Schicksalhafte Begegnung von NARUTOuO (Zufall oder doch mehr) ================================================================================ Kapitel 5: Pfleger und Patient ------------------------------ Wie schon so oft war Naruto umgeben von Dunkelheit. Er hörte Rauschen.... Rauschen, welches von Regen zu kommen schien. Doch anders als sonst, schien das Rauschen zu wanken. Mal war es lauter und dann mal wieder leiser zu hören. Er fühlte sich anders als sonst. Er konnte an seiner dunklen Umgebung spüren, dass er allein war und dennoch fühlte er sich geliebt und wusste, dass er Menschen hatte, die ihn liebten. Er wusste sogar, dass er sehr viel verloren hatte, auch wenn er nicht wusste, was es war. Die Stimme eines Mannes durchbrach das Rauschen des Regens. >Naruto, das ist Jiraya. Er ist dein und Narukos Patenonkel. < Das Rauschen nahm wieder zu und Naruto wurde von Kälte umhüllt. Unangenehme Kälte. Doch dafür schien er von innen gewärmt zu werden. Naruto wollte etwas sagen, aber er wusste nicht was. Er wollte nicht allein in dieser Dunkelheit stecken. Er wollte zu Jiraya. Auch wenn er nicht wusste, wieso er dem Mann so viel vertrauen schenkte. Aber er wusste, dass er ein alter Mann mit weißen Haaren, schwarzen Augen und ständiger Gesichtsbemalung war. Er war 50 Jahre alt und ein guter Mensch, der sich für seine geliebten Menschen einsetzte, auch wenn er mehr als nur pervers war. Das Rauschen nahm wieder ab und die Stimme eines anderen Mannes ertönte, welche Naruto als Jirayas identifizierte. >Hallo Naruto, schön, dass du mich besuchen gekommen bist. Ich möchte dir gerne meine Schützlinge vorstellen. Einer von ihnen ist dein Cousin. Also darf ich vorstellen, das sind ..., ..., .... Ich hoffe, ihr kommt gut miteinander klar. < Das Rauschen nahm wieder zu, aber dafür wurde es über Naruto ein Wenig heller. Er konnte zwar noch immer nichts erkennen, aber er fühlte sich wohler, wenn er die Stimmen hörte. Dann hatte er das Gefühl nicht ganz allein zu sein und kam sich nicht so verlassen vor. Das Rauschen verklang und die Stimme des ersten Mannes ertönte erneut, aber dieses Mal, sagte er mehrere Dinge. >Naruto, ich werde dich immer lieben. < >Ich werde bei dir sein, egal was passiert.< >Verlass dich auf mich.< >Ich bin doch dein stolzer... .< Naruto sah nach oben, da diese Stimme von dort zu kommen schien. Es wurde heller und heller, so hell, dass es ihn blendete, aber nur einen Augenblick, bevor er geblendet wurde, sah er das schimmernde Bild zweier Männer. Einer war blond und strahlte auf ihn herab, während der andere weißhaarig und ein Stück größer war und schräg neben dem Anderen stand. Dabei legte der Größere seine rechte Hand auf die Schulter des Blonden. Der Uzumaki konnte sie zwar nur für wenige Sekunden betrachten und nahm sie nur sehr schemenhaft wahr, aber Naruto spürte, dass er sie kannte. Auch wenn er nicht wusste, woher, und ob es ihre Stimmen waren, die er gehört hatte. Darüber hinaus hatte er eine tiefe Verbundenheit zu ihnen gespürt, wie auch schon zuvor bei der rothaarigen Frau. Er wollte sie sehen, sie treffen, ihnen nahe sein. Naruto spürte am ganzen Körper, dass er früher fast täglich mit ihnen Zeit verbracht hatte, so bekannt kamen sie ihm vor. Und es war sein dringlicher Wunsch wieder mit ihnen zusammen zu sein. Nur fühlte es sich so an, als würde es nie wieder werden, wie zuvor und dies machte ihnen jede Nacht von Neuem fertig. Der Uzumaki konnte und wollte einfach nicht mehr diese Leere in sich tragen. Naruto öffnete erschöpft die Augen und sah regungslos zum Himmelbett rauf. Einige Minuten rührte er sich nicht, doch dann juckte sein Auge und er fuhr mit seinem rechten Handrücken darüber. Als er die Nässe auf seinem Gesicht spürte, zog er seine Hand überrascht zurück und betrachtete diese. Er wollte mehr von diesen Leuten hören, denn er hatte doch schon längst verstanden, dass diese Stimmen, diese Personen und diese Sätze Fragmente seiner Erinnerungen waren. Es waren Personen, welche ihm viel bedeutet haben. Es waren deren Stimmen und Dinge, die diese Leute zu ihm gesagt haben. Allerdings konnte er es sich nicht vorstellen, dass er nur weinte, weil er sie vermisste. Er hatte ja nicht mal gemerkt, dass ihm die Tränen gekommen waren. Wortlos sah er raus durchs Fenster und stellte fest, dass der Himmel wohl mit ihm weinte, denn es regnete wie aus Kübeln. Der Blonde setzte sich auf, doch irgendwie fühlte er sich dadurch schlechter. Er kam sich noch schwächer vor als die letzten Tage. Dabei hatte er sich die ganze Zeit nicht völlig fit gefühlt. Dem Jungen wurde ganz schwindelig, von seinen Kopfschmerzen ganz zu schweigen. Naruto schob seine Beine aus der Bettdecke und ließ sie über die Bettkante baumeln. Er hielt inne und sah müde zum Boden. Verträumt fragte er sich, warum sein Körper wohl bei jeder Bewegung schmerzte, doch, als es dann an der Tür klopfte, fasste er sich reflexartig mit seiner linken Hand zu seinem pochenden Schädel und kniff seine Augen gequält zusammen. "Naruto?! Bist du wach? Mom sagte, dass ich dich zum Frühstück holen soll!", rief Sasuke mit gedämpfter Stimme durch die Tür und Naruto hob seinen Blick zur Geräuschquelle. Er wollte antworten und setzte gerade zum Reden an, als ihm die Stimme im Halse stecken blieb. Er brachte keinen Ton raus. Egal, wie sehr er es versuchte und mit jedem Versuch wurde das Pochen in seinem Kopf stärker und unangenehmer. "Naruto?", wiederholte Sasuke und klopfte noch einmal kurz. Der Blonde glitt mit seiner Hand über den Hals und sah wieder zur Tür. Er stützte sich mit seiner rechten Hand am Nachttischchen ab, setzte beide Beine ab und wollte gerade aufstehen, um die Tür zu öffnen, als er beim ersten Schritt wegknickte. Er fühlte jeden Herzschlag im 100-fachen verstärkt in seinem Kopf, so kam es ihm vor. Er fiel nach vorn und stieß dabei das Glas, welches Mikoto ihm jeden Abend hochbrachte, um. Unsanft landete er auf dem Boden und er dachte, sein Kopf würde zerbersten, so weh tat er. Das Glas zersprang nur wenige Zentimeter neben ihm und die Zimmertür wurde hektisch und überaus schwungvoll aufgerissen. Naruto schielte so gut wie möglich nach vorne und erkannte die schemenhafte Silhouette von Sasuke, welcher sofort auf ihn zu gerannt kam. Bei ihm angekommen drehte Sasuke Naruto vorsichtig auf den Rücken und wand seinen Kopf zur Türe. "MOM! MOM!!", rief er und sah wieder runter zum Blonden, welcher völlig erschöpft mit geschlossenen Augen in seinen Armen lag und nach Atem rang. Der Schwarzhaarige erkannte das rote und verschwitzte Gesicht des Kleineren und fuhr ihm über die Stirn. Er riss die Augen auf, als er merkte, dass Naruto verdammt hohes Fieber hatte und sah wieder zur Tür. "MOM!...MOM!!", rief er erneut und Itachis Kopf erschien am Türrahmen. Der Ältere besah sich das Schauspiel und trat dann geschockt einen weiteren Schritt in das Zimmer, ehe er rief: "Was ist denn jetzt los?" "Ich habe keine Ahnung! Ich sollte ihn zum Frühstück holen, aber, als ich ins Zimmer kam, lag er hier. Kannst du Mom bitte schnell Bescheid sagen? Sie hört mich nicht.", erwiderte Sasuke hektisch und sah seinen Bruder bittend an. Dieser nickte sofort und verschwand eilig aus dem Zimmer und nach unten in die Küche, wo er ihre Mutter erwartete. Sasuke derweil packte den Jüngeren mit einem Arm unter den Kniekehlen und mit dem anderen an dessen Rücken. Anschließend gab er sich einen Ruck und hob den Anderen hoch, um ihn zurück zum Bett zu tragen. Dabei drückte sich Naruto näher an den Schwarzhaarigen, welcher verwundert stehen blieb und ihn betrachtete. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Kleinere beim Hochheben dessen Körpers die Augen einen Spalt weit geöffnet hatte und zitterte. Dieser Anblick verursachte einen Stich in der Brust des Uchihas und er kniff die Augen quälend zusammen. Er ging weiter zum Bett und legte den Blonden hinein, um ihn anschließend mit der Decke aus dem Schrank zuzudecken. Der Größere setzte sich an die Bettkante und besah sich den Jüngeren. Ihn so zu sehen, löste die verschiedensten Gefühle und Gedanken in ihm aus. Schon seit ihrer ersten Begegnung musste er immerzu an ihn denken und beobachtete jede seine Reaktionen genauestens. Er fischte dem fiebrigen Jungen eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und zog damit den Blick des Anderen auf sich. Beide sahen sich in die Augen und schienen in den Augen des jeweils Anderen zu versinken, bis sie vom Flur panisches Gerenne wahrnahmen und ihre blickte voneinander lösten, um stattdessen zur Türe zu sehen. Nur wenige Sekunden später erschien eine nach Luft ringende Mikoto im Zimmer und schaute wortlos zu den Jungs rüber, ehe sie die letzten Meter zwischen sich und dem Bett überbrückte und vor diesem zum Stehen kam. Sasuke stand sofort auf, um seiner Mutter eine Sitzgelegenheit zu bieten, welche sie auch dankbar annahm. Beide richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Kranken, der wohl vor Erschöpfung eingeschlafen zu sein schien. "Wo steckt Itachi?", fragte Sasuke dann leise, weil ihm nun doch aufgefallen war, dass von seinem Bruder jede Spur fehlte. "Ich habe ihn gebeten Tsunade zu informieren, damit sie hoffentlich heute noch vorbeikommen kann.", erwiderte Mikoto genauso leise und zog Naruto die Decke noch ein Wenig höher, ehe sie aufstand, ein Kippfenster öffnete und die Heizung ein wenig hochdrehte. Dann setzte sie sich wieder zu Naruto ans Bett und betrachtete diesen schweigsam. "Mom, musst du nicht gleich beim Amt sein? Du brauchtest doch das vorläufige Sorgerecht für Naruto bis seine Angehörige gefunden werden.", erkundigte sich der Jüngere und sah vom Blonden zu seiner Mutter. "Eigentlich schon, aber ich kann unmöglich gehen, wenn er jetzt ein solches Fieber bekommen hat.", antwortete die Uchiha und griff nach Narutos Hand. "Du solltest trotzdem gehen, immerhin ist das wichtig. Wer weiß, wann du es nachholen kannst. Außerdem sind Itachi und ich hier und passen auf ihn auf. Wenn Tsunade kommt, kann sie ihn schon untersuchen oder so. Sollte sonst irgendetwas sein, können wir dich ja auch jederzeit anrufen.", erwiderte Sasuke besorgt. Mikoto sah besorgt von Naruto auf und sah zu Sasuke. Wenn sie das Sorgerecht nicht klärte und man deshalb verbot, dass der Kleinere bei ihnen blieb, müsste Naruto in irgendein Heim oder so, bis man seine Angehörigen gefunden hat. Das wussten alle vier Uchiha und es freute Mikoto, dass ihr Jüngster dies so ernst und mit Vernunft nahm. Aber sie konnte die Brüder doch unmöglich darum bitten sich um Naruto zu kümmern. Immerhin hatte sie beschlossen, dass er bliebe, obwohl ihr bewusst war, dass ihre Familie ursprünglich dagegen war. Da konnte sie nicht verlangen, dass sie sich nun auch noch um ihn kümmerten. "Ja. Du hast schon recht, aber-", Mikoto brach mitten im Satz ab, weil sie nicht wusste, wie sie es sagen sollte. Schließlich wusste sie, dass Sasuke ihr bei der falschen Formulierung das Wort im Mund umdrehen würde. "Du solltest gehen.", stimmte eine Stimme hinter den beiden Uchihas Sasuke zu und beide drehten sich um. Itachi kam langsam und mit einem ebenso besorgten Blick, wie der Rest seiner anwesenden Familie, auf sie zu:, „Es ist wichtig, dass du es heute erledigst, weil die beim Amt es sich sonst zweimal überlegen könnten, ob man Naruto bei einer Familie bleiben lässt, in der die Mutter noch am Tage der Sorgerechtsbesprechung absagt und einen anderen Termin verlangt." Mikoto sah wieder zu Naruto. Ihre Söhne hatten den Kleinen wohl ebenfalls ins Herz geschlossen, auch wenn nur ein Wenig. Sie seufzte einmal ergeben auf und nickte, nachdem sie ihre Augen geschlossen hatte. "Ok, ich werde zum Amt gehen und alles weitere klären. Wenn Tsunade kommen sollte, lasst ihr sie machen. Wenn etwas ist, bevor sie hier ist, dann sagt ihr mir bitte sofort Bescheid und informiert anschließend Tsunade.", ordnete Mikoto an, stand auf und sah abwechselnd in die Gesichter ihrer Söhne, welche ihren ernsten Blick erwiderten:, "Ich werde unten eine Hühnerbrühe aufkochen und, wenn Naruto aufwachen sollte, müsst ihr sie bloß noch einmal aufwärmen. Er soll sie aber auf jeden Fall essen, selbst wenn es nur ein Wenig ist. Ich werde auch Tee aufsetzten. Den könnt ihr später hochholen. Ich müsste spätestens in zwei Stunden zurück sein." Die Jungs nickten bloß und Mikoto verließ, gefolgt von Itachi, das Zimmer. Sasuke setzte sich wieder auf die Bettkante und betrachtete lange das Gesicht des Blonden, ehe sein Blick tiefer glitt und er bei der, sich schwerfällig, hebenden und senkenden Brust hängen blieb. Naruto drehte sich seitlich zu ihm und schob sich näher an ihn. Langsam öffnete er seine Augen, welche er allerdings sofort wieder zukniff und sich mit beiden Händen zum Kopf fuhr. Dann machte er einen erneuten Versuch und schaffte es seine Augen minimal zu öffnen. Durch fiebrige Augen betrachtete er Sasuke und ließ seine ihm viel zu schweren Arme sinken. "Wie geht`s dir?", fragte Sasuke besorgt und achtete auf die Reaktionen des Blonden. Dieser drückte sich noch ein Wenig näher an seinen Gegenüber und antwortete mit schwacher, kratziger Stimme:, "...Mein Kopf tut schrecklich weh." "Tsunade kommt später und Mom war eben schon mal hier. Sie musste noch schnell was erledigen, doch sie kommt auch bald wieder. So lange bleibe ich hier. Itachi geht kurz einkaufen und ist auch gleich wieder zurück.", erklärte Sasuke, rutschte von der Bettkante und hockte sich vors Bett, damit Naruto nicht so nach oben schielen musste. Er legte beide Arme übereinander, formte beide Hände zu Fäusten, welcher er aufeinandergesetzt hatte, und legte seinen Kopf darauf ab. Nun waren Beide nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und sahen sich in die Augen. Naruto rutschte wieder ein Stück näher an die Bettkante und beide zuckten einmal kurz zusammen, wobei Naruto die Augen zukniff, als sich ihre Stirne trafen, ehe der Kleinere wohlig aufseufzte. Sasuke ließ ihn einfach machen und beobachtete den Blonden interessiert und besorgt zugleich. Er dachte darüber nach den Tee, die Hühnerbrühe und vielleicht einen nassen Lappen und Medikamente holen zu gehen, war sich aber nicht sicher, ob er Naruto solange allein lassen konnte. Er selbst wusste ja, wie man sich fühlte, wenn man Fieber hatte. Er persönlich hasste es. Er war schon immer gerne alleine gewesen und wollte seine Ruhe haben, aber, wenn er krank war, dann hasst er es allein zu sein und diese leblose Stille um ihn herum. Doch, wenn seine Mutter, sein Bruder oder sonst wer dann bei ihm waren, störte ihn jedes noch so kleine Geräusch, weil er schlafen wollte, aber keine Ruhe fand. Naruto schloss die Augen und entspannte sich. Sein Atem wurde relativ schnell gleichmäßig und Sasuke dachte schon, der Kleinere wäre eingeschlafen, weshalb er nun doch beschloss die paar Sachen zu holen, damit er später nichts mehr brauchte. Er stand auf und wollte sich gerade zum Gehen umdrehen, als er feste am Handgelenk gepackt wurde. Er sah überrascht und geschockt zugleich nach hinten und blickte in zwei blaue, flehende Augen. "W-wo gehst du hin??", rief Naruto schon fast panisch und sah hoch zu Sasuke. In der Eile ist der Kleinere fast schon aufgesprungen und saß nun mit beiden Beinen links und rechts neben seinem Körper angewinkelt und auf seiner linken Hand gestützt vor ihm, während er Sasuke mit der rechten Hand festhielt und zu ihm aufsah. Sasuke besah sich den Jüngeren und eine seichte röte zierte sein Gesicht, ehe er wegsah. Bei Narutos momentaner Haltung konnte er sowohl über den Rand dessen Oberteils sehen als auch durch dessen halbverschwitzte Hose. Es war ihm mehr als nur unangenehm. Es ist nicht so, dass es ihn in einer anderen Situation gestört hätte, doch Naruto war krank und da achtet man nicht so auf Äußerlichkeiten, also konnte der Blonde nichts dafür. Dennoch fühlte es sich falsch an, wenn Naruto so schutzlos und völlig entkräftet so vor ihm saß. Er versuchte sein Handgelenk aus dem Griff des Kleineren zu lösen, doch dieser hielt ihn wohl mit aller Kraft fest. Er gab es auf und ließ seine Hand locker sinken. Erst jetzt merkte Naruto, was er tat, und ließ Sasuke los. "Äh.. Ich-... Entschuldige...", sagte der Kleinere bloß, lief noch ein Wenig röter an und ließ seinen Blick und die Hand leicht enttäuscht sinken. Sasuke tat bei diesem Anblick Brust und Bauch zugleich weh und es fühlte sich an, als würde sich irgendetwas in ihm zusammenziehen. Der Uchiha drehte sich wieder zum Bett, beugte sich zu Naruto vor und hielt kurz inne, als der Jüngere zusammenzuckte und die Augen zukniff. Doch kurz darauf griff er um den Blonden herum, packte die Enden der Decke und wickelte sie seinem Gegenüber um den Oberkörper. "Du solltest die Decke benutzen, sonst verschwindet dein Fieber nicht. Ich werde kurz runtergehen und dir ein paar Sachen holen. Bin in spätestens 5 Minuten wieder zurück.", sagte der Schwarzhaarige ruhig und drückte Naruto mit sanfter Gewalt zurück ins Kissen. Er besah sich den Anderen noch einmal und, als dieser nach einigem Zögern verstehend nickte, schloss er noch das Fenster und ging runter in die Küche, wo er alles zusammensuchte. Währenddessen bei Naruto Naruto sah hoch zur Decke. Ihm war inzwischen ziemlich schwindelig und sein Kopf pochte wieder so schrecklich, weshalb er seine Augen schloss, und versuchte sich irgendwie ein Wenig zu erholen. Der Schmerz ließ langsam nach und er genoss diese Erholung. Er war wieder in Dunkelheit gehüllt und ging davon aus, dass er wohl eingeschlafen sein musste. Er rechnete damit, dass gleich das Rauschen kommen würde, doch es kam nicht, stattdessen ertönte ein Piepen in regelmäßigen Abständen. Es klang wie ein digitaler Wecker. Er öffnete blinzelnd die Augen und stellte fest, dass er wieder Schmerzen hatte. Nicht nur Schmerzen, sondern auch extreme Übelkeit, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht mehr in seinem Zimmer bei den Uchihas war. Er starrte an eine weiße, ihm unbekannte Decke, doch, dann merkte er, dass der Wecker immer noch vor sich hin piepte. Er nahm einen gedämpften Knall wahr und drehte den Kopf nach links, wo er ein blondes Mädchen sah, welches wohl gerade eben, vom Bett auf den Boden gehopst war. Sie sah fast so aus, wie eine jüngere, mädchenhafte Version von ihm selbst. Blondes Haar, blaue Augen, 3 Geburtsmale auf jeder Wange. Vielleicht waren sie ja irgendwie verwandt, dem Aussehen nach könnten sie schließlich Zwillinge sein oder so. Sie kam langsam auf ihn zu getapst und hielt knapp einen halben Meter vor seinem Bett an. Sie griff nach seiner Hand und ihm fiel erst jetzt auf, dass er die Hand eines kleinen Kindes hatte. Ihre und seine Hände waren gleichgroß, dabei sah sie nicht älter aus als 5 oder 6 Jahre. "Naru? Geht es dir nicht gut?", fragte sie mit trauriger Stimme und er wusste, dass er ihre Stimme schon zuvor in einem seiner Träume gehört hatte. Es war dieselbe Stimme, wie die von dem Mädchen, mit dem er Verstecken gespielt hatte. Aber wieso war sie hier? Oder besser gesagt, wieso war er hier bei ihr? Wo war hier? Und wieso war sein Körper der eines kleinen Kindes? "Naru, nicht weinen. Ich gehe Mama holen.", sagte sie mit zittriger Stimme und bekam selbst kleine Tränen in die Augen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er weinte. Das Mädchen schaltete endlich den noch immer piependen Wecker aus und lief aus dem Zimmer, während Naruto sich, ohne zu wissen warum, die Decke über den Kopf zog und zu schluchzen begann. Das Ganze kam ihm wie ein schmerzhaftes Déjà-vu vor und Naruto hatte das Gefühl, als wäre dies eine weitere Erinnerung aus seiner Vergangenheit. Panische Schritte näherten sich dem Zimmer, in dem er sich befand und eine rothaarige, junge Frau Mitte bis Ende 20 stieß die Türe auf, ehe sie zu ihm ans Bett ging und seine Stirn fühlte. Sie seufzte erleichtert aus und murmelte:, "Nur leichtes Fieber… Gott sei Dank!" Dann sah sie zu Naruto und lächelte freudig, ehe sie sagte:, "Guten Morgen, Naruto!" Naruto erkannte sie, es war die Frau aus seinen Träumen. Er hatte ihre Stimme schon so oft gehört, dass er ihren schönen Klang jederzeit wiedererkennen konnte. Er konnte nicht genau sagen, woran es lag, aber er wollte sie in den Arm nehmen. Sie umarmen und nie wieder loslassen. Dieses Gefühl brachte ihn nun sogar noch mehr zum Weinen, weshalb ihn die Ältere in eine feste, aber liebevolle Umarmung zog und seinen blonden Haarschopf mit sanften Küssen bedeckte. Es klopfte und ein blonder, sanft lächelnder Mann erschien mit dem Mädchen von zuvor auf dem Arm im Türrahmen. Er ließ das Mädchen runter und sie lief sofort auf Naruto zu, um ihn ebenfalls zu umarmen. Der Mann folgte ihr dabei und strich Naruto sanft über den Rücken, als er bei ihm angekommen war. "Mama? Was hat Naruto? Muss er wieder ins Krankenhaus?", rief das Mädchen mit Tränen in den Augen und sah hoch zu ihrer Mutter, welche beruhigend den Kopf schüttelte. "Nein, mein Schatz. Deinem Bruder geht es nicht so schlecht wie beim letzten Mal. Er hat nur leichtes Fieber, das in ein paar Tagen verschwunden sein wird.", sagte sie und Naruto riss die Augen auf, wobei Tränen aus ihnen herauskullerten. Bruder?! Das hieße doch sie.... "Naruto? Naruto?!", wurde Naruto aus seinem Traum gerissen und er blinzelte einem schockierten Sasuke ins Gesicht. "Sa-Sasuke?", fragte der Blonde heiser und sah den Uchiha fragend an. Dieser seufzte erleichtert auf und setzte sich an die Bettkante. "Ich habe Itachi unten getroffen. Er geht jetzt Tsunade vom Krankenhaus abholen. Darum habe ich fast eine viertel Stunde statt 5 Minuten gebraucht und, als ich hochkam, hattest du deinen Körper verkrampft, nach Luft gerungen und hast geweint. Ich habe richtig Schiss bekommen, dass du vielleicht irgendeinen Anfall oder so hast, der vom Fieber ausgelöst wurde oder so.", erklärte er und sah erleichtert runter zum Kleineren. "E-es tut mir leid.", sagte der Blonde, doch der Schwarzhaarige winkte ab. Sasukes Blick wich runter zur Brust des Blonden und fuhr mit seiner rechten Hand über diese. Er spürte den schnellen Herzschlag des Untenliegenden und sah den Schweiß am Oberteil. "Du solltest dein T-Shirt wechseln, sonst wirst du noch kränker. Wir sollten am besten ins Bad gehen, damit du dich waschen kannst. Ist das ok für dich?", sagte der Uchiha und sah den Anderen fragend an. Dieser nickte bloß einverstanden und er setzte sich auf, wobei ihm wieder leicht schwindelig wurde und er die pochenden Kopfschmerzen wieder bewusst wahrnahm. Sasuke ging zum Schrank und kramte ein Paar Socken, eine weiche Jogginghose, ein lockeres T-Shirt und eine Strickjacke zum Überziehen heraus. Mit den Sachen im Arm ging er zum Fenster, um es ganz zu öffnen, damit durchgelüftet wird und ging wieder zum Bett. "Was ist denn mit der Suppe und dem Tee?", fragte Naruto, als er die Sachen auf dem Nachttisch stehen sah. Sasuke folgte seinem Blick einem Moment lang, ehe er ihn wieder auf Naruto richtete und erwiderte:, "Mach dir darüber keine Sorgen. Die sind noch kochend heiß, darum kannst du es noch nicht essen oder trinken. Wir gehen dich erst waschen und, wenn wir damit fertig sind, ist alles genug abgekühlt, dass du es essen kannst." Naruto nickte verstehend und wollte gerade aufstehen, als Sasuke ihm seine freie Hand hinhielt. Naruto sah sie erst ein Wenig skeptisch an, ehe er zu Sasuke hochsah und sie anschließend dankend annahm. Sasuke wollte gerade losgehen, als er merkte, dass Naruto sich nicht bewegte. Dieser hielt noch immer Sasukes Hand fest und drückte seine andere Hand gegen seinen schwindelnden Kopf. Sasuke sah zurück und fragte leicht besorgt:, "Geht es?" Naruto nickte leicht und beide gingen langsam zum Badezimmer. Unterwegs machten sie eine kleine Pause, weil Sasuke sah wie anstrengend das Ganze für Naruto war. Im Bad angekommen dirigierte Sasuke den Kleineren erstmal auf einen Stuhl neben der Tür, während er Wasser in die Badewanne laufen ließ. Aus einer Kommode neben Naruto zog er ein kleines Fläschchen mit der Aufschrift ‚Eukalyptuserkältungsbad‘, wovon er eine Deckelmenge unter dem fließenden Wasser aufschäumen ließ. Er packte sie wieder feinsäuberlich weg. Dann wand er sich Naruto zu, der sich nun ausziehen konnte. Der Kleinere begann sich auszuziehen, was allerdings nicht so leicht war, weil ihm immer schwindeliger wurde. Kaum hatte er es geschafft sein T-Shirt loszuwerden, da musste er sich an die Wand lehnen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sasuke sah dies und beschloss kurzerhand ihm zu helfen, bevor er tatsächlich umkippte. Er ging vor ihm in die Hocke und öffnete die Schleife von Narutos Jogginghose, ehe er sie mit einem zupfen nach unten zog. Er legte die Hände des Blonden auf seinen Schultern ab und hob jeweils ein Bein an, um die Hose ganz loszuwerden. Anschließend sah der Uchiha hoch ins Gesicht seines Gegenübers, ehe er seine Hände am Hosenbund der Boxershorts des Anderen ansetzte. Als Naruto realisierte, was Sasuke vorhatte, ruckten seine Hände an die des Schwarzhaarigen. Der Ältere sah auf und Naruto sah mit geröteten Wangen zur Seite. "Das... das ist peinlich!", sagte er und versuchte nicht zum Hockenden zu sehen. Dieser sah erst wieder auf seine Hände und dann zu Naruto:, "Schaffst du es denn alleine?" Der Kleinere versuchte sein Gesicht in seinen Haaren zu verstecken, was aber nicht so ganz funktionieren wollte. Dann schüttelte er verneinend den Kopf. Ihm war klar, dass er, wenn es ihm schon schwer fiel normal zu gehen, er es nie schaffen würde seine Boxershorts alleine auszuziehen. "Und wenn ich verspreche nicht hinzusehen?", fragte Sasuke den Jüngeren, der daraufhin überlegte. "V-versprichst du es wirklich?", fragte er sicherheitshalber, woraufhin Sasuke erwiderte:, "Ich verspreche nicht zu gucken." Naruto nickte und löste, wenn auch zögernd seine Hände von denen des Uchihas, ehe er sich wieder an dessen Schultern festhielt. Sasuke sah auf Narutos Füße und zog die Unterwäsche des Anderen mit einem Ruck herunter. Er merkte zwar, wie der Blonde zusammenzuckte, aber nichts anderes machte. Und wie versprochen hatte er nicht hingesehen, da es ihm wichtig war, dass Naruto ihm vertraute. Als Naruto nichts mehr anhatte, stieg er in die Wanne und Sasuke sagte:, "Ich gehe dein Bett frisch beziehen und komme in 20 Minuten wieder. Kannst du dich vorher selbst waschen? Oder soll ich helfen?" "Ich mach das allein.", antwortete Naruto heiser und Sasuke verschwand mit einem Nicken. 20 Minuten später Sasuke kam wie vorhergesagt wieder und legte Naruto Handtuch und Klamotten bereit. Weil Naruto nicht mehr ganz so schwindelig war, zog er sich selbst an, während Sasuke den Schaum aus der Wanne spülte. Anschließend gingen beide wieder zurück, wobei Sasuke den Kleineren dabei lieber noch stützte. Im Zimmer angekommen legte Naruto sich in sein frischgemachtes Bett und der Schwarzhaarige kippte heißes Wasser aus einer Thermoskanne in den lauwarmen Tee und die ebenso lauwarme Brühe, was er Beides auf ein Tablett mit ausklappbaren Beinen stellte, um es dann über Narutos Schoß stellte. Der Blonde hatte zwar den ganzen Tag noch nichts gegessen, dennoch hatte er keinen großen Appetit, was wohl vom Fieber kam. Trotz allem aß er alles brav auf und er fühlte sich sofort wieder etwas kräftiger. Sein Kopf pochte zwar, ihm war noch schwindelig und sein ganzer Körper schmerzte, aber es ging ihm nicht mehr so elend wie vorher. Er gab Sasuke das Tablett und lehnte sich etwas zurück. Kurz war es still, bis es an der Türe klopfte und Itachi seinen Kopf durch die Tür streckte und sagte:, "Hey, Tsunade ist jetzt da. Wir kommen rein." Sasuke nickte und die Beiden betraten den Raum. "Hey Naruto, ich habe gehört dir geht es nicht so gut?!", begrüßte die Ärztin ihren Patienten und Naruto erwiderte peinlich lächelnd:, "Nicht so richtig." Sie nickte und begann sofort mit der Untersuchung, weil sie später noch zurück ins Krankenhaus musste. Sie hörte sein Herz ab, untersuchte seinen Hals, die Ohren, die Augenbewegung und den Blutdruck. Sie konnte auch nicht mehr sagen, als dass es Fieber war, doch es beunruhigte sie sehr, dass es so unerwartet und plötzlich so stark zum Vorschein kam. Itachis Handy vibrierte und er sagte, nach einem kurzen Blick darauf:, "Mom ist wieder zurück. Sie wird dich sprechen wollen, Tsunade." Die Blondine nickte und wand sich an Naruto:, "Ich verabschiede mich dann für heute, aber eines muss ich als Ärztin noch sagen. Du solltest gleich schlafen gehen und auch wenn es dir besser gehen sollte, verschreibe ich dir für den morgigen Tag strikte Bettruhe." Naruto nickte und Tsunade folgte Itachi aus dem Zimmer, wobei sie die Tür offenließen. Sasuke wollte gerade ebenfalls gehen, damit Naruto seine Ruhe hat, als dieser fragte:; "Bleibst du noch ein Wenig?!" Der Uchiha betrachtete den Blonden und nickte. Er schloss die Tür und ging wieder zu Naruto. Dieser rutschte ein Stück nach hinten, damit Sasuke Platz hatte und der Ältere legte sich zum Kleineren unter die Decke. Der Blonde schob sich näher an ihn heran und drückte seinen Kopf gegen die Brust des Anderen. Der Schwarzhaarige schlang die Arme um den Kleineren und drückte ihn ebenfalls an sich. Auch Naruto schlang seine Arme um Sasuke und legte seinen Kopf an die Halsbeuge des Anderen. "Danke, Sasuke. Ich bin froh, dass du an meiner Seite bist.", flüsterte Naruto müde und Sasuke erschauderte kurz bei dem heißen Atem des Kleinen, ehe er erwiderte; "Ja, das bin ich auch." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)