Das Totenreich von Madam_black ================================================================================ Kapitel 15: Verwunderung - Schreckliche und erfreuliche Ereignisse? ------------------------------------------------------------------- Sichtwechsel zu Undertaker Als ich die Augen öffnete war es dunkel und ich befand mich mit ziemlicher Sicherheit in meinem Bett. Ich setzte mich auf und hielt mir den Kopf. Wie lange hatte ich geschlafen? Wie spät war es? Nach wenigen Minuten konnte ich mein Zimmer wieder sehen und auch das ich immer noch voll mit Blut war. Schlagartig wusste ich wieder was passiert war. Mondjäger, die Anderen, Claudias Hilferuf. Ich begann viel zu schnell zu Atmen und wollte aufstehen, doch mein Körper gehorchte mir nicht. „ Du bist wach.“, sagte eine mir vertrauliche Stimme. „Neru?“, fragte ich in die Dunkelheit meines Zimmers. Ein Schnipsen war zu hören und die Kerzen im Raum gingen an. Neru kam auf mich zu, setzte sich an den Rand meines Bettes und gab mir eine Tasse Tee. Ich nahm einen Schluck Tee und fragte dann: „ Wie lange habe ich geschlafen und wie spät ist es?“ Neru lächelte und antwortete mit einer ruhigen Stimme: „ Du hast 13 Stunden geschlafen es ist 3: 00 Uhr Morgens.“ „ Ist etwas währenddessen passiert und noch wichtiger was ist mit Claudia?“, fragte ich panischer. „ Ganz langsam. Du und der kleine Earl habt in Sachen Fragen stellen etwas gemeinsam. Nun während du geschlafen hast hat der Earl mich über die untere Welt ausgefragt. Er hat nach den Namen der Gebiete und deren Gebieter gefragt.“, ich nahm einen Schluck Tee „ Was hast du eigentlich bei dem Totenreich gesagt? Mich würde interessieren, wer es regiert. Ich meine klar der Tod aber wie ist sein Name?“, ich sah Neru in die Augen. Er zögerte und schien sich unschlüssig was er sagen sollte. „ Ich habe ihm gesagt das ich es nicht weiß.“ „Echt? Dabei ist er doch dein Alter Meister gewesen, wieso kennst du nicht seinen Namen?“ „ Der Tod war tot und deshalb wurde das Amt übergeben an wen weiß ich nicht.“ Mich wunderte die Antwort von Neru, da wir wirklich niemals über das Totenreich sprachen und wenn dann nur das Neru mal den Tod gedient hatte. „ Nun zu Claudia. Wir geben unser bestes sie zu finden aber bis jetzt in keiner Welt ein Treffer.“ ich seufzte. Wieso? Wieso meine Claudia? „ Sag mal Neru... Ich weiß ich nerve dich damit aber was habe ich gemacht nachdem ich von Vater aufgenommen wurde? Was habe ich gemacht? Wo war ich? Wieso habe ich mich umgebracht? Ich will es wissen!“,sagte ich. Meine Stimmlage hob sich leicht. Neru sah mir streng ins Gesicht. „ Du bist wie ein Kind. Schlaf jetzt ich wecke dich wenn Morgen ist.“,antwortete Neru und löschte das Licht. Nach einer Weile schlief ich auch wieder ein, aber mit der Angst das meiner geliebten Claudia etwas passiert war. Allein der Gedanke daran war mir zu wider. Wenn ich den erwische der ihr irgendetwas angetan hatte … oh ja der wird sich wünschen das nie getan zu haben. Als ich meine Augen öffnete war es bereits hell Draußen. Neru sahs an meinem Bett und sah mich an. „ Morgen.“,sagte er und stand auf. „ Wie geht es dir?“ Ich setzte mich auf und blinzelte bis sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten. „ Mir geht es wieder gut. Zumindest habe ich keine Schmerzen mehr.“,antwortete ich. „ Das freut mich. Zieh dich an und komm dann runter.“, sagte Neru und verließ damit auch schon das Zimmer. Ich stand auf und zog mich an. Ich trug meine übliche Kleidung, doch schon auf den Weg nach unten machte sich ein komisches Gefühl in mir breit, welches sich auch bestätigen sollte als ich die Tür zu meinem Bestattungsunternehmen öffnete. „ Nia?!“,fragte ich geschockt. Sie hatte im selben Moment die Tür geöffnet als ich den Raum betrat und sah mich mit einem verstörten Blick an. „ Eine …. Eine Leiche.... Sie haben eine Leiche gefunden.“,stotterte sie. Ich ging zu ihr und kniete mich vor ihr hin. „ Hatte sie eine Rose im Herz?“,fragte ich vorsichtig nach. Sie nickte nur. Ich sah zu Neru der im Türrahmen stand. „ Bringst du mich hin?“ Sie nickte erneut und lief langsam aus meinem Bestattungsunternehmen. Als ich ihr gefolgt war rannte sie los und ich ihr hinterher. Für ihr zartes Alter konnte sie ganz schön schnell rennen. Wir blieben vor einer großen Stadtvilla kurz stehen bevor sie in das Haus rannte. Ich lief ihr hinterher. Als Beamte von Scotland Yard sie aufhalten wollten rief ich: „ Lasst sie sofort los!“, und sie taten was ich sagte. Nia lief weiter, die Treppen hoch und blieb vor einem Zimmer stehen. Ihre kleine Hand legte sie auf diese Tür und sah zu mir. „ War Scotland Yard schon drin?“, fragte ich. „ Nein.“, sagte sie und holte einen kleinen Schlüssel aus ihrer Tasche. „ Woher...?“ „ Diese Familie wollte mich bei sich aufnehmen deshalb habe ich den Schlüssel.“ Sie überreichte mir den Schlüssel und ich steckte ihn in das dazugehörige Schloss. Ich zögerte kurz doch irgendwie wusste ich das mich wieder eine von Mondjägerns Opfern erwarten würde. Ich öffnete die Tür und sofort kam mir der Geruch von Blut entgegen, dieser Geruch war unerträglich stark. Wieder war das Zimmer voller Blut, wieder war es so kalt und wieder war auf der Leiche kein einziger Fleck. „ Ach du Scheiße.“,sagte Neru der mittlerweile direkt hinter mir stand. Ich betrat das Zimmer ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Ich lief direkt auf die Leiche zu, wieder eine Frau. Sie lag ordentlich da, ihre Haare ordentlich gekemmt, an ihrem Kleid keine einzige Falte, doch etwas fiel mir auf: eine, für das menschliche Auge unerkennbare, Narbe an ihrer Kehle. „ Diesmal war er unkonzentrierter als bei der letzten Leiche.“,ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich schaute mir die Frau weiter an. Sie hatte wie die andere Ähnlichkeit mit... Claudia. Mit meiner Claudia. Mir wurde klar wo Claudia war. Mondjäger hatte sie wahrscheinlich Entführt. Mist. Ich sah mich weiter im Zimmer um. Das zerbrochene Weinglas sowie die Weinflasche und das zweite, nicht zerbrochene, Weinglas fielen mir schon blad auf. Ich kniete mich vor das zerbrochene Weinglas. Es wirkte als würden die Scherben in Blut baden und der Geruch des Blutes vermischte sich mit dem markanten Geruch des Rotweins. Ich stutzte als ich die Feder , die die Farbe des Blutes angenommen hatte, bemerkte und auch das mit Rotwein und Blut vollgesogene Blatt Papier fiel mir kurz darauf auf. Ich nahm es hoch und las was darauf stand. Der Brief war an mich adressiert. „ Na? Was gefunden?“, sagte Neru und kam zu mir rüber. In mir stieg eine unfassbare Wut auf. Ich gab Neru den Zettel. „ Der Kerl fordert dich heraus.“,sagte dieser und gab mir den Zettel wieder. Mir war klar das er mir sagen wollte : wenn du gut genug bist halte mich auf bevor noch mehr sterben. Genau das wollte er mir sagen und nichts anderes. Ich stand auf und ließ Neru die Leiche tragen. Ich sah das er Fehler gemacht hatte ,aber wieso? Weshalb war er unkonzentriert gewesen? Ach egal. Bevor wir das Haus verließen, ging ich noch einmal zu Nia um ihr mein Beileid auszusprechen. Sie hatte sich an ihren neuen Vater geklammert und weinte. Als ich gehen wollte hielt sie mich an meinem Ärmel fest, als ich mich umdrehte, gab sie mir eine Kette und sagte : „ Sie soll sie tragen wenn sie beerdigt wird. Geht das ?“ Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Sie war so ein tolles Mädchen und es tat mir so leid das sie einen Teil ihrer neuen Eltern verloren hatte. Ich kniete mich zu ihr und streichelte ihr sampft über den Kopf. „ Sicher geht das.“, antwortete ich mit einer weichen und etwas tieferen Stimme als sonst. Ich sah zu ihrem Vater dieser Lächelte und versuchte vor Nia nicht zu weinen. „ Ich habe auch eine Bitte“, sagte er und ich stand wieder auf. Er übergab mir ein weißes Kleid und weiße Handschuhe. Ich verstand sofort und nickte als Zustimmung. „ Danke das sie sich um sie kümmern. Unsere Beziehung war zwar nicht die Beste aber … durch Nia fanden wir wieder etwas zueinander.“, leicht überrascht sah ich ihn an. Das war der Erste der sich bei mir für meine Arbeit bedankte und keine Angst vor mir hatte , wie die meisten anderen. „ Nia hat mir erzählt was sie für sie getan haben. Wirklich, vielen , vielen Dank.“, er machte eine leichte Verbeugung vor mir. „ Ach was nichts zu Danken. Ich mag es nun mal gar nicht wenn man Kindern etwas antut.“, ich sah zu Nia. Sie lächelte mit Tränen in den Augen. Kurz bevor in das Anwesen verließ, sagte Nias Vater das ich jeder Zeit in seinem Haus willkommen wäre. Es war schon erstaunlich wie unterschiedlich die Menschen waren. „ Du kommst wunderbar mit Kindern aus. Das erstaunt mich immer und immer wieder.“,sagte Neru als wir durch den Schnee liefen. Ich bemerkte das wir beobachtet wurden und ich drehte mich um. Auf dem Dach des Hauses sahs Grell und lächelte zu uns herunter und ich lächelte zu ihm hinauf. Er sprang zu uns runter und kam zu uns. „ Es gibt vieles was ich nicht verstehe.“,begann der Rothaarige , „ Eines dieser Sachen ist : Wieso mögen dich Kinder so?“ Er kam zu mir und sah mich an. Ich sah in den Himmel und antwortete. „ Ich weiß auch nicht wieso.“ „ Du wärst ein sehr guter Vater weißt du das?“,sagte Grell und ich musste kichern. Schließlich gingen wir gemeinsam. Ich sah mich noch einmal um und flüsterte: „ Egal wie grausam die Menschen auch sind es gibt immer welche die es schaffen nicht auf Vorurteile zu hören und sich ihre eigene Meinung bilden und egal wie grausam die letzte Nacht war , man muss sie vergessen , denn irgendwann muss die Sonne aufgehen und das Mondlicht in die Knie zwingen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)