Liebe nach dem Schlusspfiff von Kathili ================================================================================ Kapitel 24: Wahrheit -------------------- Robin - Wahrheit Langsam öffnete sie ihre Augen. Ihr Kopf dröhnte und schmerzte wie verrückt. Sie sah sich mit zusammengekniffenen Augen um. Das Licht über ihr blendete ungemein. Sie drehte leicht ihren Kopf nach rechts. Nichts. Nur kahle, sterile weiße Wände, wie in einem Krankenhaus. >Oh Gott Krankenhaus?<. Sie riss die Augen auf. Sie war in einem Krankenhaus! Plötzlich fiel ihr alles wieder ein: Franky. Seine Ohrfeige. Das Blut. Sein hasserfüllter Blick als er die Polizeisirenen hörte... Polizeisirenen?... Ab da an schwinden ihre Erinnerungen. Sie stöhnte leise auf und fuhr vorsichtig mit ihrer rechten Hand über ihren Kopf, an dem sie einen Verband fühlte. Die Kopfschmerzen waren unerträglich. Plötzlich bemerkte sie einen leichten Druck auf ihrer linken Hand. Langsam bewegte sie ihren Kopf nach links. Grün. Grünes Haar. Sein grünes Haar. Zorro. Sie lächelte leicht, war sie einfach nur froh, dass er jetzt bei ihr war. Sie blickte direkt in sein Gesicht. Er sah besorgt aus. Etwa wegen ihr? "Hey, endlich bist du wach! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Wie fühlst du dich?" fragte die ihr vertraute Stimme, deren Hand sanft zu ihrer Wange glitt und diese zärtlich streichelte. Sie wollte sprechen, brachte allerdings nur ein kratzendes Stöhnen heraus, war ihr Mund einfach total ausgetrocknet. Zorro schaltete direkt und reichte ihr ein Glas Wasser, das sie dankend annahm und einen großen Schluck daraus nahm. "Mein Kopf tut höllisch weh und mir ist kotzübel!" murmelte sie nach dem zweiten Anlauf. "Du hast auch einiges wegstecken müssen!" knurrte Zorro. "Was ist in deiner Wohnung passiert? Und dieses Mal keine Lügen!" sagte er in ernstem Ton, wollte er diesmal keine Lügengeschichten von ihr hören. Sie stöhnte und blickte ihn entschuldigend an, sagte aber kein Wort. "Robin bitte! Du hast eine schwere Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Hinterkopf! Wie weit willst du es noch kommen lassen?" seine Stimme wurde ernster. "Es war dein Ex, hab ich recht?" fügte er noch voller Zorn hinzu. Robin sah ihn erstaunt an. "Woher...? Ich... Es tut mir leid, ich hätte dir alles erzählen sollen!" stammelte sie und sah beschämt weg. "Ich hatte Angst das er dir etwas tun wird, wenn ich es dir erzähle!" fügte sie leise hinzu. "Ich habe ihn bereits kennen gelernt!" sagte Zorro knapp. Geschockt drehte sie ihren Kopf zu ihm und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, hielt sich im gleichen Moment aber ihren schmerzenden Kopf, war die Bewegung wohl doch zu schnell. "Was? Wie?... Hat er dir was getan?" fragte sie panisch und begutachtete ihn, um eventuelle Blessuren zu entdecken. "Nein!" stöhnte er. "Er hat sich auf der Arbeit in meinem Kurs angemeldet, wahrscheinlich wollte er checken was ich für einer bin bevor er was plant!" Er blickte sie ernst an. "Er hat dir weh getan!". Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, beugte sich zu ihr runter und küsste sie. "Robin!" keuchte er "Ich dachte du wärst tot!" flüsterte er. "Ich werde ihn dafür bluten lassen!" sagte er hasserfüllt "Ich werde ihn wegsperren lassen! Er wird dir nie wieder etwas tun! Das Verspreche ich dir!" Robin war den Tränen nahe. Sie richtete sich etwas auf um mit Zorro auf Augenhöhe zu sein, den Schmerz in ihrem Kopf ignorierte sie. Sanft legte sie ihm ihre Hand auf die Wange und streichelte darüber. "Ich möchte nicht das du dich wegen mir in Gefahr begibst! Ich werde zur Polizei gehen, und die werden ihn dann wegsperren!" begann sie "Aber ich möchte nicht, dass du in Schwierigkeiten gerätst, nicht wegen mir!" sagte sie abschließend. Zorro beugte sich erneut zu ihr rüber. "Ich bin schon längst in Schwierigkeiten!" hauchte er und küsste sie voller Leidenschaft. Robin erwiderte seinen Kuss sofort und zog ihn näher zu sich. Als es an der Tür klopfte, lösten sie sich. Nami und Sanji traten herein. Nami kamen die Tränen als sie ihre Freundin total lädiert im Krankenbett liegen sah. "Oh mein Gott Süße! Wie geht es dir? Wer hat dir das angetan?" schluchzte sie in einer unnormalen hohen Lautstärke und ging auf Robin zu, um sie zu umarmen. Robin fasste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Kopf. "Gott Nami, ich liebe dich aber bitte sprich leiser!" sagte Robin. "Sorry!" sprach Nami kleinlaut und umarmte sie. Robin erwiderte die Umarmung und beantwortete ihre Frage. "Das war Franky!" sagte sie knapp. "Setzt euch! Ich erzähl euch alles!". Die beiden schnappten sich einen Stuhl und setzten sich rechts neben Robins Bett. Sie setzte sich etwas auf, nahm Zorros Hand in ihre und begann zu erzählen: "Es fing alles schon in Tokio an. Es war vor ca. zwei Monaten, als es anfing, richtig extrem zu werden. Ich war arbeiten, wie jeden Tag. Mein Chef kam zu mir ins Büro und überraschte mich damit, dass er mir für den Rest des Tages frei gab, da ich in letzter Zeit, so sagte er, viele Überstunden geleistet habe und generell ziemlich fertig aussehen würde. Er drückte mir etwas Geld in die Hand und sagte, ich solle mit meinem Freund ausspannen und was leckeres Essen gehen. Ich bedankte mich bei ihm und fuhr überglücklich nach Hause, war so etwas vorher noch nie vorgekommen. Euphorisch betrat ich unsere Wohnung um Franky davon zu berichten, fand ihn zunächst aber nirgends. Im Schlafzimmer dann habe ich ihn zwischen den Beinen einer fremden Frau erwischt. Die Vermutung, dass er mich betrügt, hatte ich schon länger, war diese Nummer schließlich die endgültige Bestätigung für mich. Ohne ein Wort zu sagen verließ ich gedemütigt das Schlafzimmer und wollte zur Tür hinaus, als er mir nachlief und mir von hinten an den Haaren zog, so dass ich unsanft auf den Boden fiel. Ich solle es nicht wagen die Wohnung zu verlassen, meinte er. Ich schrie ihn an und versuchte auf ihn einzuschlagen, allerdings gab er mir so eine heftige Ohrfeige, dass ich fast das Bewusstsein verlor. Die fremde Frau hatte sich in der Zwischenzeit nur sporadisch angezogen und rannte fluchtartig aus unserer Wohnung, ohne mir zu helfen. Irgendwie gelang mir dann doch die Flucht und ich rannte hastig aus dem Appartement. Ich versteckte mich im Kellergang im Hausflur weil ich dachte, dass er mich dort nicht vermuten würde. Das war dann auch so. Von dort aus beobachtete ich, wie er wutentbrannt aus dem Appartement und auch aus der Haustür rannte, ging er wahrscheinlich davon aus, dass ich einfach nur raus auf die Straße wollte. Ich rannte wieder in die Wohnung, rief den Schlüsseldienst und ließ die Schlösser austauschen. Leider war die Tür bei seiner Stärke kein Hindernis, so dass er abends, als er nach Hause zurückkehrte und merkte das seine Schlüssel nicht passten, kurzerhand die Tür eintrat und mich zusammenschlug. Ich konnte... ." Robin verzog schmerzend ihr Gesicht. "Au Zorro, du zerquetschst meine Hand!" jammerte sie. Zorro wurde während Robins Erzählung so wütend, dass er nicht bemerkte, dass er ihre Hand halb zerquetschte. Erschrocken ließ er ihre Hand los und sah sie entschuldigend an. "Tut mir leid, ich bin so wütend, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass ich deine Hand zerdrücke, sorry!" sagte er und küsste ihre Hand. Robin lächelte ihn verzeihend an und sprach weiter. "Jedenfalls konnte ich eine Woche nicht arbeiten gehen, schließlich konnte ich mich mit einem blauen Auge und diversen blauen Flecken auf der Arbeit nicht sehen lassen. In den vergangenen zwei Monaten habe ich in ständiger Angst gelebt. Franky hat mich verfolgt, hat mir auf der Arbeit aufgelauert. Er hat wirklich alles versucht. Unter Tränen und auf Knien hat er mich um Verzeihung gebeten. Als das aber nichts brachte, wurde er wieder gewalttätig. Dann wieder Tränen, dann wieder Gewalt. Aber ich blieb hart, machten mir seine Schläge mittlerweile auch schon gar nichts mehr aus. Die Flecken und Wunden wusste ich gekonnt zu verstecken. Ich war leer, fühlte nichts mehr... Ich wollte nur noch weg. Weg von ihm. Weg aus Tokio. In dieser Zeit hatte ich auch gleichzeitig heimlich meinen Umzug nach New York geplant. Ich hatte hier das Appartement angemietet, das Umzugsunternehmen beauftragt und den Flug gebucht. In einer Nacht und Nebelaktion hab ich dann meine wichtigsten Sachen gepackt und bin einfach abgehauen. Ich dachte der Terror habe damit ein Ende, aber da lag ich leider falsch!" Sie machte eine kurze Pause. Sanji blickte total geschockt drein, konnte er einfach nicht verstehen wie man einer Frau so etwas antun konnte. Nami war den Tränen nahe, war sie bestürzt darüber, was Robin alles durchmachen musste. "Ich hatte ja keine Ahnung... !" sagte Nami leise zu sich selbst, aber so, dass es auch der Rest hören konnte. Zorro hingegen sagte kein Wort. Er saß angespannt auf seinem Platz und konzentrierte sich auf einen kleinen schwarzen Punkt, der sich auf einem der Bodenfliesen befand. Er konzentrierte sich darauf, nicht durchzudrehen. Je mehr er von Franky erfuhr, desto wütender wurde er. Sanji wurde unruhig, wusste er genau, dass es kein gutes Zeichen war, dass sein bester Freund nichts sagte. Schon immer hatte er alles in sich reingefressen. Er seufzte leise. "Als ich dann hier in New York, war fing es mit SMS an. Das erste Mal hatte er mich gestern überfallen. Da lauerte er mir im Hausflur auf. Daher auch die blauen Flecken und der Bluterguss!" schuldig sah sie zu Zorro, der nur ungläubig den Kopf schüttelte. "Schon da hättest du mir das erzählen müssen, dann wärst du heute nicht hier!" blickte er sie vorwurfsvoll an. "Ich weiß, es tut mir leid!" gab sie schuldbewusst zu. "Und was ist heute Nachmittag passiert?" hakte nun Sanji nach. "Es war nachdem Zorro mich zuhause abgesetzt hatte. Diesmal wartete er in meiner Wohnung auf mich. Ich weiß nur noch, dass er mir mein Handy weggeschlagen hatte als ich einen von euch anrufen und um Hilfe bitten wollte. Ich weiß auch noch, dass er mir eine saftige Ohrfeige verpasste und ich mit dem Kopf gegen das Tischbein knallte. Anschließend hob er mich am Kragen hoch und sah mich wie ein Irrer an, ab da an weiß ich nichts mehr!" beendete sie ihre Erzählung und sah mitgenommen in die Runde. "Oh Robin!" sagte Nami traurig und hielt Robins Hand. "Dann hab ich dich gefunden! Regungslos und blutend auf dem Boden liegend!" erklärte Zorro und senkte resigniert den Kopf. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und ein Arzt betrat das Zimmer. "Hallo Miss Robin! Wie fühlen Sie sich?" fragte der Arzt. "Ein wenig besser, danke!" antwortete Robin wahrheitsgemäß. "Ich würde Sie gerne noch über Nacht hier behalten und Ihre Wunden beobachten! Morgen sehen wir dann weiter!" erklärte der Arzt mit professionell klingender Stimme. Robin nickte. "Die Polizei hat noch ein paar Fragen zu dem Vorfall! Soll ich sie reinschicken oder wäre Ihnen morgen lieber?" Robin sah kurz rüber zu Zorro, der ihr einen mahnenden Blick zuwarf. "Nein schon in Ordnung! Schicken Sie sie rein!" erwiderte sie. Dieser nickte zum Verständnis und verließ sodann das Zimmer. "Wir machen uns dann auch auf den Weg, es ist schon spät und du brauchst Schlaf!" sagte Nami und umarmte Robin kurz zum Abschied. Auch Sanji umarmte sie zum Abschied. Dieser sah fragend zu Zorro. "Was ist mit dir? Kommst du mit?" Zorro nickte zur Tür. "Geht schon mal vor, ich komme gleich nach!". Die beiden nickten kurz und verließen das Zimmer. Zorro wandte sich wieder zu Robin und gab ihr einen kurzen liebevollen Kuss. "Halt durch, Puppe! Wenn du morgen früh gehen darfst, ruf mich an, dann hole ich dich ab!" Robin sah ihn traurig an. "Das würde ich gern, aber mein Handy ist Schrott!". "Ach ja...! Ich komm einfach morgen früh hier her, dann sehen wir weiter!" lächelte er sie aufmunternd an. Robin nickte und verlangte noch einen Kuss, den sie natürlich sofort bekam. Zorro hatte bereits die Türklinke in der Hand, als er erneut Robins Stimme vernahm. "Zorro?" Sie klang besorgt. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung. "Mh?" Sie sah ihn bittend an. "Mach keinen Blödsinn ja?" Zorro stöhnte ertappt. "Ich gebe mir Mühe!" lächelte er, versprechen konnte er ihr allerdings nichts... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)