Tales of Symphonia - Das unentdeckte Land von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 17: Altaria ------------------- Endlich waren sie in der Hauptstadt des Menschenreichs, Altaria, angekommen. Botta und Mithos waren in Richtung Elfenreich aufgebrochen um zu Toren zu gelangen. Die Gruppe passierte das große Stadttor und sah sich die Stadt hier an. Sie hatte die gleiche Größe wie Forst Town im Elfenreich und war im Besitz eines mächtigen Schlosses. Während sie sich umsahen, versuchten sie, die gesamte Lage einzuschätzen. Jeder hier ging seinen Geschäften nach. Niemand nahm von ihnen Notiz. Was sie hier erwartete, wussten sie nicht. Zudem mussten sie aufpassen, dass der selbstsüchtige König sie nicht gefangen nahm, wegen irgendetwas. Sie liefen durch die Straßen der gigantischen Stadt und sahen sich weiter um. Zuerst würden sie sich eine Unterkunft suchen müssen um alles Weitere zu besprechen und so besuchten sie das nächstgelegene Gasthaus. Es erwies sich als gut besucht. Überall Menschen die zusammen tranken und sich gelöst unterhielten, die Stimmung schien die Allerbeste zu sein. Presea sah zur Bar hinüber, wo ein rothaariger Mann einen anderen Gast ziemlich schroff anfuhr. Neben dem rothaarigen Mann stand ein kräftiger Herr mit kurzen blauen Haaren und schien das Ganze zu überwachen, sein Gesichtsausdruck zeigte Gleichgültigkeit. „Also! Wo ist die besagte Summe?! Wenn du sie nicht morgen Abend zusammen hast ,werden wir dir dein Haus und alles was sich darin befindet wegnehmen!!“, drohte er dem Gast. „Morgen Abend habt ihr sie! Mr. Wilder!!“, rief der Gast den Nachnamen des Mannes vor ihm. „Das will ich dir auch geraten haben!!“ Mit diesen Worten und einer grimmigen Miene wandte sich dieser um und stand der Gruppe gegenüber. „Aus dem Weg!!“, schnauzte er sie an. „Ihr habt ihn gehört!“, erhob der Blauhaarige die tiefe Stimme. Ohne Weiteres machte sie den Weg frei und ließen die beiden durch. Kaum waren die beiden Männer aus dem Gasthof verschwunden kehrte wieder Ruhe ein. Genis lief zur Bar hinüber „Entschuldigen Sie, aber wer waren diese beiden Männer?“ Mit leiser und unterdrückter Stimme fragte er danach. Der Barmann sah ihn an. „Das waren Chen Wilder und Henry Bryant. Niemand kann die Wilders und die Bryants leiden, denn die beiden adligen Familien arbeiten für den König. Diese beiden treiben Steuern sowie Schulden ein“. Mehr hatte der Mann nicht zu sagen und wandte sich wieder seinen Aufgaben zu. Das konnte Regal nicht einfach so hinnehmen und fühlte sich rasend vor Wut. Doch unterdrückte er diese und würde sie später an Henry und den anderen Bryants auslassen und ihnen die Meinung geigen. Aber im Moment mussten sie sich bedeckt halten um nicht den ganzen Ärger anzuziehen. Zelos hingegen war ziemlich enttäuscht von den Wilders, dass sie sich so einen schlechten Ruf eingehandelt hatten. Er würde dafür sorgen, dass dieser Ruf verschwand. Area konnte ihnen Zimmer besorgen. In einem der Zimmer setzten sie sich zusammen und berieten sich. „Ich kann und will es nicht glauben!“ Regal musste sich beherrschen. „Ich will es doch auch nicht!“, meinte Zelos und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber wie kann das sein?!“, fragte sich Lloyd und sah seine beiden Verwandten, Nero und Area, an. „Ich hab da so eine Theorie. Es könnte gut möglich sein, dass damals einige Familienmitglieder aus dem Krieg hierher geflüchtet sind. Im Laufe der Zeit haben sie dann die jeweiligen Mitglieder auf den anderen Kontinenten vergessen“, erklärte Nero ihnen. „Das denke ich auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der König alle adligen Familien um sich geschart hat“, stimmte Area ihrem Bruder zu. „Also heißt diesmal der Feind Korruption, neben dem Orden und Nightmare?“, warf Genis sein. „So hat es den Anschein“, gab Nero wieder und sah ihn an. „Was können wir tun?“, fragte Presea in die Runde. „Zunächst müssen wir uns ruhig verhalten und die Lage beobachten, besonders Regal und Zelos. Da ihre Familien wohl nicht sehr beliebt sind in der übrigen Gesellschaft“, meinte Area zu ihr. Area sah aus dem Fenster und wieder in die Runde und sprach weiter „Am besten ist es wenn Zelos und Colette ihre Cruxis – Crystals verdecken um weiteres Aufsehen zu vermeiden. Ich denke, das die Auserwählten hier auch bekannt sind“. „Das denke ich auch“, stimmte Yuan zu und sprach weiter: „Ich hab keine Ahnung ob es noch weitere Unsterbliche aus meiner Zeit gibt, aus diesem Grund werde ich mich auch bedeckt halten“. „Im Elfen - und Zwergenreich konnten wir uns noch offen zeigen, aber bei so einen König ist es vielleicht doch besser verdeckt zu agieren“, stimmte Nero ihm voll und ganz zu. „Zudem suchen wir den nächsten Hinweis und der soll sich laut karte in der Kirche befinden, die lassen uns bestimmt nicht einfach so drein, wir müssen schon dort einbrechen“ sagte Area zu den anderen. „Das Stimmt“ nickte Raine, es war eine unschöne Sache einzubrechen aber wenn es nicht anderes ging muss es wohl oder übel getan werden um das Ziel zu erreichen. --------------------------------- In ihre Reiseumhänge gehüllt kamen sie wieder die Treppe hinunter und mischten sich unter die Gesellschaft um mehr über das Ganze erfahren. Von außen her sah die Stadt friedlich aus, doch unter der Oberfläche kochte es mächtig und es würde bald alles mit einem Schlag ausbrechen und die Gesellschaft kippen. An jeder zweiten Ecke das gleiche Bild von Armut und Verzweiflung. Der König nahm den Bürgern dieser Stadt immer mehr weg und das musste aufhören! Sie liefen in Zweiergruppen durch die Stadt und beobachteten die Gesellschaft. Während sich die Adligen mit Essen vollstopften, mussten die Armen hungern. Die normalen Familien hatten gerade mal genug um über die Runden zu kommen. Es kam zu immer mehr Überfällen auf Adlige und auf Geschäfte, reine Verzweiflungstaten der armen Bürger. Zelos kannte dies aus Meltokyo. Dort war zwar der Unterschied auch groß, aber nicht so dramatisch wie hier. Er konnte nur den Kopf schütteln bei diesem Anblick. ----------------------------------------- Sheena lief mit Raine durch die Gassen und beide wurden Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen einen armen Mann und Henry und Chen. Die beiden trieben mal wieder Schulden ein. Der Mann konnte sie nicht zurückzahlen und musste mit Konsequenzen rechnen. Chen und Henry ließen den Mann laufen und machten sich auf den Weg zur Unterkunft des Mannes um ihm alles wegzunehmen, wie sie dies schon dem anderen Mann angedroht hatten. Das war einfach nur traurig anzusehen. Zudem zogen Chen und Henry den Ruf ihrer Familien in den Dreck. Zelos und Regal könnten von Glück sagen, dass dies noch nicht bei ihnen daheim angekommen war. -------------------------------------- Nero, Area und Yuan sahen sich die Kirche genauer an. Doch die Fenster waren mit Gittern versehen, also konnten sie nicht durch die Scheibe einsteigen. So suchten sie dann den Boden nach alten zugewachsenen Lücken ab. Selbst dort konnten sie nichts finden, was ihnen helfen könnte. Ihnen blieb nichts anderes übrig, außer wieder zurück zur Gaststätte zu gehen. Unterwegs machte Nero dann eine Entdeckung die ihnen helfen könnte. Er blieb vor einen Brett stehen und sah sich das Flugblatt darauf an. „Nero, was ist denn?!“, fragte seine Schwester. „Seht mal, die haben in ein paar Tagen eine Ausstellung. Das ist die Chance!“. „Sehr gut, Nero“, lobte Yuan ihn dafür und sie liefen zurück zu den anderen. ------------------------------------ Regal und Lloyd liefen durch die Hauptstraße nahe der Kirche und des Schlosses und sahen sich hier gut um. Als eine Gruppe ihnen entgegen kam, mussten sie Platz machen. Die Menschen stellten sich an den Straßenrand und sahen dem Zug der Menschen zu. Vornehmlich bestand die Gruppe aus Leuten der Kirche und in deren Mitte befand sich eine herausgeputzte junge Frau mit langen roten Haaren. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet. Die Gruppe zog an ihnen vorbei und machte die Straße wieder frei. „Wer war das denn?“, fragte sich Lloyd. „Sagt bloß, ihr kennt die Auserwählte nicht“, sprach ein junger Mann neben ihnen. Lloyd wandte sich zu ihm und sah ihn fragend an. „Das ist Elisabeth Wilder, Auserwählte von Altaria“. Da riss Lloyd die Augen auf und wollte gerade etwas sagen als Regal ihm den Mund zuhielt. „Wissen Sie auch, ob die Auserwählte einen Bruder hat?“, fragte der Duke höflich. „Gewiss hat Lady Elisabeth einen Bruder, Chen Wilder“. Dann ging der Mann weiter und ließ die Beiden alleine am Straßenrand zurück. Regal ließ Lloyd gehen und sah nachdenklich aus. ------------------------------------------- Etwas später am Tag trafen sie sich wieder im Zimmer. Jeder berichtete, was sie beobachtet hatten. Bei Colette und Presea gab es nichts Außergewöhnliches und sie hörten den anderen bei ihren Berichten zu. Zelos und Genis sagten, dass sie ebenfalls nichts Besonderes beobachten konnten, so wie Sheena und Raine. Nun kamen Nero, Area und Yuan an die Reihe und berichteten von der Ausstellung und der gut gesicherten Kirche. „Das könnte die einzige Möglichkeit sein um in die Kirche zu kommen“, meinte Nero dazu. Nun waren Regal und Lloyd an der Reihe und berichteten von der Auserwählten. „Die Frage ist nun: Welcher von beiden ist berechtigt sich Auserwählter zu nennen“, drückte sich Area so aus. „Na derjenige, der seinen Cruxis – Crystal direkt von einem Mitglied von Cruxis erhalten hat“ ,gab Yuan wieder. „Wir konnten nicht erkennen ob sie einen trug“, gab Regal wieder. „Das müssen wir umgehend prüfen. Zelos, woher hast du deinen?!“, fragte Nero ihn daraufhin. „Aus der Kirche von Göttin Martel, in Meltokyo. An meinem achtzehnten Geburtstag stieg ein Engel vom Himmel herab und übergab mir den Cruxis – Crystal“. „Aber was ist, wenn sie ihren auch auf diese Weise erhalten hat?“, fragte Area. „Das ist eine gute Frage.“ Darauf wusste Yuan keine Antwort. „Die nächste Frage ist, wie stellen wir es an, sie zu fragen, wenn dies überhaupt geht“, meinte Raine. „Gute Frage… Zudem ist ihr Bruder Chen und der wird immer begleitet von Henry“, vermieste Genis seiner Schwester den Tag. „Wir müssen sie alleine ohne einen von der Kirche erwischen“, sagte Lloyd. „Das wird kaum der Fall sein“, widersprach Zelos ihm. „Ich will mir nicht ausmalen was passiert, wenn wir sie als Betrügerin entlarven“, vermochte sich Genis nicht vorzustellen. „Aber vielleicht kommen wir so an sie heran wenn wir vorgeben die Anhänger der Auserwählten von Sylvarant zu sein“, schlug Nero vor und sah zu Colette hinüber. Da schlug Lloyd mit der Faust auf den Tisch neben sich. „Nein! Wir werden Colette nicht als Holzpferd benutzen!“. Nero wich etwas zurück vor seinem Neffen und sah ihn an. Colette erhob sich und stellte sich vor Lloyd hin. „Es ist okay, Lloyd“. „Nein!“, war seine Antwort. „Was spricht dagegen?“, fragte Area ihren Neffen. „In der Vergangenheit hat sich Colette zu sehr für uns eingesetzt und das meistens mit ihrem Leben, hat große Schmerzen und Trauer hinter einer Maske aus Freude und Glück vor uns versteckt. Sie wollte ihr Leben einfach so wegwerfen und das nur, um der Welt Frieden zu bringen“, erklärte Sheena. „So war das also“, konnte nun Nero Lloyds Wut und Hass nachvollziehen und schlug die Augenlider nieder. Colette stand immer noch vor Lloyd, der sich nun erhoben hatte. „Nein, Colette!“. „Bitte Lloyd, das ist die einzige Möglichkeit um etwas zu erreichen.“ Sie sah in seine kastanienbraunen Augen und erreichte ihr Ziel dann doch. Lloyd sah zu Boden und stimmte nur zögerlich zu. „Okay, nachdem das geklärt ist habe ich mir das so gedacht: Zelos und Regal werden sich wie gehabt im Hintergrund halten bis zum passenden Augenblick. Area, Yuan und ich werden vorgeben von Cruxis zu sein und zusammen mit dem Rest Colette begleiten“, stellte Nero den Rest des Planes vor. Die anderen sahen ihn an und nickten zustimmend. „Hoffentlich wissen die nichts davon, dass Cruxis schon längst gefallen ist, denn dann sitzen wir in der Scheiße und das ziemlich tief“, meinte Yuan dazu. „Glaube kaum, dass diese Informationen bis hierher durchgedrungen sind. Der König hält sein Reich gut im Griff was Informationen betrifft, die wissen kaum etwas über die Außenwelt. Die Einzigen die eine ungefähre Ahnung haben sind die Bewohner des Elfenreichs“, erklärte Area. Nero stand auf und sah hinauf zur Stadt. Von hier hatten sie einen guten Blick auf den Marktplatz wo sich die Gesellschaft tummelte „Es ist schon spät. Beginnen wir morgen mit dem Plan“, waren dann seine Worte an den Rest der Gruppe und wandte sich nicht ab von dem Fenster. Nach und nach verließen sie das Zimmer und gingen hinunter in die Gaststätte und aßen zusammen an einem Tisch zu Abend. Damit das jetzt schon glaubwürdiger erschien, saßen Zelos und Regal von den anderen weg und waren auch wieder vermummt. Die andere hingegen hatten die Umhänge wieder abgelegt und saßen alle an einem Tisch, Colette zeigte nun auch den Kristall offener, desweiteren wurde sie nun auch mit Mylady Angesprochen und Yuan mit Mylord. Am nächsten Morgen würden sie sich dann wieder unten in der Gaststätte treffen, bis auch Zelos und Regal, die sich laut Plan noch zurückhalten sollten. Zuerst wollten sie der Auserwählten etwas auf den Zahn fühlen, ob sie eine Echte ist. Sie waren schon sehr darauf gespannt, ob sie den Titel rechtmäßig trug oder eine Betrügerin war und die Mitbürger wussten dies nicht einmal, da sie so gut wie nichts aus der Außenwelt erfuhren. Sie wollten wissen, wie sehr der König das Volk unterdrückte und was er eventuell im Hintergrund ausheckte. Zudem müssten sie in die Kirche kommen, das könnte die Möglichkeit werden sich zuerst gründlich umzusehen und dann bei der Ausstellung zuzuschlagen. Es könnte noch eine aufregende Mission werden. ------------------------------------------- Am nächsten Morgen begannen sie, ihren Plan in die Tat umzusetzen und bemerkten zufrieden, dass sie neugierige Blicke auf sich zogen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)