Situation normal, all fucked up von abgemeldet (Jean x Yuu) ================================================================================ Titel: Situation normal, all fucked up Teil: 1/1 Fandom: Spriggan Autorin: Sliver Pairing: Yu x Jean Rating: G Disclaimer: Spriggan und die darin vorkommenden Charaktere gehören nicht mir, und ich verdiene auch kein Geld hiermit. Mir gehört nur die Idee. Kommentar: Ich könnte mich zwar sonstwohin beißen, weil es wieder mal nicht so geworden ist, wie ich es wollte, und ich persönlich bin der Meinung, dass ich schon mal besser schrieb, aber mir gefällt's trotzdem. Mach sich mal einer einen Reim drauf. Ach ja, den Titel habe ich von den amerikanischen Streitkräften übernommen. Dort ist Snafu (situation normal, all fucked up) angeblich ein üblicher Begriff. °~~~~°~~~~° Er rannte so schnell ihn seine Beine trugen, rannte und rannte, durch Blattwerk, sprang über Steine, über Baumstämme... Hinter ihm konnte er Stimmen hören und wie jemand durch die Bäume hastete, hinter ihm her, so dicht auf den Fersen... Er sammelte jedes Bisschen Kraft, das er noch hatte, in den Beinen und versuchte noch schneller zu werden, die Blätter, die gegen seinen Körper schlugen, bemerkte er schon lange nicht mehr, er glaubte, das Keuchen seiner Verfolger im Nacken zu spüren, glaubte zu sehen, wie sich Gewehrmündungen auf ihn richteten und durchluden. Plötzlich wurde er ruckartig nach oben gerissen, der Schwung den er hatte und die Kraft, mit der er hochgezogen worden war, übten schmerzhaften Druck auf seine Schultern aus, irgendjemandes Hände bohrten sich in seine Achseln... Sein Körper beschrieb einen Bogen, bevor er lautlos auf einem Ast landete. Ohne, dass er bewusst den Befehl an seine Gliedmaßen gab, hatte er sich aus dem schraubstockartigen Griff gewunden, ein Messer gezogen und dem anderen an den Hals gehalten; im selben Moment, als auch er warmen Stahl an seiner Haut fühlen konnte. Er blickte in eisblaue Augen, Augen, die ihn von oben herab ansahen, Augen, die er kannte wie sein eigenes Spiegelbild. Langsam ließ er sein Messer sinken und erlaubte sich, tief auszuatmen. "Man kann dich nie alleine lassen, Ominae." Das Kribbeln an der Stelle, an die sich des anderen Messer an seinen Hals gedrückt hatte, ließ nach, und er warf einen Blick auf die blutverschmierte Klinge. "Wie viele sind noch da unten?" Der andere flüsterte so leise, dass die Ohren des kleinen Raubtiers, das einen Ast über ihnen auf Beute lauerte, nicht einmal zuckten. Yuu Ominae antwortete ebenso leise. "57." Eine Welle Erleichterung schob sich nun über sein Bewusstsein. Gott sei Dank. Jean war hier. Trotz der Situation, in der er sich befand, musste er über sich selbst lächeln. Er hatte keine einzige Waffe mehr außer dem unterarmlangen Messer und seinem eigenen Körper und er bezweifelte, dass Jean irgendwo ein paar Panzergranaten und zwei M17 versteckt hatte, was sie brauchen würden, um hier überhaupt lebend rauszukommen. Von der Erledigung ihres Auftrags gar nicht zu reden. Aber allein schon die Anwesenheit des anderen beruhigte ihn. Beide waren sie schon durch den ein oder anderen Höllentrip gegangen, beide konnten nicht mehr zählen, wie oft sie schon für tot gehalten worden waren. Beide hatten sich einander schon mehr als einmal das Leben gerettet. Der blonde Franzose starrte unbeweglich nach unten, als ob sich sein Blick durch die Blätter bis zum Boden bohren konnte und erkennen, was dort unten vor sich ging. "Hast du Waffen?", richtete sich Jean an den Japaner. Ein Kopfschütteln antwortete ihm. "Du?" Ebenfalls ein Kopfschütteln. Er schloss die Augen. Wieder einer dieser unmöglichen Aufträge. Wieder eine dieser ausweglosen Situationen. Wieder das Gefühl, als würde die Zukunft nur aus unergründlicher, endgültiger Schwärze bestehen. Aus Grabesschwärze. Er schüttelte die Arme aus und seufzte unhörbar. Wieder Zeit, dem Tod noch einen Tag abzutrotzen. Beide erstarrten, als ihr geübtes Gehör ein Geräusch aus dem Lärm des Urwalds filterten. Schritte. Direkt unter ihnen. Neun... nein, zehn Personen. Ihre Gegner mussten sich getrennt haben. Die beiden Männer sahen sich an, konnten die Gedanken des anderen in dessen Augen sehen. Entweder die anderen Gegner waren weg, oder sie warteten etwas entfernt darauf, dass sie den Köder schlucken und ihr Versteck aufgeben würden. Es war nicht sehr wahrscheinlich, aber es war eine Chance. Eine geringe Chance. Eigentlich war Jean der Schnellere der beiden, doch er hatte mit dieser Art Angriff nicht gerechnet. Erst als der Japaner seine Lippen von den seinen löste und ihn auf die Wange küsste, verstand er. "Versuch dich zum Hauptgebäude durchzuschlagen.", hauchte der andere in sein Ohr, bevor er leicht daran knabberte. Dann war er aus seinem Gesichtsfeld verschwunden, und direkt danach erfüllten Schreie und Maschinengewehrfeuer die Luft. Der Franzose blinzelte überrascht, aber er hätte in seinem Beruf nicht lange überlebt, wenn er keine schnelle Auffassungsgabe besessen hätte. "Du bist so unromantisch, Ominae." Er lächelte leicht und sprang dem anderen hinterher. Er würde überleben, und er würde dafür sorgen, dass auch Yuu lebend hier rauskam. Schließlich hatten sie noch eine Rechnung offen. OWARI. °~~~~°~~~~° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)