Klein Ivans großes Abenteuer von loire (-> Pottertalia) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Obwohl Ivan immer freundlich gegrüßt hatte, war er irgendwann unsanft zurück in seinen Schlafsaal geschickt worden. Was nicht an seinem höfflichen Grüßen gelegen hatte, sondern daran, dass er über einen Ort gestolpert war an dem er nicht sonderlich erwünscht war. An diesem neuen Morgen spürte er den Hunger in seinem Magen sehr deutlich und war froh mit den anderen Schülern Essen gehen zu können. Dieses Mal blieb er artig bei seiner Gruppe und lauschte den aufgeregten Gesprächen. Die Anderen wussten scheinbar schon was es zu essen gab, sie hatten schon am Vorabend alle zusammengesessen und sich über die erste Mahlzeit an der neuen Schule gefreut. Nur Ivan hatte das letzte Mal, soweit er sich erinnern konnte, während einer Pause auf dem Weg nach Durmstrang gegessen, das war der Preis für seine gestrige Neugierde gewesen. Jetzt entdeckte er mit großer Freude einige bekannte Gerichte auf den Tischen. Neben einigen seiner neuen Freunde war noch ein Platz frei und er setzte sich schnell zu ihnen. Begierig aß er in der freundlichen Gesellschaft eine große Portion warmen Buchweizenbreis und etwas Brot dazu. Es waren keine besonders herausragende Gerichte auf den Tischen, soweit er das sagen konnte, doch sie waren mindestens so vielfältig wie die Schüler der Schule und ließen bei keinem Wünsche offen. Seine neuen Mitschüler und er unterhielten sich angeregt über ihre neuen Eindrücke. Kaum einer hatte sich wirklich vorstellen können, wie ihre Schule genau aussah, auch wenn nicht wenige Geschwister und andere Familienangehörige hatten, die schon zuvor hier gewesen waren. Sie bemerkten kaum wie es sich um sie herum immer weiter leerte, so angeregt tauschten sie sich aus, bis ein strenges Räuspern die Gespräche unterbrach. Als Ivan sich zu der Geräuschquelle drehte stand dort ein untersetzter Lehrer. „Sie verspäten sich zu Ihren Prüfungen, das bringt Ihnen allen den ersten schlechten Eintrag in Ihre Akten ein. Und nun beeilen Sie sich lieber!“, sagte der dickliche Mann und scheuchte sie damit schnell auf. Ivan lief mit seinen neuen Freunden so schnell sie konnten durch die langen Gänge. Die eben noch freudige Stimmung war nun verschwunden. Auf der Suche nach dem richtigen Raum verliefen sie sich einmal und landeten in den Kampfarenen wo schon gerungen wurde. Eine leichte Rüge später fanden sie den richtigen Weg zu ihren schriftlichen Tests mit entsprechender Verspätung. Die Lehrerin war darüber nicht sehr amüsiert, doch da ihre Prüflinge geschlossen zu spät kamen ließ sie Milde walten. Sie tadelte sie nur kurz und hielt sie dann dazu an zwei lange Aufsätze zu schreiben. Einen über ihre bisherigen Einsätze von intuitiver Magie und einen über ihre Familien und deren magische Ausbildung. Beide Aufsätze sollten jeweils mindestens so lang werden wie eine der ausgeteilten Pergamentrollen. Ivan fiel es leicht über das erste Thema zu schreiben, vor allem für seine Schwestern hatte er viele Dinge geschaffen. Kleine Schneekristalle, die wunderschön glänzten im Licht der Sommersonne, oder eine kleine Armee tanzender Schneemänner. Er erinnerte sich gerne daran wie sie zusammen gelacht hatten, auch wenn sie sich danach frierend zusammenkuscheln mussten, weil sie so kalt geworden waren. Insgeheim wünschte er sich auch für seine Schwestern einen Ort an dem es nicht nur durch ihr Lachen richtig warm wurde. Das Pergament war schnell gefüllt und ein zweites zur Hälfte bevor er nichts mehr fand über das er hätte schreiben können. Dann machte er sich auf einer neuen Rolle daran über seine Familie zu schreiben. Allerdings gab es nicht viel über das er wirklich schreiben konnte. Katyusha war in Russland auf die Schule gegangen. Sie hatte dort sehr viel gelernt was ihr nun ein kleines Einkommen sicherte und die täglichen Arbeiten um einiges erleichterte. So gut sie konnte, kümmerte sie sich liebevoll um ihre deutlich jüngeren Geschwister. Natalia hang sehr an Ivan, sie vermisste ihn nun wohl am meisten. Egal wo er hingegangen war, sie hatte ihn immer aufspüren können. Doch darüber hinaus konnte sie noch nicht viel. Erst in zwei Jahren war sie an der Reihe auf eine Zauberschule zu gehen. Mit jedem Satz, den er schrieb, schien die Schriftrolle nicht kürzer sondern nur noch länger zu werden. Am Anfang hatte sie eine Handbreit über die Tischkante gehangen. Nun hing sie immer noch so viel hinunter, obwohl Ivan schon mühevoll ein ganzes Dutzend Sätze über seine Familie niedergeschrieben hatte. Und er fragte sich, ob es wirklich notwendig war so viel zu schreiben. Er wusste über seine Eltern kaum etwas. Katyusha hatte sich mehr um ihn gekümmert, auch in der Zeit in der sie zur Schule ging. Sicher wusste die Schule mehr über sie als er, immerhin war ein Brief mit einer Unmenge an Fragen gekommen nachdem er sich für die Schule beworben hatte und nun war er hier aufgenommen. Während er so über seine Eltern nachgedacht hatte und schließlich doch einen Satz über seine Eltern formuliert hatte, hatte sich scheinbar die Temperatur im Raum so weit abgesenkt, das sich eine dünne Eisschicht über seiner Tinte gebildet hatte. Er durchstieß sie mit seiner Federspitze um rasch einen Satz zu schreiben bevor die Tinte womöglich erneut an seiner Feder festfror. Prüfend blickte er über die wenigen Sätze, die er geschrieben hatte. Mit etwas Mühe könnte er vielleicht doch noch zwei Sätze schreiben, beschloss er. Doch danach würde ihm nicht mehr einfallen, er wusste nichts über mögliche Geschwister seiner Eltern und über seine Großeltern hatte es nur geheißen, sie wären sehr stark gewesen. Und das hatte er schon in die zwei Sätze einberechnet. Sobald er die Sätze geschrieben hatte, erschien es ihm plötzlich so, als wäre die Pergamentrolle gar nicht mehr so lang. Doch er hatte sich entschieden fertig zu sein und die Aufsätze abzugeben. Lächelnd stand er auf und brachte seine Ergebnisse zu der Lehrerin. Mit einem kaum sichtbaren Lächeln, wies ihn die Lehrerin darauf hin, dass er eigentlich auf seinem Platz hätte warten sollen bis alle fertig waren oder sie die Aufgabe für beendet erklärt hätte. Schulterzuckend gelobte Ivan Besserung beim nächsten Mal. Er war nur froh, dass sie ihm nicht böse zu sein schien oder sagte, er müsse noch mehr schreiben. Tatsächlich fragte sie ihn nur, ob er es mochte, wenn es um ihn herum kalt war. Was er verwundert verneinte, bevor er den Raum verlassen durfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)