Seelenwolf von kitty007 ================================================================================ Kapitel 2: Der schwarze Wolf ---------------------------- „Wach auf!“ Nur langsam drang die raue tiefe Stimme in ihre Gedanken. Es dauerte eine Weile bis der Nebel sich verzog und sie die Stimme klarer hörte. Erst jetzt schrak sie hoch und blickte in strahlende Augen, die bei näherer Betrachtung zwei verschiedene Farben hatten. Das rechte Auge strahlte in einem wunderschönen Blau während das Linke ein geheimnisvolles Grün besaß. Völlig von den Augen ihres Gegenübers verzaubert ignorierte sie die Tatsache, dass sich vor ihr ein großer, muskulöser und vor allem bedrohlicher Wolf aufgebaut hatte. „Was machst du hier?“ Die weiße Wölfin erschauderte als die raue Stimme erneut in ihre Gedanken eindrang und ihr ihre Situation bewusst wurde. Seine schwarze Gestalt war durchaus beeindruckend und sie war um einiges kleiner als er. Auch schien er nicht begeistert sie hier vorzufinden. Doch sie war nicht so weit gekommen hätte sie sich so leicht einschüchtern lassen. Die junge Wölfin rappelte sich hoch und starrte ihrem Gegenüber in die Augen. Eine bedrohliche Geste unter Ihresgleichen und das war auch Absicht. „Ich schlafe hier wie du siehst. Was machst du hier?“ Sie ließ ihre Stimme ein seine Gedanken eindringen und versuchte so stark wie möglich zu klingen. Denn wenn sie ehrlich war, fühlte sich ihr Körper immer noch sehr geschwächt an. Sie beobachtete ihrem Gegenüber wie er sie musterte. Er schien doch etwas überrascht über ihren forschen Auftritt ihm gegenüber. Er war es wohl gewohnt Respekt und Unterwürfigkeit entgegen gebracht zu bekommen – vor allem von Weibchen. Aber sie war nicht einfach irgendein Weibchen. Sie war die Tochter eines starken Alphas. Aber woher sollte er das auch wissen… Noch dazu wo sie sich so weit weg von ihrer Heimat befand. „Das ist meine Höhle… Also ich sage es dir nur einmal. Verlasse sie sofort oder ich muss dich rauswerfen, was weniger angenehm für dich enden wird.“ Erschrocken weiteten sich die Augen der weißen Wölfin. Er schien es ernst zu meinen. Sie war zu kraftlos um zu kämpfen und bei näherer Betrachtung schien die Höhle wirklich sein Zuhause zu sein. Reste von seiner letzten Mahlzeit lagen in der Ecke und dieses Nest aus Ästen hatte sich wohl auch nicht von selbst gebildet. Auch waren überall sein Geruch und seine Aura wahrzunehmen. All das musste sie durch ihren geschwächten Zustand in der letzten Nacht völlig ignoriert haben. Sie senkte leicht den Kopf um zu zeigen, dass sie sich ihm beugte und ging. Der schwarze Wolf wich etwas zurück und setzte sich, jedoch ließ er sie keine Sekunde aus den Augen. Die Wölfin schritt langsam auf den Ausgang zu, bedacht keine falsche Bewegung zu machen. Sie spürte seinen scharfen Blick auf ihr und er würde sofort reagieren sollte er eine Geste falsch deuten. Am Ausgang, der mittlerweile von den Ästen befreit war, angekommen blieb sie stehen. Sie konnte nicht einfach gehen. Wo sollte sie hin? Da draußen war sie ihren Verfolgern schutzlos ausgeliefert, noch dazu in ihrem körperlichen Zustand. „Worauf wartest du?“ „Ich kann da nicht raus… noch nicht. Bitte schick mich nicht weg.“ Der schwarze Wolf schnaufte und kam näher. Dicht hinter ihr blieb er stehen und gab ihr mit seiner Schnauze einen Schubs nach draußen. Überrascht tapste sie ungeschickt nach Draußen und drehte sich verwundert um. „Sei froh, dass ich heute so geduldig bin.“, knurrte ihr Gegenüber und wandte sich wieder ins Höhleninnere. „Warte! Du wirfst mich einfach raus? Bitte höre mich wenigstens an!“ „Nein. Verschwinde endlich.“ „Ich brauche deine Hilfe, bitte… Ich bin seit Tagen unterwegs und dieses Rudel…“ „Es interessiert mich nicht. Geh. JETZT.“ Der Blick den er ihr zuwarf ging ihr durch Mark und Bein. Sie hatte keine Wahl, sie musste gehen. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)