Breezy von Seulgi95 (~luftig/windig/munter/lebhaft~) ================================================================================ Kapitel 55: Sturm auf hoher See ------------------------------- Sasukes Sicht Schwarz, dunkel, still und wolkenfrei liegt die Nacht da. Ebenso still wie seine Umgebung und im Dunkeln der Nacht versteckt steht Sasuke auf dem Flugdeck. In der Nähe von der Tür geschützt im Dunkeln steht er still und schaut in den sternenklaren Nachthimmel während er nachdenklich an seiner Zigarette zieht. Nur noch wenige Tage und dann ist auch der Monat Mai vorbei. Der Tag an dem das Schiff mit seiner Besatzung wieder im Militärhafen anlegen wird kommt immer näher. Sasukes Gedanken kreisen in diesen Moment, wie er in den Himmel schaut und die Sterne beobachtet, nur um Sakura und ihr gemeinsames Kind. Wenn sie in wenigen Tagen ankommen und sie dort auf ihn wartet, müsste sie seiner Schätzung nach schon im 7. Monat sein und schon einen Bauch mit sich herum tragen. Ein leises seufzt entflieht ihm und er senkt seinen Blick um das Flugdeck, welches sich vor ihm erstreckt, zu mustern. Er ist heute, wie schon die vergangenen Tage alleine hier oben. Nachdem Kizashi damals gesehen hatte wie Sasuke am frühen Morgen auf dem Deck geraucht hatte, hatte er dem jungen Uchiha den Wachdienst aufgebrummt. Damit Kizashi Haruno nicht mitbekam das Sasuke trotz dieser Strafe immer noch rauchte, versteckte sich Sasuke unter dem Vorsprung und rauchte heimlich seine Zigarette auf. Als er sie aufgeraucht hat lässt er sie nicht wie früher auf den Boden fallen, nein stattdessen drückt er sie mit der Hand auf den Boden aus und steckt sie dann in die zweite und leere Zigarettenschachtel in seiner Hosentasche. Danach schreitet Sasuke aus dem Dunklen heraus um langsam und mit beiden Händen in der Hosentasche seinen Rundgang zu beginnen. Sasuke wusste das Kizashi vor Monaten diese Aufgabe als Strafe für Sasuke gedacht hatte, aber der Schwarzhaarige empfand es eher als Segen schon seit Wochen nachts Wache schieben zu müssen. Denn so hatte er seine Ruhe und konnte ohne gestört zu werden nachdenken. Er konnte über seine Zukunft grübeln und auch mehrere Gedanken an Sakura und ihr Kind verschwenden. So entfernt sich Sasuke gerade mit einigen Schritten von der schweren Metalltür, als diese von innen geöffnet wird und jemand zu Sasuke aufs Deck tritt. „Hey, Teme bleib mal stehen“, hört er hinter sich seinen Kumpel brüllen. Genervt brummt Sasuke, bleibt aber stehen und dreht sich sogar zu seinen blondhaarigen Kumpel um. „Was?“, fragt er dann knurrend da Naruto ja eigentlich wusste das Sasuke hier oben auf dem Deck seine Einsamkeit und Ruhe genoss, also wusste der Uzumaki auch das Sasuke nicht gestört werden wollte. „Ach, ich wollt dich nur besuchen“, weicht Naruto ihm aus und bleibt neben Sasuke stehen. „Ich weiß zwar nicht was du damit bezweckst da wir uns ein Zimmer teilen, aber gut. Solange du mich nicht voll quasselst ist es mir egal“, entgegnet Sasuke nur und setzt sich wieder in Bewegung schließlich musste er seinen Rundgang machen. Wie Sasuke zwei Schritte getätigt hat hört er wie Naruto sich ebenfalls in Bewegung setzt und dann zu ihm aufholt um neben den Schwarzhaarigen zu laufen. Sie laufen ein paar Schritte schweigend nebeneinander her, bis es Sasuke doch zu viel wird, er deswegen stehen bleibt und seinen Kumpel wütend anfunkelt. Gut, den wütenden Blick von Sasuke konnte der Uzumaki dadurch das es ja Nacht und vor allem dunkel war kaum sehen, aber trotzdem lässt es sich Sasuke nicht nehmen, denn die Nervosität die Naruto zu ihn rüber strahlte nervte ihn langsam tierisch. „Dobe, was ist?“, Sasuke kann leicht erkennen wie Naruto zusammen zuckt und neben ihm stehen bleibt. Sofort wendet Naruto seinen Kopf und seinen Kopf weg, sodass er Sasuke den Rücken halb zu gedreht hat und auf einen der Jets vor ihn schaut. „Naja, Hinata hat mir geschrieben.“ „Dobe, sie schreibt dir jeden Monat“, brummt Sasuke genervt, spielt aber mit seinen Fingern an den Zigarettenschachteln in seinen Hosentaschen herum. Natürlich schrieb ihm die junge Hyuga jeden Monat, was auch nicht von großen Ereignissen begleitet war, aber Naruto nervös zu sehen bedeutete das etwas in den Brief gestanden hatte was dem Uzumaki gar nicht gefiel. Jedoch glaubt Sasuke kaum das Hinata den Blondhaarigen geschrieben hat das sie einen anderen Mann getroffen hat, denn Sasuke wusste das die junge Hyuga seinen besten Kumpel von ganzen Herzen liebte. Deswegen wandern seine Gedanken zu Sakura, der Grund warum er auch nervös an den Schachteln rumspielt. „Dobe, ich sagte dir wenn es um Sakura geht, will ich nichts hören…“ „Außer es ist wichtig“, unterbricht Naruto ihn ernst und dreht sich zu Sasuke um. Diesen schockt sofort der ernste Blick von Naruto und er braucht ein paar Sekunden wie er wieder atmen kann und Sasuke typisch skeptisch eine Augenbraue hebt und sich nicht anmerken lässt wie aufgekratzt er deswegen ist. „Hinata hat mir den für dich mitgeschickt“, sagt Naruto leise und Sasuke kann sehen wie sein blauäugiger Kumpel kurz schluckt, ehe er seinen Arm austreckt und Sasuke den Zettel hin hält. „Weißt du was da drinnen steht?“, fragt Sasuke skeptisch und nimmt den Zettel aus Narutos Hand. „Nein, Hinata hat mir nur einen Satz dazu geschrieben“, das Naruto etwas verheimlicht erkennt Sasuke sofort und da der Uzumaki bei ihm stehen bleibt vermutet Sasuke das Hinata noch geschrieben hat, das er bei seinen Kumpel bleiben soll. Als Sasuke den Blick von seinen Kumpel nicht mehr aushält senkt er seinen Blick auf den Brief, kurz holt er tief Luft, schüttelt dann aber seinen Kopf und vertreibt seine Gedanken aus seinem Gehirn. Während er sich zusammen reißt, faltet er den Brief von Hinata auseinander. Langsam und aufmerksam liest Sasuke sich den halben A4 Blatt langen Brief durch. Wort für Wort liest er sich still den Brief durch, während sich Naruto langsam von ihm entfernt und ihn den Moment der Ruhe gönnt damit er sich alleine mit dem Brief und den geschriebenen Worten befassen kann. Geschockt weitet Sasuke einen Moment lang seine Augen, er kann in diesen Moment nicht mehr seine kalte Fassade aufrecht erhalten, es geht einfach nicht. Zu sehr ist er über das was auf den Zettel steht schockiert. So entgleitet ihm wenige Sekunden später der kurze Brief in den Hinata extra noch hinzu gefügt hat, das es Sakura inzwischen besser geht, dass beachtet Sasuke aber kaum. Gedankenverloren und geschockt starrt Sasuke einfach nur gerade aus und bekommt auch gar nicht mit wie Naruto wieder vor ihm auftaucht, sich bückt und den Brief von Hinata aufhebt. „Teme?“, fragt Naruto vorsichtig, schließlich hat ihm Hinata in den Brief an ihn kurz mitgeteilt, das Sakura ihr Kind verloren hat und es ihr angeblich inzwischen wieder besser geht. „Geb mir noch ein paar Sekunden“, brummt Sasuke leise mit brüchiger Stimme und hebt dazu noch seine Hand stoppend in Narutos Richtung, damit dieser ihn nicht nochmal anspricht. Anschließend geht Sasuke an seinen Kumpel vorbei hin zum Rand des Schiffes. Erst kurz vorm Ende, direkt an der Kante bleibt Sasuke stehen und atmet tief ein um sich etwas zu beruhigen und damit das Zittern seiner Hände in den Hosentaschen los zu werden. Doch es klappt nicht, seine Hände zittern immer noch, er schafft es nicht sich zu beruhigen. „Fuck“, flüstert er verzweifelt und fährt sich mit beiden Händen hektisch übers Gesicht. Zum Weinen vor seinen Kumpel ist er allerdings nicht bereit, nein dafür konnte er sich im Moment noch stark genug zusammen reißen. Minutenlang steht er einfach still da und starrt gerade aus, wobei er weiß das wenn es hell wäre würde er eh nichts erkennen da sich Tränen in seinen Augen sammeln. Sein Atem wird immer stockender, bis sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legt, kann sich Sasuke etwas besser zusammenreißen. Vorher aber zuckt Sasuke tatsächlich kurz zusammen, kann sich aber schnell zusammenreißen und dreht seinen Kopf daher nur langsam nach links, wo sein Kumpel steht und die Hand auf Sasukes Schulter gelegt hat. „Sasuke, du solltest es raus lassen“, hört er leise Naruto sagen und spürt dann wie dessen Hand von seiner Schulter wieder verschwindet. Ein Grund für Sasuke das er seinen Kopf wieder weg dreht und gerade aus starrt, sein Kumpel soll nicht sehen wie nahe der junge Uchiha den Tränen ist. Noch bevor Naruto ihm allerdings ein zweites Mal ansprechen kann schluckt Sasuke und spricht mit brüchiger Stimme von alleine. „Naruto, ich kann nicht. Das einzige was ich im Moment will ist in den verdammten Hubschrauber steigen und zu ihr fliegen. Ich will sie in die Arme nehmen, sie an mich drücken und versuchen sie zu beruhigen“, brummt Sasuke aufgebracht und ballt seine Hände zu Fäusten. „Teme, Hinata hat…“ „Ich weiß, Hinata hat geschrieben es geht ihr besser, aber wie kann es ihr denn besser gehen wenn sie ihr Kind verloren hat?“, fragt Sasuke aufgebracht und dreht sich zu seinen Kumpel um. Naruto weicht deswegen sofort seinen Blick aus. „Sakura hat…“, kurz stockt Sasuke und korrigiert sich dann. „Auch wenn ich die letzten Monate nicht bei ihr war, was ich jetzt als riesen Fehler sehe, hab auch ich mein erstes Kind verloren. Naruto, das vergeht nicht einfach so.“, unterbricht Sasuke seinen Kumpel aufgebracht und fährt sich fahrig durch die Haare. „Sasuke es sind nur noch zwei Wochen“, murmelt Naruto der sich schon denken kann was genau jetzt in seinen Kumpel vor sich geht. „Dobe, zwei Wochen, sind zu lange. Ich muss für sie da sein“, brüllt Sasuke und vergisst komplett, dass es niemand sonst mitbekommen sollte. Es ist ihm im Moment aber egal, er will nur noch zu Sakura und bei ihr sein, für sie da sein. Am liebsten würde er sich jetzt wirklich um drehen, zu seiner Kabine rennen und seine Sachen in den Koffer schmeißen um dann wenige Sekunden später mit den Hubschrauber abzuhauen. Das würde rein theoretisch sogar gehen da er seit zwei Jahren auch einen Helikopterschein besitzt. „Lass es Teme“, holt Naruto ihn aus seinen Gedanken und packt ihn mit beiden Händen fest an seinen Schultern. „Teme denk daran das Sakura nicht weiß, das du es weißt. Was denkst du wie Sakura reagiert wenn du plötzlich auftauchst sie in den Arm nimmst und tröstest? Und das alles obwohl du nichts von dem Kind weißt, Sasuke. Sakura wird es bestimmt nicht verstehen können“, versucht Naruto ihn ins Gewissen zu reden. Sasuke muss nach Narutos Worten schlucken, stimmt innerlich aber auch seinen Kumpel zu. Sakura würde sehr wahrscheinlich durchdrehen und ihn sogar eventuell anschreien würde da er die ganzen Monate in denen sie schwanger gewesen war nicht für sie da gewesen war. Das Ganze, die ganze Situation würde nur in einem einzigen Streit ausbrechen und wahrscheinlich noch mehr zerstören als retten oder heilen. Verzweifelt lässt Sasuke seine angespannte Körperhaltung fallen und wischt sich noch einmal mit beiden Händen übers Gesicht. Langsam verschwinden auch die Hände von Naruto auf seiner Schulter und Sasuke geht einen Schritt zurück um etwas freier atmen zu können. Jedoch immer noch innerlich wütend dreht er sich um und schlägt schwach mit der flachen Hand gegen den Jet der in seiner unmittelbaren Nähe steht. „Ich werde nicht fliegen. Aber ich kann dir verraten das die nächsten Tag bis wir endlich ankommen und sie im Hafen auf mich wartet die schlimmsten Tage für mich werden“, gibt Sasuke zu und dreht sich zu seinen Kumpel um und zeigt ihm auch gleichzeitig wie ihm das Ganze mitnimmt. Er weint zwar nicht vor seinen Kumpel zeigt ihm aber anhand seines eingefallenen Gesichts das es ihm stark mitnimmt. Nicht nur der Gedanke das er sein Kind verloren hat nagt an ihn, nein auch die Tatsache das es nun sein kann das Sakura nicht da steht, ihn nicht begrüßt und auch nicht auf ihn wartet. Der Grund dafür warum sie so handeln könnte liegt für ihn klar auf der Hand, er war schließlich die ganzen Monate lang nicht für sie da, sie hat ihr Kind verloren und soll dann auf den Erzeuger von dem Kind warten welches sie verloren hat, obwohl sie ihn ja gar nicht wirklich kennt. Er weiß, dass seine Chance das sie bei Hinata steht und ihn wiedersehen will nun von 100 auf 50 Prozent gesunken ist. „Geh rein ich übernehm für dich“, murmelt Naruto ihn zu, klopft Sasuke auf die Schulter und drückt ihn dann den Brief von Hinata in die Hand. „Danke Alter“, und das meint Sasuke wirklich ernst, da er merkt das Naruto ihn versteht und ihn nun auch ein paar Minuten, vielleicht Stunden der Einsamkeit schenkt in denen Sasuke das geschehene und geschriebene etwas verarbeiten kann. ~*~ Und wo kann Sasuke das Geschehene wohl besser verarbeiten als im Fitnessraum. So hat sich der junge Mann auch sofort, nachdem er das Deck verlassen hat, zu diesen begeben. Doch vorher ist er noch zu seinem Spind und hat sich aus diesen seine Trainingshose geholt. Nur in seiner Trainingshose gekleidet steht er vor dem Boxsack und starrt diesen wütend an. Brummend holt er mit seiner rechten Hand aus und schlägt mit voller Kraft gegen den Sack, anschließend boxt er mit der Linken dagegen. Dies wiederholt er immer und immer wieder, bis er schon leise keucht und leicht außer Atem seine Hände fallen lässt und sie schlaff herunter hängen. „Verflucht“, zischt er wütend hebt wieder seine rechte Hand und schlägt mit voller Kraft zu. Der rote Boxsack vor Sasuke taumelt etwas hin und her, während der Uchiha ihn den Rücken zu dreht verzweifelt sich in die schwarzen Haare fasst und dann über seine Wangen wischt. So wütend er auch war und seinen Frust abbauen wollte konnte er es eben nicht verhindern, dass ein paar Tränen aus seinen Augen kullern und seine Wangen herunter laufen. So verzweifelt, verletzt und am Ende seiner Nerven war er das letzte Mal als seine Mutter gestorben ist. So sehr es ihn nicht passt, er kann es nicht verhindern das noch mehr Tränen seine Augen verlassen und still weint. Wütend darüber und den Frust der sich immer mehr in ihn ansammelt dreht er sich wieder um und boxt wieder auf den Sack ein. Auch wenn es idiotisch ist, es ist seine einzige Möglichkeit Frust und Gefühle raus zu lassen, für alles andere, zum Beispiel reden mit seinen Kumpel ist er sich dann doch zu stolz. Deswegen trainiert er lieber bis er zu erschöpft ist auch nur den kleinen Finger zu rühren oder seine Hände zerkratzt und leicht bluten, egal wie spät es wird er brauchte das jetzt einfach. Schließlich ist es seine einzige Art seine Gefühle zu bewältigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)