Krone der Finsternis von Perro (das Erwachen der dunklen Horden (Es ist soweit! Großes FINALE mit Kapitel 33 und Epilog!!!)) ================================================================================ Kapitel 17: Yscento, Herrin der Untoten --------------------------------------- Hajaa, ich schicke ein neues Kapitel an den Start. Die kurze Storyline von Dafems Heimat ist übrigens stark an Kenshin gelehnt. Ich schäme mich, dass ich das getan habe, aber der Manga ist so geil und ich fand des so stark, dass ich da "ein wenig" imitiert habe. Habt trotzdem Spaß damit *inEckeverkrich* Hier kommt Kapitel XVII !!! @Bensen: Hi, ich fühle mich geehrt, auch von dir ein dickes Lob zu bekommen. Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Das ist Bensen, mein Freund und Klassenkamerad, der mir immer Unterstützung gibt und ein wenig Beta liest. Vielen Dank!!! @mitsuki11: Fragen über Fragen, die alle noch in diesem Kapitel beantwortet werden. Lies einfach und seh selbst! Außerdem wie immer danke für dein Kommi! @SylverMortal: Hmm...ich fürchte, zu "Zickenterror" wird es eher nicht kommen. Es gibt bald ein Ereignis was ziemlich...hmm...naja, ich will nichts vorwegnehmen, aber es passiert bald etwas...was das Verhältnis der drei recht...verändern...wird. Aber nicht so, wie die meisten das jetzt vielleicht denken ^^ @Nocturn: Ich finde es traurig, dass ihr Estilor so misstraut. Immerhin hat er die Gefährten damals vor Dimitav gerettet. Ihr glaubt, er ist nicht ganz geheuer? Wir werden sehen *fg* So, los gehts: Kapitel XVII - Yscento, Herrin der Untoten "Ich wurde beauftragt euch alle zu töten, bis auf die Halbelfe... also nehmt Abschied von dieser Welt..." Melana zitterte am ganzen Körper. Ihre grünen Augen fixierten die verkrusteten Zeichen auf der schwarzen Robe der Nekromantin Yscento. Die Schwarzmagierin spürte den Blick der Halbelfe sofort. "Ah ja, du hast bereits meinen ganzen Stolz entdeckt. Die Runen, geschrieben mit Blut von Magiern, verstärken meine Kräfte um ein Vielfaches! Besonders das Blut der Dorfhexe vor fünf Jahren gefällt mir. Es klebt so gut an meiner Kleidung wie am ersten Tag!" "Dorfhexe vor fünf Jahren?", wiederholte Dafem ungläubig. Yscento nickte mit einem boshaften Grinsen im Gesicht. "Oh ja, ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Du weißt es sicher auch noch. Wie diese Halbdunkelelfe Melissa für ihren Tod verantwortlich gemacht wurde? Dabei war ich es! Ich beschwor euren Vater aus dem Totenreich und ließ ihn die Dorfhexe töten. Natürlich glaubte niemand Melissa, war es nicht so? Seit ihr nicht dadurch Abenteurer geworden?" Dafem knirschte mit den Zähnen. Er umklammerte sein Schwert so stark, dass die Adern an seinem Arm hervortraten. "Du warst das?", schrie der Blondhaarige ungehalten. Yscento nickte feixend mit dem Kopf. "Und nicht nur das.", grinste sie, "Nachdem du und deine Halbschwester aus dem Dorf geflohen seid, wart ihr meinem Meister Valnitar und mir immer ein Dorn im Auge. Ihr zerschlugt Banden von Goblins, Hobgoblins, Orks und Ogern. Für euch waren das nur simple böse Kreaturen, doch eigentlich bereiteten wir schon damals den Krieg gegen Lutansiar vor. Ihr habt mehrere unserer Truppen vernichtet und damit unsere Pläne arg verlangsamt." Yscento begann gelangweilt mit der Hand zu kreisen. "Deswegen haben wir euch stets Gegner auf den Hals gehetzt. Ich weiß warum du dich nie niedergelassen hast. Erinnerst du dich daran, als du es einmal versucht hast, als du einmal eine Zeit lang in einem kleinen Dorf gelebt hast? Es wurde vollkommen zerstört! Von Goblins! Unseren Goblins!" Dafem wich schockiert ein paar Schritte zurück. Die Gefährten starrten ihn mitleidig an. Das hatte keiner von ihnen gewusst, nicht einmal Rigo. Das musste passiert sein, noch bevor dieser zu Melissa und Dafem gestoßen war. "Also ist alles eure Schuld! Du, Valnitar, Jodean, Dimitav und wie sie alle heißen! Ihr seid schuld, dass ich und meine Schwester nie ein normales Leben hatten! Ihr seid schuld, dass die, die uns nahe standen und stehen immer in Gefahr geraten!" "Wo wir gerade davon reden", bemerkte Yscento beiläufig. Sie schnippte kurz mit dem Finger. Aus den Tiefen des Tunnels traten zwei Skelette hervor. In ihren Armen trugen sie... Lynna! "Mutter!", rief Dafem entsetzt. Sie rührte sich nicht. Lebte sie überhaupt noch? Der Abenteurer wollte auf Lynna zurennen, doch Estilor hielt ihn zurück. "Gefühle trüben den Geist beim Kampf. Du darfst nicht blindlings in die Arme der Feinde laufen", murmelte der Priester sanft. "Keine Angst, Dafem. Sie lebt noch! Ich spüre das!", versicherte Melana. Yscento warf den Gefährten einen beeindruckten Blick zu. "Du hast eine erstaunliche Truppe um dich gescharrt. Obwohl mir Melissa besser gefiel. Außer natürlich, als ihr Körper von den Wölfen zerrissen worden war." Die Nekromantin lachte schrill. "Was?", stieß Rigo aus. Yscento beäugte den Avior belustigt, dann lachte sie wieder. "Meine Güte, wie naiv ihr doch seid. Habt ihr es immer noch nicht verstanden? Wir wollten Dafem und Melissa schon immer töten! Und schließlich haben wir es geschafft, zumindest bei ihr! Diese Wölfe damals waren meine Untergebenen. Sie waren ebenfalls Untote. Untote Höllenhunde!" während Yscento sprach, traten immer mehr Skelette mit rot glühenden Augen aus dem Schatten. Dafem musste sich zusammenreißen um nicht wieder vor Zorn zu schreien. Er biss sich auf die Unterlippe, so hart, dass ein dünner Blutfaden an seinem Kinn herab lief. "Ihr habt Melissa getötet... ihr habt sie umgebracht...?", flüsterte er mit unterdrückten Hass. Dann schüttelte er ohne Vorwarnung Estilors Hand von seiner Schulter und stürzte auf Yscento zu. Sofort versperrten vier Skelette den Weg, die bleichen Schwerter drohend erhoben. "Bringt ihn um", befahl die Nekromantin ihren Untergebenen beiläufig. Mit einem wilden Zischen fuhren die Klingen auf Dafem herab. Der Abenteurer blockte die Hiebe mit großer Not und schlug dann seinerseits zu. Die Untoten brachen in sich zusammen und bildeten einen Haufen lebloser Knochen. "Figjek no tre posnuij", murmelte Yscento in einem zuckersüßen Tonfall. Sofort zuckten die am Boden liegenden Gebeine unkontrolliert herum und setzten sich wieder zu neuen grausamen Skeletten zusammen. "Dafem, das ist zwecklos! Wir müssen die Magierin vernichten, das ist der einzige Weg! Denk an diese Frau dort!", rief Estilor, während er mit seinem Stab auf die bewusstlose Lynna deutete. Dafem nickte. "Dann aber schnell!" Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, da sang Melana auch schon ein paar Worte der Magie, so dass sich ein glühender Feuerball an der Spitze ihres Rubinsteckens bildete. Auch Leafenisty beschwor solch eine Flamme durch eine einfache Handbewegung in der Luft. Die zwei weiblichen Gefährten schossen ihre Magiekugeln gleichzeitig auf Yscento ab. Die Nekromantin gab einen gelangweilten Seufzer von sich, bevor sie die beiden Feuerbälle mit der bloßen Hand zur Seite schlug. Sie trafen nacheinander auf die Höhlenwand und verpufften wirkungslos. "Kinderkram... das Blut der Magier macht mich mächtiger als ihr alle zusammen!", lachte Yscento mit schriller Stimme, "Los, meine Sklaven! Macht sie nieder!" Mit einer Geschwindigkeit, die diesen untoten Wesen unmöglich zuzutrauen war, stürzten die Skelette auf die Gefährten zu. Inzwischen war ihre Zahl so groß, dass auf einen der Gefährten etwa drei Skelette kamen. Sofort erfüllten helle Magieblitze das Innere der Höhle. Melana verbrannte ihre Feinde mit Feuer, Estilors Feinde wurden durch das helle Licht, das durch seine Gebete an Ampara entstand, zu Staub und Leafenisty bearbeitete die Skelette durch die Kraft der Elemente. Die Elfendruidin duckte sich unter dem Schwert eines Angreifers, machte eine Bewegung, als wolle sie eine Fliege verscheuchen, und beschwor somit ihren magischen Wind, der ein weiteres Skelett an der Wand zerschellen ließ. Während die Magiebegabten sich um die Untoten kümmerten, stürzten sich Dafem, Rigo und Aurora auf Yscento. Der Avior stieß ein ohrenbetäubendes Vogelkreischen aus, bevor er seinen Zweihänder mit aller Kraft umher schwang. Yscento wich ein Stück zurück und schrie immer wieder: "Figjek no tre posnuij". Alle Skelette, bis auf die von Estilor gebannten, regenerierten sich daraufhin sofort wieder. Die Zeit schien sich unerträglich in die Länge zu ziehen. Immer neue Gegner schienen aus der aufgewühlten Erde zu steigen, während Estilor zunehmend langsamer wurde. Auch Priester durften mit ihrer Magie nicht leichtfertig umgehen, um den Körper nicht zu gefährden. Nicht nur bei den Magiern schien die Situation aussichtslos zu werden. Während sie immer verzweifelter den Skeletten entgegentraten, wich Yscento den Schwertkämpfern der Truppe leichtfüßig aus. Dafems vertikalem Hieb entging sie durch eine leichte Drehung zur Seite. Rigo stand bereits hinter ihr, doch sie duckte sich unter seinem heransausenden Schwert und sprang ein Stück nach hinten, als Aurora versuchte sie zu durchbohren. Egal wie schnell die drei waren, sie war immer noch ein Stück schneller. "Langsam ödet ihr mich an", stellte Yscento fest, während sie einem weiteren Schwertstreich Auroras entging und ihr durch eine Drehung in den Rücken fiel. Blitzschnell streckte die Schwarzmagierin ihre Hand aus und spreizte die Finger, während sie geradezu lässig eine Zauberformel murmelte: "Asti'lla espina neg!" Eine Wolke aus schwarzen messerscharfen Splittern hing kurz in der Luft, bevor sie auf Aurora zuschnellte und sich in Rüstung und Haut bohrte. Die Prinzessin schrie in Qual, ließ die Schwerter vor Überraschung aus den Händen gleiten und stürzte hart mit dem Gesicht voran zu Boden. "Prinzessin!", rief Estilor mit fester Stimme, bevor er sich hastig durch die Menge aus Skeletten wühlte, ohne auf sie zu achten. Prompt spürte er einen scharfen Schmerz an seiner Hüfte. Als er an sich herabschaute, sah er nur noch wie ein Schwert aus seiner Hüfte gezogen wurde. Die Roben des Priesters färbten sich an seiner Verletzung sofort blutrot. "Prinzessin...", keuchte er. Ein weiterer magischer Hagel aus schwarzen Splittern erfasste jetzt auch den alten Estilor und riss ihn von den Füßen. Yscento lachte befriedigt. "Estilor! Aurora!", schrie Dafem voller Zorn. Er riss seinen Kopf herum, um der Nekromantin direkt ins Gesicht sehen zu können. "Ich lasse nicht zu, dass du weiterhin die verletzt, die mir alles bedeuten! Wir entscheiden den Kampf zwischen uns beiden! Nur wir zwei, hier und jetzt!" "Kein Bedarf. Davon habe ich doch nichts.", meinte Yscento kopfschüttelnd. Sie setzte bereits zu einem neuen magischen Gesang an, brach ihn aber nach einem Blick in Dafems entschlossene blaue Augen ab. "Du gefällst mir", bemerkte die Schwarzmagierin plötzlich mit einem geheimnisvollen Lächeln. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und strich mit einem Finger über seine Wange. Dafem zuckte unter der Berührung zusammen, bewegte sich sonst aber nicht. "Nun gut, ein Kampf zwischen uns beiden. Unter der Bedingung, dass ich dich bekomme, wenn ich gewinne. Ich mache dich zu einem von uns. Glaub mir, es gibt Wege dich zu unterwerfen, auch wenn sie lang und schmerzvoll sind..." "Ich tue alles, solange nur wir beide und nicht meine Freunde kämpfen", antwortete Dafem. Yscentos Lächeln wurde noch etwas breiter, während sie langsam um den blonden Abenteurer herum schritt und seinen Körper immer wieder flüchtig mit ihren sanften Händen berührte. "Gut...", säuselte sie ihm ins Ohr: "Dann rufe deine Kameraden jetzt zurück." Dafem nickte widerwillig und steckte sein Schwert weg. "Ziehe erst deine Skelette zurück." "Wie du willst..." Yscento rief ein paar schrille magische Befehle, woraufhin die Skelette an Ort und Stelle zu Knochenhaufen zusammenbrachen. Die Gefährten sahen sich verwirrt um, bis sie Yscento und Dafem entdeckten. Sie machten sich bereits zum Angriff bereit, als Dafem abwehrend die Hand hob, ohne den Blick von der Nekromantin zu nehmen. "Was auch immer passiert, haltet euch raus! Das ist eine Sache zwischen ihr und mir!" "Bist du verrückt? Was tust du?", krächzte Rigo. Dafem wank ab. "Vertraut mir!" Mit einem Sirren zog er sein Schwert wieder aus der Scheide. "Kümmert ihr euch um Mutter, Aurora und Estilor!" Zögernd traten Melana, Rigo und Leafenisty zu je einem Verletzten und sorgten sich so gut es ging. "Jetzt, wo das geklärt ist, lass uns anfang-" Dafem ließ Yscento gar nicht aussprechen, sondern setzte sofort zu einer Serie von Schlägen an. Doch wie bereits zuvor wich die Schwarzmagierin den Hieben geradezu spielend aus. "Welch ein Heißsporn!", kicherte sie. Dafem brüllte bei jedem Schwertstreich wütend herum. Er verfiel in einen Kampfrausch, der alles um ihn herum vergessen ließ und nur das pulsierende Blut in seinen Ohren hörbar machte. So bemerkte er nicht, wie sich Lynna langsam rekelte und schließlich sogar stöhnend die Augen öffnete. "Wo... bin ich?", flüsterte sie heiser. Die blonde Frau entdeckte nach kurzer Zeit der Verwirrung die Abenteurer, die gestern Abend in ihrem Haus gewesen waren. Rigo, in dessen Schoß sie lag, merkte nichts von ihrem Erwachen. Die Blicke des Aviors waren auf seinen Abenteurergefährten gerichtet, der aussichtslos auf Yscento einschlug. Ohne ihr Grinsen zu verlieren, sprang sie ein Stück davon, hob ihre Hand und flüsterte magische Worte: "Cuchillo y espada." Mehrere glühende Messer bildeten sich in der Luft. Auf eine Handbewegung hin schossen die Waffen auf Dafem zu, rissen ihn mit sich und nagelten den Abenteurer mit seiner Kleidung an der Wand fest. Der Blondhaarige versuchte sich verzweifelt loszureißen, doch die Messer hatten sich durch den Stoff seiner Ärmel und in die Höhlenwand gebohrt. Yscento schritt seelenruhig auf ihn zu und hob sein Kinn mit einer Hand, damit er ihr ins Gesicht schauen musste. "Und schon habe ich gewonnen", verkündete sie stolz. "Warte kurz, mein Kleiner. Ich beseitige nur die Störenfriede dort." Boshaft raffte sie ihre blutbeschmierten Roben ein wenig und stolzierte auf Rigo und Lynna zu. Rigo griff nach seinem Zweihänder, doch ein Zauber ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren. Seelenruhig postierte sich Yscento direkt vor Lynna und richtete ihre Handfläche auf ihr Gesicht. Dafem schrie aus Leibeskräften und zerrte verzweifelt an seinen ,Fesseln'. Lynna sah mit ihren klaren blauen Augen erstaunt zu der Nekromantin auf. "Lass sie in Ruhe! Wage es nicht sie anzurühren!", brüllte Dafem hasserfüllt. Yscentos Gesicht verzog sich zu einer boshaften Grimasse. "Du bist nicht in der Position mir zu drohen, Dafem Abenteurer." "Dafem?", flüsterte Lynna überrascht. "Lass Mutter in Ruhe! Lass sie in Ruhe! Nie wieder wird einer meiner Liebsten sterben!" Dafem riss mit aller Kraft an seinen Armen und endlich zerriss der Stoff an seinen Ärmeln, so dass er sich loseisen konnte. Schnell wie ein Blitz stürmte er auf die Nekromantin zu und holte zu einem Schwerthieb aus, der diesmal sicher sein Ziel treffen würde. Doch plötzlich spürte Dafem eine eisige Kälte, die sich in ihm ausbreitete. Ehe er reagieren konnte, hob ein plötzlich entstehendes Skelett hinter ihm das bleiche Schwert hoch über den Kopf und ließ es auf Dafems Rücken niedersausen. Mit einem überkeiterregenden Geräusch schnitt die Klinge durch seine lederne Elfenweste und in sein Fleisch, zwischen den Schulterblättern bis zum Ansatz seiner Hose herab. Der Abenteurer spürte ein Brennen quer über den ganzen Rücken, spürte wie das Blut dort herab lief. Mit einem Keuchen fiel er auf die Knie und sah zu Yscento auf. Diese lächelte grimmig. "Was hast du erwartet? Wir Bösen sind niemals fair. Denkst du wirklich, ich würde nur alleine kämpfen?" Dafem sank gedemütigt vorne über. Sein Blick verschwamm immer wieder zu wirren Farben. Yscento richtete bereits wieder ihre Handfläche auf Lynna, als sie plötzlich mitten in der Bewegung verharrte. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen und Blut brach zwischen ihren Lippen hervor. "Was......" Wie ein gefällter Baum stürzte sie zu Boden. Ein Pfeil steckte in ihrem Rücken, abgefeuert durch Leafenistys Bogen. Die Elfe atmete erleichtert aus. "Wir sind fair, aber nicht dumm. Wenn uns jemand betrügt, tun wir das auch." Dafem konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, doch nur für einen Augenblick, denn der Schmerz an seinem Rücken war doch ziemlich stark. Verbissen krallte er die Finger in die Erde und zwang sich nach mehrmaligem tiefem Durchatmen zum Aufstehen. Noch etwas schwach auf den Beinen sah er auf Yscento herab. "Leaf? Ist sie tot?" Die Elfe nickte und hing sich ihren Bogen lose über die Schulter. "Ich hasse es, ein Lebenslicht auszulöschen, doch diese Nekromantin war einfach zu böse. Der Pfeil war mit all meiner Druidenmagie versehen, um ihr Schutzmächte zu überwinden. Er hat von hinten ihr Herz durchbohrt." "Gut gezielt", meinte Rigo staunend. Es war berüchtigt, dass Elfen perfekte Bogenschützen sind. Allerdings war es doch etwas anders, dieses Volk in Aktion zu erleben. Dafem sah sich kurz unschlüssig in der Höhle um. "Ich glaube, wir sollten schnellstens zu Xab und Utosi zurückkehren. Nach dem Tod dieser Schwarzmagierin sollte es in Zukunft eigentlich keine Probleme mehr hier geben. Die Magiesperre müsste auch entfernt sein. Wir bringen Aurora, Estilor und meine Mutter am besten zu einem Arzt." Während Dafem sprach, beugte er sich ein Stück herab und näherte sich mit einer Hand seiner Mutter. Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass Lynna längst wach war und ihn mit ihren blauen Augen abwartend musterte. "Also doch...", sprach sie endlich, "Du bist es... Dafem..." Der Abenteurer erstarrte mitten in der Bewegung. Jeder der Gefährten rechnete jetzt mit allem. Sie rechneten damit, dass Lynna sich Dafem um den Hals warf oder in Tränen ausbrach oder Rigo anschrie, weil dieser gestern nicht den richtigen Namen des Abenteurers genannt hatte. Doch nichts davon geschah. Sie brachte sich einfach nur in eine sitzende Lage und betrachtete ruhig das Gesicht ihres Sohnes. "Wie erwachsen du geworden bist...", bemerkte sie lächelnd, während ihre Hand sanft über seine Wange strich. "Dafem! Aurora und Estilor werden zusehends schwächer! Wir müssen uns beeilen!", rief Melana ängstlich zu ihnen herüber. Dafem sah kurz zu den zwei Verletzten, nickte und half Lynna beim Aufstehen. "Mutter, ich..." "Später, Junge. Erst sollten deine Freunde behandelt werden." Der Blonde nickt wieder und lief Rigo entgegen, der Estilor und Aurora über je eine Schulter trug. "Die magischen Splitter haben sich nach dem Tod der Nekromantin aufgelöst, doch die beiden haben immer noch schlimme Wunden. Ich werde sie tragen." "Gut, dass wir dich bei uns haben.", meinte Dafem lächelnd. Xab sah, von seinem Platz am Fenster aus, die zerschundenen Gefährten schon von Weiten. Freudig erregt überzeugte er sich davon, dass Utosi friedlich in ihrem Bett schlummerte, bevor er mit ach und krach durch das ganze Gasthaus ins freie stürmte. Bei dem erbärmlichen Anblick, den die Gefährten boten, verzog sich das heitere Gesicht des Gnomen enttäuscht. "Wie es aussieht, hattet ihr jede Menge Spaß", grummelte er beleidigt. Rigo, Aurora und Dafem stöhnten genervt auf. Leafenisty musste unwillkürlich ein wenig kichern. "Ohhh? Der Priester?! Wahnsinn! Der Priester ist bei euch? Scheinbar habt ihr wirklich jede Menge spaßiger Abenteuer erlebt...", sprudelte Xab hervor. Dann ergänzte er noch: "...ohne mich." Plötzlich kam dem Gnom noch etwas in den Sinn. Hastig setzte er seinen aufgeschulterten Rucksack ab und kramte darin herum. "Ihr wart solange weg, da hatte ich genug Zeit um das hier herzustellen!" Mit vor Stolz geschwellter Brust präsentierte er zwei Fläschchen, gefüllt mit blauer Flüssigkeit. "Heiltränke! Aber nur zwei...", bemerkte Melana. Dafem trat einen Schritt näher und nahm die zwei Flaschen aus der kleinen Hand des Gnomen. "Ich verzichte gerne auf den Trank. Das Schwert, mit dem mich das Skelett erwischt hat, war stumpf, so dass meine Verletzung glücklicherweise nicht so schwer ist. Estilor und Aurora haben es nötiger." Gesagt, getan. Schnell hatten sich alle im Gasthofzimmer eingefunden und die beiden waren dank der Heiltränke in sekundenschnelle wieder auf den Beinen. Utosi schlief immer noch ruhig atmend in dem Bett, auch sie hatte bereits ein wenig des von Xab hergestellten Heiltrankes eingenommen, noch bevor die Gefährten eingetroffen waren. Dafem beobachtete seine kleine Schwester schweigend. Ein Glück, dass ihre Verletzungen kuriert sind. Sie war schwer verletzt, genau wie Mutter. Es ist merkwürdig... warum geraten meine Liebsten immer in Gefahr? Mutter nimmt die Situation mit Fassung, dafür, dass sie verschleppt worden ist und ihren Sohn nach fünf Jahren wieder sieht. Doch sie tut nur so stark... ich sehe es in ihren Augen... Und jetzt muss ich auch schon wieder gehen und es wird sie verletzen... Doch ich kann es nicht mehr länger herauszögern. "Es wird Zeit", verkündete Dafem schließlich schweren Herzens. "Wir müssen wieder aufbrechen. Zuviel Zeit haben wir bereits verloren." Ohne Lynna irgendeines Blickes zu würdigen, verließ der Abenteurer das Zimmer. Die Gefährten folgten zögernd und mit fragenden Blicken. Als sie auf die Straße traten, lief ihnen Lynna sofort hinterher. "Dafem!" Der Abenteurer blieb stehen und drehte sich seiner Mutter zu. Die anderen waren bereits ein Stück vorgelaufen und Estilor versuchte Xab gerade zu erklären, dass er sie begleitete, da es keinen Sinn hatte nach Sagandor zurückzukehren, wenn die Stadt zerstört ist. Fibathen und die Überlebenden waren auf dem Weg nach Mightran, genau wie er und die Gefährten. Also würden sie zusammen reisen. Xab schweifte allerdings immer wieder vom Thema ab, so dass der Priester es schwer hatte, es dem Gnom begreiflich zu machen. "Du gehst wieder?", fragte Lynna schließlich. Dafem nickte. "Es scheint, mein Schicksal ist damit verbunden, dass ich nicht an einem Ort verweilen kann. Leute die mir lieb sind, solche wie du, geraten durch mich immer wieder in Gefahr. Du hast es selbst erlebt. Außerdem greift das Böse nach Lutansiar. Wir werden alles unternehmen um das zu verhindern." Lynna lächelte. "...Aber... solch ein Leben ist hart." "Solange Freunde bei mir sind, die mit mir kämpfen, geht das. Solange Rigo, Melana, Leaf, Aurora, Xab und Estilor bei mir sind, kann ich dieses Leben leben. Sie sind meine Familie und sie sind immer bei mir, so wie du in meinem Herzen bei mir warst, bist und immer sein wirst." In Lynnas blauen Augen sammelten sich langsam Tränen, doch ihr Lächeln blieb. "Du bist wirklich erwachsen geworden." Auch Dafem versuchte zu lächeln, doch es wirkte trotz allem ein wenig traurig. "Sag Utosi nichts von allem was passiert ist. Sie würde nicht akzeptieren können, dass ich hier war und wieder gegangen bin. Sie würde nicht verstehen." Lynna nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Eine Sache plagt mich noch... Deine Schwester... meine Tochter... Melissa..." Dafem seufzte. Er hatte sich schon gefragt, wann dieser Augenblick kommen würde. Nervös fummelte er an der Kette mit dem halbierten Anhänger herum. Melissa war tot, daran würde sich nichts ändern. Dann sah der Abenteurer in die hoffnungsvollen Augen seiner Mutter. Er setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Ich kann ihr nicht noch mehr wehtun! "Es...es geht ihr gut... Sie ist an einem sicheren Ort... solange bis ich meine Aufgabe beendet habe und zu ihr zurückkehre...", log Dafem zögernd. Lynna schien erleichtert, neue Tränen liefen ihre Wangen herab. "Dann... leb wohl, mein Sohn... leb wohl..." "...Leb wohl." Eine vermummte Gestalt schritt durch die nächtliche Finsternis. Vor ihm türmten sich die Gräberfelsen auf. Am Eingang in die Höhlen stand ein einsames hölzernes Kreuz mit dem eingeritzten Namen ,Melissa' und frischen Blumen, die vor dem Kreuz auf dem Boden lagen. Die Leute aus Mid'tha trauten sich schon lange nicht mehr in die Nähe der Gräberfelsen und würden es wahrscheinlich auch in Zukunft meiden hierher zu gehen. Also muss er es gewesen sein... Die vermummte Gestalt schnaubte abfällig. "Dimitav hat versagt... Acuaryu hat versagt... und jetzt hat auch Yscento versagt...", flüsterte sie mit zarter Stimme. "Es scheint mir, Dafem Abenteurer hat eine fähige Truppe um sich geschart... Nun, wir werden bald aufeinander treffen... mein Bruder..." Mit einem eiskalten Lachen zertrat die verschleierte Halbdunkelelfe die am Boden liegenden Blumen. "Denn der Tod konnte mich nicht halten!!!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)