Amnesie von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 3: Es gibt kein "Wir" mehr ---------------------------------- Einige Monate sind seitdem vergangen. Monate in denen Son Goku und Vegeta viel Zeit miteinander verbrachten, hauptsächlich um zu trainieren. Son Goku half es sehr die Trennung von Chichi zu überwinden, er hatte kaum Zeit darüber nachzudenken. Sein erster Gedanke am Morgen und sein letzter am Abend war das Training mit Vegeta. Dieser forderte den Jüngeren bewusst mehr als notwendig um ihn abzulenken. Vegeta konnte es kaum sich selbst gegenüber zugeben, aber er wollte auf keinen Fall dass Son Goku traurig war. Schon gar nicht wegen dieser Furie die überhaupt nicht wusste was sie an Son Goku hatte. „Hey Vegeta! Hallo?“ ein Hand wedelte vor dessen Gesicht. Ärgerlich schaute er zu dem Besitzer der Hand: „Was ist Kakarott?“ Dieser grinste breit: „Ich habe dich gefragt ob wir wieder weiter machen. Du kannst natürlich auch noch ein Mittagsschläfchen davor machen.“ Vegeta grummelte nur als Antwort und stand auf. Sie hatten gerade ihr Mittagessen gegessen und Son Goku wartete offensichtlich auf Vegeta, der in einer anderen Welt war für ein paar Minuten. In dem Moment als sie den GR betreten wollten rief Bulma: „Son Goku! Besuch für dich!“ Dieser blickte fragend in die Richtung aus der Bulmas Stimme kam. „Wer das wohl ist?“ normalerweise besuchten ihn nur seine Söhne, aber auch die kamen nie unangekündigt. Schulterzuckend ging Son Goku Richtung Tür als er von weitem seine Besucherin sah. „Chichi.“ Augenblicklich verfinsterte sich sein Blick. Seit sie in verlassen und quasi rausgeworfen hatte, hatte er nichts mehr von ihr gehört. Und ehrlich gesagt war er auch recht froh gewesen deswegen. Daher war seine Begrüßung nicht sonderlich freundlich. „Hallo Son Goku“, lächelte Chichi unsicher. Sie wusste nicht wie er auf sie reagieren würde. Allerdings hatte sie sich doch eine etwas herzlichere Begrüßung erhofft. „Ist etwas mit Son Gohan oder Son Goten?“ fragte Son Goku. Er konnte sich keinen anderen Grund vorstellen wieso seine Ex-Frau hier war. „Nein. Ich…wollte mit dir reden. Allein“, fügte sie mit einem Blick auf Vegeta hinzu. Dieser war Son Goku gefolgt. „In Ordnung“, sagte er und an Vegeta gewandt, „würdest du uns bitte allein lassen?“ Wortlos ging dieser um die nächste Ecke, blieb aber in Hörweite. Er war neugierig was Chichi von ihrem Ex-Mann wollen könnte wenn es nicht um die Kinder ging. Geld hatte Son Goku schließlich nicht. „Nun“? fragte dieser ungeduldig. Er wollte dieses Gespräch einfach nur schnell hinter sich bringen. „Wollen wir uns nicht setzen?“ Chichi lächelte schief. Das lief alles andere als so wie sie es geplant hatte. „Nein. Sag was du zu sagen hast. Vegeta wartet bestimmt schon.“ Kurz zuckte Verärgerung über Chichis Gesicht. Er zog ihr wirklich Vegeta vor? Aber sie riss sich zusammen, schließlich wollte sie ihr Ziel erreichen weswegen sie überhaupt kam. „Also ich…ähm, ich habe darüber nachgedacht. Über die Trennung und um uns.“ Son Goku zog eine Augenbraue hoch. Er wusste seine kühle, abweisende Haltung verunsicherte Chichi, aber das war ihm egal. „Ich denke es war ein Fehler dass wir uns getrennt haben!“ Schnell sprach sie das aus, sonst hätte sie wieder der Mut verlassen. Als nach einigen Momenten Son Goku nicht reagierte, blickte sie vorsichtig zu ihm. Er stand immer noch ungerührt da und sah sie zweifelnd an: „Wir? Wir haben uns getrennt? Du warst das. Du hast beschlossen dass es für dich so nicht weitergeht und hast mich verlassen. Ich hatte überhaupt nichts dazu zu sagen, es war allein deine Entscheidung. Und jetzt kommst du her und sagst du denkst es war ein Fehler? Das hättest du dir vorher überlegen gemusst. Erst schmeißt du mich raus und dann willst du mich wieder haben? Ich muss zugeben, anfangs wäre ich tatsächlich wieder zurück zu dir gekommen, aber jetzt nicht mehr. Es ist zu spät, Chichi. Viel zu spät.“ Es versetzte ihr einen heftigen Stich, doch Son Goku sagte die Wahrheit und er wollte sie genauso sehr verletzten wie sie ihn. Vegeta der zuhörte konnte es nicht fassen. Was bildete diese Frau sich eigentlich ein? Erst wirft sie ihn raus, wartet bis die Wunden soweit verheilt waren und dann kam sie an und wollte ihn plötzlich zurück? Vegeta musste zugeben dass er tatsächlich für ein paar Sekunden unsicher war wie Son Gokus Antwort ausfallen würde. Er war sehr erleichtert dass dieser unter gar keinen Umständen zu seiner Ex-Frau zurück wollte. Diese hatte aber auch ein schlechtes Timing. Vegeta hatte sich gerade eingestanden dass er sich in Son Goku verliebt hatte. Dieser wusste natürlich nichts von diesen Gefühlen, aber Vegeta war überzeugt dass der Jüngere grundsätzlich nicht abgeneigt war. Dieser hatte in der ersten Nacht nach der Trennung irgendwann genuschelt dass das Geschlecht doch egal wäre. Bei einem Mann wüsste man wenigstens woran man war. Das Gesagte zuvor und danach war nur eine bunte, undurchdringliche Masse für Vegeta, doch diese Worte hatten etwas in ihm ausgelöst gehabt. Seit dieser Nacht dachte er oft darüber nach ob er auch einen Mann lieben könnte und kam immer wieder zu demselben Ergebnis: Ja. Aber er dachte dann immer an Son Goku, kein anderer käme in Frage. Er wusste nicht seit wann diese Gefühle in ihm schlummerten, aber an diesem Abend wurden sie geweckt. Chichis laute, durchdringende Stimme holte Vegeta zurück in die Gegenwart. Sie keifte Son Goku an was ihm einfallen würde so mit ihr zu reden, das hätte sie nicht verdient. Sie warf ihm diverse Dinge an den Kopf, doch Son Goku stand nur da und sagte nichts. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Vegeta wurde es dagegen zu bunt. Er ging um die Ecke, auf Chichi zu, was diese sofort erschrocken verstummen ließ. Wenn Vegeta sauer war hatte er oft etwas Bedrohliches an sich, in ihren Augen. „Es ist besser du gehst jetzt.“ Mit großen Augen starrte sie ihn an, dann war der Schreck schon wieder vergessen. „Was mischst du dich da ein? Ich führe hier eine Unterhaltung mit“ Vegeta ließ sie nicht ausreden: „Du führst keine Unterhaltung, du schreist hier rum. Wir wollen trainieren, also geh!“ Mit diesen Worten öffnete er die Haustür und schob Chichi einfach nach draußen. Vor ihrer Nase warf er die Tür zu und drehte sich zu Son Goku um. Dieser stand plötzlich etwas geknickt da. „Danke Vegeta. Ich dachte sie hört nie wieder auf.“ Erstaunt sah dieser Son Goku an. Offensichtlich war es Son Goku doch nicht so egal wie er getan hatte. „Möchtest du darüber reden?“ innerlich ohrfeigte Vegeta sich sofort selbst dafür. Wie abgedroschen klang das denn bitte? Aber im ersten Moment war ihm einfach nichts besseres eingefallen. Son Goku brachte ein kleines Lächeln zustande: „Danke, später vielleicht. Ich möchte jetzt gern etwas allein sein.“ Vegeta nickte nur als Antwort und blickte besorgt Son Goku hinterher. Chichis Auftritt hatte die Wunden wieder ein Stück aufgerissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)