Nähe von Ruka_S_Orion ================================================================================ Kapitel 12: Akt 12 - Schatten des Zweifelns, Licht der Freiheit ---------------------------------------------------------------- Setsuna war nicht im Stande, sich zu widersetzen. Für diesen einen Augenblick sollte ihr Verstand schweigen. Ihr Kopf hatte ohnehin genug damit zu tun, die Signale ihres Körpers zu verarbeiten. Immerhin bebten ihre Adern unter dem übermäßig schnellen Strom ihres heißen Blutes, das zudem beinahe dröhnend in ihren Ohren rauschte und ihre Wangen zum Glühen brachte. Ihre Lippen brannten unter Usagis zärtlicher Berührung. Wie fremdgesteuert begann Setsuna endlich, den zaghaften Kuss zu erwidern. Als Usagi das spürte, seufzte sie erleichtert auf. Schon für dieses Gefühl hatte sich das Wagnis gelohnt, vollkommen egal, was danach kommen würde. Oder nicht? Ungewollt schlichen sich Zweifel in Usagis Unterbewusstsein. Zweifel und eine vollkommen neue Angst. Was, wenn ihr Setsuna nur einen Abschiedskuss schenkte? Wenn sie die Nähe der Prinzessin danach nicht länger ertragen würde? Zweifelsohne würde Usagi daran zerbrechen. Das könnte sie nicht ertragen, nicht nach den letzten Wochen. Mit diesem Kuss hatte sie nicht nur ihre Gefühle offenbart, sie hatte sich auch abhängig gemacht. Zurückgewiesen zu werden, würde sie zerreißen. Unwillkürlich schob Usagi auch ihre zweite Hand in Setsunas Nacken. Sie wollte sie halten, sie an den Moment fesseln und nie mehr gehen lassen. Viel zu süß schmeckte ihre Liebe. Setsuna konnte die Zweifel ihres Schützlings erkennen, nicht aber deuten. Ihre Lippen hielten inne, verharrten so dicht vor denen Usagis. „Sagi, ich…“, hauchte sie atemlos. Angestrengt verzogen sich ihre Gesichtszüge. „Ich weiß nicht,… Es tut mir leid, ich…“ Sie wollte sich zurücklehnen. Mehr Luft sollte zwischen ihr und den Engel gebracht werden, aber das schaffte sie nicht. Sie wurde festgehalten. „Bitte nicht, Setsuna!“, flehte Usagis Stimme. „Weise mich nicht zurück! Noch nicht. Schenk mir deine Nähe, Suna. Nur für einen Augenblick.“ Setsuna lehnte ihre Stirn gegen Usagis. „Warum ich, Usagi? Warum ich, wo ich dich vor deinem größten Unglück nie bewahren konnte? Warum ich, die einen so schwarzen Schatten nach sich zieht? Wieso suchst du meine Dunkelheit, mein geliebtes Licht?“ „Nur in deiner Dunkelheit kann mein Licht am hellsten erstrahlen. Deine Stille bringt mich selbst zur Ruhe. Du bringst mir Frieden, Pluto. Ich will dir helfen, deine Last zu tragen. Du verdientest dieses Schicksal nicht. Lass zu, dass auch ich dir Frieden schenke. Gib mir eine Chance. Bitte! Bleib mir nur für diese eine Nacht so nahe!“ Noch immer schwer atmend war Setsuna erstarrt. Welches Bild wollte sie malen? Das war ihre Chance, mehr zu sein als die Zeugin einer zerbrochenen Zukunft und Trägerin einer vergessenen Schuld. Es war ihre Chance, zu bekommen, wonach ihr Herz sich sehnte; Liebe. Zaghaft legte sie ihre Lippen dahin zurück, wo sie hingehörten. Ein Kuss sollte ihre Antwort sein. Und er sollte ausdrücken, was Worte nicht beschreiben konnten. Aus ihrem Schlaf wurde Setsuna gerissen, als ausgelassenes Gelächter vom Korridor her durch die sich öffnende Tür des Krankenzimmers an ihr Ohr drang. Verschlafen blinzelnd erkannte sie eine junge Schwester, die wohl nur ihren üblichen Kontrollgang zu den Patienten machte. Als die zierliche Brünette Usagi und Setsuna dicht aneinander geschmiegt im Bett liegend vorfand, verstummte ihr helles Lachen. Ihre Wangen röteten sich und verlegen grinsend wünschte sie nur: „Guten Morgen! Ich wollte nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“ Setsuna sah von ihr ab. In ihrem Arm hielt sie ihre schlafende Prinzessin. Lächelnd antwortete die Wächterin: „Alles bestens.“ Von der Schwester kurz darauf wieder alleingelassen, lehnte sie sich vor, um das liebliche Gesicht näher zu betrachten. Der von ihr in den letzten Stunden so oft geküsste Mund lächelte selbst im Schlaf noch. Das Kitzeln eines seichten Atems auf ihren Wangen zog Usagi langsam aus ihren Träumen. Sie wagte es nicht, ihre Augen zu öffnen. Was, wenn die letzte Nacht nicht Wirklichkeit war? Sie fühlte, wie ihre Wange zärtlich gestreichelt wurde. Tiefes Glück und noch stärkere Hoffnung durchfluteten sie. Sie griff nach der sanften Hand, die sie berührte, zog sie zu ihren Lippen, küsste sie und flüsterte gegen sie: „Und noch immer bist du da.“ Setsuna fühlte sich mittlerweile hellwach. Aufmerksam beobachtete sie jede Regung der Gesichtszüge ihrer Prinzessin. Ganz dicht an deren Ohr hauchte sie zurück: „Seit Anbeginn war ich bei dir, Serenity. Und daran wird sich nie etwas ändern. Nicht, weil ich es geschworen habe. Sondern weil ich…“ Sie brach ab. Weil was? Weil sie Usagi liebte? Taten sie das nicht alle? Was gab ausgerechnet ihr das Privileg, ihr am nächsten zu sein? Lauschend wartete Usagi auf mehr, vergebens. Sie drehte sich in der wärmenden Umdrehung und sah durchdringend in Setsunas Augen. Erkannte sie in ihnen noch immer Zweifel? Usagi ergriff die Initiative und küsste abermals ihre geliebte Beschützerin. Dann flüsterte sie: „Lass dir Zeit, deine Gefühle zu verstehen, Suna. Ich weiß, dass ich dich liebe. Mehr als alles andere. Sprich diese Worte erst aus, wenn du dir ebenso sicher bist. Ich will nicht, dass Zweifel sie überschatten.“ Setsuna schloss ihre Augen und legte ihren Kopf dicht neben Usagis ab. Sich im goldblonden Haar versteckend war ein heiseres „Danke!“ alles, was sie hervorbrachte. Kurz darauf wurde erneut die Tür des kleinen Einzelzimmers geöffnet. Diesmal war es Michiru, die beinahe geräuschlos eintrat. Mit einem Blumenstrauß in der einen und Usagis Herzbrosche in der anderen Hand trat sie näher. Ihre Mitbewohnerin hatte ihre Anwesenheit wohl bemerkt, aber nur noch für einen Augenblick wollte sie im Schutz ihrer Prinzessin verweilen. Die lächelte Michiru dankbar entgegen. Die Violinistin legte ihre Mitbringsel neben der Spieluhr auf dem Beistelltisch ab. Dann beugte sie sich ein Stück vor und berichtete leise: „Haruka kommt gleich nach. Sie holt noch Kaffee für uns alle aus der Cafeteria. Und Ikuko und Kenji sollten auch gleich da sein. Wir haben sie gestern Abend noch besucht und ihnen von deiner OP erzählt. Dein Vater wollte zwar sofort los, aber wir konnten ihn beruhigen.“ Erst jetzt kam Setsuna aus ihrem Versteck hervor. Jeden Blickkontakt vermeidend nickte sie: „Ich gehe kurz ins Bad, mich frischmachen.“ Und verschwand daraufhin. Mit Usagi alleingelassen bemerkte Michiru: „Ich freue mich, dass sie es endlich akzeptiert hat.“ Usagi errötete. Während sie auf ihre Decke starrte, antwortete sie: „Das hat sie nicht. Sie weist mich nur nicht mehr zurück.“ Michirus Lächeln verschwand. Niedergeschlagen ließ sie ihren Blick zum Beistelltisch wandern. Plötzlich griff sie nach der Herzbrosche und hielt sie Usagi vor. „Die hab ich übrigens in deinem Zimmer gefunden, als ich deine Sachen packte. Ich dachte, ich bringe sie dir mal mit. Vielleicht könnte sie deinen Aufenthalt hier ja ein wenig verkürzen.“ Dankend nahm Usagi ihr Eigentum an sich. Sie ließ den Deckel des magischen Schmuckstücks aufschnappen. Zum Vorschein kam der funkelnde Silberkristall. Als Usagi ihn berührte, leuchtete er silbern auf. Usagi spürte, wie seine Kraft ihren Körper durchströmte, sie wärmte und sich in ihrem Bauch konzentrierte. Erleichtert seufzte sie auf. Der dumpfe Schmerz um ihre Wunde verschwand augenblicklich. Nur der in ihrer Brust blieb zurück… Als der Chefarzt kam, um nach Usagi zu sehen, waren Ikuko, Kenji und auch Haruka längst eingetroffen. Die staunenden Augenpaare von Arzt und Mutter der Patientin betrachteten die erst wenige Stunden alte aber schon so gut wie verheilte Narbe. Nur Kenji verkündete stolz: "Ganz der Vater! Wehleid kennen wir Tsukinos einfach nicht." So wurde Usagi schon am frühen Nachmittag wieder aus der Klinik entlassen. Auch wenn Ikuko ihre Tochter am liebsten mitgenommen hätte, konnte sie nicht bestreiten, dass mittlerweile fast Usagis gesamter Kleiderschrank im Haus ihrer Freundinnen gelandet war. Nachdem Michiru ihr zugesichert hatte, sich selbst ganz und gar mütterlich um ihre Tochter zu kümmern und Ikuko jeder Zeit freistand, sie zu besuchen, ließ sie die vier jungen Freuen ziehen. Kaum war Haruka mit ihrem Cabrio samt Insassen aus dem Sichtfeld der Tsukinos verschwunden, ließ die Rennsportlerin das Verdeck zurückfahren. "Also? Wo wollen wir hin? Jetzt, da wir ohnehin unterwegs sind...", rief sie über ihre Schulter hinweg, was ihr sofort einen tadelnden Blick von ihrer Beifahrerin einbrachte. "Ich habe mich wohl verhört!", brach es aus Michiru heraus. "Ich habe Ikuko etwas versprochen, und das werde ich auch einhalten. Wir bringen Usagi sofort nach Hause!" "Ach, Quatsch!", gab Haruka zurück. "Ihr geht es doch bestens. Der Silberkristall hat sie geheilt. Bei dem Wetter fällt uns doch Zuhause die Decke auf den Kopf, oder, Prinzessin?", fragte sie erneut die hinten sitzenden Fahrgäste. Usagi nickte langsam: "Ja, mir geht es gut. Ich fühle mich topfit. Vielleicht..." Nachdenklich legte sie den Kopf schief. "Mein Geburtstag gestern ist ja nun doch etwas unglücklich verlaufen..." Verlegen lächelte sie an Setsuna gewandt weiter, während sie deren Hand hielt: "Jedenfalls zwischendurch... Also würde ich die Zeit, die ich verschlafen habe, gern nachholen. Ich will runter zum Strand, Haruka." Kaum dass sie ihren Wunsch geäußert hatte, ließ Haruka schon den Motor aufheulen. Nur Minuten später hatte sie nahe ihrem Ziel geparkt, war um ihren Wagen herum gelaufen und hielt Michiru getreu ihrer charmantesten Ader die Tür auf. Nachdem alle ausgestiegen waren und den Weg hinunter zum Strand und weg von der Straße eingeschlagen hatten, griff Usagi abermals zaghaft nach Setsunas Hand und beäugte die Ältere forschend. Es dauerte einen kleinen Augenblick, bis sich auf deren Lippen ein einverständliches Lächeln abzeichnete. Nur noch wenige Schritte vom Meer entfernt, entledigte sich die Mondprinzessin ihrer Schuhe. Sie seufzte begeistert auf, als ihre nackten Füße den warmen Sand berührten. Setsuna hielt nur einen Schritt Abstand zu ihrem Engel. Ganz genau beobachtete sie, wie Usagi genießend ihre Augen schloss und ihr Gesicht der strahlenden Nachmittagssonne entgegen reckte. Eine kühlende Brise, nach Salzwasser duftend, umschmeichelte die rosigen Wangen und spielte mit den Strähnen des goldblonden Ponys. Plötzlich breitete Usagi ihre Arme aus. Sie drehte sich ein paarmal um ihre eigene Achse, ließ ihr Sommerkleid im Wind wehen und schien die Sonnenstrahlen mit ihrem langen, heute durch Michiru halbhochgestecktem Haar einfangen zu wollen. Lachend und taumelnd wurde sie langsamer und warf sich in die Arme der überraschten Setsuna. Dann sah sie in die rotfunkelnden Augen, die ihr fragend entgegenblickten. Lachend erklärte Usagi: „Entschuldige meinen Enthusiasmus. Es ist einfach… Ich fühle mich gerade so unbeschreiblich frei!“ Zur Antwort bekam sie nur ein verwirrtes Blinzeln. „Probiere es aus!“, schlug Usagi euphorisch vor. Sofort stieß sie sich von Setsuna ab, stellte sich vor sie und dirigierte: „Schließ deine Augen!“ Setsuna zögerte nur kurz, bevor sie stumm lächelnd gehorchte. „Hörst du das Rauschen der Wellen? Fühlst du den Wind, der sie aufpeitscht? Kannst du ihn riechen? Riechst du die Unendlichkeit des Meeres? Spürst du das Brennen der Sonne auf deiner Haut?“ Noch strahlte Usagi aufgeregt. Aber bei dem Anblick der anmutigen Kriegerin, die konzentriert ihren Sinnen lauschte, wurde sie ruhiger. Immer leiser fuhr sie fort: „Spürst du ihre Wärme? Und ihre Kraft? Sie scheint nur für uns. Sie haucht unserer Welt Leben ein. Kannst du das Kreischen der Möwen hören? Das entfernte Gurren der Tauben in der Stadt? Fühl das Leben, das dich umgibt, Suna.“ Usagi umfasste vorsichtig, um sie nicht aufschrecken zu lassen, Setsunas Hand und trat dicht vor sie. Leise flüsterte sie ihr ins Ohr: „Alles um dich herum lebt, Suna. Das Meer, Die Luft, der Boden unter deinen Füßen… Sei ebenso frei wie dieser Planet. Lass mich dich befreien, Pluto!“ Wie das stete Tropfen des Wassers, das einen Stein höhlt, hatten sich die sanften Worte weit durch Setsunas Bewusstsein gegraben. Sie hatten ihr tatsächlich die bleierne Schwere ihres Herzens gezeigt, das Pluto längst als selbstverständlich angesehen hatte. Wie es sich anfühlte, wirklich frei zu sein, hatte sie sich nie gefragt. Jetzt zeigte ihr ihre Prinzessin, wie es sein könnte, wenn sie sich wirklich fallen ließe. Und Setsuna sah diesem Gefühl nach. Es war überwältigend, so kraftvoll, dass sich automatisch einige Tränen ihren Weg bahnten. Keine Tränen der Trauer, sondern des Glücks. Vorsichtig und langsam öffnete Setsuna ihre Augen. Wieder war ihr Usagi so nah. Sie blickte in das hoffnungsvolle Azurblau, das so dicht vor ihrem Gesicht strahlte. Sie wollte nichts sagen. Wie sollte sie auch in Worte fassen, was in ihr vorging? Also lehnte sie sich nur vor und schloss Usagi abermals in eine Umarmung, in eine dankbare und innige. Nach einigen Minuten flüsterte sie: „Lass uns spazieren gehen, Princess. Ich will, dass du mir mehr von deiner Freiheit zeigst.“ Eine verblüffte Haruka musste sich von Michiru zurückhalten lassen, um den beiden Frauen nicht zu folgen. Ihre Verlobte legte nur beiläufig fest, sie würden lieber hierbleiben und sich etwas in der Sonne bräunen, bevor sich Setsuna und Usagi barfuß auf den Weg machten. Immer dichter lenkte Usagi ihre Freundin unbemerkt ans Wasser, bis die erste kühle Welle auch deren Füße erreichte und sie aufschrecken ließ. Lachend rief Usagi aus: „Es ist nur Wasser! Das tut dir schon nichts.“ Doch plötzlich blieb die Blondine stehen. Sie nahm auch Setsunas zweite Hand und zog sie noch ein paar Schritte weiter in das kühle Nass. Dann drehte sie sich um und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen. „Kannst du dir vorstellen, wie groß dieses Meer ist? Wer weiß, wo dieses Wasser, das uns genau jetzt umspült, schon überall gewesen ist! Vielleicht war es ganz tief, unten bei den Riesenkalmaren und Seeteufeln. Oder es war bei den Pinguinen am Südpol. Wer weiß, vielleicht kommt es auch vom Nil in Afrika oder vom Amazonas. Ist das nicht unglaublich, Setsuna?“ Wieder schloss sie ihre Augen und genoss die Seeluft, die ihr entgegenblies. „Und der Wind… Nicht vorstellbar, welche Strecken er zurückgelegt hat, um genau hier bei uns zu landen!“ Setsunas Blick war nicht in die Ferne gerichtet. Sie lauschte den Worten ihrer Prinzessin, hielt dabei ihre Augen geschlossen. Erst als die Rede beendet worden war, sah sie auf. Sie machte einen Schritt vor, legte ihre Arme um den zierlichen Oberkörper Usagis und zog sie dicht an sich. Usagi blieb ganz ruhig. Sie vertraute ihrer Beschützerin blind und ließ sich augenblicklich gegen sie fallen. Ein warmer, seichter Atem berührte statt des Windes ihre Haut. Der schwere, mystische Duft ihrer Wächterin wurde immer intensiver und veranlasste sie dazu, ergeben ihre Lider zu senken. Melodische Worte drangen an ihr Ohr: „Du bringst mich nicht nur dazu, zu erkennen, wie gefangen ich bin. Ich glaube, du bist der einzige Mensch auf Erden, der mir auch meinen eigenen Weg in die Freiheit zeigen kann. Und ich bin bereit, mich blind von dir führen zu lassen. Ich…“ Die dunkle Stimme brach ab. Heiße Lippen legten sich auf Usagis Schulter, brachten ihre Haut zum Prickeln, ihr Herz zum Rasen und sie selbst zum Seufzen. „Ich liebe dich, Usagi.“ Von diesem Geständnis wie erlöst legte Usagi ihren Kopf zurück. Sie schmiegte ihr Gesicht an Setsunas Hals, drehte sich in der sicheren Umarmung und suchte erwartungsvoll die Lippen, die die Worte, auf die sie schon so lange gewartet hatte, endlich ausgesprochen hatten. Auf der Stelle wurde ihr sehnsuchtsvoller Kuss erwidert. Nur stillte er nicht ihren Hunger, sie wurde nur noch gieriger, drückte sich gegen den schönen Körper, der ihr Halt gab. Auffordernd stupste ihre Zunge gegen Setsunas Lippen, die ihr fast schüchtern Einlass gewährten. Kaum einen Augenblick später wurde endlich auch Setsuna mutiger. Ihre Linke strich zärtlich über Usagis schmalen Rücken, ihre Rechte schob sich in deren Nacken und vergrub sich im goldblonden Haar. Keine von beiden konnte einschätzen, wie viel Zeit vergangen war, bis sie sich vorsichtig voneinander lösten. Wie berauscht ließ sich Usagi langsam von Setsuna zurück zu Haruka und Michiru führen, denn die Sonne stand schon ein ganzes Stück tiefer am Himmel und sicher würden sich ihre Mitbewohnerinnen bald Sorgen machen. Die saßen entgegen aller Erwartungen jedoch noch recht entspannt im Sand; Haruka dösend, Michiru den Wellen lauschend. In der Zwischenzeit hatte die Violinistin ihre Partnerin restlos über Setsuna und Usagi aufgeklärt. Jetzt konnte sie sich ganz offen über das Auftauchen der miteinander eng verschlungenen Silhouetten in der Ferne freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)