vânător uman von abgemeldet (Jäger der Nacht) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ~*~*~ Mein unbekannter Retter ~*~*~ Die letzte Nacht muss echt atemberaubend gewesen sein, so wie ich mich fühle. Könnte ich mich doch nur daran erinnern, was ich gemacht habe. Meine Erinnerungen tendieren dahingegen nämlich gen Null. Ich setze mich aufrecht hin und fasse mir an den schmerzenden Kopf. Das hätte ich lieber sein lassen sollen, denn dabei schießt ein stechender Schmerz, von meiner linken Seite, bis nach ganz oben. Stöhnend lasse ich mich wieder in das weiche Kissen fallen. Ich liege auf einer alten Matratze, in einer alten Hütte – und habe absolut keine Ahnung, wie ich dort hingekommen bin. Was ist nur passiert? „Solange du nicht wieder bei Kräften bist, solltest du solche hastigen Bewegungen lieber vermeiden“, höre ich schräg hinter mir jemanden sagen. Sofort schnelle ich wieder nach oben und wende mich dem Fremden zu. Auf einem alten staubigen Stuhl, der seine besten Tage definitiv schon hinter sich hat, sitzt ein junger Mann, bei dem es sich hundertprozentig um einen Vampir handelt. Er ist von recht schlanker Statur, doch wenn ich mir seine Oberarme so ansehe, dann täuscht seine zierliche Gestalt mit Sicherheit, vor seiner wahren Körperkraft. Ich sollte also vorsichtig sein, falls es sich bei dem Kleinen, um einen Schergen der Royal Brüder handelt. Auch wenn ich nicht daran glaube das er einer ist, denn wenn er einer wäre, würde ich wahrscheinlich jetzt im Dreck vor den beiden liegen und nicht hier, in dieser Hütte. Apropos Hütte... „Warum hast du mir geholfen?“, will ich von dem Fremden wissen. Der steht auf, nimmt einen Gegenstand vom Tisch weg, der neben ihm steht und kommt zu mir. „Und wer bist du überhaupt?“ „Wer ich bin kann dir egal sein“, bekomme ich als Antwort. Dann reicht er mir eine Blutkonserve und entfernt sich wieder von mir. Er setzt sich zurück auf seinen Stuhl. Ich drehe die Konserve in meinen Händen hin und her. Was ist wenn… „Ich habe kein Gift in die Konserve getan, falls es das ist, was dich zweifeln lässt. Also trink ruhig!“ Ich beäuge sie noch eine Weile, doch dann öffne ich schnell den Verschluss und kippe den Inhalt des Beutels in einem Zug in meinen Rachen. Doch kaum das ich das Blut geschmeckt habe, spucke ich es auch wieder aus. Entsetzt sehe ich den braunhaarigen jungen Vampir an – ich schätze zumindest dass er noch jung ist, bei dem Fraß den er mir vorsetzt. „Sag mal willst du mich umbringen? Igitt! Das ist doch kein Blut für einen Vampir. Was bist du… ein Hippie!“ „Hab dich nicht so“, bekomme ich als Antwort. „Ich wollte dir ja nur helfen.“ „Das lass mal lieber bleiben“, fauche ich und wische mit meiner rechten Hand das ekelhafte Blut aus meinem Mund. „Wäre es dem Herrn lieber gewesen, ich hätte ihn dort liegen gelassen, wo ich ihn gefunden habe?“ Genervt verdrehe ich meine Augen. Ich bin dem Typen ja dankbar, dass er mich vor dem sicheren Tod bewahrt hat, aber Konserven, werde ich von dem auf gar keinen Fall mehr annehmen. „Was war das überhaupt?“, verlange ich zu erfahren, auch wenn ich eigentlich nicht in der Position sein sollte, in der ich was verlangen kann. „Das schmeckte echt scheußlich!“ „Ratte!“ Igitt! Alles in mir sträubt sich. Ratte! Das ist das ungenießbarste, unter den ungenießbaren. An Ratten vergreifen sich normalerweise nur Vampire, die im Suff leben und keinen Meister mehr haben, oder kurz vor dem Tod stehen. Ich bin schon einmal einem solchen Vampir begegnet. Er hatte mit seinem Leben bereits abgeschlossen gehabt und ernährte sich nur noch von Ratten, um keinen grausamen, sondern einen humanen Tod zu sterben. Das ist wie bei Menschen, wenn sie ruhig im Schlaf sterben. Ich blieb sogar so lange bei besagtem Vampir – natürlich des rein wissenschaftlichen Eifers wegen, da ich wissen wollte wie so ein Tod abläuft – und prägte mir alles bis ins kleinste Detail ein. Und so wie der mir unbekannte Vampir gestorben ist, will ich nicht sterben. Auch wenn er ohne Schmerzen gestorben ist. „Ich brauche richtiges Blut! Warmes Blut!“, sage ich und kämpfe mich, unter Schmerzen, nach oben. Schwankend stehe ich auf und stolpere einige Schritte nach vorne, und drohe sofort zu Boden zu gehen. Der Fall aber bleibt aus, da sich zwei kräftige Arme unter die meinen legen, und mich so festhalten. „Ich habe doch gesagt, dass du noch vorsichtig sein musst“, bekomme ich eine Standpauke zu hören. Dann bugsiert mich mein Retter zu dem Stuhl, auf dem er die ganze Zeit saß und lässt mich dort nieder. Seufzend lehne ich mich an der Lehne an und schließe erschöpft meine Augen. Ich brauche unbedingt Blut. Nach einer kurzen Ruhepause öffne ich meine Augen wieder und schaue in die dunklen Iriden meines Gegenübers. Er hat schöne Augen – ich könne glatt in ihnen versinken. „Was ist deine Fähigkeit?“, will ich von ihm wissen. Ich würde ja fast auf Manipulation tippen, bei diesen Augen. Das wäre perfekt, denn mit diesen Augen – da bin ich mir sicher – würde er, wenn Manipulation seine Stärke ist, nie Probleme damit haben, an frisches Blut zu kommen. Was das angeht, bin ich nämlich ein Experte. Eine echte Koryphäe. Mir kommt ein Gedanke. Ich sollte an dem Jungen festhalten. Ihn für mich und meinen unstillbaren Hunger nutzen. Er würde mein Leben so viel einfacher machen, auch wenn ich selber, selten Probleme damit habe, irgendwelche Opfer zu finden. Dennoch – ich mag diese Augen und will sie für mich haben. „Wieso willst du das wissen?“, fragt er mich und wendet hastig seinen Blick von mir. Wieso tut er das jetzt? Das will ich nicht. Er soll mich wieder ansehen. Blitzschnell greife ich mit meiner rechten Hand nach dem Handgelenk meines Gegenübers und ziehe ihn wieder zu mir. Dann umgreife ich mit meiner linken sein Kinn und drehe sein Gesicht wieder zu mir. So ist es besser – viel besser. „Deine Augen!“, antworte ich ihm sanft. „Sie sind…“, atemberaubend schön, hätte ich beinahe gesagt, doch ich entscheide mich um. „Nun ja, ungewöhnlich.“ „Meine Augen haben mit meiner Fähigkeit nichts zu tun. Absolut gar nichts. Und jetzt lass mich bitte wieder los.“ „Ich kann nicht“, sage ich und ziehe ihn noch weiter zu mir. Es erstaunt mich wie leicht das geht. Denn trotz dass er sich wehrt, schafft er es dennoch nicht, sich meinem Griff zu entziehen. Und das, wo ich doch verletzt bin und kaum Kraft habe. Das kann also nur eines bedeuten… Er ernährt sich nicht von Menschen. „Also bist du doch ein Hippie“, säusle ich lächelnd in sein Ohr und nutze die Gunst der Stunde. Als ihm klar wird was ich vorhabe, verstärkt er seinen Versuch, sich von mir zu lösen, doch auch dieses letzte Aufgebehren von ihm, nützt nichts. Was für ein Glück für mich, dass er ein sogenannter Pflanzenfresser ist. Mit solchen Vampiren, hat sogar ein Blutjunger Anfänger leichtes Spiel – doch dazu zähle ich nun wirklich nicht, also ist es bei mir... Ich höre auf weiter hierüber nachzudenken und tue das, was ich tun will, was ich tun muss, um endlich wieder meine volle Stärke zu erhalten. Es ist nicht das erste Mal, dass ich sowas mache – doch bei all den malen zuvor, war es mir nie so wichtig wie hier… bei ihm… meinem unbekannten Retter. Sanft lecke ich mit meiner Zunge über seinen Hals, liebkose ihn und drücke besänftigend einen sanften Kuss auf seinen Puls, als ich spüre wie der Körper in meinen Armen leicht zusammenzuckt. Ich schlinge meine Arme um ihn, damit er einerseits Halt hat und andererseits, mir nicht doch noch irgendwie entwichen kann. Meine Lippen streicheln hauchdünn über den weichen Hals und dann versenke ich meine Zähne in eben diesen, und beginne zu saugen. Langsam und vorsichtig – was ich von mir so gar nicht kenne – nehme ich Zug um Zug, dieses warmes und verdammt köstliches Blut in mir auf. Es rinnt meinen trockenen Rachen hinab und lässt in mir nur einen Gedanken zu. Köstlich! Dieses Blut tut mir gut – es schmeckt… süßlich und… Ich kann den Geschmack nicht wirklich einordnen, denn dieses Blut ist anders als jedes Vampirblut, welches ich, in meinen knapp 300 Jahren, je zu mir genommen habe. Wer bist du nur? Diese Frage hebe ich mir für später auf. Ich sollte mich jetzt erst einmal darauf konzentrieren, dass ich mich nicht in diesem atemberaubenden Geschmack verliere und womöglich noch meinen Retter töte. Denn das will ich auf gar keinen Fall. So nehme ich also einen letzten, sehr kräftigen Zug – auch wenn ich liebend gerne, noch minutenlang hätte weiter trinken wollen, doch das wäre einfach zu gefährlich. Leicht seufzend entferne ich also meine Zähne aus dem Hals und lecke noch ein letztes Mal über ihn. Sofort schließen sich die zwei kleinen Einstiche und so gibt es keine zeugen mehr, von meiner eben begangen Tat. Gesättigt lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen und lecke mir über die Lippen. Sie schmecken nach ihm. „So köstlich habe ich noch nie getrunken“, murmle ich und blicke auf den zusammengesackten Körper in meinen Armen. „Ich danke dir!“ Die Kraft ist zu mir zurückgekommen und so ist es für mich ein leichtes, den Körper meines Retters auf meine Arme zu heben und ihn rüber zur Matratze zu bringen. Sanft lege ich ihn auf diese ab und setze mich neben ihn. Und wie ich so neben ihm sitze, legt sich meine linke Hand, wie von selbst, auf den Kopf des liegenden und streichelt durch die braunen Haaren. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Hast du ihn finden können?“ „Nein! Es war nur ein falsch gestreutes Gerücht, um uns nach draußen zu locken.“ „War ER es?“ „Ja! Zumindest hat dies sein kleiner Handlanger gesagt, bevor ich ihm das Herz aus der Brust gerissen habe. Ich habe es übrigens mitgebracht, falls du Interesse daran hast… ich würde es mit dir teilen, Bruder.“ „Liebend gerne. Vielleicht erhalten wir so einen Hinweis auf SEINEN Aufenthaltsort. Er wird mir langsam lästig.“ „Wir sollten ein Problem nach dem anderen angehen, Bruder. Apropos Probleme, hat Shou seinen Auftrag bereits beenden können?“ „Er sagte, er hat ihn noch nicht finden können. Doch glaube ich eher, das er es sehr wohl tat, es aber nicht übers Herz brachte, seinen alten Freund zu töten.“ „Dann sollten wir ihn von diesem Störenfried vielleicht befreien. Das Ding stört ihn ja scheinbar nur.“ „Sei nicht immer so blutrünstig, Bruder. Ich weiß ja, wie sehr du es liebst Herzen zu zerquetschen, aber Shou könnte uns noch von Nutzen sein. Ich bin eher dafür, dass wir parallel zu ihm, noch einen anderen schicken… einen ohne… Gefühle.“ „Hm… Da wüsste ich sogar schon wen. Ja. Er wäre der perfekte Kandidat.“ „Gut! Dann schick ihn los. Ich will das zumindest dieses Problem, bald keines mehr ist.“ „Mit dem allergrößten Vergnügen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)