Neuanfang von Fee_chen (~Prolog) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- ~Kapitel 3~ Aus Sekunden wurden Minuten und es kam Takeru wie eine Ewigkeit vor, als Kari endlich eine Reaktion zeigte. Sie blinzelte mit ihren Augen und sah ihn an, als hätte er grade einen verrückten Vorschlag gemacht. Zugegeben, es war vielleicht ein bisschen verrückt ihr diesen Vorschlag zu unterbreiten. Aber es war die einfachste Lösung für ihr derzeitiges Problem. Ihre Wohnung war zur Zeit nicht bewohnbar und Ami brauchte jemanden, der sich um sie kümmerte, wenn er arbeiten musste. Und er konnte nicht immer bei seiner Familie und seinen Freunden herumfragen. „Lass mich los“, seufzte Kari leise, befreite sich aus seinem Griff und ging im Wohnzimmer auf und ab. Ihre Gedanken überschlugen sich, sie schaffte es nur schwer wieder klar zu denken. „Wie kommst du denn jetzt auf die Idee?“ „Es wäre doch das beste, in dieser Situation, oder etwa nicht?“, er zuckte mit den Schultern, steckte seine Hände in die Hosentasche und blickte auf den Boden. Kari war seine beste Freundin, sie kannten sich schon seit sie in der Grundschule waren. Für ihn wäre es überhaupt kein Problem ein paar Wochen mit ihr unter einem Dach zu wohnen. „Und Ami braucht jemanden der auf sie aufpasst, wenn ich Abends länger auf Arbeit bin. Und du hast grade selbst gesagt, dass es falsch wäre e jetzt an eine andere Person zu gewöhnen. Sie hat in den letzten Wochen schon genug durchgemacht.“ „Ja, ich weiß“, murmelte sie und rieb sich ihren Arm. Sie fühlte sich von seiner Idee ein bisschen überrumpelt, wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Keiner von ihnen hatte die Situation wirklich durchdacht. Sie hatte in seinen Augen gelesen, dass selbst ihm die Idee grade erst spontan kam. Er war einem Impuls gefolgt und hatte ihr diesen Vorschlag gemacht. „Lass mich eine Nacht darüber schlafen, okay? Ich muss darüber nachdenken.“ „Okay“, seufzte Takeru und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Ich will mich nicht mit dir streiten, Hika. Ich wollte dich einfach nur entlasten und habe nicht daran gedacht, dass es dir weh tun könnte, oder was ich Ami damit zu mute. Mein Vorschlag steht. Denk darüber nach und sag mir dann bescheid.“ Kari seufzte und lächelte Takeru an. „Wir haben schon eine Ewigkeit nicht mehr gestritten. Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit, mach dir keinen Kopf, Takeru. Gib Ami einen Kuss von mir. Ich melde mich morgen.“ „Komm gut nach Hause“, sagte Takeru, brachte Kari zur Tür und hielt ihr diese offen. „Und fahr vorsichtig.“ „Natürlich“, nickte sie mit dem Kopf. „Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Als Kari in ihrem Auto saß atmete sie tief durch. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und ging den Abend noch einmal, in ihren Gedanken, durch. Sollte sie wirklich bei ihm einziehen? Sie biss sich auf die Lippe und fragte sich, was sie eigentlich davon abhielt sein Angebot anzunehmen. Was hemmte sie so sehr, dass sie erst eine Nacht darüber schlafen wollte? Warum hatte sie nicht sofort ja gesagt, hatte ihre Sachen geholt und war vorübergehend bei ihm eingezogen? Takeru war der Mensch dem sie, neben ihrem Bruder, bedingungslos vertrauen konnte. Sie konnte sich auf ihn verlassen. Sie kannten sich in und auswendig, vertrauten sich und kamen miteinander aus. Sie waren beste Freunde und es war doch verständlich, dass beste Freunde sich aus der Patsche halfen. Und grade waren sie beide auf Hilfe angewiesen. Kari brauchte unbedingt eine Bleibe und Takeru brauchte jemanden der sich Abends um Ami kümmerte. Kari biss ihre Zähne zusammen und startete den Motor. Auch die Fahrerei würde ihr erspart bleiben, wenn sie das Angebot von Takeru annehmen würde. ɞ – εїз - ❣ - εїз - ɞ Erschöpft stand Kari vor der Tür ihres großen Bruders. Heute hatte sie einen Termin mit ihrem Vermieter, der sie über die Schäden informieren wollte. Auch die Handwerker waren heute den ganzen Tag in ihrer Wohnung gewesen. Sie betete, dass sie bald wieder in ihre Wohnung zurück konnte und der Schaden nicht so groß war, wie sie bereits befürchtete. Tai hatte ihr versprochen sie zu begleiten. Vier Augen sahen immerhin mehr, als zwei. Irritiert zog sie die Augenbrauen nach oben, als Mimi vor der Tür stand und ihr die Tür öffnete. „Mimi? Was machst du denn hier?“ „Oh, Tai und ich waren heute zusammen in der Stadt unterwegs und sind dann noch zu ihm gefahren.“ Mimi trat einen Schritt zur Seite, damit Kari in die Wohnung eintreten konnte. Sie spielte mit einer Strähne ihrer Haare, als Kari sie musterte. „Ihr habt gleich den Termin bei deinem Vermieter, oder?“ „Ja“, nickte Kari mit dem Kopf und seufzte laut. „Es ist das reinste Chaos. Ich bin eine erwachsene, junge Frau und wohne wieder bei meinen Eltern. Das ist alles so grotesk“, verdrehte sie die Augen und sah auf ihre Uhr. „Bin schon da“, sagte Tai, drückte seiner Schwester einen Kuss auf die Wange und wuschelte ihr dann durch die Haare. „Sollen wir dich noch nach Hause bringen?“, fragte er an Mimi gewandt, die mit dem Kopf schüttelte. „Ich wollte noch einen kleinen Spaziergang machen. Du kannst dich ja dann mal melden, wenn ihr mehr wisst“, sagte sie zu Kari und umarmte sie zum Abschied. „Ich drück dir die Daumen, dass du schnell wieder in deine Wohnung ziehen kannst. Wenn du Hilfe brauchst, sagst du bescheid, ja?“ „Mach ich“, lächelte Kari sie an. „Wir können nächste Woche einen Kaffee trinken gehen. Ami freut sich auch schon, wenn sie dich wieder sieht. Erst gestern hat sie davon geredet, dass sie mal mit uns allen schwimmen gehen will.“ „Das klingt super“, sagte Mimi lächelnd. „Wir sehen uns, Taichi.“ Sie hob die Hand zum Abschied und verließ dann die Wohnung. Kari drehte sich zu ihrem Bruder um und sah ihn grinsend an. „Mimi also, aha.“ Sie hatte die Arme vor ihrer Brust verschränkt und schaffte es nicht, ihr grinsen abzustellen. Auch nicht, als Tai etwas vor sich hin murmelte und die Augen verdrehte. Das könnte wirklich noch interessant werden, dachte sie sich. „Wollen wir dann los zu deinem Vermieter?“ „Ja“, verdrehte Kari die Augen. „Aber ich fahre“, sagte sie, als Tai nach einem Autoschlüssel greifen wollte. „Ich bring dich dann auch wieder nach Hause.“ „Von mir aus“, zuckte Tai mit den Schultern und öffnete seine Wohnungstür. „Ich weiß gar nicht was ich alle gegen meinen Fahrstil habt.“ Er schloss die Tür ab und lief dann mit Kari auf den Parkplatz. „Wir war es eigentlich bei Mama und Papa?“, fragte er und grinste sie dümmlich an. „Halt bloss die Klappe“, sie verdrehte die Augen und schnallte sich nebenbei an. „Es ist wirklich komisch wieder bei ihnen zu wohnen. Ich glaube sie freuen sich, aber irgendwie fühle ich mich wieder wie ein kleines Kind. Nicht mehr erwachsen. Es ist komisch“, seufzte sie und fuhr los. Tai suchte in ihrem Radio nach einem anderen Sender. Kindermusik war nun wirklich nicht seine Musikrichtung. „Natürlich freuen sie sich, dass du wieder zu Hause bist. Immerhin haben sie jetzt wieder eines ihrer Kinder um sich. Und sie sind bestimmt froh, dass sie dich wieder zu Hause haben und nicht mich“, grinste er. „Stimmt. Bei dir hätten sie wahrscheinlich wieder graue Haare bekommen“, murmelte Kari und konzentrierte sich auf den Verkehr. „Aber vielleicht bleibe ich ja nicht lange bei ihnen.“ „Wie meinst du das?“, fragte ihr Bruder, und runzelte die Stirn. „Ich denke du kannst jetzt ein paar Wochen nicht in deine Wohnung zurück? Ich habe deine Wohnung gesehen, Schwesterherz. Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie so schnell wieder bezogen werden kann?“ „Nein“, schüttelte sie schwach den Kopf. „Takeru hat mir angeboten bei ihm einzuziehen. Wir würden damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Immerhin braucht er auch jemanden für Ami. Er hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt ein Kindermädchen einzustellen.“ Kari verdrehte die Augen und trat aufs Gas. „Weil Ami ja auch grade eine fremde Person in ihrem Leben gebrauchen kann.“ „Fahr mal nicht so schnell“, lachte Tai und hielt sich vorsichtshalber am Griff fest. „Warum wollte er denn ein Kindermädchen einstellen? Immerhin bist du doch für Ami da, und auch wir anderen.“ „Weil er ein schlechtes Gewissen hat, dass einer von uns nach Arbeit sich immer wieder um Ami kümmern muss. Und ich muss dann Abends auch noch nach Hause fahren und alles.“ „Aber wir kümmern uns doch gerne um Ami. Für ein Kindermädchen wäre das ja der Job sich um sie zu kümmern. Ami wäre bestimmt nicht begeistert, wenn plötzlich keiner von uns mehr auf sie aufpassen würde.“ „Das habe ich Takeru auch versucht klar zu machen. Deswegen hat er ja den Vorschlag gemacht, dass ich bei ihm einziehen soll. Ich wäre dann da, um auf Ami aufzupassen und hätte ein Dach über dem Kopf. Denn, seien wir mal ehrlich, ich kann keine sechs Wochen, oder länger, wieder bei Mama und Papa wohnen. Da werde ich ja irre dabei.“ Wieder lachte ihr Bruder. „Ich weiß was du meinst. Und was spricht dagegen zu Takeru zu ziehen? So ganz entschlossen klingst du ja noch nicht.“ „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, seufzte sie leise und setzte den Blinker. „Wir haben uns gestern Abend gestritten. Was heißt gestritten, eher eine kleine Meinungsverschiedenheit, weil ich wirklich nicht davon begeistert bin, dass er schon darüber nachdenkt ein Kindermädchen einzustellen. Ich weiß, dass Ami bei ihm an erster Stelle steht und er nur das Beste für sie will. Ich weiß auch, dass er ein schlechtes Gewissen hat, weil ich Abends immer noch nach Hause fahren muss, aber trotzdem. Außerdem glaube ich, dass er das einfach so aus einem spontanem Impuls heraus vorgeschlagen hat. Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“ „Nur, weil ihm die Idee spontan gekommen ist, muss sie ja nicht gleich schlecht sein“, zuckte Tai mit den Schultern. „Außerdem ist der Schaden ja auch erst gestern in deiner Wohnung passiert. Natürlich ist der Vorschlag dann spontan, aber eigentlich wäre es doch die Perfekte Lösung, oder etwa nicht? Es wäre jemand da für Ami und du müsstest nicht mehr bei Mama und Papa bleiben.“ „Ja, ich weiß, aber ich weiß trotzdem nicht, was ich machen soll.“ „Hör zu, wir fahren jetzt erst einmal in deine Wohnung, hören uns an was dein Vermieter zu sagen hat und dann gehen wir etwas essen und gucken, was du machst. Vielleicht kannst du die Wohnung ja auch nächste Woche schon wieder beziehen“, sagte Tai, klang dabei aber wenig überzeugend und wich ihrem Blick aus. Wortlos fuhr Kari auf den Parkplatz. Noch immer wusste sie nicht, ob sie wirklich zu Takeru ziehen sollte, dabei sprach eigentlich so vieles dafür, dass sie zu ihm und Ami ziehen sollte. Mit einem Schlag wären ihre Probleme damit gelöst. Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich jetzt auf das treffen mit ihrem Vermieter zu konzentrieren. Über Takeru konnte sie später noch nachdenken.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)