One Day in Heaven | One Way to Love von LovelyRose ================================================================================ Kapitel 1: One Day in Heaven ---------------------------- Ich konnte nicht fassen, dass mir jemals sowas passiert aber ... Alles fing an als ich noch in meinem Büro saß um für den morgigen Tag nicht so viel tun zu müssen. „Cara! Hier die Dokumente die du wolltest!", lächelte mich Bianca an und überreichte sie mir. Ihr Name passte zu ihr, Bianca bedeutet „weiß". Ihre Haut war ein wenig weiß, ihre Haare waren Gold mit schwarzen Untertönen. Und ihre Lippen waren durch das halb weiße Gesicht fast Rot. Sie erinnerte mich ein wenig an Schneewittchen und dadurch war sie bei allen Männern beliebt. „Danke Bianca." „Du solltest nie so viele Überstunden machen. Du bist schließlich erst 20! Du hast dein ganzes Leben noch vor dir!" Ich lächelte. „Ich weiß Bianca, ich weiß!" Das sagte sie mir jeden Tag. „Nun los! Fahr nach Hause. Es ist schon fast zwei Uhr in der Früh!" Sie packte meine Sachen und schob mich beider Tür hinaus. „Wir sehen uns dann um 15 Uhr wieder" Sie schloss die Tür und ich sah stumm auf den Lift, vor unserem Büro. Ich seufzte und setzte mich in Bewegung. Ich ging in den Fahrstuhl und drückte die Taste für die Parkgarage. Warum kümmerte sie sich so gut um mich? Warum machte sie sich Sorgen um mein Wohlbefinden? Ich verstand sie nicht. Als der Lift unten angekommen war, schreckte mich das laute „DING" aus meinen Gedanken. Ich merkte erst jetzt, wie müde ich war und setzte mich in mein Auto. Es war still und düster. In den ganzen Jahren, die ich hier verbrachte, merkte ich noch nie dass es so still sein konnte. Sonst waren alle immer im Aufruhr oder in Eile, es wurde auch immer geredet, geschrien oder ein Gerücht verbreitet. Ich startete den Motor und legte den Gang ein. Ich fuhr auf der Straße durch ein kleines Dorf. Es war ruhig. Alle schliefen schon. Das war aber klar, da es schon zwei Uhr in der Früh war. Diese Ruhe stärkte meine Müdigkeit aber noch mehr und meine Augen fielen für einen kurzen Moment zu. Als ich sie wieder Aufriss sah ich nur noch ein grelles Licht und realisierte, dass ich bald in einen LKW krachen würde, wenn ich nicht lenke. Aber es war zu spät um noch irgendwie zu reagieren und hielt meine Hände und Arme reflexartig vor meine Augen. Mein letzter Gedanke war „Bitte Gott! Lass mich noch leben!" Als ich wieder meine Augen verwirrt öffne, flog ich auf der Decke eines Zimmers. Als ich den Raum genau betrachte sah ich eine Frau in einem Krankenbett liegen. Ich betrachtete sie genauer. Das war ... ICH? Ich sah auf meine Hände und bemerkte, dass ich ein Geist und durchsichtig war. „OH MEIN GOTT! So meinte ich das doch nicht!" Was geschah mit mir? Werde ich jetzt in den Himmel kommen? Können mich andere Menschen sehen? Ich setzte mich auf den Stuhl neben mich und saß automatisch am Boden. Was nun? Ich seufzte. Was soll das alles? Ich glaubte nie an ein zweites Leben oder an ein Leben nach dem Tod. Das war doch ein schlechter Witz. Ich stand wieder auf und betrachte mich, mein bewusstloses Ich. Mir liefen ein paar Tränen die Wange hinunter und ich schluchzte leise. „Keine Angst du bist nun ein Engel!" Neben mir tauchte ein junger Mann mit Engels-Flügel auf. Einer seiner Flügel war statt weiß, schwarz und seine Augen zogen mich in seinen Bann. Das rechte Auge war Silber, Blau mit einem goldenen Stich, wobei das linke Auge schwarz war. Pechschwarz! Durch dieses schwarze Auge war ich verschreckt aber ich fürchtete mich nicht. Seine Haare waren dunkelbraun. Es ging schon ins marineblau. Er lächelte freundlich aber ich spürte, dass er keine Emotionen, Gefühle hat. Seine Augen waren so schön aber doch so leer. „Ich weiß es ist schwer sich selbst los zu lassen." Er kam näher auf mich zu und versuchte meine Hand zu nehmen. Ich zuckte reflexartig meine Hand weg. „Was geschieht hier? Warum gibt es mich zweimal? Und was bist du?" Er lachte leicht. Ein falsches Lachen! „Du bist ein neu geborener Engel. Das bedeutet, dass du noch keine Flügel besitzt. Ich hingegen bin ein Todesengel ich soll dich mit nehmen und in die Welt der Engel einführen. Da dein Körper noch im Bewusstsein ist, kannst du jederzeit zurück geholt werden. Weigerst du dich aber als Seele in deinen Körper zurück zu kehren, stirbst du automatisch in der Menschenwelt." Er zeigte auf meinen menschlichen Körper und diesmal sah man ihm seine Emotionslosigkeit an. Ich sah ihn still an. Ich konnte nicht weinen, aber ich konnte nicht sauer sein. Ich veränderte mich, das wusste ich. Ich sah ihn an. „Werde ich jetzt auch meine ganzen Gefühle verlieren?" Er sah mich weiter Emotionslos an: „Du bist ein Engel du kannst noch Lieben und glücklich sein. Der Rest der Emotionen verschwindet" Ich nickte. Seine leeren Augen machen mich traurig aber sie bannten mich. Sie bannten mich in eine Welt wo nur wir beide waren. Ich schreckte leicht hoch. Konnte es sein? Hab ich mich auf den ersten Blick verliebt? NEIN! Doch nicht in ein emotionsloses Monster ... oder doch? Ich atmete kräftig ein und aus. Nein. Das war nur Einbildung. Er sah mich stumm an. „Gib mir deine Hand", meinte er und streckte gleichzeitig seine Hand in meine Richtung, Ich wollte sie schon fast ergreifen als Bianca ins Zimmer stürzte. „CARA! CARA!" Sie kniete sich neben das Krankenbett und nahm meine menschliche Hand. „Du darfst nicht sterben!" Ihr rannen unzählige von Tränen die Wangen herab. Ich stand neben ihr und wollte sie berühren, ich tat es aber nicht. „Ich bin doch hier Bianca! Bianca!" „Cara! Du hast doch noch dein ganzes Leben vor dir! Bleib bei mir!" Ich wurde leiser. „Ich bin doch da! Warum siehst du mich nicht?" Bianca weinte. Das konnte ich mir nicht mehr ansehen und sah ein einfach weg. Ich drehte mich um und sah den Todesengel an. Er nickte und er griff meine Hand. Sein Körper war kalt aber seine Hände waren etwas warm. Ich fühlte Traurigkeit in diesen Händen. Er sah mich an und lächelte. Dieses Mal konnte ich nicht sagen ob es echt oder falsch war. Plötzlich rannen bei mir die Tränen in Strömen aus meinen Augen. Ich klammerte mich an ihn und weinte alles heraus. Er blieb einfach stehen. Er nahm mich nicht in den Arm aber er lächelte auch nicht. Er sah auf Bianca, auf mich und auf meinen Menschenkörper. Als ich fertig mit weinen war sah er mir in die Augen. Ich wurde leicht rot. Für mich fühlten sich seine Augen arm an und ich fühlte mich zu ihm hingezogen. „Gehen wir?" Ich nickte. Ich hatte alles raus geweint. Alles was sich in mir gestaut hat und alles was ich noch weinen werde oder eher was ich geweint hätte. Er breitete seine Flügel aus und ober uns öffnete sich ein weißes Loch. Ich klammerte mich an ihn und versteckte mein Gesicht in seinem Hemd. Ich hatte Angst davor was sich in diesem Loch verbirgt. Bevor wir in dieses Loch flogen flüsterte ich noch: „Bis Bald Bianca ... vielleicht" Er legte seine Arme um mich und flog mit durch das Portal und ich kniff meine Augen zusammen. Als wir halt machten öffnete ich sie wieder vorsichtig. Es war alles weiß. Der Boden war aus weichen und flauschigen Wolken. Waren wir im Himmel? Als ich mich von ihm losmachte sah ich an mir herunter. Ich hatte ein weißes, kurzes Kleid an und keine Schuhe. Das Kleid hatte keine Träger und man sah etwas von meiner Brust. Ich sah ihn an wie er mich musterte. Ich wurde total rot und legte meine Hände auf mein Dekolleté. Ich kniff meine Augen zusammen und sagte etwas laut: „S...starr mich nicht so an!" Als ich wieder meine Augen leicht aufmachte, sah ich wie er auch etwas rot wurde und wegsah. E...er konnte verlegen werden? Ich kicherte leicht und er sah mich wieder an. „Was ist denn jetzt schon wieder?" Ich sah ihn an und lächelte leicht: „Nichts nichts. Aber sag mal haben alle Frauen so ein Kleid?" Er sah wieder etwas weg „Naja nicht wirklich. Jeder hat ein eigenes, aber weiß bleiben sie." Diesmal fing ich an ihn zu mustern: „Du hast aber auch eine blaue Jeans an mit einem schwarzen Hemd. Wie kommt das?" Er sah mich an: „Das kommt daher da ich ein Todesengel bin" „Ehm ... verstehe." Ich verstand es nicht wirklich aber ich wollte nicht weiter nerven. „Eh .. du weißt ja schon sicher das ich Cara heiß. Dürfte ich auch deinen erfahren?" Er sah mich an. „Wieso?" „Naja, ehm ... ich will dich besser kennen lernen." „Das brauchst du aber nicht." Ich wurde langsam etwas sauer. „Ach bitte! Sag schon!" Er seufzte und sah auf die Seite. „Kai" Ich lächelte „Ein schöner Name." Er gab keine Antwort. Es war schwierig sich mit ihm zu unterhalten. Was soll ich sagen? Was will er hören? Warum war ich nur so nervös in seiner Nähe? Ich wollte ihn gerade fragen was ich hier jetzt mache, als ich kurz flackerte und mir ein Schauer über den Rücken lief. Mich überkam ein leichtes Schwindelgefühl. „Geht's?", fragte mich Kai und ich taumelte, bemerkte hin und her. „Was ist los?" Kai fing mich auf bevor ich auf den Wolkenboden aufprallte. „Du wirst Wiederbelebt" er nahm mich hinauf in seine starken Arme und ich verlor langsam das Bewusstsein, ich konnte noch aufnehmen wie er meinte „und das mit aller Kraft" „Yubikiri Genman uso tsuitara hari sen bon nomasu ...." „Cara?" Ich spürte etwas auf meinem Gesicht liegen. Als ich meine Augen auf machte sah ich in kalte, emotionslose Augen. Als ich nach dem Ding griff, quietschte es auf und sprang von meinen Gesicht. Ich betrachtete es genauer, es war ein kleines Kätzchen. Es war weiß mit zwei fuchsähnlichen Schwänzen, es hatte auch kleine Engelsflügel. Es sah mich mir ihrer großen, süßes Katzenaugen an. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass wir in einer Wohnung waren. Im Himmel gibt es auch Wohnung bzw. Häuser? Kai sah mich an. „Was ist denn?" Er sah auf das Kätzchen und ich glaubte ein Lächeln wahr genommen zu haben. „Sie heißt auch Cara" Ich sah ihn an und er konnte meine Verwirrung wahrnehmen. „Achso? Zufall? Oder soll diese Katze mein zweites Leben sein?" Er wand sich von mir ab und ging in ein anderes Zimmer. Ich glaub es war die Küche, denn sofort kam er mit einem Tablett voller Essen und einer Dose Katzenfutter zurück. „Zufall" gab er knapp als Antwort. „Sie ist so alt wie ich, also schon um die Tausend Jahre" Ich sah ihn verblüfft an: „Deine Katze?", fragte ich. „Ja. Als ich 25 war bekam ich ein Kätzchen von einer Kollegin, ich war damals Arzt in Ausbildung" Er stockte kurz und ich sah ihn neugierig an. „Arzt?" Er nickte. „Ungewöhnlich! Zuerst rettest du Leben und dann nimmst du sie." „Ich nehme sie nicht! Ich hole sie. Die, die das Leben aus den Körpern nehmen, sind die Todesgötter! Auch Shinigamis genannt." „Achso ...." Shinigamis gibt es also tatsächlich, und dass er mir so viel anvertraute, gab mir ein gutes Gefühl. Ich wollte nur noch bei ihm sein .... für immer! „MEOW!" Kai und ich starrten verdutzt auf die Katze. Wir wurden aus unserer eigenen, kleinen Welt herausgerissen. Ich wurde auf Knopfdruck rot. Ich nahm Cara in meine Arme und lächelte. Sie war süß. „Genau wie du!" Er deutete zu mir. Hat er gerade meine Gedanken gelesen? Nein ... das konnte er nicht. Ich ließ Cara hinunter und sie fing an zu essen. Ich nahm auch mein Essen zu mir und lächelte. „Kochst du das selber?" Er nickte stumm. Mir fiel plötzlich auf, dass seine Flügel nicht zu sehen waren. Ich musste ihn irgendwie angestarrt haben, denn Kai zog eine Augenbraue hoch. „Was denn?" Ich bedeutete auf seine, zurzeit nicht zu sehenden, Flügel. „Deine Flügel" „Achso die. Sobald man in ein Gebäude tritt, verschwinden sie. Meistens ist es eher so, dass die Flügel nur auf der Erde hervortreten, damit man sich von den anderen, also von den Menschen, unterscheidet und uns in dieser Welt untereinander erkennen können. Natürlich sehen die Menschen und nicht. Hin und wieder war schon, aber sie realisieren unserer Engelsgestalt nicht" Ich war erstaunt, er redet mehr als sonst, sonst gab er nur kurze Antworten. Ich wurde unbewusst rot. „Hast du was?", fragte mich Kai. Ich sah in die Wasserschüssel und sah, dass ich rot war. „Nein, nein, es ist nichts. Wirklich" Ich aß fertig und sah ihn an. Ich wurde leicht rot. „Ehm ..." „Die Dusche ist dort" Er bedeutete auf die Tür neben den Schrank. „Danke", ich wurde schon dunkelrot und ging hastig ins Bad, damit er es nicht bemerkte. Er räumte währenddessen das Geschirr weg. Als ich in die Dusche stieg und aus der Brause das Wasser floss, wurde mir wieder etwas schwindelig und mir wurde schwarz vor Augen. „Yubikiri Genman, uso tsuitara hari se...." „Cara!!" Ich machte meine Augen halb auf und sah in wunderschöne Augen. Als ich realisierte, dass ich in Kais Augen blickte, wurde ich Tomatenrot. Er war so nah! Ich merkte, dass ich wieder im Bett lag. War ich nicht gerade in der Dusche gewesen? Ich sah an mich herab. Ich hatte einen seidigen, weißen Mantel an. Kai wurde ein wenig rot. Mich überraschte es, dass er rot wurde. „Ich musste dir was anziehen, sonst würdest du dich erkälten." „Ach, im Himmel kann man Krank werden?", es platzte aus mir heraus wie aus einer Pistole. Kai grinste und nickte. Ich sah verlegen weg und eine Zeit lang war es still. Ich wurde ein wenig müde und gähnte. „Du kannst ruhig hier im Bett schlafen, ich werde da drüben schlafen.", er deutete auf die Couch und lächelte mich an. Ich nickte nur und legte mich hin. Ich schlief sofort ein. Ich merkte noch wie Kai mir einen Kuss auf die Stirn gab und dann weg ging. „Cara?", ich machte meine Augen auf und sah Bianca ins Gesicht. „B...Bianca?" Sie lächelte mich an und kicherte. „Du solltest dich nicht überarbeiten! Du pennst ja schon bei der Arbeit ein!" Ich blinzelte und starrte Bianca an. „Was zum?" >Wieso ist Bianca hier?< Ich sah mich um und fand mich in meinem Büro wieder. „Cara? Alles okay?" Ich sah zögerlich zu ihr: „E...ehm j...ja" „Okay ... dann arbeite brav weiter? Weißt du wie sehr ich mich freu, dass es dir wieder gut geht? Ich hatte solche Angst um dich!" Ich war tatsächlich wieder auf der Erde, jedoch machte mich dieser Gedanke traurig. „Cara?", Bianca sah mich fragend an „geht's dir wirklich schon besser?" „Ehm, ja, irgendwie!" Bianca lächelte mich an und nickte, ich tastete mich leicht ab. Ich war wieder ein Mensch, aber wie war das möglich? Ich hatte doch gerade noch im Bett von Kai gelegen. Plötzlich kam mir Kais leichtes Lächeln wieder ins Gedächtnis und ich musste irgendwie traurig aussehen, denn Bianca bekam plötzlich einen traurigen Gesichtsausdruck. „Es ist okay. Du kannst nach Hause gehen." Ich nickte und packte meine Sachen. Ich ging nach Hause, mein Auto war anscheinend wegen dieses Unfalls in der Werkstatt. So ging ich gedankenverloren nach Hause und bemerkte nicht, dass mich alle Leute anstarrten. Als ich kurz aufsah um über die Straße zu gehen, sah ich plötzlich rings um mich Menschen mit durchsichtigen Engelsflügeln. >Sag mal, träum ich?<, dachte ich mir und rieb mir die Augen, jedoch war es wahr und um mich herum waren nur solche Menschen. Plötzlich sah ich Kai vor mir auf der Straße mit Cara im Arm. „Cara!", er lächelte mich an und ohne zu überlegen rannte ich auf die Straße und wollte zu ihm. Als ich nahe dran war und ihn mit meinen Fingerspitzen berühren wollte, löste er sich auf und neben mir kam ein grelles Licht näher und näher, es kam so schnell, dass ich nur noch realisieren konnte, dass ein Auto auf mich zuraste und ich hielt mir meine Arme vor mein Gesicht. Es war schon wieder alles aus. „KYAAA!", mich riss es mit einem Schrei aus diesen Albtraum. Kai saß neben mir und hielt meine Hand. Ich sah ihn mit tränenerfüllten Augen an und umarmte ihn. Er legte zögerlich und sanft seine Arme um mich und drückte mich an seinen Körper. „I...Ich dachte ich, ich würde dich nie wieder sehen!" Er erwiderte nichts und drückte mich nur stärker an sich. Cara hüpfte aufs Bett, rieb ihren Kopf an meinen Körper und miaute. Ich musste sofort kichern und streichelte sie. „Ja, dich hätte ich auch vermisst!" Ich drückte sie an mich und sie schnurrte nur. Ich war glücklich, trotzdem vermisste ich auch Bianca und meine restliche Familie. „Ehm, Kai wie ist das? Kann ich dich auch auf der Erde wiedersehen?" Er schüttelte leicht den Kopf. „A...aber ich werde dich doch wieder sehen oder?" Er schüttelte wieder zögerlich den Kopf. In diesen Moment zerbrach mein Herz und es tat weh, ich lies meinen Kopf nach unten sinken, sodass meine Haare vor meine Augen fielen und streichelte Cara mit meiner zitternden Hand weiter. Kai sah mich nur stumm an. Für einen – wie es mir vorkam – sehr sehr langen Moment war es still. Ich hielt aber diese Stille nicht mehr aus und sah auf, ich lächelte ihn an und tat so als wäre nichts gewesen. „Ich kann doch noch hier bleiben, oder?" Er lächelte mich an, also merkte er es wohl nicht, dass ich meine Traurigkeit verschleierte. „Sicher doch!", gab er als Antwort und ich bekam ein warmes und glückliches Lächeln in mein Gesicht. >Wenigstens das kann ich noch.<, dachte ich mir und sah wieder auf Cara. „Hast du Hunger?", fragte Kai zögerlich und ich sah auf. „Eh ... nein ... irgendwie nicht" Er musste leicht grinsen. Ich schätze, dass es ein glückliches war, doch dann hatte er wieder einen ernsten Blick und seufzte. „Das ist ein schlechtes Zeichen – es bedeutet, dass du wahrscheinlich nicht mehr zurück in deinen Körper kannst." „Was?!", diese Aussage von ihm machte mich traurig, aber auch glücklich. Meine Gefühle waren durcheinander, ich war glücklich bei ihm zu sein, aber ich fühlte mich auch einsam ohne meine Freunde und Familie, doch ich wusste wenn ich von Kai getrennt bin, würde ich nichts mehr als Verlorenheit und Einsamkeit fühlen. „Wenn man Bedürfnisse, wie Essen und Trinken oder Schlafen, vergisst oder nicht mehr spürt, dann bedeutet es, dass man bald tot ist und nicht mehr zurück kann." Ich überlegte, denn für mich war es Glück im Unglück, aber auch eine erschütternde Sache. Ich musste eine Mimik gemacht haben, die unglücklich aussah: „Aber, du hast noch Chancen, sobald du nicht vergisst wer auf dich wartet." Ich nickte leicht und schüttelte danach den Kopf: „Ehm, sag mal, gibt es hier sowas wie einen Park?" Kai sah mich plötzlich an und nickte, was ich nicht für möglich hielt. „Sowas wie ein ‚Paradies' willst du denn da hin?" Ich nickte leicht zögerlich und er lächelte mich mit einem warmen Lächeln an, dass ich bis jetzt noch nie gesehen habe. „Okay ..." „WOOOOOW!", ich konnte meinen Augen nicht trauen, dieses „Paradies" war traumhaft! Es war ein Wolken Weg zu einer großen Wiese, die einfach so auf ein paar Wolken daher flog. Es war eine sehr große Wiese, die meilenweit reichte. Darauf waren Apfelbäume und ein paar zahme Tiere. Ich hackte mich bei Kai leicht ein und wir gingen zusammen über die Wiese. Für die nackten Füße, war diese Wiese ein Traum. Sie war weich und das Gras zwischen den Zehen tat gut. Als ich vor einem Apfelbaum stand, sah ich einen knallroten Apfel und sah Kai an und kicherte: „Kann man die essen, oder wird man wie Adam und Eva bestraft und aus diesem großen Garten ‚Eden' verbannt?" Kai musste leicht zum Kichern anfangen und schüttelte den Kopf: „Nein, schau!" Er schwebte nach oben und holte mir den knallroten Apfel herunter. Ich biss einmal ab und meine Sinne waren verzaubert. Es war kein gewöhnlicher Apfel, dieser Apfel lies einen glücklich fühlen. „Schmeckt er?", ich sah Kai verzaubert an und nickte. Er lächelte wieder mit diesem warmen Lächeln und ich bot ihm auch von dem Apfel zu probieren. Kai wurde leicht rot und biss sanft von dem Apfel ab, danach bekam er eine weiche Miene und sah mich mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte. Ich wurde abrupt rot und schluckte heftig, ich lies plötzlich den Apfel fallen und klammerte mich an Kai. Ich wollte ihn nie mehr verlassen, ich wusste es jetzt, ich liebte ihn. Ich wollte nicht mehr von seiner Seite weichen. War es einem Engel erlaubt sich in einen Todesengel zu verlieben? Hatten Todesengel Gefühle, wie Glück und Liebe? Oder mussten sie für immer ohne leben? „Cara?", Kai legte seine Hände auf meinen Rücken und drückte mich stark an sich. Ich hatte das Gefühl, dass er mich nie mehr loslassen wollte und ich fühlte genauso. „Cara!", er drückte mich leicht von sich um mein Gesicht sehen zu könne und küsste meine Stirn. Ich erwischte mich selbst, wie ich seine Lippen, seine großen und kühlen Hände, seine Augen, seinen Körper, einfach Alles an ihm begehrte. „Kai, ich will nicht mehr weg von hier, ich will ...!", plötzlich legte Kai seinen Finger auf meinen Lippen und schüttelte den Kopf. „Cara, du musst zurück zu deiner Familie, es wird Zeit ... du kannst nicht mehr hier bleiben, sobald du einem Todesengel deine Liebe gestehst, kannst du nie mehr zurück." Ich sah ihn mit großen Augen an, aber ich wusste was ich machen musste, was mir meine Gefühle sagten: „Das will ich auch ni- ...", plötzlich bekam ich ein riesiges Stechen in meiner Brust und ich drückte meine Hände fest dagegen. Kai lächelte leicht: „Es ist Zeit, ... mein Liebe!" Ich erkannte, dass es kein glückliches Lächeln war, das mir Kai schenkte, es war ein Lächeln voller Trauer und Verlust. „Ich will ... n..nicht .... gehen!", ich löste mich schon halb auf. Ich bekam Tränen in den Augen und Kai tat es mir gleich, doch Kai schüttelte den Kopf und küsste mich anschließend. Dieses Gefühl war so schön, dass ich meine Augen schloss. „Yubikiri genman, uso tsuitara hari sen bon nomasu, yubi KITTA!" Ich riss meine Augen auf, ich sah alles verschwommen. Die Tränen rannen noch immer meine Wangen hinunter und ich setzte mich leicht auf. „Dieses Versprechen ..." Anscheinend flog neben mir etwas zu Boden, denn es klirrte und eine weibliche Stimme schrie mit einem verheulten Unterton: „CARA!" Eine weibliche Person kam auf mich zu und umarmte mich, mein Blick blieb nur neutral mit einer traurigen Miene. „Cara, geht es dir gut? Du warst monatelang im Koma!" „Ach, war ich das?", fragte ich, ich wusste das ich noch gelebt hatte, aber je mehr ich mich erinnern wollte was ich getan hatte, desto weniger konnte ich es. »Cara!«, eine männliche Stimme ertönte in meinem Kopf und ich hauchte gedankenverloren: „Kai ..." „hm? Hast du gerade was gesagt, Cara?" Ich sah plötzlich verwirrt auf. Habe ich? Ich weiß es nicht, ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich sah Bianca an: „Wie geht es meinen Eltern? Haben sie keinen großen Schock erlitten?" Bianca schüttelte den Kopf, sie erwiderte aber nichts Weiteres darauf. „Ich bin froh, dass du endlich aufgewacht bist, diese Monate, waren ganz schön lang finde ich." „Monate?", ich sah auf und starrte sie an: „Es kam mir nur so vor wie ein Tag!" Bianca sah verwirrt, lächelte aber anschließend: „Dass ist doch immer so wenn man schläft." „Nein ich habe doch nicht ge...", ich verlor plötzlich auch den Rest der Erinnerung, der mir vom Himmel geblieben war und saß für eine Weile still da. „Du, hast wohl recht." „Da du jetzt wach bist, iss etwas, hier!", sie reichte mir einen Stück von dem geschälten Apfel. »Cara!«, es war wieder diese männliche Stimme, die wieder so schnell verschwand wie sie kam. Ich blieb in der Bewegung stecken und sah das Apfelstück für eine weile an, danach aß ich ihn. „Cara? Irgendwie bist du so geistesabwesend?" Ich schreckte auf: „Geist?" „Eh? Geht's dir gut? Hat der Unfall doch ein paar Schäden hinterlassen?", Bianca musterte mich besorgt. Ich fühlte unterbewusst, dass ich etwas vergessen hatte, was ich nie vergessen wollte – aber was? Wochen vergingen und mir ging es besser. Das Krankenhaus hatte mich schon entlassen und normal arbeiten konnte ich auch wieder. Ich musste nur ein paar Mal zur Nachkontrolle, ob sich danach Schäden gebildet haben oder ob alles verheilt ist, wie es bis jetzt aussieht bin ich wieder kerngesund. „So, das wars für heute, sie können sich jetzt aufsetzten!", meinte der Arzt und ich nickte. Ich tat wie er sagte und er lächelte mich an: „Wie es aussieht, haben sie nichts, ich würde ihnen empfehlen nächste Woche noch einmal zu kommen, wenn sich da auch nichts ergibt, haben sie den Unfall sehr hervorragend überlebt." Ich kicherte und nickte: „Danke sehr, Doktor!" Er nickte mir zu und ich ging aus dem Zimmer. „Ein Mal noch, dann ..." Ich drehte mich um und wollte los gehen, jedoch lief ich mit meiner Schusseligkeit in jemanden hinein und viel sogleich auf den Boden. „Oh, entschuldigen sie! Ich habe nicht aufgepasst!" Ich winkte ab: „Das ist nicht so schlimm, es ist auch mei .. ne...", ich sah auf und sah ihn seine Augen. Sie waren wunderschön, es war selten zweifarbige Augen zu haben. Eines seiner Augen war Blau mit silber- und goldenem Stich, hingegen das Andere schwarz war. „Wunderschön ...", sagte ich gedankenversunken und er lächelte mich mit einem warmen Lächeln an, das in mir sogleich Geborgenheit und Glück hervorrufte. „Ach finden Sie?", ich wurde auf Knopfdruck rot und nickte: „I...Ihre Augen, sie sind sehr schön" Er lächelte mich weiterhin an und half mir auf: „Ich bin Cara und sie?" „Kai" Ich riss meine Augen auf und plötzlich rann mir unbemerkt eine Träne aus meinem rechten Auge. „Oh, geht es ihnen gut?" Ich nickte und wischte sofort die Träne weg: „Mir geht es gut, es ist mir nur etwas ins Auge geflogen, geht schon wieder." „Wenn sie einmal Zeit haben, wieso gehen wir nicht auf einen Kaffee?" Ich nickte und lächelte ihn an: „Gerne doch, warten Sie, hier ist meine Handynummer!", ich reichte ihm einen Zettel mit meiner Nummer und Kai nickte. Er schenkte mir noch einmal sein warmes und glückliches Lächeln und ging dann in die gegengesetzte Richtung. Ich hatte das Gefühl, jemanden getroffen zu haben, der mit mir sein Leben verbringen will, bis wir glücklich sterben und in den Himmel kommen. --- 18 Jahre später --- „Catherine! Hör auf deinen kleinen Bruder zu nerven!" „Aber Leo, hat angefangen!" „Mom! Was soll ich anziehen? Mein Freund kommt doch heute vorbei!" „Zieh dich einfach normal an! Wenn er dich liebt, dann stört das Aussehen nicht, Lele! „MOM! Leo hat wiedermal meinen zweiten Fußballschuh versteckt! Wie soll ich zum Fußballspiel gehen?" „Tut mir leid, Sam. Nimm die anderen!" „Okay, wie auch immer!" Es sind drei Jahre vergangen. Ich habe nun vier Kinder: 2 Mädchen und 2 Jungs. Der jüngste heißt Leo und ist erst ein Jahr alt, danach kommt Catherine. Sie ist 2 Jahre alt. Meine älteste Tochter ist Lele, sie ist 16. Und mein ältestes Kind ist 17. Ein sehr hübscher Junge namens Sam, sein Aussehen und seine Augen hatte er natürlich von seinem Vater geerbt. Wer der Vater ist könnt ihr bestimmt schon erahnen. „Liebling, ich bin wieder zuhause!" „Ah! Willkommen zurück, Kai!" Ja, Kai ist mein Ehemann. Nachdem wir uns ein paar Mal getroffen hatten, hatten wir herausgefunden, dass wir uns von Anfang an verliebt hatten. Ich konnte mich nicht mehr an den Himmel und Kai, den Todesengel erinnern. Aber wie es aussieht, sollte es auch nicht sein, denn sonst würde es nur schmerzhaft sein. Ich stellte mich zum Balkon und sah hinauf in den Himmel. „Cara, Ich wünsche dir noch alles Gute in diesem Leben und ich wünsche, dass du nicht böse auf mich bist, dich gehen gelassen zu haben! Auf Wiedersehen!", Kai küsste Cara leicht auf die Stirn. Er war unsichtbar und eigentlich sollte Cara ihn nicht spüren, aber sie griff sich plötzlich auf die Stirn und lies kurz ein Lächeln erscheinen, danach verschwand Kai mit einem warmen Lächeln und Cara sah sich am Balkon um: >Kai?< „Cara, Liebes, schau mal! Der Sonnenuntergang!" „Wo, Papa, Wo?", schrie Catherine plötzlich und streckte die Arme, ihrem Papa entgegen. Leo tat es ihr gleich und Kai nahm beide hinauf. Cara sah hinaus und Sam und Lele kamen auch her. Sie standen nur am Balkon und sahen den Sonnenuntergang an. Es war einer der Schönsten, den man je sehen konnte und Cara hatte das Gefühl, als wäre er nur für sie bestimmt. „Cara, lebe glücklich!", hauchte Kai noch einmal in den Wind, den Cara anscheinend erreichte und sie sah ihre Familie an, sie nickte leicht und lehnte sich dann leicht an den Balkonrahmen und lächelte dem Sonnenuntergang entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)