Descent into hell von Leya ================================================================================ Kapitel 5: Grabenkämpfe ----------------------- Disclaimer: Nicht mir. Leider. Descent into hell Grabenkämpfe -*-*- "Willst du nicht doch rauskommen?" Katsumi klopfte noch einmal vorsichtig gegen die Tür, doch er erhielt keine Antwort. Nachdem Eiri seinen Schwager wie ein kleines Kind über das Knie gelegt hatte, war dieser mit Tränen in den Augen in seiner Garderobe verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Der Dreh stagnierte. Katsumi hatte die ehrenvolle Aufgabe übernommen, Tohma aus der Garderobe zu locken, doch bisher hatte er keinerlei Erfolg zu verzeichnen. "Das hast du wirklich ganz toll hinbekommen", sagte Koji mit ätzender Stimme zu Eiri, der mißmutig vor sich hinstarrte. "Es ist deine Schuld, wenn wir nicht weiterkommen, also sorge dafür, dass er weitermacht." Eiri weigerte sich Koji auch nur anzublicken, als er in Richtung Garderobe stapfte. Katsumi sah ihm entgegen und runzelte die Stirn. "Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist..." Weiter kam er nicht, denn Eiri stieß ihn einfach beiseite und hämmerte wütend gegen die Tür. "Mach sofort auf, Tohma! Du kannst dich nicht einfach einschließen! Wir wollen endlich weitermachen!" "Verschwinde! Ich will dich nie wiedersehen!" hörten sie Tohmas Stimme durch das Holz dringen. Eiri presste wütend die Lippen aufeinander. "Wie du willst. Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." Eiri verschwand grollend im hinteren Bereich des Gebäudes und tauchte gleich darauf mit zwei Bühnenarbeitern auf, die ihrer muskulösen Statur nach zu schließen regelmäßig Gewichte stemmten. "Brechen Sie die Tür auf." Die beiden Männer sahen sich nachdenklich an. Eiri reichte ihnen einige Geldscheine und mit einem gleichgültigen Achselzucken machten die beiden sich daran die Tür zu öffnen. -*-*- "Also allmählich wird dieses Verhalten wirklich seltsam," bemerkte Katsumi leise und sah runzelte irritiert die Stirn. Die anderen standen um ihn herum und wußten sichtlich nicht so recht, was sie tun sollten. Aus dem Hintergrund drangen einige krachende Geräusche zu ihnen, dann polterte es und Tohma schrie wütend auf. Gedämpftes Gemurmel folgte, dann fluchte Eiri auf einmal lauthals und gleich darauf schrie Tohma wieder. Diesmal eindeutig schmerzerfüllt. Koji grinste hinterhältig. "Wahrscheinlich nur ein kleiner Streit unter Liebenden. Wir sollten dem ganzen nicht zu viel Bedeutung beimessen.." "W...was..." Shuichis Augen füllten sich mit Tränen und alle warteten auf den unvermeidlichen Ausbruch. "EIRI!" Shuichi rannte in Richtung Garderobe. Takuto verpaßte Koji eine Kopfnuß. Dieser sah ihn verletzt an. "Was ist denn?" "Da fragst du noch?!" mischte Katsumi sich von der anderen Seite her ein und bedachte seinen Freund mit einem finsteren Blick. "Du weißt doch ganz genau, wie empfindlich Shuichi ist. Warum mußt du ihn aber auch immer ärgern?" Hinter ihnen hörten sie Eiris verärgerte Stimme, die Shuichi empfahl, auf der Stelle zu verschwinden. Alles weitere konnten sie nicht verstehen, denn Shuichis wehleidiges Gejammer übertönte alles andere. "Weil ich ihn nicht leiden kann. So einfach ist das." Koji lächelte selbstgefällig und warf sich auf den nächsten Stuhl. "Und das reicht, um ihn in die nächste Krise zu stürzen?" Katsumi seufzte und sah auf die Uhr. "Also wenn nicht bald was passiert, verschwinde ich." Wie aufs Stichwort tauchte Tohma auf und rannte an der kleinen Gruppe vorbei, wobei er sein Kostüm hochgerafft hatte, um die Beine frei zu haben. Er sah zerzaust und ziemlich verärgert aus. Ihm dicht auf den Fersen folgte ein nicht minder zerzaust wirkender Eiri, der dank seiner längeren Beine rasch aufholte. "He, Eiri!" Koji konnte es mal wieder nicht lassen. "Brauchst du Hilfe?!" Der Schriftsteller zog es vor, ihn einfach zu ignorieren und setzte zum Endspurt an. Er schlang einen Arm um Tohmas Taille und vorwärts getragen durch seine Geschwindigkeit stolperten sie in Katsumi hinein, der nicht schnell genug ausweichen konnte. Alle drei gingen zu Boden. "Ihr Idioten!" Katsumi stand rasch wieder auf und klopfte sein Gewand ab. "Könnt ihr nicht aufp....uff!" Schon wieder landete er auf dem Boden, als Shuichi ihm in seinem Bemühen zu Eiri zu gelangen, in den Rücken sprang und sich an ihm festklammerte. "Es tut mir so leid, Eiri! Wirklich! Verlaß mich nicht, ich...!" "Geh von mir runter, du Volltrottel! ICH BIN NICHT EIRI!!" "Wow. Ich hätte nie gedacht, dass Katsumi dermaßen laut werden kann," stellte Takuto überrascht fest und betrachtete skeptisch das Durcheinander auf dem Boden. "Sieht schon merkwürdig aus." Koji schüttelte angewidert den Kopf. "Willst du Katsumi nicht helfen? Immerhin ist er dein Freund." Koji zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Ich bin sicher, Katsumi kann auf sich selbst aufpassen." Dieser bewies eine Worte, indem er den immer noch heulenden Shuichi mit einem Tritt von sich herunter beförderte und endlich wieder auf die Beine kam. "Siehst du." In diesem Augenblick schwang die Tür auf. "Hallo! Sind wir zu spät?" Takasaka trat über die Schwelle und blieb wie erstarrt stehen, als er das Knäuel auf dem Boden entdeckte. Hinter ihm trat Sakano ein, an dessen Arm sich die Gewinnerin des Preisausschreibens festhielt und das ringsum herrschende Chaos neugierig musterte. "Kommen wir irgendwie ungelegen?" -*-*- "Chef! Ist alles in Ordnung mit Ihnen?!" Sakano stieß Midori beiseite und war innerhalb weniger Sekunden bei seinem Vorgesetzten, den er rasch auf die Beine zerrte und einer gründlichen Musterung unterzog. "Geht es Ihnen gut?!" Tohma schnaubte wütend und schüttelte Sakanos Hände ab, die ihren Weg irgendwie um seine Taille gefunden hatten und ihn fest umklammert hielten. "Lassen Sie Unsinn! Natürlich geht es mir gut!" "Aber..." Sakano fing einen tiefschwarz gefärbten Blick auf und zuckte hastig zurück. Betreten senkte er den Kopf. "Verzeihung." Tohma wandte seine Aufmerksamkeit nun dem Mädchen zu, welches das um sie herum herrschende Durcheinander aus vollen Zügen zu genießen schien. "Wie geht es Ihnen, Midori?! Ich darf doch Midori zu ihnen sagen?!" Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern nahm ihren Arm und schob sie langsam aber bestimmt in Richtung Aufenthaltsraum. Die anderen folgten ihnen neugierig. "Möchten Sie einen Kaffee?" "Nein danke." Midori sah sich neugierig um und lächelte dann. Ihr Blick wanderte kritisch über sein Erscheinungsbild und Tohma erinnerte sich erst in diesem Augenblick wieder daran, dass er ein Kleid trug. "Sie sehen wirklich niedlich aus in diesem Kleid. Es steht Ihnen." Tohma lief rot an und ignorierte das unterdrückte Kichern, welches aus Shuichis Richtung zu ihm herüber klang mit steinerner Miene. "Vielen Dank," presste er gequält hervor und zog ihr einen Stuhl hervor. "Vielleicht ein wenig Wasser, Saft oder Tee?" "Ich würde mich lieber im Studio umsehen. Ich war noch nie bei Dreharbeiten dabei und das alles ist so furchtbar aufregend! Außerdem bin ich schon ganz gespannt, euch alle kennenzulernen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ich das gewonnen habe, war ein Geschenk des Himmels." "Ganz so hätte ich das jetzt nicht bezeichnet," murmelte Tohma unhörbar und tätschelte kurz ihren Arm. Er griff sich Eiri und schob ihn dem Mädchen entgegen. "Ich bin sicher, Eiri wird sich gerne um Sie kümmern. Ich schlage vor, sie folgen ihm ein wenig und sehen ihm über die Schulter. Da er mit der Regie betraut ist, ist er die beste Wahl dafür." Mit einem strahlenden Lächeln wandte Tohma sich ab und rauschte hinaus, während sein Schwager ihn mit glühenden Blicken hinterher starrte und ihm insgeheim die Pest an den Hals wünschte. -*-*- "Und das haben Sie sich ganz allein ausgedacht?!" Midori starrte Eiri aus weit aufgerissenen Augen an. Der Schriftsteller biß die Zähne zusammen und unterdrückte mühsam den Wunsch, dem Mädchen einen Schlag zu verpassen. Wie konnte man nur dermaßen einfältig sein? "Das muss aber anstrengend gewesen sein!" ,Noch ein Wort und ich bringe sie um.' Eiri hoffte, man würde ihm seine Gedanken nicht allzu deutlich ansehen. Er lächelte gequält und ließ das Mädchen weiterreden. Seine Gedanken wanderten zu dem Stück und erst als Midori ihm einen gekränkten Blick zuwarf, viel ihm auf, dass er wohl irgendetwas entscheidendes verpaßt hatte. "Entschuldigen Sie, Midori. Ich war schon wieder in Gedanken bei dem Stück," entschuldigte er sich rasch und sah mit Erleichterung, dass das Mädchen verständnisvoll nickte. "Ich verstehe, dass dies Ihre ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Daher will ich Sie auch nicht länger stören. Ich wollte nur wissen, ob Sie mich vielleicht zu Koji Nanjo bringen könnten? Ich würde mich gern mit ihm unterhalten." Eiri zog ungläubig die Augenbrauen hoch, zuckte dann jedoch mit den Schultern. Wenn Midori lebensmüde war, dann war das allein ihr Problem. -*-*- Die Proben waren in vollem Gange, wenn es auch nur Shuichi und Katsumi waren, von denen der letztere versuchte, dem anderen einige seiner Komplexe auszutreiben. "Wo ist denn Koji?!" Eiri erschien auf dem Set mit Midori im Schlepptau, die sofort die Gelegenheit nutzte, um sich Shuichi an den Hals zu werfen und mit Fragen zu bombadieren. Dieser wusste sichtlich nicht, was er machen sollte, doch Eiri dachte gar nicht daran, ihm zu Hilfe zu kommen. "Koji ist zur Zeit...unabkömmlich." Katsumi zauberte ein strahlendes Lächeln auf seine Züge und für einen kurzen Augenblick fühlte Eiri sich mal wieder unangenehm an Tohma erinnert. Dieser lächelte auch immer so lieb und freundlich kurz bevor er seinem Gegenüber den finalen Schlag verpaßte. "Laß mich dir versichern, dass du ihn jetzt wirklich nicht stören willst." "Oh." Eiri fielen die Gerüchte wieder ein, die er über Koji Nanjo und seine angebliche Affaire zu Takuto Izumi gehört hatte. Er wurde rot. Katsumi lächelte immer noch und nickte in Shuichis Richtung. "Also ich an deiner Stelle würde meinen Freund so bald wie möglich aus den Klauen dieses hysterischen Teenagers befreien." Eiri drehte sich überrascht um und ging dann rasch dazwischen, bevor Midori seinen hilflosen Freund noch weiter entblättern konnte bei dem Versuch, einige seiner Kleidungsstücke als Souvenir zu ergattern. Als er ihren Arm nahm, sah diese ihn verwundert an und ließ widerstrebend das Hemd los, das sie Shuichi gerade über den Kopf gezogen hatte. "Koji ist zur Zeit leider in einer wichtigen Besprechung und bedauerlicherweise müssen Shuichi und ich noch einige Szenen durchsprechen", log Eiri dem Mädchen gewandt vor und schob sie unauffällig in Katsumis Richtung. Dieser sah das Unheil zwar kommen, konnte aber nichts dagegen tun. Er warf Eiri einen haßerfüllten Blick zu und bereitete sich auf das schlimmste vor. "Vielleicht möchten Sie sich so lange mit Katsumi unterhalten?" "Wie?" Midori schien einige Sekunden nicht recht zu wissen, wer Katsumi überhaupt war. Dieser atmete erleichtert auf, doch anscheinend hatte er sich zu früh gefreut, denn plötzlich quietschte Midori entzückt auf. "Oh, natürlich! Du bist doch dieses niedliche Model!" Hinter Midoris Rücken zwinkerte Eiri dem frustrierten Katsumi triumphierend zu und machte sich zusammen mit seinem Geliebten davon. tbc Hosted by Animexx e.V. 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