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City of Crime - A Gotham Story

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02 - Ein Hinweis

Das nächtliche Treffen in der Florida Street hatte bisher außer einem zusätzlichen, riesigen Haufen Papierarbeit für das GCPD nicht sehr viel gebracht. Es gab jeden Tag mehrere Übergriffe und die Bewohner der Stadt waren nur selten bereit ihre eigene Gesundheit für jemand fremdes aufs Spiel zu setzen. Jim Gordon saß wie an beinahe jedem Abend seit Beginn des Falls erneut bis tief in die Nacht an seinem Schreibtisch. Leere Kaffeebecher stapelten sich bereits auf dem Boden und bleierne Müdigkeit verunzierte das Gesicht des Commissioners. Seit jenem Abend hatte es zwei weitere Opfer gegeben, doch noch immer keine Spur zum Täter. Gordon griff nach seinem letzten Kaffeebecher, wollte einen Schluck nehmen und bemerkte, dass er leer war. Frustriert warf er ihn zu den anderen und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht, als es an der Tür klopfte.

„Commissioner, Sir, bitte kommen sie schnell.“ Es war eine junge Polizistin, die eigentlich schon seit einigen Stunden Feierabend hatte. „Es hat einen Tumult gegeben und ein Mann ist verhaftet worden. Er verlangt mit ihnen zu sprechen… und dieser Mann ist da, Batman..“ Gordon sieht sie einen Moment verblüfft an, bis sein Verstand das soeben gehörte verarbeitet hatte. Dann sprang er auf und folgte ihr wortlos.

Im schwach beleuchteten Hauptraum des Reviers standen mehrere Schreibtische, die nun großteils verweist waren. An einer Wand gab es altmodische, kleine Zellen in die man gerne Verdächtige unterbrachte, bevor man sie befragen konnte. In einer dieser Zellen lief eine hagere Gestalt mit verschränkten Armen unruhig auf und ab. Neben der Zelle in einer dunklen Ecke stand eine weitere Gestalt; breit, groß und schwarz: Batman.

Als Gordon bei den beiden ankam lief der Eingesperrte zu den Gitterstäben und protestierte laut: „Verdammt nochmal was soll das?? Ich hab nichts getan.. jedenfalls nichts wofür ihr mich einsperren könnt. Jim, lass mich raus!“ Es war Jace.

Gordon musterte ihn. Seine Kleidung war schmutzig und neben einem Auge entwickelte sich ein dunkler Fleck, ganz als hätte er sich geprügelt. Die Tatsache dass der dunkle Ritter da war und die ganze Situation schweigend aber aufmerksam beobachtete, ließ Gordon vermuten, dass die Faust der Fledermaus ziemlich genau zu Jace‘ Veilchen passte. Er nickte dem Rächer kurz zu, bevor er sich an den Jungen wandte: „Jace… muss ich dich erst fragen was passiert ist, oder wirst du mir es selbst sagen?“ Die grünen Augen des Rothaarigen verengten sich zu Schlitzen und kühl antwortete er: „Dein übereifriges Haustier hat mich hier her geschleppt. Ich lief gerade durch die Straßen als mich diese riesige Fledermaus wie aus dem Nichts angriff.“ Gordon zog eine Augenbraue hoch. Batman beantwortete Gordons Frage noch bevor er sie ausgesprochen hatte: „Er hat an den Tatorten rumgeschnüffelt. Ich habe ihn die letzten Tage beobachtet und als ich ihn zur Rede stellte, griff er mich an. Also habe ich ihn ruhig gestellt und her gebracht.“

„Ruhig gestellt? Du hast mich fast umgebracht! Wessen normale Faust fühlt sich an wie eine Brechstange!?“

Der Commissioner seufzte. Es war immer wieder das Gleiche mit ihm. Wenigstens war es mitten in der Nacht und außer der eifrigen jungen Polizistin und ihm war niemand mehr da. Diese stand etwas abseits und beobachtete die Situation neugierig. „Nun… ich hatte dich gewarnt. Aber warum warst du überhaupt da?“

„Ich wollte mir die Tatorte ansehen. Aber nachdem deine Jungs dort rumgetrampelt sind, ist da eh nichts mehr zu finden.“

„Warum überlässt du die Ermittlungen nicht der Polizei?“

„Warum ermittelt ihr denn dann nicht?“ Kam die spitze Gegenfrage. Die junge Frau sah sichtlich empört aus. Gordon schien jedoch ruhig, doch Jace entging nicht das gereizte Zucken seines Schnurrbarts. Dennoch antwortete er sanft: „Genau das tun wir doch. Oder denkst du wir legen hier die Hände in den Schoß und warten, dass der Killer sich freiwillig einsperren lässt?“ „Offensichtlich macht ihr euren Job nicht richtig, oder warum muss ich euch immer helfen?“ Damit griff er in seinen Mantel und holte einen in Zeitungspapier eingewickelten Gegenstand hervor, den er Gordon durch die Gitterstäbe zuwarf. Dieser ignorierte die Frage, fing ihn auf und wickelte vorsichtig ein blutiges Messer aus. Die Polizisten starrten die Waffe mit offenen Mündern an. Nur Batman schien unbeeindruckt. Zumindest ließ er sich nichts anmerken. „Woher-?“

„Ich hab es an den Docks gefunden, Lagerhaus Nr. 12, zum Kai hin.“

Die helle Stimme der Frau unterbrach ihren Chef, noch bevor er etwas sagen konnte: „Aber bei den Docks gab es keine Leiche. Woher sollen wir wissen, ob das die Tatwaffe ist?“ Ihre hellen Augen fixierten Jace herausfordernd. Auch der Commissioner sah ihn fragend an. Ein überlegenes Grinsen huschte über sein Gesicht bevor er antwortete: „Das meine ich damit, dass ihr endlich anfangen sollt zu ermitteln. Es gibt dort sehr wohl eine Leiche. Allerdings wurde sie weggeschafft. Der Täter hat versucht die Blutspur mit Wasser zu beseitigen, aber er ging dabei nicht gerade sorgsam vor. Wenn ihr euch beeilt, ist die Spur vielleicht noch nicht komplett kalt wenn ihr dort ankommt.“ „Wann hast du das herausgefunden?“

„Vor drei Stunden etwa. Ich war… geschäftlich dort unten und habe eher zufällig eine Blutspur und das Messer gefunden.“

Plötzlich brach Batman sein Schweigen: „Du sagtest eben ‚es gibt eine Leiche‘.“

„Gut kombiniert, Rambo. In einem Lagerhaus, zwischen ein paar Pappkartons und einem Müllcontainer liegt sie. Wenn ihr mich fragt, ähnelt diese Jane Doe euren anderen Opfern. Das gleiche bezaubernde Lächeln und die ausdrucksvollen Augen... Als ich dort ankam hörte ich ein Auto mit quietschenden Reifen davon fahren.“ Verblüfft starrten sie ihn erst einige Augenblicke an, bevor Jim Gordons Stimme die Stille förmlich zerriss: „WANN hattest du eigentlich vor uns DAS zu sagen!!?? Jess, ruf Bullock an und dann hol den Wagen!“ Die junge Frau nickte noch immer verblüfft und eilte zum nächsten Telefon. Der Commissioner drehte sich zu Batman um und sagte: „Batman, könnten Sie...“ Doch der schwarze Ritter war bereits verschwunden. Kopfschüttelnd wandte Gordon sich wieder zu Jace. „Nun gut, du kommst mit.“

Der rothaarige verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Also schön, ich zeig euch wo sie liegt. Aber nur wenn ihr bis morgen früh davon abseht das Dach von Lagerhaus Nr. 7 zu checken. Das ist gerade einsturzgefährdet und die können das erst morgen abstützen.“ Der Commissioner schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen. Als er die Zelle aufschloss und ihm seine Waffen zurück gab sagte er: „Wegen mir. Schließlich geht unsere Sicherheit vor, nicht wahr?“

Jace zwinkerte ihm zu als sie zusammen nach draußen zum Wagen eilten.



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