einen Zug mit seinem Bauern auf dem Schachbrett setzte. Ein erfreuter Ausdruck huschte über die Züge seines Freundes. Jim vermutete, dass dieser überrascht war, sich nicht erklärt zu haben und trotzdem das gewünschte zu bekommen. Somit blieb für einen Moment die Frage der weißen Partei unbeantwortet. „In den nächsten Tagen werde ich wenig Freizeit zur Verfügung haben. Ich dachte es wäre sinnvoll die jetzige, mit etwas ebenso vergnüglichen zu verbringen.“ Die blauen Augen des führenden Offiziers richteten sich auf den Vulkanier. Ein Übersetzer wäre an Spocks Aussage gescheitert, doch Jim brachte sie zum lächeln. Das Schachspiel schien ihm also genauso viel Spaß zu mache, wie die Erforschung eines unbekannten Objektes. Das ungemütliche Ziehen in seiner Magengegend verschwand und hinterließ die Freude über seine gemeinsame Zeit mit Spock. „Schach“, kam es von Jim und ein paar Züge später lag der schwarze König niedergestreckt von der weißen Strategie auf dem Brett. Jims Blick huschte triumphierend zu Spocks Augen und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Es verschwand jedoch, als er nicht die Anerkennung sah, welche ihm sonst nach einem Sieg zuteil wurde. Nicht das Spock ein schlechter Verlierer war oder er ein schlechter Gewinner. Sie spielten immer fair und mit genügend Ernst. Es endete immer mit der Gratulation des Verlierers für den Gewinner. Fair und zufriedenstellend. Da sein Lob dieses Mal aus blieb wanderten seine Augenbrauen etwas höher. „Spock ist alles in Ordnung?“, fragte er und das ungute Ziehen kehrte zurück. Der angesprochene straffte seine Schultern etwas mehr als üblich und fokussierte seinen Blick auf den Jims. „Selbstverständlich. Das war eine gute Partie. Vielen Dank.“ Trotz das er sein Lob bekommen hatte, blieb dieses Gefühl der Ahnung und eine leise Stimme flüsterte, dass die letzten zwei Worte im gleichen Tonfall gesprochen waren, wie Uhuras. Ein Danke mit der Bitte nicht weiter nach zu fragen. Die Ungewissheit darüber, ob man selbst mit den Ursachen für diese Bitte zurecht kam und doch der ernst gemeinte und optimistische Versuch es zu schaffen. Deshalb erhob sich Jim mit Spock gemeinsam, als dieser versprach ihm seinen verdienten Schlaf zu gönnen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er schenkte seinem Freund ein warmes Lächeln und entließ ihn mit den Worten: „Guten Nacht und danke für das Spiel.” Ein Nicken und „Gute Nacht“, folgten zur Antwort, bevor sich die Tür hinter dem Gehenden schloss. Wenige Sekunden, etwas länger als üblich, stand Jim dort und blickte auf die kahle Tür, bevor er sich sein Oberteil auszog und ins Bett stieg. Er brauchte sich keine Sorgen machen. Spock und Uhura waren vernünftig und würden sicher professionell mit einer Trennung umgehen. Und doch konnte er nicht eher einschlafen bis sich die quälenden Frage in seinen Gedanken geformt hatte. Wenn die beiden getrennt waren, was würde aus ihrer Freundschaft werden? Er hatte keinen Zweifel daran, dass sie ihre Pflichten erfüllen würden … doch sie waren seine Freunde. Sie hatten so viel gemeinsam erlebt und sich gegenseitig so oft das Leben gerettet. Die leise Stimme in ihm flüsterte jedoch, dass die Anzeichen in den letzten Tagen nicht die ersten waren. War das schon seit Yorktown? Vielleicht davor? War er damals zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er den Kummer seiner Freunde bemerkt hatte? Wieso war das für ihn Wichtiger, als sein ungutes Gefühl gegenüber dem Asteroiden? ~*~ Als er am nächsten Morgen erwachte, waren die düsteren Gedanken vergessen. Jedem seine Privatsphäre. Auch seinen besten Freunden. Es bevorzugte ja nicht jeder ein Ende mit Schrecken, anstatt den Schrecken ohne Ende. Spock und Uhura hatten bestimmt eine Bilderbuch Vereinbarung. Mit einem schnellen Kaffee begab er sich auf die Brücke. Eine Stunde früher als üblich und in Grübeleien vertieft. Keine seiner eigenen Beziehungen hatte ihm je so viel zu Denken gegeben wie die seiner Freunde. Er hatte diesen Hang schon bei sich wahrgenommen, als er Pilles Ex-Frau kennenlernte. Oder damals als Pille beinahe auf einem hohlen Asteroiden zurückgeblieben wäre, um seine restlichen Monate mit einer Frau zu verbringen die er liebte. Da waren seine Gedanken nur um die fremde Beziehung gekreist. Hatte sich Pille richtig entschieden? Gegen die Forschung und für die Liebe? Selbst als Pille beschlossen hatte, den Kampf gegen seine tödliche Krankheit nicht aufzugeben und lieber auf der Enterprise an einer Heilung zu forschen, als bei der Geliebten seine verbleibende Zeit zu verbringen, war der bittere Beigeschmack für Jim nicht verschwunden. Liebe oder Pflicht? Erst als sie in den Datenbanken des hohlen Asteroiden - dank Spock - ein beeindruckendes medizinisches Wissen fanden, war dieser Geschmack verschwunden. Pille konnte das Wissen nutzen und entwickelte noch vor der Verschlimmerung seiner Krankheit eine Therapie bei der ihn Spock unterstützte. Jim war unglaublich Dankbar für ihre Entdeckung zur richtigen Zeit. Das Gefühl Pille verloren zu haben, hätte ihn ansonsten vollends aus der Bahn geworfen. Vielleicht, kam es ihm in den Sinn, hatte er deshalb ein ungutes Gefühl dabei erneut einen Asteroiden zu untersuchen. Er schüttelte die düsteren Erinnerungen ab und wand seinen Blick auf den Schirm. Sie flogen unterdessen auf Mach 4 und würden in wenigen Minuten ihr Rendevouz mit dem Himmelskörper eingehen. „Wir erreichen den Asteroiden A295-Alpha-X in 3 Minuten und 25 Sekunden.“, kam es von der wissenschaftlichen Station und Jim entspannte sich vollkommen. Alles Düstere war verschwunden und kehrten auch nicht wieder, als Pille neben ihn trat und finster wie das All selbst auf den Bildschirm starrte. Wie war er doch Dankbar dafür, dass sich Pille für die Mission entschieden hatte. „Mr. Chekov, legen sie uns das Ding auf den Schirm.“, befahl er. „Was sagen die Sensoren?“, fragte er Spock und grüßte derweil Pille mit einem kurzen Blick, nur um diesen dann auf das unerforschte Himmelsobjekt zu richten. Ja, ohne Pille würde ihm ein großes Stück seiner selbst fehlen. „Die Sensoren liefern noch keine neuen Werte, Captain.“, beantwortete Spock seine Frage und sah von seinem eigenen Bildschirm auf und zu dem Asteroiden, dem sie sich auf einen Parallelkurs näherten. Unterdessen war zu erkennen, dass der Körper einen kleinen Schweif hinter sich herzog. Dieser wurde bereits pflichtbewusst von Spock überprüft. Doch noch waren sie zu weit weg um genaue Werte zu erhalten. Jim hatte am Vortag darauf bestanden einen guten Abstand zu halten. Aufgrund des Blickes, den ihm Spock gerade zuwarf, war er jedoch bereit seine Meinung zu revidieren. „Mr. Sulu. Bringen sie uns näher ran. Stück für Stück, bis die Sensoren anspringen und Mr. Spock die gewünschten Informationen liefern.“ „Aye, Captain.“, kam es zur Ausführung und kurz zuckte Jims Zeigefinger. Er sah zu Pille auf, der ihn fragend musterte. Sein Freund hatte offensichtlich bemerkt, dass ihm etwas Sorge bereitete und er den Finger über dem gelben Knopf an seiner Armlehne schweben ließ. Kurz biss er sich auf die Unterlippe und sah das leichte Nicken von Pille bevor er den Knopf betätigte. „Gelber Alarm auf allen Decks, so lange wir nichts genaueres wissen.“ Sein Blick fixierte sich auf einen winzigen Punkt hinter dem begehrten Objekt und seine Augen verengten sich etwas, als dabei das ziehen in der Magengegend zurückkehrte. Keine hinterfragte seine Vorsicht und mit einem Blick zu Spock gab dieser erneut Auskunft über die aktuellen Werte. Nach und nach ergänzten sich die hereinkommenden Daten, doch für genaue Ergebnisse mussten sie näher ran und vermutlich eine Sonde schicken, um Proben nehmen zu lassen. Mit einem beeindruckenden Tempo trug der Vulkanier die ersten Erkenntnisse vor, doch Jim blendete ihn in dem Moment aus als er auf den roten Knopf drückte und seinen ersten Offizier mit einem lauten Befehl unterbrach: „Schilde hoch!“, keine Sekunde später krachte etwas auf die gerade rechtzeitig eingesetzten Schilde und alles war in Alarmbereitschaft. „Finden sie heraus woher es kam und was es war!“, befahl er den Männer und Frauen und erhob sich um näher an den Bildschirm zu treten. Er griff auf die Konsole vor Chekov und vergrößerte den Bereich, aus welchen er die Gefahr hatte kommen sehen. Es war ein Gefühl, noch bevor er es gesehen hatte. Pille war runter in die Krankenstation, seine Crew rief ihm die Informationen zu, welche er hören musste und bei all dem krachte ein weitere Geschoss auf sie. Die Luft wurde ihm aus der Lunge gepresst und er holte sie sich mit einem schmerzhaften Laut zurück. Jim war gegen seinen Stuhl geknallt. Bis eben noch gestanden, rappelte er sich mit Mühe auf seinen Platz und gab den Befehl Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Als Chekov bestätigte das Ziel erfasst zu haben und Spocks Stimme die Worte: „Es ist ein Schiff.“, in den Raum stellte. „Rufen!“, befahl Kirk. „Schilde bei 81%“ „Kleinere Schäden an der Außenhülle.“ „Fünf Verletzte im Maschinenraum.“ “Sie scannen uns.” „Alle Positionen Besetzt.“ „Faser geladen.“ „Torpedos geladen.“ „Lebenszeichen sind nicht humanoid und das Schiff besteht aus einem unbekannten Material. Die Sensoren zeigen einen geringen Energiefluss auf dem fremden Schiff.“ „Ich habe eine Verbindung.“ Bei Uhuras Worten versetzte sich Jim selbst einen Stoß und ignorierte sofort seine schmerzenden Knochen. „Hier spricht Captain James Kirk vom Raumschiff Enterprise der Föderation der Vereinten Planeten. Geben sie sich zu erkennen oder wir sind gezwungen uns zu Verteidigen. Unsere Sensoren zeigen, dass sie kaum noch Energie haben. Wir bieten ihnen unsere Hilfe an.“ Er wartete einen Moment bevor er fragend zu Uhura sah, die ihm jedoch stumm zu verstehen gab, dass die Verbindung einwandfrei war. Die Spannung auf der Brücke war greifbar und unter seinen Fingern fühlte Jim die Vibration des Schiffs. Das rot leuchtende Licht betonte die Gefahr und das Adrenalin der gesamten Crew schien durch die Lüftung zu wehen und das Schiff selbst in Spannung zu versetzen. Behutsam, fast als wolle er die Enterpreis beruhigen, strich er über die Lehne mit der Konsole. Alle starrten sie auf den Bildschirm und mit einem kurzen Blick auf seinen ersten Offizier wusste er, dass von dem Schiff keine große Bedrohung ausging. Sie waren ihm überlegen, aber dennoch. Man hatte sie angegriffen. Ohne Vorwarnung und jetzt wollte man nicht mal antworten? „Hier spricht Captain James Kirk ...“, begann er zu wiederholen, doch da kam eine Stimme aus den Lautsprechern, die das Ziehen in seinem Magen durch eine Gänsehaut ergänzte. „Captain Kirk. Hier spricht Captain Rojan von Kelva. Wir entschuldigen uns für unser Angreifen. Unsere Sensoren haben fälschlicherweise ihre Scans als Angriff gedeutet.“, erklärte sich die dunkle Stimme und die Gänsehaut auf Jims Körper verblasste. Trotzdem beließ er es beim roten Alarm, denn das Ziehen in der Magengegend hatte noch nicht nachgelassen. „Captain Kirk. Da sie uns nicht feindlich gesonnen scheinen, nehmen wir ihre Hilfe dankbar an. Unsere Lebenserhaltung versagt. Die Energie für unseren Antrieb haben wir bereits verbraucht und lassen uns seither von diesem Asteroiden in Schlepp nehmen. Unser Angriff ihnen gegenüber war eine reine Verzweiflungstat.“ Kirk schwieg, spürte die Blicke seiner Crew und sprach mit seiner unfehlbaren Intuition die Frage aus, deren Antwort seine Entscheidung beeinflussen würde. Weder glaubte er seinem Gesprächspartner, von dem er bis jetzt nur die Stimme hörte, noch vertraute er Blind. „Woher kommen sie?“, fragte er. Jim wusste, dass dies die einzige Frage von Bedeutung war und in den vor Neugierde brennenden Augen seines ersten Offiziers sah er es bestätigt. „Aus der einer benachbarten Galaxie.“ ~*~ Auf sein Zeichen wurde die Verbindung unterbrochen und sofort wurde er mit den Gedanken seiner Crew überschüttet. Doch sein Blick galt Spock. Einvernehmlich, ohne ein Wort zu wechseln schaltete er den Alarm von rot auf gelb und gebot den Kommentaren Einhalt. Es sei nicht möglich das ein Schiff so weit kam. Unwahrscheinlich dass die Wesen dort drüben ihre Sprache konnten. Man sei sich nicht sicher, ob sie die Hilfe annehmen würden, um dem Schiff von innen zu schaden. Kirk kannte all diese Bedenken. Er hatte sie selbst. Doch Spocks Blick bestätigte ihm auch seine anderen Vermutungen und er bedeutete ihm sich zu äußern. „Ich denke dass sie die Wahrheit sagen, Captain.“, begann er und alle starrten zu Spock. „Das Material ihres Schiffes ist uns unbekannt und unsere Langstreckenscans hatten kein fremdes Schiff angezeigt. Ihre Energie ist fast verbraucht und somit ist es logisch, dass sie sich im Schlepp eines Himmelskörpers aus ihrer Galaxie befinden. Ich vermute, auf Grund des Aufbaus ihres Schiffs, dass es sich um ein Generationenschiff handelt. Die Fähigkeit der Sprachbeherrschung lässt auf hohe Intelligenz schließen. Mit den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen sollte es kein Problem darstellen einen persönlichen Kontakt auf der Enterprise herzustellen.“ Die Spannung auf der Brücke schlug in eine andere Richtung um und flirrte vor Aufregung. Hatten sie hier Lebewesen aus einer anderen Galaxie vor sich? Ein Lächeln legte sich auf Kirks Lippen und dies veranlasste seine gesamte Brückencrew ihre Aufmerksamkeit auf ihre eigene Arbeit zu richten. Sie wussten welche Befehle folgen würden und die Spannung schlug vollends in freudige Erregung, ob der Entdeckung um. Mit einem kurzen Blick zu Uhura ließ er die Verbindung wieder herstellen und Spock trat bestärkend an seine Seite. „Captain Rojan.“, begann er, „Wir werden ihnen sehr gerne helfen. Wenn sie möchten können wir sie ab jetzt in Schlepp nehmen und sie auf unser Schiff holen. Vorausgesetzt unser Umweltbedingungen sind für sie geeignet. Ansonsten stellen wir ihnen sehr gerne alle Mittel zur Verfügung um ihre eigene Lebenserhaltung zu reparieren.“ „Das ist sehr freundlich von ihnen und wir kommen ihrer Einladung sehr gerne nach.“ Chekov bestätigte ihm den Erhalt der Informationen für Traktor- und Transporterstrahl. Demnach würden sie 6 Lebewesen aus einer anderen Galaxie zu sich beamen. „Vielen Dank“, sprach der Captain des fremden Schiffs. „Ich freue mich darauf sie kennen zu lernen.“, erwiderte Kirk und ließ die Verbindung beenden. „Der gelbe Alarm wird beendet.“, sagte er und Uhura stellte sofort eine Schiffsweite Übertragung her. Er lächelte erneut, ob des fantastischen Zusammenspiels seiner Crew. Die gelben Lichter hörten auf zu blinken. „Hier spricht der Capitain. In 15 Minuten werden uns 6 Kelvaner aus der Andromeda-Galaxie besuchen. Sie sind die Besatzung des Schiffes, welches uns zur Selbstverteidigung angegriffen hat. Wir bieten ihnen unsere Hilfe und Gastfreundschaft an und hoffen auf eine außergewöhnliche Erfahrung mit der Crew aus unserer Nachbargalaxie. Da wir noch nicht viel über sie wissen, bitte ich um erhöhte Aufmerksamkeit. Ein Sicherheitsteam soll sich stets bereithalten.“ Die Übertragung wurde beendet und er wusste dass seine Crew verstanden hatte. Kein offensichtliches Anzeichen für einen gelben Alarm, aber die gleiche Vorsicht und Aufmerksamkeit. Sie sollten gute Gastgeber sein und doch darauf gefasst, sich gegen die Fremden wehren zu müssen. Jeder von ihnen war neuen Arten über aufgeschlossen. Erneut hatte er das Gefühl die Spannung der Crew, die Vorfreude im Schiff, durch das kühle Metall der Enterprise fühlen zu können. Sein Schiff. Beseelt vom Leben seiner Mannschaft, das durch alle Kabel, Schächte und Rohre lief. Ja, jetzt war es wieder voll und ganz seine Enterprise. Als Kirk sich aus seinem Sessel erhob verzog er kurz das Gesicht. Der bis eben verdrängte Schmerz kam mit einem lauten Jubelschrei, der Aufmerksamkeit fordert, zurück. Der Blick in seinem Nacken machte ihm klar, dass er einen Bogen zur Krankenstation einschlagen müsste. Vorher würde ihn sein erster Offizier nicht in den Transporterraum lassen. Nun gut … Pille musste er eh holen. Aber eigentlich hatte er ihn via Intercom zum Transporterraum bestellen wollen, um die Gäste routinemäßig zu untersuchen. „Mr. Sulu sie haben die Brücke.“, sagte er und bestieg mit seinem ersten Offizier den Turbolift. Erst als er dem Computer mit einem Grummeln den Befehl „Krankenstation“ gab, wich der strenge Blick des Vulkaniers von ihm und die Neugierde trat in dessen Augen. Ein leises Seufzen entfuhr ihm Jim wurde von einem Grinsen verfolgt. Wie gut sie sich unterdessen verstanden. Selbst wenn er nicht in einem Raum mit Spock war, überlegte Kirk oft was der andere tun würde, wenn er bei ihm wäre. Dieser Gedanke erdete ihn. Nein, Spock erdete ihn. Sein erster Offizier war seine rechte Hand, die ihn zur Vernunft brachte, wenn er zwischen Gefühl und Verstand schwankte. Sie waren ein eingespieltes Team, dass zusammen mit der Machenschaft wahre Wunder bewerkstelligen konnte. ~*~ „Pille!“, rief er gespielt überschwänglich, als er mit Spock die Krankenstation betrat. Es gab einige Verletzte, doch keiner bedurfte der Aufsicht des Chefarztes. Dieser sah nicht begeistert aus, als sein Captain so überschwänglich hereinkam. Sein fachkundiger Blick hatte Jim analysiert, bevor dieser auch nur abwehrend die Hände heben konnte. Keinen Augenblick später, hatte Jim ein Hypospray am Hals und spürte wie die Schmerzen nachließen und Pille ihn genauer untersuchte. „6 Aliens die uns abknallen wollen und du holst sie aufs Schiff? Bist du noch bei Sinnen?“, fragte er und kugelte Jim ohne Rücksicht die Schulter wieder ein. Der Patient schrie auf: „Pille! Was … kannst du nicht etwas … autsch ...“ „Und der da scheint auch noch davon begeistert zu sein.“, zischte der Doktor und ließ seine Gerätschaften über Jims Wunden gleiten woraufhin sich diese augenblicklich mit neuer Haut verschlossen. „Der da“, wusste das er angesprochen worden war, ignorierte es aber gekonnt. „Wir haben noch 8,23 Minuten“, gab Spock nur von sich und erntete einen giftigen Blick des Doktors. Jim konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er liebte und hasste es, wenn die beiden sich gegenseitig triezten. Es gehörte sich so. Es verhieß Heimat. Es hieß dass alles in Ordnung war. Und doch hätte ihn etwas mehr Eintracht zwischen den beiden sehr gefreut. Vor allem da sie doch, seit ihrer gemeinsamen Bruchlandung, etwas mehr Achtung füreinander zu haben schienen. „Danke, Commander“, gab Jim mit einem Lächeln zu verstehen und rollte vorsichtig seine Schultern, nachdem Pille auch diese einer entsprechenden Behandlung unterzogen hatte. „Pille du wirst uns begleiten. Unsere Besucher sollten gründlich untersucht werden.“ Ein Grummeln seitens des Doktors ließ sein Lächeln breiter werden. Natürlich hatte Pille gewusst, dass es seine Aufgabe war. So dauerte es nur wenige weitere Minuten, bis sie gemeinsam die Station verließen und den Transporterraum betraten. Nach einem kurzen prüfenden Blick auf die Anwesenden: Pille, Spock, Techniker Loy und Marens und Security Johns und Fabien, gab er den Technikern den Befehl zum beamen: „Energie!“ Wenige Sekunden später materialisierten sich 6 Gestalten auf der Plattform und Jim schaffte es nur mit Mühe sein Erstaunen zu verbergen. Hatte Spock nicht gesagt, es gäbe keine humanoiden Lebenszeichen? Ein fragender Blick aus den Augenwinkeln zu seinem ersten Offizier verriet ihm, dass auch dieser erstaunt war. Natürlich gab es kaum Anzeichen dafür, doch als sein Freund konnte er es in der leicht veränderten Körperhaltung wahrnehmen. „Willkommen.“, sprach der Captain und lud die Fremden mit einer freundlichen Geste ein zu ihnen herunter zu kommen. „Ich bin Captain Kirk. Mein erster Offizier Mr. Spock und unser Schiffsarzt Doktor McCoy. Er wird sie untersuchen müssen, damit wir keine Gefahr laufen eine Krankheit im Schiff ausbrechen zu lassen. Ich hoffe das verstehen sie.“, sprach er und erntete verständiges Lächeln und Kopfnicken. „Wir sind sehr erfreut über ihre Hilfe, Captain. Ich bin Rojan. Das hier sind meine Freunde und meine Familie. Meine Gefährtin Kelinda.“, erwiderte er die Begrüßung und ließ sich anstandslos einem ersten Check des Arztes unterziehen. Pilles Blick war skeptisch während er seine Scans durchführte und zufrieden als er die Ergebnisse sah. In der Zeit konnte Jim sich mit den Kelvanern befassen. Sie alle waren höchst attraktiv und in Kleidung gewandet, die vor allem den drei weiblichen Besatzungsmitgliedern gut zu Gesicht stand. Leichte Stoffe, seltsam vertraut. Als würden diese Personen ohne weiteres auch zu seiner Crew gehören können. Das Ziehen in seiner Magengegend wurde überrollt von Neugierde und schwungvoll begraben, als das Lächeln auf sein Gesicht Einzug hielt. Ein Lächeln welches jeden vereinnahmen konnte, der dazu die blauen Augen leuchten sah. Das war seine größte Stärke. Eine Stärke die er erst auf der Akademi gelernt hatte zu nutzen. James Kirk konnte jeden für sich vereinnahmen. Er konnte es bewusst tun, doch meist geschah es unterbewusst. Sein gewinnbringendes Lächeln war eine starke Maske und hilfreicher als jedes Pokerface. Kam es durch Aufrichtigkeit zustanden, wusste jeder sofort was an diesem Captain besonders war. Sein Intellekt war beeindruckend. Sein Aussehen sehr attraktiv. Und doch war es vor allem seine Empathie und Befähigung die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechend zu handeln, dass was andere ihm Loyalität schwören ließ. „Sie glauben mir gar nicht wie überrascht wir sind. Sie haben eine interstellare Reise von unglaublichem Ausmaß hinter sich und nun stehen sie vor uns. Und sie sind uns so ähnlich, dass ich es kaum abwarten kann ihre Geschichte zu hören.“, sprudelte es aus ihm heraus und er sah kurz zu Pille der ihm zunickte. „Sie sind gesund.“, kam es von dem Arzt und Jim lud mit einer erneuten ausschweifenden Geste die Gäste ein ihn zu begleiten. „Ich möchte mich sehr gerne mit ihnen unterhalten.“, äußerte er den Wunsch und die Kelvaner folgten ihm mit verstehenden Gesten. „Captain, auch wir sind im höchsten Maße erfreut über diese Fügung. Von unserem Schiff sind wir die Generation, welche endlich Kontakt mit Lebewesen dieser Galaxie aufnehmen kann. Ich hoffe sie verstehen daher meine Bitte, dass wir gerne möglich viel sehen und lernen möchten. Sehr gerne stehe ich ihnen für alle Fragen und Antworten zur Verfügung. Doch meine Freunde treibt die Neugier sich ihr Schiff anzusehen.“ Kirk lächelte und nickte den Sicherheitsleuten zu, welche sie begleiteten. „Mrs. Johns und Mr. Fabien werden ihre Freunde sicher sehr gerne herumführen.“, er wand sich den beiden zu und gab den eindeutigen Befehl, „Bitte geben sie unseren Gästen eine Rundführung.“ Sie nickten ihrem Vorgesetzten zu und lösten sich mit vier der Kelvaner von der Gruppe. Zurück blieben nur Rojan und seine Gefährtin. Gemeinsam mit ihnen, Spock und McCoy betrat er einen der kleineren Konferenzräume. Fähnrich Saulus saß bereits da um die Protokollierung des Gesprächs zu führen und hatte Erfrischungen bereitgestellt. Um auf Nummer sicher zu gehen handelte es sich um Wasser. Sie nahmen Platz und es begann ein anregendes Gespräch zwischen den beiden Führungspersonen. Mehrere Stunden saß die Runde beisammen und es war beeindruckend. Die Andromeda-Galaxie würde in einigen hundert Jahren verstrahlt werden, so dass ein Leben für das Volk der Kelvaner in dieser nicht mehr möglich wäre. Darum hatte man bereits vor 300 Jahren ein Raumschiff auf den weiten Weg zur benachbarten Galaxie geschickt. Die bereits 4 Generation sollte nun die Mission zu Ende bringen, indem sie einen lebensfähigen Planeten fand und das restliche Volk nachholte. Jedoch wären sie beinahe an der Energiebarriere der Milchstraße gescheitert. Die Besatzung der Enterprise wusste nur zu gut aus eigener Erfahrung, was für ein Risiko es war die schützende unsichtbare Membran ihrer Galaxie zu durchbrechen. Somit erklärten sich auch die Schäden an dem fremden Schiff. Rojan beschrieb, dass es ein Glück gewesen sei dem Himmelskörper zu folgen. Andererseits hätte es ihr Schiff beim Durchbruch der Barriere vollends zerrissen. „Reparaturen an unserem Schiff werden nicht mehr möglich sein.“, war die Schlussbemerkung des fremden Captains. „Unsere letzte Berechnung gab uns noch 5 Stunden ihrer Zeitrechnung bevor der Hüllenbruch uns zerrissen hätte.“ „Das tut mir Leid“, sagte Kirk so ehrlich und mitfühlend, dass die Kelvaner ihn kurz zweifelnd ansahen. Während Rojan ihm gegenüber saß, stand seine Gefährtin noch immer und hatte die Hand an ihrem ungewöhnlich verzierten Gürtel. Jim war sich nicht sicher, ob die schöne Frau sich seit dem betreten des Raumes überhaupt bewegt hatte. „Das sie ihr Schiff aufgeben müssen ist sicher schwer. Als würde man seine Heimat verlassen.“ Rojan nickte stumm, doch dann lächelte er. „Wir sind hergekommen um eine neue zu finden. Und mit ihrer Hilfe werden wir unsere Mission sicher zu Ende führen können.“ Kirk nickte zustimmend. Sie würden ihre Datenbanken nach einem geeigneten Planeten für die Kelvaner durchforsten lassen und sie zu diesem begleiten. Die Föderation würde ihnen sicher helfen und auch eine Möglichkeit schaffen, den zurückgeblieben des Volkes eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Doch noch bevor der Captain der Enterprise seine Gedanken äußern könnte traf ein Funkspruch durch die Gürtelschnalle von Kelinda ein. „Wir haben einen geeigneten Planeten gefunden.“, hörte er eine Stimme, die offenkundig zu einem der anderen Kelvanern gehörte. Und dann ging alles sehr schnell. Ein Lichtblitz begleitet von einem hellen Fiepen und Jim schlug die Augen in einer Arrestzelle auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)