Von Asen & Devas von Flos_Sapientiae ================================================================================ Kapitel 20: Kapitel 20.Heimkehr und Antworten --------------------------------------------- Die Schifffahrt verlief auch ohne Zwischenfälle, nur die Angst vor Sebastian und die Wehmut unsere Freunde in England verlassen zu haben, nagte an uns. Würde Sebastian uns folgen? Er will Rache, das war gewiss. Wie knapp vor einem Jahr dauerte es einen Tag und eine Nacht bis wir in Rotterdam ankamen und umstiegen und wieder dauerte es einen Tag und eine Nacht bis wir in Bonn umstiegen und weiter nach Koblenz fahren. Ein halber Tag dauerte die Fahrt nach Marburg, von da aus gingen wir zu Fuß Richtung Birrekopp. Auch wenn der Schnee tief war und immer wieder kalte Winde um uns peitschten, wollten wir nicht weiter warten, nur nach Hause! Zu Mama! Weil der Winter in England milder ist, und wir so den deutschen Winter unterschätzt hatten, war es kräftezehrend. Auch die Nacht gingen wir durch, immer wieder spürte ich die Henna-Runen aufglühen und mir Kraft geben, was mir für Lieschen leidtat, weil sie ihre Kraft gab, aber wir erreichten unser Heimatstädtchen Birrekopp. Durch den Schnee und Wind stapfend fanden wir automatisch die richtigen Straßen, bibbernd fanden wir auch das richtige Haus, natürlich waren alle Lichter aus gewesen. Deshalb gingen wir einmal um das Haus herum und klopften heftig an die Fensterläden, wo dahinter das Schlafzimmer unserer Mutter war. „MAMA! MAMA! WACH AUF! BITTE LASS UNS REIN!“ Dann erklang ein Ruckeln und die Läden wurden geöffnet. „…Was soll dieser Lärm, mitten in der Nacht, ihr ungezogenen…“ „Mama!“ „Wiebchen?! Lieschen!? Warte! Moment, ich lass euch rein!“ Auch wenn wir schon halb steif gefroren zur Haustür schlurften, hörten wir drinnen schnelle Schritte und wie die Haustür entriegelt wurde. „Kommt rein, kommt rein! Oh Gott! Ihr seid schon ganz blau!“ Mama war selbst im Nachthemd, Morgenmantel und Schlafhaube gekleidet mit einer Öllampe in der Hand, als sie uns rein ließ. Ihre Augen waren voll Schrecken und Sorgen aber ohne Müdigkeit, obwohl sie grade noch geschlafen hatte. „D…d…danke Mama…“ „Kommt in die Küche, der Herd müsste noch warm sein und zieht die nassen Kleider aus! Ich hole euch trockene Unterwäsche und Nachthemden. Dann mach ich auch Wasser warm damit ihr eure Füße aufwärmen könnt.“, sagte Mama sofort ohne eine Spur von Müdigkeit. „Mama… hast du was zu essen?“, fragte ich hungrig. „Besonders, hast du Fleisch?“ „Hmmm… ich müsste gepökelte Rinderzunge haben… ansonsten habe ich nichts Fleischiges mehr… aber ich habe auch Steckrübeneintopf…“ „Nein! Keine Zunge! Ich will nichts vom Rind! Aber kann ich den Eintopf haben?“, sagte ich, obwohl mein Körper was anderes sagte. „Ok? Na gut, den Eintopf sollst du haben, so viel wie du magst.“, sagte meine Mutter verwirrt und warf einen Holzscheit in die Glut des Herdes nachdem sie ein bisschen mit dem Schürhaken darin gestochert hatte. „Konvertierst du zum Hinduismus oder warum willst du die Zunge nicht?“, fragte Lisabeth als unsere Mutter aus der Küche gegangen war, um trockene Kleider zu holen. „Nein, aber es wäre respektlos gegenüber Agni, dass sein Kind mit Rindfleisch genährt wurde.“ „Es scheint du findest dich langsam mit deinem Zustand ab.“ „Ändern kann ich es ja nicht!“ „Was kannst du nicht ändern, Schnakenhälschen?“, fragte Mama als sie zurück kam. Wir beide verstummten peinlich berührt und sahen uns an. „Was ist denn eigentlich los? Warum habt ihr nicht geschrieben, dass ihr kommt? Und hättet ihr nicht bis morgen warten können, anstatt mich nachts aus dem Bett zu holen? Und, vor allem: Solltet ihr eigentlich nicht im Frühjahr kommen? Im April? Es ist doch kurz vor Weihnachten, also warum… WIGBURG!!! Was hast du mit deiner Hand gemacht?!“ Mama hatte den Verband an meiner Hand entdeckt und dass auch rötliches Wundsekret durch den Verband gesickert ist. Schon rupfte sie den Verband ab und sah meine Wunde vom Messer damals beim Angriff in der Villa. „Wer hat dir das angetan?!“, fragte meine Mutter mit vor Zorn brennenden Augen. „Der der meinen Geliebten getötet hat.“, antwortete ich mit ebenso brennenden Augen. „Was?“ „Mama… Das ist eine lange Geschichte…“, sagte Lisabeth. „Zuallererst: Wir mussten aus England fliehen.“ Mama blieb die Luft weg und sie brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen. „Zieht erst mal eure nassen Kleider aus und die hier an. Wärmt euch auf und isst was, bevor ihr alles erzählt, ich mach eure Betten fertig.“ „Danke Mama. Vielen Dank.“ Das war eine Erleichterung die durchnässten Kleider abzulegen und in warme, trockene Unterkleidung und Nachthemd zu schlüpfen. Später in der Wohnstube, saßen wir am Tisch, eingehüllt in dicken Decken, die Füße in Eimern voll warmen Wassers und Steckrübeneintopf essend, während wir erzählten was passiert ist. „...Ihr wurdet angegriffen?!!“, schrie Mama entsetzt, wir nickten. „Agni wurde... weil... er wollte seinen Herrn beschützen. Und... ich weiß nicht wie ich das geschafft habe, aber... Mama...ich... ich habe Wodans Macht nutzen können um ihn zurück ins Leben zu holen obwohl er weder mein Königskandidat ist, noch ich mein Leben dafür hergegeben habe, obwohl ich bereit war es zu geben.“ „Du hast... Seltsam... Da müssen wir morgen mit deiner Großmutter reden. Das kann nicht sein dass du die erste Augenträgerin bist, die bei einer Wiederbelebung überlebt hat... und dazu bei einem der nicht dein König ist.“ „Mit Oma müssen wir sowieso reden...“, sagte Lisabeth und ich senkte beschämt den Kopf. „Wieso? Ist noch etwas mit Runenmagie passiert?“ „Nein.“,sagte Lisabeth, obwohl es mir grad lieber wäre, dass sie den Mund hält. „Wir brauchen sie als Hebamme.“ „Was?! Wigburg?“, fragte sie verwirrter und starrte nun mich an, weil ich den Kopf gesenkt hielt. „Mama... ich... ich bin... aber ich schwöre, Agni hat mich nicht gezwungen oder mit Gewalt genommen! Ich habe mich ihm freiwillig und aus Liebe hingegeben... und... jetzt...“ „Ich lege für Agni meine Hand ins Feuer.“, sagte Lisabeth. „Er ist ein guter Mann, der so was niemals tun würde. Eher stirbt er noch einmal und endgültig, als dass er ihr wehtut oder gegen ihren Willen handelt.“ „Du bist schwanger?!!!“ Mama fiel fast in Ohnmacht. „J... ja...“ Ich zitterte ängstlich, während Mama zuerst gar nichts sagte. Nachdem sie den Schock etwas verdaut hatte, fragte sie uns beide:“Seid ihr euch ganz sicher, dass er ein guter Mann ist?!“ „Ja!“, sagten wir beide gleichzeitig, Mama schwieg nochmal, holte Luft bevor sie antwortete:“Also gut... Ich glaube eurem Urteil... und den liebst du, Wigburg?“ „Ja! Und er mich!“,sagte ich mit seligen Lächeln. „Sie ist fast seine Göttin.“, feixte Lieschen bevor ich sie anzischte, mit einer Mischung aus größtenteils Verlegenheit und klein bisschen Wut. Mama beruhigte sich dadurch. „Ok... hoffentlich lerne ich mal den Mann kennen, der mich zu einer Oma gemacht hat!“ „Aber der Grund warum wir fliehen mussten ist... Sebastian... glaubt wir sind sein Besitz weil... Er hat Lisabeth als sie schlief... und mich hatte er in die Wäschekammer gezerrt, mir die Kleider vom Leib gerissen und...“ „ER HAT EUCH VERGEWALTIGT?!!!“ Mama fiel vom Stuhl und begann zu weinen. „Nein! Nein!! Meine Kinder...! Ich hätte euch nicht gehen lassen sollen! Ich wusste, dass was passieren würde!! Ich könnte eurem Vater den Schädel einschlagen! Er ist schuld, dass ihr in die Fänge dieses Monsters geraten seid, dieser verfluchte Mistkerl hätte die Schulden seines Vaters abarbeiten sollen und nicht... Wigburg!“ Schon sah sie mich mit Entsetzen an. „Bist du dir sicher, dass das Kind in dir nicht doch...“ „Sebastian tat es im März... und mein Bauch sagt da was anderes...“ Mama atmete erleichtert auf. „Gott sei dank... Gott sei dank...“ „Er wurde richtig wütend wie er herausfand dass Lisabeth mit Soma und ich mit Agni zusammen gekommen waren... und dass ich... nun ja... in anderen Umständen bin... Seitdem er uns das angetan hat, sieht er uns als seinen Besitz an und...“ „...er weiß was wir sind...“,beendete Lisabeth den Satz kreidebleich. „Was? Er kennt unser Geheimnis?“ „Er weiß dass wir Walas sind. Und noch schlimmer... er ist ein Teufel! Wirklich!“ Lisabeth zitterte bei ihren eigenen Worten. „Was? Das kann nicht sein!“ „Doch! Er bewegt sich unnatürlich schnell, ist übermenschlich stark und hat auch rot leuchtende Augen und spitze Zähne, wenn er seine teuflischen Kräfte benutzt! Meist sieht er aber wie ein schwarzhaariger Mann im Frack aus.“,erklärte ich meiner Mutter während ich ihr auf die Beine half, aber sie setzte sich gleich auf den Stuhl weil ihre Knie wackelten. „Nachdem was er uns angetan hat, denkt er wir sind sein Eigentum und wollte dass wir ihn zum König machen, offenbar über die Dämonen.“ „Verstehe... er hat vielleicht versucht euch zu manipulieren indem er euch eingeredet hätte, dass ihr ihn angezogen und gereizt hättet und er deshalb nicht anders konnte und er euch eigentlich mag... Typische Ausrede solcher Schweine!!! Gut, dass ihr das nicht glaubt!“ „Wir waren ja schon verliebt, deshalb hätten wir es nicht geglaubt.“, bekräftigte ich nur Mamas Aussage. „Oh je, oh je... Warum habe ich euch nur gehen lassen? Bitte verzeiht mir, dass ich euch nicht beschützen konnte...“ Dabei weinte Mama herzzerreißend. „Mama...“ „Nicht weinen... Du kannst nichts dafür... du musst nicht um Verzeihung bitten...“ Nur langsam hörte Mama auf zu weinen. „Ich... ich bin froh, dass ihr heil nach Hause gekommen seid... Legt euch ins Bett... schlaft so lange ihr wollt, ich werde morgen Oma holen, damit sie dich untersucht, Wiebchen...“ „Ja Mama...“,sage ich und fühlte nun, dass ich müde wurde. „Danke Mama, ich bin auch sehr müde...“ Und endlich konnten wir uns in unsere Betten legen, die durch metallene Wärmflaschen schön warm waren. Es fühlte sich etwas seltsam an wieder in den eigenen Betten zu schlafen, nach einem Jahr fern der Heimat. Mama stattdessen konnte überhaupt nicht mehr schlafen für den Rest der Nacht. „...Hmmm... Das Herz schlägt so gut wie erwartet. Erstaunlich, wenn man bedenkt was für Strapazen ihr hinter euch hattet... Hmmm... ich denk aber trotzdem, dass dein Kind recht klein werden wird. Oder wie groß ist der Vater?“,fragte meine Großmutter als sie mit einem Pinard-Rohr meinen Bauch abgehorcht hatte. Sie war noch vor Sonnenaufgang von unserer Mutter aufgesucht worden und zu uns gekommen. Nachdem wir alles erzählt hatten, auch das mit Sebastian, hatte sie begonnen mich zu untersuchen. „Ähm... größer als Papa...“, antwortete ich auf ihre Frage. „Oh!“, gab meine Mutter erstaunt im Hintergrund von sich. „Und ich dachte schon dein Vater wäre groß... Bei deiner Geburt hatte ich deshalb Angst, Schnakenhälschen...“ „Martina!“, ermahnte Oma. „Mach ihr nicht noch mehr Angst als ohnehin schon! Außerdem hast du es auch geschafft, trotz dass sie recht groß war, also denke ich dass Wigburg das auch schaffen kann. Und so wie ihr Bauch grad aussieht, wie leise das Herzchen ist trotz, dass es kräftig schlägt und die Strapazen nach allem was die Mädchen erlebt haben, wird das Kind recht klein sein, aber gesund wenn nichts passiert.“ „Die Henna-Runen haben richtig gut gewirkt Oma!“,sagte Lisabeth, drehte mich um und hob mein Unterhemd bis in den Nierenbereich hoch. Oma und Mama staunte. „Was ist das?! Das... das ist doch nicht aufgemalt?“, sagte Oma immer mehr und mehr erstaunt, als sie mit den Finger drüber gefahren ist. „Das sieht ja aus wie runenförmige Muttermale! Wie habt ihr beide das gemacht?!“, fügte Mama zu als sie selber mit dem Finger drüber ging. „Doch Oma, es ist aufgemalt. Aber diese Paste aus dem Pulver gemahlener Henna-Blätter und unserem Blut, hat mit der Haut reagiert. Der Zauber ist seitdem aktiv.“, sagte ich. „Und laut dem was Wigburgs Geliebter über diese Paste erzählt hat, hält das bis zu 6 Wochen, solange man nicht zu kräftig schrubbt. Deshalb kam ich auf die Idee. Das hat geholfen körperlich anstrengende Arbeit zu machen ohne dass was passiert ist. Wenn ich das mal demonstrieren darf? Entschuldigung, Schwesterherz...“ Und trat mir mit voller Wucht in den Bauch, dass ich zurück stolperte und ein roter Abdruck von ihrem Schuh auf meinem Bauch zurückblieb. „Aua!!!!“ „LISABETH, BIST DU WAHNSINNIG?!!!!!“, schrie Oma während Mama mich auffing, dann sah sie aber die Runen auf meinem unteren Rücken aufglühen und der Abdruck auf meinem Bauch verschwand. „He... Das... das funktioniert?!“ „Das muss ich überprüfen!!“ Und Oma legte das Rohr wieder an meinen Bauch. Nach einer Weile, entspannte sich ihr Gesicht. „Puh... Das Kleine hat sich ordentlich erschreckt aber das Herz schlägt wieder normal... Hmmm... Es sieht so aus als ob du nicht mal einen blauen Fleck bekommen wirst!! Wirklich erstaunlich!!!“ „Ja... auch die Schmerzen sind auch wieder weg. Aber Lieschen...“,sagte ich grinsend zu meiner Schwester. „...lass das nicht Agni hören, dass du seine Göttin getreten hast.“ „Ne, ich werde schon nix sagen!“,lachte sie. „Hach... wie gerne würde ich wissen ob ich ein Enkelsöhnchen oder -Töchterchen bekomme!“, quengelte meine Mutter und wippte aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. „Tja, dass werden wir erst am Tage der Geburt herausfinden. Und Nein! Das kann man nicht mit Ernährung und so beeinflussen. Wer sich diesen Quatsch ausgedacht hat frage ich mich immer wieder.“, sagte Oma, während sie eine Einkaufsliste schrieb. „Ich... ich hoffe es wird ein Junge...“,sagte ich ängstlich und zog mich dabei an. „Warum?“,fragte nun meine Mutter. „Will dein Geliebter einen Sohn?“ „Wie denn wenn er nicht mal weiß, dass er Vater wird?! Nein... Wenn ich eine Tochter bekomme und sie unsere Kräfte erbt... Sebastian könnte sie entführen und ausnutzen um König zu werden!!“ „Glaubst du ein Sohn macht es besser?“, sagte Oma ernst und stand von ihrem Stuhl und ihrer Einkaufsliste auf. „Jungs erben doch nicht die Wala-Kräfte, oder?“ „Das stimmt, aber vielleicht könnte dieser Teufel ihn auch entführen und als persönlichen Racheengel gegen dich erziehen, oder vor deinen Augen töten, nur um dich zu quälen. Egal was es wird, er kann dieses Kind für seine Zwecke verwenden!“ Ich weinte weil ich nicht darüber nachgedacht hatte. „Egal was es wird, ich freue mich drauf.“, versuchte Mama mich zu trösten. Ich wusste sie meinte es ernst, weil sie Kinder über alles liebte und gerne mehr als zwei Kinder gehabt hätte. „Vielleicht, mal angenommen es wird ein Mädchen, bekommt sie die Wala-Kräfte nicht. Weil ihr Geliebter ja Kali geweiht ist und in ihrem Herrschaftsgebiet geboren wurde, wie dessen Vorfahren.“, mutmaßte Lisabeth. „Hmm... kann sein...“, sagte ich, etwas beruhigt. „Das glaube ich nicht.“,widersprach Oma. „Zuerst, bis vor kurzem wusstet ihr beide nichts von euren Kräften und wurdet christlich erzogen. Ich bin schon froh dass ihr euer Erbe angenommen habt und es nutzt. Zweitens, Lydia von Sachsen, die erste unseres Zweiges von unserem Familienstammbaum, war die Tochter vom Sohn einer walisischen Sklavin und er glaubte an Avalon.“ „von Sachsen?“ „Nur um sie von ihrer Großmutter, Lydia von Wales, zu unterscheiden. Darum glaube ich nicht, dass es nicht vererbt wird wegen der Göttin deines Geliebten, Wigburg.“ „Das mag sein, Mama.“, fügte meine Mutter hinzu. „Aber sowohl in Dänemark, wo Lydias Mutter herkam, als auch im alten Germanien, wo Lydia geboren wurde und unser Zweig nach ihr lebt, hatte Wodan großen Einfluss. Ich bezweifle, dass das in Indien so ist.“ „Allerdings ist Wodan ein Wanderer und könnte dadurch auch woanders Einfluss gewinnen.“, sagte Oma nachdenklich. „Wer weiß... Wodan ist Gott des Todes, genauso wie Kali. Beide geraten auch in Ekstase. Spricht für eine Vererbung, für den Fall, dass es ein Mädchen wird, weil sich beide da ähneln.“, sagte wiederum Lisabeth nachdenklich. Auch ich dachte kurz nach. „Oma... wegen der Macht Wodans... mit der ich meinen Geliebten...“ „Hmmm...In welcher Beziehung steht er zu deinem König?“, fragte meine Großmutter. „Naja... Soma hat ihn das Leben gerettet und ihn bekehrt und seitdem sieht er in ihm einen Gott. Immerhin hat er sich für ihn geopfert...“ „Ja, das kann ich nur bestätigen.“, bekräftigte Lisabeth. „Also das klingt nach einem guten Schwiegersohn für mich.“, meinte meine Mutter beeindruckt. „Mama!“ Ich war rot im Gesicht. „Vielleicht eben wegen dieser Bindung zu deinem König, warst du in der Lage ihn wieder zurück zu holen, obwohl du ihn nicht gewählt hast. Aber warum du das überlebt hast, kann ich mir auch nicht erklären. Wie auch immer! Das wichtigste ist, dass das Kind gesund und wohlbehalten zur Welt kommt. So! Lisabeth...“ Oma gab ihr die Einkaufsliste. „...Du gehst zum Krämer und Markt und holst alles was auf der Liste steht.“ „Braucht man das alles für eine Schwangerschaft?“, fragte sie als sie hauptsächlich Stoff, Binden und Salbe fand. „Nicht alles, aber die Leute könnten Verdacht schöpfen wenn du das holst was ich auf meiner Liste habe. Als Hebamme, brauche ich täglich bestimmte Kräuter gegen Übelkeit, Wassereinlagerungen und andere typische Wehwehchen in der Schwangerschaft, so würde niemand Fragen stellen.“ „Verstehe...“,sagte Lisabeth und ich senkte den Kopf. „Ja, Wigburg! Auch wenn es dir widerstrebt aber du musst dich verstecken, sobald dein Bauch beginnt anzuschwellen. Ein bisschen können wir mit Kleidung und dran gebundenen Stoffballen kaschieren, aber nicht für ewig.“ Ich seufzte frustriert. „Manno! Aber... ja, stimmt...“ „Und deinem Vater werde ich schreiben, Wigburg. Auch damit ihr euer Erbe bekommt und ihr später nach Indien könnt.“ „Mama! Bitte nicht!“, wimmerte ich. „Auch vor ihm kannst du es nicht ewig verstecken. Er muss auch mal lernen, dass ihr eigenständige Menschen seid und nicht seine Schachfiguren! Weil was nützt es ihm, dass ihr irgendwelche reichen Schnösel heiratet? Die Liebe und Anerkennung von seinem Vater kann er jetzt erst recht nicht bekommen weil er tot ist, mal abgesehen, dass er selbst zu Lebzeiten es nicht geschafft hat. Ob er nun will oder nicht, Wigburg du musst ihm die Wahrheit sagen!“ „Aber ich... er... er...!“ „Keine Sorge Schwesterherz. Ich steh dir bei! Wie versprochen!“ „Aber er hat... und ich...! Urgh...!“ Damit würde mein Lügenkonstrukt auf sehr hässliche Art zusammenbrechen weil ich ja sowohl meinen Vater als auch meine Schwester belogen habe. „Mach dir absolut keine Sorgen, Schnakenhälschen. Wir kriegen das hin.“ Aber ich seufzte erneut frustriert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)