VAMPIRE von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Besprechungen, Beobachtungen und Folterungen II ---------------------------------------------------------- ~DREI~ Besprechungen, Beobachtungen und Folterungen Teil 2 Draußen begann es bereits zu dämmern und die ersten Sonnenstrahlen erhellten die weiten Wiesen, auf denen das frische Tau der vergangenen Nacht lag. Langsam stieg die Sonne immer höher und kündigte somit einen neuen arbeitsreichen und friedlichen Tag an. Die ersten Menschen waren bereits hektisch auf den Straßen in New Orleans zu ihrer Arbeitsstelle unterwegs, damit sie frisch und munter an ihre Arbeit zurückkehren konnten. Das laute Hupen der Autos und Wortfetzen von Menschen drangen bis in eine kleine 3-Zimmer-Wohnung in einem Backsteinhaus, doch die Besitzerin der Wohnung bekam das nicht mit.* Marlene lag noch friedlich schlafend in ihrem Bett, da klingelte plötzlich ein blauer Wecker mit schwarzen Ziffern darauf. Der Wecker zeigte 7:00 Uhr an. Noch völlig verschlafen tastete Marlenes Hand nach ihrem Wecker und schlug mit geballter Faust so heftig auf den Wecker, dass dieser scheppernd zu Boden fiel und weiter klingelte. RRRRRRRRRRRINGGGG! RINGGGGGGGGGGG! Genervt stand Marlene mit Schwung aus ihrem gemütlichen und warmen Bett auf, bückte sich und hob den Wecker vom Boden wieder auf um den Störenfried auszuschalten und auf ihren Nachttisch zurückzustellen. Sie reckte und streckte sich und ging in ihre kleine hübsche Küche um sich einen frischen heißen Kaffee zu machen, damit ihre Lebensgeister erwachten. Denn Marlene war schon von Kind an eine Nachteule, blieb immer bis spät in die Nacht auf und am Morgen kam sie sehr schlecht aus den Federn. Ihre Eltern mussten sie immer mit einem Eimer kaltem Wasser wecken, damit sie mit einem Schrei aus dem Bett sprang und sie mit einem bösen Blick ansah. Marlene stellte die Kaffeemaschine an und ihre Lieblingstasse darunter, auf dieser waren blutverschmierte Fangzähne darauf abgebildet. Da klingelte es an der Türe und sie murmelte: „Wer stört mich denn an einem Montagmorgen so früh?“ Marlene schlürfte an die Tür, öffnete sie und erstarrte. Vor ihr stand Henrik mit Tränen in den Augen und einem ängstlichen und verwirrten Blick, so als ob jemand oder etwas ihn gleich angreifen und überfallen würde. Henrik war von oben bis unten dreckig und blutüberströmt. Sein ganzer Körper war voller Wunden und Bissen, die sehr stark bluteten. Sein graues T-Shirt war an der rechten Seite eingerissen und quer über seine Brust verlief ein großes X, das tief ins Fleisch eingeritzt worden war. Die Wunden bluteten unaufhörlich und musste schnellstens behandelt werden. Die Hosenbeine seiner Jeans waren abgerissen und an seinen Schienbeinen waren sehr blutige Kratzer und blaue Flecken sichtbar. Henrik zitterte am ganzen Leib, er konnte fast nicht mehr stehen und seine Lippen waren ganz blau. Seine braun gewellten Haare fielen ihn lose in das Gesicht und plötzlich begann Henrik zu husten. Er stolperte und Marlene fing ihn gerade noch auf, bevor er mit dem Fußboden Bekanntschaft gemacht hätte. Marlene stütze Henrik so gut sie konnte und lief mit ihm ins Wohnzimmer, setzte ihn auf die Couch und holte schnell das Verbandszeug damit sie ihn verarzten konnte. Marlene war immer noch völlig erstarrt und wusste nicht wie sie in dieser quälenden und schmerzenden Situation mit einem hilflosen Henrik vor sich umgehen sollte. Sie setzte sich neben ihn und legte Henrik eine Hand auf dessen Schulter, doch er zuckte erschrocken zusammen und vor Schmerzen krümmte er sich vor der Couch zusammen. Tränen liefen ihn in Bächen über die Wangen und Marlene setzte sich zu ihm auf den Boden. „Henrik!“ sprach sie laut und deutlich seinen Namen aus. Beim Klang seines Namens zuckte er kurz zusammen und sah dann zu ihr auf. „Marlene?“ fragte er mit verängstigter Stimme wie ein kleines Kind. „Marlene bist du das? Wo sind wir?“ fragte er verängstigt weiter und streckte vorsichtig eine Hand nach der jungen Frau aus. Marlene schloss ihre Hand sanft um seine und lächelte ihn aufmunternd an. „Henrik wir sind in meiner Wohnung. Du bist in Sicherheit. Ich werde dir helfe und gemeinsam werden wir das durchstehen.“ Mit der Zeit nahm das Zittern von Henrik ab und er setzte sich zu Marlene auf und sah sie noch sehr verunsichert an. „Komm Henrik wir machen dich erst mal wieder sauber. Dann wirst du dich auch besser fühlen. Okay? Bist du einverstanden?“ fragte Marlene, er nickte nur und zusammen gingen sie in ihr Bad. Mit zittrigen Beinen stand Henrik in Marlenes Badezimmer und sah sich um. Es war schön eingerichtet, seitdem er vor knapp 2 Wochen Marlene beim Einzug geholfen hatte die Kisten hoch zu schleppen. Auf dem Waschbecken befanden sich eine Elektronische Zahnbürste und daneben ein blauer Zahnbecher der an der Wand angebracht worden war. Über dem Waschbecken befand sich nun ein Wandschrank, indem Marlenes Schminksachen und Cremes untergebracht waren. Daneben befand sich das WC, auf der rechten Seite befand sich die Klobürste und auf der linken Seite der Klopapierhalter mit 3 Rollen Klopapier darauf gestapelt. Gegenüber des los war die Badewanne, die zu einer Dusche umfunktioniert werden konnte. Dies hatte Marlene auch getan. Denn an der runden Stange war ein weißer Vorrang mit blauen Punkten aus Plastik angebracht worden. Neben der Badewanne stand eine weiße Waschmaschine, auf dieser waren Handtücher abgelegt worden. „Henrik du kannst dich ausziehen und in die Badewanne stellen!“ rief Marlene ihrem Freund zu, während sie das Wasser auf eine angenehme Temperatur eingestellt hatte. Mit neuen aufsteigenden Tränen und einen beschämten Blick nach unten zog er sich die zerrissene Kleidung aus, ließ diese auf den Boden fallen und stieg in die Wanne. Henrik schämte sich für seinen Körper, denn dieser war mit Kratzer, Schrammen, Blutergüssen und blutenden Wunden übersät und er wollte keine Last für seine beste Freundin sein, die sich seit seinem plötzlichen Auftauchen am frühen Morgen vor ihrer Haustüre rührend um ihn kümmerte. Marlene drehte sich zu Henrik um und sah zum ersten Mal seinen nackten geschundenen Körper, der sehr schlecht aussah. Sie erkannte das leichte Zittern seiner Glieder, das verräterische Husten dass eine starke Erkältung ankündigte und die blutigen Wunden, die ihm irgendjemanden oder etwas aufs heftigste zufügte. Aber auch die starken Kratzer und Schrammen an Henriks Körper waren nicht zu übersehen, die er sich bei der Flucht durch den Wald beim Stolpern über Baumwurzel und herausragende Steine zugezogen hatte. Henrik musste letzte Nacht mit seinem Auto in ein kleines Dorf außerhalb von New Orleans fahren um neues Holz für das Feuer im Kamin zu holen. Im Dorf wohnte ein guter alter Freund namens Nico von Henrik, der dem blutrünstigen und ausgehungerten Vampir Claudius zum Opfer fiel. Er kannte ihn schon seit seiner Kindheit, sie waren zusammen zur Schule gegangen und waren die Jahre über sehr gute Freunde geworden. Henrik konnte mit Nico über alle reden. Doch nun war Nico tot! Einen Vampirangriff nicht überlebt, trotz dessen dass er sich zur Wehr setzte. Aber Nico war nicht tot, er befand sich in der Verwandlung zum Vampir. Denn Claudius verschonte Nicos Leben, weil er eigene Ziele verfolgte, die er auch sehr bald auch führen wollte. Und dazu brauchte er Nico, Henriks beste Freund! Kaum war Henrik am Rande des Dorfes angekommen hörte er schon die verzweifelten Schreie der Frauen und Männer, die in einem Blutbad blind umherirrten und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Doch die Dorfbewohner kamen nicht weit, denn der ausgehungerte Claudius fiel jeden Menschen im Vampirspeed an und rammte seine scharfen Fangzähne in den Hals seines Opfers. Das warme Blut des Menschen floss an seinem Hals herab und tropfte auf den Boden, der nur noch mit mehr Blut befleckt wurde. Henrik hörte laute Stimmen die den Namen Claudius riefen und plötzlich, nur wenige Momente später brach ein Feuer im Dorf aus das innerhalb weniger Sekunden sich von Haus zu Haus ausbreitete und somit das gesamte Dorf vernichtete. Henrik war starr vor Panik und rannte im selben Augenblick um sein Leben, Richtung Wald. Er hoffte dass dieser blutrünstige Vampir seine Anwesenheit nicht bemerkt hatte, doch Henrik hatte sich getäuscht. Blind stolperte er über herausragende Baumwurzeln und Gesteine durch den Wald. Der blutrünstige Vampir jagte ihn quer durch den Wald und holte ihn sehr schnell ein, packte ihn am Hals und schleuderte Henrik nur wenige Meter vor seinem Auto. Völlig benommen rappelte Henrik sich auf und versuchte zurück zu seinem Auto zu kommen, dass er am Rande des Dorfes geparkt hatte. Um sein Auto lagen bereits abgetrennte Gliedmaßen von blutleeren Menschenleichen und hinterließen eine dreckige Blutspur, die sich mit dem Schlamm vermischten. Henrik konnte bereits sein Auto von weitem sehen, da wurde er von einer Klaue an seiner linken Schulter gepackt, die sich tief in sein Fleisch bohrte. „AAAAAAAAAAAAAH! HILFE!“ schrie Henrik, doch keine Menschenseele hörte ihn. Denn alle Menschen lagen blutleer, verstümmelt und überall am Boden verteilt herum. Der Mann versuchte verzweifelt und mit letzter Energie, die er gerade noch aufbrachte, die Klaue aus seiner Schulter zu befreien. Doch es war sinnlos. Henrik war einfach zu schwach. „Was mache ich nun mit dir?“ überlegte der Vampir mit einem hämischen Grinsen im Gesicht und landete mit einem galanten Sprung vor dem zittrigen Mann. „Ich habe da so eine Idee!“ meinte er nur. Und dann passierte es! Mit seiner Klause ritzte Claudius seinem Opfer ein Kreuz auf seine Brust. Die Klaue des Vampirs bohrte sich tiefer in Henriks Fleisch, dieser versuchte krampfhaft den aufflammenden Schmerz an seiner Brust zu unterdrücken. Doch es gelang ihm nicht. Die Tränen liefen Henrik ununterbrochen über die Wangen und er wandte sich unter den quälenden Schmerzen und der dreckigen Lachen des skrupellosen Vampirs. Das Blut spritze nur so aus der tiefe Wunde, die immer mehr zu bluten begann und tropfte auf den matschigen Boden, die nun für immer Henrik als Erinnerung an diese grauenhafte Nacht zurückbleiben würde. Henrik machte sich mit seinen letzten Kraftreserven vom blutrünstigen und skrupellosen Vampir Claudius los, humpelte zu seinem Auto zurück und musste dabei über die Leichenteile der Menschen steigen. Mit nur einem Ziel vor Augen raste Henrik nach New Orleans zurück und wollte nie wieder einen Vampir zu Gesicht bekommen. Mit diesen Geschehnissen, die er nicht mehr aus dem Kopf bekommen und nun jede Nacht von Albträumen geplagt werden würde, sah er Marlene an und meinte: „Kannst du bitte raus gehen Marlene? Ich möchte mich jetzt duschen.“ Mit einem Nicken stand Marlene auf und verließ das Badezimmer, nur um die Tür zu schließen und sich davor nieder zu lassen. Henrik ließ das Wasser an und begann sich unter quälenden Schmerzen, die durch das Aufgehen der blutenden Wunden verursacht wurden zu duschen. Sein Körper zitterte und erschwerte ihm das Eincremen des Duschgels. Seine Beine fühlten sich wie Pudding an und er wusste nicht wie lange er noch auf ihnen stehen würden, denn die stechenden Schmerzen würden immer unerträglicher. Um Schmerzensschreie zu vermeiden biss er sich kräftig auf seine Zähne und war endlich froh als er in einem Handtuch gewickelt vor der Badewanne stand. Doch die Tränen der Verzweiflung, der Angst vor dem Ungewissen und der Verlustes um seinen guten Freund stiegen wieder hoch. Mit viel Mühe und wenig Kraft ging er Schritt für Schritt aus dem Badezimmer und davor wartete Marlene mit frischer Kleidung auf ihn. Sie stütze ihn und gemeinsam gingen sie in ihr Schlafzimmer und Marlene half Henrik die Kleidung anzuziehen. Marlene konnte nicht mehr. Henrik sah mit geröteten Augen und fertig angezogen auf ihrem Bett und blickte an einen imaginären Punkt. Sie streichelte mit ihrer Hand durch sein braun gewelltes Haar, das noch leicht feucht vom Duschen war und blickte ihn mit traurigen Augen an. „Marlene..du musst mich nicht aus Mitleid ansehen. Das ist hier in New Orleans Alltag!“ „Du meinst die Vampire Henrik. Was hat es mit diesen Monstern eigentlich auf sich? Du hast mir doch vor ca. 2 Wochen erzählt dass sie unseren Staat regieren würden und dass sie die Menschen immer wenn es dunkel wird das Blut aussaugen. Stimmt das?“ Henrik rutschte bis an die Rückenlehne des Bettes und sah Marlene mit traurigen Augen an. „Ja Marlene das stimmt.“ „Aber kann man dagegen denn nichts machen? Wie können die Menschen zulassen dass ihr Staat von blutrünstigen Monstern regiert wird, die nur auf ihr Blut scharf drauf sind? Erkläre es mir bitte Henrik!“ meinte Marlene mit leicht hektischer Stimme und ihr Körper zitterte leicht. „Marlene du brauchst doch keine Angst zu haben. Denn du stehst unter dem Schutz von Darius, er ist der Anführer der Vampire in diesem Staat. Kein Vampir würde es wagen dir etwas anzutun. Das verspreche ich dir!“ meinte Henrik mit fester Stimme. Doch Marlene starrte ihren besten Freund einfach nur entsetzt an und sagte sauer: „Das ist mir recht egal. Es geht nicht nur um MEIN LEBEN – sondern auch um das Leben der anderen Menschen in New Orleans sowie im Bundesstaat Louisiana. Wir müssen etwas unternehmen Henrik. Es kann nicht sein dass wir unser Leben den Vampiren jede Nacht opfern müssen. Wir müssen zum Bürgermeister von New Orleans und mit ihm reden! Kommst du mit?“ Henrik starrte einsetzt, aber auch beeindruckt zu seiner neuen besten Freundin und sah zum ersten Mal seit 12 Jahren einen kleinen Hoffnungsschimmer um den Vampiren das Leben zur Hölle zu machen. Er stand auf und reichte Marlene die Hand und sie gab ihm ihre Hand. Somit war es entschieden. Marlene würde mit ihrem besten Freund Henrik heute zum Bürgermeister gehen und ihn um Rat bitten! Marlene befand sich nun zusammen mit Henrik vor dem Ratsgebäude, indem der Bürgermeister und seiner Berater ihrer Wohnungen hatten, ihre monatlichen Ratssitzungen abhielten und Vereinbarungen zwischen den Vampiren und den Bürgermeistern aus jeder Stadt geschlossen worden. Der Bürgermeister wurde alle 12 Jahre einmal gewählt und war somit auch das Oberhaupt des Stadtrates von New Orleans. Mit ihm zusammen saßen noch 14 weitere Ratsmitglieder im Rat, die ihm mit Rat und Tat gegen die nächtlichen Angriffe der Vampire und der Anzahl der blutleeren Leichen zur Seite standen. In jeder größeren Stadt gab es einen Stadtrat und alle Oberhäupter der einzelnen Städte trafen sich jeden Monat einmal zur einen Lagebesprechung immer in einer anderen Stadt. Die beiden Freunde stiegen die Treppe herauf und wollten gerade die große verzierte Holztür öffnen, da wurde sie geöffnet und es traten 3 Personen aus dem Ratsgebäude. Der Mann in der Mitte trug einen blauen Anzug mit einer weißen Krawatte und hatte kurze, lockige, schwarze Haare. Der Mann auf der linken Seite trug einen schlichten schwarzen Anzug, eine schwarze Krawatte und trug eine blaue Brille auf der Nase. Seine mittellangen Haare waren braun und streng nach hinten zu einem Zopf gebunden, damit sie ihm nicht in das Gesicht fielen. Der Mann auf der rechten Seite trug einen schneeweißen Anzug und dazu keine Krawatte, er war schon ein etwas älterer Mann. In seinem Gesicht konnte man leichte Falten jeweils auf seinen Wangen und seiner Stirn sehen und seine Haare begannen leicht grau zu werden. „Wer seid ihr beide und was habt ihr am Ratsgebäude zu suchen?“ fragte er mittlere Mann die beiden Freunde und musterte sie kritisch. Marlene strafte ihre Schultern, sah dem Mann direkt in die Augen und sagte: „Hallo mein Name ist Marlene Brown und wir müssen auf der Stelle mit dem Bürgermeister reden. Es geht um einen skrupellosen Vampirangriff außerhalb von New Orleans, dabei wurde ein ganzes Dorf dem Erdboden gleich gemacht. Mein bester Freund Henrik Maier wurde von einem blutrünstigen Vampir angegriffen und ist nun traumatisiert.“ Die drei Männer standen bleich und blass vor den beiden Freunden und sahen sie geschockt und mit einem Ausdruck Wir haben es doch gewusst! Vampire haben sich nicht unter Kontrolle! im Gesicht an. „Miss Brown! Mr. Maier bitte kommen Sie mit. Mein Name ist Henry Forbes und ich bin der Bürgermeister von New Orleans. Die Männer links und rechts von mir sind meine besten Berater und beschützen mich auch so gut sie können vor den Monstern der Nacht. Wir fahren jetzt zu Darius – dem Anführer der Vampire.“ Marlene und Henry sahen geschockt zu ihrem Bürgermeister und nickten nur. Zu fünft stiegen sie in einen roten Volvo, der während ihrer kurzen Besprechung schon vor das Ratsgebäude gefahren wurde. Blut! Menschenblut! Darius vernahm den verführerischen Duft von Menschenblut. Ruckartig setzte er sich in seinem Himmelbett auf und starrte auf seine Eingangstür. Seine Augen wurden blutrot und die Fangzähne fuhren sich automatisch aus. Seit zwei Nächten hatte er kein Menschenblut mehr zu sich genommen, da er sich den Kopf darüber zerbrach wie er während der Verhandlung zwischen seinen Beratungsrat und dem Bürgermeister von New Orleans kooperieren sollte, ohne dass sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen würden. Einen Aufstand der Bevölkerung von New Orleans gegen die Vampire durfte unter keinen Umständen passieren. Es reichte Darius schon dass der untreue Vampir Claudius das Mädchen, das seine verlorene wahre Liebe Ilona zum Verwechseln ähnlich sah, bedroht und ihr das Blut aussaugen wollte. Da konnte er nicht noch einen Aufstand geschweigenden einen Krieg gebrauchen, indem es um die Weltherrschaft gehen würde. Doch Darius war auch ziemlich sauer auf die Verfolger, die Claudius vor 9 Tagen in den Kerker zurückgebracht und den Wachen übergeben hatten. Bis jetzt waren sie noch nicht bei ihm gewesen und keinen Bericht über Claudius Verfolgung erstattet. Auf Darius Stirn bildeten sich Sorgenfalten und in ihm keimte wieder Wut auf. Jeder Vampir in seinem Clan wusste wie wichtig es war das Darius sofort einen vollständigen Bericht über Verfolgungen und Beobachtungen sowie Eindringlinge in seinem Reich bekam, damit er brenzlige Situation und neue Strategien mit seinem Beratungsrat besprechen konnte. Durch ein zaghaftes Klopfen an der Tür wurde Darius aus seinen Gedanken gerissen und der verführerische Duft von Menschenblut ließ ihn abrupt die Luft anhalten und hektisch atmen. „Wer ist da?“ fragte der schwarzhaarige Vampir und hielt sich die Hand vor seine Nase und Mund. Denn der Geruch des Menschenblutes war für Darius unwiderstehlich und es kostete ihm all seine Kraft um die Gier nach dem Menschenblut zu unterdrücken. Doch Darius konnte sich nicht mehr lange unter Kontrolle halten. Das unstillbare Verlangen nach Menschenblut machte ihn ganz verrückt und der Vampir sprang regelrecht aus seinem Bett und ging in Kampfstellung. Darius sah mit glühend roten Augen und einem hungrigen Ausdruck im Gesicht zur Türe und fragte erneut: „WER IST DA?“ Langsam und vorsichtig wurde die Türe geöffnet und ein kleines blondes Menschenmädchen mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht trat in Darius Zimmer. Der schwarzhaarige Vampir konnte sich nicht mehr länger beherrschen und raste auf das kleine Mädchen zu und wollte schon seine Fangzähne in die weiche Haut rammen. Da wurde Darius ohne Vorwarnung an den Schultern gepackt und im Vampirspeed auf sein Himmelbett geworfen, sodass es leicht knarrte. Sein ganzer Körper bebte vor Wut und mit einem galanten Sprung stand er wieder auf seinen Beinen. Voller Wut starrte er den jüngeren Vampir an, der das blonde Mädchen hinter sich schob und selbst in Kampfstellung ging um das Menschenkind vor seinem Anführer zu beschützen. Christian zögerte das wichtige und entscheidende Gespräch mit seinem Anführer Darius heraus, weil er panische und entsetzliche Angst vor dessen Reaktion hatte. Wie würde Darius auf die Neuigkeit reagieren, dass Christan seit 9 Tagen ein kleines Menschenmädchen in seinem Zimmer vor ihm versteckte? Was würden die anderen ausgehungerten Vampire aus seinem Clan mit Caroline machen, wenn sie wüssten dass genau vor ihrer Nase ein Leckerbissen wäre? Hatten sie schon das köstliche Blut des Menschenmädchens gerochen und warteten nur auf die beste Gelegenheit dem kleinen Mädchen das Blut auszusaugen? Hielten seine beiden besten Freunde den Mund oder hatten sie bei Darius schon alles ausgepackt? Doch Christan wusste innerlich dass er sich auf Dean und Marco verlassen konnte. Doch trotz des Vertrauens in seine beiden besten Freunde lebte Christan jede Tag und Nacht in Angst dass einer seiner Gefährten Caroline verlockendes Blut riechen könnte und es anderen Vampiren erzählen würde. Jeden Tag lag Christan wach im Bett und konnte keine Stunde mehr Schlaf finden, aus Angst dass sich ein ausgehungerter Vampir in sein Zimmer schleichen würde und Caroline kurzerhand das Blut aussaugen würde. Heute musste die Wahrheit ans Licht kommen! Das hatte Christian beim letzten Grübeln tagsüber im Bett entschieden! Somit machte sich der junge Vampir, dessen Körper wie Espenlaub zitterte auf den Weg zu Darius. Doch plötzlich vernahm Christian ein sehr bedrohliches Knurren dass aus Darius Zimmer zu kommen schien. Im Vampirspeed raste er zu Darius Zimmer und dort konnte er seine kleine Ziehtochter Caroline erkennen, die gerade in Darius Zimmer ging und im nächsten Moment hörte sich Darius Knurren noch bedrohlicher an als zuvor. Christan ahnte bereits das Darius kurz vorm Durchdrehen war, da er wahrscheinlich seit Tagen kein Menschenblut mehr zu sich genommen hatte. Seine Ziehtochter Caroline sollte jetzt sein Dinner sein. Das konnte Christian nicht zulassen. Mit doppelter Vampirgeschwindigkeit raste er zu Darius, packte den Anführer an den Schultern und schmiss ihn im hohen Bogen auf sein Himmelbett, dass etwas unter Darius Gewicht knarrte. Christian konnte Caroline gerade noch hinter sich schieben, da stand auch schon Darius wutentbrannt vor dem Vampir und starrte ihn entsetzt und zornig an. Zur Sicherheit ging Christian in die Kampfstellung um seine Caroline vor Darius beschützen zu können, falls er sie angreifen sollte. „WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN CHRISTIAN?“ brüllte Darius direkt los und ging einen Schritt auf seinen Gefährten zu. „WER IST DIESES MÄDCHEN? WAS HAT EIN MENSCH IN MEINER BURG ZU SUCHEN?“ Christian gab die Kampfstellung auf, sah hilflos und voller Angst zu seinem Anführer und drückte das Mädchen an sich. „Darius..wir haben Caroline bei Claudius Verfolgung entdeckt. Er hat ein gesamtes Menschendorf skrupellos und kaltblütig abgeschlachtet, ohne Reue auf Verluste von anderen Vampiren. Wir….“ versuchte der Vampir seinem Anführer zu erklären, doch Darius wollte davon gar nichts hören. Er hob seine rechte Hand und Christan hörte auf zu reden. „Christian wir reden nicht über Claudius, sondern über die Kleine. Beantworte meine Fragen oder deine Kleine wird sterben!“ meinte der Anführer mit gefährlichen Unterton. „Caroline ist seit 9 Tagen in meinem Zimmer. Ich verstecke sie vor den anderen Vampiren wegen ihrem Blutdurst. In den letzten Tagen versuche ich meinen Blutdurst unter Kontrolle zu halten und so langsam bekomme ich es hin.“ Darius sah seinen Gefährten fragend an. „Wie meinst du das? Du versuchst deinen Blutdurst unter Kontrolle zu halten?“ „Ganz einfach. Indem ich mich von Blutkonserven ernähre und somit meinen Durst unter Kontrolle bekomme. Es ist sehr schwer zu erlernen, aber es ist machbar. Selbst ich habe noch Probleme meinen Durst unter Kontrolle halten zu können, aber so langsam werde ich darin immer besser und besser.“ Der Anführer sah das blonde Mädchen einfach nur aus gierigen Blicken an und sagte: „Komm her meine Kleine!“ Das Mädchen blickte ängstlich und mit Tränen in den Augen kurz zu Christian, der ihr aufmunternd zunickte und dann zu dem angsteinflößendem Vampir ging, dessen Augen noch immer rot glühten. Caroline setzte einen Schritt vor den anderen und blieb vor Darius stehen, der das Mädchen aufmerksam ansah. In Vampirspeed packte Darius Caroline am Arm und zerrte sie in seine Richtung. Das Mädchen zitterte vor Angst und versuchte sich verzweifelt sich loszureißen, doch gegen einen 300-jährigen Vampir hatte Caroline keine Chance. Christian blickte ängstlich zu Darius und machte einen Schritt nach vorne. „Wenn du einen Schritt weiter gehst Christan, dann wird das kleine Mädchen die längste Zeit am Leben gewesen sein. Hast du mich verstanden?“ Der Vampir nickte nur und ging einen Schritt zurück. „Papa!“ rief Caroline und versuchte erneut sich aus Darius eisernen Hand zu befreien. Doch es gelang ihr nicht. Darius blickte das blonde Mädchen einen Moment lang an und meinte: „Heute Abend ist die große Versammlung. Du bringst das kleine Mädchen mit und der Rat wird entscheiden was mit Caroline passiert. Hast du verstanden?“ sagte Darius mit bedrohlicher Stimme und ließ Carolines Hand los. Auf der Stelle rannte das Mädchen zu Christian, der sie sofort auf den Arm nahm. „Diese Versammlung ist doch aber schon in ca. 4 Stunden und alle Vampire werden dort anwesend sein. Das kannst du nicht machen Darius. Bitte!“ flehte Christian, doch Darius sah ihn nur aus wütenden Augen an. „Du hast Caroline mit in meine Burg gebracht Christian, also musst du nun auch mit den Konsequenten leben. Hast du mich verstanden? Jetzt gehe bevor ich der Kleinen die Kehle herausreiße. Ich kann mein Verlangen nach Menschenblut nicht länger unter Kontrolle halten. Christian nickte nur. „Wann hast du das letzte Mal etwas getrunken Christan?“ fragte Darius mit ernster Stimme. „Letzte Nacht!“ sagte Christan und verschwand aus Darius Zimmer. Wenige Minuten nachdem Christan verschwunden war, klopfte es erneut an die Türe und Marco steckte seinen Kopf hinein. „Darius was ist los?“ wollte sein bester Freund wissen, doch Darius konnte sich nicht mehr länger unter Kontrolle halten und raste an seinem Freund vorbei, durch die langen Gänge seiner Burg und mit einem Sprung war er im Freien. Doch kaum hatte er einen Fuß ins Freie gesetzt, da fing sein Fuß Feuer. Die Sonne ging gerade unter und bereitete dem Anführer der Vampire unerträgliche Schmerzen. „AAAAAAAAAAAAAAAAAHHHH!“ schrie Darius und versuchte wieder in den Schatten zu kommen, doch der Schmerz breitete sich zu schnell in seinem Körper aus. Darius stand innerhalb weniger Sekunden in Flammen und schrie sich die Seele aus dem Leibe. Sein Freund Marco raste hinter Darius her und versuchte mit aller Kraft, die er trotz der starken Schmerzen durch den Sonnenuntergang erlitt, und schaffte es Stück für Stück. Aus dem Augenwinkel konnte Marco mehrere Schatten wahrnehmen und im nächsten Augenblick wurden die beiden Vampire an den Armen gepackt und in den Schatten geschleppt. Darius atmete tief ein und aus, lehnte sich an die kalte Steinmauer seiner Burg und öffnete die Augen. Ihn sahen blaue Augen fragend und leicht ängstlich an. Der Vampir zuckte zusammen und versuchte trotz den Schmerzen durch den Sonnenuntergang aufstehen. Doch schon beim Anwinkeln des rechten Beines musste Darius aufgeben, die Schmerzen waren zu groß. Marlene wusste nicht was sie in diesem einem Moment denken sollte. Ihre Gedanken kreisten um die rot glühenden Augen des schwarzhaarigen Vampirs, die sie voller Lust und Leidenschaft ansahen und um ihren besten Freund Henrik, der einem blutrünstigen Vampir zum Opfer gefallen war. Die junge Frau steckte in einer Zwickmühle. Denn sie fühlte sich auf magische Weise zu diesem schwarzhaarigen Vampir hingezogen, ohne ihn richtig zu kennen. Wie konnte das möglich sein? Plötzlich glühte auf ihrer linken Schulter das rote Herz mit dem V und den Namen Darius und Marlene auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihre linke Schulter und unter quälenden Schmerzen, die sich langsam durch ihren Körper zogen, glitt sie auf den Boden und versuchte krampfhaft nicht zu weinen. Aber die ersten Tränen traten Marlene in die Augen und hilfesuchend lehnte sie sich an Henrik, der sofort zu ihr eilte und sie schützend in den Arm nahm. „Alles wird gut Marlene!“ meinte er und streichelte durch ihr Haar. Die junge Frau nickte nur und sah auf den Boden. Sie konnte sich gerade nicht dazu äußern. Zusammen standen sie auf und warteten auf Henry Forbes, den Bürgermeister von New Orleans und seine Begleiter sowie auf die zwei Vampire. Die Vampire sahen aus gierigen und mordlustigen, aber auch geschockten Blick an. Marco ergriff als erster das Wort, nachdem es ihm wieder besser ging. „Bitte folgen Sie mir!“ wies er die Menschen an und lief voraus. Mit einen Seitenblick auf Darius wusste er das sein bester Freund erst seinen Durst nach Menschenblut stillen musste, damit er Menschen gegenüber treten konnte. In Vampirspeed war Darius in den Keller verschwunden und währenddessen schlug Marco den Weg in den Versammlungsaal ein, um die wichtigen Gäste sowie die Vampire begrüßen zu können. Darius hatte innerhalb weniger Sekunden den Kerker, indem schlechte und bedrohliche Menschen eingesperrt wurden, erreicht und riss die erste Kerkertür auf und rammte seine scharfen Fangzähne in die weiche Haut des Menschen. Der Mann zappelte wild in Darius eisernen Griff und versuchte sich verzweifelt aus der Situation zu befreien, doch gegen einen Vampir hatte er keine Chance. Das warme und köstliche Menschenblut rann Darius die Kehle herunter und das Verlangen nach Menschenblut war etwas gestillt, aber es war noch nicht genug. Es mussten noch zwei weitere Menschen ihr Leben lassen, damit Darius gieriges Verlangen nach Menschenblut gestillt war. Mit neuer Energie und Kraft machte er sich im normalen Tempo auf den Weg zum Versammlungsaal um zu einer guten Vereinbarung mit dem neuen Bürgermeister von New Orleans zu kommen und um einen unausweichlichen Krieg gegen die Menschen zu vermeiden. Doch eins wusste Darius nicht: Diese Versammlung würde sein zukünftiges Leben für immer verändern! Death Vamp Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)