Verliebt in die sternenklare Nacht III von Phanes (Vertrauen siegt (Teil 3)) ================================================================================ Kapitel 4: Sorgen ----------------- Mamoru starrte nicht das erste Mal in dieser Stunde auf die tickende Uhr, die an der Wand genau über die Tür hing. So als wolle sie sagen, diese Tür öffnet sich erst wenn ich es sage. Nervös tippte er mit seinem Finger auf die aufgeschlagene Seite des Medizinbuches. Er wusste schon lange nicht wo sie waren und über was sie überhaupt redeten. Seine Gedanken kreisten alleine darum ob es Seiya gut ging und ob er diesen Tag schaffte. Er quälte sich mit der Frage ob es richtig war ich alleine zu lassen. Wobei, Mamoru klemmte sich seinen Stift zwischen die Lippen, alleine war er ja nicht. Seine Freunde waren bei ihm und würden ihn sicher helfen, wenn er Hilfe bräuchte. Und seine beiden Geschwister würden ihn sicher auch nicht im Stich lassen, also warum machte er sich Sorgen. Er kann auf die anderen Vertrauen. Auch mit dem Wissen, das jeder von ihren gemeinsamen Freunden für Seiya da sein würde, rumorte die Unruhe in ihm. Er sollte für ihn da sein und kein anderer. Mamoru hatte unbemerkte angefangen auf dem Stift rum zu kauen und auch bemerkte er nicht die besorgten Blicke die ihm zu geworfen wurden. Er holte schwer Luft. Es fühlte sich an als habe man eine dicke klebrige Flüssigkeit in seine Lungen gekippt. Jeder Atemzug kostete ihn Energie und langsam aber sicher begann es sich um ihn zu drehen. Immer mehr flimmerte seine Umgebung und irgendwoher vernahm er dass jemand seinen Namen rief, bevor es dunkel um ihn herum wurde. „Zu wenig Schlaf?“ Motoki wollte nicht glauben was ihm da sein bester Freund erzählte. Mamoru zuckte mit den Schultern und war froh das er den Schlaf von gestern Nacht nach holen hatte können. Ihm war schon klar, dass der Schlafmangel nicht die Ursache für seinen Zusammenbruch war, sondern die Gesamtheit der Situation in der sich befand. Hilflos mit ansehen zu müssen, wie Seiya sich quälte. Dass sein Herz überhaupt noch Platz zum Schlagen hatte erstaunte ihn. Es war so sehr verschnürt, das es eigentlich bluten müsste. Es schmerzte ihn und nur der Gedanke an Seiya sorgte dafür dass sich der Draht noch enger in das Fleisch seines Herzen bohrte. „Was hast du letzte Nacht gemacht? Zu viel mit Bunny…“ Motoki gab ihm ein eindeutiges Handzeichen und er rollte leicht entsetzt mit den Augen. War er in einer Parallelwelt gelandet? Seit wann hatte Motoki so niedrige Themen und besonders erschreckend war seine Ausdrucksweise. Vielleicht tat ihm die Arbeit im Spielcenter gar nicht mehr so gut, wenn er schon anfing wie die unerzogenen Kids zu sprechen. „Ich habe mich von Bunny getrennt“, bemerkte ziemlich trocken und er ein bisschen erschrak er sich selbst darüber. Wie konnte er so was nur so leicht fertig sagen, wo er sie doch mehr geliebt hatte, als sein eigenes Leben. Oft genug hatte er es für sie aufs Spiel gesetzt aber mehr als eine Freundschaft war es einfach nicht mehr. Motoki war geschockt stehen geblieben. Sie gingen den Schulflur entlang. Wohin sie genau sie wollten wussten beide nicht, aber war nichts Neues. So taten sie immer. Sie liefen los und irgendwann auf einmal schienen sie den richtigen Punkt gefunden zu haben und dort blieben sie dann bis die Pause vorbei war oder die nächste Vorlesung begann. „Du hast dich…“, stotterte sein braunhaariger Freund und Mamoru sah ihn aus seinen blauen Augen an, als würde Motoki übers Wetter reden wollen. Ihm war total entgangen das er völlig vergessen hatte, seinem besten Freund davon zu erzählen. Wie mies fühlen konnte man sich eigentlich? „Wenn du es genau wissen willst, hat sie sich von mir getrennt.“ Sie standen unter einem alten Baum. Eine innere Stimme sagte Mamoru auf geheimnisvolle Weise das es ein Kirschbaum war der 90 Jahre alt ist. Beiseite schieben konnte er diese Information nicht. Sie strahlte wie ein leuchtendes Reklameschild um den Baum herum. Er war versucht Motoki zu fragen ob der das auch sah, aber er beherrschte sich. Seinen Freund erklären zu müssen, das er nicht mit der Liebe seines Lebens, so wie er Bunny immer bezeichnet hatte, zusammen war, ist eine Sache aber ihm dann auch noch zu erklären das der Prinz dieses Planeten war und daher Sachen sah und hörte, die für normale Menschen unbegreiflich und einfach nur verrückt klangen war etwas anderes. „Wieso? Ich dachte ihr liebt euch so sehr und nur deswegen bist du zurückgekommen, weil du es kein Jahr ohne sie ausgehalten hättest.“ Mamoru lachte leicht auf. So hatte er es dem Professor erklärt und auch ihm. Die Wahrheit hätte ihn ohne große Umwege in die Klapse gebracht. „Weißt du ich habe mich in eine andere Person verliebt“, erklärte er ruhig und zu seiner Überraschung sehr gelassen. Er war gerade im Begriff sich seinem besten Freund über zu Outen und es störte ihn nicht mal. Weder bekam er schweißnasse Hände, noch Herz rasen oder er fing an wie ein Zwölfjähriger zu stottern. Nein er war die Ruhe selbst und lehnte mit dem Rücken an dem Stamm des 90 Jahre alten Kirschbaumes. „In eine andere Person?“, wiederholte Motoki seine Worte und er nickte nur und bevor man ihn Fragen konnte, wer diese Person war und ob man sie kannte, klingelte sein Handy. Den Ton erkannte er sofort. Es war das Lied, Moonlight Shadow von Maggie Reilly. Und weil er das Lied erkannte, wusste er auch wer ihn da anrief. Mit zittrigem Finger drückte er auf den grünen Höher um das Gespräch anzunehmen. „Bunny? Was gibt es?“ Seine Stimme zitterte und es war ein leichtes seine Panik herauszuhören und er sah Motokis Gesicht an, sie beide noch nicht fertig waren. Aber Motoki drehte sich um und gab ihm somit das Zeichen, das ihn in Ruhe telefonieren lassen würde. Irgendwie hatte er das Gefühl unter einer Lawine von Steinen begraben zu werden. Es schmerzte ihn seinen besten Freund belügen zu müssen und er fasste den Schluss, so schnell wie möglich mit ihm zu reden und ihm soweit die Wahrheit zu erzählen wie es ging. „Kannst du vorbei kommen?“ Bunny redete nicht um den Heißen Brei und sein Blut stoppte kurzzeitig die Aufgabe seine Zellen mit Sauerstoff und Nahrungsmittel zu versorgen. „Was ist passiert?“, fragte er gleich und es konnte nur um Seiya gehen. Um diese Uhrzeit konnte er nur der Schule sein. Er hatte es ja gewusst. Es war zu früh. Viel zu früh. „Das sag dir wenn du bei mir bist.“ Mamoru stutze. Bei ihr? Was machten die beiden denn bei ihr zu Hause. Ein schwarzweißes Bild tauchte vor seinem Auge auf. Eine Szene die abgelaufen war, als Seiya verschwunden war. Bunny gestand ihm da, das Seiya sie geküsst hatte. Ging es ihm doch besser als er gedacht hat? Hatte er sich vielleicht eingebildet, dass zwischen ihnen beiden etwas ist. Konnte er sie nicht vergessen. Liebte er sie immer noch. Mamoru war Kreideweiß und ihm wurde bei dem Gedanken das Seiya immer noch an ihr hing und Gefühle für sie hatte, spürte er eine Wut in sich, die zu gerne herausgeplatzt wäre, wenn nicht sein kluger und ruhiger Verstand wäre. Er ermahnte ihn und erinnerte ihn an Seiyas Worte. Dass er ihn nie lieben würde und das er ihm seine Leben zur Hölle machen würde. Sein Magen krampfte sich zusammen und seine Hände umgriffen das Lenkrad stärker, bis die Knöchel weiß hervortraten. Sein Herz war aber anderer Meinung, als sein Verstand. Es wollte an den Mann glauben, der das Gegenstück zum Ring an seinem Finger trug. Es wollte glauben, dass der Mann ihn mochte und auch irgendwo auf eine irgendeine Weise liebte. Mamoru hielt vor dem Haus seiner Ex-Verlobten an und blickte einige Minuten stillschweigend rauf zu Zimmer von ihr. Seit sie beide sich getrennt hatten, war nicht mehr hier gewesen und ihm wurde leicht flau im Magen bei dem Gedanken ihren Eltern zu begegnen. Aber er raffte sich zusammen und stieg aus. Sie hätte ihn nicht angerufen, wenn nicht etwas Schlimmes passiert wäre und schon gar nicht die Schule schwänzen. Er wollte gerade auf die Klingel drücken da sprang die Tür von alleine auf. Bunny stand in ihrer Schuluniform vor ihm und kurz erschreckte ihn ihr Anblick. Sie wirkte völlig fertig, blass und sie schien geweint zu haben. Ihre Haare, die sonst zu ihren typisch Haarknoten zusammen gebunden waren, ruhten völlig konfus auf ihrem Kopf und seine Sorge wurde um einiges Größer. „Komm rein“, heischte sie ihn und nun war es ihm klar. Es muss etwas ganz schreckliches passiert sein, sonst wäre sie nie so durcheinander. Eilig folgte er ihr ins Innere und ohne große Umwege um irgendwen guten Tag zu sagen, ging es hinauf in ihr Zimmer. Er hatte keine Ahnung was er erwartete hatte, auf jeden Fall hatte er damit gerechnet hier vor zu finden. Aber das Zimmer war leer. Hatte er sich getäuscht? Hatte er den beiden Unrecht getan? „Was ist denn passiert, das du mich aus der Uni holst?“ Er sah sich weiter in ihrem Zimmer um. Es gab nicht den kleinste Hinweis drauf das Seiya hier gewesen sein könnte. Was tat er hier überhaupt? „Seiya ist vor der Schule zusammengebrochen“, erklärte Bunny dann, die anfing ihre Haare zu bürsten und Mamoru entglitten die Gesichtszüge. Dann hatte sich seine erste Befürchtung bestätigt. Irgendwie hätte er sich lieber gewünscht dass die beiden etwas miteinander angefangen hätten. Dann wüsste er wenigsten, dass es Seiya gut ging. „Wo ist er?“, fragte er mit einem leichten Anflug von Panik in der Stimme. „Er liegt oben in Chibiusas Zimmer“, sagte Bunny ruhig und sie steckte sich ihre Haarknoten zusammen und langsam erkannte er sie wieder. Sie gewann ihre Farbe zurück und wirkte auf einmal ziemlich Erwachsen. Das war ihm bisher nicht aufgefallen. Aber seine Ex-Verlobte strahlte so eine Lebendigkeit aus, wie noch nie zufuhr. Ein inneres Strahlen was er erst jetzt bemerkte. Und wenn er jetzt so drüber nachdachte, kam sie ihm irgendwie verändert vor. „Mamoru…“ Bunny strich ihre Schuluniform glatt und ärgerte sich, dass sie ihren kleinen runden Bauch nicht richtig verdeckte. Sie war nicht eitel aber dennoch sollte Mamoru ihn nicht sehen. Wobei sie sich sicher war, das er gerade nur an Seiya dachte. In einem Winkel ihres Herzen schmerzte es sie immer noch, dass ihr Prinz sich für die Kriegerin des Kampfes entschieden hatte und nicht für sie. Aber sie empfand ein unausgesprochenes Glück, das die Three Lights wieder da waren. Sie hatte die drei schrecklich vermisst. Es war schon immer ihr Gefühl gewesen, das die drei hierher gehörten. „wie geht es Seiya denn?“ sie legte die Bürste weg und betrachtete sich weiter im Spiegel. Sie war froh dass sie wieder Farbe bekam. Es war auch aber nicht leicht gewesen den halbbewusst losen Seiya erst in den Park und dann zu sich nach Hause zu schleppen. Zudem hatte sie die Kraft des Silberkristalls gebraucht damit er sich überhaupt beruhigte. Eigentlich war es gerade diese Tatsache die ihr Sorgen bereitete. „Na ja, ich würde ehrlich sagen, nicht besonders gut. Er hat sich die ganze Nacht herum gewälzt…“ „Hat er mal davon gesprochen dass er Stimmen hört?“ Bunny legte alles beiseite und sah Mamoru dann direkt aus ihren kristallklaren Augen in seine ozeanblauen Augen. Auf einmal fand diese nicht mehr so schön wie früher. Die eisblauen Augen von Koios glitzerten als wäre sie Kristall. Seine Augen würde sie zwar immer noch als unheimlich schön beschreiben aber eben nicht mehr als das. Ihr Herz machte einen Sprung. Es freute sich die Belastung der Monate endlich abwerfen zu können und sich auf ihre neue Beziehung zu konzentrieren, sobald der Prinz von Euphe wieder kam. „Stimmen?“ Seine Augen verfinsterten sich als würde ein Sturm aufziehen und Bunny setze sich auf ihre Bett. Sie nickte ihm zu. „Er hat mich gebeten, dafür zu sorgen, dass die Stimme aufhört und er hat Ado erwähnt“ In Mamoru gefror etwas, das konnte sie sofort erkennen und auch in ihr hatte die Erkenntnis wie schlimm es um ihren besten Freund stand etwas zerbrechen lassen. Mamoru lehnte sich schwer und gebrochen an ihren Kleiderschrank und wirkte im Moment nicht wie ein Prinz der zur Rettung seiner Prinzessin kam. So hatte sie ihn noch nie gesehen. „Soll das heißen das Seiya die Stimme von Ado hört?“ Bunny nickte und griff dann an ihrer Brosche, die sofort auf sprang und den mächtigsten Kristall im Universum freigab. „ich musste ihn benutzten, Mamoru“ Sie konnte beobachten wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. Langsam, als die Bedeutung ihrer Worte in seinen Verstand eindrang. Sie hatte ihr Leben riskiert um ihn zu helfen. Nicht dass sie es bereute, für jeden ihrer Freunde würde sie den Silberkristall einsetzen. Seiya wachte aus einem seinem sehr seltsamen Traum auf. Er hatte auf dem Mond gestanden, so hatte es jedenfalls ausgesehen. Er hatte die Erde am Himmel gesehen. Eine blaue Kugel, die eine Wärme ausstrahlte nach der er sich sofort gesehnt hatte. Er hatte auf einer grünen Wiese gestanden, verborgen im Schatten einer großen Marmorsäule. Er hatte zwei Personen beobachtet. Er erinnerte sich aber nicht mehr an ihre Gesichter, aber sein Gefühl sagte ihm, das er sie kannte. Die eine hatte Blumen gepflückt und daraus hatte einen Strauß gebunden. Der andere hatte über ihr gestanden und ihr dabei zugesehen. Seiya richtete sich auf wischte sich die Träne weg, die ihm aus dem Auge lief. Er war noch so von dem Traum eingenommen, das er nicht mal merkte wo er war. Die männliche Person aus diesem Traum ließ ihn nicht los und zerrte an irgendwas in seinem Inneren. Die Erinnerung an den Traum verblaste und Seiya war nicht mehr in der Lage nach ihr zu greifen. So verwirrend dieser Traum auch gewesen war, so hatte er auch etwas Vertrautes. Erst jetzt begann Seiya sich in dem Zimmer umsehen. Seine Beine hingen über den Rand des Bettes, was ihm sagte das hier eigentlich ein Kind drin schlief. Im Allgemeinen wirkte das Zimmer ehr das eines Kindes als eines Jugendlichen. Seiyas Blick fiel auf den Schreibtisch der gegenüber von dem Bett stand, das unter einer Dachschräge gestellt wurde und man durch das Fenster hinaus sehen konnte. Dem Stand der Sonne nach, war es nicht später als Mittag und somit hatte er nicht lange geschlafen. Sein Blick glitt wieder rüber zu dem Schreibtisch auf dem ein Bild stand, mit einer leichten Staubschicht drauf, die an wenigen Stellen weggewischt war. Er erhob sich. Seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und er befürchtete schon, dass er hinfallen würde, aber seine Beine trugen ihn sicher zum Schreibtisch. Dort nahm er das Bild in die Hand und erkannte sofort sein Schätzchen, das freudestrahlend in den Armen ihres Verlobten stand. Das war bevor er hier hergekommen war und alles auf den Kopf gestellt hatte. Aber es befand sich noch eine weitere Person auf dem Foto. Ein kleines Mädchen. Seiya schätzte sie auf ungefähr 10 auf keinen Fall Älter. Sie trug ihre Haare im selben Stiel wie Bunny und wirkte auch ihr auf seltsame Weise ähnlich. Aber sowie er wusste hatte Bunny nur einen Bruder und keine Schwester. Vielleicht eine Cousine? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)