Die Kräfte in dir von secret_of_stars ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Ich schaute zu Yuya. Er lag noch immer ganz still da. Einzig und allein die Geräusche von seinen sanften Atemzügen verrieten, dass er noch lebte. Yuya, Yuto macht euch keine Sorgen. Schon bald wird es vorbei sein und wir können endlich wieder eine richtige Familie sein. Also haltet noch ein bisschen länger aus. Yuraki wird alles tun, um euch zu retten. Ich hoffte noch immer, dass ich Yuraki irgendwie helfen konnte, auch wenn Hungergift gesagt hat, dass dies nicht möglich ist. Drei Tage später / der Tag vor dem Ereignis... Ich döste gerade etwas, als die silberhaarige das Zimmer betrat. Die letzten Tage war sie kein einziges Mal hier gewesen. Wahrscheinlich hatte sie noch nachgedacht, wie sie das morgen anstellen sollte. Jedenfalls war das das, was ich dachte. Ich wusste es nicht und würde sie auch nicht danach fragen. Währenddessen hatte ich über Yurakis Faden jede Veränderung gespürt. Es ging Yuya immer schlechter, was mich ziemlich unruhig gemacht hatte. Dennoch veränderte sich sein Zustand gerade nicht, weshalb ich mir auch mal eine kleine Pause gegönnt hatte. „Ich glaube, ich hab alles, was ich morgen brauche.“, meinte Yuraki und streckte sich ausgiebig. „Ich vertraue dir. Du schaffst das bestimmt.“ Die silberhaarige zwinkerte mir zu. „Das kann ich nicht zu hundert Prozent sagen, aber sei dir sicher, dass ich über hundert Prozent geben werde. Ich weiß doch, dass es nichts Wichtigeres für dich gibt Yuri.“ Ich atmete laut hörbar aus. „Bist du aufgeregt?“, fragte sie mich mitfühlend. „Ich weiß nicht recht. Einerseits ja, andererseits...naja. Ich glaube, es ist Angst. Was, wenn es nicht klappen sollte? Was soll ich dann tun?“ Yuraki setzte sich in den Stuhl neben mich. Ich spürte, wie sie sich an mir anlehnte. „Darüber denken wir erst nach, wenn es soweit ist.“, sagte sie und wiederholte damit die Worte, die ich damals zu ihr gesagt hatte, als ich ihr noch nicht ganz vertraut hatte. Ich lächelte. „Ja, ich schätze du hast Recht.“ „Yuri, egal, was morgen passiert, ich werde da sein. Ich lasse dich mit diesem Schmerz nicht allein.“ Seufzend lehnte ich mich etwas gegen sie. Irgendwie fühlte ich mich erschöpft. „Danke.“ „Kein Problem. Willst du dich noch etwas ausruhen?“, fragte sie. „Ich denke schon, aber du solltest das lieber auch tun.“ Yuraki verdrehte nur kurz die Augen und schmiegte sich dann noch etwas mehr an mich. „Das sollte kein Problem darstellen.“, flüsterte sie. Es dauerte nicht lange, bis wir beide schließlich einschliefen. Ich wachte ganz plötzlich auf. Für einen Moment war ich verwirrt, weil ich nicht sagen konnte, wie spät es war. Ich schaute mich um. Yuraki saß nicht mehr neben mir, woraus ich schloss, dass es schon Morgen sein musste. Trotzdem hämmerte mein Herz gegen meine Brust und es schien sich nicht wieder beruhigen zu wollen. Dann spürte ich ein Paar Hände auf meinem Rücken. „Shht. Schlaf noch etwas. Ich wecke dich, wenn es soweit ist.“ Eine angenehme Wärme strömte durch meinen Körper und ließ mich in den nächsten Momenten wieder in das Reich der Träume sinken. Ich träumte verworrene und verschwommene Dinge. Ich sah keinen Sinn hinter den Bildern, die ich sah. Vielleicht wollte ich sie auch einfach nicht verstehen. Das war mir im Moment alles egal. Und dann wachte ich schließlich erneut auf. Es war dunkel, nur der Mond spendete etwas spärliches Licht. „Yuri. Yuri es ist soweit.“ Mit einem Schlag war ich wach. Yurakis bernsteinfarbene Augen leuchteten intensiv in der Dunkelheit. Sofort schlug mein Herz wieder schneller. Jetzt war der Moment der Wahrheit da. Yurakis Hand lag auf meiner Schulter. „Soll ich anfangen?“ Ich sammelte mich kurz. Dann nickte ich und sagte. „Ja. Bitte Yuraki. Bitte hilf ihnen.“ Die silberhaarige stellte sich neben das Bett. Sie umschloss mit beiden Händen Yuyas kalte Hand. Ein kühles blaues Licht flackerte auf, als Yuraki ihre Energie freisetzte. Ich konnte nur dastehen und zuschauen. Yuraki sog plötzlich scharf Luft ein. „Yuraki?“ „Es geht los.“ Schmerz zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Durch den Faden fühlte ich, was die silberhaarige tat. Vorsichtig sammelte sie die einzelnen Seelensplitter auf. Danach sortierte sie sie und begann sie wie ein Puzzle zusammenzusetzen. Als Yuraki damit fertig war, sah sie ziemlich fertig aus. Selbst das blaue Licht flackerte nur noch schwach. Kurzerhand stellte ich mich neben sie, entschlossen zu helfen. Ich legte nun meine Hände zusätzlich auf ihre. „Yuri?“, zischte mir Yuraki durch zusammengebissene Zähne zu. „Auch wenn ich dir vielleicht nicht direkt helfen kann, so werde ich jedenfalls trotzdem hinter dir stehen!“ Die silberhaarige lächelte kurz, trotz der Schmerzen. Eine Stunde später merkte ich, wie sie zitterte. „Was ist!?“, fragte ich sie etwas panisch. „Meine Kräfte lassen langsam nach!“ Sofort erinnerte ich mich an das, was Hungergift Fusions-Drache gesagt hatte. Hilflos musste zusehen, wie sich Yuraki quälte. „Ich schaffe das!“, rief sie und mühte sich noch etwas länger ab. Was dann kam, ließ mich fast panisch werden. Schwarze Risse waren überall auf Yurakis Haut zu sehen. Sie würde es nicht schaffen. Vorher wurde sie selber sterben, wenn sie weiter machen würde. „Yuraki hör auf!“, rief ich, doch sie hörte mich nicht. Ihre bernsteinfarbenen Augen schauten auf einen Punkt, der weit in der Ferne lag. Yurakis ganzer Körper war starr. „Yuraki!?“, rief ich sie erneut. Einen Moment herrschte Stille. Mir war, als könnte ich hören, wie die Risse sich einen Weg durch ihre Haut suchten. Dann ganz plötzlich wurden ihre Augen wieder fokussiert. „Ich verstehe es jetzt!“, sagte sie, „Ich weiß jetzt, was ich tun muss!“ Das blaue Licht wurde zu einem fast schon grellen weißen. Egal, was sie da gerade tat, es vergrößerte die Risse rasant. Yuraki selbst leuchtete nun auch. „Hör auf! Irgendwas passiert mit dir!“ Yuraki schaute zu mir. Tränen waren in ihren Augen. „Yuri das hier ist das, wonach ich mein ganzes Leben lang gesucht habe. Endlich, fühle ich mich, als würde ich das Richtige tun. Hungergift hat dir sicherlich gesagt, dass du mir nicht helfen kannst.“ Mit diesen Worten ließ sie Yuyas Hände los und fiel auf die Knie. „Die ganze Sache hat einen hohen Preis. Ich habe meine ganze Energie aufgebraucht und sogar noch mehr.“, sie schaute auf ihre mit schwarzen Rissen übersäten Hände, „Yuri danke für alles. Ich bin so froh, dass ich dich kennenlernen durfte.“ Ich hielt noch immer Yurakis Hände, welche nun langsam durchsichtig wurden. „Ich werde jetzt gehen. Yuya und Yuto sollte es nun wieder gut gehen. Leb wohl.“ „Nein! Yuraki du darfst nicht gehen! Nicht jetzt! Warum soll ich dich gerade dann verlieren, wenn ich meine Brüder wieder habe?“ Die silberhaarige schüttelte nur den Kopf. „Nicht!“, rief ich erneut. Dann erstrahlte ein extrem helles Licht und ich schloss geblendet die Augen. Als ich sie wieder öffnete, wirbelte weiße Lichtpunkte umher. Yuraki war verschwunden. Mir war, als würde ich ihre Tränen noch auf meinen Händen spüren. Im gleichen Moment spürte ich, wie mein Bewusstsein langsam schwankte. Bevor ich verstand, was mit mir passierte, fiel ich zu Boden. Ich versuchte noch gegen die Schwärze zu kämpfen, doch sie überfiel mich regelrecht. Was war nur passiert? Yuraki was ist nur mit dir passiert? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)