Breezy von Seulgi95 (~luftig/windig/munter/lebhaft~) ================================================================================ Kapitel 30: Vollmond -------------------- Wie an den Abend bevor Sasuke nach Afghanistan musste, hat sich Sakura aufs Flugdeck geschlichen. Aber im Vergleich zu damals, vor rund drei Monate steht sie nicht bei seinem Jet, sondern bei ihrem Kumpel. Beide haben sich bis eben angeschwiegen und Sakura hat nur ab und zu an ihrer Zigarette gezogen, die erste aus Sasukes Schachtel. Bis ihr Kumpel plötzlich leise die Stimme erhebt. „Ich kann dir leider nicht sagen was passiert ist. Bis jetzt hat mir noch keiner verraten wieso sein Jet fehlt“, flüstert er ihr zu, schaut ihr dabei kurz in ihre grünen Augen, wendet dann aber seinen Blick zu den leeren Platz, auf welchem vor drei Monaten noch Sasukes Jet gestanden hatte. „Danke für deine Bemühungen, aber Sasuke ist jetzt wieder da. Ich denke das ich es schaffe ihn deswegen selber zu fragen“, haucht Sakura leise zurück, lächelt ihn kurz an und geht dann von ihren Kumpel weg um kurz alleine zu sein. In der Hoffnung das Sasuke wie beim letzten Mal einfach auftaucht, wo sie sich ja auch nicht vorher verabredet hatten geht Sakura langsam zu den leeren Platz und lässt ihn nicht aus den Augen. Als Sakura den Platz erreicht, seufzt sie kurz und lehnt sich dann mit den Rücken an Narutos Jet. Wartend schaut sie in den Himmel und mustert nachdenklich die kleinen Sterne. Sie hofft in diesem Moment wirklich das er auftauchen wird. Die junge Haruno zieht ein letztes Mal an ihrer Zigarette und will sie gerade einfach ins Meer schmeißen, als sie jedoch plötzlich Schritte hört. Einen kurzen Moment erstarrt sie und vergisst auch was sie eigentlich gerade machen wollte. Ohne der Zigarette noch größere Beachtung zu schenken lässt sie sie einfach auf den Boden fallen. Ohne sie auszutreten dreht sich Sakura mit einer positiven Vorahnung und einem glücklichen Lächeln nach rechts zur Spitze des Flugzeuges. Und tatsächlich, wie sie gehofft hat, taucht keine zwei Sekunden später Sasuke an der Spitze auf, dreht sich zu ihr und grinst sie leicht an. Jedoch geht er nicht auf sie zu, so wie sie gehofft hatte, sondern geht stattdessen zu dem gegenüber liegenden Jet, lehnt sich an diesen und mustert sie kurz stumm. Sakura, die ihn leicht enttäuscht beobachtet hat und ihren Oberkörper mit bewegt hat, sieht seinen musternden Blick und schaut nur deswegen prüfend an sich selber herunter. Dadurch das sie sich vorher keine Klamotten zurecht gelegt hatte und auch nicht mehr ins Bad von ihrem Vater durfte, trägt sie nun eben immer noch ihr rot kariertes Nachthemd mit der blauen Spitze und den Spagettiträgern. Da das Nachthemd aber nur gerade so über ihren Po geht hatte sie sich vorhin auf den Gang noch schnell in eine dunkle Röhrenjeans gequetscht. Die Hose hat sie vorher zusammen mit ihrer rot, grau gestreiften Strickjacke vom Boden in der Kabine aufgesammelt. „Recht interessanter Look, den du da trägst“, scherzt Sasuke und bringt Sakura dazu ihn wieder in seine dunklen und unergründlichen Augen zu schauen, in welchen sie fast sofort zu ertrinken droht. „Andere würden sagen, das es zu einer Schlampe wie mir passt“, brummt sie dann aber ernst und wendet ihren Blick von seinen Augen ab, da sie nicht sehen möchte wie er darauf reagiert. Erschrocken zuckt sie jedoch zusammen und schaut ihn wieder an als er sie plötzlich mit wütender Stimme anspricht und so gar nicht das sagt was andere gesagt hätten. „Andere sagen auch, das eine Frau die mit mehreren Männern schläft eine Schlampe ist und schwärmen dann aber für Kerle die mit mehreren Frauen schlafen. Erklär mir doch bitte mal den Unterschied warum dein Ruf beschissen ist und ich früher der Frauenheld schlechthin war?“, fragt er zischend und schaut sie dann ernst an. Dass er ihr gerade gestanden hat das er früher nicht wirklich besser war als sie begreift sie nur am Rande. Kann es aber auch nicht richtig festhalten und aufgreifen, da er schon wieder weiter redet. „In meinen Augen ist das alles nur dummes Gelaber und du solltest darauf nicht so viel geben. Auch wenn du dich betonter anziehst als andere Frauen und Männer nun mal gerne zum Spaß nutzt, solltest du dir treu bleiben. Schließlich hast du dich nicht ohne Grund so entwickelt“, fügt er leise hinzu und wirft einen kurzen Blick zum Steuerbord. Anstatt danach ihr wieder ins Gesicht zu sehen wendet seinen Kopf mit einem nachdenklichen Blick zum Meer. Sakura starrt ihn fassungslos an und findet kein passendes Wort um ihn zu antworten. War das eben vielleicht sogar ein Lob von ihm gewesen? Noch nie hatte jemand Interesse gezeigt sie zu verstehen oder versucht zu ahnen wie es geht. Außer Ino hatte sie niemanden den es genauso ging wie ihr. Und jetzt steht ihr Sasuke gegenüber, der Kerl den sie ja eigentlich gehasst hatte weil ihr Vater ihn so liebt, und er sagt ihr indirekt das er sie versteht. Sie kann ihr Staunen gar nicht in Worte fassen. Es dauert tatsächlich ein paar Minuten bis Sakura ihre Stimme wieder findet und ihn leise fragt: „Wenn du das so siehst, muss ich dir eine Frage stellen. Was denkst du warum Ino und ich auf dem Schiff sind?“, trotz ihrer leisen Worte dreht er seinen Kopf zu ihr und mustert kurz ihr Gesicht. Dann seufzt er leicht und beantwortet ihre Frage. „Ich denke, dass es weniger damit zu tun habt mit wem ihr geschlafen habt. Ich kenne Inos Eltern nicht und kann sie daher auch nicht einschätzen. Aber bei dir vermute ich das deine Mutter hinter der Sache steckt und das sie hofft, dass auf dieser kleine Reise dein Vater dir zeigt das es wichtig ist das man im Leben ein Ziel hat und nicht nur Party feiert und rum gammelt. Das hatte ich dir aber eigentlich schon gesagt bevor ich los bin. Deinen Vater scheint es ja nicht zu interessieren. Ihm scheint alles egal zu sein was dich betrifft, auch das du und deine Freundin nach dieser Reise so weiter macht wie vorher“ erstaunt über seine Rede und vor allem seine doch auch harten Worte starrt sie ihn nur an. Seine harten Worte verletzten sie keineswegs, da ihr schon lange klar ist das sich ihr Vater nicht mehr für sie interessiert. Aber seine Worte bringen sie auch dazu nachzudenken und ihr Leben in Zukunft doch zu ändern. Dadurch das sie ihn anstarrt bemerkt sie das er für einen Moment nicht sie direkt anschaut. Es wirkt auf sie fast so als würde er durch sie durchschauen. Dann plötzlich, bevor sie ihn fragen kann ob alles okay ist wendet er seinen Blick ab und schaut stattdessen stumm in den Himmel. Und erst da bemerkt Sakura das er schon die ganze Zeit über so wirkt als wäre er so in seinen Gedanken. Ihrer Meinung nach scheint ihn irgendetwas Wichtiges in den Gedanken zu beschäftigen. Da sie selber aber nicht weiter darüber nach denken möchte und nicht wieder einen Stich im Herzen spüren will, weil sie glaubt das er an eine andere denkt, spricht sie Sasuke ein weiteres Mal an und holt ihn wieder aus seinen Gedanken. „Was ist mit deinem Jet passiert?“, platzt es ihr direkt raus und erst an seinen Verhalten bemerkt sie das sie das doch recht unsanft gefragt hat. Sasuke senkt seinen Blick auf ihre Worte ihn und schaut sie mit getrübten Augen an. Vorsichtig beginnt er ihr den ganzen Verlauf zu erzählen, er erzählt ihr von den beiden Piloten die abgestürzt sind und was er dann getan hat um die beiden zu retten und warum sein Jet nicht mehr existiert. Dabei schaut er ihr unentwegt in die Augen und beobachtet sie gespannt. So das ihm keine Regung von ihr entgeht. Sakuras Blick wird auf seine Worte immer geschockter und ihr Innersten krampft sich zusammen bei dem was sie da hört. Zum Schluss versucht er sie mit seinen letzten Worten zu beruhigen, da er ihren Schock deutlich sehen kann. „Es geht uns allen gut, die anderen zwei Piloten liegen inzwischen sogar schon in Amerika im Krankenhaus. Naruto und mir ist nichts passiert, wir haben die beiden nur gerettet“, sagt er zum Schluss und lächelt sie leicht an. Was Sakura doch recht misstrauisch macht. „Oh man..“, murmelt Sakura nur leise da sie nicht gedacht hätte das es so gefährlich für die beiden gewesen war. Wenn sie nur daran denkt das einer von dem beiden hätte sterben können, treibt es ihr die Tränen in die Augen. Sie hätte tatsächlich Sasuke verlieren könne und das noch bevor sie es ihm gesagt hatte. Schlagartig presst sie ihre Lippen aufeinander und kämpft gegen die Tränen an die ihre Sicht langsam verschwimmen lassen. Sie kann gerade noch so an sich halten um nicht vor seinen Augen los zu weinen und zusammen zu brechen. Die Gedanken das sie ihn fast verloren hätte liesen sie einfach nicht los, ihr ganzer Körper bebte leicht vor Angst. „Sakura, das ist unser Job“, murmelt Sasuke leise der anscheinend mitbekommen hat das sie sich da rein steigert. Der Kloß in ihren Hals will trotz seiner Worte nicht verschwinden, auch nicht als Sasuke auf sie zu geht und sie anscheinend umarmen will. Sie sieht mit verschwommenen Blick wie er seinen rechten Arm hebt, dann aber stoppt und sogar stehen einige Schritte vor ihr stehen bleibt. Das er dabei sein Gesicht schmerzhaft verzieht entgeht ihr natürlich nicht. Geschockt weitet Sakura ihre Augen und bekommt das Gefühl das die Zeit um sie herum still steht. „Du bist verletzt!“, haucht sie geschockt, aber auch wütend da sie inzwischen begriffen hat das er sie angelogen hat. Mit schnellen Schritten geht sie auf ihn zu und bleibt dicht vor ihn stehen. Ohne Vorwarnung nimmt sie seine Hand von der anscheinend schmerzenden Stelle weg und schaut nur auf diese kleine Fläche an seiner Schulter. Vorsichtig und fast ängstlich streicht sie über seine verletzte Schulter. Dadurch kann sie den Verband unter seinen dünnen T-Shirt spüren. „Du hast mich eben angelogen. Warum?“, fragt sie mit wütender Stimme und hebt endlich ihren Kopf um in seine Augen zu blicken. Das sie dabei immer noch sanft über den Verband streicht bekommt sie gar nicht wirklich mit. „Du hast eben schon fast geweint da wollte ich dich nicht noch mehr beunruhigen. Mach dir bitte keine Gedanken es ist nur ein glatter Durchschuss und muss nur zusammen heilen. Mir geht es gut“ flüstert er leise zurück und schaut ihr mit einen entschuldigenden Blick entgegen. Sakura beißt daraufhin ihre Zähne stark aufeinander und senkt ihren Blick wieder zu ihrer Hand. Seine Stimme hatte so sehr nach Reue geklungen das sie gar nicht anders könnte als ihn zu verzeihen. Ab dem Moment herrscht ein drückendes Schweigen zwischen den beiden. Dadurch das Sakura ihre Hand anstarrt die immer noch auf seiner Wunde liegt bekommt sie nicht mit wie Sasuke sie anschaut und nachdenklich mustert. Erst nach Minuten bewegt er sich leicht und Sakura lässt ihren Blick leicht über seine Schulter, seinem Arm und seinen Nacken schweifen. Sein Geruch vereinnahmt sie dabei immer mehr und ihr wird nur leicht bewusst das sie ihm sehr nah sein muss, wenn sie ihn sogar riechen kann. Bis sie etwas Silber glänzendes an seinem Hals entdeckt. „Wem gehört der Ring?“, platz es ihr plötzlich heraus und sie weitet geschockt ihre Augen. Ihr Herz zieht sich sofort krampfhaft vor Angst auf seine Antwort zusammen. Nur vorsichtig hebt sie ihren Kopf und schaut ihm ängstlich in die Augen, bemerkt dabei aber nicht, das sich ein Lächeln auf seine Lippen geschlichen hat. Erschrocken dadurch wie nah sie seinem Gesicht ist, weicht sie mit einem Schritt nach hinten und versucht Abstand zwischen sich und ihm zu bringen. Erst zu spät bemerkt sie das sie ihre Hand immer noch auf seiner Schulter liegen hat. Fast fluchtartig zieht sie ihre Hand weg erst dann hebt sie ihren Kopf und sieht das er sich ebenfalls bewegt. Denn Sasuke hält nun in seiner linken Hand den goldenen Ring, der an der silbernen Kette um seinen Hals hängt. Sasuke, der ihre fluchtartige Reaktion mitbekommen hat, schnappt sich ihre Hand die bis eben auf seiner Schulter gelegen hat und drückt sie leicht an seine Brust. Geschockt hebt Sakura ihren Kopf und schaut ihn wieder in seine dunklen Augen. Dabei bleibt sie aber wie festgefroren stehen und lässt ihn einfach gewähren. Zu sehr ist sie eingenommen von seinem Blick. Ohne sie vor zu warnen übt Sasuke einen leichten Druck auf ihre Hand aus und spreizt damit leicht ihre Finger. Ohne das sie es verhindern kann, steckt er den für sie fremden Ehering, der immer noch an der Kette hängt, plötzlich über ihren Ringfinger. „Du musst wissen Sakura, der Ring gehörte jemanden der mir früher sehr wichtig war. Es war die wichtigste Person in meinem Leben“, haucht er ihr entgegen, schaut ihr fest in die Augen und nähert sich mit seinen Gesicht dem ihren. So nah das ihr der Atem stockt und ihr Herz aufhört zu schlagen. Sie kann deutlich seinen Atem auf ihrer Wange spüren. Sie glaubt fast ohnmächtig zu werden wenn er mit seiner Antwort noch länger wartet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)