Dunkler Engel von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo zusammen,   anders als bei meinen aktuellen Storys wird es keine Kapiteltitel geben, da ich mir damals 2009 keine ausgedacht habe. Da ich die Geschichte irgendwie mag, will ich sie nicht länger auf meinem Laptop und nur auf ff.de verstecken, sondern sie auch euch zum lesen geben. Vielleicht gefällt sie ja, obwohl sie schon so alt ist. Dafür ist sie fertig und muss nur noch hochgeladen werden.   Ich wünsche euch viel Spass beim lesen und werde euch nicht lange zulabern.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Kapitel 1     Version:1.0 StartHTML:0000000167 EndHTML:0000007119 StartFragment:0000000454 EndFragment:0000007103 Endlich würde er sein eigenes Schiff bekommen. Obwohl von einer extrem langen Wartezeit konnte er ja eigentlich nicht reden. Mit seinen 30 Jahren war er immerhin der jüngste Captain der ganzen Flotte. Nervös und mit schweissnassen Händen sass Captain James T. Kirk im Vorraum zu Admiral Kaioshs Büro und wartete darauf, dass ihn der Admiral in sein Büro rufen würde. Erst dann würde er erfahren, welches Schiff er bekommen würde. Zum wiederholten Mal strich er seine Hände an seiner Hose trocken und hoffte, dass es kein alter Kahn werden würde.   Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde er in das Büro des Admirals gerufen. Inzwischen hatte er alle Abdeckplatten an den Wänden gezählt, es waren 156.   Mit zitternden Knien erhob sich Kirk, zog sein Uniformhemd glatt und rieb sich zum vermutlich hundertsten Mal die Hände an seiner Hose trocken. Mit einem tiefen Atemzug trat er in den Sensorbereich der Tür, welche sich mit einem leisen Zischen öffnete. „Captain Kirk kommen Sie herein und setzen Sie sich.“ Admiral Kaiosh stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster und drehte sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu ihm herum, als Kirk mit einem möglichst ruhigen und selbstbewussten Gesichtsausdruck den Raum betrat und sich in den Stuhl, der vor Admiral Kaiosh's Schreibtisch stand, setzte. Stille breitete sich im Raum aus und Kirk musste sich zusammen nehmen, um nicht unter Kaioshs Blick auf dem Stuhl herum zu rutschen. Noch immer fixierte ihn der Admiral mit diesem starren Blick, der direkt in seine Gedanken zu dringen schien. Nervös aber nach Aussen möglichst ruhig erwiderte Kirk den Blick und fragte sich insgeheim, was das sollte.   Plötzlich nickte der Admiral und blickte auf ein Datapad, das auf seinem Schreibtisch lag. „Captain Kirk, wie ich sehe, haben Sie den Rang eines Captains vor einem Monat erhalten und warten derzeit auf ein eigenes Kommando. Ihre Leistungen auf der Akademie wie auf diversen Schiffen waren meistens überdurchschnittlich. Allerdings entnehme ich Ihrer Akte auch diverse Verwarnungen, Beschwerden und Kompetenzüberschreitungen. Können Sie mir diese Einträge erläutern?“   Kirk kam sich vor, als wäre er im falschen Film. Eigentlich war er doch hier, um zu erfahren, welches denn nun sein erstes Schiff werden würde. Stattdessen sollte er sich nun für Akteneinträge rechtfertigen? „Admiral Kaiosh, da Sie mir keine Angaben gegeben haben, um was für Verstösse es sich genau handelt, ist es mir nicht möglich, diese im Detail zu erläutern. Alles, was ich Ihnen sagen kann ist, dass ich entweder aus gerechtfertigten Gründen oder aufgrund der vorherrschenden Situationen so gehandelt habe, wie ich es tat. Mehr kann und werde ich auch nicht dazu sagen.“ Möglichst selbstbewusst lehnte sich Kirk in dem Stuhl zurück und blickte den Admiral herausfordernd an.   Dieser nickte lediglich. Dieser Kirk könnte genau das sein, was wir auf diesem Schiff und für diese Mission brauchen. Er ist selbstbewusst, lässt sich nicht ausspielen und reagiert flexibel auf unvorhergesehene Situationen. Wieder blickte der Admiral konzentriert auf das Datapad, als würde er darin lesen. Dabei befand sich bis auf die Kommandoübertragung des Raumschiffs Enterprise auf Captain Kirk nichts relevantes darauf. Bis eben war er nicht überzeugt gewesen, dass der junge Captain die richtige Wahl für diesen Posten darstellte. Ein Grünschnabel, ohne Kommandoerfahrung, gleich auf das Flaggschiff der Föderation los zu lassen, war, in seinen Augen, ein Risiko. Ein Captain mit mehr Erfahrung wäre seiner Meinung nach geeigneter gewesen, aber er war ja nur eine einzelne Stimme und die meisten Admirale waren für Kirk gewesen. Allerdings hatte er den jungen Mann vor sich unterschätzt, jeder Andere hätte versucht, sich mit grossen Erklärungen und Begründungen, aus der Sache heraus zu reden und dieser Kerl hier sagte einfach mal, dass er wieder so handeln würde.   „Captain Kirk, ich muss sagen, dass Ihre Antwort sehr mutig ist.“ Langsam stand der Admiral auf und ging wieder zum Fenster und blickte hinaus. „Sie werden das Kommando über die USS Enterprise in drei Tagen übernehmen. Zu diesem Anlass und um Ihre zukünftige Crew kennen zu lernen, wird am Abend vorher um 1900 ein kleiner Empfang stattfinden, dort wird Ihnen Captain Pike offiziell das Kommando übertragen. Alles weitere werden Sie schriftlich auf offiziellen Wege erfahren. Wegtreten.“   Wie in Trance erhob sich Kirk aus seinem Stuhl, salutierte in Richtung des Admirals, was dieser jedoch nicht registrierte. Erst als sich die Tür zischend hinter ihm schloss, drang der Name seines zukünftigen Schiffes in seinen Kopf vor. USS Enterprise. Das Flaggschiff der Föderation? Ungläubig schüttelte er den Kopf. Doch der Admiral hatte deutlich diesen Namen genannt. In drei Tagen würde das Schiff seiner Träume wirklich sein erstes Kommando sein.   Nun musste Kirk nur noch die Zeit bis zum Empfang totschlagen und er wusste auch schon, wie er beginnen würde. Erst mal in seiner Lieblingsbar einen Brandy trinken und vielleicht hatte er ja Glück und es fand sich noch eine hübsche Begleitung für den Rest der Nacht.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   So, ich finde mein Stil hat sich in den letzten Jahren massiv verändert, hoffentlich habt ihr trotzdem ein wenig Freude an der Story.   Eure mrs_ianto Kapitel 2: ----------- Hallo zusammen,   ich weiss jetzt zwar nicht, ob die Geschichte überhaupt gelesen wird, aber ich stelle trotzdem mal das zweite Kapitel online.   Ich wünsche euch viel Spass.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 2     Version:1.0 StartHTML:0000000167 EndHTML:0000012086 StartFragment:0000000454 EndFragment:0000012070 Endlich war es soweit. Noch zehn Minuten und der Empfang würde beginnen. Kirk hatte erst vor zwei Stunden erfahren, dass der Empfang auf der Enterprise stattfinden wird. Nun stand er hier auf der Transporterplattform im Hauptquartier und unterdrückte zum wiederholten mal den Impuls, sich nervös durch die Haare zu fahren und seine Galauniform glatt zu streichen.   „Captain. Die Enterprise meldet, dass alles für Ihre Ankunft auf dem Schiff bereit sei.“ riss ihn der Transportertechniker aus seinen Gedanken. „Gut, dann beamen Sie mich hoch. Energie“ befahl Kirk mit seinem besten Pokerface. Niemand sollte wissen, wie es in ihm aussah. Schliesslich war er ja der zukünftige Captain der Enterprise und der zeigte keine Nervosität.   Langsam breitete sich ein Kribbeln in seinem Körper aus, als der Transporter begann, ihn in sämtliche Moleküle zu zerlegen. Er mochte dieses Gefühl irgendwie.   Nur Sekunden später wurde er auf der Enterprise rematerialisiert. „Captain Kirk. Ich heisse Sie auf der USS Enterprise willkommen. Mein Name ist Captain Pike.“ „Captain Pike, bitte an Bord kommen zu dürfen.“ antwortete Kirk mit einem leicht verschmitzten Lächeln. Ihm war dieser Pike auf Anhieb sympathisch. Unauffällig musterte er den Transporterraum des Schiffes. Seines Schiffes.   Pike erwiderte sein Lächeln und reichte ihm die Hand, als er von der Transporterplattform trat. „Erlaubnis erteilt. Schliesslich ist es ja bald Ihr Schiff.“   Kirk ergriff die dargebotene Hand und hoffte einfach nur, dass der Ältere seine Nervosität nicht bemerken würde. Ein Captain hatte nicht nervös zu sein, war seine Meinung. „Ja dann habe ich ja kaum eine andere Wahl, als Ihr Willkommen anzunehmen.“ ging er auf den leicht scherzhaften Ton ein.   Pike musterte den jungen Mann vor ihm und konnte dort deutlich die versteckte Nervosität im Gesicht erkennen.   „Wenn Sie mir bitte folgen würden, Captain. Der Empfang findet in der Messe statt und wir wollen ja schliesslich nicht zu spät kommen.“ Seite an Seite verliessen sie den Transporterraum und gingen den hell erleuchteten Gang entlang. Keine schummrige Beleuchtung, wie auf den älteren Schiffen, sondern ein helles Licht, das ihn willkommen zu heissen schien. Kirk kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Er hatte zwar die Baupläne des Schiffes studiert, um sich nicht gleich zu verlaufen, aber damit hatte er nicht gerechnet.   Pike liess den jungen Mann nicht aus den Augen und sah das Glitzern in seinen Augen, was ihn beruhigte. Dieser Mann würde gut auf sein Schiff und seine Crew aufpassen. „Captain Kirk. Ich würde vorschlagen, dass Sie morgen mit einem Shuttle zum Schiff fliegen, um Ihr Kommando anzutreten. Chefingenieur Scott wird das sicher mit Freuden machen.“   „Daran hatte ich auch schon gedacht, Captain Pike. Wenn es Mister Scott nichts ausmacht, werde ich das Angebot dankend annehmen.“   „Tatsächlich wird er sich vermutlich freuen, wie ein Kind, das ein Eis bekommen hat. So hat er schon einen Vorwand, seine 'Lady' wieder mal von Aussen zu sehen.“ antwortete Pike schmunzelnd. [LEFT]Leicht verwirrt blickte Kirk den Älteren an. Irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass jemand ein Schiff, auch wenn es noch so beeindruckend war, 'Lady' nennen würde.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Von diesen Gedanken abgelenkt, bemerkte er im ersten Moment gar nicht, dass sie die Messe erreicht hatten.[/LEFT] [LEFT]„So, da wären wir. Sind Sie bereit, Ihrer zukünftigen Crew gegenüber zu treten?“[/LEFT] [LEFT]So aus den Gedanken gerissen, konnte Kirk nur nicken. Dann aber, nahm er sofort Haltung an und strich seine Uniform nochmals glatt.[/LEFT] [LEFT]Pike hatte das Schauspiel leicht amüsiert beobachtet, liess sich allerdings nichts anmerken. Dieser junge Mann erinnerte ihn irgendwie an sich selbst, als er das Kommando über die Enterprise übernommen hatte. Er war damals genauso nervös gewesen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nebeneinander betraten sie die Messe. Als sie bemerkt wurden, wurde es schlagartig still im Raum. Alle Blicke waren auf sie gerichtet, als sie zum provisorisch aufgebauten Podium schritten.[/LEFT] [LEFT]Der Weg durch diese Leute kam Kirk wie eine unendlich weite Strecke vor. Er fühlte sich beobachtet und konnte geradezu hören, wie es hinter den Köpfen der einzelnen Personen arbeitete. Er fühlte sich plötzlich nackt und ganz klein mit Hut.[/LEFT] [LEFT]Endlich waren sie am Podium angekommen und Pike wandte sich an seine bald ehemalige Crew.[/LEFT] [LEFT]„Meine Freunde. Ja, ich denke nach Jahren gemeinsamer Abenteuer und Missionen kann ich die Mitglieder dieser Crew als Freunde bezeichnen. Wie ihr alle wisst, sind wir hier im Erdorbit, weil ich meinen Posten als Captain dieses Schiffes abgegeben habe. Wir sind nun hier, um den neuen Captain der Enterprise willkommen zu heissen. Captain Kirk“, wandte sich Pike nun an den jungen Mann neben ihm, „hiermit übergebe ich Ihnen das Kommando über das Schiff und diese Crew.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kirk musste einmal leer schlucken, um den Kloss im Hals los zu werden. „Danke Captain Pike.“ Mit einem Nicken trat Kirk nun vor. Er wusste, dass er ein paar Worte zu seiner Crew sagen sollte, aber seine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Mit einem Räuspern versuchte er seine Stimme wieder zu erlangen. Oh Wunder es klappte. „Ich danke Ihnen für Ihre Anwesenheit auf diesem kleinen Empfang. Ich hoffe, es war kein Befehl, hier zu erscheinen.“ Leises Lachen drang zu ihm. Immerhin funktionierte noch sein Humor. „Ich fühle mich geehrt, der Captain dieser Crew zu werden und ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit. Mehr will ich Ihnen im Moment nicht sagen, da wir ja hier sind, um zu feiern und wir noch genug Zeit haben werden, uns besser kennen zu lernen.“ Mit diesen Worten trat Kirk vom Podium, um sich unter die Leute zu mischen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Seine Nervosität verflog zusehends, seit der offizielle Teil abgeschlossen war. Er war gerade in ein Gespräch mit Chefingenieur Scott vertieft, der das Strahlen kaum noch aus seinem Gesicht bekam, seit er erfahren hatte, dass er den neuen Captain am nächsten Tag mit einem Shuttle zum Schiff fliegen würde. Als Pike mit einem Vulkanier in seiner Begleitung zu ihnen trat.[/LEFT] [LEFT]„Captain Kirk. Ich möchte Ihnen den ersten Offizier und Wissenschaftsoffizier des Schiffes vorstellen. Commander Spock.“[/LEFT] [LEFT]„Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen, Captain Kirk.“ Sprach der Vulkanier in seine Richtung und neigte leicht den Kopf. „Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite, Commander Spock.“ erwiderte Kirk und unterdrückte den Drang, dem Vulkanier die Hand zu reichen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Neugierig musterte er den Mann vor sich. Etwas grösser als er selbst, blauschwarzes Haar, das den typischen vulkanischen Schnitt aufwies und ein neutraler Gesichtsausdruck. Alles in allem ein typischer Vulkanier. Nur die Augen waren irgendwie anders. Kirk konnte es nicht wirklich erfassen, aber er hatte das Gefühl, als würde ein unterdrückter Schmerz in ihnen liegen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Spock liess die Musterung Kirks äusserlich gelassen über sich ergehen. Nutzte selbst die Gelegenheit, den Menschen aus der Nähe zu begutachten. Irgendwie wirkte dieser Mensch anders als die Anderen. Ihm kam es so vor, als könnte dieser Mann direkt in seine Seele blicken. Was, rein logisch betrachtet, natürlich unmöglich war.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Captain Pike, Captain Kirk, ich habe noch einiges zu erledigen. Darum werde ich diesen Empfang nun verlassen. Captain Pike, ich wünsche Ihnen noch ein langes Leben und Frieden.“ Spock wollte nur noch weg. Er musste dringend meditieren, um seine aufgewühlten Gedanken wieder zu sortieren.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Natürlich Commander. Gehen Sie ruhig. Ihnen auch noch alles Gute.“ reagierte Pike automatisch. Kirk nickte nur zum Abschied. Er war viel zu verwirrt, um noch gross etwas zu sagen. Irgendwie war ihm der Blick aus diesen Augen unter die Haut gegangen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mit einem innerlichen Kopfschütteln rief er sich zur Ordnung. Er war hier, um die Enterprise zu übernehmen und nicht, um die, vermutlich nicht vorhandenen, Gefühle seines ersten Offiziers zu ergründen. Dafür war später noch genug Zeit. Jetzt hiess es feiern und seine Crew, wenigstens zum Teil, kennen zu lernen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken um Mr. Spock. Er meidet solche Anlässe wo er nur kann. Er ist ein Einzelgänger, der zwar ein ausgezeichneter Offizier ist, aber in seiner Freizeit seine Ruhe haben will.“ erklärte Pike und blickte weiter in die Runde, um Kirk noch weiteren Senioroffizieren vorzustellen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 3: ----------- Hallo,   da ich mal annehme, dass der ein oder andere die Geschichte liest, stelle ich mal das nächste Kapitel online.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Kapitel 3     Version:1.0 StartHTML:0000000167 EndHTML:0000011215 StartFragment:0000000454 EndFragment:0000011199 Am nächsten Morgen wurde Kirk von Scotty pünktlich um 10:00 beim Flottenhauptquartier abgeholt. „Captain Kirk. Willkommen an Bord der Galileo. Ziel ist das Raumschiff Enterprise im Orbit.“ Kirk konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er den sichtlich gut gelaunten Chefingenieur sah. „Na dann, fliegen wir los und sehen uns mein Schiff mal von aussen an. Mister Scott.“   Langsam erhob das Shuttle und Scotty konnte es sich nicht verkneifen, noch eine Runde um das Hauptquartier zu fliegen, bevor er Kurs auf den Orbit nahm. Kirk lehnte sich entspannt zurück und genoss den Flug. Erst vor einer Stunde hatte er den offiziellen Einsatzbefehl erhalten. Sie würden erst zur Sternbasis 7 fliegen, um den neuen Chefarzt an Bord zu holen und dann würden sie auf ihre Fünf-Jahres-Mission gehen. Auf den neuen Bordarzt freute sich Kirk besonders, kannte er ihn doch noch von der Akademie.   Inzwischen hatten sie den Erdorbit erreicht und näherten sich der Enterprise. „Ist sie nicht eine wunderschöne und elegante Lady, Captain?“ „Oh ja, das ist sie.“ Kirk konnte den Blick nicht vom Schiff losreissen, das nun langsam an ihnen vorbei glitt. Es war wirklich ein unglaublicher Anblick. Langsam näherten sie sich der Shuttlerampe und Scotty übergab die Kontrollen dem Navigationsoffizier auf der Enterprise. Gemächlich näherte sich das Shuttle den Hangarschleusen und passierte schliesslich. Nun mussten sie nur noch den Druckausgleich abwarten, bevor Kirk das erste Mal die Enterprise als offizieller Captain betreten konnte. „Na, wie hat Ihnen unser kleiner Rundflug gefallen, Captain? Ganz schön beeindruckend, ein Schiff auf diese Art zu betreten, oder?“ Scotty hatte sich schon erhoben, um das Shuttle zu verlassen. Kirk erhob sich nun ebenfalls und trat neben den Schotten. „Ihr kleiner Rundflug hat mir sehr gut gefallen und es war wirklich beeindruckend.“   Die Nervosität der vergangenen Tage war wie weg geblasen, als Kirk nun das Shuttle verliess. Innerlich und äusserlich ruhig trat er auf seinen ersten Offizier zu. Dieser stand in der geöffneten Tür und erwartete den Captain. „Captain Kirk. Willkommen auf der Enterprise. Wollen Sie erst in Ihr Quartier?“ Wie auch am gestrigen Abend wirkte Spock freundlich aber emotionslos. „Ich will zuerst auf die Brücke, Mr. Spock. Begleiten Sie mich?“ Spock neigte bejahend den Kopf und folgte Kirk auf den Gang hinaus zu den Turboliften.   Schweigend gingen die beiden den Gang entlang und Kirk wurde den Verdacht nicht los, dass mehr hinter der vulkanischen Fassade steckte. Wie schon am Abend zuvor, glaubte er die Einsamkeit oder unterdrückte Trauer dieses Mannes in dessen Augen gesehen zu haben. Während sie auf den Turbolift warteten, ergriff Kirk das Wort. „Mister Spock, ich habe heute Morgen den offiziellen Einsatzbefehl erhalten. Setzen Sie bitte ein Meeting um 13:00 an, damit ich die Senioroffiziere informieren kann.“ „Verstanden, Captain.“   Spock war von der beinahe kompletten Wandlung des Captains überrascht. War er ihm gestern noch unsicher und nervös vorgekommen, so strahlte er jetzt eine innere Stärke und Ruhe aus, die nicht mal Pike besessen hatte.   Sie hatten schweigend den Turbolift betreten und auch während der Fahrt kein Wort mehr gesprochen, da beide mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt waren.   Als sich die Türen des Turboliftes öffneten, wurden sie sofort von der normalen Hektik, die in den letzten Stunden vor dem Start immer herrschte, begrüsst. Selbstsicher betrat Kirk die Brücke und alle anwesenden Offiziere drehten sich zu ihm um. Er hatte die meisten dieser Gesichter gestern schon auf dem Empfang gesehen und mit einigen auch ein paar Worte gewechselt. „Weitermachen.“ Mit einem Selbstbewusstsein, das er diesmal auch wirklich hatte, ging Kirk von einer Station zur nächsten, um mit den dort arbeitenden Personen ein paar Worte zu wechseln, bevor er sich zum ersten Mal auf seinen Kommandostuhl setzte. Liebevoll strich er über die Armlehnen seines Stuhls, als er sich plötzlich beobachtet fühlte. Neugierig drehte er sich um und traf den Blick des Vulkaniers, der ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue, scheinbar amüsiert musterte. Mit einem Schulterzucken drehte sich Kirk wieder um und widmete sich wieder seinem Stuhl mit seinen schönen bunten Knöpfen. Es würde wohl eine Weile dauern, bis er auch blind den richtigen Knopf erwischen würde, schoss es ihm durch den Kopf. Langsam erhob sich Kirk wieder und ging auf die Turbolifttüren zu. „Mister Spock, ich erwarte Sie und die anderen Senioroffiziere dann um 13:00 in Besprechungsraum Eins, bis dahin werde ich mir das Schiff in aller Ruhe ansehen und bin dann in meinem Quartier zu erreichen“, wandte sich Kirk kurz an Spock, bevor er den Lift betrat. Spock neigte wieder nur zustimmend den Kopf.   „Maschinenraum“, gab er den Befehl an den Computer und der Lift setzte sich in Bewegung. Schmunzelnd dachte er an die Turbolifte auf einem der Schulschiffe zurück. Entweder musste dort der Befehl manuell eingegeben werden oder der Lift brachte einen, wenn er mal auf den verbalen Befehl reagierte, zu jedem anderen Deck, nur nicht ins gewünschte. Das hatte dann immer wieder zu lustigen Zwischenfällen geführt, vor allem wenn neue Kadetten auf das Schiff kamen. Die wurden natürlich nicht über die Macken der Turbolifte informiert.   Neugierig betrat Kirk den Maschinenraum und wurde sogleich von Scotty begrüsst, der ihn auch sofort mit den Maschinen und dem drumherum bekannt machte. „... und das ist das Herz unserer Lady, der Warpantrieb. Sie werden in der gesamten Flotte keinen besseren finden.“ Kirk musste ein amüsiertes Grinsen unterdrücken, dieser Scott schien die Enterprise wirklich zu lieben. Nach einer guten Stunde schaffte es Kirk endlich, sich vom Maschinenraum loszureissen und ging in die Messe, um ein kurzes Mittagessen einzunehmen.   Da es inzwischen auf 12 Uhr zuging, war die Messe gut besucht. Er hätte natürlich auch in seinen privaten Essbereich gehen können, aber das wollte er nicht. Er wollte mit der Mannschaft ein gutes Verhältnis pflegen und das ging seiner Meinung nach nicht, wenn er getrennt von der Mannschaft essen würde. Denn wo sonst, wenn nicht beim Essen, wurde über Freud und Leid offen geredet.   Verwunderte Blicke folgten ihm, als er sich an einen der Tische setzte. Captain Pike hatte anscheinend nie gemeinsam mit der Mannschaft gegessen.   Während er seine überraschend gute Lasagne verspeiste, blickte er sich in der Messe um. Inzwischen war auch die ganze Alphaschicht von der Brücke aufgetaucht. Alle bis auf Spock. Ass der Vulkanier etwa nicht zu Mittag? Wunderte sich Kirk. Naja vielleicht hatte er noch keinen Hunger und würde später essen.   Pünktlich um 13:00 fanden sich alle Senioroffiziere zur Einsatzbesprechung ein. „So meine Herren und natürlich auch Dame“, begann Kirk mit einem entspannten Lächeln, als sich alle gesetzt hatten. „Wir werden zuerst zur Sternbasis 7 fliegen, um unseren neuen Bordarzt abzuholen. Danach werden wir auf unsere Fünf-Jahres-Mission starten. Als erstes nehmen wir Kurs auf ein bisher unerforschtes Sonnensystem. Dort werden wir den vierten Planeten untersuchen, der laut den Langstreckenscans zur M-Klasse gehört. Ausserdem werden wir auch noch die anderen neun Planeten des Systems scannen. Im Prinzip eine ziemlich langweilige Routinemission. Was uns Gelegenheit geben wird, uns besser kennen zu lernen. Mister Spock, wie lange werden wir unterwegs sein?“ „Sternbasis 7 werden wir bei normaler Reisegeschwindigkeit in vier Komma fünf Tagen erreichen. Das Sonnensystem liegt von Sternbasis 7 aus, bei ebenfalls normaler Reisegeschwindigkeit, sieben Komma drei-fünf Tage entfernt. Wie lange wir für die gesamte Mission brauchen werden, kann ich Ihnen nicht sagen, da mir nicht bekannt ist, wie lange wir auf Sternbasis 7 bleiben werden und wie lange die Erforschung des Sonnensystems dauern wird.“ „Gut. Wir werden um 14:00 den Erdorbit verlassen, mit Kurs auf Sternbasis 7. Wenn es keine weiteren Fragen gibt“, Kirk blickte fragend in die Runde und sah nur einstimmiges Verneinen, „wegtreten.“ Als die Offiziere den Raum verliessen, fiel Kirk auf, dass die anderen in einer Gruppe gingen und Spock mit angespannten Schultern den Raum allein verliess. Nachdenklich blieb er noch einen Moment sitzen. Vielleicht war Spock ja gar nicht freiwillig immer allein, sondern wurde in diese Rolle gedrängt? Mal sehen, ob er den Vulkanier nicht aus seinem Schneckenhaus locken konnte. Genug Zeit hatte er ja.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 4: ----------- Hallo zusammen,   was soll ich sagen. Anscheinend wird die kleine Geschichte doch gelesen, was mich unglaublich freut.   Darum wünsche ich allen Lesern viel Spass mit dem neuen Kapitel.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Kapitel 4     Fünf Minuten vor dem geplanten Abflug erschien Kirk auf der Brücke. Voller Vorfreude blickte er in die Runde und setzte sich schliesslich auf seinen Platz. Endlich würde er sein Schiff in Aktion erleben. „Captain, wir bekommen soeben die Starterlaubnis vom Flottenhauptquartier. Sie wünschen uns zudem einen guten Flug.“ Uhura drehte sich bei dieser Meldung etwas, um den Captain anzusehen. „Verstanden, Uhura. Bestätigen Sie dem Hauptquartier, dass wir die Starterlaubnis erhalten haben.“ Kirk hatte sich ebenfalls etwas umgedreht. Er mochte es einfach nicht, wenn er mit einer Person in seinem Rücken sprechen musste, ohne sie dabei anzusehen. „Chekov, Kurs auf Sternbasis 7. Ein Viertel Impuls. Sobald wir auf Warp gehen können, normale Reisegeschwindigkeit.“ „Aye, Captain. Ein Viertel Impuls. Richtung Sternbasis 7. Warpgeschwindigkeit in 5 Minuten möglich.“ Spock, der alles in mit angehört hatte, blickte Chekov nun missbilligend an. „Fähnrich, es sind 5,12 Minuten.“ Kirk musste sich zusammenreissen, nicht laut los zu lachen. So war es also mit einem Vulkanier als ersten Offizier. Da wurde noch mit exakten Kommastellen gerechnet und nicht ungefähr. Mit wie vielen Kommastellen würde er wohl Pi aufzählen? Nach exakt 5,12 Minuten ging die Enterprise auf Warp 2.   „Commander Spock. Sie haben die Brücke“, befahl Kirk und ging zum Turbolift. Er wollte noch den Rest des Schiffes begutachten und dann endlich mal sein Quartier aufsuchen. Als Erstes wollte er nun die Krankenstation aufsuchen. Eigentlich hasste er diesen Ort, aber was sein musste, musste sein. Kaum hatte er die Krankenstation betreten, wurde er auch schon von Doktor Piper begrüsst. „Captain, was führt Sie zu mir? Sie sind hoffentlich nicht schon krank?“ „Nein Doktor, ich mache nur einen Rundgang durch das Schiff. Den Maschinenraum und die Messe kenne ich ja schon und als nächstes war jetzt logischerweise die Krankenstation dran.“   „Na, wenn das so ist, schauen Sie sich nur in Ruhe um. Normalerweise wollen die Leute die Krankenstation so schnell wie möglich wieder verlassen. Da bleibt nicht viel Zeit, sich umzusehen oder auch nur in Ruhe zu unterhalten.“   „Da ist was Wahres dran. Ich selbst gehöre auch zu der Sorte, so schnell wie möglich hier raus. Bevor mich der Doc noch weiter piesackt. Ausserdem, wer mag schon die Krankenstation ausser den Ärzten.“ Kirk war richtig überrascht, was der Doc alles so rumliegen hatte. Da waren ein Schädel und sogar ein echtes Kräuterbuch. „Sagen Sie mal Doc, haben Sie hier irgendwo einen Kräutergarten oder so versteckt?“   „Nein keineswegs, aber es ist immer wieder hilfreich, wenn mal keine moderne Medizin vorhanden ist. Auf einem Planeten kann es sehr nützlich sein, wenn jemand auch noch etwas von Kräutern versteht. Welche giftig sind und welche das Gegengift enthalten. So habe ich schon das ein oder andere Crewmitglied vor einer bösen Vergiftung bewahrt.“   „Ich muss zugeben, auf so eine Idee wäre ich jetzt nicht gekommen.“ Kirk blickte sich noch einmal um und wandte sich dann zum Gehen. „Also Doc. Ich sollte weiter, sonst bin ich ja noch bis Weihnachten mit meinem Rundgang beschäftigt.“   „Dann wünsche ich Ihnen noch viel Spass.“   Kirk machte noch einen scherzhaften Salut mit zwei Fingern und ging wieder und hoffte, dass er die Krankenstation so schnell nicht brauchen würde.   ****   Inzwischen war es 19 Uhr vorbei und Kirk war gerade mit seiner Besichtigung fertig. Sein Quartier hatte er allerdings immer noch nicht betreten. Hungrig ging er in die Mannschaftsmesse, die wieder sehr gut besucht war. Natürlich, die Alphaschicht war seit einer halben Stunde zu Ende. Einen freien Platz suchend, ging er an den Tischen vorbei, als er Scott und Uhura entdeckte. „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Überrascht blickten ihn die beiden an, offenbar war es wirklich ungewöhnlich, dass der Captain hier ass. „Natürlich Captain“, brachte Scott schliesslich heraus und zeigt auf den Stuhl ihm gegenüber.   „Sagen Sie mal Mister Scott ...“ „Nennen Sie mich Scotty, Sir.“ „Einverstanden, Scotty. Können Sie mir sagen, warum Mister Spock nicht hier ist? Er muss doch sicher auch irgendwann mal etwas essen.“   „Der Commander isst immer in seiner Kabine, Sir“, kam Uhura einer Antwort Scottys zuvor.   „Verstehe.“ Irgendwie wunderte es ihn nicht, dass der Vulkanier allein in seiner Kabine ass. Dieser Mann musste wirklich einsam sein. Kirk konnte und wollte auch nicht glauben, dass ein Mensch oder auch ein Vulkanier freiwillig immer alleine war. Spock war ja schliesslich beides, wenn er sich recht an seine Personalakte erinnerte. Morgen würde er ihn bitten, mit ihm zu essen, nahm sich Kirk vor. Er wollte die Person hinter der vulkanischen Maske kennen lernen.   Nach dem Essen blieb Kirk noch eine Weile bei den beiden sitzen und unterhielt sich mit ihnen noch über dieses und jenes. Lange blieben sie aber nicht allein. Nach und nach gesellten sich noch andere Leute zu Ihnen, so dass recht bald eine angeregte Diskussion über Sinn und Unsinn diverser moderner Errungenschaften entstand.   Kirk fühlte sich langsam wie zu Hause. Erst nach ein paar Runden Scotch, Brandy und Whisky löste sich die Gruppe langsam auf. Offiziell war natürlich kein Alkohol an Bord. Doch die Crew schien zu denken, dass er diesen kleinen Regelverstoss tolerieren würde. Womit sie ihn vollkommen richtig einschätzten.   Müde machte sich Kirk nun auf den Weg in sein Quartier, wo noch mehrere Koffer und Kisten darauf warteten, endlich ausgepackt zu werden. Heute würde er nur noch das nötigste auspacken, der Rest konnte ruhig noch etwas warten.   Alles was er jetzt noch wollte, war eine heisse Dusche und ein Bett.   Als aber die Tür aufging, erwartete ihn das Chaos. Sein Gepäck stand kreuz und quer in der Kabine herum, sogar auf dem Bett lagen zwei Koffer. Seufzend liess sich Kirk auf den freien Stuhl hinter seinem Schreibtisch sinken. So viel Zeugs hatte er doch gar nicht mitgenommen, oder doch? Die Dusche musste nun erst mal warten, zuerst die Koffer auf dem Bett, dann die Kiste, die den Weg ins Bad versperrte und wenn er schon mal dabei war, konnte ja auch schon die restlichen beiden Kisten auspacken.   Zwei Stunden später war er dann endlich fertig und konnte unter die Dusche. Irgendwie war es schon ein komisches Gefühl, zu wissen, dass er die Dusche mit seinem ersten Offizier teilen musste. Obwohl es in Notfällen vermutlich sehr praktisch war, wenn man direkt in die andere Kabine gelangen konnte, ohne vorher auf den Gang gehen zu müssen.   Müde liess sich Kirk das heisse Wasser über den Rücken laufen und liess seine Gedanken schweifen.   Als er schliesslich ins Bett fiel, schlief er fasst sofort ein und träumte wie so oft von einem dunklen Engel, der ihn beschützte und ihm ein Gefühl von Geborgenheit vermittelte, das er in der realen Welt nicht kannte.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel ein wenig gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 5: ----------- Hallo,   dieses Kapitel widme ich den wenigen Lesern, die diese Geschichte hat.   Ich wünsche euch viel Spass damit.   Eure mrs_ianto     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 1     Am nächsten Morgen erwachte Kirk ausnahmsweise mal vor dem Wecksignal. Entschlossen stand er auf, schliesslich hatte er heute noch einiges zu erledigen und er musste sich noch überlegen, wie er seinen Plan von gestern in die Tat umsetzen wollte. Jetzt aber erst mal checken, ob in der Nacht irgendwelche Nachrichten eingegangen waren. „Computer, Statusbericht.“ „Keine Vorkommnisse in den letzten 24 Stunden, keine neuen Nachrichten, Schiffsstatus normal.“ Gut, nichts neues also. Zufrieden ging Kirk zur Mannschaftsmesse, erst mal gut frühstücken. Die beiden Mahlzeiten vom Vortag waren auf jeden Fall mehr als geniessbar gewesen, was auf ein leckeres Frühstück hoffen liess.   Seine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. So eine grosse Auswahl hatte er nun wirklich nicht erwartet. Im ersten Moment war Kirk richtig unschlüssig, was er denn nun nehmen sollte, entschied sich dann aber für Toast mit Speck und Ei, dazu noch einen guten Kaffee. Da es noch sehr früh am Morgen war, waren viele Tische unbesetzt. Kirk wählte sich einen Tisch mit Blick auf den Weltraum und die Tür aus. Vielleicht würde der Vulkanier ja zu dieser frühen Stunde doch in der Messe essen. Seine Hoffnungen wurden enttäuscht, Spock schien tatsächlich immer in seiner Kabine zu sein, wenn er nicht gerade Dienst hatte.   Mit einem Seufzen erhob sich Kirk, um seinen Dienst zu beginnen. Gestern war es ja noch ein lockerer Tag gewesen, aber heute würde wohl der erste Papierkram auf ihn warten. Obwohl, eigentlich müsste es ja Datapadkram heissen, dachte Kirk mit einem Anflug von Sarkasmus.   Als er die Brücke erreichte, erhoben sich die dienst-habenden Offiziere, um zu salutieren. Kirk hasste dieses militärische Getue und blickte nur kurz in die Runde und sagte schliesslich ganz einfach: „Guten Morgen.“ Die Anderen blickten sich nur verwirrt an, schliesslich erwiderten sie vorsichtig sein guten Morgen und wendeten sich wieder ihren Konsolen zu, als Kirk nickte. Wie auch schon am Tag zuvor, ging er kurz zu jeder Station, fragte nach dem Status und wechselte ein paar Worte mit den Leuten. Zum Schluss kam er noch an die Wissenschaftsstation, wo Spock gerade ein paar Daten auswertete. Lehnte sich ans Geländer hinter ihm und blickte den Vulkanier direkt an. „Mister Spock, wie sieht's aus?“ „Captain? Bitte präzisieren Sie die Frage.“ Spock drehte sich zu ihm und eine Augenbraue verschwand fragend unter dem Pony. „Na gut, Statusbericht. Mister Spock.“ Kirk war amüsiert, als er die Reaktion auf seine Frage sah. Wenn man nur genau hinsah, konnte man wirklich viel aus Spock herauslesen. Ganz offensichtlich gehörten die Augenbrauen zur Sprache des Vulkaniers. „Der Schiffsstatus ist in Ordnung. Keine relevanten Abweichungen in den Systemen feststellbar.“ Spock wollte sich gerade wieder seiner Konsole zuwenden, als Kirk ihn mit der nächsten Frage aufhielt. „Und wie geht es Ihnen, Spock?“ Verblüfft wanderte nun auch die zweite Augenbraue unter den Pony. Diese Frage hatte ihm noch nie jemand gestellt, ausser seiner Mutter. Spock war plötzlich verunsichert. Was wollte der neue Captain von ihm, war das irgendeine Art von Falle oder nur eine harmlose Frage? Kirk beobachtete das Minenspiel seines Gegenübers genau, ihm entging so der kurze Anflug von Unsicherheit nicht. „ Es ... geht mir gut, Captain“, erwiderte Spock schliesslich vorsichtig. Zufrieden, überhaupt eine Antwort erhalten zu haben, nickte ihm Kirk nur kurz aufmunternd zu und ging zu seinem Platz. Das würde noch ein hartes Stück Arbeit werden, das Vertrauen dieses Mannes auch im privaten Bereich zu erlangen, wurde ihm plötzlich klar.   Spock hatte sich wieder seinen Instrumenten zugewandt, in Gedanken war er aber immer noch beim Captain und seinem Verhalten. Beabsichtigte Kirk etwas? Es hatte allerdings nur Freundlichkeit und Neugier in dessen Blick gelegen. Spock entschloss sich, abzuwarten und weitere Daten zu sammeln, um sich ein Urteil über diesen speziellen Menschen zu bilden.     Seltsamerweise verging die Schicht für Kirk wie im Flug. Hier eine Unterschrift, da eine Unterschrift und dazwischen ein bisschen Geplauder mit Uhura oder Scotty. Was ihn allerdings auch von seinem Plan abgelenkt hatte, Spock in die Messe zum Essen zu locken. Also musste er sich wohl einfach auf sein Gefühl verlassen. Seltsamerweise fühlte er eine leichte Nervosität, als er sich rechts neben Spock an die Konsole anlehnte. "Mister Spock. Soviel ich weiss, haben Sie jetzt auch Dienstschluss. Begleiten Sie mich doch in die Messe.“   Spock hatte sich bei diesem Vorschlag unwillkürlich versteift. Was wollte der Captain von ihm, wusste er nicht, dass er seine Mahlzeiten in seiner Kabine einnahm? „Captain ich verstehe nicht, warum ich Sie in die Messe begleiten sollte.“ Spock hatte sich bei seiner Antwort nicht einmal umgedreht, sondern fixierte weiterhin starr die Bildschirmanzeigen.   „Naja, ich wollte eigentlich ein wenig mit Ihnen reden und ich dachte, das wäre die ideale Gelegenheit, essen und reden miteinander zu verbinden.“   Auf der Brücke herrschte seit den ersten Worten Kirks eine beinahe gespenstische Stille. Noch nie hatte jemand den ersten Offizier gebeten, ihm beim Essen Gesellschaft zu leisten. Natürlich wollte sich niemand beim Lauschen erwischen lassen und so taten alle extrem beschäftigt. Doch das schien weder Kirk noch Spock aufzufallen.   Nun drehte sich Spock doch noch um und verflocht die Finger ineinander. „Captain, ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Vulkanier während der Nahrungsaufnahme schweigen.“   „Na gut, dann rede ich und Sie hören zu und reden dann nach der Nahrungsaufnahme.“ So schnell wollte Kirk nicht aufgeben, dieser letzte Satz von Spock war keine direkte Absage gewesen.   Diesem Argument wollte und konnte Spock nicht widersprechen, ohne unhöflich zu erscheinen. Ausserdem war er neugierig, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Geschlagen neigte er zustimmend den Kopf und erhob sich von seinem Stuhl und folgte Kirk zum Turbolift.   Als die beiden die Brücke verlassen hatten, drehte sich Scotty um und fragte in die Runde: „Kann mir mal einer sagen, was das eben war?“ „Naja, der Captain hat Spock gebeten, ihm beim Essen Gesellschaft zu leisten und der Commander hat angenommen“, erwiderte Uhura schliesslich nach einem Moment des Nachdenkens. Scotty wandte sich wieder seinen Anzeigen zu, nicht nur ihm war das Gespräch zwischen den beiden führenden Offizieren irgendwie unwirklich vorgekommen.     Schweigend gingen Kirk und Spock den Gang zur Messe entlang, schon im Turbolift hatten sie nicht geredet, da Kirk die Unsicherheit Spocks förmlich spüren konnte. Er wollte ihm Zeit geben, sich wieder zu fangen. Auch wenn es bedeuten sollte, dass sie bis nach dem Abendessen schweigen würden. Ob Spock wohl Schach spielte?   Als sich die Türen zur Messe mit einem leisen Zischen öffneten und die beiden die Messe betraten, verstummten fast alle Gespräche im Raum, um dann einem leisen Getuschel Platz zu machen. Kirk ignorierte es und ging zielstrebig zur Essensausgabe. Da er mal gehört hatte, dass Vulkanier kein Fleisch assen, entschied er sich für einen Gemüseauflauf und einen Orangensaft.   Spock war ihm zögernd mit einigen Schritten Abstand gefolgt und begutachtete nun selbst die Auswahl an verschiedenen Speisen. Schliesslich nahm er sich einen gemischten Salat und einen Tee.   Kirk hatte schon einen Tisch etwas abseits ausgemacht und steuerte mit Spock darauf zu. Noch immer wurden sie von den Blicken der Anwesenden verfolgt und Kirk spürte das wachsende Unbehagen des Mannes hinter sich. Als sie sich setzten, brach Kirk das anhaltende Schweigen. „Wie es aussieht, hat Pike wohl nie hier gegessen, sonst würden die Leute nicht so auf mein Auftauchen hier reagieren.“ Spock blickte ihn, bei den amüsierten Worten, verdutzt an. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Viel mehr hatte er erwartet, dass dem Menschen die Aufmerksamkeit und das Getuschel unangenehm wären.   Trotz der Aussage Kirks auf der Brücke, er wolle mit ihm reden, sprach dieser nicht mit ihm, während sie die Mahlzeit einnahmen. Was Spock als sehr angenehm empfand.   Als sie mit dem Essen fertig waren, wollte Spock das Wort ergreifen, „Capt...“ „Spock, spielen Sie eigentlich Schach?“ Kirk hatte sich dazu entschlossen, direkt vorzugehen. Was seinem Naturell auch am ehesten entsprach. Spock wurde von dieser direkten Frage so überrumpelt, dass er nur zur Bestätigung nickte. Nach einem kurzen, suchenden Blick hatte Kirk das Schachbrett in einer Ecke entdeckt und holte es kurzerhand an ihren Tisch. Nachdem sie das Schachbrett aufgebaut hatten, nahm Kirk zwei Figuren in die Hände, die er dann hinter seinem Rücken versteckte. Spock beobachtete diese Aktion fasziniert, mit seiner schon obligatorischen hochgezogenen Augenbraue. Schliesslich streckte Kirk beide Hände aus und sah Spock auffordernd an. Als dieser ihn nur fragend ansah und dann wieder auf seine Hände blickte, wurde ihm klar, dass er diese Geste wohl nicht kannte. „Sie müssen eine Hand mit einem Finger antippen, damit wir bestimmen können, welche Farbe Sie bekommen.“   „Ich soll Sie berühren?“ Der leicht geschockte Ausdruck in Spocks Gesicht sprach Bände.   „Es ist zwar ein irdischer Brauch unter Schachspielern, aber Sie können auch nur auf die Hand deuten, die Sie wählen.“   Die angespannten Gesichtszüge Spocks lockerten sich wieder etwas und er deutete schliesslich auf Kirks rechte Hand. Er hatte schwarz erwischt und Kirk drehte das Schachbrett herum, so dass die schwarzen Figuren auf Spocks Seite waren.   Sie spielten schweigend und Spock entspannte sich zusehends. Er hatte schon lange nicht mehr mit einer realen Person gespielt, sondern immer nur mit dem Computer. Kirk war zudem eine Herausforderung für ihn, da er sehr unlogisch spielte. Immer wieder musste Spock seine Taktik ändern, um nicht in eine Falle zu tappen.   Kirk machte das Spiel richtig Spass. Das letzte mal hatte er gegen einen Schachmeister gespielt und der hatte ihm einige Tricks verraten. Jetzt konnte er endlich mal ausprobieren, ob sie funktionierten. Nebenbei beobachtete er Spock und stellte erfreut fest, dass sich dieser sichtlich entspannte und das Spiel offenbar genoss. Vielleicht war dies ja der Weg, das Vertrauen dieses Mannes zu gewinnen.   Inzwischen hatten die Anderen im Raum das Interesse an ihnen verloren und widmeten sich wieder ihren eigenen Dingen. Nur einer blickte immer wieder zufrieden an ihren Tisch. Dr. Piper mochte den Vulkanier und hoffte, dass dieser in Captain Kirk endlich einen Freund finden würde.   Nach fünf Partien Schach streckte sich Kirk und blickte sich erstaunt um, sie waren ganz allein in der Messe. Hatten sie so lange gespielt? Spock, der Kirks verwunderten Blick bemerkte, klärte den Captain kurz auf. „Sir es ist eine Stunde nach Mitternacht. Die Gammaschicht hat erst in zwei Stunden die erste Pause.“ Verdutzt schaute Kirk auf das Brett. Er hatte gar nicht bemerkt, wie viel Zeit vergangen war. „Ich denke, dann werden wir jetzt wohl aufhören müssen. Was halten Sie davon, wenn wir uns morgen nach der Schicht wieder hier treffen?“   Überrascht stimmte Spock zu und begann das Schachbrett weg zu räumen. Kirk wartete an der Tür auf ihn und sie gingen gemeinsam zu ihren Quartieren. Bei Kirks Quartier angekommen, legt dieser spontan eine Hand auf Spocks Oberarm. „Also Mister Spock, schlafen Sie gut und bis morgen oder besser gesagt, bis heute morgen dann.“ Kirk hatte genau gespürt, wie der Vulkanier unter seiner Hand zusammen gezuckt war, hatte jedoch dem Impuls seine Hand wieder wegzuziehen widerstanden, als Spock nicht zurückwich und sich wieder entspannte. „Danke Captain. Ich wünsche Ihnen auch eine angenehme Nachtruhe.“   ****   In seinem Quartier lehnte sich Spock an die geschlossene Tür und atmete tief durch. Als Kirk seine Hand auf seinen Oberarm gelegt hatte, hatte er ein deutliches Kribbeln an der Stelle gespürt. Natürlich hatte er sich sofort abgeschirmt, aber dennoch hatte er die oberflächlichen Emotionen Kirks undeutlich wahrnehmen können. Was er jetzt brauchte, war eine Meditation und dann etwas Schlaf.   ****   Er hatte Spock berührt. Es war eine instinktive Bewegung gewesen und er hatte sie erst richtig realisiert, als er seine Hand schon auf dem Arm Spocks gehabt hatte und ein leichtes Kribbeln in seiner Hand spürte. Doch der Vulkanier hatte die Berührung erlaubt, war nicht zurückgewichen. Kirk hoffte, dass das ein gutes Zeichen war. Müde erhob er sich von seinem Bett, um ins Bad zu gehen. Morgen würden sie wieder Schach spielen und vielleicht auch etwas reden.   Von der Dusche noch leicht feucht, liess er sich ins Bett fallen und fiel schon bald in einen ruhigen Schlummer.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 6: ----------- ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 6     Spock hatte in dieser Nacht nicht mehr geschlafen, sondern die Meditation genutzt, seinen Körper zu regenerieren. Nachdem er kurz unter der Sonic-Dusche verweilt hatte, nahm er sich eine der Falaa Früchte, die er auf der Erde in einem Geschäft für vulkanische Delikatessen erworben hatte. Dazu trank er nur einen Kafi-Tee. Dieser Tee hatte die angenehme Eigenschaft, seinen, nach der Meditation noch herunter gesetzten, Metabolismus etwas zu beschleunigen.   So gestärkt, begab er sich auf den Weg zur Brücke, um kurz den Schiffsstatus zu kontrollieren und den Captain zu informieren, dass er die heutige Schicht in den Labors sein würde. Er hatte dem Captain zwar eine Nachricht auf dessen Computer geschickt, aber er kannte die Menschen inzwischen zu gut, um sich allein darauf zu verlassen. Mehr als einmal hatte ihn Captain Pike mündlich verwarnt, weil er nicht noch kurz auf der Brücke erschienen war, um seine Abwesenheit zu melden.   Überrascht blickte Kirk von dem Datapad auf, das er gerade zur Unterschrift durch las, als Spock die Brücke betrat. „Mister Spock, ich dachte, heute wären Sie unten in den Labors. Gibt es irgendein Problem?“ „Nein Sir. Es gibt kein Problem, ich wollte nur kurz den Status des Schiffes kontrollieren und meinen heutigen Aufenthaltsort noch einmal verbal bestätigen.“ „Na dann, das haben Sie ja jetzt getan. Vergessen Sie nur unsere Verabredung zum Schach nicht.“ Kirk blickte dem Vulkanier unauffällig nach, als er zu seiner Station ging. Dieser Mann strahlte eine natürliche, schon fast katzenhafte, Eleganz aus. Spock kontrollierte nur kurz die Anzeigen, die natürlich alle im Normbereich lagen und wandte sich wieder zum Turbolift. „Captain, ich bin dann ab jetzt in den Labors auf Deck 3 zu erreichen, wenn es irgendein Problem geben sollte. Natürlich vergesse ich ihren Vorschlag von gestern nicht.“   Kirk fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise erleichtert, als Spock die Verabredung noch mal auf seine Art bestätigte. Trotzdem fragte er sich, warum Spock extra auf die Brücke gekommen war, um den Schiffsstatus zu überprüfen und um ihn noch einmal über seinen heutigen Aufenthaltsort zu informieren. Schliesslich hatte er ihm ja eine Nachricht auf seinen Computer geschickt und den Status konnte er schliesslich genauso gut in den Labors oder in seinem Quartier abfragen.   ****   Spock liess gerade eine Simulation zur Effizienzsteigerung der Lebenserhaltung laufen, als ihm die Reaktion, die er vor 2,4 Stunden auf der Brücke bei Kirk beobachtet hatte, durch den Kopf schoss. Der Captain hatte überrascht gewirkt, als er seine heutige Abwesenheit von der Brücke verbal meldete. Genauso deutlich war für ihn allerdings auch die Erleichterung Kirks gewesen, als er ihre Verabredung zum Schach noch einmal verbal bestätigte. Spock konnte die Menschen, vor allem diesen speziellen, nicht verstehen. Einerseits war er überrascht, dass er seine Abwesenheit noch einmal bestätigte, andererseits war er aber auch erleichtert, als er eine Zusage noch mal wiederholte. Wie konnte es sein, dass ein und derselbe Vorgang zwei unterschiedliche Reaktionen auslöste? Das war nicht logisch.   'Spock, wer hat jemals behauptet, dass Menschen logisch seien', kamen ihm die Worte seiner Mutter in den Sinn. Damals hatte er sie gefragt, warum sie vor Freude und vor Trauer weinen könne, das wäre absolut unlogisch.   Mit einem akustischen Signal meldete der Computer das Ende der Simulation. Spock richtete sein Augenmerk wieder auf die Daten und nickte zufrieden. Wenn diese Ergebnisse auf die reale Situation, die auf dem Schiff herrschte, übertragen werden konnten, dann läge die Energieersparnis der Lebenserhaltung bei drei Prozent. Gewissenhaft überspielte Spock die Daten auf eine Speicherkarte, um sie dem Captain zur Ansicht auszuhändigen. Sein Zeitsinn teilte ihm mit, dass seine Schicht in 10,72 Minuten enden würde. Genug Zeit also, um die Speicherkarte dem Captain zu übergeben und nach Schichtende noch kurz zu meditieren, bevor er zu dem geplanten Schachspiel gehen würde. Vielleicht würde das ja etwas Klarheit in die widersprüchlichen Reaktionen seines Captains bringen. „Computer, Aufenthaltsort von Captain Kirk bestimmen.“ „Captain Kirk befindet sich in seinem Quartier“, meldete der Computer nach 2,1 Sekunden. Zu lange, fand Spock. Solange sie sich noch in einem bekannten Raumgebiet befanden, hatte er Zeit, sich um die Effizienzsteigerung des Schiffes zu kümmern. Eine kleine Subroutine würde die Rückmeldungen des Computers um eine Sekunde beschleunigen. Sobald es seine diversen Aufgaben zulassen würden, würde er sich darum kümmern.   Mit diesen Vorsätzen schaltete Spock den Computer aus und verliess das Labor, um zum Quartier des Captains zu gehen. Es war nur logisch, da die beiden Quartiere gleich nebeneinander lagen, die Speicherkarte dem Captain gleich persönlich auszuhändigen. Auf dem Weg zum Turbolift kam ihm Fähnrich Michaels entgegen. Respektvoll grüsste ihn der Fähnrich und Spock nickte zur Bestätigung zurück. Was er allerdings nicht sehen konnte, waren die hasserfüllten Blicke, die ihm Michaels zuwarf, als er an ihm vorbei war.   Genau zwei Minuten vor Schichtende erreichte Spock das Quartier des Captains und betätigte den Türmelder. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Kirk stand vor ihm. „Spock, was führt Sie hierher?“ Mit einer einladenden Geste bat ihn Kirk herein und deutete auf den Stuhl an seinem Schreibtisch.   „Captain, ich habe hier die Auswertung einer Simulation zur Effizienzsteigerung des Lebenserhaltungssystems. Wenn diese Werte auch in der realen Situation des Schiffes erreicht werden können, wird das System mit einer drei prozentigen Energieersparnis arbeiten.“   Kirk hatte sich in den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches gesetzt und nahm die Speicherkarte von Spock entgegen. „Das tönt sehr viel versprechend, Mister Spock. Ich werde mir die Daten gleich morgen früh ansehen.“ Abschätzend blickte Kirk Spock an und lehnte sich auf seinem Stuhl nach vorne. Er stützte sich mit beiden Armen auf der Tischplatte ab und versuchte in Spocks Mimik zu lesen. „Mister Spock, kann ich Sie etwas fragen?“   Erstaunt zog Spock eine Augenbraue hoch. „Natürlich Captain. Allerdings werde ich es mir vorbehalten, ob ich auf Ihre Frage antworten werde.“   „Nun gut. Warum sind Sie heute auf die Brücke gekommen, um den Schiffsstatus abzufragen und mir Ihre Abwesenheit mitzuteilen, nachdem Sie mir diese Tatsache schon an den Computer gesendet hatten?“   Kirk konnte den innerlichen Rückzug des Vulkaniers geradezu spüren, hatte er etwas falsches gesagt?   „Captain, es lag nicht in meiner Absicht, Sie irgendwie zu ... verwirren. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Menschen Informationen, die sie über das Computersystem erhalten, manchmal nicht wahrnehmen oder dass sie dazu neigen, diese zu vergessen.“   Kirk hatte sich bei dieser Antwort wieder in den Stuhl zurück gelehnt und dachte kurz nach. Er spürte, dass er jetzt nichts Falsches sagen durfte, wenn er den Mann vor sich nicht verletzen wollte. Sorgfältig legte er sich die Worte zurecht, bevor er sie aussprach. „Mister Spock, ich schätze Ihre Rücksichtnahme auf die menschliche Vergesslichkeit. Sie müssen allerdings nicht extra auf die Brücke kommen, um mir Ihre Pläne für den Ablauf Ihrer Schicht mitzuteilen, wenn Sie diese in den Labors verbringen. Eine Mitteilung per Mail oder verbal am Tag zuvor, reicht vollkommen aus und wenn ich es doch mal vergessen sollte, dann können Sie mich immer noch darauf hinweisen.“   „Wie Sie wünschen, Captain.“ So ganz traute Spock der Situation noch nicht, doch er entspannte sich wieder ein wenig.   Kirk hatte beruhigt mit angesehen, wie sich Spock wieder etwas entspannte. Nun erhob er sich langsam von seinem Stuhl, streckte sich und sah Spock wieder an. „Was halten Sie davon, wenn wir wieder gemeinsam zur Messe gehen?“ Auch wenn der Satz wie eine Frage formuliert war, konnte Spock die versteckte direkte Aufforderung darin heraushören.“ Nach kurzem Überlegen neigte er bestätigend den Kopf und erhob sich nun ebenfalls. Anders als Kirk hatte er jedoch nicht das Bedürfnis, sich zu strecken und ging zielstrebig zur Tür.   Anders als am Tag zuvor, verstummten die anwesenden Crewmitglieder nicht, als sie die Messe betraten. Sie wurden nur noch von deren Augen verfolgt, als sie zuerst zum Buffet und danach zu einem der etwas abgelegenen Tische gingen. Kirk respektierte wieder Spocks Wunsch, beim Essen zu schweigen und versuchte nicht, ein Gespräch zu beginnen. Was Spock sehr zu schätzen wusste.   Als sie mit ihrer Mahlzeit fertig waren, erhob sich Spock, um ihre Tabletts fort zu bringen und auch gleich das Schachbrett zu holen. Diesmal nahm auch er zwei Figuren in die Hände und versteckte die Figuren darin. Ohne nachzudenken tippte Kirk auf die linke Hand, was Spock seltsamerweise nicht störte. Normalerweise vermied er es, von anderen berührt zu werden, aber bei dem Captain störte es ihn seltsamerweise nicht. Im Gegenteil, er empfand es sogar als angenehm.   Diesmal hatte Kirk schwarz gezogen und sie mussten das Schachbrett nicht umdrehen. Nach zwei Partien waren sie wieder allein in der Messe.   „Spock. Ist es Ihnen unangenehm, wenn Sie berührt werden?“ Kirk konnte seine brennende Neugier nicht mehr zügeln und stellte die Frage auf gut Glück.“   „Captain, diese Frage ist sehr privat.“ Spock lehnte sich etwas zurück und schloss die Augen. Als Kirk schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete, sprach er jedoch weiter. „Vulkanier sind Berührungstelepathen. Wenn Sie mich also unvorbereitet berühren, dann kann es passieren, dass ich Ihre oberflächlichen Emotionen oder in diesem Moment deutlich gedachte Gedanken wahrnehme. Natürlich schirme ich mich ab, aber in seltenen Fällen, wenn ich abgelenkt oder geschwächt bin, kann es dennoch passieren.“ Spock hatte Kirk während dieser Erklärung nicht angesehen, sondern ein Bild an der Wand fixiert, das schräg hinter Kirk hing. Vorsichtig wandte er sich jetzt wieder zu Kirk und fand nicht den erwarteten Ärger oder einen abweisenden Blick. Aus seinen Augen sprach ein Verstehen, was Spock nicht erwartet hatte.   Schliesslich brach Kirk das entstandene Schweigen. „Ich verstehe. Dann werde ich in Zukunft darauf achten, Sie nicht mehr unbedacht zu berühren, wenn es Ihnen solche Umstände bereitet.“ Kirks Blick wirkte irgendwie betrübt, so dass Spock einen spontanen Entschluss fasste.   „Captain, wenn es Ihnen nichts ausmacht, wenn ich Ihre Emotionen oder Gedanken auffangen könnte, gebe ich Ihnen hiermit die Erlaubnis zu Ihren unwillkürlichen Berührungen. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Gesten zu Ihrer Rasse und Sprache gehören.“   Kirk blickte Spock erstaunt an an. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Danke, Mister Spock. Ich weiss sowieso nicht, ob es mir immer gelungen wäre, daran zu denken. Sie haben im Gegenzug die Erlaubnis, meine oberflächlichen Gedanken und Gefühle aufzufangen, wenn ich Sie mal unvorbereitet erwischen sollte.“   Kirk konnte sich ein schelmisches Lächeln nicht mehr verkneifen. So ein verrücktes Gespräch hatte er vermutlich noch nie geführt. Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern.   Nach einer weiteren Partie Schach und mit einem Blick auf das müde Gesicht seines Captains schlug Spock schliesslich vor, die nächste Partie auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.   Wie auch am Abend zuvor, gingen sie gemeinsam zu ihren Quartieren.   Kaum war Spock in seinem Quartier angekommen, zog er sich seine Meditationsrobe an und kniete sich in seiner Meditationsnische auf den dort liegenden Stein. Langsam durchschritt er die verschiedenen Ebenen um auf seine bevorzugte Meditationsstufe zu gelangen. Während er dort verweilte und in die Wüste von Shikar blickte, kam eine leuchtende Gestalt auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Nie sprach diese Gestalt ein Wort, sie war einfach nur da und gab Spock ein Gefühl von Geborgenheit und Nähe. Was Spock sonst nicht kannte. Nur hier, von dieser Gestalt, wurde er als das anerkannt, was er wirklich war. Nur diese Gestalt akzeptierte ihn ohne Vorbehalt. Plötzlich manifestierte sich in seinen Gedanken ein Satz. 'Du bist nicht allein. Vertraue.'     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 7: ----------- Hallo zusammen,   ich wünsche den wenigen Lesern viel Spass mit dem neuen Kapitel.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 7       Der Tag hatte eigentlich ganz normal begonnen. Die Crew gewöhnte sich langsam an Kirks lockeren Kommandoton und stand nicht mehr sofort stramm, wenn er die Brücke oder eine der diversen Abteilungen des Schiffes aufsuchte.   Kirk schaute gerade gedankenverloren zu Spock hinüber, als Uhura plötzlich einen Notruf auffing. „Captain. Ich empfange einen Notruf eines kystranischen Schiffes. Sie melden, dass sie die Eindämmung ihres Warpkerns verloren hatten und ihn deswegen deaktivieren mussten. Sie haben dadurch nur noch für etwa 2 Stunden Energie zur Verfügung.“   „Verstanden. Mister Spock, wie weit sind wir von dem Schiff entfernt?“   „Mit maximalem Warp sind es 2,3 Stunden Sir. Ihr Sauerstoff wird nicht viel länger reichen.“   „Das wird verdammt knapp. Chekov, Kurs auf das Schiff nehmen. Maximum Warp.“   „Aye Sir. Kurs gesetzt. Warp 8.“   Kirk begann zu überlegen, was er über die Kystrani wusste. Ausser, dass sie vom Planeten Kystran stammten. Als ihm partout nichts weiter einfiel, wandte er sich mit einem fragenden Blick zu Spock um. Der seine Frage wohl schon erahnt haben musste.   „Captain, die Kystrani stammen vom Planeten Kystran, der 7,85 Lichtjahre, von der jetzigen Position der Enterprise entfernt, im System Velkar liegt. Obwohl ihr System an das Föderationsgebiet grenzt, halten sie sich, was ihre Kultur oder technologischen Stand betrifft, bedeckt. Bis jetzt ist noch niemand einem Kystrani persönlich begegnet. Kein Schiff der Föderation war je in ihrem System. Die einzigen Kontakte fanden über Subraumkommunikation statt.“   „Verstehe. Also werden wir die Ersten sein, die in direkten Kontakt mit diesem Volk treten werden. Na dann, lassen wir uns eben überraschen.“   ****   Langsam näherte sich die Enterprise dem kystranischen Schiff, das antriebslos im All trieb. Es war ein elegantes kleines Schiff. Leicht keilförmig und mit einer silbernen glänzenden Oberfläche, die sich vollkommen nahtlos um das Schiff legte. „Captain, ich registriere vier Lebenszeichen auf dem Schiff“, meldete Spock das Ergebnis des ersten Scans.“   „Verstanden, Mister Spock.“ Kirk wandte sich nun an seine Kommunikationsoffizierin. „Uhura, senden Sie auf allen Kanälen, dass wir ihren Notruf erhalten haben und unsere Hilfe anbieten.“   „Verstanden Captain.“ Geschäftig betätigte sie ein paar Knöpfe und hörte konzentriert auf mögliche Antworten. „Captain, ich habe hier ein Signal vom kystranischen Schiff. Nur Audio.“   „Na dann lassen Sie mal hören, was diese Leute zu sagen haben.“   Uhura nickte kurz bestätigend und legte das Signal auf den Lautsprecher. „Enterprise, hier spricht Captain Kamai vom kystranischen Raumschiff Sigal.“   „Captain Kamai, hier spricht Captain Kirk. Wenn Sie und die anderen Personen bereit sind, werden wir Sie auf die Enterprise beamen. Hier können wir dann das weitere Vorgehen in Ruhe besprechen.“   Kurz war auf der anderen Seite der Leitung nichts zu hören, schliesslich meldete sich Captain Kamai wieder. „Verstanden Captain Kirk. Wir sind bereit, auf Ihr Schiff zu beamen.“   „Transporterraum, erfassen Sie die vier Lebenszeichen auf dem Schiff und beamen Sie sie rüber. Ich werde gleich unten erscheinen.“   Kirk erhob sich und blickte zu Spock. „Mister Spock begleiten sie mich bitte in den Transporterraum.“ „Natürlich, Captain.“ Spock neigte leicht den Kopf, was die vulkanische Art der Zustimmung darstellte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Im Turbolift wandte sich Kirk noch kurz an seinen ersten Offizier. „Mister Spock, was glauben Sie, wie diese Kystrani so sind?“   „Captain. Da ich nicht über mehr Informationen verfüge, als die bereits genannten, ist es mir nicht möglich, Ihre Frage adäquat zu beantworten.“ Kirk musste sich zusammenreissen, um nicht mit den Augen zu rollen.“Na, dann spekulieren Sie.“ „Captain, ich bin Vulkanier und Vulkanier spekulieren nicht, da dies absolut unlogisch ist.“   Der Blick, den ihm Spock bei dieser Antwort zuwarf, war leicht missbilligend. Doch lag da nicht auch ein Lachen in den Augen? Er war sich nicht ganz sicher, aber er hatte das Gefühl, als würde sich der, ach so logische, Vulkanier amüsieren. Diesen speziellen Glanz hatte Kirk schon bei ihren letzten beiden Schachabenden in diesen dunklen Augen gesehen. Mit einem Lächeln blickte Kirk zur Turbolifttür, die sich in dem Moment öffnete.   Kurz darauf erreichten sie den Transporterraum. Als sich die Tür mit einem leisen Zischen vor ihnen öffnete, konnten sie einen ersten Blick auf die Kystrani werfen. Mit einem freundlich, neutralen Gesichtsausdruck betrat Kirk den Transporterraum und wandte sich an ihre Gäste.   „Willkommen auf der Enterprise, ich bin Captain Kirk und das ist mein erster Offizier, Commander Spock.“ Unauffällig musterte er die Fremden. Die vier Männer waren alle etwa ein Meter 90 gross und und kräftig gebaut, Die hellbraunen, schulterlangen Haare wurden mit einem schmalen Stirnband zusammen gehalten. Die goldenen Augen blickten ihn misstrauisch und neugierig an. Wäre Kirk eine Frau gewesen, hätte er diese Typen sicher als sexy bezeichnet.   „Captain Kirk, wir grüssen Sie. Ich bin Captain Kamai. Dies sind mein erster Offizier Challen, mein Navigator Chiran und mein Antriebstechniker Karan. Wir danken Ihnen für Ihre Gastfreundlichkeit und die schnelle Hilfe.“ Kamai musterte erst Kirk und dann Spock und hob anerkennend eine Augenbraue.   Auf den ersten Blick wirkten die Leute freundlich, aber Kirk hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Irgendwas stimmte nicht.   „Das ist doch selbstverständlich. Wenn Sie mir jetzt zur Krankenstation folgen würden? Doktor Piper wird Sie dort vorschriftsmässig untersuchen und danach können wir alles weiter besprechen.“   Spock, der nichts gesagt hatte, blieb im Transporterraum zurück, als der Captain und die Kystrani den Raum verliessen. Gründlich kontrollierte er die Daten des Transporters und kopierte sie in sein Terminal. Er hatte ganz deutlich telepathische Wellen empfangen, was darauf hindeutete, dass diese Männer nicht nur Telepathen waren, sondern auch auf diese Weise untereinander kommunizierten. Irgendetwas stimmte mit diesen Männern nicht.   Kirk hatte die Gruppe inzwischen zur Krankenstation begleitet und sie Doktor Piper anvertraut. Während dieser den Captain Kamai untersuchte, scannte Challen die Crew mit seinen Fähigkeiten. Bei Fähnrich Michaels Scan stutzte er kurz und nickte dann dem Captain unauffällig zu.   'Sir, ich habe einen passenden Ersatz für den Vulkanier gefunden. Dieser Mensch namens Michaels hasst diesen Vulkanier abgrundtief. Ausserdem ist er sehr leicht beeinflussbar, so dass wir ihm ohne Probleme das Wissen, welches für einen ersten Offizier notwendig ist, einpflanzen können.'   Kamai nickte zufrieden. Sie hatten nicht nur in Rekordzeit ein Schiff der Sternenflotte angelockt, sondern es befand sich auch tatsächlich noch ein geeignetes Individuum an Bord. Mit der primitiven Technologie und den simplen Gehirnen der Menschen würden sie auch keine Probleme haben.   'Gut, dann beginnen wir jetzt mit unserem Plan. Wenn ich mich nicht täusche, befindet sich der Vulkanier noch im Transporterraum. Chiran! Karan! Ihr wisst, was Ihr zu tun habt. Challen und ich werden uns um die Computer und die Menschen kümmern.'   Unauffällig verliessen Chiran und Karan die Krankenstation. Wann immer sie einem Menschen begegneten, betäubten sie ihn und liessen den Körper liegen.   Spock war gerade dabei, den Transporterraum zu verlassen, als er von hinten mit einem Phaser betäubt wurde. Ohne Mühe zogen ihn die angeblichen Kystrani auf die Beine und beamten sich mit einer implantierten Transportersteuerung auf ihr Schiff zurück.   Unterdessen hatte Kamai den Doktor mit einem telepathischen Befehl betäubt und konzentrierte sich nun auf den Rest der Crew. Nacheinander fielen alle in eine tiefe Ohnmacht. Inzwischen hatte sich Challen in den Computer der Enterprise gehackt und begann nun einen Virus einzugeben, der alle Daten über Commander Spock löschen würde. Nebenbei hatte er die Personalakte von Fähnrich Michaels geöffnet und änderte sie nun ab. Am Ende würde nichts mehr darauf hinweisen, dass jemals ein Vulkanier namens Spock auf diesem Schiff gedient hatte. Der erste Offizier hiess John Michaels und war seit 2 Jahren in dieser Position. Zufrieden mit seiner Arbeit wandte sich Challen nun an seinen Captain. Dieser hatte inzwischen damit begonnen, die Erinnerungen der Crew zu manipulieren. Mit einem Nicken bedeutete er Challen, dass dieser sich um diesen Michaels kümmern solle. Kurz darauf hatten sie ihre Aufgabe erledigt und beamten auch auf ihr Schiff zurück.   Sofort ging die Sigal auf Warp und liess die Enterprise zurück.   ****   Langsam erwachte Kirk aus seiner Ohnmacht und blickte sich leicht desorientiert in seiner Kabine um. Was war passiert? Das letzte, woran er sich erinnerte war, dass er in sein Quartier gegangen war, um sich um den leidigen Papierkram zu kümmern. Mit einem leichten Brummschädel ging er zur Kommstation. „Kirk an Brücke.“ „Sulu hier, Sir. Wir haben anscheinend ein kleines Wurmloch gestreift, das nur im Subraum existiert. Wir sind etwa 2,5 Stunden von unserer ursprünglichen Position entfernt. Schäden sind zum Glück keine vorhanden.“ „Gut, Mister Sulu informieren Sie den ersten Offizier, dass er in mein Quartier kommen soll und Chekov soll das Schiff wieder auf den alten Kurs zurückbringen. Kirk aus.“   Kirk setzte sich mit einem leisen Stöhnen an seinen Schreibtisch. Kurz darauf erschien Michaels. Sie besprachen ihr weiteres Vorgehen und was genau geschehen war.   Während der ganzen Zeit hatte Kirk das Gefühl, als würde etwas nicht stimmen. Als wäre es vollkommen falsch, dass er hier mit Michaels als seinem ersten Offizier sprach. Innerlich schüttelte er über sich selber den Kopf und schalt sich einen Dummkopf, aber das Gefühl blieb.   Als Michaels gegangen war, lehnte sich Kirk in seinem Stuhl zurück und atmete tief durch. Sein erstes Kommando fing ja gut an. Noch immer glaubte er, dass etwas nicht stimmte, aber er konnte sich einfach nicht zusammenreimen, was es war. Leicht durcheinander entschied er sich für eine heisse Dusche. Captain zu sein hatte auch seine Vorteile, wer an Bord hatte sonst noch eine Dusche für sich allein zur Verfügung.   Kirk betrat das Bad und blickte an die gegenüber liegende Wand. Die Tür, die sich dort befand, konnte er allerdings nicht sehen.   Nach der Dusche liess er sich erschöpft in sein Bett fallen und schlief sofort ein. Wie so oft erschien ihm sein dunkler Engel, nur diesmal war es anders als sonst. Kirk hatte das Gefühl, als wäre dieser weit weg und in Gefahr.   ****   Spock wachte langsam auf und musste feststellen, dass er gefesselt war. Kamai hatte anscheinend sein Erwachen bemerkt und drehte sich zu ihm um. „Na, aufgewacht Vulkanier. Bevor du fragst, du befindest dich auf der Sigal und wir sind auf dem Weg nach Karmaria. Deine Freunde wirst du nicht mehr wieder sehen und sie werden auch nicht nach dir suchen, da sie sich nicht an dich erinnern. Du gehörst jetzt uns und wirst Prinz Vikirnoff übergeben, sobald wir den Planeten erreichen.“   Der kalte Blick Kamais liess Spock innerlich erschauern. Insgeheim fragte er sich, welche Freunde Kamai wohl gemeint haben könnte. Er hatte keine Freunde auf dem Schiff zurückgelassen. Obwohl der Captain hätte vielleicht irgendwann ein Freund werden können, wurde Spock plötzlich klar.   Noch immer benommen schloss er wieder die Augen und liess sich in den Schlaf treiben. Dort wartete der einzige Freund, den er hatte. Kaum hatte er diesen Gedanken gedacht, erschien schon die leuchtende Gestalt und gab ihm neuen Mut. 'Er wird dich finden. Vertraue. Du bist nicht allein.' Spock fragte sich, wer ihn finden sollte. Laut Kamai konnte sich ja niemand an ihn erinnern.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 8: ----------- Viel Spass mit dem neuen Kapitel.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 8     [LEFT]Das Wecksignal riss Kirk aus seinem unruhigen Schlaf. Murrend drehte er sich auf den Bauch und drückte sein Gesicht ins Kissen. Doch es nützte nichts. Er musste jetzt aufstehen. Langsam setzte er sich auf und rieb sich noch einmal verschlafen über die Augen.[/LEFT] [LEFT]Verdammt, James Tiberius Kirk, du bist der Captain und wirst dich jetzt zusammenreissen und aufstehen. Mit einem letzten, sehnsüchtigen Blick auf sein Kissen, stand er auf und ging ins Bad. Als er die gegenüberliegende Wand erblickte, hatte er kurz das Gefühl, dass dort eigentlich eine Tür sein müsste. Dieses Gefühl abschüttelnd, drehte er sich zum Spiegel und schaute in ein verschlafenes Gesicht.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kurz darauf verliess er sein Quartier und blickte aus einem Impuls heraus an die Wand, die links von seiner Tür lag. Wieder beschlich ihn dieses seltsame Gefühl, dass dort etwas fehlte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Captain. Ist alles in Ordnung?“ Aus seinen Gedanken gerissen, blickte Kirk seinen ersten Offizier zuerst verständnislos an, bis die Frage endlich sein Gehirn erreichte. „Ja natürlich ist alles in Ordnung, Commander Michaels. Ich war nur gerade in Gedanken.“[/LEFT] [LEFT]Mit einem letzten Blick auf die Wand, drehte sich Kirk um und begab sich auf den Weg zur Messe.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Michaels blieb noch einen Moment dort stehen und starrte mit einem hasserfüllten Blick auf die Tür von Spocks Quartier. Im Gegensatz zu allen Anderen auf dem Schiff, konnte er sich an den eigentlichen Commander erinnern. Doch er würde sich hüten, irgendjemandem etwas zu erzählen. Endlich war der verhasste, arrogante Vulkanier verschwunden und er hatte endlich den ihm zustehenden Rang des ersten Offiziers. Alles, was er tun musste, war brav seine neuen Aufgaben zu erledigen und den Mund zu halten. Kurz sah er sich im Gang um und salutierte dann spöttisch vor der Tür.[/LEFT] [LEFT]Jetzt musste er nur noch das Vertrauen des Captains gewinnen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]****[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kirk sass in seinem Kommandostuhl und unterzeichnete wieder einmal einen dieser anscheinend endlosen Berichte. Zwischendurch wanderte sein Blick immer wieder zur unbemannten Wissenschaftsstation. Kurz hatte er geglaubt, dort stünde ein schlanker Mann mit schwarzen Haaren und spitzen Ohren, doch als er sich umdrehte, war dort niemand.[/LEFT] [LEFT]Was war nur mit ihm los? Er wünschte, McCoy wäre schon an Bord. Doch bis zur Sternbasis 7 dauerte es noch 2 Tage. Doktor Piper war zwar ein fähiger Arzt, doch er wusste nicht, ob er mit ihm über seine seltsamen Empfindungen reden konnte, ohne dass gleich das Oberkommando informiert werden würde.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mit einem leisen Seufzen lehnte sich Kirk wieder in den Stuhl zurück. Uhura, die den Captain und sein Verhalten beobachtet hatte, wandte sich nun an ihn. „Captain. Soll ich den Commander rufen, damit er seine Station besetzt?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mit einem charmanten Lächeln drehte sich Kirk zu ihr um. „Nein Uhura, das ist nicht nötig. Wir befinden uns ja im bekanntem Raum. Im Notfall kann ja immer noch Chekov kurz einspringen. Lassen Sie den Commander nur in seinen Labors.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Scotty, der gerade den Turbolift verlassen hatte, bekam gerade noch Kirks Antwort mit. Ihm war aufgefallen, dass der Captain alle mit Namen ansprach, nur Michaels nannte er konsequent Commander.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Scotty hoffte nur, dass sich die beiden kommandierenden Offiziere irgendwie zusammen raufen konnten. Sonst würde das eine sehr lange Fünf-Jahres-Mission werden.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Endlich war es Zeit für die Mittagspause. Kirk informierte noch kurz den Commander, dass er nach dem Mittagessen in seinem Quartier zu erreichen wäre.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]In der Messe setzte sich Kirk an einen etwas abseits stehenden Tisch. Während er ass, liess er seinen Blick durch die Messe schweifen und sah zwei Crewmitglieder beim Schach. Vor seinem inneren Auge tauchte plötzlich ein Bild von ihm und einem Vulkanier auf, wie sie sich beim Schachspiel gegenüber sassen. So plötzlich, wie das Bild aufgetaucht war, verschwand es auch wieder. Kirk schloss kurz die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Was war heute nur mit ihm los?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]****[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mit einem schmerzverzerrten Gesicht erhob sich Kirk von seinem Schreibtisch und rieb sich das Kreuz. Er hatte ja gewusst, dass der Posten als Captain mit viel Papierkram zusammenhing, dass es aber so viel sein würde, hätte er nicht gedacht. Nun lag nur noch eine Speicherkarte auf seinem Schreibtisch und die würde er sich auf dem Tablett-PC in seinem Bett ansehen. So ein wissenschaftlicher Bericht wäre zum einschlafen sicher bestens geeignet. Kurz durchzuckte Kirk das schlechte Gewissen. Schliesslich steckte sicher viel Arbeit hinter diesem Bericht, aber sie waren eben auch meistens total langweilig und wirkten auf ihn in der Regel einschläfernd.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Da er keine Lust hatte, in der Messe zu essen, replizierte sich Kirk nur eine Gemüsesuppe und etwas Brot.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nach dem Essen legte sich Kirk entspannt auf das Bett und schob die Speicherkarte in den Tablett-PC und begann zu lesen. Der Bericht handelte von einer Simulation zur Effizienzsteigerung der Lebenserhaltung. Kirk verdrehte die Augen, vermutlich würde er wieder vor lauter Fachchinesisch kein Wort verstehen können. Mit einem gequälten Seufzen öffnete er die erste Seite und wurde angenehm überrascht. Der Bericht war deutlich und klar verständlich verfasst. Nirgends waren überflüssige Fachausdrücke vorhanden und wenn doch, dann folgte meistens eine kurze Erklärung.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Neugierig auf den Verfasser scrollte Kirk zum Schluss und schaute verwirrt auf den Namen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]'Commander Spock'[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Wer zum Teufel war dieser Spock? „Computer. Aufenthaltsort von Commander Spock feststellen.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Es befindet sich zur Zeit kein Commander Spock auf dem Schiff.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Diese Antwort verwirrte Kirk. Wie sollte dieser Spock das Schiff verlassen haben? Laut dem Erstellungsdatum war dieser Bericht vor zwei Tagen angefertigt worden und sie befanden sich im Weltraum. Die nächste Sternbasis würden sie erst übermorgen erreichen. „Computer. Personalakte von Commander Spock aufrufen und auf mein Terminal überspielen.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Es ist keine Akte von Commander Spock vorhanden.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Langsam nervte ihn diese Computerstimme, was sollte das jetzt schon wieder heissen? Wenn keine Akte vorhanden war, hiess das eigentlich, dass kein Crewmitglied mit diesem Namen und Rang existierte. Doch er hielt hier einen erstklassigen Bericht von eben diesem 'Commander Spock' in den Händen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Gereizt stand Kirk auf und setzte sich wieder vor seinen Computer. Diesmal gab er dem Computer manuell den Befehl, die Personalakte von Commander Spock aufzurufen. Kurz darauf starrte er ungläubig auf den Bildschirm. Es gab wirklich keinen Commander namens Spock auf seinem Schiff. Wieder schweifte sein Blick auf die Anzeige auf seinem Tablett-PC. Dort stand klar und deutlich, Commander Spock![/LEFT] [LEFT]Was war hier los?![/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nach einigem Nachdenken aktivierte Kirk die Kommstation und rief Dr. Piper in sein Quartier. Laut seinen Informationen diente der Arzt schon seit 15 Jahren auf der Enterprise. Wenn einer etwas über einen Commander Spock wusste, dann er.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Zehn Minuten später ertönte das Türsignal und Piper betrat den Raum. „Captain Kirk. Was kann ich für Sie tun?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kirk deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Setzen Sie sich, Dr. Piper.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Neugierig setzte sich Piper und blickte den jungen Captain aufmerksam ins Gesicht. Kirk wirkte auf ihn verwirrt und leicht gestresst. Irgendetwas beschäftigte ihn anscheinend. Piper wollte gerade zu einer Frage ansetzten, als Kirk ihm zuvor kam.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Dr. Piper. Kennen Sie einen Commander Spock?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Erst wirkte Piper überrascht, dann nachdenklich.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Nein, Captain. Ein Spock ist mir nicht bekannt. Doch dieser Name klingt vulkanisch.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kirk liess sich enttäuscht in seinen Stuhl zurück sinken.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Captain. Dürfte ich erfahren, warum Sie mich nach diesem Mann fragen?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Naja, ich habe hier einen erstklassigen Bericht von einem Commander Spock, der vor zwei Tagen verfasst worden ist. Da mir der Name unbekannt ist, habe ich den Computer gefragt und der hat mir mitgeteilt, dass sich kein Spock an Bord befindet oder Mitglied dieser Crew ist.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nun liess sich Piper in den Stuhl zurückfallen und starrte den Captain ungläubig an. Ein Bericht von einem Mann, der nachweislich nicht existierte? Wie war das möglich?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Sir, könnte ich den Bericht mal sehen?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Natürlich.“ Kirk reichte ihm den Tablett-PC. Während Piper den Bericht überflog, hing Kirk seinen Gedanken nach. Er hatte schon den ganzen Tag das Gefühl, dass er etwas wichtiges vergessen hatte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Tja, Captain. Dieser Bericht ist wirklich erstklassig. Was den Verfasser angeht, diesen Spock kenne ich nicht und wenn der Computer sagt, dass es keinen Spock gibt, wird hier wohl jemand mit einem Pseudonym unterzeichnet haben. Machen Sie sich keine Gedanken, der oder die betreffende Person wird sich bestimmt irgendwann melden.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Piper gab ihm den Tablett-PC zurück und erhob sich. Er hatte noch viel zu erledigen und wollte so schnell wie möglich zur Krankenstation zurück.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kirk nickte dem Arzt zu. „Das wird es wohl sein. Nun, ich will Sie nicht länger von Ihren Pflichten abhalten. Machen Sie nur nicht mehr zu lange.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Das werde ich nicht Captain. Sie legen sich am besten auch bald hin. Sie wirken müde.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Das werde ich auch tun, sobald ich eine heisse Dusche genommen habe. Schönen Abend noch.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Kirk begleitete Piper noch zur Tür. Als diese sich hinter dem Arzt schloss, holte Kirk kurz tief Luft. Er glaubte nicht, dass jemand mit einem falschen Namen unterzeichnet hatte. Er würde dem Arzt jedoch nichts von seinem Verdacht erzählen, dass auf dem Schiff etwas nicht mit rechten Dingen zuging.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]****[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Als Kirk das Badezimmer betrat, glaubte er einen Moment an der anderen Wand eine Tür zu sehen. Er schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, war da nur die Wand. Misstrauisch geworden, fuhr er mit der Hand darüber. Doch er fühlte nur das kalte Metall. Da war nichts, oder doch? Kirk wusste nicht mehr, was er glauben sollte.[/LEFT] [LEFT]Jetzt erst einmal schön duschen und dann eine Nacht drüber schlafen. Morgen würde hoffentlich alles anders aussehen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]****[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Müde schloss Kirk die Augen und fiel in einen tiefen Schlummer. Plötzlich hörte er, wie er gerufen wurde. Langsam drehte er sich um und erblickte seinen dunklen Engel. Wieder ertönte die Stimme. 'Du darfst ihn nicht vergessen!' Schweissgebadet wachte Kirk auf und setzte sich auf. Er starrte in die Dunkelheit. „Wen darf ich nicht vergessen?“ Natürlich erhielt er keine Antwort.[/LEFT]     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Über ein kleines Feedback würde ich mich freuen.   Eure mrs_ianto Kapitel 9: ----------- Hallo,   hier das neue Kapitel für euch.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 9     Spock spürte, wie sein Geist aus dem angenehmen Schwebezustand des Schlafes in die Realität driftete. Er lag noch einen Moment mit geschlossenen Augen da und prüfte mit seinen anderen Sinnen die Umgebung. Deutlich nahm er die telepathischen Wellen war, die von den vier Karmarianern ausgingen. Vorsichtig bewegte er seine, auf den Rücken gefesselten, Hände und musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass die Fesseln sehr effektiv angebracht und stabil waren.   Sein Erwachen war jedoch nicht unbemerkt geblieben. „Vulkanier, wir wissen, dass du erwacht bist. Gegen die Fesseln wirst du auch nicht ankommen, also spare deine Kräfte für unseren Prinzen Vikirnoff, du wirst sie brauchen.“   Mit einem innerlichen Seufzen öffnete Spock seine Augen und blickte geradewegs in die kalten Augen des Karmarianers. Challen, wenn er sich richtig erinnerte. „Du hast einen starken Geist. Das wird ihm sicher gefallen.“ Ein bösartiges Funkeln trat in den Blick des Karmarianers und Spock wusste, dass dieser auch schon zuvor mit ihm gesprochen hatte.   "Meine Leute werden mich suchen. Auch wenn ihr die Erinnerungen der Crew und die Daten über meine Person im Schiffscomputer gelöscht habt. Die Daten in der zentralen Datenbank im Föderationshauptquartier konntet ihr nicht manipulieren." Spock gelang es nur mit Mühe, gelassen diese Fakten zu erwähnen. War es doch die einzige Hoffnung, die er im Moment hatte.   "Da muss ich dich leider enttäuschen, Vulkanier. Es stimmt, im Moment bist du nur auf dem Schiff gelöscht. Sobald die Enterprise allerdings die Sternenbasis erreicht, wird unser gemeinsamer Freund Michaels einen schönen kleinen Virus in das System einschleusen, der alle deine Daten löschen wird. Gleichzeitig wird auch seine Akte manipuliert, so dass er dann ganz offiziell der Erste Offizier der Enterprise sein wird. Du siehst, wir haben an jedes Detail gedacht." Mit einem letzten triumphierenden Blick wandte sich Challen wieder seinen Kontrollen zu.   Spocks Zuversicht war bei diesen Worten beinahe komplett verschwunden. Zwar existierte seine Akte noch in Papierform, doch würde niemand diese kontrollieren, wenn es keinen logischen Anlass geben würde. Diese Form der Datenablage existierte nur noch aus nostalgischen Gründen und wurde nur bei einem kompletten Systemabsturz genutzt, um verlorene Daten wieder zu aktualisieren, was noch nie vorgekommen war. Wenn dieser Virus und seine Funktion nicht entdeckt werden würde, dann würde auch niemand in die Katakomben gehen, um nach seiner Akte zu suchen.   Spock schloss wieder die Augen und berechnete die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschehen würde. Sie lag bei 0,0000023 Prozent, war also praktisch nicht vorhanden. Jetzt noch an der Emotion Hoffnung festzuhalten war also unlogisch. Der einzige logische Weg war es demnach, seine Vitalfunktionen bis zum absoluten Stillstand herunterzufahren und so sein Leben zu beenden. Langsam liess er sich in eine tiefe Trance fallen.   Sein Herzschlag und seine Atmung begannen sich rapide zu verlangsamen, kurz vor dem letzten Schritt in in die Dunkelheit, erblickte er eine leuchtende Gestalt, die auf ihn zu rannte. Undeutlich hörte er eine Stimme, verstand jedoch nicht, was sie sagte. Unschlüssig blieb er stehen und wartete auf die Gestalt. 'Hör auf! Du darfst das nicht tun! Er wird dich finden, glaube daran!' Inzwischen stand die leuchtende Gestalt vor ihm und er konnte undeutliche Gesichtszüge ausmachen. Langsam hob die Gestalt einen Arm und eine leuchtende Hand legte sich angenehm warm auf seinen Oberarm. Das erste Mal, seit ihn diese leuchtende Gestalt begleitete, wurde er von ihr berührt.   Dort, wo die Hand, spürte er ein angenehmes Kribbeln. Dieses Kribbeln kam ihm vage vertraut vor. Doch er konnte es im Moment nicht einordnen. 'Vertraue Spock, du bist nicht allein. Er wird dich finden, wenn du ihm nur genügend Zeit gibst. Er hat dich nicht vergessen.' Die Stimme wirkte beruhigend und gab Spock neuen Mut. Er würde kämpfen und durchhalten. Er wusste nicht, von wem die Gestalt sprach, doch er wollte ihr glauben.   Langsam steigerte Spock seine Vitalfunktionen wieder. Blieb jedoch noch in einer leichten Trance, um seine mentalen Schilde zu stärken. Er würde sie sicher benötigen.   Nach 5, 7 Stunden spürte er, wie das Schiff seine Geschwindigkeit verlangsamte und schliesslich unter Warp ging. Ein guter Zeitpunkt, die Trance zu beenden und sich wieder seiner Lage zu stellen.   Kurz darauf wurde er auf die Beine gerissen. „So Vulkanier. Genug geschlafen, jetzt wird es Zeit, dass du deinen neuen Herrn kennen lernst.“ Der feste Griff um seinen Arm verstärkte sich noch weiter und Spock musste feststellen, dass dieser Karmarianer um einiges stärker als er selbst war.   „Genug Chiran! Wir sollen ihn unverletzt abliefern!“ Der deutliche Befehl Kamais bewirkte, dass sich der inzwischen schmerzhafte Griff lockerte. Spock blockte den Schmerz augenblicklich ab. Er durfte sich jetzt keine Schwäche leisten. Er musste funktionieren.   Im Heck des Schiffes öffnete sich eine Luke.   Offensichtlich waren sie auf dem Planeten gelandet. Das Schiff war also atmosphärentauglich. Analysierte Spock innerhalb einer Sekunde und speicherte dieses Wissen ab. Vielleicht war es ihm ja von Nutzen.   Als die Gruppe das Schiff verliess, ging Kamai voran. Spock wurde von Challen und Chiran flankiert und Karan bildete die Nachhut.   Spock stellte erstaunt fest, dass es Nacht war. Trotzdem war der Platz belebt und sie wurden mit neugierigen Blicken verfolgt. Er konnte deutlich die mentalen Wellen spüren, die an seine Schilde prallten. Mehr als eine Person versuchte in seine Gedanken einzudringen. Doch Spock gelang es, diese Angriffe abzuwehren.   Sie näherten sich einer grossen offenen Tür. Als sie durch diese Tür traten, konnte Spock einen grossen Raum erkennen, an dessen Stirnseite ein einzelner Mann sass. Auch dieser Karmarianer hatte die typischen hellbraunen Haare, doch seine Augen waren tiefschwarz.   Als sie direkt vor ihm standen, deuteten seine Entführer eine leichte Verbeugung an. Dies musste also Prinz Vikirnoff sein. „Kamai. Es ist mir eine Freude, dich zu sehen. Was hast du mir denn da mitgebracht?“   „Mein Prinz. Wie Ihr befohlen habt, haben wir nach einem Individuum mit telepathischen Fähigkeiten gesucht. Ausserdem besitzt dieser Vulkanier ausgezeichnete Computerkenntnisse sowie die Fähigkeit, sich mit diversen Selbstverteidigungsmassnahmen zu schützen. Zudem ist er in der Lage, seinen Körper mit Hilfe einer Trance zu heilen, seine Vitalfunktionen zu steuern, sowie Schmerzen und körperliche Beeinträchtigungen beinahe vollständig auszublenden.“   Spock hatte dieser detaillierten Aufzählung seiner Fähigkeiten äusserlich gelassen zugehört. Auch wenn er mehr als erstaunt über das Wissen Kamais war. Obwohl, wenn sie seine Existenz auslöschen konnten, war es für sie sicher ein Leichtes, auch an dieses Wissen zu gelangen.   „Es freut mich, das zu hören. Ich gehe mal davon aus, dass du sein Verschwinden angemessen vertuscht hast.“ Es war keine Frage gewesen, aber Kamai nickte trotzdem bestätigend.   „Gut. Da dies allerdings ein Vulkanier ist, werden wir seinen Willen nicht auf die übliche Art und Weise kontrollieren können. Es wird mir aber ein Vergnügen sein, ihn zu brechen.“ Bei diesen Worten begann Vikirnoff voller Vorfreude diabolisch zu lächeln und trat dichter an Spock heran. Sofort spürte Spock den massiven telepathischen Angriff auf seine Schilde. Der Druck wurde schliesslich so stark, dass er in die Knie ging. Genauso abrupt endete der Angriff und hinterliess massive Kopfschmerzen, die Spock nur mit Mühe ausblenden konnte.   Vikirnoff trat schwer atmend einen Schritt zurück und blickte erstaunt auf den Vulkanier. Mit so einem starken Schild hatte er nicht gerechnet. Mit einem Blick befahl er einem anderen Karmarianer einen Becher zu holen. Er würde den Vulkanier kontrollieren, egal wie und wie lange es dauern würde.   Spock spürte, wie jemand die Hand in seinen Haaren vergrub. Brutal wurde sein Kopf nach hinten gezogen und ein Becher wurde an seine Lippen gehalten. „Trink!“   Eine metallisch schmeckende Flüssigkeit lief in seinen Mund. Als er sich weigerte zu schlucken, wurde ihm einfach die Nase zugehalten und der Unterkiefer brutal nach oben gedrückt. Wenn er nicht ersticken wollte, musste er die inzwischen leicht brennende Flüssigkeit schlucken. Sofort wurde er losgelassen und Spock sog gierig die Luft in seine Lungen.   „Sehr gut. Bringt ihn nun in seine Zelle. Ich werde mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit ihm befassen.“ Zwei andere Karmarianer zogen Spock, der immer noch am Boden kniete, hoch und dirigierten ihn zu einer Treppe die sich an der linken Wand befand. Mit inzwischen wackeligen Beinen stieg Spock die schmale Treppe hoch. Um seinen Verstand zu beschäftigen, zählte er die Stufen.   Endlich, nach 212 Stufen erreichten sie eine Tür. Die Wache rechts von ihm öffnete das altmodische Schloss und der Andere stiess ihn hinein. Da seine Hände noch immer auf dem Rücken gefesselt waren, konnte er sich nicht auf dem Tisch, der in der Mitte des kleinen Raumes stand abfangen und stiess schmerzhaft dagegen. Wortlos zog ihn die Wache zu einer Pritsche und legte ihm einen Ring um das linke Fussgelenk. Dann wurden endlich seine Hände losgebunden. Spock unterdrückte den Impuls, sich die Handgelenke zu reiben.   „Dieser Ring ist eine Fessel. Du kannst dich frei in dem Raum bewegen. Später auch ausserhalb. Solltest du allerdings zu fliehen versuchen, sendet er einen Impuls an dein Nervensystem, der dein Bein lähmen wird. Sollte das nicht ausreichen, wird das Signal verstärkt, so dass eine komplette Lähmung deiner Gliedmassen erfolgt. Natürlich ist dieser Effekt nicht dauerhaft.“ Der Karmarianer hatte sich schon zur Tür gewandt, als er sich noch einmal umdrehte. „Nahrung und Wasser gibt es jeweils nach Einbruch der Dunkelheit.“   Die Tür wurde geschlossen und Spock war allein. Was war das für ein Volk? Wenn er die Flugdauer berücksichtigte und eine Höchstgeschwindigkeit von Warp 8 annahm, dann war das einzige System in Reichweite das Velkar System. Doch der einzige bewohnbare Planet in diesem System war, laut der Föderationsdatenbank, Kystran. Doch diese Leute nannten ihre Heimatwelt Karmaria. Er brauchte dringend mehr Daten, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.   Plötzlich hörte Spock eine Stimme in seinem Kopf. 'Vulkanier, du wirst mir gehorchen. Dein Leben liegt in meiner Hand. Du wirst mir gehorchen!' „Nein!“ Spock sprach bewusst laut und verstärkte seine geschwächten Schilde wieder. Seit dem Angriff Vikirnoffs hatte er starke Kopfschmerzen, die sich jetzt noch verstärkten. Mit aller Kraft drängte er sie wieder an den Rand seiner Wahrnehmung.   Eine weitere Frage drängte sich auf. Was war das für eine Flüssigkeit gewesen, die er trinken musste. Noch immer hatte er den leicht metallischen Geschmack auf der Zunge und in seinem Magen spürte er ein leichtes Brennen. Im Moment konnte er ansonsten keine anderen Zeichen einer Wirkung ausmachen.   Noch immer hörte er, wie von fern die Stimme, die seinen Gehorsam forderte.   Spock sass immer noch auf der Pritsche und sah aus dem einzigen Fenster in diesem Raum. Er konnte sehen, wie langsam die Sonne aufging und je heller es wurde, desto leiser wurde die Stimme in seinen Gedanken. Er würde nicht aufgeben, sondern kämpfen und seinen freien Willen verteidigen. Seinen Körper würden sie vielleicht brechen können, aber nicht seinen Geist.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 10: ------------ Hallo,   nur eine kurze Info, mit diesem Kapitel ist die Hälfte der Geschichte online.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 10   Als Kirk am Morgen aufwachte, fühlte er sich wie gerädert. Dieser seltsame Traum und das Rätsel um diesen ominösen Spock hatten ihn die halbe Nacht wach gehalten.   Verschlafen ging er ins Bad und machte sich für den Tag fertig. Morgen früh würden sie Sternbasis 7 erreichen. Dort wartete schon Bones auf ihn und seinen neuen Posten. Kirk nahm sich vor, von dort auf die zentrale Datenbank der Föderation zuzugreifen, um die Akte von diesem Commander Spock aufzurufen.   Mit einem letzten Blick auf seinen Schreibtisch wollte er sein Quartier verlassen, drehte aber nochmals um und nahm die Speicherkarte mit dem Bericht aus dem Tablett-PC. Da er nicht wusste, ob die Karte in seinem Quartier sicher wäre, steckte er sie kurzerhand ein und ging dann zur Messe. Was er jetzt brauchte, war eine Tasse starken Kaffee, mindestens.   Michaels stand auf dem Gang und beobachtete Kirks Quartier. Als Kirk endlich aus der Tür kam und in Richtung Messe ging, versteckte er sich schnell. Mit einem kurzen Blick versicherte sich Michaels, dass die Luft rein war und betrat schnell das Quartier des Captains. Im ersten Moment blieb er unschlüssig im Raum stehen. Wonach sollte er suchen? Gestern Abend hatte ihm der Computer die wiederholte Anfrage nach Spock gemeldet. Ein genaueres Nachforschen hatte schliesslich ergeben, dass es Kirk war, der sich nach Spock erkundigt hatte.   Michaels überlegte kurz, was dem Virus der Kystrani entgangen sein könnte, als sein Blick auf Kirks Schreibtisch fiel. Natürlich, die Speicherkarten oder der Tablett-PC. Wenn Kirk eine der Karten nicht mit dem Computer sondern mit dem Tablett-PC angesehen hatte, dann war es möglich, dass noch ein Bericht mit Spocks Name existierte. Zielstrebig ging Michaels nun zum Schreibtisch und begann die Speicherkarten nacheinander in den Computer zu schieben. Dies war ausreichend, den Virus zu aktivieren, wenn irgendwo Spocks Name gespeichert war. Mit einem Blick auf den Tablett-PC vergewisserte er sich noch, dass sich keine Speicherkarte in dem Gerät befand. Als er fertig war, kontrollierte er noch einmal, ob er auch nichts übersehen hatte und verliess das Quartier wieder.   ****   Kirk hatte unterdessen sein Frühstück beendet und befand sich auf den Weg zur Brücke. Im Turbolift traf er auf Commander Michaels, was ihn etwas verwunderte. Sonst nahm der Commander doch immer den anderen Lift, der näher an dessen Kabine lag.   Als Kirk die Brücke betrat, schallte ihm ein allgemeines 'Guten Morgen' entgegen, was er natürlich erwiderte. Insgeheim freute er sich, dass sich die Crew so schnell an seine Art, das Schiff zu führen, gewöhnt hatte. Wie jeden Morgen ging er kurz zu jeder Station und wechselte ein paar Worte mit den Leuten.   Mit einem kurzen Zögern ging er schliesslich auch noch zur Wissenschaftsstation. „Commander Michaels. Den Statusbericht, bitte.“ Kirk bemühte sich, den Mann wie alle anderen Besatzungsmitglieder zu behandeln. Auch wenn sein Instinkt ihm sagte, dass mit diesem Mann etwas nicht stimmte und er ihm nicht vertrauen könne.   „Captain. Alle Systeme arbeiten im grünen Bereich, keine ungewöhnlichen Scanwerte oder Vorfälle.“ Michaels hatte sich bei seinem Bericht umgedreht und blickte Kirk abschätzend an. Dieser nickte ihm lediglich zu, dass er verstanden hatte und setzte sich auf seinen Stuhl in der Mitte der Brücke, um sich um die Berichte aus den anderen Abteilungen zu kümmern.   Nach zwei Stunden fragte er sich langsam, warum er nicht Schauspieler geworden war. Da wäre er beim Unterschreiben wenigstens von hübschen Fans umgeben gewesen.   Michaels warf Kirk immer wieder wütende Blicke zu. Er erledigte seine Aufgaben zur vollen Zufriedenheit des Captains und doch wechselte Kirk kaum ein Wort mit ihm. Michaels hatte schon am ersten Tag gesehen, wie sich Kirk um Spock bemühte und es sogar schaffte, den zurückgezogenen Vulkanier in die Messe zum Essen und Schach zu locken. Noch nie war das jemandem gelungen und war am nächsten Tag Gesprächsthema Nummer Eins gewesen. Was hatte dieser verdammte Vulkanier, was er nicht hatte?   Michaels war so in seine Überlegungen vertieft, dass er nur am Rande wahrnahm, dass Kirk ihm das Kommando übertrug und die Brücke verliess.   ****   Kirk fühlte sich schlapp und bekam immer stärkere Kopfschmerzen, je mehr er über Spock nachdachte. Inzwischen war er überzeugt, dass Michaels ein falsches Spiel spielte. Gedankenverloren ging Kirk in die Messe, um sich noch einen Kaffee zu holen. Sein Yeoman hätte ihm zwar auch einen auf die Brücke gebracht, doch er wollte sowieso in sein Quartier und konnte daher genauso gut in der Messe vorbeischauen.   Um diese Zeit war der Raum vollkommen leer. Kirk liess seinen Blick über die Tische schweifen und blieb schliesslich am Schachbrett hängen. Nachdenklich ging er zu dem Spiel und nahm eine der Figuren in die Hand.   'Spock. Sie müssen eine Hand antippen, um eine Farbe zu wählen.' 'Ich soll Sie berühren, Captain?'   „Oh mein Gott.“ Kirk liess die Figur wieder auf den Tisch fallen und trat taumelnd ein paar Schritte zurück. Vor seinem inneren Auge lief das Schachspiel wie in einem Film ab. Er erinnerte sich wieder, wie sich Spock während des Spiels immer mehr entspannte, wie seine Augen einen warmen Glanz bekamen. Dann auf dem Gang vor Spocks Quartier, als er impulsiv die Hand auf den Arm des Vulkaniers legte. Wie Spock ihm am Abend darauf erlaubte, ihn zu berühren.   Mit zitternden Knien setzte sich Kirk auf einen Stuhl. Wie hatte er diesen besonderen Mann vergessen können? Was war geschehen? Hatten diese Kystrani etwas mit seinem Verschwinden zu tun?   Kirk wusste im Moment nur eines mit absoluter Sicherheit. Dieser Michaels war nicht sein Erster Offizier. Entschlossen stand Kirk auf und machte sich auf den Weg in sein Quartier. Dabei kam er an Spocks Quartier vorbei und konnte die Tür mit dem Namensschild deutlich erkennen. Wie war das nur möglich?   Kaum hatte Kirk sein Quartier betreten, ging er auch schon zu seinem Schreibtisch und rief Uhura über die Kommstation. „Uhura, verbinden Sie mich mit dem Flottenhauptquartier, Dringlichkeitsstufe Eins.“   „Verstanden Sir.“   Nur Minuten später wurde Kirk mit Admiral Soral verbunden. „Captain Kirk, was kann ich für Sie tun?“   „Admiral Soral.“ Kirk war insgeheim froh, dass er gerade Soral erwischt hatte. Der Vulkanier würde ihm sicher mit seiner logischen Denkweise helfen können. „ Können Sie mir sagen, wie der Erste Offizier auf der Enterprise heisst?“   Soral zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Captain Kirk, ich verstehe den Grund Ihrer ungewöhnlichen Frage nicht. Der Erste Offizier auf Ihrem Schiff ist natürlich Commander Spock.“   „Admiral, den Grund werde ich Ihnen gleich nennen. Commander Spock befindet sich nicht mehr auf der Enterprise. Es ist sogar beinahe so, als wäre er nie hier gewesen. Laut dem Schiffscomputer ist Commander Rodney Michaels der Erste Offizier.“ Kirk hatte sich, während er sprach, auf den Tisch abgestützt und lehnte sich nun näher an den Bildschirm.   „Captain Kirk. Laut den Daten, die ich hier zur Verfügung habe, gibt es auf der Enterprise keinen Commander Rodney Michaels. Der einzige Michaels auf dem Schiff ist im Rang eines Fähnrichs. Nun erklären Sie mir augenblicklich den Grund für dies hier.“   Kirk legte verwirrt die Stirn in Falten. Michaels war eigentlich nicht einmal Commander oder Lieutenant, sondern nur ein Fähnrich?! Das war aber ein mächtiger Karrieresprung, den er da vollführt hatte.   Mit knappen Worten schilderte Kirk, was vorgefallen war, oder besser gesagt, woran er sich erinnerte. Soral hörte mit unbewegter Miene zu und unterbrach ihn kein einziges Mal. Als Kirk mit seinem Bericht geendet hatte, lehnte sich der Admiral zurück. „Sie glauben also, dass diese Kystrani etwas mit dem Verschwinden von Commander Spock zu tun haben?“   „Ja, Sir. Für mich gibt es keine andere Erklärung, da Spock nach dem Kontakt mit ihnen verschwunden ist und sie alle Spuren verwischt haben, die auf ihre und Spocks Anwesenheit auf der Enterprise hindeuteten. Sir, ist es möglich auf telepathische Art die Erinnerungen der gesamten Besatzung zu verändern?“   „Das kann ich Ihnen so nicht direkt beantworten. Wenn diese Männer sehr starke Telepathen waren, dann liegt es im Bereich des Möglichen. Da ich allerdings nicht weiss, ob diese Männer wirklich Kystrani waren oder ob diese Spezies telepathische Fähigkeiten besitzt, ist eine definitive Antwort unmöglich. Da stellt sich auch noch die Frage, warum Sie nur minimal betroffen zu sein scheinen.“   Kirk hatte sich während Sorals Vortrag wieder zurück gelehnt. Er hatte ganz vergessen, dass eine kurze und bündige Antwort bei einem Vulkanier so gut wie unmöglich war.   „Admiral, wir befinden uns im Moment auf dem Weg zu Sternbasis 7, um Bones, ich meine Doktor McCoy, abzuholen. Ich würde vorschlagen, dass wir Fähnrich Michaels bis dahin auf dem Posten des ersten Offiziers belassen und ihn dann dort festnehmen und verhören. Ich bin überzeugt, dass er zumindest teilweise weiss, was hier gespielt wird.“   „Dem stimme ich zu, Captain. Da er offensichtlich von Commander Spocks Verschwinden profitiert hat, ist es nur logisch anzunehmen, dass er mehr über diese ganze Sache weiss. Ich werde sofort veranlassen, dass Fähnrich Michaels festgenommen wird, sobald er die Station betritt. Bis dahin werde ich mich um weitere Informationen über die Kystrani bemühen. Soral aus.“   Noch bevor Kirk etwas erwidern konnte, wurde die Verbindung unterbrochen. Gedankenverloren starrte Kirk auf den, nun schwarzen, Bildschirm. Soral hatte recht, warum konnte er sich wieder an Spock erinnern? Er hatte ja schon von Anfang an das Gefühl gehabt, dass etwas nicht stimmte. Was unterschied ihn von den anderen Personen auf dem Schiff?     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Also, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und dass ihr auch noch die nächsten zehn Kapitel dabei bleiben werdet.   Eure mrs_ianto Kapitel 11: ------------ Hallo,   ich muss sagen, es hat mich riesig gefreut, als ich den ersten Kommi für diese Geschichte bekommen habe. Denn obwohl sie shcon lange fertig ist, möchte ich gern wissen, was ihr denkt. Nur so kann ich mich weiter verbessern und das Wissen für meine anderen Storys einsetzen.   So, dann laber ich euch nicht länger voll, sondern wünsche nur noch viel Spass mit dem neuen Kapitel.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 11     Mit einem Murren drehte sich Kirk auf den Bauch und zog sich die Decke über den Kopf. So langsam wurden seine unruhigen Nächte zur Gewohnheit. Eigentlich war es ja kein Wunder, bei dem, was in den letzten Tagen so passiert war.   Erst bekam er ein eigenes Kommando und lernte einen faszinierenden Mann kennen, der sogar sein Erster Offizier war und gerade als er begonnen hatte, ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken, da verschwand Spock, im wahrsten Sinne des Wortes, spurlos. Zu allem Überfuss war er auch noch der Einzige an Bord, der sich an den Vulkanier erinnern konnte.   Irgendwie tönte die ganze Geschichte wie die Zusammenfassung aus einem schlechten Film. Doch heute würden sie Sternenbasis 7 erreichen. Kirk hoffte, dass sich diese Geschichte dann endlich aufklären würde und sie sich auf die Suche nach Spock begeben konnten.   Kirks einziger Halt war im Moment sein Begleiter in seinen Träumen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sein dunkler Engel mehr über Spock wusste, als ihm bewusst war. Doch wie war das möglich? Diese Gestalt existierte doch nur in seinen Träumen, war also ein Produkt seiner Phantasie oder doch nicht? Irgendwie hatte sich sein dunkler Engel in der letzten Zeit verändert, er war nicht mehr nur eine schemenhafte Gestalt, sondern gewann immer mehr an Kontur, letzte Nacht hatte er sogar kurz den Eindruck, dass er undeutliche Gesichtszüge erkennen konnte. Was war anders als vorher? Fragen über Fragen und wenn er glaubte, dass er eine beantwortet hatte, tauchten wieder zehn neue auf.   Mit einem Blick auf die Uhr mühte sich Kirk schliesslich aus dem Bett, in zwei Stunden würden sie Sternenbasis 7 erreichen. Dann würden sich vielleicht endlich ein paar Fragen beantworten lassen.   Müde schlurfte Kirk ins Bad und betrachtete verwundert die Tür an der gegenüberliegenden Wand. Noch immer wirkte sie irgendwie unwirklich auf ihn. Er hatte das Quartier von Spock noch nie betreten und dennoch hatte er das Gefühl, als wäre wieder ein wichtiges Stück Heimat an seinen angestammten Platz gerückt.   Oh Gott nun wurde er schon sentimental, wie sollte das nur mit ihm weitergehen? Schnell erledigte Kirk seine Morgentoilette, da er durch seinen Unwillen aufzustehen schon verdammt spät dran war. Wenn er nicht zu spät zum Dienst erscheinen wollte, musste er nun sogar aufs Frühstück verzichten und sich mit einem Kaffee auf der Brücke begnügen.   Obwohl, er war ja der Captain, niemand könnte ihn zusammen stauchen, nur weil er zu spät war. Doch er war auch ein Vorbild für sein Crew. Ausserdem wollte er seinen falschen Ersten Offizier im Auge behalten, nicht dass der noch im letzten Moment abhaute oder irgendeinen Mist baute.   ****   Nervös beobachtete Kirk, wie sich Sternenbasis 7 immer weiter näherte. Mit einem kurzen Blick auf die Wissenschaftsstation versicherte er sich, dass Michaels immer noch an der Konsole sass und den Anflug überwachte. Kirk fragte sich, woher der eigentliche Fähnrich wusste, was er zu tun hatte.   Entschlossen blickte er wieder auf den Hauptschirm. Nein, er wollte jetzt nicht noch mehr Fragen, auf die er im Moment keine Antworten erhalten würde.   „Captain, wir befinden uns jetzt auf der uns zugewiesenen Position.“ Meldete Chekov mit einem kurzen Blick auf seine Anzeigen.   „Verstanden.“   „Sir. Wir erhalten eine Nachricht von der Station. Sie wollen, dass Sie und der Commander an Bord beamen, um noch einige Formalitäten zu erledigen.“   „Danke Uhura. Commander Michaels, Sie haben es ja gehört. Wir werden auf der Station erwartet und müssen wohl noch irgendwelche Befehle oder so abholen.“   Kirk war schon auf dem Weg zum Turbolift, als sich Michaels erhob. Unauffällig steckte er sich eine Speicherkarte in die Uniform. Dann eilte auch er zum wartenden Turbolift.   Schweigend betraten sie den Transporterraum und Kirk gab Kyle den Befehl, sie auf die Station zu beamen. Äusserlich wirkte der Captain ruhig, aber in seinem Inneren herrschte ein wahrer Aufruhr. Was würden sie von Michaels erfahren und würde es sie auf der Suche nach Spock weiterbringen?   „Captain, die Transportkoordinaten sind eingegeben und fixiert.“ Kyle blickte nervös zum Captain und Michaels. Er hatte bis jetzt kaum mit Kirk zu tun gehabt, kannte nur die Geschichten der Brückencrew. Diese erzählten, dass der Captain nicht auf das Salutieren bestand und sogar den Kaffee auf der Brücke erlaubte. Kyle hatte deshalb darauf verzichtet, stramm zu stehen, sondern war hinter seiner Konsole geblieben, um die Transportkoordinaten weiter einzugeben.   „Gut, dann schicken Sie uns mal auf die Reise, Mister Kyle.“   Als Kirk und Michaels auf der Station materialisierten, wurden sie schon von einem Sicherheitsteam erwartet, das den falschen Commander sofort fest nahm. „Captain, was geht hier vor?“ Mit einem überraschten und leicht panischen Blick wandte sich Michaels zu Kirk um.   „Ganz einfach Fähnrich Michaels, Sie sind hiermit festgenommen. Wenn Sie uns aber erzählen, was Sie wissen, wird Ihre Strafe sicher milder ausfallen.“   Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür auf den Gang hinaus und Admiral Soral betrat den Raum. „Captain Kirk, willkommen auf Sternenbasis 7. Wie ich sehe, haben meine Sicherheitsleute den Fähnrich schon in Gewahrsam.“   Soral hatte Kirk die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen und so war ihm auch nicht Kirks überraschter Gesichtsausdruck entgangen, als dieser den Admiral sah. „Captain, als Sie mich kontaktierten, befand ich mich schon auf dieser Station. Deshalb wurden Sie auch direkt mit mir verbunden.“   Kirk deutete ein kurzes Nicken an. „Verstehe. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich froh bin, Sie hier zu sehen, Admiral. Das vereinfacht und beschleunigt diese ganze Angelegenheit hoffentlich, so dass sich die Enterprise möglichst schnell auf die Suche nach ihrem Ersten Offizier machen kann.“   Admiral Soral neigte leicht den Kopf und bedeutete Kirk, ihm zu folgen, im Hinausgehen befahl er den beiden Sicherheitsleuten, den Fähnrich in eine Arrestzelle zu sperren.   Kirk folgte dem Admiral in ein Büro, das offensichtlich nur ein Provisorium war. Natürlich, der Admiral lebte sonst auf dem Vulkan und verliess den Planeten nur, wenn es seine Pflicht verlangte.   Soral begab sich hinter den Schreibtisch und bedeutete Kirk mit einer kurzen Geste, sich auf den gegenüberliegenden Platz zu setzen.   „Captain Kirk, mir ist es gelungen, mit dem 'Rat der Zwölf' auf Kystran in Kontakt zu treten. Natürlich waren die Kystrani nicht gerade erfreut darüber, dass Angehörigen ihres Volkes eine Entführung angelastet wird.“   Kirk hatte sich bei diesen Worten kerzengerade aufgerichtet und blickte den Admiral wütend an. „Admiral, was auch immer dieser 'Rat der Zwölf' behauptet. Ich erinnere mich genau an das Schiff und die vier Männer, die auf mein Schiff gebeamt sind. Dieser Captain Kamai hat gesagt, dass sie Kystrani sind.“   Beschwichtigend hob Soral die Hand und sprach mit ruhiger Stimmer weiter. „Ich glaube Ihnen Captain und auch die Kystrani glauben, dass Sie ein Opfer einer Technologie und Begabung wurden, die auf ihrem Planeten nicht unbekannt ist. Deswegen erlauben die Kystrani Ihnen mit der Enterprise in ihren Sektor zu fliegen und in eine Umlaufbahn um den Planeten zu gehen. Sie werden Ihnen helfen, die Computer von den Auswirkungen dieses Übergriffs zu reinigen, ausserdem werden sie versuchen, die Amnesie der Crew zu beseitigen.“   „Sie ... wollen ... uns helfen ... Spock zu finden?“ Kirk hatte ja mit allem gerechnet, aber mit diesem Angebot sicher nicht. Innerlich hatte er sich schon auf einen Alleingang mit der Enterprise eingestellt. Was sollte er nun davon halten.   „Genau Captain. Sie haben sogar die offizielle Erlaubnis, auf die Planetenoberfläche zu beamen, allerdings nur in Begleitung von maximal einer zusätzlichen Person.“   Das Gespräch wurde von einem der Sicherheitsleute unterbrochen, der in das Büro stürmte. „Admiral, Captain, verzeihen Sie die Störung aber der Gefangene Michaels ist tot. Wir könne es uns nicht erklären. Kaum war er in der Zelle, da ist er einfach umgekippt. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.“   Kirk und Soral sahen sich bestürzt an. Fähnrich Michaels war tot. Wie sollten sie jetzt mehr über die Entführer von Spock erfahren?   „Ähm, Sir? Der Fähnrich hatte diese Speicherkarte in seiner Uniform versteckt. Wir haben sie kurz in einen Tablett-PC getan und haben festgestellt, dass wohl irgendeine Art Virus drauf gespeichert ist.“ Mit wenigen Schritten war er beim Schreibtisch und reichte Soral die Speicherkarte. Dieser nahm sie wortlos entgegen und legte sie vor sich auf den Tisch. Noch immer hatten weder Kirk noch Soral ein Wort gesprochen.   Soral übernahm als erster wieder das Wort. „Verstanden, der Arzt soll eine Autopsie vornehmen, um die Todesursache festzustellen, wegtreten.“ Der Sicherheitsmann salutierte kurz und ging dann eilig aus dem Büro, um den Befehl weiter zu geben.   Nun wandte sich der Admiral wieder Kirk zu. „Captain Kirk, Sie müssen Ihre Crew darüber aufklären, was passiert ist. Im Moment halte ich es allerdings für das Beste, wenn Sie weiterhin glauben, dass Michaels ihr Commander war. Erzählen Sie ihren Leuten also nur vom Tod Michaels und dass die Enterprise ins Velkar System fliegen wird, sobald sich der neue Bordarzt auf dem Schiff befindet.“   „Admiral. Ich soll meine Leute weiter anlügen? Sie haben ein Recht darauf zu erfahren, was passiert ist.“ Kirk konnte es nicht glauben, dass ein Vulkanier ihm befahl, seine Crew zu belügen. Ausgerechnet ein Vulkanier!   „Nein Captain, es ist keine Lüge. Sie werden diese Tatsache einfach ... nicht erwähnen. Da nur ihr neuer Bordarzt nicht betroffen ist, sollten Sie ihn allerdings einweihen, da er die wahrscheinlich geeignetste Person sein wird, Sie auf den Planeten zu begleiten. Überlegen Sie doch Kirk, wir können im Moment der Crew nicht helfen sich zu erinnern, wollen Sie die Leute noch weiter verunsichern, als sie es sowieso sein werden?“   Soral hatte sich bei seinen letzten Worten auf dem Tisch vorgebeugt und fixierte Kirk mit seinen dunklen Augen, die anscheinend alle Vulkanier gemein hatten. Doch diese Augen wirkten völlig emotionslos und kalt, ganz anders als Spocks, dessen Blick so viel mehr zeigte, als in den Gesichtszügen zu sehen war.   „Ich verstehe, Sir. Ich werde die Crew nicht über die Entführung Spocks informieren, sondern ihnen nur mitteilen, dass Michaels tot ist. Auch wenn mir Gedanke nicht gefällt, so haben Sie doch Recht. Solange wir die Manipulationen an den Leuten und am Computer nicht aufheben können, würde es die Leute nur verunsichern.“ Kirk hatte Sorals Worte wieder und wieder im Kopf gedreht und gewendet, bis er sich zu dieser Entscheidung durch gerungen hatte.   „Admiral, ich würde mich nun gerne mit Dr. McCoy treffen, um ihn über die Vorgänge zu informieren und so schnell wie möglich auf die Enterprise zurück zu kehren.“   „Gut Captain, wir haben hier alles geklärt. Machen Sie sich so schnell wie möglich auf den Weg ins Velkar System.“   Soral erhob sich und somit war Kirk entlassen. Reichte ihm aber noch die Speicherkarte mit dem Virus. Wer weiss, vielleicht würde sie der Captain noch brauchen können. Dieser verliess nun möglichst schnell den Raum, um den Doktor zu suchen.   Lange musste er zum Glück nicht suchen, schliesslich kannte er ihn doch schon seit der Zeit auf der Akademie und wusste so um die kleinen Eigenheiten von Bones.   „Bones! Da bist du ja. Hast du noch etwas vergessen, oder warum stehst du stocksteif vor dem Fenster und starrst gedankenverloren auf die Enterprise.“ Es war keine Frage im eigentlichen Sinn, denn Kirk wusste natürlich, wie sehr es Bones hasste, den Transporter zu benutzen und würde darum den Transport so lange, als irgend möglich, hinaus zögern.   Einen Moment standen sie schweigend vor dem Fenster im Aufenthaltsraum und bewunderten die Enterprise.   „Nein, ich habe nichts vergessen. Ich wollte nur sehen, auf was für einen Kahn es mich verschlagen wird.“ Bones drehte sich nun zu Kirk und blickte ihm prüfend ins Gesicht. „Was ist los? Irgendetwas beschäftigt dich doch und wenn ich dich so ansehe, hast du sicher seit zwei Tagen nicht richtig geschlafen. Stimmt's?“   „Ja, du hast recht. Ich habe in letzter Zeit wirklich nicht gut geschlafen und es beschäftigt mich wirklich etwas. Das möchte ich allerdings erst auf dem Schiff mit dir besprechen, wenn wir keine unfreiwilligen Zuhörer haben. Ich bitte dich jetzt nur darum, möglichst schnell auf die Enterprise zu wechseln. Ich will so bald, als irgend möglich von hier abfliegen.“   „Verdammt Jim. Was ist passiert?“   Doch Bones erhielt keine Antwort, er hatte auch keine erwartet. Jim würde reden, wenn er es für richtig hielt. Mit einem Grummeln nahm er seine Tasche in die Hand. „Also los. Worauf warten wir dann noch? Ich bin bereit, mich in sämtliche Moleküle zerlegen zu lassen und wehe, nachher ist nicht alles an seinem Platz.“   Resolut schritt Bones voran und Kirk folgte ihm mit einem leisen Lächeln. Der Arzt schaffte es doch immer wieder, ihn von seinen trübsinnigen Gedanken abzubringen. Jetzt musste er sich nur noch überlegen, wie er der Mannschaft den Tod von Michaels beibringen sollte, ohne dass zuviel Unruhe entstehen würde.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 12: ------------ Hallo,   wieder ist es Zeit für ein neues Kapitel.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 12     Mit einem leichten Nervenflattern stand Kirk nun vor seiner Mannschaft, die auf ein paar Worte von ihm wartete. Natürlich hatten schon die meisten erfahren, dass Kirk ohne den Ersten Offizier auf die Enterprise zurückgekehrt war.   Erst vor ein paar Minuten hatte Kirk von einem der Stationsärzte erfahren, dass Michaels an einem Hirninfarkt gestorben war. Allerdings konnte der Arzt bis jetzt die Ursache nicht herausfinden. Es gab keine verengten Blutgefässe und auch sonst hatte Michaels keine Symptome gezeigt, bis dieser einfach umgekippt war.   „Ich bitte um etwas mehr Ruhe, ansonsten werde ich wieder gehen und wir werden ohne weitere Informationen Sternenbasis 7 verlassen.“ Diese Drohung wirkte doch immer. Kirk klopfte sich geistig auf die Schulter, als sich auf einen Schlag eine schon fast gespenstische Stille im Raum ausbreitete.   „Also, wie sie schon bemerkt haben, ist Commander Michaels nicht mehr zurück an Bord gekommen. Leider muss ich ihnen mitteilen, dass der Commander, kurz nachdem wir auf Sternenbasis 7 angekommen waren, an einem plötzlichen Hirninfarkt gestorben ist.“   Ein überraschtes und teilweise auch entsetztes Raunen ging durch die anwesenden Leute. Kirk wartete einen Moment und blickte in die Runde. Sein Blick blieb kurz an McCoy und Dr. Piper hängen. Der ältere Arzt wollte gleich nach diesem Meeting das Schiff verlassen. Er war eigentlich nur noch an Bord, da er Dr. McCoy noch kurz über den Zustand der Crew und so weiter hatte informieren wollen.   Bones blickte leicht überrascht zu Kirk, hatte er doch die Information von der Sternenflotte, dass der Erste Offizier ein Vulkanier war. Er wollte schon zu einer Frage ansetzen, als ihm Kirk mit einem leichten Kopfschütteln bedeutete, dass er ihm später alles erklären würde. In der Zwischenzeit hatten sich die Leute wieder beruhigt und Kirk konnte weitermachen.   „Natürlich trifft uns Commander Michaels Tod sehr und obwohl ich ihn erst kurz kannte, wird er auch mir fehlen.“ Kirk glaubte fast, an dem 'Commander' ersticken zu müssen. Sein Erster Offizier lebte noch, da war er zu hundert Prozent überzeugt.   „Allerdings muss das Leben auch weitergehen und wir haben eine dringende diplomatische Mission, die leider nicht aufgeschoben werden kann. Wir müssen so schnell wie möglich ins Velkar System fliegen und mit den Kystrani in Kontakt treten. Da diese Mission zum Teil der Geheimhaltung unterliegt, werde ich Ihnen leider nicht mehr dazu sagen können. Kehren Sie jetzt also auf Ihre Posten zurück. Danke.“   Kurz wurde es hektisch in dem Raum, als die Leute sich in Gruppen durch die Tür drängten. Am Schluss befanden sich nur noch Kirk und die beiden Doktoren in dem, nun viel grösser wirkenden, Raum. Kirk gesellte sich zu ihnen und machte sich auf ein paar Fragen gefasst.   „Captain Kirk, ich muss gestehen, dass mich der plötzliche Tod von Commander Michaels überrascht. Es gab keinerlei Symptome bei ihm und bei der letzten Routineuntersuchung konnte ich keinerlei Gefässverengungen feststellen.“   Kirk zuckte bei dem Commander wieder innerlich zusammen, er konnte es langsam nicht mehr hören. „Dr. Piper, wie Sie ja wissen, bin ich kein Arzt. Ich habe nur wiedergegeben, was mir der zuständige Arzt auf der Station mitgeteilt hat. Wenn Sie also weitere Informationen wollen, müssen Sie sich an Dr. Zelenka wenden. Er hat die Autopsie an Michaels durchgeführt.“   „Verstehe, dann werde ich mich an Dr. Zelenka wenden, sobald ich auf die Station gewechselt habe.“   Überraschenderweise sagte Bones kein Wort und Kirk war ihm dafür sehr dankbar. Sicher hatte Bones sein Unbehagen registriert, als ihn Piper gefragt hatte und auch schon vorher, als er zu der Crew sprechen musste.   Gemeinsam verliessen sie den Raum, um Piper zum Transporterraum zu begleiten. Sicher würde der ältere Arzt sofort zum Stationsarzt gehen und den Autopsiebericht verlangen, doch das sollte ihn nicht weiter belasten. Die Enterprise würde dann schon auf dem Weg nach Kystran sein.   Mit einem festen Händedruck verabschiedete sich Piper von Kirk und McCoy. Mit einem letzten Blick durch den Raum stieg Piper auf die Transporterplattform und gab Kyle ein Zeichen, dass er ihn nun rüberbeamen könnte. Mit einem leisen Sirren erwachte der Transporter zum Leben und Piper war kurz darauf verschwunden.   Kaum hatten Kirk und McCoy den Transporterraum verlassen, als der Doktor ihn schon an den Schultern packte, Kirk zu sich herumdrehte und ihn mit seinen Augen fixierte. „Also gut Jim. Was wird hier gespielt? Soviel ich weiss, ist dein Erster Offizier ein Vulkanier, Halbvulkanier um genau zu sein. Wo ist er überhaupt?“   „Bones, nicht hier. Ich werde dir alles erzählen, sobald wir auf dem Weg ins Velkar System sind und wir uns in meinem Quartier befinden. Bitte gedulde dich noch so lange.“   Mit einem unwilligen Nicken liess ihn Bones schliesslich los. Er kannte den Ausdruck in Kirks Augen nur zu gut und wusste, dass er im Moment nicht mehr erfahren würde. „Na gut, dann beeil dich gefälligst, du kannst mich dann in der Krankenstation erreichen, wenn du bereit bist, mit mir zu reden. Wehe, du hast keinen guten Grund für das ganze Spiel hier.“ Abrupt drehte sich McCoy um und lief in Richtung Krankenstation davon.   Kirk stand noch immer an der gleichen Stelle und hing kurz seinen Gedanken nach. Es tat gut, dass Bones nun an Bord war. Ihm vertraute er beinahe blind. Doch er wusste noch nicht, ob er ihm auch von den stärker werdenden Kopfschmerzen berichten sollte, seit Spock verschwunden war.   Entschlossen wandte sich Kirk in Richtung Turbolift. Er würde ab jetzt Schritt für Schritt ein Problem nach dem anderen angehen. Nun musste er erst zur Brücke und mit Scotty abklären, wie viel die Treibwerke über einen längeren Zeitraum würden leisten können.   Kurz darauf betrat er die Brücke und gab Chekov den Befehl, den direkten Kurs ins Velkar System zu berechnen. Nebenbei wandte er sich noch an Scotty, der zufällig auf der Brücke war, um die schnellst mögliche Geschwindigkeit zu erfahren, ohne dass ihnen schon nach ein paar Stunden der Warpantrieb um die Ohren fliegen würde. Nach einigem hin und her kamen sie schliesslich auf Warp 5, was bedeutete, dass ihre Reise gute 7 Tage dauern würde. Nach einer Stunde verliess Kirk die Brücke wieder, um sich in seinem Quartier Bones Fragen zu stellen.   Im Turbolift lehnte sich Kirk kurz an die Wand und schloss für einen Moment seine Augen. 'Spock, Sie müssen nur noch eine Woche durchhalten. Wir werden Sie finden und dort herausholen, wo auch immer Sie jetzt sind.' Kirk öffnete die Augen erst, als das vertraute Zischen der Türen ihm signalisierte, dass er auf Deck 5 angekommen war.   Kirk straffte sich wieder und verliess den Turbolift.   In seinem Quartier angekommen, setzte er sich erst mal an seinen Schreibtisch und fuhr sich durch die Haare. Die Kopfschmerzen waren im Turbolift nur noch stärker geworden und er fühlte sich langsam, als würden zwei Dutzend Klingonen in seinem Kopf herumtrampeln. Mit einem Seufzen, betätigte er die Kommstation.   „Kirk an Krankenstation.“   McCoy hier. "Ah, du bist es Jim. Was kann ich denn für dich tun?“   „Bones, komm bitte in mein Quartier und bring ein starkes Kopfschmerzmittel mit.“   Kirk blickte den Arzt noch einmal an und beendete dann die Verbindung. Er wusste, dass er nun noch maximal zehn Minuten hatte, bis der Arzt in seinem Quartier auftauchen würde.   Er hatte keine zehn Minuten mehr, denn McCoy kannte Jim besser als jeder andere und wusste, dass dieser nicht einfach so ein Schmerzmittel verlangen würde. Eher würde er sich mit einem Haufen Klingonen anlegen, als eine Schwäche einzugestehen.   Kirk blickte überrascht auf die Tür, als keine fünf Minuten nach seinem Gespräch mit McCoy, dieser auch schon in der Tür stand. „Sag mal Bones, bist du geflogen oder was?“   „Nein, bin ich nicht, diese Turbolifte sind einfach sehr schnell.“ McCoy trat zu Kirk und hielt den Scanner an seinen Kopf.   „Was glaubst du eigentlich, was du da tust, Bones? Ich habe Kopfschmerzen, da gibt es nichts zu scannen.“   „Ob es da was zu scannen gibt oder nicht, entscheide immer noch ich, schliesslich bin ich hier der Arzt und du der Captain.“ Mit einem Stirnrunzeln las McCoy die Werte auf seinem Scanner ab. „Sag mal, Jim. Was tust du eigentlich mit deinem Kopf, hmmm? Dein Alphawellenwert ist sogar für dich extrem hoch, von den Deltawellen ganz zu schweigen. Wenn mir einer solche Werte vorlegen würde, würde ich ganz klar sagen, dass diese Werte von einem Vulkanier stammen, der unter enormem telepathischen Stress steht. Deine Werte waren ja schon immer erhöht, aber das ist nicht mehr normal.“ Stirnrunzelnd nahm McCoy eine Injektion aus seiner Tasche und gab Kirk eine Portion Morphinderivat. Dies würde die Gehirnwellen etwas beruhigen, ohne den Captain gleich ausser Gefecht zu setzen.   Noch immer besorgt setzte sich McCoy auf den Stuhl, der auf der anderen Seite von Kirks Schreibtisch stand und musterte den jüngeren Mann genau. „So, wir sind in deinem Quartier und die Enterprise fliegt zum Velkar System. Du wirst mir jetzt sofort erzählen, was passiert ist und wo dein Erster Offizier steckt.“   Kirk seufzte leise und öffnete die Augen, die er seit der Injektion geschlossen gehalten hatte. Seine Kopfschmerzen waren nun wieder auf ein erträgliches Mass gesunken und er konnte sich endlich wieder richtig konzentrieren. Sein Blick streifte Bones und blieb schliesslich an einem Bild an der Wand hängen.   „Du hast recht. Mein Erster Offizier war nicht dieser Michaels, sondern Spock, der in der Tat ein Vulkanier ist. Allerdings sind wir beiden die Einzigen, die das wissen.“ Kirk hob die Hand, als er sah, wie Bones zu einer Frage ansetzen wollte. „Bitte, hör mir erst zu und stell dann deine Fragen.“ Bones blickte Kirk prüfend ins Gesicht und nickte zustimmend. Kirk liess seinen Blick wieder auf das Bild an der Wand gleiten, dass die Küste Schottlands bei einem Sonnenuntergang zeigte. Eigentlich nicht sein Geschmack, aber seine Mutter hatte darauf bestanden, dass er das Bild mitnahm.   „Wir haben vor etwas mehr als zwei Tagen den Notruf eines kystranischen Schiffes erhalten und sind dem gefolgt. Als wir das Schiff erreichten, beamten wir die Besatzung an Bord, da die Lebenserhaltungssysteme auf der Sigal, so hiess das Schiff, ausgefallen waren. Spock und ich gingen zum Transporterraum, um die Fremden auf der Enterprise willkommen zu heissen. Es waren vier Männer, die ich dann auf die Krankenstation begleitete, damit sie Piper untersuchen konnte. Spock blieb im Transporterraum zurück, das war das letzte Mal, als ich ihn lebend sah. Ich weiss noch, dass ich in mein Quartier ging, um irgendetwas zu holen oder zu erledigen, ich weiss es nicht mehr genau. Das Nächste, woran ich mich erinnere ist, dass ich auf dem Boden aufwachte und mich weder an Spock, noch an die vier Kystrani erinnern konnte. Ich kontaktierte die Brücke, um zu erfahren, was los war und ich wurde darüber informiert, dass wir in ein Subraumwurmloch geraten waren. Der Erste Offizier war, von da an, laut Computer und den Erinnerungen von uns allen Michaels. Spock war nicht nur aus unseren Köpfen gelöscht worden, sondern auch aus dem Computer, beinahe so als hätte er nie existiert.“   Kirk schwieg und Bones war erst einmal sprachlos. Er brauchte aber nur einen Moment, um sich wieder zu fangen. „Du erinnerst dich aber wieder an Spock, aber alle anderen anscheinend nicht, wieso?“   Kirk schloss wieder die Augen und liess den Kopf in den Nacken fallen, dann blickte er zum ersten Mal, seit einer halben Stunde, in Bones Gesicht.   „Ich weiss es nicht. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, als würde etwas nicht stimmen, doch ich konnte nicht sagen, was. Bones, die haben an alles gedacht, ich konnte nicht einmal die Tür zu Spocks Quartier sehen oder die Verbindungstür im Bad. Ich glaubte sogar, dass ich ein Badezimmer für mich allein habe. Ich kümmerte mich um den Papierkram und wollte einen wissenschaftlichen Bericht im Bett auf dem Tablett-PC lesen. Da stolperte ich zum ersten Mal über Spock. Dieser Bericht stammte von ihm und nur weil ich ihn nicht am Schreibtisch, sondern im Bett lesen wollte, konnte ich es überhaupt sehen. Wie ich erst jetzt weiss, ist im Schiffscomputer ein Virus, der sofort alles löscht, was mit Spock zu tun hat. Ich habe dann mit Piper gesprochen, doch der glaubte, dass irgendein Besatzungsmitglied ein Pseudonym verwendet hat und ich wollte ihm glauben, doch aus irgendeinem Grund konnte ich es nicht wirklich. Als ich dann am nächsten Tag eine Schachfigur in die Hand nahm, kehrte die Erinnerung an Spock und die Kystrani mit einem Schlag komplett zurück. Bones, ich kann dir wirklich nicht mehr sagen.“   Kirk wollte seinem Freund nicht auch noch von seinen Träumen erzählen. Das, was er jetzt gesagt hatte, musste einfach reichen, um die Neugier des Arztes zu befriedigen.   Bones rieb sich nachdenklich das Kinn, irgendetwas musste Jim von den anderen auf dem Schiff unterscheiden, sonst hätte er sich wohl kaum an den Vulkanier erinnern können.   „Das heisst also, dass alle hier auf dem Schiff glauben, dass Michaels der Erste Offizier war und nur wir beide die Wahrheit kennen. Was war eigentlich der richtige Rang von Michaels?“   „Er war ein Fähnrich in der wissenschaftlichen Abteilung. Mehr weiss ich auch nicht, da ich nicht im Zentralcomputer der Föderation nachgesehen habe und hier auf dem Schiff seine Akte die eines Ersten Offiziers ist.“   Bones schüttelte immer noch leicht verwirrt den Kopf. Wo war er da nur hineingeraten? Er war Arzt und kein .... was auch immer. „Ok, ich glaube, das habe ich jetzt langsam kapiert, nur wieso fliegen wir jetzt ins Velkar System? Und warum erzählst du mir das alles?“   „Im Velkar System befindet sich der Planet Kystran. Die dortige Regierung hat uns ihre Hilfe angeboten. Natürlich sind sie nicht gerade begeistert darüber, dass wir Angehörige ihres Volkes der Entführung eines Sternenflottenoffiziers beschuldigen. Doch sie geben zu, dass sie diese Technologie kennen und anscheinend haben sie auch diese mentalen Fähigkeiten, das Erinnerungsvermögen zu manipulieren oder wissen zumindest, wer dazu in der Lage ist. Die einzige Bedingung ist wohl, dass ich nur in Begleitung einer weiteren Person oder alleine auf den Planeten runterbeame. Da du hier an Bord die einzige Person bist, die nicht von dieser Manipulation betroffen ist, bitte ich dich, mich dann zu begleiten.“   Erregt sprang McCoy von seinem Stuhl auf und lief im Raum umher. „Verdammt Jim, weisst du eigentlich, was du da verlangst? Ich bin Arzt, hörst du, Arzt und kein Diplomat oder die Kavallerie um deinen Ersten Offizier zu retten.“   Kirk schaute schweigend zu, wie Bones im Raum herum lief und wartete darauf, dass sich der Arzt wieder beruhigte, in diesem Zustand würde ihm sein Freund sowieso nicht zuhören. Ausserdem war er inzwischen todmüde und wollte nur noch schlafen. Vermutlich eine Nebenwirkung des Schmerzmittels. McCoy schien sich langsam etwas zu beruhigen und Kirk wagte es nun, etwas zu sagen. „Bones, wir sind etwa eine Woche unterwegs, bis wir Kystran erreichen. Ich bitte dich nur darum, mich als mein Freund zu begleiten. Ich bin auch kein Diplomat, sondern ein Raumschiffcaptain und doch wird von mir verlangt, dass ich diplomatisch vorgehen werde. Schlaf eine oder von mir aus auch zwei oder drei Nächte darüber. Versprich mir nur, dass du der Crew nichts erzählen wirst.“   McCoy drehte sich langsam zu Jim um und schaute ihm direkt in die Augen. Jim hatte das Gefühl, als würde ihm sein Freund bis in die Seele blicken können. „Jim, ich werde den Leuten sicher nichts erzählen und ich werde ein- oder auch dreimal über die ganze Sache schlafen müssen. Das solltest du allerdings auch tun und zwar sofort, wenn ich gegangen bin, was in den nächsten paar Minuten der Fall sein wird oder muss ich dich etwa ins Bett bringen?“   Kirk atmete auf, wenn sein Freund so redete, dann hatte er sich wirklich wieder beruhigt. „Nein Bones, du musst mich nicht ins Bett bringen, ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich mich genau dorthin begeben werde, sobald du weg bist.“   „Gut, dann wünsche ich dir eine gute Nacht.“ McCoy verliess Kirks Quartier mit einem letzten Blick auf seinen Freund und ging zielstrebig in sein eigenes. Was er jetzt brauchte, war ein Brandy oder auch zwei.   ****   Kirk schaute seinem Freund nach und erhob sich müde von seinem Stuhl. Er brauchte jetzt zuerst eine heisse Dusche und dann sein Bett.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 13: ------------ Hallo zusammen,   ich grüsse meine wenigen Leser und wünsche euch viel Spass mit dem neuen Kapitel.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     13. Kapitel     Endlich wurde es wieder Tag und der telepathische Angriff auf Spock verebbte langsam. Je höher die Sonne stieg, desto leiser wurde Vikirnoffs Stimme in seinen Gedanken, die ihn dazu zwingen wollte, sich zu ergeben.   Spock wusste nicht, wieso die Karmarianer nur in der Nacht aktiv waren oder wohin sie verschwanden, sobald die Sonne aufging.   Langsam wagte er es, seinen Geist wieder aus den Tiefen in seinem Bewusstsein hervor zu holen. Seit Vikirnoff seine Schilde durchbrochen hatte, war der Rückzug seines Geistes die einzige Möglichkeit geworden sich zu schützen, dass er damit die Kontrolle über seinen Körper kurzzeitig aufgab, musste er in Kauf nehmen.   Müde erhob sich Spock von der Pritsche und ging zum Fenster. Er wusste nicht, wann er das letzte Mal richtig geschlafen oder meditiert hatte, da sein Zeitsinn nicht mehr richtig funktionierte.   Nebenbei registrierte er, dass wieder mehrere Blutergüsse auf seinem Körper entstanden waren. Doch er konnte sich nicht daran erinnern, was zu den Verletzungen geführt hatte.   Langsam setzte er sich auf den Boden und liess sich in eine oberflächliche Meditation fallen, um seine Gedanken wenigstens ansatzweise zu ordnen und seinen Körper wenigstens etwas zu kräftigen. Eigentlich brauchte er eine tiefe, mehrere Stunden dauernde Meditation, doch seit ihn Vikirnoff einmal mittendrin unvorbereitet angegriffen hatte, wagte er sich nicht mehr in die höheren Ebenen. Also verharrte er auf der ersten Stufe, wo ihn schon sein Weggefährte erwartete. Mit ausgebreiteten Armen kam die leuchtende Gestalt auf ihn zu und umschloss ihn mit einer Wärme und Sicherheit, die er dringend brauchte. 'Er ist auf dem Weg zu dir. Du musst nur noch ein paar Tage durchhalten. Vertraue.' Spock spürte die Worte mehr, als dass er sie in seinen Gedanken hörte. Sie gaben ihm die Kraft, die er brauchte, um die Nächte zu überstehen.   Eine Stunde vor Sonnenuntergang öffnete Spock seine Augen. Schon bald würde Vikirnoff wieder in seine Zelle kommen, um ihn mit seinen stärkeren telepathischen Fähigkeiten zu quälen und ihm würde nur wieder der Rückzug in die tiefste Ebene seines Bewusstseins bleiben. So tief, dass Vikirnoff wieder die Gewalt über seinen Körper haben würde, um ihn zu benutzen, wie es ihm gefiel.   Kurz darauf öffnete sich die Tür und Kelvar betrat den Raum. Wie jeden Abend brachte er ihm Nahrung und Wasser. Mit einem mitleidigen und auch bewundernden Blick schaute ihn der junge Karmarianer an. Kelvar war der Einzige, der seine Privatsphäre respektierte und seine mentalen Kräfte in Spocks Nähe kontrollierte. Doch er würde ihm nicht helfen können und so sprach Spock auch zu diesem Mann kein Wort. Seit seinem ersten Zusammentreffen mit Vikirnoff hatte er zumindest bewusst nicht mehr gesprochen.   Kaum hatte Spock seine Nahrungsaufnahme beendet, spürte er auch schon wie sich Vikirnoff der Zelle näherte. Noch bevor der Karmarianer die Tür geöffnet hatte, drang er in Spocks Gedanken ein und startete seine erste Attacke. Unvermittelt wurde Spock von Angst und Grauen heimgesucht, so dass er auf den Boden sank.   Undeutlich nahm er noch wahr, wie sich die Tür zu seiner Zelle öffnete. Augenblicklich verstärkten sich die Gefühle um ein vielfaches und Spock musste sich immer weiter zurückziehen. Vikirnoff verfolgte seinen Geist versuchte ihn zu fassen, doch Spock gelang es, in die Tiefe seines Bewusstseins zu fliehen, dorthin, wo ein silbernes Licht ihn umschloss und vor Vikirnoffs Zugriff schützte. Spock wusste nicht, was dieses Licht bedeutete oder woher es kam. Es schützte ihn und das war im Moment alles was zählte.   Wütend gab der Karmarianer dem knienden Vulkanier eine Ohrfeige, so dass dieser auf dem Boden zu liegen kam. Jede Nacht kam er in diese Zelle, um den Willen seines Opfers zu brechen. Trotz der Droge, welche die mentalen Schilde des Vulkaniers zerstörte, schaffte es dieser immer wieder, sich hinter einem starken Schild in Sicherheit zu bringen.   Was er auch versuchte, er kam dann nicht mehr an den Geist des Mannes heran, es war beinahe so, als käme dieser mentale Schild von einer anderen Person. Doch das war unmöglich, der Vulkanier war nicht gebunden, trug kein mentales Band in seinem Geist, das hätte er schon längst entdeckt. Was also schützte diesen Mann?   Wütend startete Vikirnoff einen weiteren Angriff auf diese Wand aus silbernen Licht, er verstärkte seine Kräfte noch, indem er den Vulkanier an seiner Schläfe berührte. Doch der Schild hielt stand, wurde nicht einmal minimal schwächer.   Er hatte zwar jetzt die Kontrolle über den Körper vor ihm, doch der Geist hielt weiterhin stand. Mit einem Knurren packte Vikirnoff den leblosen Körper und schleuderte ihn an die Wand, dann verliess er die Zelle wieder. Sobald sich der Geist des Vulkaniers aus seinem Versteck wagte, würde er ihn direkt angreifen, dafür musste er sich nicht der Zelle befinden.   Nachdem Kelvar sicher war, dass Vikirnoff heute Nacht nicht zurückkehren würde, betrat er Spocks Zelle und blickte sich suchend nach dem Vulkanier um. Als er ihn in der Ecke liegend entdeckt hatte, ging er zu ihm und hob den Körper hoch, um ihn vorsichtig auf die Pritsche zu legen.   Er wusste, dass sich der Vulkanier wieder einmal hatte retten können, doch wie lange würde das sein Körper noch aushalten? Vorsichtig tastete Kelvar den Körper ab, konnte aber glücklicherweise keine gebrochenen Knochen finden. Zu gerne hätte er den Vulkanier noch auf mentale Art untersucht, um innere Verletzungen auszuschliessen. Doch er wusste, dass Vikirnoff seine Präsenz im Körper des Mannes sofort bemerken würde.   Die Strafe für diesen Eingriff in dessen Pläne wäre vermutlich der Tod durch die Sonne. Das konnte Kelvar nicht riskieren, wäre er alleine gewesen, hätte er es vermutlich getan, aber er musste an seine Gefährtin denken. Sie würde seinen Tod vermutlich nicht überleben.   Obwohl, wenn er keine Gefährtin hätte, würde er ja auch nichts empfinden. Er hätte also kein Mitleid mit dem Vulkanier. Vikirnoff hatte keine Gefährtin, sondern holte sich seine emotionalen Eindrücke von seinen Opfern, die er quälte und so lange ihren grössten Ängsten aussetzte, bis sie sich entweder ergaben oder Selbstmord begingen.   Das Ergebnis war im Prinzip immer dasselbe, Vikirnoff würde Kamai und seine Leute wieder losschicken, um neue Individuen zu finden und das Spiel würde wieder von vorne losgehen.   Doch dieser Mann war anders, Kelvar hatte gehört, wie Kamai von den Fähigkeiten des Vulkaniers sprach, Vikirnoff würde nicht zulassen, dass er sich tötete. Er wollte ihn brechen, um ihn und sein Wissen zu benutzen.   Mit einem letzten Blick auf den reglosen Körper verliess er die Zelle.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 14: ------------ Hallo,   es gibt wieder ein neues Kapitel für euch.   Viel Spass     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Kapitel 14     Kirk stand in einem dunklen Raum. Suchend blickte er sich um und entdeckte seinen dunklen Engel. 'Hilf ihm. Du bist der Einzige, der ihn retten kann.'   'Wie soll ich ihm helfen?'   'Nimm meine Hand.' Sein Engel streckte eine Hand aus, die Kirk nach einem kurzen Zögern ergriff. Schmerzen schienen in seinem Kopf zu explodieren.   Mit einem Keuchen wachte Kirk auf. Was war das gewesen? Es hatte sich wie ein Angriff angefühlt, doch nicht er war das Ziel gewesen, sondern eine andere Person, etwa Spock? Doch wie war das möglich? Kirk wusste nicht viel über vulkanische Telepathie, eigentlich nur das, was ihm Spock bei ihrem letzten Schachspiel erzählt hatte.   Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er erst in einer Stunde aufstehen musste. Doch an Schlaf war wohl nicht mehr zu denken. Er hatte das Gefühl, als würde sein Kopf explodieren. In den letzten sechs Tagen, waren seine Kopfschmerzen immer stärker geworden, teilweise waren sie so stark, dass er Bones um ein Schmerzmittel bitten musste.   Bones. Kirk musste trotz seiner Schmerzen grinsen, als er an den Arzt dachte. Dieser war ihm doch tatsächlich volle drei Tage aus dem Weg gegangen, bis er ihm schliesslich mitteilte, dass er ihn auf den Planeten begleiten würde. Schliesslich musste ja jemand auf den Captain aufpassen.   Viel hatte der Arzt auch dann nicht mit ihm gesprochen, sondern brütete meistens über diversen medizinischen Büchern. Kirk hatte einmal einen kurzen Blick in eines dieser Bücher geworfen und hatte erstaunt festgestellt, dass es darin um die vulkanische Physiologe und Psychologie ging.   Warum Bones diese Bücher las, konnte er nur vermuten. Der Arzt wollte wohl auf alles vorbereitet sein und da in den medizinischen Akten nichts mehr über den Vulkanier zu finden war, musste er sich offensichtlich so weiter informieren.   Langsam wurden die Kopfschmerzen wieder etwas schwächer. Vorsichtig, da jede Bewegung eine weitere Schmerzwelle zur Folge hatte, drehte sich Kirk auf die Seite. Sie würden voraussichtlich in zwölf Stunden Kystran erreichen, dann musste er möglichst fit sein. An ein Schmerzmittel war also nicht zu denken, da ihn dieses meist für den Rest des Tages extrem müde machte.   Was würde ihn wohl auf dem Planeten erwarten?   Da ihm selbst der abgedunkelte Raum Schmerzen bereitete, schloss Kirk wieder die Augen und fiel bald darauf doch wieder in einen leichten Schlaf.   ****   Angespannt sass Kirk auf der Brücke und blickte auf den immer grösser werdenden Planeten. Ein riesiger Ozean erstreckte sich über beinahe die gesamte Oberfläche. Auf der Nordhalbkugel war der einzige Kontinent zu erkennen. Irgendwie wirkte dieses grüne Land richtig klein, im Vergleich zur blauen Wasserfläche.   Mit einem leisen Zischen öffneten sich die Turbolifttüren, als McCoy auf die Brücke kam. Schweigend stellte er sich links neben Kirk und schaute fasziniert auf den Hauptschirm.   „Wir werden den Planeten in einer halben Stunde erreichen.“ brach Kirk das anhaltende Schweigen. McCoy nickte. „Hoffentlich werden wir ihn finden.“ Beide wussten, von wem die Rede war. Mehr konnten sie auf der Brücke sowieso nicht sagen.   „Captain, wir erhalten eine Nachricht von der Planetenoberfläche.“ Uhura drehte sich leicht um und blickte Kirk fragend an. „Auf den Schirm.“ Kirk wollte endlich sehen, mit wem er es zu tun haben würde.   Das Bild von dem Planeten verschwand und das Gesicht einer Frau erschien an der Stelle. „Captain Kirk? Mein Name ist Teyla Savage. Ich heisse Sie im Namen des 'Rates der Zwölf' willkommen. Ich habe Ihnen die Transporterkoordinaten durchgegeben. Bitte halten Sie sich an die Vereinbarung und kommen Sie nur mit einer weiteren Person auf unseren Planeten.“   Die Übertragung brach ab, bevor Kirk irgendetwas erwidern konnte. Diese Frau war wunderschön gewesen, doch mit ihrem schwarzen Haaren und den blauen Augen sah sie ganz anders aus, als die vier Kystrani, die Spock entführt hatten.   „Captain. Ich habe hier die Koordinaten, die uns übermittelt worden sind. So wie es aussieht, befindet sich Ihr Ziel auf der Südhalbkugel des Planeten. Soll ich sie dennoch direkt an den Transporterraum weiterleiten?“   „Tun Sie das Uhura. Mister Chekov, befindet sich dort eine Insel oder etwas in der Art, das wir aus dieser Entfernung nicht sehen können?“   „Ja Sir. Allerdings kann ich nicht erkennen, um was es sich genau handelt.“   Mit einem Blick auf seinen Freund, erkannte Kirk, dass dem Arzt die Situation genauso wenig gefiel, wie ihm.   „Bones, du wirst mich auf den Planeten begleiten. Sulu, Sie haben die Brücke, bis Scotty hochkommt und das Kommando übernimmt.“   Kirk erhob sich von seinem Stuhl und verliess gemeinsam mit McCoy die Brücke.   Kaum waren sie im Turbolift, drehte sich Bones zu Jim um. „Verdammt Jim, mir gefällt diese ganze Sache nicht. Was ist, wenn wir direkt in eine Falle laufen?“   „Bones, nun sieh die ganze Sache nicht so schwarz. Mir ist bewusst, dass wir ein Risiko eingehen, aber ich werde alles tun, um Spock zu retten.“   Kirk wollte eigentlich noch mehr sagen, doch die Türen öffneten sich schon wieder und der Gang war zu stark belebt, um weiter ungestört über Spock reden zu können.   Nur Minuten später standen sie im Transporterraum. „Kirk an Brücke, wie ist der Status?“   „Sir, wir befinden uns jetzt im Orbit um den Planeten. Sie können runterbeamen,“ kam die Antwort von Sulu.   „Gut, Bones bist du bereit?“   „Als ob das einen Unterschied machen würde, ob ich bereit bin oder nicht.“   Mit einem leicht misstrauischen Blick auf den Transporter, stieg Bones die paar Stufen rauf, um sich neben Kirk zu stellen.   „Mister Kyle. Energie.“   Nur Sekunden später fanden sich die beiden auf einer Art Plattform inmitten des Ozeans wieder.   „Jim, sieh dir das mal an.“   Kirk drehte sich um und konnte seinen Augen kaum trauen, vor seinen Augen erhob sich eine majestätische Stadt. Mehrere Türme erhoben sich vor ihnen und blitzten in der Sonne silbern bis kupferrot. In der Mitte ragte ein Turm gute zweihundert Meter elegant in die Höhe. So etwas hatte er bis jetzt noch nie gesehen.   „Jim. Ich glaube da kommt unser Empfangskomitee.“ Bones deutete auf mehrere Personen, die sich ihnen näherten.   „Ja das glaube ich auch.“ Kirk liess seine Stimme betont gelassen und selbstbewusst klingen. Auch wenn ihm die Ungewissheit und die anhaltenden Kopfschmerzen zu schaffen machten.   „Captain Kirk und ...“   „Dr. McCoy,“ half Bones gleich selber aus.   „... Dr. McCoy, ich heisse Sie auf Atlantica willkommen. Wenn Sie mir nun bitte folgen würden?“   „Vielen Dank, Miss Savage. Wir fühlen uns geehrt, hier sein zu dürfen“ , versuchte Kirk möglichst charmant zu erwidern.   „Nennen Sie mich Teyla. Bei uns ist es nicht üblich, den zweiten Namen zu verwenden.“   „Natürlich.“   Schweigend näherte sich die kleine Gruppe dem ersten Turm. Dort betraten sie eine Art Turbolift, nur dass dieser sich nicht bewegte, sondern sie direkt zum Hauptturm transportierte. „Wow, das ist ja fast wie mit unserem Transporter!“ staunte Kirk über die effektive Art des 'Liftes'.   Sie gingen weiter durch verschiedene Gänge, bis sie schliesslich in den Hauptraum kamen. Dort führte sie Teyla zu einer Wand, die sich wie durch Geisterhand vor ihnen öffnete.   „Bitte treten Sie ein, der Rat erwartet Sie schon.“   Mit einem mulmigen Gefühl folgten Kirk und McCoy der Aufforderung. Als sich die Wand wieder hinter ihnen geschlossen hatte, ging Teyla zu den elf anwesenden Personen. Fünf Frauen und sechs Männer, die sich nun erhoben.   „Captain Kirk, Dr. McCoy. Ich bin Dayan. Ich werde für den gesamten anwesenden Rat sprechen. Bitte setzen Sie sich, Sie sind unsere Gäste und werden auch so behandelt.“   Kirk und McCoy sahen sich kurz an und setzten sich auf die ihnen angebotenen Plätze.   „Mister Dayan, wir wissen Ihre Gastfreundlichkeit sehr zu schätzen, doch wir sind auf der Suche nach Commander Spock, der vor zirka zehn Tagen von meinem Schiff entführt worden ist.“ Kirk hatte sich für den direkten Weg entschieden. Er wollte diese Sache so schnell wie möglich zu Ende bringen.   „Wir verstehen Ihre Ungeduld, Captain. Wir werden Ihnen auch helfen, diese Sache so schnell wie möglich zu klären. Doch wir vermuten, dass dies erst nach Einbruch der Dunkelheit möglich sein wird.“   „Dayan, ich würde gern eine direkte Frage an den Captain stellen.“   Dayan blickte Teyla überrascht an, doch er bedeutete ihr mit einem Nicken, dass sie sprechen sollte.   „Captain Kirk, kann es sein, dass Sie seit längerem starke Kopfschmerzen verspüren?“   Kirk schaute verblüfft auf die junge Frau. Wie hatte sie nur bemerkt, dass er Kopfschmerzen hatte? Er überlegte kurz, ob er die Frage ehrlich beantworten sollte, entschied sich dann aber dafür. „Sie haben recht Teyla. Ich habe in der Tat seit dem Verschwinden von Commander Spock starke Kopfschmerzen. Woher wissen Sie das?“   Nun ergriff Dayan wieder das Wort, bevor Teyla antworten konnte. „Captain Kirk, das Volk der Kystrani ist stark telepathisch veranlagt. Die anderen Ratsmitglieder und ich tauschen so unsere Informationen aus. Deshalb rede ich mit Ihnen wirklich im Namen des gesamten Rates. Nun zu dem Grund für Teylas Frage. Was Ihnen und der Crew der Enterprise widerfahren ist, ist bei unserem Volk ein bewährtes Mittel um traumatische Erlebnisse aus den Erinnerungen einer Person zu löschen.“   Bones wollte den Kystrani unterbrechen, doch Kirk bedeutete ihm, erstmal zu schweigen. Mit einem Nicken gab er Dayan zu verstehen, dass er weiter reden sollte.   „Ihre Kopfschmerzen können zwei Ursachen haben. Die erste Ursache ist sicher, dass die mentale Blockade, die Sie den Commander vergessen liess, noch immer existiert. Sie haben es wohl irgendwie geschafft, diese Blockade zu umgehen. Wie, ist uns allen allerdings ein Rätsel. Denn das ist noch nie vorgekommen. Der zweite Grund ist sehr unwahrscheinlich, aber möglich. Es besteht die Möglichkeit, dass Sie unbewusst in Kontakt mit ihrem Commander stehen. Wenn sich der Commander, wie wir vermuten, in den Händen der Karmarianer befindet, kann es durchaus sein, dass er Sie als eine Art Schutzschild benutzt, um sich zu schützen. Das setzt allerdings voraus, dass wirklich mindestens eine unbewusste Verbindung zwischen Ihnen besteht.“   „Sie meinen, zwischen Jim und Spock besteht eine Verbindung? Aber wie ist das möglich?“   „Ich sagte, es könnte eine Verbindung bestehen. Vulkanier sind wie wir Telepathen, es wäre möglich, dass bei einer Gedankenverschmelzung so eine Verbindung entstanden ist.“   Kirk hatte die Informationen nun langsam verarbeitet und meldete sich jetzt wieder zu Wort. „Ich wusste bis jetzt nicht einmal, dass eine Gedankenverschmelzung möglich ist. Ich habe Spock nur zwei oder dreimal berührt. Es kann also keine Gedankenverschmelzung gegeben haben.“   Dayan blickte Kirk prüfend an. „Captain Kirk. Erlauben Sie mir, einen telepathischen Kontakt herzustellen, um die Blockade in ihrem Gehirn zu lösen. Vielleicht hilft uns das, eine Antwort zu finden.“   Kirk wurde wieder misstrauisch, wer sagte ihm, dass dieser Dayan ehrliche Absichten hatte.   „Jim, ich würde das Angebot annehmen. Dein Alphawellenwert ist schon die ganze Zeit extrem hoch. Lange wirst du das nicht mehr aushalten. Von deinem Deltawellenwert will ich gar nicht erst anfangen. Was hast du zu verlieren, ich werde dich schon wieder an deinen Spock erinnern und wenn ich dir dafür eine Schachfigur in die Hand drücken muss.“   Die Kystrani hörten schweigend McCoys Ausführungen zu und blickten sich wissend an.   Kirk war noch nicht vollständig überzeugt, dass er diesem Dayan vertrauen konnte, aber wenn Bones ihm sagte, dass es langsam kritisch wurde, dann musste er sich wohl dem Kystrani anvertrauen. Entschlossen blickte er nun zu dem schwarzhaarigen Mann mit den leuchtend blauen Augen. „Gut Dayan, ich bin einverstanden, nur machen Sie es schnell.“   Mit einem Nicken nahm der Kystrani Kirks Entscheidung zur Kenntnis. „Dann entspannen Sie sich einfach nur und wehren Sie sich nicht gegen mich.“   'Captain Kirk, lassen Sie mich in Ihre Gedanken. Ich werde nur die Blockade lösen. Vertrauen Sie mir, wenn Sie können.'   Nur Momente später wandte Dayan den Blick von Kirk ab und atmete tief durch. „Die Blockade ist gelöst. Es waren tatsächlich Karmarianer, die Ihren Ersten Offizier entführt haben. Wir werden bei Einbruch der Dunkelheit mit ihrem Prinzen Kontakt aufnehmen. Bis dahin sollten Sie sich ausruhen. Wir werden Ihnen einen Raum zur Verfügung stellen, in den Sie sich zurückziehen können.“   Kirk fühlte sich etwas besser, seit der Kystrani in seinem Kopf gewesen war. Noch immer hatte er leichte Kopfschmerzen, doch die waren nichts im Vergleich zu vorher.   „Wir nehmen Ihr Angebot dankend an“, antwortete Kirk. Die Kystrani erhoben sich und die Wand öffnete sich wieder. Draussen wartete einer der Leute, die ihn und Bones schon auf dem Pier abgeholt hatten. „Falcon wird Sie zu Ihren Räumen bringen. Wenn Sie etwas brauchen, wenden Sie sich einfach an ihn.“   „Danke Ratsmitglied Dayan, das werden wir tun“, erwiderte Bones an der Stelle von Kirk und zog den nachdenklichen Captain einfach mit sich.   Dayan blickte den Fremden kurz nach und ging dann zu einem der Balkone, die den freien Blick auf die Stadt ermöglichten. Teyla folgte ihm.   „Dayan. Wenn dieser Spock wirklich in den Händen von Vikirnoff ist, dann besteht nicht mehr viel Hoffnung, dass er noch lebt. Selbst wenn, dann wird sein Wille höchstwahrscheinlich schon gebrochen sein und er wird sich nicht für den Captain und die Freiheit entscheiden können.“   „Es besteht Hoffnung, Teyla. Dieser Captain hat eine unbewusste Verbindung zu dem Vulkanier, die dessen Geist vielleicht beschützen konnte. Ich weiss nicht, wie sie entstanden ist oder wie lange sie schon existiert, da wirklich keine Gedankenverschmelzung stattgefunden hat.“   Dayan blickte weiter auf die Stadt hinunter und schaute die Frau an seiner Seite nicht an.   „Es gibt da eine Legende, die besagt, dass wenn sich die zwei Hälften einer Seele gefunden haben, diese Verbindung über den Tod hinaus existieren und teilweise sogar den Wiedereintritt in die physische Welt überstehen kann. Ist es möglich, dass wir hier so einen Fall vor uns haben?“ Teyla blickte Dayan fragend an. Sie wusste, dass er ihren Blick spürte, auch wenn er weiter auf die Stadt hinunter sah.   „Es kann sein. Doch das ist sehr selten. Soweit ich weiss, ist das in den letzten dreihundert Jahren bei unserem Volk nicht mehr vorgekommen. Wie es sich bei Aussenweltlern verhält, weiss ich nicht. Wir werden dem Menschen auf jeden Fall helfen, soweit wir können. Ich werde einen unserer Techniker auf das Schiff schicken, sobald wir vom Festland zurückgekehrt sind. Ob das mit oder ohne den Vulkanier sein wird, wird sich zeigen.“   --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen   Eure mrs_ianto Kapitel 15: ------------ Hallo,   hier ist das neue Kapitel für euch.   Ich wünsche viel Spass damit.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 15     In Gedanken versunken stand Bones auf dem Balkon und genoss den Ausblick über diese unglaubliche Stadt. Kirk war, kurz nachdem Bones ihn gescannt hatte, vollkommen übermüdet eingeschlafen. Wie lange hatte sein Freund wohl nicht mehr richtig schlafen können?   Die Alpha- und Deltawellen waren zwar immer noch erhöht, aber nicht mehr in dem Masse wie vor fünf Stunden, als er ihn auf dem Schiff unauffällig gescannt hatte.   Laut Falcon dauerte es noch zirka zwei Stunden, bis sie mit den Karmarianern in Kontakt treten konnten. So wie Bones die ganze Sache verstanden hatte, war dieses Volk nur in der Nacht aktiv und wäre vor Sonnenuntergang gar nicht erst zu erreichen. Irgendwie erinnerte ihn das an Vampire.   Mit einem Kopfschütteln ging er wieder in den Wohnraum ihres Quartiers. Vampire, jetzt ging aber wirklich die Phantasie mit ihm durch.   "Bones, du siehst sehr nachdenklich aus." Kirks verschlafene Stimme riss den Arzt aus seinen Grübeleien. Überrascht drehte er sich zu Kirk um. „Du solltest eigentlich noch schlafen, mein Freund. So wie ich diese Kystrani verstanden habe, wird es eine lange und anstrengende Nacht werden.“   „Ich kann jetzt nicht schlafen, Bones. Ich habe nur etwas gedöst und meine Gedanken etwas geordnet. Irgendwie gehen mir die Worte von diesem Dayan nicht aus dem Kopf, dass eventuell eine unbewusste Verbindung zwischen mir und Spock besteht.“   „Das ist doch alles nur Humbug. Es wundert mich, dass ein offensichtlich extrem weit entwickeltes Volk wie dieses hier an so einen Quatsch glaubt. Es kann keine Verbindung zwischen dir und Spock bestehen, ihr habt keine Gedankenverschmelzung durchgeführt und das ist die einzige, hörst du, einzige Voraussetzung für ein vulkanisches Band.“   Bones stand mit verschränkten Armen vor Kirk, der lässig an einem Türrahmen lehnte. „Wenn du es sagst, wird es wohl so sein. Sag mal, gibt es hier eigentlich auch etwas zu essen oder müssen wir hungern, bis wir wieder auf der Enterprise sind?“ Kirk blickte sich suchend im Raum um und entdeckte schliesslich auf einem kleinen Tisch eine gut gefüllte Obstschale. Ein saftiges Steak wäre ihm zwar lieber, aber es war immer noch besser als gar nichts.   „Sind diese Früchte für uns verträglich oder kann es sein, dass ich nach dem Essen blau anlaufe?“   „Keine Sorge, diese hübschen Dinger sind für uns absolut ungefährlich. Bedien dich ruhig.“   Nach einigem hin und her, entschied sich Kirk für eine lila Banane. Vorsichtig biss er ein Stück ab und versuchte, den Geschmack zu identifizieren. Irgendwie schmeckte es nach Erdbeeren mit Honig und Vanille. „Sag mal Bones, wie lange dauert es eigentlich noch, bis wir los müssen? Irgendwie lässt mich meine innere Uhr schon wieder im Stich.“   Bones verdrehte leicht die Augen. „Erstens, spricht man nicht mit vollem Mund. Hat dir das deine Mutter etwa nicht beigebracht? Zweitens dauert es noch etwa anderthalb Stunden, bis die Kystrani Kontakt zu den Karmarianern herstellen können.“   „Verstehe. Am liebsten würde ich einfach los stürmen und Spock befreien, diese ganze Situation gefällt mir nicht.“   Kirk trat durch die offenen Glastüren auf den Balkon und liess seinen Blick suchend in die Ferne gleiten. „Weisst du Bones, ich kenne Spock erst seit ein paar Tagen, dennoch habe ich das Gefühl, als würde ich ihn schon mein ganzes Leben lang kennen. Seltsam, nicht?“   Kirk liess seinen Blick auf einen Punkt in der Ferne gerichtet, als Bones neben ihn trat.   „Jim, so etwas kann es durchaus geben. Du triffst jemanden und vom ersten Moment an ist es so, als würdest du alles wichtige über den anderen wissen. Verdammt, du bist doch sonst nicht so emotional. Diese ganze Sache und die Kopfschmerzen scheinen dich doch mehr mitzunehmen, als du zugeben willst.“   Kirk konnte und wollte nicht auf Bones' Feststellung antworten, sondern stützte sich weiter mit beiden Händen auf dem Geländer ab und blickte auf den Ozean hinaus. Wie sollte er seinem Freund auch etwas erklären, das er selbst nicht verstand.   Langsam ging die Sonne unter und tauchte die Stadt in ein rötliches Licht, das die Türme in einen Funkenregen zu verwandeln schien. Wären sie aus einem anderen Grund hier gewesen, hätten die beiden Männer auf dem Balkon das Schauspiel sicher genossen.   So war es für sie jedoch nur das Zeichen, dass endlich Kontakt zu den Karmarianern hergestellt werden konnte.   Als ein Signal an der Tür ertönte, begaben sie sich wieder in den Wohnraum. Die Tür öffnete sich und Dayan trat zusammen mit Teyla ein. „Captain Kirk, Dr. McCoy. Wir haben vor ein paar ihrer Minuten Kontakt zu den Karmarianern hergestellt. Anders als geplant, wird ihr Prinz Vikirnoff mit einigen seiner Leute und dem Vulkanier hierher kommen. Sie werden in etwa einer ihrer Stunden hier eintreffen.“   Kirk und Bones sahen sich überrascht an, dass dieser Vikirnoff hierher kommen und Spock gleich mitbringen würde, hatten sie nicht gedacht. Konnte es sein, dass es doch so einfach war, den Ersten Offizier zurück zu bekommen oder steckte da etwa mehr dahinter.   „Ich weiss jetzt im Moment nicht, was ich dazu sagen soll. Ist das denn ein gutes oder ein schlechte Zeichen? Was meinen Sie Dayan, Sie scheinen diesen Vikirnoff ja zu kennen“, wollte Kirk wissen.   Dayan legte die Stirn in Falten und schien zu überlegen, was er ihm antworten sollte. [LEFT]„Vikirnoff scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Er gab offen zu, dass sich der Commander bei ihm befindet. Er meinte allerdings, dass Spock freiwillig beim ihm sei und nicht den Wunsch habe, mit Ihnen auf Ihr Schiff zurück zu kehren. Er sagte, dass er ihn mitbringen würde, damit er Ihnen seinen Wunsch, bei den Karmarianern zu bleiben, persönlich mitteilen könne.“[/LEFT]   Wütend ballte Kirk seine Hände zu Fäusten. „Das ist eine Lüge. Ich weiss genau, dass Spock von diesem Vikirnoff gefangen gehalten wird.“   „Jim beruhige dich. Es bringt nichts, wenn du dich jetzt aufregst“, versuchte Bones seinen Freund zu beruhigen. Was anscheinend nicht viel brachte. Jetzt würde wohl nur noch ein Boxsack helfen, damit Kirk seinen Ärger loswerden könnte.   „Captain, Ihr Freund hat Recht. Wir glauben Ihnen, dass der Commander nicht freiwillig in der Gewalt der Karmarianer ist. Es wird jedoch schwierig werden, das zu beweisen.“   „Wieso sollte das schwierig werden? Wir nehmen Spock einfach mit und das war's.“ Kirk lief im Raum hin und her. Jetzt blieb er jedoch stehen und blickte den Kystrani herausfordernd an.   „Sie müssen wissen, dass bei uns die Meinung und der freie Wille des einzelnen Individuums an erster Stelle steht. Commander Spock muss seinen Willen, wieder auf Ihr Schiff zurück zu kehren, laut äussern. Vikirnoff ist jedoch ein skrupelloser Telepath und wird dies mit aller Macht versuchen zu verhindern. Captain, Sie werden Ihre ganze Kraft brauchen, um Ihren Commander von diesem Einfluss zu befreien, damit er seinen Willen äussern kann.“   Besorgt blickte McCoy zu Kirk, der jedoch nur stumm die Wand anstarrte, als gäbe es dort sonst etwas zu sehen. „Was ist, wenn wir ihn gegen seinen Willen mitnehmen?“ Bones fragte sich langsam, was daran so schwierig sein sollte.   „Wenn wir das tun, besteht die Möglichkeit, dass ihn Vikirnoff tötet. Dazu wird er sogar in der Lage sein, wenn Sie sich schon wieder auf dem Schiff befinden. Wenn der Commander allerdings stark genug ist, um sich ihm zu widersetzen, wird er überleben, aber nur dann.“   Entschuldigend blickte Dayan die beiden Offiziere an. Er konnte nicht mehr tun, als die beiden Menschen vor den sicher stattfindenden telepathischen Angriffen zu schützen, sobald der Prinz und seine Leute hier waren.   Kirk schien eine Entscheidung getroffen zu haben, denn er erwachte wieder aus seiner Starre. „Ich werde alles tun, um Spock zu ermöglichen, seinen freien Willen zu äussern. Was wird nötig sein?“   Der Kystrani nickte, als hätte er nichts anderes erwartet. „Wir werden Sie abschirmen müssen, sobald die Karmarianer hier eintreffen. Wir werden Sie allerdings nur minimal schützen können, damit Sie noch zu dem Commander vordringen können. Hören Sie auf Ihren Instinkt, dann werden Sie das Richtige tun, Captain. Es wird allerdings nicht ganz ungefährlich sein.“   Kirk nickte verstehend, obwohl er eigentlich nicht wirklich wusste, wovon der Kystrani sprach.   'Du siehst nur mit dem Herzen gut!' Woher diese Worte plötzlich kamen und was sie bedeuten sollten, wusste er nicht, doch er spürte, dass sie irgendwie wichtig waren.   Mit einem Blick zu Falcon bedeutete Dayan den Menschen, ihm zu folgen. Das Schiff von Vikirnoff würde bald auf dem Westpier eintreffen.   Schweigend gingen sie durch die Gänge von Atlantica, um zu einem der internen Transporter zu gelangen. Von dort waren es dann nur noch ein paar hundert Meter bis zum Pier, wo sich das karmarianische Schiff schon näherte.   Kirk erkannte sofort die Bauart des Schiffes, entweder war es das gleiche wie vor zirka zehn Tagen oder ein baugleiches Exemplar.   Mit einem leichten Vibrieren setzte das Schiff auf dem Pier auf. Nach und nach verstummten alle Antriebe und eine bis dahin verborgene Tür öffnete sich auf der Rückseite des Schiffes.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 16: ------------ Hallo,   es gibt ein neues Kapitel für euch.   Ich wünsche euch viel Spass damit.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 16     Als der erste Karmarianer in der Öffnung erschien, sog Kirk scharf die Luft ein. Er kannte diesen Mann, Captain Kamai, wenn er denn wirklich ein Captain war.   Mit einem Blick auf die Menschen und die Kystrani, trat Kamai ein paar Schritte nach rechts um sich direkt neben der Tür zu postieren. Inzwischen war eine weitere Person im Blickfeld von Kirk und McCoy erschienen. Dieser Mann musste dieser Vikirnoff sein. Seine Kleidung wirkte aristokratisch und eine starke Aura schien ihn zu umgeben. Kirk blickte fragend zu Dayan. „Ist dies dieser Prinz Vikirnoff?“   Dayan nickte nur bejahend, offensichtlich konzentrierte er sich auf etwas anderes.   Plötzlich spürte Kirk Bones' Hand auf seinem Arm. „Jim sieh nur!“   Kirk wandte sich wieder dem Schiff zu. Als er sah, wer die Aufmerksamkeit seines Freundes erregt hatte, hielt er unwillkürlich die Luft an. Dort stand Spock, flankiert von zwei weiteren Karmarianern.   Der Vulkanier wirkte abgemagert und in seinem Gesicht konnte Kirk sogar aus der Entfernung einen grossen grüngelben Fleck erkennen. Was hatten sie ihm nur angetan?! Kirk musterte weiter Spocks Gesicht, doch der Vulkanier zeigte mit keiner Regung, dass er seinen Captain erkannte, sondern starrte nur mit einem leeren Blick geradeaus. Es erschien ihm beinahe so, als wäre nur der Körper anwesend, während der Geist weit entfernt weilte.   „Ratsmitglied Dayan. Es ist mir eine Freude, dich zu sehen. Wie viele Jahre ist es nun her, dass sich die Kystrani und die Karmarianer zusammengefunden haben? Zehn, zwölf Jahre werden es bestimmt sein.“ Vikirnoff breitete die Arme aus, als wolle er den anderen umarmen. Was allerdings nicht möglich war, da er in zehn Metern Entfernung stehen blieb. Die kalten schwarzen Augen spiegelten nichts von der angeblichen Wiedersehensfreude wider.   „Prinz Vikirnoff, willkommen auf Atlantica. In der Tat sind fünfzehn Jahre seit unserem letzten Zusammentreffen vergangen.“ Dayan neigte grüssend den Kopf in Vikirnoffs Richtung. Seine Stimme verriet nichts von seinen Gefühlen, doch Kirk konnte deutlich die Abneigung in der Körpersprache lesen.   Plötzlich schien sich eine Präsenz in sein Bewusstsein drängen zu wollen, wurde jedoch von etwas daran gehindert. Dayan? Kirk erinnerte sich an die Worte des Mannes, dass die Karmarianer nicht so respektvoll wären und er sie deshalb abschirmen würde. Auf einmal hatte er so ein intensives Gefühl von Kälte, dass er den Drang unterdrücken musste, sich die Arme zu reiben. Ein Blick auf Bones sagte ihm, dass es ihm ähnlich ging. Hatte dieser doch die Arme schützend vor dem Körper verschränkt.   „Dayan, sind das die Fremden, die behaupten, dieser Vulkanier sei gegen seinen Willen bei mir und dass sie ihn angeblich kennen?“   Vikirnoff musterte Kirk und Bones mit diesen kalten harten Augen. Gerade als Dayan etwas dazu sagen wollte, trat Kirk ein paar Schritte vor und sah dem Karmarianer herausfordernd ins Gesicht.   „Ja! Wir sind diese Fremden. Der Mann an Ihrer rechten Seite, Kamai, wird bestätigen können, dass ich Captain Kirk bin. Er und drei weitere Männer kamen auf mein Schiff, um offensichtlich meinen Ersten Offizier zu entführen. Ich verlange, dass Sie Spock sofort frei lassen!“   „Captain Kirk. Ich versichere Ihnen, dass der Vulkanier aus freien Stücken bei mir ist. Sie können ihn natürlich gerne fragen, wenn es Ihr Wunsch ist.“ Vikirnoff lächelte Kirk mit einem kalten Blick an, der ihm durch Mark und Bein ging. Hilfe suchend blickte Kirk von Bones zu Dayan, der gab ihm allerdings mit einer Geste zu verstehen, dass er nicht aktiv eingreifen würde. Bones erwiderte Kirks Blick nur ratlos und zuckte mit den Schultern. Er wusste offensichtlich auch keinen Rat.   Das ganze schrie geradezu nach einer Falle. Wenn Kirk Spocks leeren Blick richtig deutete, konnte ihm der Vulkanier so auf gar keinen Fall seinen freien Willen nennen. Da Dayan ihn nur minimal vor den telepathischen Kräften Vikirnoffs abschirmte, spürte Kirk deutlich die mentale Stärke des Mannes. Wie sollte er also zu Spock vordringen, dieser war seit Tagen diesen Kräften ungeschützt ausgesetzt.   'Captain, wenn Sie mich unvorbereitet berühren, kann es sein, dass ich Ihre Gefühle und Gedanken empfange, bevor ich mich abschirmen kann.'   Natürlich! Spock war ein Berührungstelepath, wenn er ihn berührte, könnte er vielleicht zu ihm durchdringen. Das war vermutlich die einzige Möglichkeit.   „Ich bin einverstanden, Vikirnoff. Allerdings soll Spock bis auf die Hälfte der Entfernung zwischen uns vortreten. Ich werde die restliche Distanz überbrücken. Ich will meine Frage ja nicht über den halben Pier schreien.“   „Jim...!“ Kirk drehte sich nicht zu Bones um, sondern deutete nur mit der Hand an, dass er schweigen sollte. Seine gesamte Konzentration war nun auf Spock gerichtet, der mit eckigen Schritten auf ihn zu kam. Der Vulkanier wirkte, als wäre er ferngesteuert. Exakt in der Mitte blieb er stehen und blickte weiterhin mit diesem leeren Blick geradeaus.   Entschlossen setzte sich nun auch Kirk in Bewegung. Leicht unsicher blieb er dann direkt vor dem Mann stehen und schaute in die leeren Augen.   'Hiermit gebe ich Ihnen die Erlaubnis, mich zu berühren.' Spocks Worte, gesprochen am Abend vor der Entführung.   Mit dem Mut der Verzweiflung legte Kirk Spock die Hand auf den Oberarm, so wie damals vor dem Quartier des Vulkaniers.   ****   Spock hatte sich wieder hinter den silbernen Schild geflüchtet und kauerte nun auf dem Boden. Er wusste weder, wo er war, noch was im Moment passierte. Noch immer spürte er Vikirnoffs Attacken auf sein Bewusstsein, doch hier war er sicher. Plötzlich spürte Spock ein vertrautes Kribbeln in sich, besser gesagt an seinem Arm.   Angenehm.   Schutz.   Sicherheit.   Verwirrt hob Spock seinen Kopf von den Armen und erkannte ein schwaches Licht hinter dem Schild. Es schien ihn zu rufen. 'Spock ich bin hier! Vertraue mir, ich werde dich schützen! Komm heraus, dies ist deine Chance zu entkommen!'   Misstrauisch erhob sich Spock aus seiner kauernden Position. War das ein neuer Trick seines Feindes?   ****   Spock hatte sich etwas bewegt. In seinen Augen war kurz ein Aufblitzen gewesen. Kirk griff nun auch mit der zweiten Hand nach Spock. Versuchte so, den Vulkanier weiter zu erreichen und gleichzeitig irgendwie vor Vikirnoff zu schützen.   ****   Zögernd trat Spock einen Schritt nach vorn. 'Ich bin hier Spock! Vertraue!' Das Kribbeln in seinem Körper verstärkte sich weiter. Es schien ihm neue Kraft zu geben, war angenehm, vertraut und doch fremd. Vorsichtig machte Spock noch einen weiteren Schritt, wagte sich aus der Tiefe seines Bewusstseins hervor. Doch der Schild schützte ihn weiterhin. Blieb diesmal nicht in der Tiefe zurück. Langsam näherte sich Spock dem Licht, wurde sich Schritt für Schritt wieder seines Körper bewusst. Er spürte nun auch physisch die Hände auf seinen Armen. Noch immer griff ihn Vikirnoff an, doch er konnte ihn nicht mehr erreichen. Nach einer gefühlten Ewigkeit war er endlich bei dem Licht angelangt. Es strahlte eine Wärme und Sicherheit aus, die bewirkte, dass Spock die Hand danach ausstreckte, um es zu berühren.   **** Langsam hob Spock den Kopf und blickte Kirk nun wieder mit diesen warmen Augen an, die er von dem Vulkanier kannte. Hinter Spock ertönte ein wütender Schrei.   „Du warst es! Du hast ihn beschützt! Verdammter Mensch, wie ist das möglich?! Ich werde es nicht zulassen.“   Vikirnoff wollte auf die beiden Männer in der Mitte zustürmen, wurde jedoch von Dayans Stimme aufgehalten.   „Wenn du jetzt das Gesetz verletzt und dich einmischst, wirst du es bereuen. Die Frage ist noch nicht gestellt worden, es ist also noch alles offen.“   Kirk sah Spock beschwörend an. Er spürte den anhaltenden Angriff auf seinen Ersten Offizier, doch aus irgendeinem Grund erreichte er sie nicht mehr in voller Stärke.   „Spock. Ich muss Ihnen eine Frage stellen. Sind Sie aus freiem Willen bei den Karmarianern und wollen Sie bei Ihnen bleiben?“   Spock blickte verwirrt in Kirks Augen. Was sollte diese Frage?   „Nein Sir. Ich bin nicht freiwillig hier. Mein Wunsch ist es, so schnell wie möglich auf das Schiff zurückzukehren. Was machen Sie überhaupt hier?“   Mit einem erleichterten Lächeln drückte Kirk Spocks Oberarme noch einmal fester und wollte ihn dann loslassen. Doch der Vulkanier griff nach einer Hand, um zu verhindern, dass der Körperkontakt abbrach.   „Spock, ich werde Ihnen auf dem Schiff alles erklären. Doch jetzt müssen wir erst einmal zu McCoy und den Kystrani gehen.“   Kirk liess seine Hand auf Spocks Arm, als sie zu Dayan und Bones gingen. Er konnte den hasserfüllten Blick der Karmarianer regelrecht in ihrem Rücken spüren.   „Vikirnoff, dieser Mann hat sich entschieden, zu seinen Leuten auf das Schiff zurückzukehren. Halte dich an die Gesetze unserer Völker. Tust du es nicht, werden wir dafür sorgen. Du kennst unsere Macht.“ Die Worte waren in freundlichen Ton gesprochen worden, doch die Drohung war dennoch deutlich herauszuhören.   Mit einer harschen Handbewegung befahl Vikirnoff seinen Leuten, das Schiff zu besteigen. Ohne ein Wort zu sagen, verschwand er dann selbst im Innern des Schiffes. Das kurz darauf abhob und in Richtung Festland weg flog.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 17: ------------ Hallo,   nun kommt auch schon Kapitel 17 von 20.   Ich wünsche euch viel Spass damit.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     17. Kapitel       Noch immer konnte Spock die Angriffe Vikirnoffs in seiner mentalen Welt spüren und hören. Doch solange der Körperkontakt zu Kirk nicht unterbrochen wurde, war er beinahe komplett abgeschirmt. Neugierig liess er seinen Blick über die anwesenden Personen schweifen. Der Mann in der Sternenflottenuniform musste Dr. McCoy sein. Spock hatte den Mann noch nie gesehen, aber kannte die Personalakte des Doktors und wusste, dass dieser zusammen mit dem Captain auf der Highland gedient hatte. Die anderen Personen waren alle Telepathen, doch anders als Vikirnoff und seine Leute schirmten sie sich ab, um zu verhindern, dass sie die Gedanken der Menschen oder von ihm auffingen.   „Kann mir mal einer sagen, was das eben war?“   McCoy Frage durchbrach die Stille, die sich über die Gruppe gelegt hatte.   „Das weiss ich auch nicht so genau, Bones. Dayan können Sie uns bitte erklären, was hier passiert ist?“ Fragend blickte Kirk zu dem Kystrani, der noch immer aufmerksam in den Himmel schaute, wo sich das karmarianische Schiff gerade noch befunden hatte. Nun wandte dieser seine Aufmerksamkeit auf die beiden Menschen und den Vulkanier.   „Bei uns gibt es ein Gesetz, dass den freien Willen des Individuums schützt. Es ist nötig, da die Karmarianer, wie auch wir über extrem starke Fähigkeiten verfügen. Vor langer Zeit gab es deswegen einen Krieg zwischen unseren Völkern, der beinahe das gesamte Sonnensystem vernichtet hätte. Da keine Seite den Willen einzelner Personen akzeptieren wollte, beim jeweils anderen Volk zu leben. Es wäre zu kompliziert, Ihnen das alles zu erläutern. Daher würde ich vorschlagen, dass wir den Commander auf unsere medizinische Station bringen, um ihn von den Drogen zu befreien, die es Vikirnoff ermöglichen, ihn auch jetzt noch anzugreifen.“   Dayan hatte Kirk die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen und so war ihm nicht verborgen geblieben, dass er seine Hand nicht von Spocks Arm weg nahm. Er war erstaunt gewesen, als er sah, dass der Captain den Vulkanier vor Vikirnoff schützen konnte. Kaum war die physische Verbindung zwischen den beiden Männern hergestellt worden, musste er diesen Menschen nicht mehr vor Vikirnoff abschirmen, er wurde sogar selber von ihm abgeblockt. Er hätte nie gedacht, dass ein Mensch diese mentale Stärke haben könnte. Vielleicht war es aber auch die Kombination dieser beiden Personen, die einen Schutz bewirkt hatte.   Dass Vikirnoff dem Vulkanier sein Blut eingeflösst hatte, wunderte ihn nicht wirklich. War es doch der einfachste Weg, eine Person an sich zu binden und seine mentalen Mauern zu unterwandern. Ein Glück, dass das vulkanische Blut für Karmarianer giftig war, sonst wäre es unmöglich gewesen, ihn von Vikirnoff zu lösen. Die Enzyme, welche die Reste des karmarianischen Blutes neutralisieren würden, waren schon hergestellt worden und würden nur ein starkes Unwohlsein und Schmerzen bei dem Commander auslösen. Nachdenklich musterte Dayan Spock. Es war ein Wunder, dass dieser Mann so lange durchgehalten hatte und war wohl nur dank der schützenden Verbindung zu dem Captain möglich gewesen. Irgendwann würden diese beiden Männer hoffentlich erkennen, dass sie etwas verband. Doch das würde Zeit brauchen.   Innerlich lächelnd wandte sich Dayan um und ging zum nahe gelegenen Turm, wo sich der interne Transporter befand. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass ihm die Anderen folgten.   Bones warf Kirk einen auffordernden Blick zu. Er wollte genauer wissen, wovon der Kystrani gesprochen hatte. Doch Kirk schüttelte nur leicht den Kopf, auch er war neugierig, nachdem, was Dayan erzählt hatte. Doch das war im Moment nicht relevant. Vermutlich würde der Kystrani sowieso nicht mehr darüber sagen. Er war einfach nur froh, dass die ganze Sache so glimpflich abgelaufen war. Noch immer lag seine Hand auf dem Oberarm von Spock, was den anderen jedoch nicht zu stören schien. Im Gegenteil. Kirk spürte, dass Spock diesen Kontakt im Moment brauchte.   ****   In der Krankenstation half Kirk Spock auf eine der Liegen, ohne den Kontakt zu unterbrechen. Nach ein paar Augenblicken trat ein Kystrani auf die andere Seite von Spock.   „Captain Kirk, Commander Spock, mein Name ist Darius, ich bin hier der Chefarzt. Wissen Sie, was ich tun werde?“   „Sie werden mir ein Gegenmittel spritzen.“ Spock hatte so leise gesprochen, dass Kirk ihn kaum verstehen konnte.   „Ja, so kann man es nennen. Commander, das Gegenmittel wird ein massives Unwohlsein und vermutlich starke Schmerzen auslösen, was jedoch nach ein paar Stunden wieder vergehen wird. Wenn Sie können, sollten Sie versuchen zu schlafen. Ich kann Ihnen leider nichts gegen die Nebenwirkungen geben.“   Spock blickte den Arzt einen Moment misstrauisch an, doch er spürte, dass sein Captain diesen Leuten vertraute. „Ich verstehe, beginnen Sie also mit der Behandlung.“   Als Darius den Injektor ansetzte, nahm Kirk seine Hand von Spocks Oberarm, um nach seiner Hand zu greifen. Instinktiv wusste er, dass der Vulkanier ihn brauchte. Er würde nicht von seiner Seite weichen.   ****   Besorgt beobachtete McCoy den Vulkanier, der sich unruhig auf dem Bett in und her wälzte. Offensichtlich hatte Spock starke Schmerzen. Er kannte den Mann zwar nicht, aber wann zeigte ein Vulkanier sonst eine Gefühlsregung. „Dr. Darius, können Sie ihm nichts gegen diese Schmerzen geben? Das ist ja nicht zum Aushalten.“ McCoy wandte sich an den Arzt, der auf einer Anzeige die Vitalfunktionen Spocks ab las.   „Leider nein. Die Droge hat sich in seinen Zellen festgesetzt, ist sogar schon bis in seine Genstruktur vorgedrungen und hat sich dort verankert. Dieser Vorgang kann nur mit Hilfe dieses Mittels rückgängig gemacht werden. Sein Körper scheidet nun die Reststoffe der Droge und des Gegenmittels aus, das verursacht die starken Schmerzen. Er wird es in etwa zwei Stunden überstanden haben.“   Der Kystrani blickte besorgt auf seinen Patienten, der nun schon seit vier Stunden gegen die Schmerzen ankämpfte. Sein Captain war in dieser Zeit nicht von seiner Seite gewichen und strich ihm immer wieder mit einem kühlen Lappen über die Stirn. Er bewunderte die Stärke dieser beiden Männer und hoffte, dass sie irgendwann ihre Verbindung erkennen würden. Sie hatten es sich verdient. Noch immer konnte er kaum glauben, was Vikirnoff diesem stolzen Mann angetan hatte. Ein Gesetz, das eigentlich den Schutz des eigenen Willens beinhaltete, einfach so gegen eine andere Person zu verwenden, war einfach diabolisch.   Zum wiederholten Mal strich Kirk mit einem feuchten Tuch den Schweiss von der Stirn seines Ersten Offiziers, nein Freundes. Im Laufe der letzten Stunden hatte er sich eingestanden, dass dieser Mann für ihn ein Freund war, auch wenn sie sich erst ein paar Tage kannten. Plötzlich lag Spock ganz still und begann gleichmässiger zu atmen. Kirk hoffte, dass nun das schlimmste überstanden war und Spock endlich zur Ruhe kommen könnte.   Aus dem Augenwinkel erblickte er den kystranischen Doktor, der an das Bett trat, um mit einem Scanner die Biowerte abzulesen. „Wie sieht es aus? Wird er wieder auf die Beine kommen?“ Kirk blickte besorgt zu Darius.   „Ja, das schlimmste hat er nun überstanden, die Droge befindet sich nicht mehr in seinem System und auch das Gegenmittel ist vollständig abgebaut und ausgeschieden worden. Physisch ist er jetzt einfach nur noch erschöpft aber gesund. Wie es mit seiner Psyche aussieht, wird sich erst mit der Zeit zeigen, er wird auf jeden Fall einen guten Freund brauchen, der für ihn da ist.“   Darius wandte sich ab, um den Raum zu verlassen. Seine Arbeit war getan. Das karmarianische Blut war restlos aus dem Körper des Vulkaniers entfernt worden. Sein Patient schlief jetzt endlich ruhig, was er vermutlich seit Tagen nicht mehr getan hatte. Alles andere mussten jetzt andere oder der Vulkanier selbst erledigen. Auf dem Gang traf er auf Dayan, der ihn nur fragend anblickte.   'Wie geht es deinem Patienten und dem Menschen?'   'Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er schläft jetzt und wird sich physisch wieder vollständig erholen. Der Mensch ist bei ihm und kümmert sich um ihn, so gut er kann.'   Mit einem Nicken nahm Dayan die Information zur Kenntnis. Er würde sich jetzt darum kümmern, dass einer seiner Techniker und Computerspezialisten zusammen mit einem Gedankenheiler auf die Enterprise geschickt würden, damit sie die Manipulationen an der Crew und dem Computer beseitigen konnten. Alles andere war dann nicht mehr seine Angelegenheit, sondern die von Kirk. Was ihm mehr Sorgen bereitete, war das Verhalten von Vikirnoff und den anderen Karmarianern, sie würden von nun an sehr viel mehr darauf achten müssen, dass diese ihre Fähigkeiten und ihr enormes technologisches Wissen nicht gegen andere Spezies einsetzten.   ****   „Jim,“ Bones legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter seines Freundes, um ihn nicht zu erschrecken, „Dayan möchte dich sprechen, es geht um diese Sache mit dem telepathischen Dingsbums und um die Computer re...dings, du weisst schon was ich meine. Ich werde solange bei Spock bleiben.“ Müde blickte Kirk zu seinem Freund hoch und erhob sich steif von seinem Stuhl, Spock schlief nun seit über einer Stunde ruhig und tief. Er musste sich nun endlich um die anderen Dinge kümmern, noch immer glaubten seine Leute, Spock gebe es nicht und der Computer war auch noch manipuliert.   „Ist gut Bones. Pass gut auf ihn auf, nicht, dass er schon wieder verschwindet.“   Mit müden Schritten verliess Kirk den Raum. Bones blickte ihm besorgt nach, wenn diese ganze Geschichte endlich beendet war, würde er seinem Freund ein freies Wochenende mit viel Schlaf verordnen und wenn er ihn dafür in sein Quartier sperren musste.   Als Kirk auf den Korridor trat, wurde er schon von Falcon erwartet. Viel hatte der Mann bis jetzt nicht mit ihm geredet, so wurde auch jetzt nur mit einer Handbewegung angedeutet, dass er ihm folgen sollte.   Nach ein paar Abzweigungen und durch den internen Transporter kamen sie schliesslich wieder in den Hauptturm, wo ihn Falcon zum Versammlungsraum führte, wo er schon von Dayan und zwei weiteren Kystrani erwartet wurde.   „Captain Kirk, treten Sie doch näher und setzen Sie sich.“ Dayan deutete mit seiner Hand auf einen Stuhl, den er schon beim ersten Mal benutzt hatte, dabei gab es doch mindestens zwei Dutzend Plätze an diesem Tisch.   „Danke Dayan, auch für Ihre Hilfe bei der Rettung von Mr. Spock. Was kann ich für Sie tun?“ So langsam schmerzte in Kirks Körper jeder Knochen. Seine rechte Hand hatte deutliche blaue Flecken von Spocks Griff, als dieser vor Schmerzen fester zugepackt hatte. Wenigstens waren seine Kopfschmerzen endgültig verschwunden.   „Die Frage ist eher, was wir für Sie tun können, Captain. Dies sind Piper und Leo. Piper ist eine sogenannte Gedankenheilerin, Sie wird die mentale Blockade Ihrer Crew aufheben. Leo ist unser Computerspezialist und Techniker, er kann den Virus aus dem System des Schiffes entfernen, so als wäre er nie da gewesen. Was wir nun noch brauchen, ist Ihre Erlaubnis, um auf das Schiff zu beamen. Ich denke, es wäre am besten, wenn dies noch vor der Rückkehr des Commanders geschehen würde, um Irritationen und Misstrauen zu vermeiden. Was denken Sie?“   „Ich bin da ganz Ihrer Meinung, Dayan. Allerdings möchte ich Mr. Spock nicht alleine hier lassen, solange er noch nicht erwacht ist. Genauso wenig ist es möglich, den beiden freien Zugriff auf den Computer und die Crew zu gewähren, wenn ich nicht an Bord bin. Das beste wird sein, wenn wir abwarten, bis Mr. Spock erwacht, dann werde ich mit Ihnen an Bord beamen und McCoy wird mit Spock hier bleiben, bis alles erledigt ist.“   Herausfordernd blickte Kirk den Kystrani an. Er vertraute dem Mann zwar, doch er würde sicher nicht das Leben seiner Crew in die Hände von Fremden legen, wenn er nicht an Bord war.   „Einverstanden Captain. Sobald Ihr Mann erwacht, werden die beiden bereit sein, mit Ihnen auf das Schiff zu beamen.“   „Gut,“ Kirk erhob sich um zu gehen, „dann werde ich jetzt wieder zu Dr. McCoy und Mr. Spock auf die Krankenstation zurückkehren, um ihn und dann später Mr. Spock über den Plan zu informieren. Ich danke Ihnen und Ihrem Volk für die schnelle Hilfe. Wenn Sie irgendwann mal unsere Unterstützung brauchen sollten, melden Sie sich einfach. Ich werde dann sehen, was wir für Sie tun können.“   „Wir werden auf Ihr Angebot zurückkommen, wenn es nötig werden sollte. Es war uns eine Freude, Sie kennen zu lernen, auch wenn ich mir wünschte, dass es unter anderen Umständen passiert wäre.“   Die beiden reichten sich die Hände, bevor Kirk den Raum verliess, um zu seinen Freunden zurückzugehen.   ****   Vier Stunden später wachte Spock endlich auf. Mit einem Lächeln beugte sich Kirk zu seinem Ersten Offizier. „Schön, dass Sie endlich aufwachen, Mr. Spock. Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen.“   „Es besteht kein Grund zur Sorge, Captain. Die Droge ist vollständig aus meinem Körper entfernt worden. Ich bin daher vollständig einsatzfähig.“ Vorsichtig richtete sich Spock auf. Von den Muskelkrämpfen hatte er einen starken Muskelkater bekommen, der sich unangenehm bemerkbar machte. Doch das war unwichtig, viel wichtiger war, dass seine mentalen Schilde wieder vollständig wiederhergestellt waren und Vikirnoff keine Möglichkeit mehr hatte, ihn anzugreifen.   „Das ist gut. Mr. Spock, ich muss mit zwei der Kystrani auf das Schiff zurückkehren. Die Karmarianer haben wirklich gute Arbeit geleistet. Im Computer wurden Sie vollständig gelöscht und die Crew erinnert sich nicht mehr an Sie. Dr. McCoy wird mit Ihnen hier bleiben, bis auf dem Schiff alles geregelt ist.“   Spock blickte seinen Captain leicht erschrocken an. Er wollte nicht, dass ihn Kirk alleine liess, nicht jetzt. Mit einem tiefen Atemzug unterdrückte er diese unlogischen Emotionen wieder. Er war in Sicherheit. „Verstehe Captain. Offensichtlich waren die Karmarianer nicht gründlich genug, denn sonst wären Sie ja nicht hier.“   Kirk hatte den kurzen Anflug von Furcht auf dem Gesicht des Vulkaniers bemerkt, bevor dieser wieder seine Maske aufsetzen konnte, entschied sich aber dafür nichts zu sagen, sondern ging auf den trockenen Kommentar von Spock ein.   „Sie haben wohl meinen Dickschädel etwas unterschätzt. Ich werde Ihnen später auf dem Schiff alles in Ruhe erzählen. Genauso wie Sie mir.“   Bevor Spock noch etwas darauf erwidern konnte, hatte Kirk schon den Raum verlassen, um mit den beiden Kystrani auf sein Schiff zurückzukehren.   „Typisch Jim. Wenn er sich um eine Diskussion oder ein Gespräch drücken will, vertröstet er einen einfach auf später und geht weg.“ McCoy hatte sich bis jetzt im Hintergrund gehalten und trat nun an das Bett, wo Spock inzwischen auf der Kante sass. „Sie meinen, er wird nicht berichten, wie Sie mich gefunden haben?“   „Doch, doch, das wird er schon noch machen. Allerdings wird er den Zeitpunkt bestimmen oder Sie müssen extrem hartnäckig sein. Ich bin übrigens Dr. McCoy, der neue Schiffsarzt auf der Enterprise und ein guter Freund von Jim.“   Spock nickte darauf hin nur und liess den Blick durch den Raum schweifen. Er konnte die Neugier des Arztes geradezu spüren, wollte im Moment jedoch keine Fragen beantworten.   McCoy spürte, dass der Vulkanier im Moment nicht zu einer Frage-Antwort Runde bereit war und setzte sich wieder schweigend auf seinen Stuhl. Heute und vielleicht auch noch ein paar Tage länger würde er ihn noch in Ruhe lassen, aber dann würde er seine Antworten bekommen. Er war zu neugierig darauf, ob in diesem Mann auch Gefühle verborgen waren. Er hatte ja nun fünf Jahre Zeit, um dies zu ergründen.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 18: ------------ Hallo zusammen,   es ist wieder Zeit für ein neues Kapitel.   Ich wünsche euch viel Spass dabei.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     18. Kapitel     Kirk hatte die Krankenstation kaum verlassen, als auch schon Dayan zu ihm trat. „Captain Kirk, gut, dass ich Sie hier treffe. Ich möchte mit Ihnen noch über eine dringende Angelegenheit sprechen.“ Kirk war etwas überrascht, dass Dayan noch einmal mit ihm sprechen wollte, schliesslich hatten sie sich ja schon voneinander verabschiedet. Trotzdem antwortete er in einem neutralen, aber freundlichen Ton, „Natürlich Dayan. Können wir das auf dem Weg zum Pier besprechen oder sollen wir dafür einen Konferenzraum aufsuchen?“   „Wir können das gleich auf dem Weg bereden. Kommen Sie!“   Mit einer Handbewegung bedeutete ihm Dayan, dass sie losgehen konnten. „Wissen Sie Captain, mein Volk und auch die Karmarianer sind hoch entwickelt, unsere Technologie und unser Wissen ist dem der Föderationsplaneten weit voraus. Aus diesem Grund haben wir es bis jetzt abgelehnt, mit der Föderation in Verhandlungen zu treten.“   „Das ist mir inzwischen durchaus bewusst, Dayan. Worauf wollen Sie also hinaus?“ Kirk blickte den Mann von der Seite an, jedoch war es ihm nicht möglich, in dessen Gesicht zu lesen, was in ihm vorging.   „Worauf ich hinaus will ist, dass wir nach diesem Treffen keinerlei Kontakt mehr mit einem Volk der Föderation zulassen werden. Was Vikirnoff getan hat, war nur ein Beweis dafür, was passieren kann, wenn wir in Kontakt mit weniger weit entwickelten Völkern treten. Wir werden verhindern, dass dies wieder vorkommt. Von Ihnen verlange ich, dass Sie Stillschweigen darüber bewahren, was Sie und der Doktor hier gesehen haben.“   „Sie wollen also, dass ich in meinem Bericht nicht erwähne, was hier geschehen ist?“ Kirk konnte einen leicht genervten Unterton nicht unterdrücken, er hasste diese ganze Heimlichtuerei.   „Was Sie in ihrem Bericht erwähnen, kann ich nicht beeinflussen, jedoch bitte ich Sie, zumindest der Crew gegenüber nichts zu erwähnen, was nicht unbedingt notwendig ist.“   Oh doch, dieser Kystrani hatte die Möglichkeit, ihn zu beeinflussen. Kirk konnte sich ganz genau daran erinnern, was in ihrem ersten Gespräch gesagt worden war. Was die Karmarianer konnten, konnten auch die Kystrani, nur setzten sie diese Fähigkeiten anscheinend nicht ein. Das hoffte er zumindest.   „Ich werde Ihrer Bitte nachkommen, der Crew nicht zu viel zu erzählen, jedoch muss ich in meinem Bericht ausführlicher werden. Ich werde jedoch dem zuständigen Admiral mitteilen, dass dieser als Top Secret zu behandeln ist. Mehr kann ich Ihnen nicht versprechen, Dayan.“   Mit einem Nicken nahm dieser Kirks Versprechen zur Kenntnis. Er musste diesem Mann wohl vertrauen.   Da weder Kirk noch Dayan das Gespräch wieder aufnahmen, setzten sie ihren Weg schweigend fort. Insgeheim war Kirk sogar froh, so konnte er noch einmal in aller Ruhe die elegante, doch schlichte Schönheit dieser Stadt geniessen. Obwohl nirgendwo irgendwelche Ziergegenstände herum standen, sondern alles rein funktionell war, wirkte die Umgebung warm und einladend. Ganz anders als so manches Gebäude auf der Erde oder einige Raumschiffe, die oft einfach nur abweisend und kalt wirkten.   Nach ein paar Minuten erreichten die beiden den Westpier, wo auch schon Kirk mit McCoy angekommen war. Leo und Piper, die ihn auf das Schiff begleiten würden, waren schon da und unterhielten sich angeregt, jedoch verstummten sie sofort, als sie Kirk und Dayan erblickten, die sich näherten.   „Captain Kirk“, sprach ihn Leo an, „wir haben Sie schon erwartet. Wenn Sie bereit sind, würden wir nun gerne auf Ihr Schiff beamen.“   „Gut, dann kann es ja losgehen.“ Kirk nahm seinen Kommunikator von seinem Gürtel. „Mister Kyle, machen Sie sich bereit, mich und zwei der Kystrani an Bord zu beamen.“   „Verstanden Sir. Was ist mit Dr. McCoy?“   „Er bleibt noch etwas länger hier unten. Ich werde es Ihnen später erklären.“   Mit einer Geste bedeutete Kirk den beiden Kystrani, sich für den Transport aufzustellen. „Mister Kyle, Energie.“ Nur Sekunden nachdem er den Befehl ausgesprochen hatte, standen sie auf der Transporterplattform der Enterprise. „Willkommen an Bord, Captain.“ Kyle musterte die beiden Kystrani neugierig, was diese jedoch grosszügig ignorierten. „Danke Mister Kyle. Ich will in der nächsten Zeit nicht gestört werden, da ich einiges mit unseren Gästen zu erledigen habe. Mister Scott behält solange das Kommando.“   Kyle nickte bestätigend, sprach jedoch trotzdem den Standardsatz aus. „Verstanden, Captain!“   Daraufhin verliess Kirk zusammen mit Piper und Leo den Transporterraum, um mit ihnen in die wissenschaftliche Abteilung zu gehen. Von dort aus würden sie direkt auf den Schiffscomputer zugreifen können, was ihre Arbeit um einiges erleichtern würde.   Als sie die wissenschaftliche Abteilung erreichten, war diese menschenleer. Mit einem Blick auf seine Uhr, erkannt Kirk, dass gerade Mittagszeit war und diese Abteilung war die einzige auf dem Schiff, die für kurze Zeit unbesetzt sein konnte, was dazu führte, dass alle zusammen in die Messe gingen. „Leo, dort ist ein Computer, der den direkten Zugang auf den Schiffsspeicher gestattet.“ Kirk deutete mit seiner Hand auf einen Arbeitsplatz ganz hinten im Raum, bevor er sich Piper zu wandte. „Brauchen Sie einen speziellen Platz, um die Crew von der Blockade zu befreien?“   Piper hatte Leo nachgesehen, wie er sich zu dem Computer begab und auch sofort mit seiner Arbeit begann. „Nein Captain, was ich brauche ist lediglich ein ruhiger Ort. Da wir hier omentan alleine sind, ist dieser dafür gut geeignet.“ Mit diesen Worten ging Piper in eine etwas entfernte Ecke des Raumes, wo sie sich auf einen Stuhl setzte und die Augen schloss.   Da Kirk nun nichts mehr zu tun hatte, setzte er sich zu Leo und schaute ihm dabei zu, wie dieser den Virus zuerst identifizierte und ihn dann unschädlich machte. Nun musste der Kystrani nur noch die gelöschten und geänderten Daten wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen, was etwas mehr Zeit in Anspruch nahm. Leo beachtete ihn die ganze Zeit über nicht, sondern widmete sich hochkonzentriert seiner Aufgabe. Kirk selbst war so von den Künsten des Mannes fasziniert, dass er einen riesen Schrecken bekam, als ihn plötzlich Piper von hinten ansprach. „Captain, ich habe die mentale Blockade der Crew beseitigt. Zudem habe ich die falschen Erinnerungen gelöscht, so dass die Leute wissen, dass Mr. Spock verschwunden ist. Dass sich Ihr Erster Offizier auf dem Planeten befindet, habe ich den Leuten nicht mitgeteilt, das wird dann Ihre Aufgabe sein.“   „Ich verstehe. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Piper.“ Kirk hatte sich leicht zu der jungen Frau umgedreht und hatte so nicht bemerkt, dass in der Zwischenzeit auch Leo mit dem Computer fertig geworden war. „Die Computer sind nun auch von dem Virus befreit und die Daten sind wieder in ihren originalen Zustand zurückversetzt.“ „Überrascht blickte nun Kirk zu Leo. Diese ganze Aktion hatte gerade mal eine dreiviertel Stunde gebraucht. „Ja dann ist ja alles wieder so, wie es sein sollte. Ich danke auch Ihnen für Ihre Arbeit. Wollen Sie beide gleich wieder auf den Planeten zurück oder kann ich Sie noch zu einem kleinen Essen in der Messe überreden?“ Bei diesen Worten stand Kirk auf und schaute die beiden fragend an.   Umständlich stand Leo auf und tauschte einen Blick mit Piper aus. Irgendwie hatte Kirk das Gefühl, dass sich die beiden gerade unterhielten. Schon nach einem Augenblick wandte sich Piper an Kirk. „Verstehen Sie das bitte nicht falsch Captain, aber wir würden es vorziehen, wenn wir so schnell wie möglich wieder auf den Planeten zurückkehren könnten. Ausserdem möchten wir Sie bitten, den Orbit möglichst bald zu verlassen.“   „Ich verstehe. Dann werde ich Sie nun wieder zum Transporterraum begleiten und von dort aus Kontakt mit McCoy aufnehmen.“ Er war etwas enttäuscht über die Ablehnung, hatte er doch gehofft, noch etwas über die Kystrani zu erfahren. Andererseits war er auch froh darüber, dass er dieses System schon sehr bald verlassen konnte. Er wollte so viel Abstand wie möglich zwischen die Karmarianer und seine Crew, vor allem Spock, bringen.   Wieder sprachen sie kein Wort, als sie sich zum Transporterraum begaben, doch Kirk konnte aus dem Augenwinkel beobachten, wie sich die Mimik und die Haltung der beiden Kystrani immer wieder leicht veränderte. Dies bestärkte ihn in seinem Verdacht, dass sich die beiden auf telepathischem Weg unterhielten. Über was die beiden wohl redeten? Doch er wollte nicht neugierig erscheinen und so fragte er nicht nach.   Kaum hatten sie den Transporterraum betreten, ging Kirk schon zur Konsole und nahm Kontakt mit McCoy auf. „Bones. Wir sind hier oben soweit fertig. Geh mit Spock zum Westpier, wo wir auch herunter gebeamt sind.“   „Das wurde aber auch langsam Zeit, mein Freund.“ Kam die etwas ungeduldige Antwort des Bordarztes zurück, bevor Kirk die Verbindung unterbrach. „Commander Spock befindet sich auf dem Planeten Sir? Wie kommt er dorthin? Was macht er dort unten? Er ist doch seit dem Zwischenfall mit den Karmarianern verschwunden.“   „Mister Kyle, wären Sie nun so freundlich unsere Gäste wieder auf den Planeten zu beamen?! Ich werde eine kurze Info geben, sobald der Doktor und Spock wieder an Bord sind und wir den Orbit verlassen haben.“ Kirk hatte betont streng gesprochen, doch insgeheim freute er sich riesig darüber, dass sich Kyle wieder an den Vulkanier erinnern konnte.   Unterdessen hatten Leo und Piper die Transporterplattform betreten und warteten auf ihren Rücktransport. „Captain Kirk, wir sind bereit, auf den Planeten zurückzukehren.“ Eine leichte Ungeduld schwang in Leos Stimme mit.   „Wenn das so ist, werden wir Sie jetzt gleich zurück beamen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und richten Sie Dayan und dem Rat der Zwölf meinen Dank aus.“ Die Kystrani nahmen Kirks Worte mit einem Nicken zur Kenntnis, erwiderten jedoch nichts mehr darauf, aus ihrer Sicht war alles gesagt worden.   Kirk wandte sich etwas zu Kyle um. „Mister Kyle, die gleichen Koordinaten wie vorher, Energie.“   „Aye Sir.“ Kyle betätigte die Schalter auf seiner Konsole und die Kystrani verschwanden von der Plattform.   „Nun warten wir auf den Doktor und Mister Spock. Sie sollten sich in ein paar Augenblicken melden.“   Es vergingen tatsächlich nur zwei Minuten, bis sich McCoy meldete. Die beiden Männer mussten ja schon beinahe durch die Stadt gerannt sein, um so schnell zum Westpier zu gelangen. Kaum waren die beiden Offiziere im Transporterraum rematerialisiert, rief Kirk die Brücke und gab den Befehl, den Orbit des Planeten in Richtung Koralan System zu verlassen. Endlich konnten sie mit ihrer Fünf-Jahres-Mission beginnen.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Kapitel 19: ------------ Hallo,   nun kommt also Kapitel 19. Es ist das zweitletzte Kapitel der Geschichte und ich wünsche euch viel Spass damit.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     19. Kapitel     „Verdammt Jim, weisst du eigentlich, wie lange wir da unten auf ein Signal von dir gewartet haben?“ legte Bones schon los, noch bevor er und Spock die Transporterplattform verlassen hatten.   „Ich weiss mein Freund, aber es ging einfach nicht schneller. Dieser Kamai und seine Leute haben ganze Arbeit geleistet, als sie den Computer manipuliert haben.“   Bones wollte gerade weiter auf Jim eindringen, als sich Spock, der neben ihm stand, zu Wort meldete. „Captain, wenn Sie mich nicht benötigen, würde ich mich gerne in mein Quartier zurückziehen.“   Kirk wollte gerade Spocks Bitte nachkommen, als ihm McCoy zuvor kam. „Was soll das heissen in Ihr Quartier Mister Spock. Sie kommen jetzt erst einmal mit auf die Krankenstation, ihre blauen, besser gesagt grünen, Flecken gefallen mir ganz und gar nicht. Wer weiss, was Sie sonst noch für Verletzungen haben. Ausserdem will ich auch Ihre Biowerte überprüfen, wenn ich dann schon dabei bin.“   „Dr. McCoy, ich kann Ihnen versichern, dass ich ausser ein paar geringfügigen Prellungen keine weiteren Verletzungen habe. Meine Biowerte bewegen sich übrigens alle im normalen Bereich. Ein Besuch der Krankenstation ist deswegen absolut unlogisch.“ Spock verzog keine Miene, als er McCoy seinen Standpunkt klarmachte.   „Ich bin hier der Arzt und wenn ich sage, dass ich Sie auf der Krankenstation untersuchen will, dann haben Sie gefälligst auf der Krankenstation zu erscheinen. Ausserdem trifft es sich doch gut, wenn Ihre Biowerte alle im grünen Bereich liegen, dann weiss ich in Zukunft, was bei Ihnen normal ist.“ Bones wirkte richtig zufrieden, mit seiner Argumentation hatte er den Vulkanier sicher ausmanövriert. Doch leider hatte er die Rechnung ohne die vulkanische Logik gemacht.   „Doktor McCoy, da ich seit 12 Jahren auf diesem Schiff diene, sind meine Biowerte im Computer gespeichert, es ist daher vollkommen ausreichend, wenn Sie meine medizinischen Daten konsultieren.“   Für einen ungeübten Beobachter war Spocks Gesichtsausdruck völlig neutral, doch Kirk erkannte in den müden Augen und der angespannten Körperhaltung von Spock, dass dieser dringend Ruhe brauchte, so mischte er sich einfach in die Diskussion zwischen Bordarzt und Erstem Offizier ein. „Bones, wenn Spock sagt, es geht ihm gut, dann ist es auch so. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass er erschöpft ist. Lass ihn doch erst einmal richtig ankommen und diskutier morgen wieder mit ihm über den Sinn und Unsinn einer Untersuchung.“   McCoy hatte schon den Mund geöffnet, um Jim zu unterbrechen, als Kirk sich an Spock wandte. „Commander, gehen Sie in Ihr Quartier und ruhen Sie sich aus. Allerdings befehle ich Ihnen, sich morgen auf der Krankenstation zu melden, damit Sie McCoy untersuchen kann. Ansonsten werde ich Ihnen nicht erlauben, den Dienst wieder aufzunehmen. Haben Sie mich verstanden?“   Spock macht einen Moment lang den Eindruck, als wolle er Kirk widersprechen, doch dann neigte er leicht den Kopf. „Ich habe verstanden, Sir. Ich werde mich nun in mein Quartier zurückziehen und morgen um 7 Uhr die Krankenstation aufsuchen.“ Spock verliess daraufhin den Transporterraum. Was er jetzt brauchte, war eine ausgiebige und tiefe Meditation und danach ein paar Stunden Schlaf.   Kaum hatte sich die Tür mit einem leisen Zischen hinter Spock geschlossen, drehte sich McCoy mit einem entrüsteten Gesichtsausdruck wieder zu Kirk herum. „Was sollte das jetzt eben Jim. Dieser Mann muss dringend auf innere Verletzungen untersucht werden, wer weiss, was die mit ihm angestellt haben.“   Mit einem Blick auf Kyle, nahm Kirk McCoy am Arm und dirigierte ihn aus dem Transporterraum. „Verdammt Bones! Die Mannschaft weiss nur, dass Spock verschwunden war. Dass er sich auf dem Planeten befand und er jetzt wieder hier ist, wissen sie nicht. Also schalt jetzt endlich dein Gehirn ein, bevor du redest. Ausserdem braucht Spock jetzt erstmal seine Ruhe, er war ja schon im Stehen KO und wenn er sagt, dass er keine schwerwiegenden Verletzungen hat, dann glaube ich ihm das.“   Kirk hatte unterdessen McCoys Arm losgelassen und ging wütend weiter. Er mochte seinen Freund, doch manchmal brachte ihn dieser wirklich auf die Palme. Jetzt musste er erst einmal zur Brücke und der Crew mitteilen, dass Spock wieder an Bord war.   Bones hingegen war verblüfft stehen geblieben, sobald ihn Kirk losgelassen hatte. So hatte er ihn seit der Anfangszeit in der Akademie nicht mehr erlebt. Ja, er hätte etwas feinfühliger sein können und er hatte nicht nachgedacht, als er den Mund aufgemacht hatte, aber dass ihn Jim gleich so zusammen stauchte, verstand er nun wirklich nicht. Mit einem Kopfschütteln wandte er sich in Richtung Krankenstation, dort wartete ein guter saurianischer Brandy auf ihn. Ausserdem gab es jetzt endlich eine Krankenakte zu studieren, die ihn wirklich brennend interessierte.   ****   Als Kirk auf die Brücke kam, erhob sich Scotty sofort von Kirks Stuhl und blickte ihm erwartungsvoll entgegen. Durch die schiffsinternen Buschtrommeln hatte er schon erfahren, dass sich der Erste Offizier wieder an Bord befand. „ Captain, wir haben Kurs auf das Koralan System genommen, unsere derzeitige Reisegeschwindigkeit beträgt Warp 2.“   Kirk ignorierte den neugierigen Blick seines Chefingenieurs. „Gut Scotty, Sie können jetzt wieder Ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen.“   Kirk fühlte sich müde und ausgelaugt, eigentlich wollte er nur noch ins Bett und ein paar Stunden schlafen, doch zuerst musste er jetzt die Crew über Spocks Rückkehr informieren Obwohl, wenn er Scottys fragenden Blick richtig interpretierte, wusste es zumindest die Brückencrew schon. Vermutlich war die gute Nachricht sogar schon bis in die hintersten Sektionen des Schiffes vorgedrungen, trotzdem setzte er sich auf seinen Stuhl und aktivierte die Kommanlage.   „Hier spricht der Captain. Wie Sie sicher schon alle wissen, ist Commander Spock wieder an Bord der Enterprise. Da unser Aufenthalt auf dem Planeten und der Kontakt mit den Kystrani der Geheimhaltung unterliegen, darf ich Ihnen keine genaueren Auskünfte geben. Nur so viel, dem Commander geht es gut und ich bitte Sie die Privatsphäre des Commanders zu respektieren. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit:“   Mit einem entschuldigenden Blick auf Scotty und den anderen auf der Brücke schaltete Kirk die Kommanlage wieder aus. Es tat ihm irgendwie leid, dass er seine Leute nicht näher informieren konnte, doch er hatte es versprochen. Ausserdem war es allein Spocks Entscheidung, was er erzählen wollte und was nicht. Obwohl er diese unpersönliche Art der Schiffsdurchsage nicht mochte, war er jetzt froh, dass nur die Leute auf der Brücke ihn mit Fragen belästigen konnten. Was sie jedoch nicht taten, wofür ihnen Kirk wirklich dankbar war. Natürlich würde es Gerüchte geben, doch die gab es immer. Wo Menschen lebten und arbeiteten, da waren Gerüchte und Spekulationen in der Regel nicht weit. Ob das bei den Vulkaniern wohl auch so war? Vermutlich nicht, Gerüchte waren denen sicher viel zu unlogisch. Innerlich musste er über seinen Gedanken lachen, Vulkanier und Gerüchte, das passte so gut zusammen wie Klingonen und friedliche Verhandlungen.   ****   Kaum hatte Spock sein Quartier erreicht, erlaubte er sich einen erleichterten Seufzer. Dieser neue Bordarzt konnte wirklich anstrengend sein. Müde streifte er sich die verschlissene Uniform vom Körper und gab diese auch sofort in den Recycler. Was er jetzt zuerst brauchte, war eine sonische Dusche, um das schmutzige Gefühl auf seiner Haut loszuwerden. Erschöpft stand Spock unter der Dusche und genoss das leichte Kribbeln und Pulsieren auf seiner Haut. Nach exakt zwei Komma fünf Minuten verliess er die Hygienezelle wieder und zog sich seine leichte Meditationsrobe an.   Vorsichtig, um seine schmerzenden Glieder nicht zu sehr zu belasten, begab er sich in seine angestammte Meditationsposition. Endlich würde er wieder richtig meditieren können und dann wäre es ihm auch endlich wieder möglich, die unangenehmen, jedoch irrelevanten, Schmerzen vollständig auszublenden.   Langsam liess er sich immer tiefer hinab gleiten. Er verweilte nur kurz auf der ersten Ebene, bevor er zu der nächsten wechselte. Als er endlich die gewünschte Stufe erreichte, liess er die vergangenen Tage an sich vorbeiziehen, analysierte das, was er erfahren und erlebt hatte. Als er jedoch zu dem silbernen Schutzschild und Kirks Rolle bei seiner Befreiung kam, entzogen sich die Ereignisse einer logischen Analyse. Was hatte ihn geschützt? Wie hatte sich Kirk wieder erinnern können? Wie hatte er ihn vor Vikirnoffs Angriff beschützen können?   Je mehr er versuchte, Antworten zu finden, desto mehr Fragen tauchten auf.   'Wenn die Zeit reif ist, wirst du die Antworten erkennen können.'   Die Stimme seines leuchtenden Freundes lenkte ihn von den Fragen ab, gab ihm etwas von der Sicherheit zurück, die er seit dem Moment vermisste, als Kirk seine Hand losgelassen hatte.   Spock entschloss sich, die Meditation zu beenden, langsam arbeitete er sich wieder aus den Tiefen der Trance hervor. Als er schliesslich seine Augen aufschlug, waren 8,3 Stunden vergangen. So lange hatte er noch nie meditiert. Was ihn jedoch mehr erstaunte, war, dass er die Präsenz von Kirk in dessen Quartier spüren konnte. Doch auch wenn die Meditation seinen Geist in den meisten Dingen geklärt hatte, sein Körper verlangte unmissverständlich nach einer Ruhephase. Deshalb entschied er sich dafür, dieses erneute Rätsel zu ignorieren und legte sich in sein Bett, kaum berührte sein Kopf das Kissen, schlief er auch schon ein.   Das erste Mal seit seiner Entführung schlief Spock ruhig, gehalten von einer fremden und doch vertrauten Präsenz in seinem Geist.   ****   Kirk wollte eigentlich noch mit Spock reden, doch seine innere Stimme sagte ihm, dass er seinen Ersten Offizier im Moment besser in Ruhe lassen sollte. So legte er sich nach einem langen Tag mit einem Buch ins Bett und begann zu lesen. Doch immer wieder sah er Spock vor seinem inneren Auge. Als er schliesslich den Absatz zum vierten Mal gelesen hatte und die Bedeutung der Sätze noch immer nicht in seinen Geist vordringen wollte, legte er das Buch mit einem Gähnen beiseite.   Als er einschlief, hatte er kurz das Gefühl, als würde etwas nach seinem Geist tasten, doch es war nicht unangenehm, sondern nur irgendwie fremd und dennoch vertraut. Instinktiv umschloss er diese Präsenz im Schlaf mit seinem Geist und schlief zum ersten Mal seit Spocks Verschwinden tief und fest.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto         Kapitel 20: ------------ Hallo zusammen,   es ist soweit heute kommt das letzte Kapitel online.   Ich wünsche euch viel Spass damit.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     20. Kapitel     „Captain Kirk. Es ist 7 Uhr 30. Der von Ihnen festgelegte Weckzeitpunkt.“   Mit einem Murren drehte sich Kirk auf die andere Seite. Irgendwann musste er dem Computer eine andere Weckmeldung eingeben. Als sich die Computerstimme das dritte Mal wiederholte, öffnete Kirk endgültig die Augen. „Computer, Meldung beenden!“ Sofort verstummte die Computerstimme und es herrschte wieder eine angenehme Stille im Quartier.   Als Kirk sich aufrichtete, stellte er überrascht fest, dass er sich noch nie so erholt gefühlt hatte, wie an diesem Morgen. Dabei war es ja nicht so, dass er in der Regel schlecht schlief, aber irgendetwas war heute Morgen anders als sonst, er konnte nur nicht den Finger drauflegen, was es war.   ****   Gleichzeitig mit Kirk erwachte auch Spock in seinem Quartier. Entgegen seiner eigentlichen Morgenroutine blieb er noch einen Moment liegen und genoss noch den Nachhall der Geborgenheit, die er während des Schlafes empfunden hatte. Während er so da lag, meldete sich plötzlich seine innere Uhr. Es war 0730 Uhr! Mit einem kleinen vulkanischen Fluch setzte sich Spock auf, er hatte genau 30 Minuten länger geschlafen, als er es sonst zu tun pflegte.         Beunruhigt wandte er seinen Geist nach innen, konnte jedoch keine Beeinträchtigung seines Metabolismus feststellen. Was könnte also dieser spätere Erwachungszeitpunkt zu bedeuten haben?   Spock dachte noch eine Minute darüber nach, konnte jedoch keine Erklärung finden, ausser dass sein Körper doch erschöpfter war, als er vermutet hatte. In dem Moment, als er sich erheben wollte, aktivierte sich die Kommstation und Dr. McCoy meldete sich. „Commander Spock!“   Mit einem ganz und gar menschlichen Seufzer ging Spock zur Kommstation und aktivierte sie von seiner Seite aus.   „Was kann ich für Sie tun, Doktor McCoy?“   „Was Sie für mich tun können? Sie bewegen Ihren vulkanischen Hintern vor Dienstantritt in meine Krankenstation und lassen sich von mir untersuchen, wie es der Captain gestern befohlen hat.“   „Doktor McCoy, ich versichere Ihnen, dass ich mich in genau 5,72 Minuten auf den Weg in die Krankenstation machen werde. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden.“   Noch bevor McCoy etwas erwidern konnte, unterbrach Spock die Verbindung. Auch wenn er wusste, dass der Arzt nur seine Pflicht tat, nervte er ihn mit seiner emotionalen und unlogischen Art.   Was war nur mit ihm los? Sonst hatte er seine Emotionen auch besser unter Kontrolle. Er musste dringend seine Schilde wieder vollständig aufbauen, sonst würde seine emotionale menschliche Hälfte seine Kontrollen unterwandern und ihn empfindlich bei seinen Aufgaben stören. Jetzt hatte er jedoch keine Zeit mehr, so musste er die nötige Meditation auf den Abend verschieben.   Exakt 5,72 Minuten später betrat Spock die Krankenstation, wo ihn schon ein ungeduldiger McCoy erwartete. „Da sind Sie ja endlich. Ich dachte schon, Sie lassen sich hier gar nicht mehr blicken.“   „Doktor, ich habe Ihnen mitgeteilt, dass ich in 5,72 Minuten hier erscheinen werde und das ist jetzt exakt so lange her. Ihre Ungeduld ist daher vollkommen unlogisch und unbegründet.“ Spock hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und blickte den Arzt mit unbewegter Miene an. Gerade dieser unlesbare Gesichtsausdruck des Vulkaniers machte Bones schier wahnsinnig, da musste doch auch etwas menschliches in dem Mann sein, immerhin war seine Mutter ja ein Mensch.   Leicht gereizt deutete McCoy auf die Behandlungsliege. „Wenn Sie sich bitte hinlegen würden, damit ich Sie richtig untersuchen kann.“   Spock, der den gereizten Unterton in der Stimme des Arztes wahrgenommen hatte, legte sich wortlos auf die Liege, auch wenn er der Meinung war, dass diese Untersuchung eine reine Zeitverschwendung darstellte.   Überrascht, dass der Vulkanier nicht widersprach, begann Bones mit der Untersuchung. Jedes Organ, jede Zelle nahm er genau unter die Lupe, er analysierte die Blutzusammensetzung und mass den Puls sowie den Blutdruck. Finden konnte er zu seiner Erleichterung aber nichts, alles war laut den gespeicherten Daten im grünen Bereich, so entliess er Spock nach zehn Minuten wieder aus der Krankenstation und meldete Kirk, dass sein Erster Offizier wieder voll einsatzfähig war, zumindest physisch. Was den psychischen Zustand anging, konnte er leider nichts dazu sagen, da alle Tests bei Vulkaniern nicht anschlugen.   ****   Als Kirk von McCoy erfuhr, dass mit Spock alles in Ordnung war, fiel ihm tatsächlich ein Stein vom Herzen, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass er dort gelegen hatte. Als Spock dann auch noch die Brücke betrat und an 'seine' wissenschaftliche Station ging, war die Welt für Kirk endlich wieder in Ordnung.   Irgendwie wanderte sein Blick in den letzten zwei Stunden immer wieder zu dem Vulkanier, er kämpfte zwar dagegen an, doch er war machtlos. Ihm war zwar schon bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen, dass Spock ein gut aussehender Mann war, doch diese Faszination, die auch durch die Entführung seines Ersten Offiziers nicht schwächer, sondern eher sogar noch stärker geworden war, war doch nicht mehr normal. Wäre Spock eine hübsche Frau gewesen, hätte er seine Gefühle ja noch verstanden, doch Spock war nicht nur keine Frau, sondern auch noch ein Vulkanier! Was war nur mit ihm los?   Spock konnte deutlich die Blicke von Kirk auf seinem Körper fühlen. Zudem nahm er ganz deutlich die Verwirrung wahr, die in den Gedanken von Kirk vorherrschte. Nur mit Mühe unterdrückte er das Bedürfnis, sich umzudrehen und den Captain seinerseits anzusehen. Was war nur mit ihm los?   Schliesslich hielt es Kirk nicht mehr auf seinem Stuhl aus. Schweigend lehnte er sich hinter Spock an das Geländer und wartete darauf, dass sich sein Erster Offizier umdrehte. Da er sich beinahe täglich zu irgendjemandem an die Station stellte, um ein paar Worte zu wechseln, beachteten die Anderen sein Verhalten nicht weiter.   Spock versteifte sich unwillkürlich, als er Kirk direkt hinter sich wahrnahm. Unentschlossen, wie er reagieren sollte, arbeitete er einfach weiter an seiner Analyse den Schiffszustand betreffend. Er hoffte, dass sich Kirk wieder auf seinen Platz in der Mitte der Brücke begeben würde, doch der Mensch blieb einfach auf dem Geländer sitzen und sah ihn weiter an. Spock konnte seinen Blick auf seinem Rücken spüren, als würde ihn der Captain tatsächlich berühren. Schliesslich gab sich Spock geschlagen und drehte sich mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue zu seinem Captain um. Er schaute in die strahlenden Augen des Menschen vor ihm, was bewirkte, dass seine Stimme versagte und er den Captain nur stumm ansah.   Endlich drehte sich Spock zu ihm um. Endlich konnte er ihm wieder in diese unergründlichen Augen sehen. Kirk konnte den fragenden Ausdruck auf Spocks Gesicht deutlich erkennen, auch wenn der Vulkanier nur eine Augenbraue hochgezogen hatte und den Rest seiner Mimik wie immer vollkommen kontrollierte.   Als Spock jedoch nichts sagte, sondern ihn nur weiterhin stumm anblickte, riss sich Kirk zusammen. „Mister Spock, was halten Sie von einem gemeinsamen Abendessen mit einer anschliessenden Partie Schach?“ Verdammt, das klang ja fast schon, als würde er ihn nach einem Date fragen.   Spock überlegte einen Moment, ob er das Angebot seines Captains annehmen sollte, irgendetwas in ihm wollte unbedingt mit diesem Mann den Abend verbringen. „Tut mir leid, Captain, aber ich habe heute keine Zeit, mit Ihnen zu essen und eine Partie Schach zu spielen, da ich einige Dinge, die in der Zeit meiner Abwesenheit nicht erledigt worden sind, aufarbeiten muss.“ Es war keine direkte Lüge, er musste dringend eine Meditation durchführen, um seine immer stärker aufbegehrende menschliche Hälfte wieder unter Kontrolle zu bringen. Während der Zeit seiner Gefangenschaft, war es ihm nicht möglich gewesen, angemessen zu meditieren. Also hatte er dringenden Nachholbedarf, beruhigte er sein schlechtes Gewissen.   „Ich verstehe, Mister Spock. Dann holen wir das Schachspiel zu einem anderen Zeitpunkt nach, wenn es Ihnen wieder besser geht.“ Kirk hatte das eigentlich nicht sagen wollen, da der Vulkanier nichts gesagt hatte, was darauf schliessen liess, dass er sich nicht wohl fühlen würde. Doch in dem Moment, als er die Worte aussprach, wusste er instinktiv, dass dies der eigentliche Grund für Spocks Absage war.   Kurz legte er dem Vulkanier die Hand auf die Schulter, bevor er wieder zu seinem Platz in der Mitte der Brücke zurückkehrte. Spock ging es körperlich gut, also war es seine Seele, die sich noch nicht von der Gefangenschaft erholt hatte, beruhigte sich Kirk selber.   Spock blickte dem Captain nach, als dieser wieder auf seinen Platz zurückkehrte. Als ihn der Mensch berührte, wollte er zurückweichen, doch etwas hielt ihn davon ab. Kurz blickte er auf seine Schulter, in der er immer noch das angenehme Kribbeln spürte, welches von Kirks Hand ausgegangen war. Mit einem leisen Piepen holte ihn der Computer wieder in die Realität zurück und erinnerte ihn daran, dass er sich wieder der Konsole zuwenden sollte, was er auch mit einem letzten Blick auf Kirk tat.   ****   Mit einem erleichterten Seufzer unterschrieb Kirk den letzten Bericht für den heutigen Tag. Kurz nach seinem Gespräch mit Spock hatte er die Brücke verlassen, um sich in seinem Quartier um die diversen Berichte der Crew zu kümmern. Dies war vor fünf Stunden gewesen. Dazwischen hatte er sich das Abendessen von seiner Yeoman aufs Quartier bringen lassen, damit er möglichst schnell den leidigen Papierkram hinter sich bringen konnte.   Immer wieder waren seine Gedanken zu seinem Ersten Offizier abgedriftet, der sich im Quartier nebenan aufhielt, was er seltsamerweise instinktiv wusste. Sollte er ihn jetzt stören? Auf sein Bauchgefühl hörend erhob sich Kirk von seinem Schreibtisch und begab sich zum Badezimmer, das ihre beiden Quartiere miteinander verband. Vor der Verbindungstür zu Spocks Quartier zögerte er noch einmal kurz, drückte dann jedoch auf das Kontrollfeld.   Spock war gerade aus den Tiefen seiner Meditation zurückgekehrt, als er das Türsignal wahrnahm, welches von der Verbindungstür zum Quartier des Captains ertönte. Offensichtlich wollte der Captain mit ihm sprechen.   Geschmeidig erhob er sich aus seiner knienden Position und begab sich zur Tür, die zum Sanitärbereich führte, den er mit dem Captain teilte, um sie zu öffnen.   „Captain. Was kann ich für Sie tun? Gibt es ein Problem mit dem Schiff oder der Crew?“   „Nein, Mister Spock, es gibt keine Probleme. Sie wollten doch wissen, warum ich Sie gesucht habe, obwohl die Karmarianer die Erinnerung an Sie ausgelöscht haben. Ich denke, dass dieser Zeitpunkt genauso gut ist wie jeder andere auch, um es Ihnen zu erzählen.“ Seltsamerweise fühlte sich Kirk etwas nervös.   „Wenn das so ist Captain, dann wäre es nur logisch, dass Sie in mein Quartier kommen oder ziehen Sie das Ihrige vor?“ Spock trat ein paar Schritte zur Seite, damit der Captain eintreten konnte. Mit leicht gummigen Knien trat Kirk in das Quartier seines Ersten Offiziers. Was ihm als erstes auffiel, war die höhere Schwerkraft, die in dem Raum herrschte, als zweites fiel ihm die höhere Temperatur auf, er hätte sich wohl etwas leichteres anziehen sollen.   Spock, dem auffiel, dass Kirk anfing zu schwitzen, schloss die Tür und ging zur Temperaturkontrolle. „Ich werde die Raumtemperatur etwas absenken, damit Ihnen nicht so heiss ist, Captain.“   Kirk, der gerade die ungewohnte Kleidung von Spock bemerkt hatte, nahm die Worte des Vulkaniers gar nicht bewusst wahr. Das Einzige, das er im Moment wahrnahm, war, wie sich die Robe an den Körper Spocks schmiegte und so seine stolze und elegante Gestalt noch mehr zur Geltung brachte.   „Captain, alles in Ordnung?“   „Ja, natürlich Mister Spock“, antwortete Kirk aus seinen nicht ganz jugendfreien Gedanken gerissen.   „Wollen Sie sich dann nicht setzen?“ Spock deutete mit einer Hand auf den bequem aussehenden Stuhl, der an einem kleinen Tisch stand, auf dem ein dreidimensionales Schachspiel seinen Platz gefunden hatte. Kirk setzte sich mit einem kleinen Lächeln auf den wirklich sehr bequemen Stuhl, Spock nahm auf dem Stuhl auf der anderen Seite des Tisches Platz und sah ihn auffordernd an.   „Wissen Sie Spock, in der ersten Zeit konnte ich mich wirklich nicht an Sie erinnern, ich sah nicht einmal die Türen zu Ihrem Quartier. Ich wusste nur, dass etwas nicht stimmte.“   „Wie haben Sie...“ „Bitte lassen Sie mich einfach erzählen“, unterbrach Kirk Spocks Frage, als dieser nickte, begann er weiter zu erzählen.   „Wie gesagt, es war alles weg, was an Sie erinnerte, alles bis auf einen Bericht, den ich noch nicht gelesen hatte und der sich zu dem Zeitpunkt auf meinem Schreibtisch befand. Es war der Bericht, den Sie mir am Vorabend gegeben hatten. Erinnern Sie sich?“   Da Kirk gesagt hatte, er solle schweigen, nickte Spock nur bestätigend, natürlich erinnerte er sich an den Bericht.   „Also, ich wollte mir den Bericht in aller Ruhe auf dem Tablett-PC ansehen und da las ich zum ersten Mal Ihren Namen, irgendwie kam er mir bekannt vor, doch ich konnte ihn da noch nicht einordnen. Erst eine Schachfigur, wie diese,“ Kirk griff zum schwarzen König und nahm ihn in die Hand, „brachte die Erinnerung an Sie zurück. Diese Figur und....“   Den letzten angefangenen Satz konnte Spock kaum noch verstehen, da er nur noch geflüstert worden war. Gebannt schaute er auf den schwarzen König in Kirks Hand. Der schwarze König war für seine Rettung verantwortlich. Der schwarze König und ... was noch?   Stille breitete sich zwischen den beiden Männern aus. Beide blickten sie auf die Figur in Kirks Hand.   „...der dunkle Engel.“   Die drei Worte hatte Kirk nur vor sich hin gemurmelt, sie waren eigentlich nicht für Spocks Ohren bestimmt gewesen, er hatte sie jedoch gehört.   Gleichzeitig hoben sie ihren Blick. Menschliche Augen trafen auf vulkanische, konnten sich nicht mehr voneinander lösen, versanken in den Tiefen des jeweils Anderen. Langsam hob Spock seine Hand und legte sie vorsichtig, schon beinahe zärtlich auf die Wange von Kirk, nein von Jim. Stumm stellte er eine Frage und Jim verstand, gab mit seinem Blick das Einverständnis. Langsam tastete sich Spocks Hand an seiner Wange entlang zur Schläfe, als ihn Spock dort berührte, breitete sich zusätzlich zu dem angenehmen Kribbeln, das Spocks Hand verursachte, eine angenehme Wärme in seinem Geist aus.   Er hörte Spocks Stimme in seinen Gedanken, die ihn um Einlass bat. Er konnte dieser Stimme, diesem Geist, nicht widerstehen und gab nun auch mental die Erlaubnis.   Plötzlich sah er seinen dunklen Engel auf sich zukommen und je näher er kam, desto deutlicher konnte er seine Gesichtszüge erkennen. Als er direkt vor ihm stand, war der dunkle Engel nicht mehr gesichtslos, nicht mehr unwirklich, er war ... Spock!   Spock wollte nichts mehr, als den Geist von Jim zu berühren, er wollte es so sehr, dass es schon beinahe schmerzte. Als Jim ihn in seinem Geist willkommen hiess, wurde er auf einmal von hellem Licht umgeben, das ihn einen kurzen Moment mit seiner strahlenden Helligkeit blendete. Als es wieder nachliess, konnte er eine vertraute, leuchtende Gestalt entdecken und instinktiv ging er auf sie zu. Je mehr er sich der Gestalt näherte, desto deutlicher konnte er sie erkennen, es war die leuchtende Gestalt, die ihm während der Gefangenschaft und auch schon vorher, immer wieder Mut gemacht hatte, die für ihn da gewesen war, wenn er sich, wie so oft, allein gefühlt hatte. Doch diesmal war etwas anders, er konnte ein Gesicht erkennen und je mehr er sich näherte, desto deutlicher wurde es. Als er schliesslich direkt vor ihr stand, war es nicht mehr nur eine Präsenz, es war ein Mensch, nein viel mehr, es war Jim.   Langsam hob Jim seine Hand und legte sie auf Spocks Gesicht. Seine Haut fühlte sich warm an, wärmer als die seine. Natürlich, Spock war ja Vulkanier und die hatten eine höhere Körpertemperatur als Menschen.   Nach einer viel zu kurzen Zeit löste Spock die Gedankenverschmelzung wieder und sie kehrten zurück in die reale Welt. Kirk stellte fest, dass er nicht nur im Geist, sondern auch physisch die Hand auf Spocks Gesicht gelegt hatte, das nur noch Zentimeter von seinem entfernt war. Irgendwann, waren sie während der Gedankenverschmelzung aufgestanden und so standen sie sich nun gegenüber, nur ein paar Zentimeter Luft voneinander getrennt.   Kirk wusste, er sollte jetzt zurücktreten, zumindest die Hand von der Wange des Vulkaniers nehmen, doch er konnte sich nicht bewegen, war gefangen in den dunklen Augen Spocks.   Wann waren sie aufgestanden? Wann waren sie sich so nahe gekommen? Es war Spock egal, im Moment konnte er nur noch fühlen. Er fühlte die kühlere Haut des Menschen auf seiner Wange und unter seiner Hand. Zumindest seine Hand sollte er zurückziehen, wenigstens einen Schritt zurücktreten, doch er konnte und wollte sich nicht von dem Menschen lösen.   Wie zwei Magneten, die sich gegenseitig anzogen, näherten sich ihre Lippen immer mehr. Millimeter für Millimeter, gaben dem anderen Zeit, doch noch zurück zu weichen. Schliesslich trafen heisse vulkanische auf ebenso heisse und doch kühlere menschliche Lippen und vereinten sich zu einem zärtlichen Kuss.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Also das war's. Meine erste Geschichte die ich damals geschrieben habe, die mehr als zwei oder drei Seiten hatte. Ich hoffe, sie hat euch gefallen.   Eure mrs_ianto             Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)