Tales of Symphonia - Das unentdeckte Land von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 10: Wasser zeigt die Zukunft ------------------------------------ Zur selben Zeit bei Lloyd und den anderen in den Tunneln: Nach einem einfacheren Frühstück waren auch sie aufgebrochen und unterwegs zum Berg, Raine hatte sich ungefähr die Richtung gemerkt. Wäre die Riesenspinne nicht gewesen, dann wären sie noch alle zusammen unterwegs. Am Abend zuvor hatte sich Lloyd bei Colette ausgeweint und beruhigt. Nun folgten sie dem Tunnel entlang und waren von der Vegetation hier unten überrascht. Alles hier hatte seine normale Größe beibehalten. Hauptsächlich gab es Pilze und andere Höhlengewächse. Einige der Sachen leuchteten und glitzerten in verschiedenen Farben und Formen. Auf der Suche nach dem Ausgang, kamen sie an einem kleinen, sehr klaren See vorbei, an dem sie ihre Wasservorräte auffüllten. Doch als Raine ins Wasser sah, eröffnete sich ein Bild vor ihren Augen und sie wurde mit dem Gedanken praktisch hineingezogen. Sie wurde in einen dunklen Strudel gezogen und prallte auf einen steinharten Boden. Raine brauchte einen Moment bis sie wieder zu sich kam und aufstehen konnte. Wo war sie? Sie kannte diesen Ort nicht und sah sich um. Sie befand sich in einem großen leeren Raum und hatte keine Ahnung, wie sie hierhergekommen war. Raine lief auf eine Wand zu und fuhr mit den Fingern darüber. Dann vernahm sie Stimmen und wandte sich um. Da öffnete sich eine Tür in der Wand und zu ihren großen Erstaunen, kam sie mit den anderen in den Raum. „Hier soll es sein?“, fragte Nero und sah sich um..Für die anderen schien Raine unsichtbar zu sein. „So wurde es uns doch gezeigt. Hier soll sich das Versteck der Waffe befinden“, gab Area wieder und lief mit den anderen weiter. „Ehm… hier ist nichts!“, gab Zelos schnell wieder und sah in die Runde. „Das sehen wir auch, du Blitzmerker!“, fuhr Lloyd ihn scharf an. Yuan lief auf eine gegenüberliegende Wand zu und untersuchte diese und als er mit den Fingern darüber strich, leuchteten Symbole in der alten Elfensprache auf. Nero und Area traten näher und sahen sich das genauer an. „Ein Rätsel!“, rief Nero schließlich aus. Die andere traten nun näher. Auch Raine wollte sich das ansehen, doch sie war leider nicht imstande diese Zeichen zu lesen und musste sich nun vollkommen auf die anderen verlassen. „Was steht da?“, fragte Sheena. „Einen Moment, es ist schwierig das alles wörtlich zu übersetzen. Grob zu übersetzen ist einfach“, gab Area wieder und versuchte, jedes dieser Zeichen wörtlich zu übersetzen. „Ich hab´s!“, rief Nero aus. Area und die anderen sahen ihn an und wartet auf seine Lösung, oder was genau da steht. „Die Kraft aller Lebewesen auf der Welt, die durch uns hindurch fließt und mit der wir mit den Füßen verbunden sind“. „Mana?“, gab Lloyd wieder. „Nein, im ersten Moment denkt man daran. Aber das ist nicht die Lösung. Erde ist die Lösung“, erklärte er es den anderen. Yuan trat näher an die Wand. „Erde!“. Doch da geschah gar nichts. So dachte sich Yuan, er versuchte es mal mit der alten Elfensprache und tatsächlich! In der Mitte des Raumes geschah etwas. Ein Schloss ging auf, aber mehr auch nicht. So untersuchte Area die nächste Wand und konnte ein weiteres Rätsel finden und las vor: „Die Kraft die Macht besitzt alles auf der Welt zu vernichten, die gleichzeitig neue unbekannte Landschaft schafft.“ Damit konnten die anderen nichts anfangen. Genis dachte genau nach. „Vielleicht meinen die ja Lava?“ „Hm… das kann ich mir nicht vorstellen, eher Feuer“, gab Nero wieder und sprach das Wort auf der alten Sprache aus. Ein weiteres Schloss wurde entriegelt. Sie liefen zur nächsten Wand. Raine fuhr mit den Fingern darüber und konnte ein weiteres Rätsel vorfinden und ließ Nero einen Blick darauf werfen. „Die Macht ist still und kann sehr tief sein, aber auch sehr mächtig und wild.“ „Wasser“, gab Sheena ganz klar wieder. „Wie kommst du da drauf?“, fragte Lloyd. „Kennst du nicht das Sprichwort: Stille Wasser sind tief?“, fragte Regal den jungen Mann. Da musste Lloyd den Kopf schütteln. Nero stöhnte auf und gab Wasser als Antwort wieder. Das dritte Schloss ging auf. Raine beobachtete die anderen. Vielleicht war das hier eine mögliche Zukunft oder würde das in naher Zukunft auf sie zukommen? Sie versuchte, sich alles zu merken und lauschte weiter. Sie waren an der letzten Wand angekommen und lösten das letzte Rätsel, was denkbar einfach war und schon öffnete sich in der Mitte des Raumes etwas und die Waffe wurde freigegeben. Dann öffnete sich noch etwas ober ihren Köpfen. Raine sah hinauf zur Decke und musste gestehen, dass sie das Innere einer Turmspitze sah. Sie konnten nun in den strahlend blauen Himmel hinauf schauen und die Wolken treiben sehen. Plötzlich wurde Lloyd, der sich der Waffe näherte von etwas getroffen und glitt bewusstlos zu Boden. Zelos rannte auf den Brünetten zu und beschützte ihn vor dem Angreifer, die zu ihrem Bedauern der Orden und Nightmare waren. „Vielen Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt die Waffe zu finden!“, lachte Nightmare boshaft und lief auf die Waffe zu. Die anderen wurden von den Ordensmitgliedern in Gewahrsam genommen. Sie mussten nun zusehen, wie sie die Waffe für ihre Zwecke einsetzten. Konnten sie denn überhaupt etwas dagegen tun? Sie hatten dem Feind ungewollt in die Hände gespielt. Aus dieser Lage kamen sie nicht mehr heraus. Weitere von dem Orden kamen in den Raum und brachten jemanden hinein. „Wächterin Eatos!“, rief Nero und sah Nightmare finster an. „Sie ist der Schlüssel für die Waffe. Mit ihrer Hilfe werde ich die Waffe in Gangs setzen und die Welt in Finsternis tauchen!“. Die Feinde steckten Eatos in die Maschine und starteten sie auf Wunsch von Nightmare. Raine musste mit ansehen wie die anderen gefangen gehalten wurden und wie Eatos in die Maschine gezwängt wurde. Sie wehrte sich aber auch nicht dagegen. Sie hielt die Augen geschlossen und ließ es sich über sich ergehen. Aber warum nur? In nächsten Moment wurde Raine wieder in einen dunklen Strudel gezogen und spürte einige Augenblicke später, dass sich ihr Körper schwer anfühlte. Sie konnte sich nicht wirklich bewegen, zudem bekam sie kaum noch Luft. Schließlich erstrahlte vor ihr ein Licht und Wächterin Eatos erschien. „Das, was dir gerade gezeigt wurde Raine, war eine mögliche Zukunft. Du kannst sie ändern. Du wirst es schaffen, da bin ich mir ganz sicher.“ Das waren ihre Worte an sie, bevor sie wieder verschwand. Im nächsten Moment spürte Raine wie sie aus dem Wasser gezogen wurde. Nach Luft ringend lag sie rücklings auf dem Boden und starrte die Tunneldecke an. Lloyd saß daneben und war ebenfalls am Luft holen. Was war passiert? Sie war sich sicher, gerade noch in diesem Raum gewesen zu sein und sah fragend in die Gesichter der anderen. „Was ist passiert?“, fragte sie vorsichtshalber.. „Du hast minutenlang das Wasser angestarrt, bis du kopfüber hineingefallen bist. Lloyd konnte gerade noch so deinen Arm greifen und hat dich wieder heraus gezogen“, erklärte Genis ihr. Was sie gesehen hatte behielt sie erst mal für sich. Sobald sie sich mit den anderen wieder zusammenschlossen, würde sie es erzählen. Nach einer Pause ging es weiter durch das Tunnelsystem. Sie suchten sich einen Weg an die Oberfläche, in der Hoffnung, in der Nähe des Berges herauszukommen. Raine dachte immer noch an die Vision und an die Worte Eatos´. Wie sollte sie die Zukunft ändern? Sie wusste nicht, wann dieser Moment eintreten würde, wusste nicht, wo das sein würde und was sie dagegen tun könnte. Nun hieß es abwarten und Tee trinken. Zudem dachte sie zunehmend an Kratos und dessen Liebeserklärung an sie. Was würde sie ihm sagen, wenn sie ihn befreit hatten? War sie schon so weit es zu gestehen? Hatte sie den Mut dazu? Sie war sich ihrer Gefühle ihm gegenüber noch nicht sicher genug und zweifelte an sich selbst. Nach einer Weile beschlossen sie wieder eine Pause zu machen, Raine suchte etwas in ihrer Reisetasche. Genis sah seine Schwester an und fragte danach. „Ich werde einige Proben für Nero sammeln“, waren ihre Worte und sie bog um eine Ecke. Dort entdeckte sie einen kleinen Pilzgarten und lief darauf zu. Dort befand sich auch eine Wasserstelle, an der sie sich niederließ. Schon wieder konnte sie im Wasser etwas sehen. Diesmal jedoch konnte sie nicht kopfüber hineinfallen. Das Wasser war hier sehr seicht. Sie sah sich die Bilder an. Die zeigten wie sie mit einem Bauch auf einer Bank saß. Im nächsten Moment kam Kratos zu ihr hinüber, gab ihr einen Kuss auf die Wange und fuhr ihr mit der Hand über den Bauch. Desweiteren konnte sie Lloyd und die anderen Aurions vorfinden. Sie alle saßen da und grillten in den Abendstunden. Sollte dies auch eine mögliche Zukunft sein? „Das was du da siehst wird das Ende der Geschichte sein, wenn du die Zukunft erfolgreich änderst“, sprach die Stimme. Neben Raine erschien wieder Eatos in einem Licht. „Sag mir, wie kann ich die Zukunft ändern?“. „Indem du meinen wahren Namen herausfindest und ihn rufst“. „Soll das bedeuten, du kennst ihn nicht?“. „Nein, ich kann mich an nichts erinnern. Alles was ich weiß ist, dass ich vor den Türen der Zauberschule gefunden wurde. Da ich nicht wusste wer ich wirklich bin, wurde ich in das Turmzimmer im Zauberturm gesteckt. Der Raum wurde mit einem Zauber versehen, den ich erst durchbrechen kann, wenn ich weiß, wer ich wirklich bin“. „Aber wie kommst du dann hierher?“. „Durch eine Meditationstechnik kann ich meinen Geist überall hinschicken, aber nur für kleine Momente. Finde meinen wahren Namen und rufe ihn im richtigen Moment!“ Eatos verschwand und ließ eine verwirrte Raine zurück. Sie sah wieder ins Wasser, doch das Bild war verschwunden. Sollte sie wirklich in ferner Zukunft eine Familie mit Kratos haben? Ihr ging das Bild nicht mehr aus dem Kopf und sie überlegte die ganze Zeit was es wohl geworden wäre. Schnell hatte sie die Proben gesammelt und war wieder im Lager bei den anderen angekommen. ------------------------------------ Nach dem Mittagessen liefen sie weiter durch die Gänge. Sie folgten einem Flussverlauf und fragten sich, wann endlich der Ausgang in Sicht kam..Sie kamen schließlich an einer Gabelung an und entschieden sich nach rechts zu laufen. Sie vertrauten darauf, dass Raine immer noch die richtige Richtung im Blick hatte. „Raine, du bist so abwesend, seit wir dich aus dem Wasser gezogen haben“, meinte Genis zu ihr. Sie wirbelte herum und sah ihn an. „Es ist nichts!“. „Du hast doch etwas?“, warf Genis ein und sah seine große Schwester an. „Es ist nur…“ Sie brach mitten im Satz ab und sah weg. „Professor, Sie denken an meinen Vater, stimmt’s?“, hatte Lloyd sie ertappt, Raine wurde rot wie eine Tomate und blieb stehen „Ja…“. „Es ist Ordnung“, sagte Lloyd und sah ihr nach. Sie holte zu Gruppe auf und lief neben Lloyd her. „Ich bin mir meiner Gefühle für ihn noch nicht sicher genug“. „Er hat ja gesagt, dass er auf Sie wartet“, gab Lloyd wieder. Das stimmte, das hatte Kratos an dem Tag gesagt. Raine würde ihn gewiss nicht ewig warten lassen. Am Ende dieser Reise würde sie es wissen und es ihm endlich sagen können. Das hoffte sie innerlich. Nach einer ganzen Weile entschlossen sie sich zur neuerlichen Rast und ließen sich auf große Felsen nieder. Lloyd sah sich hektisch um und schien etwas zu suchen, bis er schließlich zu den andere sagte: „Bin gleich wieder da!“ So schnell konnten die anderen nicht schauen, da war er hinter einer Felswand verschwunden. Er suchte scheinbar nur ein stilles Örtlichen. Lloyd fand eins und ließ es einfach laufen und entspannte sich vollkommen dabei. Neben ihm verlief ein kleiner Bach und er sah in dessen Wasser. Wie aus dem Nichts erschienen Bilder von ihm und Zelos. Worte konnte er nicht vernehmen und starrte die Bilder an. Sie beide umarmten und küssten sich. Lloyd konnte diese Bilder nicht nachvollziehen und schenkte ihnen keine Beachtung. Nach dem Lloyd sein Geschäft verrichtet hatte, kehrte er zu den anderen zurück und entdeckte, dass Genis Essen machte. Eine kleine Stärkung würde sicherlich nicht schaden. Er setzte sich dazu und beobachtete den Halbelf beim Essen machen und griff nach der Feldflasche und nahm sich einen Schluck daraus, ließ diesen die Kehle hinab gleiten und spürte wie die angenehme Kühle seinen Körper durchdrang. „Lloyd?“, sprach Colette aus und sah ihn an. Er wandte sich zu ihr hin und sah ihr in die klaren blauen Augen. „Was wirst du tun, wenn die Liebe zu Zelos vollkommen erloschen ist?“. Das ließ sich schwer sagen und so seufzte Lloyd nur auf und sah zu Boden „Ich weiß nicht, wirklich nicht“. „Verstehe…“, gab Colette wieder, sah zur Höhlendecke hinauf und zählte die funkelten Steine in der Decke bis sie sich wieder Lloyd zu wandte. Sie hätte ihn gern unter vier Augen gesprochen. So standen die beiden auf, verschwanden um eine Kurve und gingen ganz sicher, dass die anderen sie nicht hören konnten. Genis und Raine sahen ihnen nach und sich untereinander an, zuckten gleichzeitig mit den Schultern. Es dauerte nicht lange da kamen Colette und Lloyd wieder, doch die Spannung zwischen ihnen hatte sich schlagartig geändert. Die beiden Geschwister konnten es sich nicht erklären und sahen beide fragend an. „Es ist nichts“, gab Lloyd wieder. Colette war plötzlich so still, das passte nicht zu ihr. Wie kam diese Spannung zwischen ihnen zustande? Das konnte Genis nicht verstehen. Schließlich kannten sie sich schon seit der Kindheit und gingen zusammen zur Schule, waren gemeinsam auf der Welterneuerungsreise, hatten zusammen die Vanguards zurückgeschlagen und die Welt vor einen weiteren sinnlosen Krieg bewahrt. Also warum war das Verhältnis zwischen ihnen nun so zerrüttet? Genis konnte keine Lösung darauf finden, servierte ihnen schließlich das Essen und aßen nun gemeinsam, bevor es weiter ging, auf der Suche nach dem Ausgang aus diesem Labyrinth. Sie mussten unbedingt die anderen wieder finden und den Berg erreichen. Sie wussten nicht, ob die Feinde schon hier waren oder auf dem Weg. Sie mussten sich beeilen, wenn sie Nightmare an seinen Plänen hindern wollen, Sie brachen wieder auf und liefen weiter durch die Tunnel und hofften, bald den Ausgang zu finden. An der nächsten Biegung ging es nach links weiter. Dann endlich erreichten sie den Ausgang aus dem Tunnelsystem und blickten blinzelnd in die Sonne. Sie waren dem Berg ein gutes Stück näher gekommen und nahem den nächsten Weg der zum Berg führte Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)