Tales of Symphonia - Das unentdeckte Land von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 18: Die Auserwählte von Altaria --------------------------------------- Jeder wandte sich nach ihnen um und verfolgte sie mit ihren Blicken, bis sie ihren Geschäften nachgingen. Vor der Kirche trafen sie Elisabeth, zusammen mit dem geistlichen Kirchenführer an und die hießen Colette und die anderen Willkommen. „Was verschafft uns die Ehre dass Ihr, Auserwählte von Sylvarant, zusammen mit ihrem Gefolge uns besuchen kommt?“, fragte der Oberpriester der Kirche und begleitete sie hinein in das prachtvolle Gebäude. „Es war der Wunsch von Cruxis, dass die Auserwählte von Sylvarant zusammen mit ihrem Gefolge uns begleitet“, sprach Yuan für sie und die anderen. „Und Ihr seid?“, stellte Elisabeth die Frage. „Ich bin Lord Yuan, das neben mir sind Lord Nero und Lady Area von Cruxis. Lord Yggdrasil schickt uns. Seiner Meinung nach sollen wir hier mal nach dem Rechten sehen“, erklärte Yuan ihm weiter, was alles schlicht gelogen war. Es gefiel ihm zwar nicht, aber es war die einzige Möglichkeit die sie hatten. Der Oberpriester sah sie gründlich an und führte sie weiter durch die Kirche der Stadt. Sie blieben vor einem ziemlich großen Kristall stehen. „Das ist der größte Bernsteinkristall der je gefunden wurde und er wird in ein paar Tagen ausgestellt werden“, wurde ihnen erklärt. „Ich ehm… würde mir gerne den Rest der Kirche ansehen“, sprach Colette etwas zögerlicher aus und sah in die Gesichter der Auserwählten und des Oberpriesters, bis sie zustimmend nickten und sie zu einer Tür brachten. Er öffnete sie und zeigte ihnen die hinteren Zimmer. Dort, in einer Ecke stand ein Buchständer in dem ein offenes Buch lag, die Ecke war zu Ehren der Göttin Martel dekoriert. Sie liefen auf das Buch zu und blieben stehen. Elisabeth wandte sich zu den Gästen um. „In diesem Buch werden die Abenteuer von Mithos, dem Helden, erzählt und wie er einen Pakt mit Göttin Martel schloss.“ „Habt Ihr, Lady Colette, auch so ein Buch von Göttin Martel bei euch in der Kirche?“, wollte der Oberpriester sicher gehen und sah Colette an. „Ja“, lachte sie zurück. Sie verließen das Zimmer wieder und liefen nun eine Treppe hinunter in die Katakomben. Es wurde düster und unheimlicher hier unten. Sie entfachten Fackeln und leuchteten ihnen den Weg hinunter in einen großen geräumigen Raum, der als Lager der Kirche diente. Von hier aus führten mehrere Wege zu verschiedenen Kammern. „Die Katakomben sind mit dem Schloss, sowie mit dem Abwassersystem der Stadt verbunden, doch seit Jahren hat keiner mehr diese Verbindungen genutzt“, erzählte der Oberpriester. Also würde das Ganze dann doch ein Kinderspiel werden hier einzubrechen. Sie liefen an Weinregalen vorbei und blieben an einem weiteren Bücherregal stehen. Besonders groß war es nicht. Elisabeth wandte sich um. „In diesen paar Büchern werden die Lehren von Göttin Martel vertreten und aufgelistet. In meiner Kindheit habe ich diese Bücher mehrmals lesen müssen um eine Auserwählte zu werden“. Colette konnte Elisabeth in einem unbeobachteten Moment genauer unter die Lupe nehmen. Sie hatte langes welliges rotes Haar, feine Kleidung, wie es sich für eine Adlige gehörte und sah nun zum Hals hinauf und suchte den Cruxis – Crystal. Aber dieser fehlte nach allem Anschein. „Habt Ihr auch Bücher über die Welterneuerung?“, fragte Raine. „Der was?“, kam es vom Oberpriester zurück. Er entdeckte den Kristall an Colettes Hals und sprach sie darauf an. „Oh, das ist mein Cruxis – Crystal. Der zeichnet mich als Auserwählte aus, das Merkmal aller Auserwählten.“ Sie hatte wie immer ein Lächeln auf den Lippen. „Zurück zu den Büchern der Welterneuerung: Diese beschreiben den Vorgang und was genau getan werden muss und wo das Ritual abgehalten wird“, sprach Raine weiter. „Solche Bücher gibt es hier nicht“, gab der Oberpriester wieder und zeigte ihnen die letzten Räume die kaum von Bedeutung waren. Als sie mit der Besichtigung soweit fertig waren, liefen sie wieder die Treppe hinauf und kamen vor den Toren der Kirche zum Stehen. „Es war mir eine Ehre, Lady Colette, dass Ihr uns heute besucht habt“. So wurden sie verabschiedet und nahmen Kurs auf die Gaststätte und verschwanden hinein und hoch in die Zimmer. Dort warteten schon Zelos und Regal. „Wir können mit Sicherheit sagen, dass sie keine Auserwählte ist. A: Sie kann keine Engelssprache lesen, mit Sicherheit auch nicht sprechen. B: Sie trägt keinen Cruxis – Crystal. C: Sie haben keine Bücher über die Welterneuerung und haben kein Wort über den Turm des Heils verloren“, klärte Yuan die beiden über die Lage auf. „Es hätte mich dann auch sehr gewundert, warum es aus meiner Familie zwei Auserwählten gibt“, meinte Zelos dazu. „Also wer betrügt hier wen? Der König sein Volk oder sie das Volk und den König“, stellte Regal das so in den Raum. „Mir macht da ein Gedanke etwas Sorgen. Entweder haben die wirklich keine Ahnung von der Auserwähltennummer, oder sie machen sich jetzt Gedanken darüber“, sprach Nero seine Bedenken aus. „Das ist auf jeden Fall berechtigt“, stimmte Area zu. „Wir sollten sie mit Absicht noch in ein weiteres Fettnäpfchen treten lassen“ , meinte Yuan zu ihnen, die anderen wandten sich ihm zu und lauschten. ----------------------------------------- Etwas später am Tag schlichen sich Zelos und Regal durch die Abwasserkanäle der Stadt und fanden schnell den Zugang zu den Katakomben und stiegen so in die Kirche ein. So wie ihnen berichtet wurde, war der Bau der Kirche alt. Sie kamen an und schlichen nun durch die Vielzahl der Gänge auf der Suche nach einer Kiste die ihnen weiter helfen könnte. Sie sahen sich jeden Gang an, einige wurden als Lager genutzt. Sie untersuchen auch die Wände in den Gängen und Räumen, fanden aber nichts was ihnen helfen könnte. Vielleicht war der Hinweis so gut versteckt, dass sie es nicht auf Anhieb finden konnten. Zelos entdeckte die Treppe hinauf in die Kapelle und sie liefen diese hinauf. Sie fanden sich an der großen Orgel auf einem Balkon über den Sitzplätzen wieder und sahen sich hier nach dem Hinweis um. So beschloss Zelos sich noch eine Etage tiefer umzusehen. Er und Regal liefen auf den großen Bernsteinkristall zu. Dieser schimmerte in einem matten weißgrauen Farbton. Daneben stand eine kleine Schüssel Weihwasser. Regal sah sich den Fund an und begutachtete ihn ganz genau, während Zelos ein kleines Reinigungsritual durchführte. Als er sich dann wieder Regal zu wandte fiel ein kleiner Wassertropfen auf den Bernstein und wurde auf der Stelle von matt weißgrau zu durchsichtig. Im Inneren befand sich eine Kiste. Doch das Wasser zog schnell in den Stein ein und machte ihn weißgrau matt. Das mussten sie den anderen mitteilen und verschwanden sie über die Treppe in den Katakomben und gelangten wieder an ihren Ausgangspunkt, das Abwassersystem. ------------------------------------------- Colette war mit Lloyd und Sheena alleine unterwegs und unterhielt sich etwas mit Elisabeth. Sie saßen im Schatten eines großen Baumes und genossen das schöne Wetter. „Erzählt mal, Lady Colette. Wie ist denn so Eure Heimat?“. „Na ja, es ist ganz anderes als hier. Ich komme aus einem kleinen Dorf, welches an der Küste liegt“. „Dann kommt Ihr aus einfachen Verhältnissen?“. „Ja, aber das macht nichts. Das Dorf liebt mich trotzdem als Auserwählte“, lachte Colette. „Das freut mich zu hören. Ich dachte immer, dass Auserwählte immer aus adligen Familien stammen müssen, aber das scheint eine falsche Tatsache zu sein“, lachte Elisabeth ebenfalls. „Kennt ihr die Abtrünnigen?“, fragte Colette sie nun. „Nein, wer sind die denn?“. „Kriminelle! Die mein Dorf jahrelang bedrohten. Als ich die Welterneuerung durchführte, wurden sie besiegt und verschwanden von der Welt“. „Wow!“, rief sie aus und war von ihr begeistert. „Wisst Ihr, wer die Desians sind?“, fragte Colette weiter. „Nein.“ Da musste sie wieder den Kopf schütteln und sah sie an. „Die Desians bekämpfen die die Abtrünnigen und haben uns geholfen“, berichtete Lloyd neben ihnen. Elisabeth sah zu Lloyd und entdecke den Exsphere an seinem Handrücken. „Ist das auch ein Cruxis – Crystal?“. „Ja, aber ich bin kein Auserwählter. Sie tragen ihre Kristalle am Hals als Merkmal“, gab Lloyd wieder. „Elisabeth!“, wurde mit kräftiger Stimme gerufen. Zu ihnen kam Chen und suchte scheinbar seine Schwester. „Da bist du ja!“. „Chen, was gibt es denn?“. „Es gibt Essen daheim“. „Okay, Bruder. Können Lady Colette und ihre beiden Begleiter bei uns mitessen?“. „Wieso?!“, wurde Chen eine Spur lauter. „Na weil Lady Colette vieles erlebt hat und ich würde gerne noch mehr hören!“. „Nun gut. Vater dürfte nichts dagegen haben“, willigte Chen ein und sie liefen zum Anwesen der Wilders. Es war ein Marsch durch die halbe Stadt. Sie kamen vor dem eleganten Tor an und liefen auf das Anwesen, welches dreimal so groß wie das von Zelos. Soviel konnte Lloyd sagen und staunte über die Größe des Hauses. Selbst Sheena war davon beeindruckt, obwohl sie den Anblick von solchen Häusern gewohnt war. Sie wurden hineingebracht und wurden sogleich von den Eltern begrüßt. „Willkommen Auserwählte von Sylvarant in unserem bescheidenen Anwesen. Es ist uns eine Ehre, dass Ihr zusammen mit Eurem Gefolge uns besuchen kommt“, verbeugte sich der Vater. Selbst die Mutter machte eine anständige Verbeugung vor ihnen und zeigte ihnen das Esszimmer. Das Essen stand schon auf dem großen und langen Tisch und wartete auf sie. Sie setzten sich auf die Plätze und sahen sich das gute Essen an. Sheena sah sich unauffällig hier um, um sicherzugehen, dass diese Familie auch wirklich zu den Wilders gehörte, was der Fall zu sein schien. „Wer seid ihr beide eigentlich?“, wurde von Chen gefragt. „Ich bin Lloyd und kenne Lady Colette seit der Kindheit. Wir waren zusammen in einer Schulklasse“. „Mein Name ist Sheena und ich traf Lady Colette und ihr Gefolge unterwegs und schloss mich ihnen an“. Sie nahmen sich von dem Essen, welches vor ihnen steht und aßen zusammen zum Mittag. Da erhob Sheena die Stimme „Sagen Sie, haben Sie Verwandte in der Außenwelt?“. „Nein, unsere Familie kam vor 4000 Jahren hierher, da sie aus einem schrecklichen Krieg geflohen sind“, erklärte die Mutter ihnen. „Der alte Derris – Kharlan Krieg“, sprach Lloyd den Namen aus. „Genau diesen“, stimmte der Vater zu. „Wir haben die Geschichten von Mithos und seinen Gefährten in der Schule im Unterricht gehabt“, meinte Lloyd weiter. Es klopfte an der Tür und jemand trat ein. Henry; der sich zu ihrer großen Überraschung einfach an den Esstisch setzte.. „Es freut mich Euch kennenzulernen, Lady Colette Auserwählte von Sylvarant“, grüßte Henry. „Die Freude ist ganz meinerseits“, lachte Colette zurück. „Mein Name ist Henry Bryant“, stellte er sich vor. „Die Wilders und Bryants scheinen sich gut zu verstehen“, bemerkte Sheena. „Sicher verstehen sich unsere Familien. Unsere Vorfahren sind gemeinsam hierher gekommen“, erzählte der Vater. „Vorfahren?“, wiederholte Lloyd. „Ja doch. Shiron Wilder war unser Vorfahr und ebenfalls ein Auserwählter, doch er versagte und wurde getötet. Doch schon alleine durch die Tatsache, dass er der Auserwählte war, wurde unsere Familie zu einer Adelsfamilie“. „So, waren Sie das nicht immer?“, fragte Sheena zurück. „Nein, Shiron und seine Familie lebten in den Slums von Meltokyo und nachdem er der Auserwählte wurde, stieg unsere Familie immer mehr auf, bis sie heute diesen Stand erreicht hatte“, erzählte die Mutter. „Was ist mit Euren Vorfahren?“, fragte Lloyd Henry. „Der Vorfahre meiner Familie hieß Gustav und hatte sich mit Shiron Wilder angefreundet und so kam es, dass sich beide Familien so gut verstehen. Ihr müsst wissen, dass wir aus Altamira stammen was früher ein Herzogtum gewesen ist, denn Gustav war der Herzog von Altamira. Sagt, ist Altamira immer noch ein Herzogtum?“. „Nein, der Titel wurde ihm von Meltokyo entzogen“, berichtete Sheena ihm. „Das ist sehr schade und Verwandte haben wir dort auch keine mehr“, seufzte Henry. ------------------------------------------- In der Zeit sahen sich Yuan, Nero und Area das Schloss an und gaben immer noch vor von Cruxis geschickt worden zu sein. Der König führte sie höchstpersönlich durch die Schlossmauern und zeigte ihnen jeden Raum. Sie wollten wissen wie der König hier lebte und was er mit den ganzen zusammengetriebenen Schulden und Steuern nun machte. Sie konnten sich kaum vorstellen, dass er davon dem Land half. Sie gingen davon aus, dass er sich damit selbst bereicherte. Als sie die Treppe erreichten um in den nächsten Stock zu kommen, lief an ihnen die Tochter des Königs, Prinzessin Ashley vorbei und grüßte sie. „Das war meine Tochter, Ashley. Ich wünsche mir von ganzem Herzen das sie endlich einen Mann findet“. Er lief weiter und zeigte ihnen weiter die Räumlichkeiten. Wenn sie sich hier so umsahen, gab er das Gold einfach nur aus, statt es den Bürgern zukommen zu lassen. So ein König gehörte gestützt und durch einen neuen ersetzt. „Was genau führt euch zu uns?“, fragte der König. „Lord Yggdrasil ist der Auffassung, dass wir uns mal das Land ansehen sollen um zu prüfen ob noch alles okay ist“, gab Yuan wieder. „Gewiss doch, bei uns ist alles in bester Ordnung!“, versicherte der König. „Das werde ich so in meinem Bericht verfassen!“, gab Yuan wieder und freute sich schon, wenn die Bombe zum Platzen gebracht würde. Wenn dies alles ein Ende nahm „Ihr werdet doch sicher auf meinem Maskenball anwesend sein, oder?“, fragte der König. Die drei sahen einander an und zurück zum König. „Es würde mir eine Ehre sein wenn auch Lady Colette und ihr Gefolge an dieser Festlichkeit teilnehmen würden“, drückte der König seine Bitte deutlicher aus. „Von mir aus!“, gab Yuan von sich und sie waren wieder auf dem Weg zum Schlosstor. Der König führte sie hinaus aus dem Schloss und zeigte ihnen noch den prächtigen Schlossgarten mit seiner Vielzahl an Obstbäumen und Beerensträuchern, der dazu noch ordentlich gepflegt war. Der Gärtner gab sich offenbar sehr viel Mühe mit dem Pflegen, aber bestimmt bekam er nichts Besonderes dafür. Wie der Rest der Angestellten. Hier im Schloss und im Schlossgarten herrschte eine spürbar bedrückte Stimmung, die vom Dienstpersonal ausging. Er behandelte sie nicht gut und zahlte ihnen nur einen Hungerlohn. So was konnte Yuan gar nicht ausstehen. Immerhin kümmerte er sich um seine Männer und bezahlte sie auch gut dafür was sie jeden Tag bei ihm ableisteten. Yuan ging jede Wette ein, dass Regal nicht so mit seinen Dienern umging, wenn er überhaupt welche hatte. Als Adliger aber, müsste er welche haben. Schließlich gehörte ihm eine ganze Firma. Sie liefen weiter und kamen schon sehr bald am Ende der Führung an und kamen vor den Schlossmauern wieder an. „Vielen Dank das Sie uns heute einen Besuch abgestattet haben. Es würde mich freuen, wenn sie uns wieder besuchen kommen und wenn sie heute Abend auf dem Maskenball anwesend sein würden.“ Der König machte eine Verbeugung und verabschiedete sich von ihnen. Die drei machten sich daraufhin auf den Weg in die Gaststätte zurück Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)