Gravity Falls Drabbles von KiraNear (Drabblesammlung 2016) ================================================================================ Kapitel 1: Sushi ---------------- "Roher Fisch, kann man das wirklich essen?" Unsicher sah Mabel auf das sorgfältig zusammengerollte Inside Maki auf ihrem Teller. Stan wirkte ebenfalls nicht sehr überzeugt davon. "Ford, nichts gegen dich, aber das klingt schon sehr abenteuerlich!" Ford seufzte auf. "Anstatt an meinen Kochkünsten zu zweifeln, könntet ihr es einfach mal probieren. Das ist eine Spezialität aus Japan und sehr lecker." Vorsichtig, als wäre es giftig, bissen die beiden Zweifler ein Stückchen davon ab, nur um den Rest davon begeistert zu verschlingen. "Ford, du Lügner! Das ist nicht lecker, sondern genial!" Dieser lächelte, setzte sich dazu und begann ebenfalls zu essen. Kapitel 2: Erkältung -------------------- "Haa-haatschi!" Erschöpft rieb sich Dipper die Nase. "Deine Schwester hat recht, du niest wie ein Babykätzchen!" Dipper richtete sich auf und begann die Suppe zu schlürfen, die ihm gerade gereicht wurde. Die wohlige Wärme breitete sich in seinem Körper aus. "Eine Erkältung im Sommer ... das ist doch echt peinlich!" "Achwas, Dipper, das kann doch jedem mal passieren. Auch mir, da ist nicht viel schlimmes dabei", lachte sein Besucher. "Danke ... Wendy", sagte er mit roten Wangen in die Richtung seines Besuchers. "Öhm, ich glaube, ich lass dich mal alleine", sagte Stan, sich darüber wundernd, wie krank sein Großneffe wirklich war. Kapitel 3: Bücher ----------------- Es war vorbei, Bill war endgültig besiegt. Das Chaos wich immer mehr der Normalität, die Aufbauarbeiten waren im vollen Gange und die Menschen erholten sich vom Beinahe-Weltuntergang. Auch die Pines hatten damit begonnen, die Shack wieder vollzuständig zu richten. Während die anderen dabei miteinander quasselten, wich Dipper dem Blick seines Vorbilds aus, ging ihm aus den Weg. Bis dieser ihn vorsichtig darauf ansprach. "Dipper, was ist los? Warum weichst du mir aus?" "... Bill hat die Journals vernichtet. Es tut mir leid, Gronkel Ford, ich konnte ihn nicht aufhalten ..." "... schon in Ordnung, Dipper", dann umarmte tröstend er den weinenden Jungen. Kapitel 4: Videospiele ---------------------- "Uff, ist das langweilig ... ich hätte nicht gedacht, dass meine Eltern es schaffen, diese blöden Veranstaltungen noch öder zu machen ..." Ganz langsam ließ sich Pacifica auf den Boden nieder, an eine Wand gelehnt und wenig auf das Kleid achtend. Nach wenigen Sekunden ließ sie müde den Kopf auf ihre Brust sinken. "Sag mal Dipper, was machst du in deiner Freizeit, wenn du keine mystische Dinge erforschst?" Dipper überlegte, was er sagen sollte, dann meinte er lediglich: "Ich spiele Videospiele." Den Blick gen Boden sagte sie: "Erzähl mir was darüber!" Dipper wirkte überrascht, dann begann er von seinen Lieblingsspielen zu erzählen. Kapitel 5: Idiot ---------------- "Du bist so ein Idiot!" Frustriert saß Pacifica in ihrem Geheimversteck hinter dem Vorhang und warf wahllos kleine Gegenstände herum, die sie zu fassen bekam. Ständig musste sie an den Pines-Jungen denken, daran, wie er sie geküsst hatte. Und wie er mit seiner Schwester Gravity Falls verlassen hatte. "Was fällt dir eigentlich ein, Dipper Pines! Erst küsst du mich, dann verschwindest du und meldest dich nicht einmal? Du ... Idiot!" Schluchzend dachte sie an die letzten Erlebnisse, die sie zusammen hatten. Während des Weirdmageddons und danach. "Und ich bin ein Idiot, weil ich dich in mein Herz gelassen habe, Dipper!" Kapitel 6: Meine Schwester, mein peinliches Geheimnis und ich ------------------------------------------------------------- "Mabel, das wirst du nie und nimmer schaffen! Nicht, wenn ich es verhindern kann!" Schwer atmend stellte er sich seiner Zwillingsschwester in den Weg, diese machte jedoch nicht den Eindruck, als würde sie sich allzu leicht aufhalten lassen. "Dipper, komm schon. Sie weiß es mit Sicherheit bereits selbst, und es ist doch keine peinliche Sache. Jedenfalls nicht so sehr ... und wer weiß, vielleicht findet sie dich ja dann niedlich?" Dipper lief rot im Gesicht an, zog ihn dicht an seinen Körper heran. "Dennoch muss Wendy nicht wissen, dass ich wie ein Kätzchen niese", dabei bohrte er mit der Schuhspitze auf dem Boden herum. Die ganze Situation war ihm wie sein für ihn typisches Niesen unangenehm. Allein schon dass Wendy von seinen Gefühlen erfahren hatte, hatte ihn hunderte innere Tode sterben lassen. Sollte sie noch ein derartig peinliches Geheimnis von ihm erfahren, wüsste er nicht, wie er ihr gegenüber in Zukunft reagieren sollte. Möglicherweise hatte sie es bereits mal beiläufig gehört, doch er wollte kein Risiko eingehen. "Bitte, Mabel, ich ... tu dir auch einen Gefallen, wenn er nicht allzu groß ist", schlug er vor, was bei ihr Anklang fand. "Mein Schweigen gegen Eis für mich und Schwabbel", schlug das Mädchen vor. Kapitel 7: Freak ---------------- „Ford, hast du dich über Nacht in eine Prinzessin verwandelt, oder warum brauchst du jetzt so lange im Bad?“ Ungeduldig klopfte der kleine Stan an der Badezimmertüre. Sie war zwar nicht abgeschlossen, hatte jedoch keine Lust, schon so früh am Morgen von seinem Bruder angeschrien zu werden. „Ford, beeil dich, ich muss auch noch da rein! Du bist ja noch schlimmer als Mum!“ Keine Reaktion, sein Rufen blieb erfolglos. Stan seufzte und drückte sein Ohr gegen die Türe. Möglicherweise konnte er hören, was sein Bruder so lange da drin trieb. Zunächst konnte er nichts hören, erst als er sich konzentrierte bemerkte er das Stöhnen, gefolgt von Schmerzenslauten. „Was machst du da drin?“, man konnte ihm die Sorge aus jedem Laut heraushören. Er machte sich auf alles gefasst, als er die Türklinke herunterdrückte, doch auf das, was er sah, hätte er sich nie vorbeibereiten können. Sein Bruder saß, vorneüber gebeugt, auf dem Toilettendeckel und hielt eine Rasierklinge in seiner zitternden Hand. Ein flacher Blutstrom floss an seiner anderen Hand herunter, tropfte auf die hellen Fliesen. „Was zum Henker machst du da?!“, schrie Stan seinen Bruder entgeistert an. Riss ihm die Klinge aus der Hand, ohne Gegenwehr zu erleben. Anschließend drückte er ihm ein Handtuch auf die Wunde, bemerkte, dass die Wunde schlimmer aussah, als sie es tatsächlich war. „Bruder … ich bin ein Freak!“, sagte Ford mit schwacher Stimme. „Niemand sonst hat sechs Finger, nur ich …“ Ein lautes Klatschen erklang, ein roter Handabdruck zeichnete sich auf Fords Wange ab. „Und deswegen denkst du, es wäre klug, sich einfach die Finger abzuschneiden? Ford, du müsstest es doch besser wissen, du bist der Kopf von uns beiden. Dann bist du halt was besonderes, und? Sei stolz auf das, was dich besonders macht!“ „Du hast Recht“, sagte Ford und rang sich ein schwaches Lächeln ab. Hosted by Animexx e.V. 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