Malstrom von UAZ-469 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Das war der „Spanish Ladies“-Remix von den Sea Dogs, einer unserer vielen Boarding Hits! Nur hier, auf Buccaneer Records Radio, auch als Podcast erhältlich! Und nun raffen wir die Segel kurz für die Nachrichten um Elf …“ Ein Knopfdruck später und das Radio verstummte. „Macht nichts Karl, der DJ ist sowieso schlecht“, meinte die KI des Autos zum Fahrer, „Ich werde wohl nie verstehen, warum du dir diesen Sender anhörst. Was die mit den wunderbaren Klassikern anstellen, geht auf keine Kuhhaut.“ Der Mann schnallte sich ab, kratzte sich am Oberlippenbart und überprüfte noch vor dem Ausstieg im Rückspiegel, ob er etwas im Gesicht hatte. Er mochte zwar kein Haus des gehobenen Establishments aufsuchen, doch wollte er stets beim Verkäufer einen guten Eindruck hinterlassen. Um „geringwertige“ Objekte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke ging es nicht – es war diesmal ein Gegenstand, der idealerweise Dekaden halten und zuverlässig seinen Dienst verrichten sollte. Dabei an einen Verkäufer zu geraten, der einen Interessenten aufgrund des schlampigen Erscheinungsbildes des Hauses verwies oder aus schlechter Laune heraus ein bewusst kurzlebiges Produkt absetzte, konnte die Vorfreude rasch umkehren lassen. „Aber Viktor“, entgegnete er, „Die anderen Sender sind auch nicht viel besser. Ihr Portfolio besteht gefühlt aus nur fünf Liedern, weil immer und immer wieder die aktuellen Hits bis zum Erbrechen gespielt werden. Wenn sie dann niemand mehr hören kann, nimmt man sie aus dem Programm und die nächsten Songs werden ausgeschlachtet.“ Mit diesen Worten nahm er die Pistole aus dem Fußraum, stieg aus und schloss die Tür. Draußen warf er einen letzten Blick auf den Wagen, den alle immer „Elefantenrollschuh“ nannten. Weder wusste er, wie das Fahrzeug zu diesem Spitznamen kam, noch ob vier Exemplare einen Elefanten überhaupt tragen konnten, ohne zusammenzubrechen. Aber das brauchte ihn jetzt nicht mehr zu kümmern, denn gleich würde er endlich diesen Totalschaden gegen ein jüngeres und beständigeres Auto tauschen. Lange hatte er schon aufgegeben, die Zeitpunkte zu zählen, in denen ihn die Motorkontrollleuchte mittels lautem Piepen erschreckt hatte. Wie oft hatte er nach dem Wocheneinkauf vor dem winzigen Kofferraum gestanden und gerätselt, wie er die Waren dort verstauen sollte. Wie viel Geld hatte er für Tankfüllungen ausgegeben, da der Wagen aus Gründen, die wohl nur die Konstrukteure selber wussten, mehr schluckte als der Bus seines Nachbarn. Wie häufig strandete er auf dem Weg zur Arbeit, weil der Keilriemen gerissen war. Ganz zu schweigen davon, dass die Dimensionen des Cockpits für die Pistole im Holster sehr unglücklich waren, sodass er die Waffe in den Fußraum legen musste, wenn er den Tag nicht mit Blutergüssen beenden wollte. Heute war endgültig Schluss mit dem Leid! So zumindest hoffte er es. Ein nahegelegenes Turbinengeräusch lenkte seine Aufmerksamkeit zur Straße, wo ein großer Panzerwagen vorbeifuhr, das schwere Maschinengewehr einen Moment lang auf ihn gezielt. Dies richtete sein Augenmerk zu den Gebäuden auf der gegenüberliegenden Seite, hässliche Betonklötze mit zerbrochenen Fenstern. Baugerüste umgaben die gerissenen, löchrigen Fassaden und die Arbeiter, mehr oder weniger eifrig, schickten sich an, den alten Glanz, der unter dem Schmutz teilweise zu erkennen war, bestmöglich wiederherzustellen. Auch wenn dies manchmal bedeutete, irreparabel beschädigte Gebäudeteile abzureißen und neu zu errichten, den gewöhnungsbedürftigen Ergebnissen zum Trotz. „Und du denkst, dass du bei ihm etwas Geeignetes finden wirst?“, fragte Viktor, wie die künstliche Intelligenz genannt wurde, skeptisch, „Er ist ja nicht der einzige Gebrauchthändler, den wir besucht haben. Bei seiner mickrigen Auswahl halte ich es für äußerst unwahrscheinlich.“ Karl senkte das Haupt und seufzte. Eigentlich stimmte er der KI ja zu, doch was war die Alternative? Die ganze Stadt hatte er bereits auf der Suche nach einem Auto abgesucht, das mehr als zwei Plätze bot, geschweige denn bezahlbar war. Eines, mit dem er nicht mehr länger mit seiner Frau, Tanja, diskutieren musste, wie sie ihr Neugeborenes bei längeren Fahrten mitnehmen sollten. In Ermangelung einer besseren Antwort erwiderte er darum: „Du hast ja Recht, aber hast du einen besseren Plan? Und sag' bitte nicht, dass wir den kleinen Maik im Kofferraum mitnehmen sollen.“ „Rational gesehen wäre es besser gewesen, in der Wohnung zu bleiben statt sich für den Traum eines eigenen Hauses in die Schulden zu stürzen. Dann hätt...“ „Vergiss es“, unterbrach ihn Karl streng mit schüttelndem Kopf und wedelndem Zeigefinger, „Das haben wir schon so oft diskutiert und wir bleiben dabei, dass es die beste Entscheidung für uns alle war.“ „Tja“, sagte Viktor daraufhin, „Dann bleibt euch bis jetzt wohl nichts anderes übrig, als euer Glück weiter zu versuchen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.“ Mit den Augen rollend begab sich Karl nun zum Ziel seiner langen Reise, einer heruntergekommenen Werkstatt in einem der neuen Wohngebiete. Ohne die Beschilderung jedoch, damit das Bauwerk überhaupt als Servicebetrieb zu identifizieren war, wäre es inmitten der Betonwüste ausschließlich zufällig zu finden gewesen. Somit stellte sich Karl vor die rostige Eisentür, lächelte in die Überwachungskamera darüber und las die hölzernen, großen Lettern über den Eingang: Medvedevas Kfz-Allerlei. Was hingegen der daneben herab baumelnde Anker mit den zwei daran aufgespießten Autoreifen mit seinem Geschäft zu tun hatte, erschloss sich ihm nicht. Medvedeva war nichtsdestotrotz kein fremder Name, hatte er in der Vergangenheit doch häufiger dessen Dienste in Anspruch genommen, besonders da der „Elefantenrollschuh“ unglücklicherweise an einem Montag vom Band gelaufen zu sein schien. Mittlerweile rieb sich der Mechaniker immer freudig die Hände, sobald Karls Wagen von der Kamera erkannt wurde und Viktor scheute sich, dem Fahrer einen sich anbahnenden Defekt mitzuteilen. Immerhin kannte man sich nun so gut, dass man sogar von einer Freundschaft sprechen konnte – solange der Geldhahn lief. Plötzlich legte sich ein gigantischer Schatten wie ein Schleier über das Gelände, aber es tangierte Karl nicht, denn er wusste gut über den Ursprung Bescheid. Genauer gesagt kamen sie gar oft vor; nicht natürlich, sondern künstlich. Er müsste lügen, wenn er behauptete, jemals eine natürliche Sonnenfinsternis gesehen zu haben. Also sah er hinauf in den Himmel Richtung Sonne und fand, so hatte er es sich bereits gedacht, an dessen Stelle ein kapitales Kampfschiff vor, das sich behäbig über das Firmament schob, ganze Häuserblöcke in Finsternis tauchte und das Land wieder der Sonne freigab, als es hinter den zahlreichen Wolken verschwand. Kein seltener Anblick, aber so gewöhnlich langweilig wie das gefühlt tausendste Werbeplakat für eine neue Softdrink-Sorte? Keineswegs. „Vergiss' bitte nicht, dass eure Lieblingssendung in einer Stunde beginnt.“ Die Augen aufgerissen, klopfte er sich schnell Jacke und die Jeans ab, drückte die Klinke herunter und hastete in das Gebäude. „He he he, das klappt immer.“ Was Karl wie so viele Male zuvor im Empfangsbereich erwartete, war ein einfacher Schreibtisch aus Holz, der gerade mal genügend Arbeitsfläche für zwei Personen bot und dahinter eine hässliche, ungestrichene Betonwand mit mehreren Postern von Pin-Up-Girls behangen, die auf Fahrzeugen aller Art posierten. Ebenso bestand der Boden aus diesem Baustoff, der wenigstens hier einen einladenden Eindruck hätte hinterlassen können. Gerade diese Poster waren es, die ihn zögern ließen, das gemeinsame Kind mit hineinzunehmen, doch solange es diese durch die Abdeckung des Kinderwagens nicht zu sehen bekäme, wäre alles in Ordnung. Selber konnte Karl die Attraktivität der jungen Damen nicht abstreiten, jedoch warf ihm seine Lebensgefährtin jedes Mal vernichtende Blicke zu, falls er sie auch nur eine Sekunde lang beäugte; sogar wenn er sich nur für die abgebildeten Vehikel interessierte. Für das Kind hingegen empfand er den frühen Kontakt mit den leicht bekleideten Frauen noch als zu früh. „Hi“, grüßte eine verzerrte Stimme salopp, kaum als er durch die Türschwelle getreten war. Hinter dem Schreibtisch saß bereits jemand, gelangweilt wie eh und je, in betont lässiger Haltung in der Rückenlehne des muffigen Drehstuhls versenkt. Das dunkle Sturmgewehr mit langem Lauf und Krummmagazin hing dabei am Tragegurt befestigt am Stuhl, was zwar unsicher aussah, aber dennoch bei Bedarf schnelle Greifbarkeit und Ausrüstung ermöglichte. Schläfrig ruhte ein Arm auf einer Armlehne, während der andere ausgestreckt auf dem Tisch lag und dessen Hand langsam eine Computermaus bediente, die Regungslosigkeit fast schon katatonisch. Die Augen des Herren, so zumindest glaubte er es, da diese hinter einem Helm mit zwei roten „Augen“ versteckt waren, unablässig auf einen holographischen Bildschirm geheftet. Dieses war der Meinung des Besuchers nach das einzig wirklich „Moderne“ in dieser Werkstatt: Ein kleines Gehäuse auf dem Tisch, an dessen Oberseite ein Projektor angebracht war, wodurch der Bildschirm erzeugt wurde. Wozu aber die beiden Schläuche dienten, die vom Helm in die schwarze Soldatenuniform liefen, fragte er sich bis heute. „Hallooo“, grüßte Karl freundlich zurück, wohl wissend, dass es der Wachmann trotz der gleichgültigen Tonlage nicht übelwollend meinte, denn dafür kannte er ihn zu gut. Dann ließ er die Tür hinter sich zufallen, wirbelte dadurch mehr Staub und Dreck auf, ging auf den Empfang zu und setzte sich auf einen der beiden Stühle davor, eher er lächelnd fragte: „Und, immer noch im Krieg?“ Die Wache drehte den Kopf ein Stück zu ihm hin, bevor sie sich danach wieder dem Computer zuwendete und nach einem kräftigen Gähnen antwortete: „Nichts Neues. Der Wachdienst ist ein Drecksjob wie immer, aber irgendwie muss ich das Studium meiner Tochter finanzieren, damit sie eines Tages einen anständigen Job hat und nicht so endet wie ich. Ich meine, es ist an sich nicht schlecht bezahlt, also als Übergangslösung ganz praktisch. Aber wie du siehst, sitzt man eher die Zeit platt als wirklich etwas Konstruktives zu machen.“ Erneut sah der Soldat kurz zu ihm herüber, aber diesmal fixierte er ihn als diesem etwas auffiel. „Heute alleine?“ Das Lächeln auf den Lippen weiter tragend, schüttelte Karl den Kopf und entgegnete: „Nein nein, ich bin schon mit Frau und Kind unterwegs, aber leider haben wir nur zwei Sitze, deswegen ist Tanja zu Fuß unterwegs. Sagte mir, ich solle bereits, wie sie es ausdrückte, ,die Lage auskundschaften´ und ihr dann berichten.“ „Ah ja“, sagte der Soldat im müden Tonfall, während er weiter mit der Maus klickte, „Braucht einen größeren Wagen seit der kleine Maik da ist, `ne?“ „Richtig, nur hatten wir schon gefühlte zehn Händler abgeklappert und bislang nichts in unserer Preisklasse gefunden. Die Öffentlichen sind auf Dauer zu teuer und wenn wir mit dem Baby auf dem Schoß erwischt werden, zahlen wir vermutlich unser ganzes Leben lang.“ Wieder widmete sich sein Gegenüber dem Geschehen auf dem Schirm und sagte: „Tja, hättet ihr euch ruhig vorher überlegen können, als der Kleine noch nicht da war.“ Die muntere Miene verschwand daraufhin, die Mundwinkel zogen leicht nach unten und die Stimme wurde barsch. Wenn er jedes Mal einen Céntimo bekäme, wenn jemand ihm genau das sagte … „Verflucht, ich weiß! Aber die Bank wollte uns keinen Kredit geben und wir stottern immer noch die Raten für unseren Hausbau ab. Und aufgrund des Elternschutzes darf ich derzeit ohnehin nicht in den Dienst.“ Nun ballte der Wachmann die Hand, streckte den Zeigefinger und deutete nach oben, als es plötzlich auf der anderen Seite des Gebäudes polterte und jemand unverständliche Wortfetzen brüllte. Sofort drehten sich die Herren am Empfang zu den Geräuschen um. „War ja klar“, kommentierte der Soldat das Geschehen genervt und stand mit dem Sturmgewehr auf, „Warte bitte einen Moment, Calensk wird gleich für dein Anliegen verfügbar sein.“ Unmittelbar danach stolperte er über ein am Boden liegendes Kabel, konnte den Sturz noch rechtzeitig verhindern und trat durch eine Holztür mit einem eingelassenen Fenster, allerdings nicht ohne dabei an der Oberkante anzustoßen. Bis auf das daran geklebte Schild mit einem Schraubenschlüssel darauf, erlaubte das trübe Glas keinen klaren Einblick in die dahinterliegenden Räumlichkeiten. Ausgerechnet in dem Moment, bevor die Türe zurück ins Schloss fiel, rief der Werkstattinhaber auch schon den Namen seines Wächters: Voss. Während also der Kunde mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Stuhl saß und darauf wartete, bedient zu werden, lauschte er der alten Popmusik, die aus zwei Lautsprechern im Empfangsbereich schallte und schenkte der Überwachungskamera keinerlei Beachtung. Nur wenige Augenblicke später rumpelte es nochmal in der Garage, begleitet von Schreien, so laut, dass sie sogar die Musik übertönten und Karl alles verstehen konnte: „Nimm' gefälligst deine dreckigen Griffel von mir weg, als betrogener Kunde habe ich jedes Recht der Wel...“ Dann war es auf einen Schlag still nebenan. Der Besucher konnte sich denken was geschehen war und verdrängte darum seine aufkeimende Neugier, damit er die Arbeit des Sicherheitsbeamten nicht behinderte. Selbstredend, dass diese Art der Konfliktbewältigung alles andere als kundenfreundlich war, doch wenn er Voss' Unterton richtig deutete, handelte es sich dabei ohnehin um einen Kunden, auf den der Betrieb getrost verzichten konnte. Aber was, wenn dieser mit der Macht der Mundpropaganda zurückschlug? Just schwang die Tür auf und die Wache kam schwerbeladen über die Schwelle, wobei er um ein Haar die Oberkante verfehlte. Der Wartende ignorierte den bewusstlosen Körper, der über der Schulter des Soldaten wie ein Tuch hing und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die noch frischen roten Flecken am Waffenkolben des Gewehrs, unter denen noch Dunklere waren. Er betete, niemals mit Voss in einen Disput zu geraten. „Der Chef ist frei, kannst reingehen“, sagte Jener ruhig und verließ das Gebäude durch die Eingangstür. An das, was die in den Helmen integrierten Stimmverzerrer aus den Stimmen der Träger machten, würde er sich nie gewöhnen können. So stand Karl auf und betrat mit mulmigem Gefühl im Magen die Garage. Passend für solch ein kleines Unternehmen Marke Hinterhofwerkstatt fand er lediglich zwei Hebebühnen, wovon eine belegt war, und wenige Regale mit Werkzeugen, Geräten und Büchern vor, allesamt schmutzig und deutlich vernachlässigt. Auch eine Reifenmontagemaschine stand in einer Ecke, doch die dicke Staubschicht darauf sprach leider Bände. Ebenso die eingerosteten Tore, bei denen er sich fragte, ob sie jemals wieder öffnen, wenn sie nicht bald gepflegt werden würden. Wie auch beim Eingang waren Wände und Böden aus bloßem Beton, wobei Ersteres zusätzlich mit zahlreichen Werbeplakaten zu diversen Modellen und Zertifikaten behangen war – zweckdienlich, nicht mehr, nicht weniger. Tatsächlich entdeckte er ein kleines Chaos in Form von umgetretenen Lackdosen und Leitern, also nichts, was mit höchstens zwanzig Minuten Putzen nicht zu bereinigen wäre. Zumindest würde das seine Frau sagen, er selber würde mit seinen zwei linken Händen bestimmt nur ein Armageddon heraufbeschwören. Ob es den Ärger wert war? Wenn der Kombi dort auf der Hebebühne dem Wutbürger gehörte … „Moin, Karl.“ Vor ihm machte sich schon der Besitzer mit einem Wischmopp daran, die Unordnung zu beseitigen und arbeitete derweil mit dem Rücken zu ihm gewandt. Der Vater jedoch sah den Bemühungen nicht tatenlos zu, sondern fragte, ob er denn irgendwie helfen könne. Vielleicht konnte ein vorzeitiger Weltuntergang durch Anleitung einer geschulten Person abgewendet werden? „Nene, ist schon okay, danke.“ Der Blaumann des Meisters war übersät von Ölflecken und die schweren Arbeitsschuhe traten unentwegt in die neu entstandenen Pfützen, was den Herren aber keineswegs zu stören schien. Eine Unempfindlichkeit gegenüber Schmutz gehörte in diesem Berufszweig offenbar zu den Kernkompetenzen. „Meine Fresse, der Mongo soll sich nicht so anstellen“, redete Calensk verärgert und wischte sich anschließend den Schweiß von der Stirn, „Neue Reifen und Bremsbeläge dazu sind nun mal nicht billig, ich kann sie nicht einfach so aus dem Hut zaubern.“ So wie ihn der Kunde permanent zu stressen schien, war es ein wahres Wunder, dass die Pistole des Meisters nicht rauchte, keine Hülse auf dem Boden lag und kein Blut an ihm klebte. Ob seine Wache jemals tödliche Waffengewalt anwenden musste? Dann stellte er den Mopp an eine Wand, klopfte sich die Hände ab und fuhr fort: „Aber lassen wir das, den Kram kann ich auch Voss aufwischen lassen.“ Jetzt erst wandte er sich mit den Händen an den Hüften und dem schmierigsten Lächeln, das er aufbieten konnte, Karl zu, nun bereit für den nächsten Kunden. „Entschuldige bitte die Unordnung, aber nun bin ich für dich da.“ So den Vater zum Schmunzeln gebracht, fragte er: „Also mein Bester, was darf's denn sein?“ Karl, gedanklich bereits bei seiner TV-Sendung, zögerte nicht und platzte sogleich mit seinem Anliegen heraus: „Ich brauch'n Wagen. Einen Großen.“ Schweigend starrte man ihn an bis die Lippen zu zittern begannen, sodass Calensk schließlich beschloss, den Wunsch für sich zu wiederholen, bemüht, die gute Laune aufrechtzuerhalten: „Eine neue Karre? Eine Große?“ Karl nickte. „Also kein Reifenwechsel, keine neuen Bremsklötze, kein Ölwechsel, kein Austausch des Motors, keine Inspektion, was auch immer für deine rollende Pestbeule, kein gar nichts?“ „Hast du ein Glück, dass ich nicht hereinkommen kann“, mischte sich plötzlich Viktor über das Armband beleidigt in das Gespräch ein und Karl lachte. „Halt's Maul“, erwiderte Calensk bloß und fragte, ob der Vater das denn ernst meinte. Ein zweites Mal nickte der Kunde und nun verdüsterte sich die Miene des Meisters. Befürchtete dieser einen Umsatzeinbruch? „Jetzt sag bloß, dass du dein Auto noch bei mir in Zahlung geben willst.“ Diesmal ließ Karl jedoch das zuversichtliche Gesicht für sich sprechen – Grund genug für den Inhaber, etwas forsch zu werden und er versuchte, sich vor dem Mann aufzubauen. Die Wirkung war allerdings aufgrund der mangelnden Körpergröße höchst zweifelhaft, besonders da er nicht mal auf Zehenspitzen an ihn herankam. „Aber wozu?! Du und Tanja seid doch vorher auch ganz gut mit dem Zweisitzer klargekommen. Ist ja nicht so, als wärt ihr plötzlich drei L...“ „Tut uns leid, wir sind von unseren Nachbarn aufgehalten worden. Haben wir etwas verpasst?“ Sofort verstummte der Kfz-Mechatroniker, verharrte mit offenem Mund und ließ seinen Blick zur Tür schnellen. Karl hingegen drehte sich nur um, sah die Person an und sagte erfreut: „Keine Sorge, es gab nur einen kleinen Zwischenfall. Euch ist also nichts entgangen.“ Die Frau mit dem lieblichen Klang und gekleidet in gefütterter Winterkleidung schob einen überdachten Kinderwagen vor sich her, dank eines kleinen Repulsors über dem Boden schwebend. Als wäre das für Calensk nicht genug, drang aus dem Vehikel ein gedämpftes Lallen. Triumphierend wendet sich Karl erneut dem Meister zu, dem die Kinnlade heruntergeklappt war und, immer noch schweigsam, die neue Erkenntnis zu verarbeiten versuchte. Bis ihm kaum hörbar ein „Shit“ entfleuchte und er sich wieder regte. „Du hast mir nie erzählt, dass ihr ein Baby kr...“ „Doch.“ „Verfi...“ Umgehend traf ihn der berüchtigte Blick der Ehefrau, sodass Calensk um zehn Zentimeter schrumpfte und metaphorisch seinen Mund mit Seife wusch: „...lixt und zugenäht! Okay, okay, genug davon.“ Er seufzte und fuhr fort: „Dann folgt mir mal ganz geschmeidig.“ Die Besucher gingen ihm nach, als Calensk durch die Tür zum Empfang trat, von dem fortwährend am PC spielenden Voss nicht beachtet, vor dem Eingang in den Autosalon stehenblieb und einen Schlüsselbund von seinem Blaumann löste. Es verging eine Minute des Suchens, ehe er endlich fündig wurde, den Schlüssel in das Loch steckte, umdrehte und das Tor zu den „geheiligten Hallen“, wie er den Verkaufsraum immer nannte, öffnete. Danach räumte er den Platz und wies die Kunden mit einer verbeugenden Geste an, einzutreten. Schöner, aber nicht unbedingt einladender präsentierte sich den potenziellen Käufern das „Heiligtum“, das sie mit billigem Parkettboden und schlecht gestrichenen Wänden, an denen schiefe und unscharfe Fotografien hingen, willkommen hieß. Die ausgestellten Fahrzeuge selber waren zur Abwechslung fein säuberlich in Reih und Glied nebeneinander mit der Front zur Tür aufgestellt, einem Empfangskomitee gleich. Nur, dass sie auch schon bessere Tage gesehen hatten. Den beiden Garagentoren zufolge, musste dies früher eine zweite Werkstatt gewesen sein und sogar mit lediglich vier PKWs wirkte der Raum überfüllt. Mit einem „echten“ Autohaus war dieses nicht vergleichbar und Karl rechnete sorgenvoll damit, die nächste Pleite hinzunehmen. Obwohl jedes Auto aus heimischer Produktion an sich einen brauchbaren Eindruck machte: Ein sportlicher Flitzer mit zwei Türen, dafür einer kleinen Rückbank; eine geringfügig verbeulte Limousine mit Prestigecharakter; ein Utilities-Kastenwagen das eine notdürftig reparierte Heckscheibe aufwies und der Letzte im Bunde war ein kompakter SUV, dessen massiv verdreckte Unterseite Aufschluss über das hauptsächliche Einsatzgebiet gab. „Ich weiß, das ist kein Einkaufszentrum“, kommentierte der Mechaniker die geringe Auswahl, „Aber wenn es euch rein um den Nutzwert geht, dürftet ihr hier fündig werden.“ Sogleich begab sich Karl zum allerersten Interessenobjekt, während Calensk den herzallerliebsten Kaufmann mimte und Gesellschaft bei Tanja und dem Sprössling suchte. „Aber“, fragte der Meister irritiert hinter dem Rücken des Vaters, „Wozu die Gasmaske?“ Und dort, beim Sportwagen, erwartete Karl beim Lesen des hinter die Scheibenwischer gehefteten Kärtchens der erste Schock: Der Preis betrug trotz drei Haltern, zehn Jahren auf dem Buckel und Rostbefall in den Radkästen fast das Zehnfache von Karls Budget und er konnte sich beim besten Willen unmöglich vorstellen, dass da ein Seltenheitszuschlag einbegriffen war. Seines Erachtens nach sah das Fahrzeug mehr nach einem dieser typischen Groschengräber aus: Günstig in der Anschaffung, jedoch aufgrund fortgeschrittener Lebenszeit ein häufiger Patient in Werkstätten. Allein der Rost, scheußlich! Empört über den Wucher für einen Haufen Schrott, wollte er mit Calensk hart ins Gericht gehen, als er ihn dabei beobachtete, wie Jener unter Tanjas Aufsicht das dick eingepackte Baby langsam mit einem Grinsen aus dem Kinderwagen hob. Darauf folgend streckte Maik einen Arm nach ihm aus und griff dessen Nase, was den Meister zwar das Gesicht verziehen ließ, ansonsten aber nicht weiter störte. Als der Säugling dann sogar kicherte, begannen Calensk und die Mutter zu lachen. Die heitere Stimmung endete jedoch abrupt, nachdem der Mechaniker die Hand auf die Gasmaske, welche eine berühmte Zeichentrickfigur nachahmte, anlegte und dafür sofort von Tanja ausgeschimpft wurde. So schnell hatte Karl noch nie jemanden um dreißig Zentimeter schrumpfen sehen. Da er aber nicht unhöflich sein und die Zweisamkeit unterbrechen wollte, konzentrierte er sich erneut auf das, wofür er ursprünglich gekommen war und begutachtete das nächste Auto. Der Sedan mit zweigeteiltem Kühlergrill und den selbstbewusst dreinblickenden Scheinwerfern strahlte eine anziehende Eleganz aus. Die vereinzelten Dellen, wahrscheinlich Parkplatzrempler, wirkten dabei beinahe wie Schönheitsflecken. Majestätisch anmutende Geräumigkeit und die 250 km/h-Spitze auf dem Tachometer schließlich rundeten das Bild der perfekten Oberklasselimousine ab. Genauso gewaltig war entsprechend der zum Kauf zu entrichtende … Obolus. Künftiges Ausbeulen war dabei sicherlich mit eingerechnet und Pi mal Daumen multipliziert worden. Laut prustend ging Karl zum Kastenwagen in der Erwartung, nur für den reinen Nutzwert zahlen zu müssen. Spätestens hier dachte er, für die Heckscheibe aus Plastik einen saftigen Rabatt zu erhalten, da sie lediglich unzureichenden Schutz bot. Ein Fenster dieser Größe musste schließlich teuer bezahlt werden, möchte man Strafzettel wegen eines nicht verkehrssicheren Fahrzeugs vermeiden. Aber Pustekuchen: Aus ihm unerfindlichen Gründen lag der Anschaffungspreis erstaunlicherweise über dem des Sportwagens und nur knapp unter der Limousine. Woran mochte das liegen? Wurde eventuell das Kofferraumvolumen als Berechnungsgrundlage genutzt? Er brauchte doch nur ein erschwingliches Fahrzeug mit Minimum vier Sitzen! War das denn eine unmögliche Aufgabe? Mittlerweile scherte es ihn nicht mehr, ob der Motor eintausend oder einen einzigen PS Leistung erbrachte – Hauptsache, er konnte seine Liebsten sicher transportieren. Letztlich warf er dem Schild des SUVs einen flüchtigen Blick zu, der ihm bereits genügte, um sich in seiner derzeit größten Sorge bestätigt zu sehen. „Calensk?“ Der KFZ-Mechatroniker spielte fröhlich mit einer Rassel vor Maik und sie kicherten unentwegt gemeinsam. Ein Moment, den Tanja auf einem Handyfoto verewigte. „Calensk, he!“, wurde Karl diesmal lauter. Sein Sohnemann und dessen neuer Freund hatten zwar riesigen Spaß, doch gehörte es nicht zu seinem Tagesplan, den Abend hier zu verbringen. Da würde ihm seine Frau auch hoffentlich zustimmen. „Ja, Moment“, antwortete der Meister und legte die Rassel zu Maik, sodass dieser weiterspielen konnte, „Und, was gefunden?“ Das nutzte Karl, um diesem Halunken verbal eine Backpfeife zu verpassen: „Ja, und zwar völlig überteuerter Schrott. Gebrauchtwagen, ha!“, spottete er verächtlich, „Das sind nahezu Neuwagenpreise. Denkst du, die kauft jemand?“ „Nun, sorry, dass ich auch von etwas leben muss“, entgegnete Calensk beleidigt, „Aber günstiger wirst du nirgendwo einen fahrbaren Untersatz bekommen, der nicht nach paar Metern auseinanderfällt.“ Mit diesen Worten kam er zu Karl herüber, verschränkte die Arme und lehnte sich an den Kastenwagen, woraufhin er mit ernster Miene die Unterhaltung fortsetzte. „Die Zeiten sind gerade sehr hart für freie Werkstätten, weißt du? Seit der Markt mit billig produzierten Neuwagen von Steel Lagoon überschwemmt wird, die natürlich die Preise massiv drücken, kauft kein Schwein mehr Gebrauchte. Denk doch mal nach: Würdest du noch ein qualitativ schlechteres Fahrzeug erwerben, wenn du ein Neues quasi hinterhergeschmissen bekommst? Gebrauchtwagenhandel lohnt sich schlicht nicht mehr, das war vorher anders und mit dem Preisverfall kann ich auch nicht bis zum bitteren Ende gehen.“ Karl wollte mit erhobenem Finger kontern, dass man nach wie vor nur mittels Krediten überhaupt an eine Finanzierung denken konnte, doch senkte er ihn wortlos wieder. Denn insgeheim hatte Calensk ja Recht – oder? Diese Geste deutete sein Gegenüber korrekt als Kapitulation vor seinem Argument und so sprach er weiter: „Siehste. Also werden die Wagen nach zwei Jahren und nur spärlichem Wertverlust wieder an Leute wie mich verkauft und prompt neue Autos angeschafft. Wäre ja schön wenn wir Handelspartner außerhalb unseres Herrschaftsgebietes hätten zwecks Exportmarkt, aber …“ Er schüttelte den Kopf und grummelte. „Du kennst ja die Außenpolitik der Regierung. Na ja, schätze, ich werde dieses Standbein aufgeben, die Wagen ausschlachten und mit Ersatzteilen handeln müssen. Wenn das aber so weiter geht, darf ich Insolvenz anmelden.“ Karl sah ein paar Momente lang zu Boden und überdachte die Worte. Besonders wurmte ihn dieser vertraute, und doch fremde Planet: Steel Lagoon. Jedermann redete und tuschelte darüber, als wären sie persönlich dort gewesen; wollte man sie allerdings darüber ausfragen, wurden sie still und wiesen Karl mit eindrücklicher Gestik an, nicht offen darüber zu sprechen. Angeblich konnte man dafür sogar verhaftet werden, falls man zu tief grub. Dann nahm er den Augenkontakt erneut auf und sagte: „Also nur damit ich das richtig verstehe: Dieser ominöse Planet irgendwo im Sternenmeer pumpt so viele Fahrzeuge aus den Fabriken, dass man hier nicht mehr weiß, wohin mit denen? Und dass sie infolge des starken Preisverfalls zu Wegwerfwaren werden, die schließlich im Gebrauchtwagenmarkt landen?“ „Vollkommen richtig“, antwortete Calensk nach einem Nicken, „Zudem glaube ich zu wissen, woher diese enormen Produktionskapazitäten kommen.“ Jetzt wedelte er mit dem Zeigefinger vor Karls Nase, ehe er weiterredete: „Aber wenn du nun glaubst, ich plaudere vor dir meine Theorien über Steel Lagoon aus, dann hast du dich geschnitten. Voss würde mich sofort einbuchten.“ Hierzu überlegte Karl, was man gegen die Überproduktion denn tun könnte, da er jedoch nicht hier war, um die hiesige Wirtschaftslage auszudiskutieren, kehrte er zum Wesentlichen zurück. Speziell deshalb, weil er seine Sendung nicht verpassen wollte. „Also gut“, begann er aufs Neue, „Halten wir fest: Du hast nichts im preislichen Rahmen für einen hart arbeitenden Elektriker samt Familie?“ Calensk zuckte mit den Schultern und antwortete: „Wenn dir keines meiner Angebote finanziell zusagt, dann nein, fürchte ich.“ „Und mit Inzahlungnahme?“, brachte sich Tanja mit Maik in den Armen ein, die just hinzugekommen war und Calensk sah sie traurig an. Gab es denn nichts, womit Karl doch noch zu einem Wagen kommen konnte? „Tut mir leid, aber euer Altmetall ist keine tausend Pesos wert.“ Das unmittelbar darauffolgende Geschimpfe Viktors ignorierte der Kfz-Mechatroniker gepflegt und sprach weiter: „Bei all den Mängeln bekomme ich den Wagen nicht mehr los und selbst wenn den jemand kauft, habe ich nachher durch die ganzen Werkstattbesuche eine Anzeige wegen Betrugs an den Hals. Als Ersatzteillager oder Bastelwagen ist der Karren sogar noch weniger wert und für's Verschrotten bekomme ich gar nichts. Nicht zu erwähnen, dass ich vorher noch einen ausführlichen Bericht darüber verfassen muss, warum ausgerechnet ich das Teil entsorgen lassen will und dann muss er auch noch vom Straßenverkehrsamt bewilligt werden. Wenn die dann einfach „Nö“ sagen, sitze ich quasi auf der Pest höchstpersönlich.“ Karl und Tanja runzelten die Stirne und als hätte Viktor das gesehen, gab er durch das Armband durch: „So sehr ich diesem Kerl die buchstäbliche Pest an den Hals wünsche, hier muss ich ihm ausnahmsweise mal recht geben. Es ist wirklich sehr schwer, ein Auto gewinnbringend loszuwerden, das ansonsten nur Kosten verursacht. Er würde so oder so Verlust machen, egal was er täte.“ Calensk sah vom Gerät zu Karl und nickte. „Hmpf, und wie sieht's mit Ratenzahlung aus?“ Würde das nun nicht fruchten, sähe sich der Vater leider gezwungen, unverrichteter Dinge abzuziehen. Aber der ablehnende Blick in den Augen seines Gesprächspartners sagte schon alles. „Wenn du schon wegen des Hausbaus keinen weiteren Kredit erhältst und dir darum keinen Gebrauchten leisten kannst“, erwiderte Calensk mit ernster Miene, „Dann möchte ich nicht mit der Sorge ins Bett, ob ich die nächste Rate nächsten Monat überhaupt bekomme. Und euch beiden möchte ich nicht den Gerichtsvollzieher an den Hals hetzen, das will ich euch wirklich nicht antun.“ Karl öffnete den Mund und konnte nicht mal ein ganzes Wort herausbringen, da kam ihm der Inhaber streng zuvor: „Und wenn wir das ohne eine Bank machen, macht mir das Finanzamt die Hölle heiß.“ Am Ende mit seinem Latein, wandte sich Karl danach hilfesuchend an seine Frau, doch sie schaute ihm lediglich ratlos in die Augen. Hätte er wirklich auf Viktor hören und auf das Haus verzichten sollen? War die tägliche Fahrt mit Bus & Bahn tatsächlich so teuer und umständlich? Wahrscheinlich wäre es in dieser Situation das Beste, erstmal nach Hause zu gehen, die Sendung zu genießen und sich mit Tanja über die weitere Vorgehensweise zu beratschlagen. Wenn Fahrräder aller Art bloß nicht durch angebliche Verkehrsgefährdung verboten wären ..! So sah er zu Boden, atmete tief ein und aus, hob sein Haupt und sagte gefasst: „Okay, wenn das so ist …“ Er drehte sich um und setzte den Fuß Richtung Ausgang. „Aber Schatz!“, bekundete seine Frau ihr Missfallen darüber und Maik fing an zu heulen, „Du hast uns versprochen, dass wir heute mit einem neuen Auto zurückkommen!“ Karl scherte sich nicht darum und ging weiter, was Tanja dazu veranlasste, das Baby hastig in den Kinderwagen zu legen und ihm zu folgen, dabei von Calensk regungslos beobachtet. Bewusst die mentalen Scheuklappen aufgesetzt und niemanden eines Blickes würdigend, öffnete der Vater die Tür und schickte sich an, hindurchzugehen. Sollte der Tag zum wiederholten Male in Frustration enden? „Ich habe da doch etwas.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)