Descent into hell von Leya ================================================================================ Kapitel 2: Startschwierigkeiten ------------------------------- Disclaimer: Nicht meins. Leider. Ich hätte gar zu gern einen Manga gesehen, indem diese beiden Fandoms kombiniert werden. Für alle diejenigen, die sich fragen, was das soll... die vorherige Version war eine Sackgasse ohne Ausweg. Es ist nicht viel verändert worden, aber einige gravierende Fehler wurden ausgemerzt und die Kapitel sind ein wenig länger. Trotz allem viel Spaß^^ -*-*- Descent into hell Startschwierigkeiten -*-*- "Was machen wir nur?!" Sakano wanderte unruhig in seinem Büro auf und ab, während Takasaka genussvoll seinen Baldriantee schlürfte. "Seguchi-san wird mir die Haut abziehen." "So schlimm wird es sicher nicht werden." Takasaka fühlte sich sehr viel besser, seit er den Baldrian genommen hatte, doch er warf sicherheitshalber noch ein paar Beruhigungstabletten hinterher. Sicher war sicher. "Du hast gut lachen. Ich glaube nicht, dass Shibuya-san dich umbringen wird." "Seguchi-san wird dich auch nicht umbringen. Du hast mir selbst erzählt, dass er mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden ist." Takasaka warf seinem früheren Arbeitskollegen einen kritischen Blick zu und schüttelte innerlich den Kopf. "Du hast dich nicht geändert. Du dramatisierst immer noch." "Das war, bevor wir diese Schnapsidee hatten." Sakano merkte, wie ihm übel wurde. Er warf einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr und erkannte, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Das Treffen würde jeden Augenblick beginnen. "Vielleicht sollte ich auswandern?!" Sakano schielte hoffnungsvoll zur Tür, doch wie sich herausstellte, war es zu spät. Die übrigen Teilnehmer des Treffens betraten gerade den Raum. -*-*- Das Treffen stand von Beginn an unter einem ungünstigen Stern. Angefangen hatte es damit, dass Shuichi sich um ein Haar Koji an den Hals geworfen hätte, weil er dessen Musik so toll fand und den anderen Sänger überhaupt grenzenlos bewunderte. Koji funkelte ihn ungehalten an und Shuichi, zum ersten Mal in seinem Leben wirklich eingeschüchtert, versteckte sich hinter Eiri. Dieser hatte für Koji gar nichts übrig. Die beiden warfen sich eisige Blicke zu, bis Izumi schließlich einsprang und seinen Freund beiseite zog. "Können wir dann jetzt anfangen?" Tohma klang ziemlich gereizt, was allerdings auf die Tatsache zurückzuführen war, dass Eiri sich immer noch weigerte, aktiv an den Dreharbeiten teilzunehmen. Laut Preisausschreiben waren sie verpflichtet, ,fünf' Schauspieler aufzubieten, doch da Eiri ausfiel, hatten sie nur vier. "Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen." Sakano kramte einige Unterlagen hervor und verteilte diese an die Anwesenden. "Wir müssen einen Kurzfilm auf die Beine stellen, um die Auflagen eines Preisausschreibens zu erfüllen. Dafür..." "Können wir den Film nicht einfach vergessen?" Diese Frage kam natürlich von Koji, der trotz Izumis Beteilung dem ganzen Unternehmen immer noch skeptisch gegenüber stand. Spätestens seit er Shuichi kennen gelernt hatte, war seine Begeisterung unter den Nullpunkt gesunken. "Sicher könnten wir das, aber dann müssten wir unter Umständen einige tausend beleidigte Fans in Kauf nehmen. Von den sinkenden Verkaufszahlen deiner Alben mal abgesehen," kommentierte Katsumi aus dem Hintergrund. Koji schnaubte nur verächtlich. "Und wenn schon. Was kümmern mich die Fans? Ich brauche sie nicht." "Wie kannst du so etwas sagen?!" Shuichi war entsetzt. "Ohne unsere Fans sind wir doch nichts!" "Wenn dein Selbstbewusstsein nicht ausreicht, um nur um deiner selbst willen zu singen und du die Bestätigung dieser verständnislosen Masse namens Fan brauchst, dann ist das nicht mein Problem." Shuichis Augen füllten sich mit Tränen, doch zum Ausbruch kam es nicht, da Tohma sich verärgert räusperte und so die Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. "Selbst wenn wir diesen Film wider erwarten auf die Beine stellen, bleibt immer noch die Frage, wo wir den fünften Mann hernehmen." "Ach? Der gnädige Herr will sich also drücken?" Koji hatte mit sicherem Gespür erkannt, dass Eiri derjenige war, der aus der Reihe tanzte und sein ätzender Tonfall trieb dem sonst so ruhigen Schriftsteller die Zornesröte ins Gesicht. "Ich bin nur hier, weil Tohma mir versprochen hat, dass ich lediglich für das Drehbuch zuständig bin. Alles andere geht mich nichts an." Bevor die Situation eskalieren konnte, trat Katsumi zwischen die Kontrahenten und hob beruhigend die Hände. "Bleibt ganz ruhig, Leute! Es wird uns schon eine Lösung einfallen." "Da hast du recht." Koji griff sich seinen besten Freund am Kragen. Ein unangenehmes Lächeln zierte seine Züge. "Ich denke, wir haben gerade unseren Ersatz gefunden." "Was meinst du...oh, oh nein!" Katsumi wand sich hin und her, doch Koji ließ nicht los. "Von mir war nie die Rede! Das ganze geht mich überhaupt nichts an!" "Und ob dich das was angeht", stellte Koji drohend fest und zog den anderen näher zu sich heran. "Du hängst ebenso in der Sache drin wie wir. Schließlich war es deine Idee." "Nanjo-kun, aber das stimmt nicht! Eigentlich war es unsere Idee!" wagte Takasaka sich vor, doch Koji schien ihn gar nicht zu hören. "Laß mich los, du Spinner!" Katsumi befreite sich endlich aus Kojis Zugriff und trat zurück. "Falls es dir entgangen sein sollte, dann bin ich keine Berühmtheit. Ich stand ja noch nicht einmal auf dieser verdammten Liste!" "Das macht nichts." Koji lächelte betont harmlos. "Ich denke, da kann man doch sicher etwas arrangieren." "Ach ja? Was denn zum Beispiel? Ich denke nicht, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, mich unter Japans Prominente zu zählen!" Katsumi fühlte sich ziemlich sicher. Doch er rechnete nicht mit Tohmas Eingreifen. "Irrtum. Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie doch vor einigen Jahren an mehreren Modeschauen teilgenommen und dort die neueste Kollektion ihrer Tante vorgeführt. Ich denke, das qualifiziert Sie durchaus als Berühmtheit. Wir werden uns nur etwas überlegen müssen, mit dem wir die Leute wieder daran erinnern." "Das ist lächerlich! Selbst wenn Sie riesige Plakate drucken und damit eine Demonstration quer durch die Innenstadt schicken, wird sich niemand an mich erinnern", stellte Katsumi mit unverhohlener Befriedigung fest und gönnte sich ein siegesgewisses, kleines Lächeln. Als Tohma den Blick in seine Richtung wandte, war er allerdings nicht mehr so sicher, ob es nicht besser gewesen wäre, den Mund zu halten. Der Präsident maß ihn mit einem Blick, in dem sich Spott und Genugtuung die Waage hielten, bevor er mit samtweicher Stimme feststellte: "Die Idee mit den Plakaten ist vielleicht gar nicht so dumm..." Schaudernd wandte Katsumi sich ab, wurde aber das Gefühl nicht los, dass er sich gerade sein eigenes Grab geschaufelt hatte. -*-*- Drei Stunden später... Als Shuichi zum wiederholten Male ohne ersichtlichen Grund einen seiner emotionalen Ausbrüche durchlebt hatte, war Koji dicht davor, den pinkhaarigen Sänger vor die Tür zu setzen. Den anderen ging es ebenso und die Tatsache, das sie keine Möglichkeit hatten, den Jungen loszuwerden, war der allgemeinen Laune nicht förderlich. "Hat sich jemand von euch schon Gedanken darüber gemacht, was wir spielen sollen?" Tohma trommelte nervös mit den Fingerspitzen auf die massive Holzplatte seines Schreibtisches, sich selbst gar nicht bewußt, wie dicht er davor war, die Nerven zu verlieren. "Am besten einen Horrorfilm," warf Katsumi mit säuerlicher Miene ein und schoß einen tiefschwarzen Blick auf seinen angeblich besten Freund ab, der ihm so schnöde in den Rücken gefallen war. Koji lächelte nur und genoß es, Katsumi endlich einmal ausgetrickst zu haben. "Horror?!" Shuichi blickte entsetzt von einem zum anderen. "Aber ich dachte, es würde ein Liebesfilm werden!" "Wenn das ein Liebesfilm wird, steige ich aus," stellte Tohma leise fest und räusperte sich gleich darauf verlegen, als er merkte, dass er laut gedacht hatte. "Aber was sollen wir denn sonst spielen?" Shuichi klang schon wieder ziemlich weinerlich und Eiri, der die nächste Krise heranrollen sah, machte einen Vorschlag. "Ich werde bis zum nächsten Mal etwas ausarbeiten. Am besten ist es eine Mischung aus Liebe, Horror, Abenteuer und was mir sonst noch einfällt." "Und du bist sicher, dass sich dies realisieren läßt?" Tohma zog skeptisch die Augenbrauen hoch. Sein Schwager lächelte humorlos. "Laß mich nur machen." -*-*- Eine Woche später... "Also! Hier sind die Unterlagen!" Eiri teilte jedem der Anwesenden ein Manuskript aus und zog sich schließlich in seinen Sessel zurück. "Ich habe ein recht einfaches Konzept entworfen, das jeder der Anwesenden in der Lage sein sollte, ohne größere Probleme zu verstehen." Sein Blick streifte über Koji und wurde eine Spur gehässig. "Es ist ganz simpel und bietet für jeden Geschmack etwas. Eine Prinzessin verliebt sich in einen Prinzen, doch ihr Vater verbietet ihr die Heirat aus Angst vor dem Prinzen des Nachbarlandes, der die Prinzessin für sich haben möchte und dem kleinen Königreich der Prinzessin mit Tod und Zerstörung droht, sollte er sie nicht bekommen. Die beiden Prinzen kämpfen gegeneinander in einem großen Showdown. Der Gute gewinnt, alle sind glücklich, Ende." Tohma, der in Gedanken mitgezählt hatte, stellte trocken fest: "In dieser Rechnung fehlt aber eine Rolle." Eiri runzelte verwirrt die Stirn, zählte nach und zuckte schließlich gleichgültig mit den Schultern. "Und wenn schon. Dann bauen wir eben eine böse Schwester ein, die gegen die Prinzessin intrigiert und zur Strafe an Stelle ihrer Schwester an den Prinzen der Nachbarländer verheiratet wird. Als Strafe oder um den Frieden zu besiegeln. Was weiß denn ich, Hauptsache Happy End. Das kommt gut an bei den Leuten." "Ich höre hier immer Prinzessin." Katsumi blätterte lustlos durch das Manuskript und warf es achtlos beiseite. "Ich sehe nicht, wie dies funktionieren kann. Wir haben leider keine Frauen, um diese Rollen zu besetzen." "Du sagst es." Koji zündete sich zufrieden eine Zigarette an und legte Izumi den Arm um die Schultern. "Wir werden die Frauenrollen halt mit dem vorhandenen Material besetzen müssen." "Vorhandenes Material?!" Takuto warf ihm einen schrägen Blich zu und spürte, wie sein Blutdruck anstieg. "Du ,willst' mich ärgern, oder?!" Koji zauberte ein verlegenes Lächeln auf sein Gesicht und wurde ausgerechnet von Eiri gerettet. "Er hat schon recht." Eiri folgte dem Beispiel des Sängers und zog zufrieden an seiner Zigarette. "Ohne Frauen geht es halt nicht und da wir sonst niemanden haben, der diese Rolle besetzen kann, müssen eben zwei von euch in den sauren Apfel beißen und in ein Kleid steigen. Abgesehen davon haben Umfragen ergeben, dass Liebesszenen zwischen zwei Männern, ganz gleich ob einer davon als Frau verkleidet ist oder nicht, bei den meisten Zuschauern zur Zeit sehr gut ankommen." "Das ist ein Scherz, oder?" fragte Takuto fassungslos nach, der außer der Tatsache, dass seine Mannschaft bisher die Tabellenspitze anführte, nicht sonderlich viel vom Tagesgeschehen mitbekommen hatte. Die neuesten Trends liefen ohnehin komplett an ihm vorbei. "Aber nein!" Eiri schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und holte einige Blätter hervor, die er herumreichte. "Seht euch nur mal die Themen an, die in Mangas und Animes am beliebtesten sind. Fällt euch da was auf?" "Oh..." Shuichi konnte es kaum glauben. Wenn die Leute Homosexualität wirklich so toll fanden, dann konnte er ja mit Eiri völlig unbeschwert zusammen sein! Und das hieß... "Eiri!" Er warf sich auf den Schriftsteller, doch dieser machte einen raschen Schritt zur Seite, so dass der Sänger mit einem dumpfen Laut zu Boden fiel, wo er umgehend in Tränen ausbrach. Eiri beeilte sich, ihm ein Taschentuch in die Hand zu drücken. Während der Sänger sich lautstark die Nase putzte, redete Eiri unbeirrt weiter. "Die Besetzung für die einzelnen Rollen sieht folgendermaßen aus. Die beiden Prinzen: Shuichi und Takuto. Die Prinzessinnen: Tohma und Katsumi. Und Koji spielt den König. Noch Fragen?" "Ja, eine," meldete Tohma sich auf einmal mit eisiger Stimme zu Wort. "Wie bist du auf die Idee gekommen, mich für eine Frauenrolle vorzusehen?!" "Ich habe die Rollen größtenteils anhand eures Aussehens und nach Glaubwürdigkeit verteilt." "Sehr witzig." Tohma warf ihm einen finsteren Blick zu. "Entweder die Rollen werden anders verteilt, oder ich spiele nicht mit!" "Ganz meine Meinung," stimmte Katsumi zu und wies auf Shuichi. "Laß ihn doch eine der Prinzessinnen spielen. Es paßt zu ihm." Shuichi, der eben den Mund geöffnet hatte, um auf genau diese Tatsache hinzuweisen, kam gar nicht erst zu Wort. Eiri musterte das blonde ,Model' kritisch und antwortete: "Tut mir leid, aber du bist perfekt für diese Rolle. Du bist klein und niedlich und siehst aus wie ein Mädchen. Und Tohma ist ideal für die Rolle der bösen Stiefschwester. Abgesehen davon, dass er ebenfalls aussieht wie ein Mädchen, hat er auch noch den passenden Charakter dafür. Wie ich schon sagte: Perfekt." "Du...!" Tohma verlor zum ersten Mal in Jahren die Beherrschung und sprang auf, wurde aber von Katsumi festgehalten, der so etwas bereits geahnt hatte. "Ich will eine Männerrolle, oder ihr könnt euren Film alleine drehen! Es ist schon schlimm genug, dass du überhaupt nicht in Erscheinung trittst, aber das du so rachsüchtig bist, hätte ich nie für möglich gehalten!" "Da bleibt nicht viel Auswahl!" Eiri blätterte gelassen im Drehbuch. "Möglich wären die Rollen der beiden Prinzen oder der König, aber die sind schon vergeben!" "Stimmt! Niemand kann von mir erwarten, dass ich eine Frau spiele!" stellte Koji leicht überheblich fest und musterte Tohma kritisch. "Abgesehen davon sähe es ziemlich merkwürdig aus, wenn der Prinz zwei Köpfe kleiner ist als die Prinzessin." Tohma knurrte ihn nur an und Katsumi verstärkte sicherheitshalber noch einmal den Griff, mit dem er den anderen festhielt. "Prima! Dann spielt euren Mist doch allein!" Tohma wandte sich beleidigt ab. "Wenn Tohma nicht mitspielt, kann ich dann auch gehen?!" Katsumi freute sich schon, einen möglichen Ausweg entdeckt zu haben, doch Kojis nächste Worte erstickten diese Hoffnung im Keim. "Du bleibst hier. Und Tohma spielt auf jeden Fall deine Schwester." Tohma platzte der Kragen. "Ich spiele die Rolle nicht!" schrie er Koji wütend ins Gesicht, der lediglich die nächste Zigarette anzündete und Tohma unbeeindruckt den Qualm ins Gesicht blies. Eiri lächelte angestrengt. "Noch Fragen?! Nein?! Dann können wir ja anfangen!" -tbc- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)