Krone der Finsternis von Perro (das Erwachen der dunklen Horden (Es ist soweit! Großes FINALE mit Kapitel 33 und Epilog!!!)) ================================================================================ Epilog: Die Zeit fließt dahin... -------------------------------- Epilog - Die Zeit fließt dahin... In Lutansiar sagt man manchmal, dass man den Wert eines Lebewesens daran erkennen kann, wie viele Tränen um ihn vergossen werden. Zu Dafem Titaniers Trauerfeier in Mightran kamen Elfen, Zwerge, Menschen und unzählige andere Angehörige der unterschiedlichsten Völker. Sie alle weinten. Auch wenn der Körper des Abenteurers zusammen mit der Krone der Finsternis und ihrem Besitzer unter den einbrechenden Trümmern der Ruinen der Alten Welt verschüttert wurde, war Dafems Beifügung auf die heilige Steintafel Lutansiars Helden ein Ereignis, wie es in seinen Ausmaßen die letzten hundert Jahre nicht gesehen wurde. Zu Ehren seiner letzten Ruhe zogen Priester aller fünf Götter aus allen Teilen des Landes zur Shigay di Trist, um die Katakomben mit ihren vereinten Kräften auf ewig zu versiegeln. Das Heer, das von Chemir und Jenstak aufgestellt wurde, griff nur wenige Tage später die von Feinden eroberten Gebiete an. Die dort hausenden Kreaturen hatten ohne die Befehle ihres Herren Valnitar keine Chance. In alle Winde zersprengt und aufgerieben flohen die wenigen überlebenden Goblins, Dunkelelfen oder Oger so schnell wie möglich aus zentralen Orten wie Sagandor. Schon bald waren sie gänzlich aus bewohnten Gebieten Lutansiars verschwunden. Und so floss die Zeit unaufhaltsam dahin, während sich Lutansiar allmählich von den Wunden des dunklen Hordenkrieges erholte. Städte wurden neu aufgebaut, verwüstete Landstriche frisch angepflanzt. Und auch das Leben der Bewohner Lutansiars ging weiter... Ungewöhnlich hibbelig und aufgeregt putzte Bodono wohl zum zehnten Mal das glänzende Glas in seinen Händen mit einem weichen Lappen. In dem Wirtshaus ,Zum wilden Bären', das erst kürzlich wieder in Neu-Sagandor eröffnet wurde, war heute ungewöhnlich wenig los. Doch selbst die paar Besucher, die sich an den wunderschönen, frisch polierten Rundtischen gedämpft unterhielten, bemerkten sofort, dass irgendetwas anders war als sonst. Bodonos Blick schoss jedes Mal wenn sich die Tür öffnete herum, als lauerte er regelrecht auf etwas. Normalerweise ließ es sich der dicke Glatzkopf auch nie nehmen mit seiner neuen Kneipe zu prahlen, doch diesmal warteten die Stammkunden darauf vergeblich. Sie hatten sich bereits mit seinem Verhalten abgefunden, als die Tür ein weiteres Mal aufging. Herein trat Aurora. Ihr blondes Haar wurde von einem breiten goldenen Stirnreif, der Krone der Königin, zusammengehalten. Allgemeines Geraune ging durch das Pub, besonders als Bodono grinsend und zielstrebig auf sie zuging, um sie zu umarmen. Hinter der Königin betrat auch Zi, Fibathens früherer Vertrauter, den Wilden Bären. Er ging seiner Aufgabe als Leibwächter mit aller Aufmerksamkeit nach. Er wirkte fast wie Auroras Schatten. "Sei mir gegrüßt, Bodono", meinte sie lächelnd. Auch ohne die Kleidung der Königin, die sie um alter Zeiten willen heute abgelegt hatte, wirkte sie ganz und gar erhaben, wie es der Herrscherin Sagandors entsprach. "Seid auch ihr mir willkommen, Hoheit." "Bitte Bodono, belasse es bei Aurora. Schließlich sind wir Freunde." Der Wirt nickte hastig und geleitete sie zu einem freien Tisch. Gerade als sie sich dankend hinsetzte, stapfte noch ein alter Bekannter zur Tür herein: Rigo. Der Avior hatte außerdem Xab, der hüpfend und tänzelnd um ihn herum tollte, im Schlepptau. Die beiden erkannten ihre Freunde sofort, so dass sie zielstrebig auf sie zusteuerten. Während sich Vogelmensch und Gnom an den Tisch setzten, nachdem sie freundliche Begrüßungen ausgesprochen hatten, huschte Bodono zu seiner Theke und füllte rasch einige Getränke in frische Gläser. "Es ist lange her, dass wir zusammen saßen", stellte Rigo fest, nachdem seine goldenen Augen sich neugierig umgeblickt hatten. Aurora nickte, ohne den Blick von ihrem Leibwächter zu nehmen, der sich aktionsbereit neben die Tür postiert hatte. "Um genau zu sein auf den heutigen Tag ein Jahr...seit Dafems Tod..." Rigo trommelte gedankenverloren mit seinen Krallen auf der Tischplatte herum, hinterließ jedoch bei dem wertvollen eingewachsten Holz keine Kerben. Als wäre ihm etwas eingefallen, zog er eine Pergamentrolle unter seinem Hemd hervor und reichte es unter Xabs interessierten Augen Aurora. "Signa hat den Bündnisvertrag unterzeichnet. Ich hoffe unsere Völker können nun noch enger zusammenarbeiten..." Der Avior schwieg kurz, ehe er weiter sprach. "Ein komisches Gefühl, dieses häusliche Leben. Es ist schwer sich an einen Ort zu gewöhnen, wenn man nie etwas anderes gelernt hat, als durchs Land zu ziehen und Böses zu bekämpfen." Bodono brachte ein Tablett mit Getränken an den Tisch. Aurora nahm sich dankbar ein Glas Wasser und nippte kurz daran. "Wie geht es deiner Frau?", fragte sie schließlich. Rigos Gesicht schien sich schlagartig aufzuhellen. "Tigrun erwartet in den nächsten Wochen ein Kind. Eigentlich sollte ich bei ihr sein, doch sie weiß, wie wichtig mir dieses Treffen ist." Aurora freute sich für ihren Freund, auch wenn sie erst vor kurzem erfahren hatte, dass Aviore lebend gebären. Neben ihr griff Xab begeistert nach einem Bierhumpen und nahm einen tiefen Zug. Gleich darauf spuckte er es wieder aus. "Ohhhhhhh! Merkwürdig! Irgendwie schmeckt das sonderbar...wie Spülwasser..." Bodonos Gesicht wurde bei den Worten des Gnomen puterrot. Zornig packte er den Gnom am Kragen. "Das wagst du tatsächlich zu sagen? Obwohl ich dir immer kostenlos zu essen gebe, wagst du es noch zu meckern? Eigentlich bin ich viel zu gutmütig, denn du frisst wie ein Loch. Wahrscheinlich werde ich wegen dir pleite machen!" Xab lachte heiter, als der Wirt ihn am Kragen hochhob. "Ach komm, Bodono, dafür produziere ich gratis Tränke für dich. Was möchtest du denn? Feuertränke? Heiltränke? Oder einen Schönheitstrank...ich glaube du könntest einen gut gebrauchen..." Bodono schnaubte wie ein Stier kurz vor dem Angriff. Plötzlich öffnete sich die Tür ein weiteres Mal. Alle Augen wanderten gleichzeitig zu der zierlichen Halbelfe, die eintrat. Melana sah sich unsicher um, bis sie ihre Freunde erspähte. Ihr rotes Haar war länger als vor einem Jahr und ging ihr inzwischen bis zu den Schulterblättern, wurde jedoch von einem Band so zusammengehalten, dass nur ein paar Strähnen ihr Gesicht umrahmten. In ihren Armen hielt sie ein kleines Bündel. "Ohhhh! Hier, Melana! Hier drüben!", rief Xab mit winkenden Bewegungen. Die Halbelfe musste lächeln und trat zu ihren alten Gefährten. Als sie sich auf einen Stuhl niederließ, galt die Aufmerksamkeit aller dem Bündel in ihren Armen. Es war ein kleines Baby, eingewickelt in ein blaues Umschlagtuch. "Ist es das was ich denke, Melana?", wisperte Aurora mit einem erregten Glanz in den grünen Augen. "Ja...das ist meine Tochter...meine Tochter und die Dafems..." Jeder außer Bodono machte große Augen. "Sie ist von Dafem?", wiederholte Aurora fassungslos, während sie der Kleinen über die zarte Wange streichelte. Die Königin musste zugeben, dass man gewisse Ähnlichkeiten sehen konnte. Das Kind hatte bereits einen blonden Flaum auf dem Köpfchen und grünblaue Augen. Es beobachtete ihr Umfeld voller Neugier. "Wie ist ihr Name?", fragte Rigo, als er auch einen Blick auf sie erhascht hatte. Melana strich ihr liebevoll über den Kopf, die Lippen bewegten sich lautlos, als spreche sie einen Zauber. "Melynna", flüsterte sie schließlich. "Sie ist benannt nach ihrer Großmutter." Man kann die Zeit nicht anhalten. Sie fließt dahin, unaufhaltsam wie ein reißender Strom. Es ist merkwürdig, dass schmerzhafte Zeiten unerträglich lang erscheinen, während glückliche Augenblicke schnell vorbeiziehen wie ein davonfliegendes Blatt. So erschien es auch Rigo, Melana, Aurora, Xab und Bodono. Ihr Treffen zur Erinnerung an alte Zeiten war einer dieser Momente, der schneller vorbei schien als ein Wimpernschlag. Die Sonne war bereits am Horizont verschwunden um dem Sternenhimmel platz zu machen, als die fünf alten Gefährten den Wilden Bären verließen und ins Stadtinnere gingen. Langsam und in gedämpften Gesprächen vertieft schlenderten sich durch die neu angelegten Straßen, bis sie vor dem Eingang des Friedhofs ankamen. Als Xab freudig losstolzieren wollte, hielt Rigo ihn sanft aber bestimmt zurück. Der Gnom sah ihn merkwürdig an, schien aber überraschenderweise zu verstehen, als der Avior mit einer Kopfbewegung zu Melana deutete. Die Halbelfe sollte etwas Zeit für sich alleine haben. Während sie mit Melynna auf den Armen an Dafems Gedenkgrabmal trat, blieben die übrigen Gefährten am Eingang stehen und warteten. Melana blickte gedankenverloren auf das Denkmal. Es stand in Neu-Sagandor als Erinnerung an den Beginn einer Reise, die durch Sinthath und Zestarin führte, vorbei an Mid'tha, dem Einsamen Berg und dem Turm des Dämonenbeschwörers bis nach Mightran. Eine Reise voller Gefahren und Abenteuer, die in der Shigay di Trist mit Valnitars Tod ihr Ende nahm. Hier in Sagandor hatte es begonnen. "Die Zeit lässt sich nicht anhalten, das musste ich nach deinem Tod lernen", flüsterte Melana leise. "Und ich glaube ich habe verstanden, dass ich nach vorne sehen muss, egal wie sehr ich die Zeit mit dir vermisse, denn du bist trotzdem immer bei mir... Ein Teil von dir lebt in unserer Tochter weiter..." Ohne es zu bemerken strich sie Melynna über die Wange. Plötzlich musste sie lächeln, wenn auch mit ein wenig Traurigkeit. "Ich erinnere mich an den Tag kurz bevor wir Stomp trafen. Du hast getobt und meintest zu Xab, dass man das Wort Held nie leichtfertig benutzen sollte, dass man uns keinesfalls mit jemandem wie Udeasin Kinta vergleichen könnte." Udeasin Kinta kämpfte bis zum Tod, um Lutansiar vor dem Untergang zu bewahren. Es sind solche wie er, die den Titel Held verdienen. Solche, die bis zum Ende für ihre Liebsten, ihre Welt und ihre Überzeugungen kämpfen, bis sie ihr Ziel durch großartige Taten erreichen. "Dies waren deine damaligen Worte. Sag...ist deine Beschreibung Kintas nicht genau das, was du vor einem Jahr getan hast? Hast du nicht bis zum Tod für Lutansiar und deine Liebsten gekämpft? Für mich und für alle anderen Bewohner des Landes bist du ein Held..." Der Wind schien stärker zu wehen, als sie diese Worte sprach. Melynna war in ihren Armen eingeschlummert und atmete ganz friedlich. Als Melana sich vor Dafems Grabmal niederkniete, fielen ihr eine Reihe von Dingen auf, die bei ihrem letzten Besuch noch nicht da gewesen waren: Eine Strähne rabenschwarzen Haars, ein niedergelegter Elfenbogen aus weißem Holz und eine Reihe von Armbändern... In die Erde waren zwei Freundschaftsringe gedrückt, der einer Elfe und der eines Zwerges... -------------------- So, Krone der Finsternis findet mit diesem Kapitel (einem Epilog, der noch mal alles an Klischees herausholte^^) sein Ende. Es hat ungeheuren Spaß gemacht diese Geschichte zu schreiben, auch wenn ich manchmal der Verzweiflung nahe war. Vieles ist nicht so passiert wie ich es ursprünglich machen wollte, Charaktere schlugen eine andere Richtung ein und einige Ideen verschwanden einfach, ohne dass ich sie einbauen konnte. Trotzdem ist diese Story dennoch in meinen Augen recht gelungen. Ich habe einiges dazugelernt und versucht meinen Schreibstil zu erweitern. Außerdem werde ich mir Mühe geben die Charaktere in Zukunft noch persönlicher zu gestalten. Es ist schade, dass jemand wie Xab oder Aurora im Getümmel der Storyline oft bedeutungslos wurde und zu einem 0815-Statisten mutierte, obwohl ich mir vorgenommen hatte genau das zu verhindern. Was soll's, ich bin erst 15 und habe noch viel Zeit mich zu verbessern. Ich danke jedenfalls allen Lesern und Kommi-Schreibern, die taff genug waren diese Geschichte bis zum Ende durchzuhalten^^ Wenn ihr wollt, könnt ihr natürlich noch ein letztes Kommi abgeben. Sagt was euch besonders gefallen hat oder was noch verbesserungswürdig ist, damit meine zukünftigen Storys besser werden. Ihr könnt sicher sein, dass Perro mit dem Ende von Krone der Finsternis nicht von der Bildfläche verschwindet, ich werde auf jeden Fall weiter schreiben und eine neue Fantasygeschichte anfangen. Auf bald, Euer Perro P.S.: Vergebt mir die ersten zwei Sätze des Epilogs, die so dreist von Kenshin abgeschaut sind, doch ich fand sie so passend^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)