Streben nach Schnee von abgemeldet (Das Beste kommt zum Schluss!) ================================================================================ Kapitel 1: Ein (un)mögliches Geschenk ------------------------------------- «(✈)»   "Was? Ähm … Wie meinen Sie das? Unser Flug wurde auf Grund technischer Probleme abgesagt?", traut Hikaru Yamanaka seinen Ohren nicht. Zufällig hat er das Gespräch zwischen der Flugmitarbeiterin und seinen Eltern mit angehört, als er von der Toilette kam. Ihm sind schon Zweifel gekommen, dass sie heute noch nach Hause zurück fliegen, weil viele Menschen im Wartebereich schon seit 2 Stunden auf diese Maschine warten. Selbst seine besten Freunde langweilen sich zu Tode, wegen der strengen Maßnahme von Frau Yamanaka, die die Jugendlich nicht aus den Augen verlieren will. Heute ist ihr letzter Urlaubstag, an dem sie in ihrer Heimat Weihnachten im Schneezauber feiern wollen. Bei der schlechten Nachricht verschwindet die Freude auf Weihnachten jedoch und Hikaru stöhnt verärgert auf. "Hikaru! Sei nicht so laut. Ich weiß, dass unsere Situation gerade nicht rosig aussieht, aber bitte schreie nicht so herum. Außerdem handelt es sich nur um 3 Tage Verspätung. Daher werden wir Weihnachten hier feiern", meint sein Vater ernst. "Ganze 3 Tage? Kann man dieses technische Schlamassel nicht einfach überspringen? Hikari hat sich doch so sehr gefreut, da sie beim letzten Weihnachtsfest ans Krankenhausbett gefesselt war", klagt Hikaru diesmal leiser. Frau Yamanaka sagt bedauernd: "Tut mir leid, Liebling. Seid deswegen bitte nicht zu enttäuscht. Wir reden gerade über eine neue Unterkunftsmöglichkeit und währenddessen sag du bitte den anderen Bescheid, damit sie sich nicht noch länger Hoffnungen machen müssen." Hikaru nickt leicht, um seine Mutter nicht weiter zu beunruhigen, und bekommt dafür einen Kuss auf die Stirn. Darauf reagiert er mit einem leisen Murren, dass er schon viel zu alt für solche kindischen Momente ist, doch seine Mutter lacht nur amüsiert, bevor sie sich wieder dem Gespräch widmet. Auf dem Weg zu seinen Freunden bemerkt er schon von Weiten die Anspannung und hofft auf eine nicht zu dramatische Reaktion der anderen. Jedoch schleicht sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht, als er sieht, wie seine Freunde sich beschäftigen. Bei seiner Cousine Hikari befindet sich sein bester Freund Mike Schmidt, der mit ihr ein Kartenspiel spielt, bei dem er so seine geheimen Tricks hat, um zu gewinnen. Unter Hikaris Naivität fallen die Schummelaktionen kaum auf. Ein paar Stühle weiter streiten sich Lilly Summer und Jonas Haberland wie ein altes Ehepaar. Aus irgendeinem Grund besteht Jonas´Lieblingshobby daraus, Lilly bei jeder möglichen Gelegenheit zur Weißglut zu bringen. Oft endet es für ihn mit sanften Kopfnüssen oder tödlichen Blicken. Gerade packt Lilly Jonas, der nur sorglos lacht, am Kragen und will ihm anscheinend am liebsten den Kopf abreißen. Zusammen ergeben die Freunde eine Einheit voll verschiedener Welten, die ohne einander nicht auskommen. "Woher hast du Fotos von mir in Unterwäsche, du Spanner? Rede! Sonst kannst du was erleben", keift Lilly ihn gereizt an. "Ach meine Schönheit! Dieses Geheimnis nehme ich lieber mit in mein Grab", grinst Jonas frech und kassiert von ihr ein bedrohliches Knurren. Hikari kichert belustigt, nachdem sie das Wortgefecht mit angehört hat. Mike nutzt die Chance und tauscht schnell eine Karte vom Stapel gegen eine Handkarte, während er wie immer seine ruhige Art beibehält. Auf seine Freunde kann sich Hikaru stets verlassen, auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht. Anscheint haben sie trotz der langen Wartezeit Spaß. Leider muss er zum ersten Mal der Spielverderber sein und ihnen erzählen, dass Weihnachten zu Hause ein weit entfernter, weißer Traum bleibt. Jedoch kann er sich einen Kommentar nicht verkneifen. Interessiert ruft Hikaru: "Hey Jonas! Die Bilder muss du mir unbedingt zeigen." Erneut fängt Jonas an zu lachen: "Wie viel kannst du mir bietet, Hikaru?" "Das tut er ganz bestimmt nicht! Niemand bekommt diese Bilder zu Gesicht! Gib sie her, damit ich die verbrennen kann", mischt sich Lilly direkt ein und zerrt an Jonas Wangen herum, der es gekonnt mit einem Lächeln überspielt. "Jungs! Hört auf die arme Lilly zu ärgern. Das habt ihr schon während des Urlaubes zur Genüge getan", tadelt Hikari mit sanfter Stimme und schaut auf ihre Karte, um den nächsten Zug genau zu planen. "Habt ihr Hohlköpfe es endlich verstanden! Nicht mal auf Reisen hat man seine Ruhe vor euch", meckert Lilly weiter, wobei sie von Jonas ablässt und versucht, die Bilder aus seinen Händen zu erhaschen, doch er denkt nicht mal daran, sie ihr zu überlassen und weicht ihren Angriffen locker aus. Einmal atmet Hikaru tief durch und teilt schnell mit: "Wir können erst in 3 Tagen nach Hause fliegen, weil es technische Probleme mit den Flugzeugen gibt. Meine Eltern regeln gerade, wo wir solange unterkommen. Also werden wir Weihnachten in Ägypten feiern." Schlagartig herrscht Stille unter den Freunden. Vor allem Hikaris Augen werden sehr groß und ihre Spielkarten fallen aus ihrer Hand auf den Boden. Mike blickt seine Mitspielerin ruhig an. Seine steife Körperhaltung verrät aber auch eine Spur von Enttäuschung, selbst nicht mit seiner Familie Weihnachten feiern zu können. Über Lillys Lippen gleitet ein tiefes Seufzen, sie lehnt sich zurück gegen die Stuhllehne und pustet beinah lustlos ihre schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das temperamentvolle Mädchen bläst genervt die Wangen auf, da sie die hohen Temperaturen in Afrika nicht so gut verkraftet, wie die anderen. Sie hatte schon einige Sonnenstiche bei einer Reise durch die Wüste Sahara. Einzig Jonas gefällt der Ausfall. Vor Reisebeginn stritt er sich heftig mit seinen Eltern auf Grund der schlechten Schulleistung. Die Bilder wedelt er vor seinem Gesicht als einen Fächer und überlegt sich einen neuen Plan, wie er Lilly ärgern kann. Für ihn ist es das reinste Kinderspiel. Auf einmal richten sich alle Augenpaare auf Hikari, als sich in ihren honiggelben, sanften Augen Tränen bilden. Die salzige Flüssigkeit kullert über ihre Wangen und von dort auf ihre sandfarbene Hotpants, wobei die Tränen auf dem Stoff dunkle Flecken hinterlassen. Sie legt die Hände auf ihr Gesicht und fängt an zu weinen. Hikaru geht auf seine Cousine Hikari zu und umarmt sie fest. "Ach Hikari! Es tut mir wirklich leid, aber wir können nichts dagegen machen." Im Stillen beobachtet Mike die Situation. Der Grund von Hikaris Tränen sich ihre Eltern. Vor 2 Jahren starben sie bei einem Autounfall und nur sie im Rücksitz kam mit schweren Verletzungen davon, seit dem wohnt Hikari bei ihren Verwandten. Wegen ihres Zustandes war sie 1 Jahr lang im Krankenhaus gewesen und hatte Weihnachten nicht Zuhause feiern können, sondern bliebt einsam zurück. Zudem liebt sie Schnee zu dem beliebten Fest sehr, was hier in Afrika wie eine Nadel im Heuhaufen ist. Zur Krönung sieht sie diesmal also keinen Schnee zu Weihnachten. Nach dem Unfall erschien ihre alte Persönlichkeit immer nur zu Weihnachten, vor allem in der Begleitung des weißen Schneezaubers. "Leider können wir Weihnachten nicht zu Hause feiern, aber dafür haben wir immer noch uns", meint Mike zu seinen Freunden und mischt die Karten neu durch. Jonas und Lilly stimmen ihm mit einem Lächeln zu, wohingegen Hikaru leicht nickt und Hikaris Weinen sich zu einem Schluchzen verringert. Jeder gibt Mike absolut recht. Obwohl Weihnachten im Zauber des Schnees besonders stimmungsvoll ist, bleibt ihre Freundschaft das größte Geschenk. Nach dem Hikari sich etwas beruhigt hat, wischt sie sich die Tränen weg und ein mildes Lächeln kommt zum Vorschein. Ihre Freunde schenken ihr so viel Kraft im Leben, weshalb sie nicht länger eine Last sein will und sich eher auf die gemeinsame Zeit mit ihnen freut. Es muss schon ein Wunder passieren, wenn es in der Sahara schneit. Gerade packt Mike die Karten in die Tasche, als ein Buch seine Aufmerksamkeit erregt. Es liegt einige Plätze weiter weg. Eigentlich passt es gar nicht zu Mike, dass ihn fremde Gegenstände interessieren, aber das Buch besitzt eine anziehende Aura. Als er es genauer betrachtet, sticht ihm sofort das unbekannte Symbol auf dem Einband ins Auge. Dunkelbraunes Leder verziert mit alten Hieroglyphen umfasst den Wälzer wie ein Handwerk vergangener Zeit. In Gedanken schwört er, dass es vor einigen Minuten noch nicht hier gelegen hatte. Vorsichtig streifen seine Finger über die raue Fläche. Es fühlt sich wie Sandpapier an. Ihn packt die Neugier und er ruft seine Freunde: "Hey! Ich habe was Interessantes gefunden." Bei dem Wort 'Interessantes' spitzt Hikaru die Ohren und Jonas springt wie von der Tarantel gestochen auf, die Mädchen schütteln den Kopf und folgen Mikes Ruf. Inzwischen hält er es in den Händen und blättert es unter der Aufsicht seiner Freunde wissbegierig von Seite zu Seite durch. Da sie keine Hieroglyphen entziffern können, stauen sich bei den Bildern eine Menge Fragen auf. Auf einigen Seiten sind Bilder von Wolken, Pyramiden, Sternzeichen und Symbolen, die auf ein Rätsel hindeuten. "Sieht nach einem Abenteuer aus. Hm … aber wer übersetzt die Hieroglyphen?", spricht Lilly auf die Bedeutung des Buches an. "Sicherlich nicht du! Selbst in Englisch bist du eine Niete", spottet Jonas nebenbei über Lillys Englischleistungen. Eine dicke Wutader pocht auf ihrer Schläfe und sie faucht ihn an: "Klappe! Du kannst nicht mal 1 und 1 zusammen zählen." "Vor allem könnt ihr beide nicht einmal aufhören zu streiten", weist Mike abweisend auf ihr Verhalten hin. Ohne ein weiteres Wort ziehen die Streithähne einen Waffenstillstand dem Wortgefecht vor. Auf jeden Fall nimmt Lilly sich dieses Ziel vor, dagegen hält Jonas zwei Kreuzfinger hinter seinen Rücken. Kaum blättert Mike weiter, ändert sich ein Sache im Buch. Vor Verblüffung reibt Hikari sich die Augen, um sicher zu gehen, dass sie in diesem Augenblick nicht träumt. Einfach so wandeln sich die Hieroglyphen in ihrer Muttersprache um. Sogar, als Mike zurück blättert, fehlt von den Hieroglyphen jede Spur. Das Buch verbirgt mehr Rätsel, als die Jugendlichen aufnehmen können. Natürlich regt sich in ihnen eine Abenteuerlust, das Rätsel zu lösen, doch im Moment haben sie andere Sorgen als ein geheimnisvolles Buch. Diese Erkenntnis trifft vor allem Mike. Obwohl er großen Interesse zu dem Buch hegt, will er es gerade zu klappen, als sein bester Freund Hikaru davon abhält. Hikaru wird von den anderen verwirrt angesehen, als er erklärt: "Wollt ihr euch das wirklich entgehen lassen? Wir stecken hier fest ohne Schnee zu Weihnachten zu bekommen und befinden uns gleich neben an der größte Wüste der Welt, die Sahara. Also was machen wir mit der Erkenntnis? Wir bringen den Schnee hier her zu uns, dann ist doch Weihnachten für uns und Hikari gerettet." Auf seinen Vorschlag hin runzelt Lilly die Stirn und fragt: "Wie willst du bitte in der Sahara Schnee fallen lassen?" Auf die Antwort sind alle gespannt. Mit einem siegessicheres Grinsen schnappt er sich das Buch und blättert die Seiten aufmerksam durch. Wenn sein Bauchgefühl ihn nicht trügt, wie in der Hoffnung, dass das Buch ihn in seinen Vorstellungen unterstützt, dann haben sie eine Chance auf weiße Weihnachten in der Wüste Sahara. Das Beste ist die zukünftige Bewunderung seiner Freunde, weil er selbst auf die Idee kam. Allein das neugierige Funkeln in seinen violetten Augen verheißt bei ihm ein Art der Wunder, die er vollbringen will. Neben seiner direkten Offenheit hat er auch eine wissbegierige Seite. Plötzlich hält er beim Umblättern inne und findet die Seite, welche er gesucht hatte. "Sag mal, Hikaru! Hast du etwa vor …", fängt Jonas an zu reden. "Genau Bro! Nach der Seite habe ich gesucht. Als sich die Schriftsprache veränderte, war dass ein Zeichen unseres Abenteuers", sagt er entschlossen und seine Freunde beobachten seinen Zeigefinger, welcher dem Textfluss folgt. 「Feuer und Eis Hinter dem Horizont des goldenen Reiches liegt das Land der Eiswüste. Vor 1000 Jahren einst das Königreich von Feuer und Eis – getrennt durch die Himmelgöttin Nea, aus Eifersucht auf die Elemente Feuer, Eis und Erde. Die Jahre vergehen. Während das goldene Reich in seiner vollen Blüte strahlt, geht das Land des Eises unter der Macht der Sonne unter. Am Ende bleibt nur das Artefakt des Eises zurück. Verborgen im Herzen der Pyramide bleibt es einsam zurück. Die Legende des Eislandes im goldenen Reich Sahara verliert an Kraft durch die 1000 Jahre. Um die Reiche Feuer und Eis wieder zu vereinigen, müssen mutige Krieger sich der Himmelsgöttin Nea stellen, die das Artefakt des Eises bewacht, in dem ihr die Prüfungen der Erde, des Feuers und des Luft ablegt. Seit ihr Auserwählten also gewarnt …」 An der Stelle hört der Text mitten im Satz auf. Über die Legende hören sie zum ersten Mal, obwohl sie schon viele Geschichten über die Sahara gehört und gelesen haben. Weiter unten findet Jonas ein paar Sätze zwischen den Symbolen. Hikaris Augen leuchten auf. Direkt versteht sie nicht den Zusammenhang zu ihrer Situation, aber die Legende zieht einen förmlich in seinen Bann. Einzig Lilly scheint gegenüber dem zufälligen Fund des Buches und der Legende einer uralten Geschichte sehr skeptisch zu sein. Beim Nachdenken spielt sie mit einer Haarsträhne herum. Auf Anhieb versteht Lilly sofort, welche Meinung Jonas dazu hat. Falls sie das Rätsel lösen, was niemand in den 1000 Jahren geschafft hat, vereinigen sie wieder die Reiche des Feuer und Eises. Theoretisch kann es auch vielleicht in der größten Wüste der Welt auch einmal schneien. Der Gedanke ergibt bestimmt für andere keinen Sinn. Neben ihr kratzt Jonas sich am Hinterkopf. "Wir verstehen deinen Plan, Hikaru. Aber … Schnee in der Sahara? Ist das überhaupt möglich?", kommt es umfassend von ihm. Mike meint monoton: "Um herauszufinden, was genau dahinter steckt, bleibt uns keine andere Wahl als das Unmögliche möglich zu machen. Auf jeden Fall ist es ein Versuch wert. Hinter jeder Legende steckt ein Funken Wahrheit." "Also ich bin auf jeden Fall dabei! So ein Abenteuer lass ich mir nicht entgehen", fügt Jonas aufgeregt hinzu. "Na schön! Auf mich könnt ihr auch zählen, Freunde. Klingt ziemlich spannend", hebt Lilly seufzend die Hand. Hikari sieht ihre Freunde verwirrt an: "Warum genau seid ihr alle für das Abenteuer? Es klingt sehr gefährlich." Die Angesprochenen blicken Hikari entschlossen an, bis Hikaru zu Wort kommt: "Damit du zu Weihnachten dein Geschenk von uns bekommst." "Freunde! Meint ihr das wirklich ernst"?, haucht das Mädchen zuerst ungläubig, dann aber erkennt sie die ernsten Gesichter. Ein liebevolles 'Dankeschön' formen ihre Lippen die Dankbarkeit gegenüber ihren Freunden aus. Bei solchen Freunden kennt sie keine bittere Enttäuschungen im Bereich Freundschaft. Irgendwie fühlt sie sich auch schuldig für den Entschluss ihrer Freunde, der Legende nachzugehen. Schnee zu Weihnachten bedeutet ihr viel, weil es ihr Herz mit Freude erfüllt, auch wenn sie dabei an die Zeit mit ihren Eltern denken muss. Jetzt bemerkt sie wieder, dass ihre Freunde ihr wichtiger sind, als ein weißes Wunder zu Weihnachten. Darum wird sie alles in ihrer Macht stehende tun, um ihren Freunden kein Klotz am Bein zu sein, sondern eine Unterstützung. Als Zeichen ihrer engen Freundschaft legen sie ihre Hände in die Mitte des Kreises. Jeder vertraut jedem. Schon sei dem Kindergarten waren die Freunde unzertrennlich und bis heute hat sich das kein Stück verändert. Um den Beginn ihres Abenteuers herauszufinden, richten sie ihre Aufmerksamkeit erneut auf das Buch. Dann erinnert sich Jonas an die letzten Sätze der Seite. Der Abschnitt muss doch eine Bedeutung haben. "Möge euch das Licht zu der Pyramide bringen, wo im Herzen das letzte Zeichen des Eisreiches verborgen liegt. Überwindet die Prüfungen der Elemente und ihr werdet reichlich belohnt, für Mut und Wissen", liest Mike formlos vor. Fragend hebt Jonas eine Augenbraue und vermutet: "Vielleicht ist die aufgehende Sonne vor einer Pyramide gemeint?" Schnell verneint Lilly seine Vermutung: "Natürlich nicht! Ich glaube, die Sterne sind als Symbol des Lichtes gemeint." sie verstummt augenblicklich, als die Schrift im Buch von einem goldenen Strahl durchzogen wird. Keine Sekunde später verstärkt sich der Strahl zu einem wachsenden Licht, dass aus dem Buch heraus strahlt und die Jugendlichen blendet. Sie schließen ihre Augen und eine Gänsehaut streift über ihre Haut. Nichts als die Stille umgibt die Freunde, während ihre Augen noch geschlossen sind.   «(ஐ)»   Ein kühler Windhauch ist ihr erstes Empfinden, nach dem mysteriösen Ereignis. Zuerst öffnen Lilly und Mike die Augen, dann auch Hikari, Hikaru und Jonas. Und dann fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen. Sie stehen definitiv nicht mehr in der Wartehalle am Flughafen, sondern befinden sich in einem Raum aus massiven Steinwänden mit ägyptischen Symbolen und der Boden unter ihren Füßen besteht aus einem soliden Metall, so sieht es jedenfalls aus. Hikari wundert sich über ihre Lage: "Wo sind wir hier? Das … das kann doch nicht sein! H-Haben wir eine Reise gemacht, oder warum stehen wir in einem Raum, der dem Inneren einer Pyramide ähnelt? Hat das Buch also doch magische Kräfte?" Ihr Cousin Hikaru meint abenteuerlustig: "Da hast du recht, Hikari! Cool! Wir sind wirklich am Anfang unseres Abenteuers. Jetzt können wir losmarschieren und das Rätsel aus dem Buch lösen, um …!" "Ich habe das Buch nicht mehr! Es ist weg", meldet sich Jonas und zeigt seine leeren Hände als Beweis. "Moment mal! Wie kannst du das Buch aus deinen Händen verlieren, du Idiot?", beschuldigt Lilly ihren Rivalen, der nur verlegen grinst. Mike dagegen studiert genau ihre Situation, bis er seine Freunde aufklärt: "Vergesst nicht! Zuerst müssen wir die Prüfungen der Elemente bestehen, um das Artefakt des Eises zu aktivieren. Sonst kommen wir wahrscheinlich nicht nach Hause." Ein tiefes Stöhnen geht durch die Runde nach Mikes Äußerung. Hikari zerrt in leichter Panik an Hikarus schwarzem Shirt und murmelt etwas davon, dass sie nach Hause möchte. Zur Beruhigung streichelt er liebevoll über ihren Kopf und beide Verwandten schenken sich ein Lächeln. Jonas legt seinen Arm um Lilly als Zeichen, dass sie keine Angst haben muss, doch seine Aktion geht gewaltig schief, da Lilly widerum versucht, ihn mit Wegschubsen von sich fernzuhalten. Gerührt von ihrer Hassfreundschaft denkt er nicht einmal daran, sie loszulassen, da er sie ja nicht einfach als Sieger dastehen lassen kann. In der Zwischenzeit erkundet Mike den Raum und sucht mit seinen hellbraunen Augen die Umgebung nach Hinweisen ab. Keine Gänge oder Türen kann er sichten, also sind sie in einem Raum gefangen, dessen Wände aus Stein und der Boden aus Metall besteht. Da geht ihm ein Licht auf. Es handelt sich um die erste Prüfung. "Wenn ich mich nicht irre, dann befinden wir uns in der Prüfung der Erde", berichtet Mike und guckt seine Freunde nachdenklich an. Darauf fragt Hikaru verwirrt: "Wie kommst du auf das Element Erde? Ich sehe nichts, was auf Erde hindeutet!" "Metall und Stein gehören doch auch zum Element Erde dazu", findet Jonas anschließend heraus, was Mike mit einem Nicken bestätigt. "Und wie sollen wir diese Prüfung bestehen? Ich sehe nicht mal Gegenstände oder Hinweise darauf, eher nur Symbole an den Wänden, die keiner von uns versteht. Meint ihr, es handelt sich um eine Falle?", sagt Lilly nicht gerade beeindruckt und klopft prüfend gegen die Wand. Keiner von ihnen hat den blassesten Schimmer von der ersten Prüfung. Daher verteilen sie sich, um nach einem Weg hier raus zu finden. Jonas und Lilly mustern die Symbolen an den Wänden, in der Hoffnung, andere bekannte Zeichen dazwischen zu finden. Derweil besprechen Hikari, Hikaru und Mike einen Plan über die Lösung der ersten Prüfung, bis ein raues Schiebegeräusch deren Aufmerksamkeit erregt. Niemand kann feststellen, woher die Geräusche kommen, als die Wand vor Lilly und Jonas sich nach vorne bewegt. Vor Schreck weichen sie ein paar Schritte zurück. Auch die anderen Wände wechseln ihren Platz, sodass der Raum kleiner wird. Panisch jammert Hikaru: "Das soll wohl ein verdammt schlechter Scherz sein! Wir werden zerquetscht, wenn uns nichts was einfällt." "G-Gibt es k-keinen Ausgang h-hier"?, flüstert Hikari ängstlich und ihre Beine fangen an zu zittern. "Sieh mich an Hikari! Wir werden es hier raus schaffen. Das verspreche ich dir", schwört Lilly forsch, indem sie ihre beste Freundin in die Arme nimmt, während sie einen flüchtigen Blick auf den Boden wirft. Als einzige Fläche frei von Symbolen und Bildern ergibt dieses Stück des Puzzles keinen Sinn. Wütend darüber, keine Hilfe sein zu können, stampft sie mit den Füßen kräftig auf den metallischen Boden. Beim genauen Hinhören erfasst Jonas ein geschröpftes Schwingen. Dank seines musikalischen Talents nimmt er den Schall wahr, was bedeuten muss, dass sich unter ihnen ein hohler Raum befindet. Von Lillys Standpunkt aus befindet er sich eher in der Mitte. "Alle man in die Mitte des Raumes", trommelt Jonas seine Freunde zusammen, "da muss eine Fallgrube oder ein tiefer Gang oder sowas sein!" Mike versteht seinen Plan und meint hoffnungsvoll: "Es scheint wirklich unsere einzige Chance zu sein! Bei 3 springen wir alle kräftig auf den Boden. Bereit Freunde? Ich zähle jetzt! 1 … 2 … und 3!" Zusammen springen sie gleichzeitig in den Mittelpunkt der Metallfläche. Unter ihnen zerbricht der Boden in Einzelteile, sie verlieren den Halt und fallen in ein tiefes Loch.   «(♨)» Langsam öffnen sich ihre dunklen, blauen Augen. Beim Blinzeln scheint die Sicht noch recht verschleiert zu sein, daher schüttelt sie den Kopf und hebt ihn vorsichtig. Unterhalb spürt sie keine Schmerzen, obwohl sie Bauch liegend gefallen ist, aber etwas Weiches hat ihren Fall ausgebremst. Erleichtert über ihre recht harmlose Position seufzt sie leicht. Dann hört sie ein bekanntes Murmeln. Noch sieht sie alles Doppelt vor ihren Augen, darum kann sie die Quelle des Geräusches nicht gleich zuordnen, doch als sie einen Druck spürt, richtet sie ihren Blick nach vorne. "Ich kriege … keine Luft … zwischen deinen …", nuschelt Jonas unter ihr und scheint auch gerade erst wach geworden zu sein. Ein Rotschimmer bildet sich auf Lillys Wangen und sie steht mit einem Sprung auf, verschränkt dabei ihre Arme vor der Brust. "Endlich … Sauerstoff! Ich dachte, ich ersticke zwischen deinen Brüsten", lallt Jonas, sichtlich gut gelaunt darüber. "Halt die Klappe! Am besten vergiss du das sofort wieder", murrt Lilly ihn aufgebracht an und Jonas trägt ein freches Grinsen auf dem Gesicht, als er schließlich aufsteht. Skeptisch starrt Lilly ihn mit strengem Blick an. Er dagegen nimmt es mit einem fröhlichen Zwinkern auf. Genervt rollt Lilly die Augen, danach wirft sie einen Blick auf den Ort, wo sie unglücklicher Weise gelandet sind. Die anderen aus der Gruppe sind wie vom Erdboden verschluckt. Alles, was Lilly erkennt, ist ein langer, schmaler Gang geradeaus, wohingegen sich hinter ihnen eine Sackgasse befindet. Unter der Erkenntnis ballt sie ihre Hände zu Fäusten und wedelt aufgeregt mit den Armen herum. Laut prozessiert sie über ihre Rechte: "Ausgerechnet bei unserem ersten ungewöhnlichen Abenteuer muss ich gleich bei der ersten Gruppentrennung mit dem Idioten ein Team bilden? Schlimmer kann es jetzt nicht mehr werden." Kaum hat sie dies gesagt, da hören die beiden ein nahes Klimpern. Schnell zieht Jonas Lilly zu sich, da lodern schon kurz vor ihr orange Flammen auf. Dahinter hängen auf einmal riesige Äxte von der Decke, die hin und her schwingen. Dann kommt ein Gehweg, der höchstens 2 Schritt breit ist, dann folgt wieder Feuer, Äxte und immer so weiter, den ganzen Gang hinab. Ihr Herz hämmert kräftig gegen den Brustkorb. Die hohe Anzahl der Schläge verrät, dass es ihr beinahe heraus springt. Überrascht über Jonas Tapferkeit schaut sie zu ihm. Der Junge hält etwas schmerzhaft blickend seine Hand und eine kleine Brandwunde ziert seinen Handrücken, entstanden bei seiner Rettungsaktion. Jegliche Farbe entweicht aus Lillys Gesicht und sie umklammert fest seine Hand. "Alles in Ordnung? Jage mir nicht so einen Schrecken ein! Entweder, du bist sehr mutig oder einfach nur leichtsinnig", mahnt sie ernst und wickelt ihr rot-schwarz kariertes Halstuch um Jonas Hand. "Das nehme ich mal als Kompliment", lacht er fast sorglos, doch beim Anblick der nächsten Prüfung verschwindet der Schalk aus seiner Miene. Seine Partnerin schlussfolgert: "Anscheinend stehen wir vor der Feuerprüfung. Sollen wir einen Rhythmus finden, um durch die Flammen und Waffen zu schaffen? Bei dem Tempo sieht es sehr schwierig aus." Jonas räuspert sich auffällig und grinst stolz: "Du denkst vollkommen falsch Lilly! Es geht nicht um die Falle, sondern um das Geheimversteck des Lösungsweges. Falls ich mich nicht täusche, dann befindet sich hinter uns ein rundes Symbol." Gesagt. Getan. Er dreht sich um 180 Grad und findet tatsächlich eine runde Fläche zwischen den Steinen. Verblüfft hebt Lilly die Augenbrauen und muss Jonas in Form von Hände klatschen Anerkennung schenken. Wie ein kleiner Held rümpft er seine Nase, tastet die oval förmige Fläche ab und drückt gegen den Kreis, sodass er nach hinten rückt. Ein Klicken ertönt und aus dem kleinen Loch zischt ein Seil mit einem Enterhaken über die Köpfe der beiden hinweg und befestigt sich am Ende des Ganges sicher an der Wand. "Bingo! Die Actionfilmen sind doch die besten Lehrstunden in Sachen überleben", gibt er lachend an. "Ich muss zugeben, das war beeindruckend. Und jetzt lass uns hier schnell verschwinden, bevor die nächste heiße Überraschung auftaucht", sagt Lilly lächelnd und mustert das Seil genau. Beim punktgenauen Hingucken erkennt Lilly, dass der Gang leicht bergab geht. Damit stellen nur die Äxte ein Problem dar. Sie findet kein Muster, um den schwingenden Waffen ausweichen zu können, während sie am Seil entlang klettern.Von hinten tippt Jonas ihr auf die Schulter und Lilly wendet sich ihrem Freund zu. Sein Vorschlag lautet: "Erinnerst du dich an die Seilbahn vor 3 Tagen? Das gleiche Prinzip können wir hier auch anwenden, nur brauchen wir irgendein Hilfsmittel. Und beim überqueren müssen wir halt Augen zu und durch." Kurz überlegt sie. Zurzeit haben sie keine andere Wahl und sie nickt zustimmend. Wegen des Hilfsmittels hat Lilly auch schon eine Idee, sie benutzt einfach ihren Gürtel. Die schwarze Hotpants hält auch so. Das Mädchen wirft den Gürtel um das Seil, wickelt ihre Hände dort ein und nickt Jonas zu, dass er sich an ihr festhalten soll. Aufreizend reibt er sich die Hände. Sein Umarmung von hinten landet direkt kurz vor Lillys Brüsten, doch als sie ihn auf den Fuß tritt, klammert er sich ganz brav und vernünftig an ihren Körper. Immerhin kann er schlecht mit der Wunde das Seil benutzen und sie haben auch nur einen Gürtel. Bevor sie sich in die Gefahr schwingt, atmet sie tief durch, dann bewegt sie sich mit einen Ruck vorwärts. Über die Flammen kommen sich sicher hinweg. Nur die Äxte geben ihr leicht zu denken, doch mit Glück schaffen sie es auch durch diese unbeschadet hindurch. "Ich habe mir unser erstes Date irgendwie anders vorgestellt. So eine Blamage", versucht er Lilly zu necken, die ihn bösartig anfunkelt und dann wieder nach vorne sieht. "Das ist kein Date! Wir werden niemals ein Date haben", zetert sie ihn an und ein Lachen erklingt aus Jonas Kehle. Endlich landen sie in Sicherheit am Ende des Ganges. Beide springen ab und stehen wieder auf ihren wackligen Beinen. Bei der Aufregung haben sich kleine Schweißperlen auf Lillys Stirn gebildet, welche sie mit einer Handbewegung weg wischt. Jonas lobt ihren Mut: "Manchmal hast du es echt drauf … für ein Mädchen." "Und du... für so eine Nervensäge kannst ja auch mal was Sinnvolles sagen", kontert sie zurück. Beide fangen an zu lachen, als sich die Steinwand vor ihnen plötzlich nach oben öffnet. Gegenseitig nicken sie sich an, bereit zum Gehen durch den dunklen Gang ...   «(彡)»   Die besorgte Stimme Hikarus dringt in Hikaris Unterbewusstsein ein. Sie reißt ihre Augen weit auf und ihr verwirrter Blick erfasst zuerst ihren Cousin, der Hikari in den Armen hält. Die Hilfestellung in seinen lebhaften Augen bringen Hikari zur Besinnung und sie steht vorsichtig auf und schüttelt ihren Kopf. Hikaru bleibt an ihrer Seite, um sich zu vergewissern, dass es seiner Cousine wirklich gut geht. In der Zeit betrachtet Mike ihre Situation mit einer lässigen Haltung. Noch ist ihnen nichts Schlimmes passiert und er wartet lieber in Ruhe darauf, was geschehen wird, als aus Panik Fehler zu machen. Die drei Freunde stehen auf einer quadratischen, steinernen Plattform, die auf einem Turm aus dickes Holzstämmen liegt und bei jeder falschen Bewegung in eine anderen Richtung stürzen könnte. Zum Glück handelte er beim Erwachen sofort und schickte die anderen zwei in die Mitte der Steinplatte. Hikaru erklärt seiner Cousine die Gefahr in leichten Schritten und sie nickt schweigsam. "Also! Pass einfach auf, wie du dich bewegst. Am besten bleibst du erstmal hier in der Mitte bei mir und Mike, dann wackelt auch die Plattform nicht so stark,okay?", vereinbart er mit Hikari seinen Plan. Im Hintergrund redet Mike: "Ich habe mal ganz kurz nach unten geguckt. Unten ist anscheinend kein Boden, also müssen wir echt vorsichtig sein. Wenn wir es schaffen, die Plattform so zu verlagern, dass wir dort drüben auf die Plattform springen können, wo es nach oben geht, haben wir den schwierigsten Teil hinter uns." Hikaru folgt Mikes Blick zu dem Treppengelände, welches aus Holz und Steinen mit Seilen besteht und als einziger Fluchtweg in den Sinn kommt. Augenblicklich fängt Hikari an zu niesen, als ein starker Luftstrom von unten nach oben säuselt, der die Plattform gefährlich ins Wanken bringt. Geschickt positionieren sich die Jungen so, dass sie den Druck des Luftstroms ausgleichen, um den Sturz zu verhindern. Wie Mike es sich schon denken konnte, legen sie gerade die Prüfung der Luft ab. Dabei scheinen von unten Luftströme nach oben zu blasen, wie das Wasser bei einem Geysir. "Wahhh … wo kam der Luststrom auf einmal her? Ist das die Luftprüfung?", fragt Hikari aufgeregt. "Ja! Ähm … Mike! Wie sollen wir von hier aus zum Treppengelände gelangen? Da liegen locker 10 Meter dazwischen. Ach ja! Wegen der Luftströme! Wenn du vor hast, die als Transportmittel zu nutzen, dann sieht unsere Lage noch schlimmer aus", ruft Hikaru ihm zu. In dem Punkt liegt Hikaru nicht ganz daneben. Der Plan mag vielleicht verrückt klingen, aber mit richtigem Zeitpunkt und Hilfsmittel würden sie es hier locker raus schaffen, weil ihm gerade eine noch besser Idee kam, als das Treppengelände zu nehmen. Von Außen sah es gerade nicht stabil aus, daher nimmt er lieber Plan B zu Hand. Dafür braucht er nur ein großes, stabiles Stofftuch. Auf der Steinplattform kann er in der Art nichts finden und somit klammert er sich an den letzten Strohhalm ihrer Rettung. Am Einstieg des Treppengeländes steht eine Kiste, dessen Inhalt mit einem zellstoffhaltigen Gegengenstand bedeckt wird. "Ich muss irgendwie dort rüber", plant er laut. "Was? Bist du lebensmüde? Du wirst …", Hikarus Blick führt nach unten, "… ganz sicher abstürzen, Mike!" Hikari bekommt das Gespräch mit: "Warte mal? Das kannst du nicht wirklich wollen. Oder?" Natürlich versteht er die Bedenken seiner Freunde, doch jetzt müssen sie mehr handeln, als weiter herumzudiskutieren. Er neigt seinen Kopf zu den anderen beiden und verwickelt sie in ein Gespräch über Plan B. Anfangs sind Hikari und Hikaru dagegen, aber Mike versichert ihnen, dass er alles tut, um da heil wieder rauszukommen. Mit gemischten Gefühlen stimmen die beiden seinem Plan zu und machen sich startklar. Von der Mitte aus rennen sie zu zwei Eckpunkten der Plattform, wobei das doppeltes Gewicht die Lage in in ihrer Richtung neigt, was Mike in den Augenblick ausnutzt und in der entgegengesetzten Richtung läuft. Als Mike zum Sprung ansetzt, atmen die Verwandten tief ein und dann schnell aus. Als Mike über die andere Eckspitze in Richtung Treppe springt, steigt unter ihm ein kraftvoller Luftzug auf und verstärkt seinen Sprung. Gleichzeitig bewegen sich Hikari und Hikaru schnell zurück zum Mittelpunkt, um das Gleichgewicht wiederzubekommen. Sanft landet Mike auf dem Holz. Ein Knarzen ertönt, doch das Treppengelände hält sein Gewicht. Seinen Freunden fällt ein Stein vom Herzen. "Das war eine reife Leistung, Mike", jubelt Hikari ihm zu. "Zum Glück geht es dir gut, aber das war erst die Hälfte", ruft Hikaru laut und winkt ihm zu. Mike schnappt sich schnell das Laken und gibt ihnen das Zeichen, die Luft zu beschwören. Noch einmal atmen die beiden tief durch, sodass Mike sicher auf die Plattform zurück kehren kann. Plötzlich beginnt das Gerüst unter der Plattform zu wackeln, wie bei einem Erdbeben. "Schnell, nehmt euch jeder eine Ecke des Lacken und haltet euch gut fest", ruft Kikari und sie folgen ihrer Anweisung eifrig. Zusammen holen sie tief Luft und aus den Tiefen erhebt sich ein Lufttornado. Der Widerstand füllt das Laken mit genügend Kraft zum Fliegen. Von der Platte aus erheben sich die Freunde in die Luft, während unter ihnen alles zusammen bricht, und sie werden immer höher getragen, bis sie einen Felsvorsprung entdecken und dort abspringen. Wieder auf festem Boden lassen sie sich fallen, sichtlich erleichtert über das Ergebnis der Prüfung. Vor Freude lacht Hikari: "Yay! Wir haben es geschafft! Wir haben die Prüfung des Windes oder so bestanden." "Puuhhh … das war Rettung in letzter Sekunde", meint Hikaru und Mike fordert dann: "Lass uns weiter gehen!" Hikaru und Hikari geben ihm recht. Um nicht zu riskieren, dass noch etwas Unerwartetes geschieht, gehen sie sofort weiter und betreten eine große Höhle, die von völliger Dunkelheit erfüllt ist ...       «(۝)»   "Aufwachen ihr Schlafmützen", ertönt die Stimme von Frau Yamanaka, "Wir fahren gleich zum Hotel! Also schön aufstehen! In 5 Minten geht es los." Einer nach dem anderen erwacht aus einem lebhaften Traum, welcher noch im Gedächtnis der Freunde brennt. Müde öffnen sie ihre Augen, wobei einige herzhaft gähne und die anderen strecken ihre Arme aus. Hikari blickt ihre Freunde erstaunt an. Jetzt befinden sie sich wieder in der Wartehalle des Flughafens, als ob ihr Abenteuer nie stattfand, es kommt wie ein Traum vor. Vor allem freut sie sich sehr, alle hier gesund wieder zu sehen. Verwirrt sieht ihr Cousin Hikaru ebenfalls die anderen an, um zu verstehen, was eigentlich passierte. Haben sie in Wahrheit alles nur geträumt? Auf der Suche nach dem Buck wandert Mikes Blick in die Runde und seine Vermutung erweist sich als richtig, da das Buch nach ihren erfolgreichen Prüfungen der Elemente seine Aufgabe erfüllt hat. Zu ihrem Glück und ihrem Erfolg richten Lilly und Jonas gleichzeitig ihren Blick nach draußen, doch kein Schnee rieselt vom Himmel auf die Wüste Sahara. "Na toll! Waren unsere Bemühungen jetzt völlig umsonst"?, schnauzt Hikaru enttäuscht. Mike korrigiert seinen Freund: "Falls wir wirklich dieses Abenteuer erlebt haben." Trotzdem wirkt seine Mimik gerade nicht erfreut und flucht leise vor sich hin. Sein bester Freund Jonas klopft ihn auf die Schulter. Für ihn bleibt eine Sache ein wahres Rätsel. Wenn es wahrhaftig nur ein Traum war, wieso erinnert sich jeder an die Geschichte und dann haben alle dasselbe Abenteuer geträumt. Das wundert Jonas schon, aber eins lohnt sich nach den rätselhaften Erlebnissen. "Anscheint ist deine Körbchengröße gewachsen, Lilly", räuspert Jonas verdächtig. Schlagartig errötet Lilly und faucht ihn an: "Du kleiner ... was fällt dir ein, über so ein Thema zu reden. Das nervt ... du nervst ... alles an dir nervt". "Ich habe dich auch lieb", gesteht Jonas gespielt wie in einer romantischen Szene. Das passt ihr überhaupt nicht und schimpft über sein Verhalten: "Werde mal erwachsen oder suche dir mal richtige Hobbys wie Bücher lesen". "Ach ... ich kann mich einfach nicht von dir trennen, mein Feuerkelchen", scherzt er amüsiert. Aus Gewohnheit packt sie ihn wieder am Kragen: "Wir oft soll ich es dir noch sagen! Gib mir keine Spitznamen." Hikaru und Hikari fangen an herzlich zu lachen. Die Themen in ihrem Streit sind einfach zum Lachen geeignet, während sie sich dumme Kommentare zu texten. Mike schmunzelt auch über die kleine Hassfreundschaft zwischen Lilly und Jonas. Gerade möchte Hikari aufstehen, als sie eine Schneekugel voe sich entdeckt. Unauffällig wandelt Mikes Schmunzeln zu einem Lächeln um. Das Schmuckstück haben sie doch bekommen. "Hm ... wo kommt die Schneekugel her"?, wundert sich Hikari und betrachtet die Kugel neugierig. Selbst Lilly fragt sich: "Vielleicht war das Abenteuer doch kein Traum! Ahhh! Jonas! Deine Hand?" Der Junge schreckt bei Lillys Lautstärke kurz auf, bis ihm ihr Hinweis klar wird. Verwirrung tretet bei den anderen Freunden auf. Lilly hält Jonas Hand und ihre Augen leuchten wie Sterne auf. Tatsächlich schützt ihr Halstuch noch seine Wunde aus der Feuerprüfung. "Es handelte sich doch nicht um einen Traum. Bei der Feuerprüfung verletzte sich Jonas ganz leicht an den Flammen und zum Schutz wickelte ich mein Halstuch um seine Wunde", erklärt Lilly grinsend. "Dann ... ist diese Schneekugel das Artefakt des Eises"?, glaubt Hikaru verblüfft. Mike sagt: "So sieht es aus! Schüttele die Schneekugel Hikari. Mal gucken was dann passiert". Das Mädchen nickt verständlich und schüttelt ordentlich die Schneekugel durch, wobei der Schnee durch die Kugel wild umher wirbelt. Gespannt beobachten sie das schneeweiße Treiben in der Schneekugel. Augenblicklich fangen die Menschen in der Halle laut durcheinander zu reden. "Seht mal dort! Es schneit! Es schneit tatsächlich hier ... in der Sahara." Die Menschen verlassen die große Halle, um das Naturwunder zu bestaunen. Auch die Freunde begeben sich nach draußen. Vom wolkigen Himmel rieseln Schneeflocken auf die Erde und verdecken den Sand mit einer dünnen Schneeschicht. Hikari streckt ihre Hand aus. Kleine Kristallflocken landen auf der Handfläche, in den Moment glaub sie immer noch nicht, wie der Schnee auf die Wüste und Stadt fällt. Wunder zu Weihnachten geschehen immer, egal wo man auf der Welt ist. "Das Beste kommt immer zum Schluss!"                 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)