Krone der Finsternis von Perro (das Erwachen der dunklen Horden (Es ist soweit! Großes FINALE mit Kapitel 33 und Epilog!!!)) ================================================================================ Kapitel 10: Leafenisty ---------------------- Orte und Person kommen von mir, mir allein! MUAHAHAHA!!! Kapitel X kommt!!! Ich widme es wieder allen die die Geschichte lesen und lesen werden. Mein Dank gilt besonders Kaora, Hunde, zeroLX, Kage, Nanjin, SylverMortal/simmi, Ginny, Desertflower, jyla, Nami22, SilveryRaven, Peppilus und mitsuki11 für ihre bisherigen lieben Kommis. Auch die anderen bitte ich um Kommis, für Kritik, Lob, Drohungen oder was auch immer ihr möchtet! @SylverMortal: Ja, ich finde die Freischaltzeit der Kapitel auch manchmal schrecklich, aber was soll man machen. Ansonsten wieder vielen Dank für dein nettes Kommi *nimmt-nettes-Kommi-dankabr-an*. @SilveryRaven: Wow, langsam kriege ich ja wirklich zuwachs an fantasybegeisterten Lesern. Viel Spaß bei dem neuen Kapitel!!! Hoffe, dass es ganz vernünftig geworden ist. @mitsuki11: Ja!!! Endlich ist mein treuer Fan aus "Drachenbrut" zurückgekehrt! Hab mich superdoll gefreut, ich habe deine Kommis schon lange vermisst! Zu deiner Frage, ob ich aus Melana und Dafem ein Paar wird... schwer zu sagen. Ehrlich gesagt habe ich da noch keine konkreten Vorstellungen. Wir werden sehen. Der Rubinstecken von Melana ist übrigens nicht das göttliche Artefakt "Stab des Lebens". @Peppilus: Ah, ich freue mich, dass auch männliche Leser diese Story gut finden. Natürlich gibt es mehrere Jungen, aber ich habe das Gefühl, dass das weibliche Geschlecht ein wenig die Oberhand besitzt. @Nanjin: Hi! Schön, dass du immer noch gefallen an meiner Story findest und hoffe, dass es auch zukünftig so bleibt. Also, weiterhin viel Spaß beim Lesen! Kapitel X - Leafenisty "Wisst ihr was, Freunde? Wir sollten langsam unsere Freundschaftsringe austauschen!" Es war am Abend des zweiten Tages seit ihrer Abreise aus Sagandor und sie saßen gerade alle behaglich am Lagerfeuer, als Xab erwartend aufsah und seinen Vorschlag unterbreitete. Freundschaftsringe tauschen. Schon seit die ersten Elfen auf Lutansiar wandelten, war es ein alter Brauch, dass jedes Wesen ein spezielles, einzigartiges Ringmodell besaß, das man Freundschaftsring nannte. Diesen Ring gab man einem Vertrauten, einem Freund oder dem Geliebten, um ihm seine ewige Freundschaft und tiefe Verbundenheit zu symbolisieren. Man konnte sich glücklich schätzen, wenn man den Freundschaftsring einer anderen Person erhielt. Dieser brauch blieb bis heute erhalten. "Ich denke dafür ist es zu früh, Gnom. Man vergibt seinen Freundschaftsring nicht leichtfertig an andere.", erklärte Dafem, während er innerlich über die Naivität Xabs lächelte. Der Gnom zog einen Schmollmund, lief eilig zu seinem Rucksack und begann eifrig darin herumzustöbern. "Ich gebe euch meine trotzdem." Die Stimme des kleinen Mannes drang durch den Rucksack nur gedämpft an ihre Ohren, doch schnell war er wieder daraus hervorgekrochen, ein klimperndes Ledersäckchen in jeder Hand. Fröhlich ließ Xab sich vor dem Feuer in den Schneidersitz fallen. Dann öffnete er die Kordel von einem der Ledersäcke und schüttete den Inhalt in seinen Schoß. Es waren etwa ein Dutzend gleich aussehender Ringe, scheinbar sein Freundschaftsringmodell, besetzt mit verschiedenen Edelsteinen in schillernden Farben. Er reichte jedem der Gefährten eines der Schmuckstücke und erfreute sich an ihren ehrfürchtigen Gesichtern. "Ein hübsches Modell", lobte Melana glücklich. Xab nickte heftig mit dem Kopf, grinste die Halbelfe dankbar an und schüttete die restlichen Ringe seines Freundschaftsringmodells zurück in den Ledersack. Dann öffnete er den zweiten Beutel und kippte dessen Inhalt wieder in seinen Schoß. Diesmal waren es verschiedene Freundschaftsringe, die er wohl von anderen Freunden und Gnomen erhalten haben musste. "Hier, seht euch das an. Ich habe viele Vertraute. Der hier zum Beispiel ist von einem alten Kumpel, er ist ebenfalls ein reisender Händler. Und der ist von meiner Mutter, sie kocht vortrefflichen Kartoffeleintopf. Dieser ist von einem Vetter zweiten Grades und dieser..." Xab verstummte, als er sah, wie Dafem eine kleine Schachtel hervorholte und öffnete. Zum Vorschein kamen sehr viele fein säuberlich eingeordnete Ringe, eingebettet in einem samtenen Stoff. Xab kroch neugierig ein Stück näher und linste in die Schachtel. Dafem lächelte. "Diese hölzernen, die mit den eingeritzten Verzierungen... sie sind von Elfen. Die aus den Edelmetallen gehörten einst Zwergen. Diese sind von Menschen und diese..." Der Abenteurer deutete auf vier Ringe, die besonders hervorgehoben waren. "...sie sind von denen, die mir am allermeisten bedeuten. Rigo... Melissa... meine zweite Schwester Utosi und meine Mutter..." Der Blick des Blondhaarigen wurde glasig. Er legte Xabs Freundschaftsring behutsam in die Schachtel, verschloss diese wieder und starrte nur noch stumm in das Feuer. Auch die anderen Gefährten hatten Xabs Freundschaftsring zu ihren anderen sortiert. Aurora trug sie auf eine dünne Goldkette gefädelt um ihren Hals. Melana bewahrte sie wie Xab in einem Säckchen auf und Rigos ruhten in einer Holzschachtel. Er öffnete diese und deutete auf den hölzernen Ring eines Elfen. "Dieser hier gehört Leafenisty. Leafenisty ist eine Elfin und lebt im Reich des Quaneas-Waldes. Ich freue mich sie endlich wieder zu sehen... Und Dafem sicher auch, oder?" Der Avior zwinkerte seinem Abenteurergefährten vielsagend zu, so dass dieser den Blick abwandte. Melana und Aurora sahen sich fragend an. Nachdem am nächsten Morgen das Feuer säuberlich gelöscht und alle Sachen in den Rucksäcken verstaut waren, zog die Gruppe erfrischt weiter. Wie Dafem es voraus gesehen hatte, standen sie bald vor dem Waldrand von Quaneas. Es war ein majestätischer Anblick, der Rigo und Dafem zum Lächeln, die anderen Gefährten zum Staunen brachte. Die grünen Augen Melanas glitzerten voller Begeisterung über diese wundervolle Natur, nach der sich die Elfe in ihr so sehr sehnte. "Das ist... atemberaubend...", wisperte Aurora ehrfürchtig. Sie blickte auf die hoch gewachsenen gesunden Bäume, das dichte Blätterdach und auf das Sonnenlicht, das sich in den Blätterkronen brach und ein beruhigendes grünes Licht in den Wald sendete. Zögernd trat sie in den kühlen Schatten unter den großen Eichen und schloss für einen Moment entspannt die Augen. Der Wald wirkte so friedlich. Ein wenig Vogelgezwitscher, hier und dort brachte der schwache Wind das Laub zum Rascheln. "Der Quaneas ist einer der größten Wälder Lutansiars. Wir werden eine Weile brauchen um ihn zu durchlaufen." Rigo stieß einen trillernden Pfiff aus, der stark an den Schrei eines Vogels erinnerte. Das Gezwitscher im Wald verstummte kurz, um dann umso stärker wieder einzusetzen. "Was hast du getan? Ich spüre, dass die Vögel in Aufruhr sind.", fragte Melana. Der Avior winkte belanglos ab. "Sei unbesorgt. Ich habe ihnen nur mitgeteilt, dass sie den Elfen unser Ankommen ankündigen sollen." "Ohhh! Du kannst mit Vögeln sprechen?", quietschte Xab interessiert, seine braunen Augen blickten zwischen Wald und Avior hin und her. "Natürlich. Avioren liegt das im Blut." Der Quaneas-Wald war so friedlich, dass Melana sich kaum vorstellen konnte, in welch gefährlichen Zeiten sie lebten. In Anbetracht dieser wunderschönen Natur schien es ihr unmöglich, dass es etwas Böses wie Dimitav geben sollte. Durch ihr teilweises Elfenblut hörte sie den Herzschlag der Erde, spürte die Präsenz jedes noch so kleinen Lebewesens und fühlte das lebendige Pulsieren des Waldes. Lächelnd wanderte Melana mit dem Rubinstecken in der Hand durch die dichten Baumreihen, als ein plötzliches Gefühl sie durchzuckte wie ein schmerzhafter Blitz. Da war etwas Fremdes...Etwas Böses... Etwas das nicht in diesen Wald gehörte. Die Halbelfe spürte das Pulsieren eines dunklen Herzens, das lauter und lauter wurde, bis es in ihren Ohren hämmerte wie der Donner eines Gewitters. Und es kam näher... "Melana? Was hast du?" Aurora legte eine Hand auf die Schulter der Magierin und schaute ihr ins Gesicht, das vor Grauen verzerrt war. "Irgendetwas kommt auf uns zu...", flüsterte sie ängstlich. Ihre beunruhigenden Worte wurden von einigen Bäumen unterstützt, die in der Ferne umknickten wie dünne Hölzchen. Eine regelrechte Schneise aus niedergestürzten Bäumen näherte sich, doch man konnte nicht erkennen was dem Wald so schadete. In plötzlicher Erkenntnis starrten sich Rigo und Dafem an. Dann wandten sie sich panisch den anderen Gefährten zu. "Lauft!", schrie der Avior aus voller Kehle. Melana musste man das nicht zweimal sagen, sie rannte sofort vor der Bahn der Zerstörung davon. Durch das Verhalten der Halbelfe erschreckt, folgte auch Aurora ihrem Beispiel. Nur Xab starrte mit großen Augen auf die Schneise, die alles in ihrem Weg vernichtete. "Was ist das denn? Hey, was ist das? Sagt schon! Sagt es!" Wütend stürmte Dafem zurück, klemmte sich Xab unter den Arm und rannte den anderen hinterher. "Verflucht sollst du sein, Gnom!" "Wieso? Was ist das?" Ein Schatten huschte über das Gesicht des Abenteurers und ließ es kalt aussehen. "Das ist ein Dheonwurm. Normalerweise hausen sie in den westlichen Bergen, sie kommen nie in die Wälder." "Fast nie.", ergänzte Xab entzückt. In halsbrecherischem Tempo schlossen Abenteurer und Gnom zu den restlichen Gefährten auf und stürmten zusammen mit ihnen durch den Wald. Keiner von ihnen achtete auf die kleinen Äste, die schmerzvoll gegen ihre Gesichter schlugen. Aurora warf einen ängstlichen, aber auch neugierigen Blick über ihre Schulter. Die Schneise der Zerstörung, die sich durch den Wald bahnte, war nur noch wenige Manneslängen von ihnen entfernt und sie erkannte eine leichte Hebung darin, wie die Spur eines Maulwurfes, der seinen Tunnel knapp unter der Erdoberfläche entlang grub. Nur viel, viel größer. Plötzlich verhedderte sich der Fuß der Prinzessin in einer herausragenden Wurzel, die aus dem Nichts aufgetaucht war. Mit einem überraschten Aufschrei fiel sie der Länge nach hin und wälzte sich unter Schmerzen auf den Rücken. Ihre Kameraden hatten ihren Fall bemerkt und wirbelten herum, wobei Rigo und Dafem ihre Schwerter zogen. "Steht auf, Prinzessin! Lauft!" Doch bevor sich Aurora aufrappeln konnte, brach aus der Erde die wohl schrecklichste Kreatur hervor, die sie je gesehen hatte. Sie sah aus wie ein überdimensionaler Wurm, mit einem gegliederten, schleimigen Körper, der auf entsetzliche Weise an eine fette Made erinnerte. Das kreisrunde Maul, das sich vor Aurora öffnete, war rundherum mit drei Reihen von messerscharfen Zähnen besetzt und hätte sie sicher in einem Stück verschlingen können. Es stank fürchterlich nach Verwesung. "Das ist ein Dheonwurm?", fiepte Xab erstaunt. Melana wurde übel, als sie daran dachte, dass sie von so einem Wesen gegessen hatten. "Prinzessin, flieht! Lauft weg!" Bevor Rigo oder Dafem sie erreicht hatten, erhob sich Aurora doch noch. Aber anstatt wegzulaufen, zog sie ihre zwei edlen Schwerter mit einem sirrenden Geräusch aus den Scheiden. "Nein! Wir können dieser Kreatur nichts anhaben! Ihre Haut ist dicker als mein ganzer Arm! Ihr müsst fliehen!" Dafems Worte zeigten ihre Wirkung. Erst wich die Prinzessin langsam und zitternd zurück, dann immer schneller, bis sie den Gefährten entgegen rannte, weg von dieser Bestie. Der Dheonwurm stieß ein widerliches Zischen aus und grüner Speichel, der bei Bodenkontakt sofort Löcher in die Erde ätzte, tropfte aus seinem Maul. Das Monster bäumte sich zu voller Größe auf, so dass es bis über die höchsten Baumkronen hinwegreichte. Der eigentlich weiße Körper leuchtete durch das Licht, das durch die Blätter schien, grünlich. "Hui! Das müssen mindestens dreißig Meter sein! Dabei ist ein Teil des Wurmes noch in der Erde!", schwärmte Xab, während er seine Augen mit der Hand abschirmte um eine bessere Sicht zu haben. "Darf ich ihn aufhalten?" "Wie willst du das anstellen, Gnom?" Xab grinste voller Freude, setzte hastig seinen Rucksack ab und zog eine Flasche daraus hervor. Sie pulsierte in rotem Licht. "Nein! Tu das nicht!" Hektisch griff Dafem nach dem Gefäß und nahm es aus der kleinen Hand des Gnomen. Der Wurm brüllte wieder und schnellte mit der Geschwindigkeit eines Pfeils auf die Erde herab. Dafem und Xab entkamen dem Angriff nur knapp. Schlamm und Laub spritzte auf, der Dheonwurm wand sich zuckend und bohrte sich mit dem Kopf voran wieder in den Erdboden. "Denk doch mal nach Gnom! Wenn du hier einen Feuertrank benutzt, brennst du den ganzen Wald nieder!" Xab nickte mit kindlicher Unschuldsmiene. "Was machen wir dann?" "Laufen, verdammt noch mal." Die beiden rannten wieder zu den Gefährten, die sich schon ein Stück entfernt hatten, doch die Beine des Gnomen waren so kurz, dass Dafem ihn kurzerhand wieder unter seinen Arm klemmte. Im nächsten Augenblick schoss der Dheonwurm wieder aus der Erde und verfehlte diesmal Rigo nur knapp. Der Avior umklammerte zähneknirschend seinen Zweihänder. "Weglaufen bringt doch nichts! Wir müssen kämpfen!", brüllte er entschlossen. "Nicht, Rigo!" Doch der Vogelmensch hatte sich bereits breitbeinig aufgestellt, die Flügel ausgestreckt, eine grimmige Entschlossenheit in den goldenen Augen. Der Dheonwurm brüllte, stürzte sich auf den Avior, öffnete speicheltriefend sein gewaltiges Maul und drohte ihn zu verschlingen. Doch plötzlich zuckte die Bestie zusammen und wankte bedrohlich. Ein halbes Dutzend Pfeile hatte sich in seine Flanke gebohrt. Melana und Aurora starrten überrascht auf die Geschosse, Xab stieß einen triumphierenden Pfiff aus und Rigo und Dafem stießen erleichtert die Luft aus. "Reicht das für dieses Ungetüm?", fragte Melana zaghaft. Als Antwort stürzte der Dheonwurm krampfhaft zuckend zu Boden. "Natürlich reicht das. Es waren Giftpfeile.", erklärte Rigo zufrieden. "Wer..." Aurora hatte die Frage noch nicht einmal ausgesprochen, als schon einige Gestalten wie schemenhafte Schatten von Ast zu Ast huschten, bis sie sich von den Bäumen schwangen und direkt vor den Gefährten stehen blieben. Es waren Elfen. Ihre Haut war beinahe weiß. Man erkannte ihre Abstammung sofort an den scharfen Gesichtszügen und den leicht mandelförmigen hochgezogenen Augen. Sie waren zierlicher und schlanker als Menschen, ihr Aussehen makellos. Jeder von ihnen trug eine grünbraune Lederweste und einen langen Bogen aus weißem Holz. Die dazugehörigen Pfeile ruhten in den Köchern auf ihren Rücken. "Wir danken euch für eure Rettung", begann Dafem förmlich und machte einen Schritt auf sie zu, doch die Elfen traten ihrerseits ein Stück zurück, legten Pfeile auf ihre Bogensehnen und deuteten mit den eisernen Spitzen auf die Gefährten. "Ohhh! Ich kenne mich mit elfischen Sitten nicht aus, aber seid ihr sicher, dass sie uns willkommen heißen?" Dafem achtete nicht auf Xabs Kommentar, sondern wandte sich mit einem kurzen Ausspruch in der Sprache der Elfen an einen der Waldbewohner. Dieser verzog keine Miene und erwiderte seinerseits etwas in seiner Muttersprache, der Pfeil zielte drohend zwischen die Augen des Abenteurers. "Was haben sie gesagt?", flüsterte Aurora nervös. Melana lauschte konzentriert dem Gespräch. "Die Elfen scheinen irgendeinen Groll gegen uns zu hegen.", murmelte die Halbelfe, ohne den Blick von Dafem abzuwenden, der immer heftiger in der Elfensprache redete. Xab starrte Melana voller Bewunderung an. "Du beherrscht die Elfensprache? Und Dafem auch? Ich meine, du bist eine Halbelfe, da ist es verständlich, doch woher kann Dafem das?" "Ich beherrsche auch ein wenig", murmelte Rigo. "aber ich kann es nicht so gut wie Dafem. Wir hatten uns einige Zeit hier im Quaneas niedergelassen, deshalb erscheint mir das Verhalten der Elfen rätselhaft." Während Dafem langsam immer lauter beim Sprechen wurde, öffneten sich die Reihen der Waldbewohner, so dass sie den Blick auf eine siebte Elfe freigaben. Sie hatte langes rabenschwarzes Haar, war gekleidet wie ihre anderen Artgenossen und schien sich mit den roten und grünen Säften einiger Früchte Zeichen auf das Gesicht gemalt zu haben. Um ihren Hals befand sich eine Kette, an der mehrere Freundschaftsringe aufgefädelt waren. "Sei gegrüßt, Dafem Abenteurer... und auch ihr, die bei ihm seid.", eröffnete die Elfe sachlich, während sie sich eine Strähne ihres schwarzen Haares hinter das Ohr strich. Im Gegensatz zu den anderen hatte sie ihren Bogen nicht erhoben. "Leafenisty? Was... was geht hier vor?", fragte Rigo verwirrt. Aurora erinnerte sich an den Namen, Rigo hatte ihn am gestrigen Abend erwähnt. Die schwarzhaarige Elfe schaute auf, eine tiefe Traurigkeit lag in ihren braunen Augen. "Es tut mir Leid, meine Freunde, doch Menschen sind in unseren Wäldern nicht mehr erwünscht." "Warum?" Dafem forschte fragend in Leafenistys Blick. "Ich denke, dass die Antwort auf der Hand liegt. Seit drei Jahren sind Menschen und Elfen Todfeinde." "Aber ihr wisst doch, dass das nur eine verdammte Intrige ist! Ihr habt Tozen doch nicht umgebracht!", erwiderte Dafem energisch. "Natürlich wissen wir, dass kein Elf den Menschenkönig getötet hat. Doch die Menschen sind zu naiv, um das zu begreifen. Und solange sie uns hassen, vertreiben und abschlachten, sind sie unsere Feinde." "Aber es ist doch ein verdammter Dunkelelf, der dahinter steckt! Ein Dunkelelf mit der Krone der Finsternis!" Ein unruhiges Raunen ging durch die Reihe der Elfen. Leafenistys Blick blieb unverändert. "Wir haben bereits etwas Derartiges geahnt. Doch die Menschen werden nicht an solch eine Legende glauben, wenn die Schuldigen ihrer Meinung nach genau vor ihrer Nase liegen." "In Sagandor glaubt man es!" Über diese Aussage schwieg Leafenisty eine Weile, während die anderen Elfen sich leise in ihrer Sprache zuflüsterten. "Fibathen ist ein guter Mann... Allerdings sind nicht alle wie er. Chemir, der Herrscher über die Ländereien von Zestarin, beispielsweise, hegt einen fürchterlichen Hass auf uns." "Deswegen müssen wir durch den Quaneas-Wald!", mischte sich Aurora ein. "Mein Vater schickt uns nach Zestarin, um Chemir von eurer Unschuld zu überzeugen." "Er wird euch nicht glauben. Und selbst wenn, ihr könnt nicht allen Menschenreichen die Wahrheit präsentieren. Das ist nicht möglich. Habt ihr es denn noch nicht bemerkt? Die Menschen werden von Hass getrieben. Aus dem Wald östlich von Zestarin sind bereits alle Elfen vertrieben worden und im Norden Lutansiars sterben unsere Vettern durch eine dunkle Macht. Langsam bahnt sich ein Krieg zwischen Elfen und Menschen an. Die Aviore ziehen sich in ihr Nordwestreich zurück. Zwerge tummeln sich an ihren Schmieden und freuen sich geradezu darauf, aus ihren Waffenherstellungen Gold zu scheffeln. Und Gnome..." Leafenisty warf einen kurzen Blick auf Xab. "...die stiften doch sowieso nur Unruhe. Siehst du es nicht? Die Freundschaften der Völker brechen auseinander! Wenn es so weitergeht, kommt es zu einer zweiten Weltendämmerung!" Gelähmt vor Entsetzen verstummten Leafenisty, die Gefährten und die Elfen. Eine bedrückende Stille breitete sich über dem Quaneas aus wie eine stickige Decke. Melana blickte abwechselnd auf Dafem und die schwarzhaarige Elfe. Stand es wirklich so schlimm? Mussten sie wirklich befürchten, dass durch den Dunkelelfen Valnitar ein neuer Krieg aller Kriege ausgelöst werden würde? "Ich denke wir werden selbst sehen, was geschieht. Lasst ihr uns jetzt durch? Bitte! Bitte, bitte, bitte!" Selbst jetzt schien Xab seine Heiterkeit nicht zu verlieren. War das bei dem Gnom überhaupt möglich? "Es tut mir Leid. Geht nach Hause. Sagt Fibathen, dass seine Bemühungen uns ehren, doch sie erfolglos sein werden. Lutansiar ist im Wandel. Die Wege von Ilerdt, dem Gott des Schicksals, sind unergründlich. Wenn es zu einer zweiten Weltendämmerung kommen sollte, dann soll es wohl so sein..." "Niemals!" Leafenisty zuckte unter Dafems heftigem Widerspruch zusammen. "Dazu lasse ich es nicht kommen! Und wenn ich jeden einzelnen Elfen, Menschen, Gnom oder Zwerg überzeugen muss! Selbst wenn ich diesen Valnitar persönlich vernichten muss!" Der Abenteurer wirbelte herum und starrte jetzt in Auroras grüne Augen. "Ich habe mich entschieden, Prinzessin! Ich werde alles tun, um dieses Land vor der Bedrohung zu retten! Wir gehen nach Zestarin und wenn uns die Elfen nicht durchlassen, gehen wir eben um den Quaneas herum! Ich werde euch unterstützen so gut ich kann! Dieser Valnitar wird niemals siegen!" Aurora nickte verhalten, Xabs Augen glitzerten begeistert und Rigo ließ die Gelenke seiner Klauenfinger knacken. Leafenisty beobachtete die Gefährten schweigend. Sie strich sich wieder eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht, bis sie schließlich kaum hörbar seufzte. "...Nun gut... ich werde euch in die Elfenstadt führen... Dort sollt ihr rasten, bevor ihr nach Zestarin weiterziehen könnt." Leafenisty gab den anderen Elfen ein Zeichen, dass sie ihre Bögen wegstecken sollten, bevor sie sich umdrehte und langsam zwischen den dichten Bäumen davon schritt. Die Gefährten folgten verwirrt und erfreut zugleich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)