Tales of Symphonia - Das Geheimnis von Derris - Kharlan von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 1: Die Dunkelheit ------------------------- Kratos lief alleine durch die weite Welt Derris – Kharlans, um nach dem Rechten zu sehen. Es waren nun zwei Jahre vergangen, seit er von der Vereinten Welt ging, um auf die letzten Überlebenden von Cruxis aufzupassen. Innerlich schmerzte es ihn sehr, dass er gehen musste. Er hatte sich gerade wieder mit seinem Sohn versöhnt und er ließ ihn wieder alleine, obwohl er Anna versprach, bei ihm zu bleiben. Er hatte das Versprechen, was er seiner Frau gab, gebrochen und das stach ihm wie Nadeln in sein Herz. Wenn er überhaupt eines hatte! Dadurch hatte er seinen Stolz und seine Ehre verloren. Er konnte sich nicht länger Lloyds Vater nennen. Er lief weiter und konnte nichts Auffälliges finden und ging weiter. Alles war ruhig hier und so sollte es auch sein. Vor Kurzen war auch der Funkkontakt zu Yuan völlig abgebrochen. Er hätte Lloyd gerne ein letztes Mal gesehen und ihn in die Arme geschlossen. Aber der konnte immer noch mit dem Ewigen Schwert hierher kommen, wenn er sich nach seinem Vater sehnte. Doch seit damals hatte er ihn nicht einmal besucht. Vielleicht sollte das seine Strafe sein. Kratos lief wieder zurück zum Schloss, um etwas zu lesen. Hier oben war es hin und wieder todlangweilig, doch das Leben hatte er gewählt. Nachdem er seine Frau aus Liebe und zu ihrer Rettung töten musste. Wäre das nie passiert, könnte er glücklich mit ihr und seinem Sohn in der Vereinten Welt leben. Doch es war passiert! Dafür hasste er sich und doch konnte er rein gar nichts dagegen tun. Er erreichte das Schloss und begab sich in sein Zimmer, grüßte unterwegs einige der Engel hier, verschwand in seinem Zimmer und verschloss die Tür von innen. Er schnappte sich ein Buch und machte es sich damit auf dem Sofa bequem. Doch richtig auf die Wörter konzentrieren, konnte er sich nicht. Immer wieder überlas er Wörter oder las eine Stelle doppelt. Das Bild von Raine erschien ihm immer wieder und wollte einfach nicht verschwinden. Sollte es wirklich möglich sein? Sollte er sich unsterblich in Raine verliebt haben? War das denn überhaupt noch möglich? Er konnte es sich nicht vorstellen. Er dachte dass mit Annas Tod auch die Fähigkeit zu Lieben gestorben war. Anders konnte er es sich nicht erklären und richtete sich wieder auf, verließ das Zimmer und ging zu der Sternwarte. Er stand nun da und betrachtete die Sterne, die so schön funkelten, sah sich die Sternbilder an, die er darin erkennen konnte und versuchte zu erraten, welche es sein konnten. Das tat er allerdings nicht lange und er musste wieder an Raine und die anderen denken. Plötzlich jedoch wurde es lauter in seiner Umgebung und er machte sich sofort auf den Weg zu der Ursache, lief einen Schritt schneller wie sonst und sah, dass ein Engel angriffen wurde. Aber von wem oder was, war nicht zu erkennen. „Was ist passiert?!“. „Ich weiß nicht. Es schoss aus der Tiefe und griff mich an. Was es war, konnte ich nicht erkennen“, zitterte der Engel vor Aufregung. Kratos ging an den Rand des Weges „Von dort unten?“. „Ja, Lord Kratos!“, gab der Verletzte wieder. Kratos öffnete seine Schwingen und stieg in die Tiefe herab. Soweit er wusste, gab es nichts da unten. Die Tiefe führte nur an das Ende von Derris – Kharlan. Doch da wurde er eines Besseren belehrt und kam auf einem Weg an, der ihm völlig unbekannt war. Er kannte die Heilige Ebene auswendig, aber diesen Ort hatte er zuvor noch nie gesehen und daher lief er den Pfad vorsichtig und mit gezogenen Schwert entlang. Alles hier war verlassen, kein Engel weit und breit. Vielleicht hatten die Elfen das hier erbaut und als sie auf die Erdoberfläche gingen, geriet dieser Ort in Vergessenheit. Er kam an eine Weggablung und sah sich erst mal gründlich um. Kein Feind oder Ähnliches war zu sehen, auch nichts zu hören. Dieser Ort war ihm völlig unbekannt und nicht ganz geheuer. Wer weiß schon, was die Elfen hier einst taten. Kratos war an der Gabelung nach rechts gelaufen und erreichte eine Tür. Er ging darauf zu und öffnete diese vorsichtig und langsam und kam an einem Ort heraus, den er nicht erwartet hatte. Von den Wänden floss Wasser hinunter und wurde in einem Kanalverlauf aufgefangen und verlief durch den ganzen Raum hinüber zu einem Baum, der dem Weltenbaum auf der Welt ähnlich sah. Der Raum besaß eine gewisse Magie, denn er verlieh einem das Gefühl in einer unendlichen Weite zu sein. Der gesamte Raum war schwarz, der Baum gab ein helles und funkelndes Licht ab und unter Kratos´ Füßen glitzerten die Sterne. Zudem schwebten quadratische und ziemlich große Steine aus demselben schwarzen Stein umher. Selbst auf dem Boden vor dem Baum waren diese Würfel vorzufinden, diese allerdings waren fest auf dem Boden angebracht. Die Wurzeln des Baumes hatten sich darum geschlungen. Der Baum stand in voller Blüte. Einige der Blütenblätter lösten sich und schwebten durch den Raum und eine der Blüten erreichte Kratos und berührte ihn an der Wange. Ein warmes Gefühl machte sich in ihm breit und ließ ihn für den Moment schweben. Es fühlte sich an, als ob Anna ihn im Arm halten würde...wie früher. Als jedoch das Blütenblatt zu Boden glitt, verschwand das warme und vertraute Gefühl wieder. Schneller als ihm lieb gewesen war Er war hierher gekommen um herauszufinden, wer den Engel angegriffen hatte und verließ den Raum mit dem seltsames Baum. Er lief seinen Weg wieder zurück und nahm den anderen Weg und lief links um die Ecke. Doch da blieb er stehen, denn vor ihm befand sich eine Wand aus schwarzer Energie und die sah nicht gerade einladend aus. Schwarze Energieteilchen kamen aus der Wand und verloren sich im Licht, welches Kratos mit seinen Flügeln verteilte. Er zog das Schwert und berührte die Wand vor ihm mit der Schwertspitze. In diesem Augenblick verhielt sie sich wie Wasser, wenn es berührt wurde. Er packte das Schwert zurück und streckte nun die Hand aus und berührte sie mit dem Finger. Was er einige Sekunden später für einen fatalen Fehler hielt. Die Wand sog ihn regelrecht ein und er konnte absolut nichts dagegen tun, bis er vollständig eingesogen wurde und hinter der Wand aus Finsternis verschwand. Er wurde in einen Raum gesogen der vollkommen in sich verzogen und verdreht war. Nichts in diesem Raum ergab einen Sinn. Kratos stand auf, sah sich gut um und entdeckte jemanden. Diese Person hing von der Decke. Oder wurde die Person etwa von der Decke festgehalten? Offensichtlich war sie ohne jegliches Bewusstsein. Was tat sie hier? Auch dieser Raum verschaffte einem das Gefühl in einer unendlichen Weite zu stehen. Bizarre Farben zierten den ungewöhnlichen Ort. Kratos hatte genug gesehen, schritt auf die Tür zu und wollte den Raum verlassen. Doch da war keine Tür mehr! Er suchte die Wand ab, schlug auch mit dem Schwert dagegen. Nichts! Er konnte der Wand keinen Kratzer verpassen. „Wohin so eilig?“, fragte plötzliche eine Stimme, die ihn zusammenfahren ließ. Hastig wandte er sich um und suchte die Person zu dem die Stimme gehörte. Doch er konnte niemanden vorfinden. „Komm raus!“, rief er. „Ich bin hier!“ Da war sie wieder und schien überall zu sein. „Wo hier?“, rief der Engel wieder. „Ich bin der gesamte Raum!“, wurde geantwortet. „Wer bist du?!“. „Ich bin ein Wesen, was über deine Vorstellung hinausgeht. Man nennt mich auch Herr der Albträume!“. „Was?!“, konnte er es nicht glauben. Es waren doch alles nur Geschichten, die man sich über den Herr der Albträume erzählte. „Lass mich frei!“, forderte Kratos sogleich und sah sich überall um, in der Hoffnung jemanden zu finden. „Ich befürchte, das geht nicht so einfach. Du hast mein Reich betreten. Nun musst du hier bleiben und das auf ewig. Wenn du so viel Zeit hast!“, wurde gelacht. „Was willst du?!“, fragte Kratos und verlor langsam die Geduld, was man an seiner Stimme gut erkennen konnte. „Einen Körper! Um hier heraus zu kommen. Vor 4000 Jahren wurde ich aus dem unendlichen Hass und der Wut der Elfen geboren. Sie nahmen mir meinen Körper und versiegelten mich in diesem Raum! Um der Ewigkeit zu entgehen, brauche ich einen lebensfähigen Körper“. „Wer ist die Person, die du gefangen hältst?!“. „Das ist die Verkörperung der guten Fee, geboren aus den Wünschen, Träumen und warmen Gefühlen der Elfen. Wie ich sie hasse!“ Der Raum fing an zu beben und Kratos musste sich irgendwo festhalten. Als das Beben nachließ stand er wieder auf seinen Beinen und sah in die unendliche Weite des Raumes. „Um der unerträglichen Ewigkeit zu entkommen, werde ich mir einfach deinen Körper nehmen!“ Nun wurde Kratos von schattenartigen Leibern umringt, sie fauchten und knurrten ihn an „Mit mir wirst du auch kein Glück haben. Ich bin unsterblich!“. „Das ist relativ. Solange ich aus diesen Raum komme!“. Etwas sammelte sich in der Mitte unterhalb der Person und wurde immer größer und größer. „Mich bekommst du nicht so leicht!“ Kratos erhob sich in die Luft und konnte den Schattenwesen so entkommen. Aber nicht für lange, da kamen welche, die fliegen konnten und griffen ihn an. Darauf war er vorbereitet und schlug zurück. „Ich werde dir schon noch die Flügel stutzen! Nebel der Verzweiflung!“ Nebel zog auf und hüllte Kratos vollständig ein. Er wurde in einen rabenschwarzen Strudel gezogen und verschwand schließlich darin. Als er wieder zu sich kam lag er auf dem Boden und sah sich um. Das Erste was seine Augen erblickten, war ein Sumpfgebiet. Er stand auf und sah sich um. Er durfte sich von dieser Illusion nicht täuschen lassen. An einem der nassen Ufer stand Lloyd und sah ihm entgegen. Erleichtert rannte Kratos auf seinen Sohn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. Daraufhin wandte sich Lloyd vollständig zu ihm um. „Mörder!“. Vor Schreck zog Kratos wieder die Hand weg „Das ist nur eine Illusion“, versuchte er sich einzureden. „Du hast meine Mutter ermordet!“, sprach Lloyd wieder und das mit einer Stimme, die er von ihm nicht kannte. „Verräter!“, kam es von einer zweiten Stimme. Raine stand da und sah ihn vernichtend an. „Das sind nur Illusionen!“, versuchte er es erneut, doch die Stimmen klangen dermaßen echt, dass er sie nicht mehr von echt und falsch unterscheiden konnte. „Du hast uns an Mithos verkauft!“, ertönte die Stimme von Genis. Nach und nach zeigten sich auch die anderen. Sie standen da und hatten todbringende Gesichtsausdrücke aufgesetzt. So kannte er seine Freunde nicht „Das sind nichts weiter als billige Illusionen“, versuchte er sich wieder einzureden. „So? Meinst du?“, fragte die Stimme vom Herrn der Albträume und führte ihn zu dem Sumpf aus dem giftige Dämpfe entwichen. Eine Art Spiegel öffnete sich und es wurden ihm seine echten Freunde gezeigt. Wie sie lachten und eine Menge Spaß hatten, auch ohne ihn. „Siehst du! Sie brauchen dich nicht!“, sprach die Stimme. Kratos sank auf die Knie und versank in der Tiefe der Finsternis. Langsam erschien hinter ihm der Herr der Albträume und legte sich wie ein Vorhang über ihn und übernahm die Kontrolle von Kratos Körper. Er erhob sich aus der knienden Position. „Endlich bin ich frei“, rief der Herr der Albträume. Dann sah er zu der guten Fee hinauf, die immer noch bewusstlos von der Decke hing „Wir sprechen uns später noch!“ Mit diesen Worten lief er im Körper von Kratos durch den Raum und öffnete eine Tür in die Freiheit und stand nun auf dem Gang, wo zuvor Kratos gestanden hatte und lief diesen entlang. Dabei kam er an der Weggablung heraus und sah den einen Gang hinunter, verengte die Augen und lief die andere Weggablung hinab. Er erreichte eine weitere Tür, ergriff den Türknauf und zog daran. Als er hineinsah, entdeckte er den Baum. Er trat in den Raum ein und ging auf den Baum zu, vor dem er stehenblieb. Er setzte ein fieses Grinsen auf, hob einen Arm und sammelte Energie, um den Baum vor seinen Augen zu vernichten. Doch da machte ihm ein kleines Lichtchen einen Strich durch die Rechnung und griff ihn an. „Wer wagt es?!“, rief er aus und sah sich um. Er konnte das Lichtchen ausmachen und es aus seinem Versteck locken „Ach so, nur ein Lichtgeist! Du hältst mich nicht auf!“ Kapitel 2: Merkwürdige Früchte ------------------------------ In Iselia lief alles normal. Niemand ahnte von der drohenden Gefahr. Lloyd erwachte in den Armen von Zelos, der bei ihm übernachtet hatte und sah seinen Geliebten an, der immer noch friedvoll an seine Brust gelehnt schlief. Lloyd lächelte, drückte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und kroch unter den ihn umschlingenden Armen hervor. Er setzte sich auf die Bettkante und sah noch mal zu Zelos hinunter, fuhr ihm mit den Fingern durch das seidige flammendrote Haar, worauf sein Freund erwachte und ihn müde ansah. „Morgen“, flüsterte Lloyd und hauchte ihm einen Kuss auf die weichen, zarten Lippen. „Morgen, Lloyd“, gab der Rotschopf wieder, gähnte und erhob sich, immer noch sichtbar müde. Zelos stieg langsam aus dem Bett, schleppte sich durch das Zimmer und schnappte sich seine Anziehsachen. Auch Lloyd erhob sich und lief zum Fenster hinüber, sah in den klaren blauen, strahlenden Himmel „Ich frage mich, was Dad gerade macht“. „Das ist eine gute Frage!“, gähnte Zelos, nun halbwegs adrett gekleidet, stellte sich hinter seinen Freund und schloss ihn in die Arme. Sehnsüchtig küsste er ihm den Nacken ab. Lloyd schloss die Augen. Die Gedanken an seinen Vater verstummten. Alles versank unter Zelos´ zärtlichen Liebkosungen. Geübt leckte eine gierige Zunge über seinen Nacken, forsche Finger krochen unter sein Hemd und entlockten Lloyd ein heißeres, zufriedenes Stöhnen. Er drehte sich herum, als Zelos´ Hand ihm in den Hosenbund rutschte und sich voran tastete. Lloyds Stöhnen wurde eine Nuance lauter und unbändiger. Zelos ließ von dem Hals ab und drehte den Kopf von Lloyd so, dass er ihn auf die Lippen küssen konnte um das ganze Geräusch etwas zu dämmen. „Zelos, Lloyd. Das Frrrühstück ist ferrrrtig!“, rief Dirk mit seinem markanten Dialekt zu den beiden hinauf. Ein enttäuschtes Gesicht ziehend, zog Zelos seine erkundungsfreudige Hand wieder aus der Hose und die andere aus dem Shirt, ließ ihn los und sah ihn an. Lloyds Teint hatte eine leichte Röte angenommen, die brauen Pupillen glänzten lustverschleiert. „Später mehr!“, grinste der Rotschopf schließlich, verließ das Zimmer und stieg die Treppe hinunter. Lloyd sah ihm nach und folgte ihm, nachdem sich die Erregung legte. Sie setzten sich an den Tisch und aßen zu Morgen, Dirk hatte für sie den Tisch gedeckt. ---------------------------- Bei den Abtrünnigen in der Wüste saß Yuan in seinem Büro und arbeitete Papierkram ab, wie jeden Tag. Das strengte an und so stand er auf, lief, sich dehnend und streckend, durch das Zimmer und machte sich einen Kaffee. Blindlings fummelte er im Geschirrschrank herum, ergriff seine Tasse und zog sie hervor. Dabei fiel eine andere Tasse, die ein wenig ungünstig stand, herunter und zerschellte klirrend auf dem Boden. „Nein, nicht doch! Das war doch die Lieblingstasse von Kratos!“, fluchte der Halbelf , sammelte die Scherben ein und legte diese beiseite. Später würde er sehen ob er sie noch retten konnte. Es klopfte und ein Abtrünniger betrat das Büro. Yuan sah über seine Schulter und seinen Untergebenen an. „Sir, wir haben festgestellt das sich die Flugbahn von Derris – Kharlan verändert hat und wieder Kurs auf die Vereinte Welt nimmt!“. „Was!?“, schrie der Anführer los, ließ den Kaffee stehen, setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und sah sich die Daten an „Warum macht Kratos das?!“ Er klopfte mit den Fingern auf das Holz des Tisches ein. Warum änderte Kratos die Flugbahn, und vor allem, wie hat er das geschafft? War das überhaupt möglich? Der Sache musste Yuan auf den Grund gehen und so verließ er das Büro. -------------------------------- Schon am frühen Morgen hatte Regal am Hafen von Altamira mit Frachtproblemen zu kämpfen. Ein Schiff war eingelaufen, brachte eine Kiste mit unbekannten Früchten mit. Regal stand vor der Kiste und sah hinein. Er hatte keine Ahnung was er da vor sich hatte, beschlagnahmte die gesamte Fracht vorsichtshalber und sah den Kapitän an „Woher haben Sie diese Fracht?“. „Hören Sie, Duke Bryant, mir wurde versichert, dass es die bestellte Ladung mit den Apfelgelen ist!“. „Ich wiederhole mich nur ungern: Wer hat Ihnen diese Fracht übergeben?!“. Der Schiffsführer sah ihn an, die Lage wurde recht unangenehm für ihn „Es war im Hafen von Palmacosta…“. Regal sah ihn an „In Ordnung. Händigen Sie mir die Lieferpapiere aus und ich übernehme die Fracht persönlich“. Mit den Papieren machte sich Regal auf in sein Büro und sah sich die Unterlagen an. Die Fracht wurde in ein Lager gebracht und dort eingeschlossen. Regal gab es Rätsel auf. Die Fracht musste ausgetauscht worden sein. Und überhaupt: Woher kam die Kiste mit den seltsamen Früchten? Solche hatte er noch nie gesehen. Das machte ihn verdammt nachdenklich. Er lief durch das Büro und war so sehr in seiner Gedankenwelt versunken, dass er Presea nicht bemerkte. Sie räusperte sich lautstark und riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah sie etwas verdutzt an „Wie lange bist du schon hier?“. „Schon seit fünf Minuten“. Regal sah sie weiterhin an „Ich muss nach Palmacosta, um etwas zu klären. Kommst du mit?“. Sie nickte ihm zu und gemeinsam verließen sie das Zimmer. ----------------------------- Nach wenigen Minuten erreichten sie Palmacosta und liefen zu dem Hafen. Alle gingen ihrer Geschäfte nach und unter diesen Personen musste der Mann sein, der Regal die Kiste mit den Früchten angedreht hatte. Sie liefen durch die Masse und kamen beim Lagermeister an, er zeigte ihm die Papiere „Drew findet ihr am Dock 8!“. „Haben Sie vielen Dank.“ Mit diesen Worten gingen Regal und Presea weiter. Sie erreichten Dock 8, als sie Zeuge eines Verbrechens wurden. Der Lagerarbeiter Drew wurde vor ihren Augen kaltblütig niedergestochen. Nach einem kurzen Augenblick des Schrecks reagierten die beiden schnell. Presea sah nach dem Niedergestochenen und Regal rannte dem Täter nach. Doch verlor er diesen in der Menschenmenge, zudem war der Mörder in einen Umhang gehüllt und nicht richtig erkennbar. Regal kam zurück zu Presea, sie allerdings schüttelte mit dem Kopf. Der Lagerarbeiter Drew war tot. Nun kam auch der Lagermeister aufgeregt zu ihnen. „Warum ausgerechnet Drew? Er war einer meiner besten Mitarbeiter“. „Er muss in etwas verwickelt gewesen sein, oder heute war einfach nicht sein Tag. Obwohl ich das eher nicht glaube. Er muss mit etwas zu tun gehabt haben, was ihm am Ende den Tod brachte“, meinte Regal und sah sich die Besitztümer des Toten an. Da fiel ihm das erste Mal etwas in die Hände, was er so schnell nicht vergessen würde. Es hatte die Form eines Kreuzes mit einer Rosenranke. Er sah es noch eine ganze Weile genauer an, bevor er es zurücklegte. Die Leiche wurde weggebracht und die Familienangehörigen wurden benachrichtigt. Regal folgte dem Lagermeister in dessen Büro und wollte nun endlich wissen, woher die Kiste ursprünglich kam. Hier wurden die Kisten weitergeleitet, selten etwas losgeschickt. Doch der Lagermeister konnte es dem Duke nichts sagen und sah ihn an „Es tut mir Leid, aber ich kann den Ursprung der Kiste nicht ermitteln“. Da hatte jemand seine Spuren sehr gut verwischt. Doch Regal hatte einen Anhaltspunkt und diesem wollte er nachgehen. Er beschloss, mit Presea nach Mizuho zu reisen und Gebrauch von dem Informationsnetzwerk zu machen. ------------------------------------ Nach dem ordentlichen Frühstück machten Lloyd und Zelos sich ins Dorf auf, um Professor Raine, Genis und Colette zu besuchen und mal zu sehen, was so in Iselia los war. Wie immer nichts. Hier herrschte die vollkommene Ruhe und Gelassenheit, soweit Lloyd das beurteilen konnte. Colette kam auf die beiden Männer zu gerannt, stolperte dabei über ihre eigenen Füße und wurde, ehe sie mit dem Gesicht voran im Dreck landen konnte, von Lloyd aufgefangen und wieder auf die Füße gestellt „Alles okay!“, keuchte Colette und lachte beide an. „Dann ist ja gut. Was gibt es denn?“, fragte Zelos. „Da ist ein Fremder aufgetaucht und hat eine Menge Ausfehen erregt!“ Sie rannte voraus, die anderen beiden ihr nach. Sie kamen am Dorfplatz vor der Schule an. Eine Menschenmenge hatte sich um jemanden gesammelt. Lloyd und Zelos drängten sich durch die Masse und entdeckten einen Mann mittleren Alters, der Zaubertricks vorführte. Lloyd zog seine Augenbrauen zusammen und Zelos krallte sich überrascht an seinem Arm fest. Problemlos erkannten beide Kratos in dieser Person wieder. Die Ähnlichkeit war verblüffend, wenn nicht gar unheimlich. Doch es dies war nicht Kratos. Die Gesichtszüge des Mannes waren sanfter und er wirkte älter. Ganz amüsante Zaubertricks beherrschte der Fremde auf dessen Schulter ein kleiner Fuchs mit feuerrotem Fell saß. Die umstehenden Leute waren von den Tricks beeindruckt und klatschten in die Hände was das Zeug hielt. Der kleine Fuchs sprang von der Schulter und hielt den Leuten eine Schale entgegen, die er zwischen den Vorderzähnen festhielt, um Spenden zu sammeln. Die meisten legten etwas hinein. Als der Kleine jedoch bei Colette vorbeikam, wurde der Fuchs hochgehoben „Der ist aber süß!“, rief sie. „Sein Name ist Fünkchen“, meinte der Fremde und kam auf sie zu. „Wer bist du?“, stellte Lloyd die Frage und fing sich den einen oder anderen Blick ein „Mein Name ist Nero“. Fünkchen wurde wieder zu Boden gelassen und wartete auf eine kleine Spende. Nacheinander legten auch die drei etwas hinein, worauf der Kleine wieder zu Nero lief und ihm auf die Schulter sprang. Nero entnahm die Einnahmen und zählte sie durch. „Was machen Sie da?“, wollte Lloyd wissen. „Ich bin auf Reisen und zeige den Leuten meine Zaubertricks, um ihnen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.“ Ein Lächeln huschte über Neros Lippen. Er machte sich wieder auf den Weg und verließ das Dorf. --------------------------------- Regal und Presea erreichten das Dorf der Ninjas, Mizuho, und trafen gleich auf Sheena. Er grüßte sie und trug sein Anliegen vor. Sie sah ihn an und beschloss, die Sache in ihrem Haus weiter zu diskutieren. Sie setzten sich auf die Sitzkissen und saßen ihr gegenüber. „Ich werde sehen was ich in Erfahrung bringen kann“, waren ihre Worte an Regal und Presea. „Hab vielen Dank, Sheena. Du bist uns eine große Hilfe“, drückte Regal seinen Dank aus. „Ihr seid meine Freunde und Freunden muss man helfen wenn sie Hilfe brauchen“, kam zurück. Regal erhob sich von seinem Sitzkissen und sah Presea an „Wir gehen noch in die Bibliothek von Sybak, um etwas über die unbekannten Früchte herauszufinden“. „Bitte seid vorsichtig dabei“, sprach Sheena ihre Angst aus und sah ihre Freunde an. „Aber sicher sind wir vorsichtig“, konnte er ihr versichern. Nach einem herzlichen Abschied verließen sie das Haus und machten sich auf den Weg. --------------------------- Der Herr der Albträume hatte im Körper von Kratos ganz Derris – Kharlan unter seine Kontrolle gebracht, ließ sich gerade auf dem Thron von Mithos nieder und dachte etwas über sein Leben in dem Raum nach „Es tut gut wieder einen Körper zu haben!“. Einige der Engel kamen zu ihm an den Thron „Lord Kratos, was tut Ihr?“. Er sah die Engel an und hob eine Braue „Ich bin der Herr der Albträume, euren Freund Kratos gibt es nicht mehr!“. Die Engel sahen ihn geschockt an und wollten dies nicht glauben und richten ihre Waffen gegen ihn, was kaum nutzte. Er erhob sich „Ihr könnt mich Nightmare nennen!“ Mit diesen Worten tötet er alle bis auf einen Engel und sah ihn lustvoll an „Ich lasse dich leben, damit du meine Herrschaft unter den anderen Engel verkünden kannst!“. Der am Leben gelassene Engel suchte schnell das Weite und Nightmare lachte boshaft durch die Weite der Dunkelheit und ließ alles um ihn herum in eine dunkle Finsternis tauchen. --------------------------- Lloyd und Zelos besuchten Professor Raine und Genis in deren Haus, zusammen mit Colette, und traten ein. Raine saß am Tisch und las ein Buch und Genis sprang vom Bett und ging auf seine Freunde zu und hieß sie Willkommen. Sie setzten sich schließlich auf die Betten und unterhielten sich. Als von draußen eine Glocke zu hören war, sprangen sie wieder auf um nachzusehen, was das bedeuten sollte. Jemand schob einen kleinen Karren durch das Dorf, der mit seltsamen Früchten beladen war. Er blieb stehen, läutete wieder mit der Glocke und rief die Leute zusammen. Scheinbar verkaufte er hier seine Ware. Die vier gingen näher und sahen sich die seltsame Ware an. Als der Verkäufer Raine und die anderen entdeckte, stand er von seinem Platz auf, nahm sich eine der Früchte und schenkte sie Raine. „Hier, nimm sie. Ist sehr köstlich!“, wurde ihr versichert. Raine begutachtete die Frucht von allen Seiten und beschloss, diese einzustecken. Dann ging der Fremde seinen Geschäften wieder nach und verkaufte seine Ware an die Dorfbewohner. Lloyd und die anderen trauten dem Fremden nicht. Immerhin verkaufte er unbekannte Früchte an die Bewohner und das gefiel Lloyd nicht wirklich. Zelos hingegen konnte um den Hals des Fremden eine Kette erkennen, an der ein silbernes Kreuz mit ziselierten Rosenranken hing. Lloyd und die anderen beobachten das aus der Ferne und als der Fremde weiterzog, konnten sie aufatmen. Da es schon spät geworden war beschlossen Lloyd und Zelos wieder zurück zu gehen und nahmen den Bergpass zurück zum Haus. „Was der Mann heute Mittag verkauft hat, gefiel mir nicht“, meinte Lloyd. „Mir auch nicht“, stimmte Zelos zu und folgte seinem Liebsten durch den Wald, bis sie das Haus erreichten. Sie liefen auf dem Pfad entlang und standen endlich vor der Tür und betraten das Haus. Sie wurden von Dirk begrüßt und setzten sich an den Tisch, Dirk hatte etwas herrlich Duftendes auf dem Tisch stehen und sie waren gespannt, was es nun endlich zu essen geben würde. Sie mussten nicht lange auf das Essen warten. Nach wenigen Minuten wurde es ihnen auf den Tisch gestellt und sie griffen hungrig zu. Der Zwerg setzte sich zu ihnen und sah ihnen zu. Er war froh darüber, dass sein Sohn jemanden gefunden hatte denn er aufrichtig liebte. Egal welchem Geschlecht oder Rasse die Person auch immer angehören mochte. Hauptsache, Lloyd war glücklich. Wer weiß, vielleicht sah Kratos das genauso wie Dirk. Doch mit einem Ruck wurde die Haustür aufgerissen und Genis stand da und rang nach Luft. „Was ist denn passiert?“, fragte Zelos. „Kommt schnell! Etwas stimmt im Dorf nicht!“, rief der Halbelf und rannte wieder weg. Lloyd und Zelos sahen sich gegenseitig an und rannten dem Freund hinterher. Dirk sah ihnen nach und dann das Essen, beschloss, es wieder auf die Herdplatte zu stellen und das andere einzupacken. Lloyd und Zelos rannten mit Genis zurück ins Dorf und kamen wenige später dort an. Das pure Chaos war ausgebrochen und es ließ sich nicht unter Kontrolle bringen. „Was ist hier passiert?!“, konnte es Lloyd noch nicht wirklich fassen. Einige der Bewohner lagen zusammengebrochen am Boden, andere scheinen irgendwelche Illusionen zu sehen und schlugen danach, andere wiederum erkannten ihre eigenen Freunde und Verwanden nicht mehr wieder. Inmitten des Chaos stand Raine und versuchte die Leute zu beruhigen, versuchte, ihre Probleme zu heilen, was alles nichts nützte. Es war mitten in der Nacht. Eine mondlose, klare Nacht. Nur die Sterne funkelten am Nachthimmel. Zelos und Lloyd liefen auf Professor Raine und Colette zu und sahen sich die Lage an. „Wie konnte das passieren? Wurdet ihr angegriffen?!“, hakte Zelos nach. „Nein, nicht im geringsten. Es passierte ungefähr alles zu selben Zeit. Einige der Menschen hier wachen einfach nicht auf, andere scheinen einen nie endenden Albtraum zu haben. Einige andere erkennen uns und die anderen Bewohner nicht mehr wieder oder haben Halluzinationen und schlagen danach oder sind verängstigt und kauern sich in den Ecken zusammen“, erklärte Raine ihnen die Sachlage. Da fiel es Lloyd wie Schuppen von den Augen „Es waren die Früchte! Du hast nicht davon gegessen, oder?!“. Da sah Raine ihn an „Nein! Wir wissen nicht was das für Früchte sind und ob es ein Gegenmittel gibt. Aber es gibt auch einige Menschen hier, die haben von ihnen gegessen und zeigen keinerlei Symptome auf“. Kapitel 3: Etwas Klarheit ------------------------- „Es sind Teufelsfrüchte!“, wurde gesprochen. Lloyd und die anderen wandten sich zu der Stimme hin. Vor ihnen stand Yuan und sah sich das Chaos genau an. „Teufelsfrüchte?“, wiederholte Zelos langsam und deutlich. „Ja. Das sind Früchte die schweren Unheil anrichten können. Das Ergebnis seht ihr hier. Es gibt recht viele dieser Gewächse und doch wurden nur ein Bruchteil von ihnen erforscht. Vor allem, weil die Arbeit mit den Früchten gefährlich ist“, erklärte Yuan weiter und führte sie zu der Dorfschule. „Erzähl uns mehr darüber!“, forderte Lloyd ihn auf. „Na gut! Wo fange ich da am besten an… Teufelsfrüchte haben immer eine negative Wirkung.“ „Aber wie kommt es dann, dass einige Menschen hier keine Symptome zeigen?!“, warf Genis ein. „Das liegt vielleicht daran, dass einige der Früchte nicht auf die betreffende Person ansprechen. Zum Beispiel die Teufelsfrucht der Sterblichkeit. Ihre Wirkung hebt meine Unsterblichkeit auf, aber auf euch hätte sie keinen Effekt, da ihr keine Unsterblichkeit besitzt.“ „Das macht Sinn!“, dachte Raine laut nach und versank in ihrer Gedankenwelt. ---------------------------------- Regal saß zusammen mit Presea in der Bibliothek von Sybak und versuchte etwas über die Früchte herauszufinden. Ein schwieriges Unterfangen, wie sich rasch herausstellte. Es war still in den Räumlichkeiten, bis Sheena hinein kam, sich zu ihnen setzte und ihren Bericht ablieferte „Nach dem du mir erzählt hattest was am Hafen vorgefallen ist und mir eine genaue Beschreibung von dem Anhänger gegeben hast, habe ich etwas Interessantes für euch. Die Organisation zu dem der Anhänger gehört, nennt ist Rosenkreuzorden und sind Teufelsanbeter. Sie beten ein Wesen an, was die Elfen als den Herr der Albträume kennen“. Regal und das Holzfällermädchen hörten ihr aufmerksam zu und lauschten weiter ihren Worten. „Sie waren vor 4000 Jahren schon einmal aktiv. Ihre wahren Ziele sind nie bekannt geworden. Nur dass sie zu diesen Wesen beten, aber wir wissen nicht wieso und weshalb sie das tun“. „Wenn sie vor 4000 Jahren schon mal aktiv waren, muss es ein Mitglied geben, das die Unsterblichkeit besitzt, oder sie haben alles für die Nachwelt hinterlassen und es gibt Nachahmer“, versuchte sich Regal das zu erklären. „Eins von beiden muss es wohl sein. Ihre Anführer sind uns leider nicht bekannt und eine Liste liegt auch noch nicht vor. Auf jeden Fall haben sie auf gesamten Welt Anhänger und verteilen diese seltsamen Früchte, aber auch über diese und deren Herkunft ist nichts bekannt. Sie haben praktisch alle Spuren darüber verwischt“, beendete sie den Bericht. Das waren keine guten Aussichten! „Ich konnte eine Kiste mit den Früchten beschlagnahmen und sie wurde gut und sicher untergebracht“, gab der Duke von sich und sah aus dem Fenster, Regen zog über die Stadt und die Bewohner suchen Schutz unter den Dächern der Häuser. Der Himmel wurde immer dunkler und dunkler. Die Sonne hatte nun keine Chance mehr ihre Strahlen auf der Erdoberfläche zu verteilen und wurde von den schwarzen Wolken verschluckt. -------------------------------- Aber nicht nur über Sybak hingen die dunklen Wolken, sondern auch über Iselia. Lloyd und die anderen hatten in der Dorfschule Schutz gesucht. „Kann man gegen die Teufelsfrüchte nichts unternehmen?“, fragte Raine hoffnungsvoll, die den Menschen im Dorf unbedingt helfen wollte. „Nein, leider nicht. Die Früchte waren vor 4000 Jahren schon mal im Umlauf. Ich und die anderen aus der Gruppe von damals konnten sie mit vereinter Kraft zurück drängen und dachten, dass wir alle Bäume mit Teufelsfrüchten niedergebrannt hätten“. „Wie habt ihr damals den betroffenen Opfern geholfen?“, fragte Lloyd in die Runde. Yuan wandte sich an ihn und sah ihm in die Augen „Mit den Engelsfrüchten. Sie sind das Gegenstück der Teufelsfrüchte und heben deren Wirkung auf. Dummerweise wurden alle im alten Krieg vernichtet. Und zu versuchen aus den Teufelsfrüchten ein Gegenmittel zu gewinnen ist zwecklos. Das habe ich schon einmal versucht“. Aber das wollte Lloyd nicht so hinnehmen und versuchte krampfhaft eine Lösung dafür zu finden. „Wie kamen die Früchte wieder in den Umlauf, wenn, wie du eben sagtest, dass ihr alle Bäume damals niedergebrannt habt?“, fragte Zelos und sah den Halbelf an. Dieser seufzte und sah zu Boden „Wenn ich das nur wüsste…“ Seine Stimme verlor sich im Klassenzimmer und er sah hinaus auf den Dorfplatz wo sich die Menschen quälten. „Wie viele Früchte gibt es denn eigentlich?“, wollte Colette wissen und sah in die Runde. Yuan wandte den Blick zu ihr hinüber „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Es könnten auch welche von damals überdauert haben. Wer weiß das schon…“. Stille trat ein und keiner wusste einen Rat auf die momentane Lage. Es war zum verrückt werden. „Können nicht auch einige der Engelsfrüchte überdauert haben?“, fragte Genis vorsichtig und sah ihn an. „Nein, die Sorte die wir brauchen wurde bis auf den letzten Baum niedergemacht…“, musste Yuan ihn bitter enttäuschen. Lloyd erhob sich und schleifte Zelos mit sich hinaus. Die anderen folgten ihnen mit fragenden Blicken.. „Wohin?“, warf Genis die Frage an den Kopf von Lloyd. Dieser blieb stehen und sah seinen Freund an „Ich will antworten und werde den Verkäufer aufsuchen und ihn solange verprügeln, bis er mit die richtigen Antworten gibt!!“ Man konnte deutlich spüren, dass er voller Wut war und zudem entschlossen alle im Dorf zu retten. Lloyd ging zusammen mit Zelos davon und verschwand mit ihm in der Dunkelheit. Dank der Tatsache, dass beide fliegen konnten, konnten sie die Strecke abfliegen und erwischten den Verkäufer. Dieser war auf dem Weg nach Triet und dabei die Wüste zu passieren. Beide setzten zur Landung an und stoppten den Wagen. Der Verkäufer jedoch biss die Zähne zusammen und schon erlitt dieser einen Anfall und klappte vor ihren Augen weg. Lloyd ging auf ihn zu „Er ist tot!“. „Verdammt, er hat gerade vor unseren Augen Selbstmord begangen!“, konnte Zelos es nicht fassen. Kurzerhand nahmen sie den Toten mit und brachten den Wagen zurück ins Dorf, wo sie wenig später wieder ankamen. Beide kamen wieder in die Schule. „Und?“, fragte Yuan. Lloyd erzählte ihm und den anderen was vorgefallen war. „Zyankali, sein sehr wirkungsvolles Gift. Muss wohl eine Kapsel im Zahn versteckt gehabt haben!“, erklärte ihnen Yuan und sprach weiter „Diese Methode benutzen Spione um ein Verhör und Ähnliches zu vermeiden“. „Jemand will mit aller Macht verhindern, dass jemand hinter deren Machenschaften kommt“, sprach Raine ihren Verdacht aus. „Das ungute Gefühl habe ich auch“, gab Colette dazu. Yuan überlegte einen Moment, dann erhob er die Stimme „Ich werde den Toten, sowie alle Früchte mitnehmen und untersuchen“. So verließ er das Klassenzimmer, nahm alles mit und ging zurück zur Basis in der Wüste. Lloyd und die anderen beschlossen, schlafen zu gehen. Hier konnten sie im Augenblick nichts unternehmen. Vielleicht sah die Welt morgen anderes aus. Als Lloyd und Zelos endlich bei dem Haus in den Wäldern ankamen, lag Dirk schon in den Federn. Dahin wollten die beiden nun auch so schnell wie möglich. Beide schliefen schnell ein und fanden Erholung in einer traumlosen Nacht. -------------------------------- Regal hatte sich von Presea verabschiedet und war wieder auf dem Weg nach Altamira, um endlich etwas zu schlafen. Dass alles war heute etwas anstrengend für ihn und seine müden Knochen gewesen. Doch als er ankam, befand Altamira sich in heillosem Chaos. Jeder hier wies andere Krankheitssymptome auf und er konnte sich diese nicht erklären. So rannte Regal hinüber zu der weggesperrten Kiste und musste feststellen, dass das Schloss aufgebrochen worden war und die Früchte weg. Vielleicht waren diese an dem Chaos verantwortlich? So rannte Regal weiter in die Firma und musste einen Schock verkraften. Dort, im Büro vor seinem Schreibtisch, lag George. Tot. Die Augen weit aufgerissen. Entsetzt fiel Regal auf die Knie, ungläubig seinen engen Freund und Diener betrachtend. Und die Stadt versank im Chaos. Das musste der Rosenkreuzorden gewesen sein! Er schwor sich bei seinem Namen diese Organisation zu zerschlagen, um dem Ganzen ein Ende zu setzen. Wachen betraten das Büro und stellten sich hinter den Duke. Dieser erhob sich, sah die Wachen an „Schafft den Leichnam heraus…“. Doch die Wachen wollten nicht hören, stattdessen wurden ihm die Waffen entgegen gehalten „Regal Bryant! Sie werden wegen Mordes an George festgenommen!“. Wie konnte das sein? Er war doch die ganze Zeit über bei Presea und nicht mal in der Stadt gewesen und eben dies versuchte er ihnen klar zu machen. Die Wachen glaubten ihm kein Wort und packten ihn an den Armen. Das wollte er sich nicht gefallen lassen, holte mit den Beinen aus, konnte sie überrumpeln, floh aus dem Büro und kam in der Empfangshalle an. Doch dort stieß er auf weitere Wachen. Diese behaupteten alle das gleiche „Das stimmt nicht!“, rief der Duke und wollte seine Unschuld beweisen. Doch wie sollte er das tun? Dazu brauchte er Presea, aber sie war im Augenblick nicht hier, ebenso wenig wie Sheena. Einer der Angestellten zeigte ihm die Beweise, die angeblich vorliegen sollten. Der große Monitor der von den Abtrünnigen vor kurzen angebracht wurde, wurde eingeschaltet. Da die Firma mit Überwachungskameras ausgestattet worden war, war es ein Leichtes das Büro zu überwachen und so sah Regal den Beweis, den sie für die Festnahme brauchten. Ein Jemand der aussah wie er kam in der Firma an, lief durch die Empfangshalle und dann schnurstracks ins Büro. Wenig später war der Doppelgänger auf der Flucht und verschwand völlig. Nun wurde er selber als Mörder dargestellt und durch etwas niedergestreckt. Augenblicklich verlor er das Bewusstsein. ----------------------------- Presea erlebte ebenfalls eine böse Überraschung. Diese Früchte die zuvor beim Besprechen der Probleme angesprochen wurden, wurden nun in den Naturläden verkauft. Sie rannte in den Laden und versuchte die Leute davon abzubringen diese zu kaufen, geschweige denn zu essen. Doch das half nichts. Die Bewohner von Ozette wollten nicht auf sie hören. Für die Bewohner war Presea immer noch das seltsame schweigsame Mädchen von Nebenan und wurde allzu schnell aus dem Laden geworfen. So zog Presea weiter, lief hinunter zu ihrem Haus, verriegelte die Tür von innen und ließ die Fensterläden hinunter. Schon um zu verhindern das ihr jemand die Früchte andrehte. Was sollte sie tun? Sie konnte im Augenblick nichts machen. Sie war machtlos. Bleierne Müdigkeit überkam sie und wenigstens für ein paar Stunden versank sie in erholsamen Schlaf. --------------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Lloyd in den Armen von Zelos und sah seinen Liebsten an, gab ihm einen Kuss auf die Stirn, befreite sich aus dem Griff, verließ das Bett und ging hinüber zum Fenster. Der Himmel war immer noch düster, als ob die Wolken am Himmel den Untergang der Welt ankündigten. Richtig hell wurde es jedenfalls nicht. Na ja, dachte sich Lloyd und wandte sich zur Treppe um. Da stockte ihm der Atem und er unterdrückte einen Schrei. Auf dem Treppenabsatz vor seinen Augen stand Sheena und war ziemlich außer Atem. Er stand da, hatte außer seiner Boxershorts nichts weiter an und wurde knallrot. Sie hingegen störte es nicht, lief hinüber zu dem Bett und warf den auserwählten Idioten endlich aus den Federn. Dieser murmelte etwas von „Lloyd, lass mich weiterschlafen…“ Als er dann aufsah, sah er in das Gesicht von Sheena und zuckte zusammen. Nach Minuten waren beide angezogen und Sheena scheuchte sie die Treppe hinunter in die Küche zu den anderen, die schon anwesend waren. „Was ist hier los?“, fragte Zelos noch ganz verschlafen und brauchte erst mal einen Muntermacher. Sheena setzte sich an den Tisch und sah in die Runde. Keiner außer ihr wusste, was genau los war. Sie hatte die anderen zusammen getrommelt und hierher gebracht. Mit einer Ausnahme: Regal fehlte! Sie setzte zum Sprechen an „Meine Männer haben beobachtet wie Regal ins Gefängnis gesteckt wurde. Nach einigen flüchtigen Informationen soll er seinen engen Freund und Diener George ermordet haben. was gar nicht stimmen kann. Immerhin war er die ganze Zeit über bei Presea und bei mir“. Regal verhaftet, wegen Mordes? Das wollten und konnten sie einfach nicht glauben. „Wo wird er festgehalten!?“, fragte Lloyd. Er wollte unbedingt seinem Freund helfen und würde alles tun was in seiner Macht stand. „Wo wohl! Im Kerker von Meltokyo!“, gab Sheena wieder und stand auf, ebenso die anderen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Sie kamen nach Stunden endlich in der königlichen Stadt an und liefen auf das Schloss zu. Die Wachen versperrten ihnen den Weg. Zelos stellte sich ihnen entgegen und sprach ein Machtwort. Ohne weitere Probleme kamen sie in das Schloss, liefen hinunter in den Kerker und fanden den Duke in einer der Zellen. Er sah auf und seine Freunde erleichtert an. Dann erzählte er ihnen wie es dazu gekommen war. „Also hat dein Doppelgänger das getan… hm… wie hat er das nur angestellt?“, dachte Zelos scharf nach. „Vielleicht mit einen Centurion Kern. Wir dürfen nicht vergessen, was Decus damals damit angerichtet hatte!“, warf Lloyd ein. „Das ist nicht möglich, alles Centurions befinden sich in der Schlucht bei Richter!“, verpasste Sheena Lloyd eine. Er sah sie finster an, ging hinüber zu dem Schloss und machte sich daran zu schaffen. „Lloyd, was tust du da?!“, rief Genis. „Ich befreie Regal!“. „Lass das! Ich komme schon alleine klar. Klärt lieber das mit dem Doppelgänger!!“, konnte Regal ihn von dem Schloss verscheuchen „Keine Sorge, mir wird schon nichts passieren. Die können mir so schnell nichts anhaben. Ich habe immerhin den Titel eines Herzogs inne und das weiß der König auch!“. Lloyd sah ihn an und dann zu Boden „Ich hoffe das du Recht hast“. „Sicher, Lloyd“. Kapitel 4: Ein Buch lüftet Geheimnisse und Rätsel ------------------------------------------------- Mit schwerem Herzen mussten die anderen den Rückzug antreten, verließen die Stadt wieder und machten sich auf den Weg in ihre Heimat. Als Lloyd und Zelos zusammen mit Genis, Prof. Raine und Colette in Lloyds Haus ankamen, lag eine unbekannte Akte auf dem Küchentisch. Von Dirk gab es keine Spur. Das machte Lloyd stutzig. „Mhm...“, murmelte er nachdenklich, nahm sich die Akte und sah gespannt hinein. Ihm purzelten ein paar Fotos entgegen, die er sich sofort genauer ansah. Ihm stockte der Atem. Auf den Bildern waren Mithos, Martel, Kratos und Yuan zu sehen. Aber wieso das alles? Was hatte die Vergangenheit damit zu tun? In der Akte waren noch einige Unterlagen, deren Sprache er nicht lesen konnte. Daher ließ er die anderen drüber sehen, aber seine Freunde hatten ebenso wenig Erfolg. Was da wohl stand? Das würden sie alle gerne wissen. Im Augenblick konnten sie nichts damit anfangen und Lloyd legte das Schriftstück zurück auf den Tisch. Dann berichtete Sheena noch von anderen Informationen und die Stimmung der Gruppe sank in den Keller. Lloyd erzählte den anderen sie durch Yuan in Erfahrung gebracht hatten. Nun hatten sie die ganze Information untereinander ausgetauscht, doch das Ergebnis war eine erdrückende Stimmung. Regal saß für etwas hinter Gittern was er nicht begangen hatte. Die geheimnisvolle Organisation tat alles um ihre Spuren zu verwischen und das mit Erfolg. Zwielichtige Charaktere verteilten im gesamten Land diese Teufelsfrüchte, für die es keine Heilung gab. Was wollten sie damit bezwecken? Darauf wussten sie keine Lösung. Vielleicht kannten sie ein Mittel, um die erkrankten Leute, welche von den verfluchten Früchten aßen, zu heilen? Boten sie ihnen möglicherweise Heilung im Gegenzug für Anhängerschaft? Das kam Lloyd in den Sinn und kurzum teilte er es seinen Freunden mit.. „Das würde wirklich Sinn ergeben“, stimmte Genis zu und sah aus dem Fenster. Der Himmel war immer noch mit dicken dunklen Wolken bedeckt. Plötzlich brach Raine zusammen und keiner wusste wieso. Alle standen um sie herum und sahen nach ihr. Sie wussten sich nicht zu helfen, also riefen sie nach Yuan, der auch wenig später bei Lloyd auf der Matte stand. Er wurde ins Haus gelassen und zu Raine in das Gästezimmer geführt . Er untersuchte sie von oben bis unten während die anderen in der Küche auf ihn warteten. Nach Minuten der Ungewissheit kam er endlich in die Küche zurück und hatte ein nicht sehr erfreutes Gesicht aufgesetzt. Er setzte sich und seufzte „Raine hat sich angesteckt…“. In den Gesichtern der anderen konnte er Entsetzen ablesen „Manche Symptome der Teufelsfrüchte sind übertragbar. Es gibt aber nur sehr wenige bei denen das bekannt ist. Sie muss sich im Dorf angesteckt haben. Es reicht schon eine offene Wunde und etwas Körperflüssigkeit des anderen. Sie ist der Teufelsfrucht des Schlafes verfallen und wird nicht aufwachen“, erklärte er. Als Yuan die Akte auf dem Tisch entdeckte und danach griff und sah hinein. Da ließ er sie fallen und sah derart geschockt aus, als ob ihn gerade ein Blitz getroffen hätte. Schweigen erfüllte den Raum. Keiner der Anwesenden sagte irgendein Wort zu der Akte, bis Yuan sie wieder aufhob und auf dem Tisch ablegte. Aufgeklappt. Er war nun voller Zorn und wollte es einfach nicht glauben. „Was ist? Was seht drin?“, fragte Zelos. „All unsere persönlichen Daten. Also zu Martel, Mithos, Kratos und zu mir und dass wir alle vier hätten getötet werden sollten!“. Die anderen waren richtig entsetzt darüber und wollten das nicht wirklich glauben „Nicht nur Martel war ein Ziel, wir anderen auch. Also war das kein willkürlicher Mord, Nein! Er wurde geplant!!“. „Da wollte jemand die Auserwählte stoppen und er hatte damit sogar Erfolg“, sprach Sheena aus. „Aber scheinbar war die Person nicht erfreut darüber, dass Mithos den Krieg beendet hatte. Vielleicht wollte die Person, dass eine Seite gewinnt“, meinte Yuan dazu und sprach weiter „Woher habt ihr das?“. „Wissen wir nicht. Als wir hier ankamen lag sie schon auf dem Tisch“, gab Lloyd wieder. Ein Brief wurde unter der Tür hindurch geschoben. Presea stand der Tür am nächsten, nahm den Brief entgegen und sah auf den Umschlag „Da, Lloyd. Er ist an dich gerichtet.“ Er nahm ihn, öffnete ihn langsam und sah hinein. Da biss er sich auf die Zähne „Sie haben Paps!“. „Bitte sag mir jetzt nicht sie haben Dirk entführt!“, warf Zelos ein. „Doch! Das haben diese Schweine getan!!“ Da kochte Lloyd richtig auf und schlug mit der Faust auf den Tisch ein. „Warum haben sie das getan?“, fragte Colette und sah den jungen Doppelklingenkämpfer an. „Sie wollen das Ewige Schwert, sowie den Pakt mit Göttin Martel.“ Yuan rannte hinaus doch der Bote des Briefes war nicht mehr in Sichtweite und so kam er wieder hinein und sah in die Runde „Vielleicht war es ein Botenvogel“, meinte Sheena. „Gut möglich!“ Der Halbelf war voller Zorn und ballte die Hand zu Faust. Für den Augenblick glühte er vor Rachsucht und würde, wem auch immer, am liebsten alles heimzahlen was sie Martel antaten. Im Moment wussten sie so gut wie nichts über den Feind der das ganze Land nach und nach ins Chaos stürzte. So beschloss Lloyd wieder ins Dorf zu gehen um ein Auge darauf zu werfen, Yuan schloss sich der Gruppe an und ließ einen Abtrünnigen hierher schicken, der auf Raine aufpasste. Zusammen mit Yuan liefen sie wieder ins Dorf. Die Menschen waren immer noch den Früchten verfallen und es herrschte nach wie vor ein Durcheinander, was sie leider nicht beseitigen konnten. Ohne das Heilmittel zumindest. Noch immer ging Yuan die Akte und deren Inhalt nicht aus dem Kopf. Dass sie alle Ziel eines Anschlags waren, vielleicht sogar immer noch, was ihn und Kratos betraf. Aber vielleicht waren Lloyd und die anderen die neuen Ziele des Feindes. Wer wusste das schon? In der Entführungssache konnten sie auch nichts unternehmen. Sie mussten Dirk retten, der Preis war zu hoch, um ihn aufs Spiel zu setzten. Yuan hatte einigen seiner Männer den Auftrag gegeben die Umgebung abzusuchen und Ausschau zu halten. Er hoffte, dass sie etwas entdeckten, sei die Chance auch noch so klein. Hier war alles wie immer und so liefen sie in die Schule, wo sie die nächste Entdeckung machten. Ein dicker Wälzer lag auf dem Pult und auf seinem Einband stand in goldenen Lettern: ‚Teufelsfrüchte - Engelsfrüchte und ihre Herkunft.‘ Etwas Seltsames ging hier vor. Denn das Buch lag gestern noch nicht hier. Yuan ging an das Pult heran, sah sich das Buch aus der Nähe an und rief schließlich die anderen zu sich. Er schlug das Buch auf und sah hinein. Der Einband wurde in Menschensprache geschrieben, doch das Innere war in Elfensprache verfasst. Er überflog die erste Seite, schlug die nächste auf und las laut vor „Die Herkunft der Teufelsfrüchte wurde nach langer Suche und Forschen endlich ans Licht gebracht. Sie kommen aus den Tiefen Derris – Kharlans und verbreiten Leid und Zerstörung. Manche von ihnen haben so eine gewaltige Kraft, dass man beschloss diese wegzusperren. Später wurden dann die Engelsfrüchte entdeckt und man stellte fest, dass sie die Wirkung der Teufelsfrüchte aufhoben oder einem neue Kraft verliehen. Auch diese Früchte stammen aus den Tiefen von Derris – Kharlan. Sie bringen Segen und Gesundheit mit sich. Aber unter ihnen gab es solche, die unvorstellbare Macht besaßen und so wurden sie zusammen mit den ebenso machtvollen Teufelsfrüchten unzugänglich gemacht. Ihre Geschichte zieht sich durch die der Welt. Sie verschwanden und tauchten wieder auf. Das ist das Kommen und Gehen der Früchte.“ Nun waren sie um eine Erkenntnis schlauer als vorher. „Das wusste ich selber nicht“, sprach Yuan danach aus, blätterte weiter. Er fand eine Liste der Früchte und las vor: „Im Lauf der Zeit wurden immer mehr Arten entdeckt, hier eine kleine Zusammenfassung: Teufelsfrucht des Schmerzes, Heilung: Engelsfrucht des Heilens. Teufelsfrucht des Schlafes, Heilung: Engelsfrucht des Erwachens…“ und immer so weiter. Nach der Vorlesung der Liste waren sie wieder etwas schlauer geworden und konnten endlich sagen, welche Frucht gegen die andere wirkte. Yuan blätterte eine Seite weiter, fand die Legende dazu und las sie den anderen vor „Die Früchte entsprangen Derris – Kharlan. Aber wer hat sie erschaffen? Vor Anbeginn der Zeit lebte ein Wesen was so finster wie die Finsternis selbst ist und tauchte die gerade entstandene Welt in tödliche Dunkelheit. Sie drohte die gerade entstandene Welt zu zerstören, wenn sich nicht ein goldenes Licht aufgetan hätte, um die immerwährende Finsternis zu vertreiben und der neuen Welt Leben einzuhauchen. Erst durch das Auftauchen des Lichts entstand das Leben auf dem Planeten. Pflanzen, Tiere und die Menschen entstanden daraus. Sowie die Finsternis als auch das Licht zogen sich zurück und errichteten ihre Reiche in Derris – Kharlan, einer aus Mana bestehenden umher schwebender Welt. In ihr lebten auch die Elfen. Nach Tausenden von Jahren erforschte ein junger Gelehrter die Tiefen der schwebenden Welt und entdeckte das Reich der Finsternis. Er fand die Teufelsfrüchte und nahm sie mit an die Oberfläche. Schnell wurde klar, dass sie den Baum mit den Früchten vernichten mussten und ein erbitterte Kampf zwischen der Finsternis und den Elfen entbrannte, bis das Licht erneut erschien und zusammen mit den Elfen die Finsternis für immer in seinem Reich einschloss. Zum Dank schenkte das Licht den Elfen die Engelsfrüchte, um die betroffenen Elfen zu heilen. Daraufhin gaben die Elfen ihr einen Namen. Die gute Fee des Lichts. Und der Finsternis Herr der Albträume. Das ist die Legende und die Entstehung der Früchte“. Yuan war ganz bleich im Gesicht und sah in die Runde „Ich dachte immer das sind harmlose Elfengeschichten zum Einschlafen…“. „Wir müssen Dad warnen!“, kam Lloyd gleich der Gedanke. Sein Vater war schließlich auf Derris _ Kharlan und bewachte es. Yuan bekam wieder Farbe um die Nasenspitze, sah ihn an und nickte ihm zu „Wir treffen uns bei mir daheim wieder!“, rief Lloyd ihnen noch zu und verschwand mit Yuan durch die Klassenzimmertür. Immerhin kam Lloyd dank des Ewigen Schwertes nach Derris – Kharlan. Lloyd schnappte sich eine Flugmaschine und flog Yuan hinterher in Richtung des ehemaligen Turms des Heils. Der Flug dauerte nur ein paar Minuten.... ------------------------------- Lloyd sprang von dem Gerät ab, rannte mit Yuan zu der Plattform hinüber und brachte sich und den Halbelf nach Derris – Kharlan. Doch es lag in Trümmern und Chaos. Wo waren die Engel hin? Das fragte sich Yuan und lief mit Lloyd durch die Gänge. Sie kamen am Schloss an. Hier sollten sie eigentlich auf Kratos treffen. Sie suchten jeden Gang ab und sahen in jedes Zimmer. Auch Kratos´ Privatraum wurde durchsucht. Doch nirgends gab es eine Spur von ihm. Wo könnte er also stecken? Sie liefen wieder aus dem Schloss und machten sich erneut auf die Suche, bis Lloyd aufschrie und auf seinen bewusstlosen Vater zu rannte. Yuan spurtete hinterher und blieb neben Lloyd stehen. „Er scheint okay zu sein“, seufzte Yuan erleichtert und sah sich Kratos genau an. Kratos kam zu sich und sah seinen alten Freund und seinen Sohn an. Wo waren die beiden so schnell hergekommen? Das war auch nun egal. Viel wichtiger war: Warum lag er auf dem Boden? „Was ist passiert?“, fragte Lloyd seinen Vater besorgt. Doch Kratos konnte sich an nichts erinnern, stand vorsichtig auf und konnte sicher auf den Beinen stehen. „Komm, wir müssen weg von hier!“, sprach Yuan schließlich und lief voraus. „Warum?“, warf Kratos ein. Der Halbelf wandte sich zu seinem alten Freund um und erklärte ihm die Sache. „Meinst du wirklich DEN Herr der Albträume?“, gab der Engel wieder. „Ja!“. Mit schnellen Schritten erreichten sie den Ausgang und wurden von Origin auf die Erdoberfläche zurückgebracht. Sie fanden sich am zerstören Turm des Heils wieder und flogen zurück ins Dorf. Als Kratos landete, sah er sich das Chaos an und wusste keine Worte die das ausdrücken könnten. Er sah sich weiterhin um. Er wandte sich zu seinen Sohn um „Wo ist Raine?“ Da er sie nicht finden konnte, sie würde sich mit Sicherheit um dieses Chaos kümmern. „Hör mal, Kratos“, fing Yuan an und konnte es ihm doch nicht sagen. Er drückte sich davor es auszusprechen. „Wo ist Raine!?“, wurde Kratos nun etwas deutlicher und packte den Halbelf an den Schultern. „Dad… Professor Raine hat sich angesteckt mit der Teufelsfurcht des Schlafes und befindet sich bei mir daheim. Sie ist in Sicherheit.“ Kratos stand fassungslos vor Yuan und Lloyd und konnte es nicht begreifen. Er rannte durch das Dorf auf dem Weg zum Haus seines Sohnes. Als er ankam, riss er die Tür auf und beachtete die anderen nicht. Er lief zu Raine ins Zimmer. Wenige Minuten später kamen auch Lloyd und Yuan bei ihnen an und ihnen wurden fragende Blicke zugeworfen. Yuan erklärte ihnen die Kurzfassung. „Aha ja“, machte Zelos und sah die beiden an. Kratos befand sich oben im Zimmer, saß auf einem Stuhl neben Raine, hielt ihre Hand und küsste diese zärtlich. Er wusste, dass dies Raine auch nicht zurück bringen würde. Minuten verstrichen, so kam es ihm vor, legte die Hand von ihr wieder weg und ging aus dem Zimmer und ließ sich unten in der Küche auf einen Stuhl fallen und seufzte laut hörbar. Er fuhr sich mit der Hand über den Nacken und rieb sich diesen. „Wer hat das Raine angetan?“ Kaum war seine Stimme zu hören. Sie war unterdrückt und zitterte ungewöhnlich stark. Alle konnte dies vernehmen und erkannten ihn nicht wieder. „Der Rosenkreuzorden, eine Organisation die den Herr der Albträume anbetet“, erklärte Yuan ihm und alles weitere was dazu gehörte. ------------------------ Zu selben Zeit in Palmacosta. Emil lief durch die Straßen auf dem Weg zu Marta. Doch als er auf dem Platz ankam, bemerkte er einen komischen Stand mit seltsamen Früchten und näherte sich ihnen und sah sich diese an. Viele Verschiedene lagen dort und sahen zum Teil interessant und seltsam aus. Eine Mischung aus beiden. Der Verkäufer sah ihn interessiert an und folgte seinen Blicken. Er nahm eine Frucht in die Hand und plötzlich, als ob ihn ein Blitz getroffen hätte, durchfuhr ihn das Böse und er legte die Frucht schnell wieder weg, ging einen Schritt zurück, zog sein Schwert und bedrohte den Standbesitzer. Dadurch verursachte er einen Riesenwirbel um den Stand und es bildete sich eine Menschenschar um sie. Darunter auch Marta und sie ging auf ihn zu. „Emil! Was machst du da?!“. „Diese Früchte sind verflucht!“. „Wie?“. „Wenn man nur in eine beißt, wird etwas Schreckliches passieren!“, sprach Emil wieder und ließ nicht von dem Standbesitzer ab. „Dem stimme ich zu“, sagte die Stimme. Nero hatte die Stadt erreicht und lief ebenfalls auf den Stand zu, auf der Schulter noch immer Fünkchen. Der Verkäufer sah zu Nero hinüber „Du schon wieder! Warum mischt ihr euch immer in unsere Angelegenen ein!“. Nero sah auf „Na ja, um zu verhindern, dass ihr die Teufelsfrüchte unter die Bewohner bringt!“ Nun griff Nero auch zur Waffe und zog ein Schwert hervor. Die anderen Bewohner sahen dem Ganzen zu und griffen nicht ein. Zu viel Angst hatten die Bewohner davor, dass etwas Schreckliches passieren könnte. „Ihr kennt euch?“, fragte Marta ihn. Er wandte sich ihr zu und sah sie an „Nicht wirklich kennen. Sagen wir mal so, ich kenne seinen Boss. Ich bin eben bekannt unter diesen Leuten.“ Mehr sagte er dazu nicht und wandte sich wieder dem Verkäufer zu. Alles hier war schon recht seltsam. Ein plötzlicher Feuerball traf den Stand und verbrannte alles. Die Früchte. Den Verkäufer. Einfach alles! „Verdammt!“, rief Nero und wollte es nicht wahrhaben. Immer wieder dasselbe. Kaum hatte er einen von ihnen aufgespürt, da wurde die Person eiskalt von den oberen Mitgliedern getötet. So wollten sie Spuren verwischen und schafften das sehr gut. Nero stand da und hatte einen ziemlichen zornigen Gesichtsausdruck aufgesetzt und sah in die Flammen. Marta trat näher zu ihm und sah ihn fragend an. Er würdigte ihr allerdings keinen Blick und sprach: „Sammelt bitte die anderen Früchte ein die hier verkauft worden sind“. Emil und Marta liefen so durch die ganze Stadt und klapperten jedes Haus und jede Wohnung ab, bis sie am Abend erschöpft in der Wohnung ankamen. Nero war schon bei ihnen daheim und sie sahen ihn verwundert an. „Die Tür stand offen“. „Egal jetzt. Was sind das für Früchte genau?“, fragte Emil und setzte sich Nero gegenüber. Dieser fing an zu erzählen. Kapitel 5: Überraschung ----------------------- „Es ist schon spät“, meinte Lloyd zu seinen Gästen. Sie saßen immer noch bei Lloyd daheim und hatten die Lage besprochen. Sie tappten immer noch in völliger Dunkelheit. Sie wussten weder was der Feind mit der Verteilung der Früchte erreichen wollte, noch woher die kleinen Hilfen und Beweise kamen. Alles sehr rätselhaft und dann noch die Sache mit Regal und seinem Doppelgänger. Sheena erhob sich und sah in die Runde „Ich gehe jetzt heim“. „Ich auch“, schloss sich Presea an. „Na gut. Lloyd, Kratos bis morgen“, sprach auch Yuan zu ihnen und ging ebenfalls, sowie Colette und Genis, der immer noch voller Sorge um seine große Schwester war. Doch wusste er, hier war sie in Sicherheit. Nun waren Lloyd, Zelos und Kratos alleine im Haus. Kratos nahm sich das Sofa und die beiden anderen gingen hoch in Lloyds Schlafzimmer. Oben ankommen legte Lloyd seine Sachen ab und überraschend leckte wieder eine Zunge über seinen Nacken. Dann wurde er in eine Umarmung geschlossen und Zelos legte ihm Kopf auf die Schulter. Er wollte nur noch Lloyd haben. Der Rotschopf schloss die Augen und lauschte dem Herzschlag von Lloyd, wie es aufgeregt pochte. Lloyd löste sich aus der Umarmung und drehte sich Zelos zu, umfasste seinen Körper und umarmte ihn. Zelos sah auf ihn herab, schnappte sich sein Kinn, hob seinen Kopf an und küsste ihn auf die weichen und verlockenden Lippen. Jäh ließ Lloyd Zelos los, da er einen recht unangenehmen Blick im Nacken verspürte. Er wandte sich auf der Stelle um und sah seinen Vater auf dem Treppenabsatz stehen und sah die beiden mit einer Mischung aus Entgeisterung und Entsetzten an. Kratos wusste nichts von der Beziehung zwischen den beiden und wollte es nicht wirklich wahrhaben. Stumm verließ Kratos wieder das Zimmer und verzog sich ins Wohnzimmer auf das Sofa. Lloyd stand da und sah ziemlich geknickt aus und sah zu Boden. Er hatte seinen Vater nichts davon gesagt, dass er mit Zelos zusammen war. Er hatte ja keine Ahnung, wie die Reaktion sein würde. Nun wusste er es und Kratos war nicht gerade sehr begeistert davon. Kratos hatte etwas anderes von seinem Sohn erwartet als das und das machte Lloyd traurig. So sehr, dass er nicht die Arme um sich spürte, genauso wenig den Kuss mitbekam. Zelos zog seinen Liebling auf das Bett, schälte ihn aus seiner Kleidung und küsste ihm zärtlich den Oberkörper an. Heiße Erregung jagte durch Lloyds Körper und er konnte ein Stöhnen nicht vermeiden. Zelos fuhr ihm mit den Fingern über den Körper, kreiste um die Brustwarzen und entlocke Lloyd ein weiteres heißes Stöhnen, welches noch tiefer klang wie das letzte. Lloyd konnte sich seinem Griff entziehen, stand auf und machte sich bettfertig. Zelos machte es ihm besorgt nach. Bis eben war Lloyd noch so gelassen , aber seit sein Vater im Zimmer gewesen war, war er so niedergeschlagen. Lloyd legte sich ins Bett und wartete auf Zelos. Doch dieser winkte ab „Ich komm gleich wieder.“ Mit diesen Worten ging Zelos die Treppe hinunter und begab sich zu Kratos ins Wohnzimmer. Dieser lag rücklings auf dem Sofa, betrachtete konzentriert die Holzdecke und schien die Astlöcher zu zählen. Er richtete sich auf, als Zelos vor ihm stand „Du hast etwas dagegen, dass Lloyd mit mir zusammen ist, stimmt’s?“. „Ja“. „Aber warum?“, wollte der Auserwählt wissen und sah sein Gegenüber an. „Ganz einfach, weil ich es nicht will!“, waren seine kalten Worte zu ihm. „Das ist alles? Weil du das nicht willst?“, wurde Zelos etwas lauter. Kratos stand auf. „Ja, ich fände es besser, wenn Lloyd Interesse an Frauen zeigen würde. Aber das wird so wie es aussieht, nicht geschehen“. Zelos sah ihn immer noch an „Ich werde dir beweisen, dass ich Lloyd aufrichtig liebe!“ Mit diesen Worten wandte Zelos sich ab und stieg die Treppe hinauf. Lloyd war bereits eingeschlafen. Zelos schlüpfte in seine Schlafkleidung und legte sich dazu. Kratos machte es sich wieder auf dem Soda bequem, sah zur Decke hinauf und dachte darüber nach, was Zelos eben zu ihm meinte. Das wollte er erst mal sehen, ob Zelos das schaffte. Den anderen schien es egal zu sein, dass die beiden zusammen waren, aber ihm nicht. Er wollte immer, dass Lloyd später mal eine Familie gründete und den Namen Aurion weiter führte. Tränen huschten dem Engel über die Wangen. Sie hatten ja keine Ahnung, was in der Vergangenheit mit seiner Familie passierte. Vielleicht sollte er es ihnen erzählen und Lloyd bitten, Zelos zu verlassen. Was er allerdings nicht glaubte zu schaffen. Er konnte schon manchmal einen Dickschädel haben, wie seine Mutter Anna. Er musste jetzt doch Schmunzeln, schloss die Augen langsam und versank in seiner Traumwelt. -------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Kratos recht früh aus seinem Schlaf, erhob sich vom Sofa und sah sich müde seine Umgebung an. Sein Nacken schmerzte etwas und er rieb sich diesen. Er streckte sich ausgiebig, lief in die Küche und setzte Kaffee auf. Er sah sich die Vorräte in den Schränken an und beschloss, ein Frühstück für die anderen beiden zuzubereiten und stellte alles soweit auf den Tisch. Kaum war der Tisch gedeckt, da kam Lloyd hinunter und sah immer noch niedergeschlagen aus. Kratos wich Lloyds vernichtendem Blick aus. Er konnte seinem Sohn nicht wirklich böse sein und wünschte ihm einen Guten Morgen. „Morgen“, gab dieser wieder und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Nach wenigen Minuten kam auch Zelos hinunter und sah den Engel ebenso grimmig an. Sie setzten sich an den Tisch und nahmen sich von dem Essen, welches Kratos für sie vorbereitet hat. „Hört mal, ich bin zwar immer noch nicht erfreut darüber, dass ihr beide zusammen seid, aber ihr solltet die Hintergründe wissen warum ich für eine Trennung bin“. Beide sahen zu ihm auf und waren auf seine Erklärung gespannt. „Ich komme eben aus einer Zeit, wo es nicht üblich war, dass es gleichgeschlechtliche Paare gibt. Ihr könnt mich daher ruhig für altmodisch erklären. Ich komme aus einer sehr angesehenen Familie, wir standen an der Spitze der damaligen Gesellschaft. Denn wir , die Aurions, waren dafür bekannt, dass wir den Halbelfen immer geholfen haben. Dann inmitten des Krieges wurde jeder Verwandte meiner Familie dafür getötet. Bis auf mich, ist niemand mehr am Leben“. „Wie?! Alle außer dir wurden einfach so getötet? Dafür, dass sie Halbelfen halfen?", fand Lloyd das schrecklich und war nun hellwach. „Ja, es hieß, dass meine Familie, sprich mein Vater und meine beiden Geschwister verschwunden sind und ich habe sie nie wieder gesehen“. „Und was ist mit deiner Mutter passiert?“, fragte Zelos. „Sie verstarb als ich noch ein Kind gewesen bin“. Ein Schweigen trat ein, bis Kratos wieder etwas sagte „Und aus diesem Grund möchte ich gerne, dass Lloyd den Namen Aurion weiterführt, damit sie irgendwann wieder an der Spitze der Gesellschaft stehen“. Lloyd schwieg zunächst und sah auf den Teller vor sich. Es dauerte dann doch eine ganze Weile bis er dann endlich etwas sagte. „Es tut mir Leid, Dad.. Aber ich kann deiner Bitte nicht nachkommen.. Klar, ist die Familie wichtig, aber man kann nicht von Heute auf Morgen plötzlich auf Frauen stehen. Ich liebe Zelos und dabei bleibt es auch“. „Nun gut, dann werde ich es so hinnehmen müssen“, musste sich Kratos am Ende geschlagen geben und aß sein Essen weiter. „Dann ist es für dich okay?“, hakte Zelos nach. „Habe ich denn eine andere Wahl?“. „Nein, nicht wirklich“, blickte Zelos auf seinen eigenen Teller. „Also bitte, ich werde es akzeptieren. Aber solltest du, Zelos, meinen Sohn auf irgendeine Weise verletzen, dann sage ich dir, dass dir das verdammt leidtun wird!“. „Keine Sorge! Das werde ich ganz gewiss nicht!“, waren die aufrichtigen Worte von Zelos an den Engel. Schon alleine an dem Klang der Stimme konnte Kratos erkennen, dass er es wirklich ernst meinte und setzte ein schwaches Lächeln auf. Die Tür zum Haus ging auf und Yuan kam mit einigen Abtrünnigen herein. Sie hatten Dirk dabei, welcher auf einer Trage ruhte. Lloyd sprang auf und sah nach seinem Ziehvater. Zelos und Kratos standen ebenfalls auf und sahen nach dem Zwerg. „Wir haben ihn in einer verlassen Holzhütte mitten im Wald gefunden. Sie scheinen ihn gefoltert zu haben“, erklärte der Halbelf ihnen. „Was sollte das? Ich meine, sie sind doch hinter mir her und nicht hinter Paps“, begriff es Lloyd einfach nicht. „Als wir jedoch an der Hütte ankamen wimmelte diese nur so von Feinden. Jemand hat uns geholfen, die Feinde zu besiegen, erkennen konnten wir die Person nicht“, erklärte Yuan weiter. „War etwas auffällig an der Person?“, fragte Kratos. Doch Yuan schüttelte den Kopf „Nicht im geringsten“. „Hm…“, machte Kratos schließlich und rieb sich nachdenklich das Kinn. Alles sehr rätselhaft, was hier geschah. „Wie hab ihr ihn überhaupt dort gefunden?“, wollte Lloyd wissen. „Wir haben einen anonymen Hinweis bekommen und sind diesem dann nachgegangen“, meinte Yuan noch und ließ den bewusstlosen Zwerg hoch in sein Zimmer bringen. Nach wenigen Augenblicken kamen die Abtrünnigen und Yuan wieder hinunter, verließen das Haus wieder und ließen die drei alleine. Yuan meinte, sie sollten hin und wieder nach dem Zwerg schauen. Wegen seinen Wunden sollten sie sich keine Sorgen machen, diese wurden schon versorgt. --------------------------------- Regal saß in seiner Zelle und lehnte sich gegen die kalte und raue Mauer und hatte die Augen geschlossen. Warum tat der Feind das? Warum fügte der Feind ihm diesen Schaden zu? Was versprach er sich davon? Alle diese Fragen gingen dem Duke durch den Kopf. Er blieb in seiner Position unbewegt, selbst den kleinsten Muskel bewegte er nicht. Auch nicht, wenn eine Körperstelle juckte. Es sah so aus, als ob er schlafen würde. Aber in Wirklichkeit dachte er nach und versuchte dem Feind voraus zu sein. Warum würde man dafür sorgen, dass er in das Gefängnis ging? Gab es etwas in Altamira? Nicht dass er wüsste, was den Feind interessieren könnte… Warte! Doch! Die Mine! Sie wollten sich Zugang zu der Mine verschaffen. Das war es! Nun war er hinter das Geheimnis gekommen, warum sich jemand als ihn ausgab und in seinem Namen einen Mord begang. Regal erhob sich aus seiner Haltung, trat auf die Gitterstäbe zu und verlangte, dass ein Bote mit einer Nachricht geschickt werden sollte. Die Wachen vor der Zelle sahen ihn etwas überrascht an und erfüllten seinen Wunsch. Ein Bote kam, erhielt einen Brief von ihm, der an Lloyd adressiert war und machte sich rasch auf den Weg. Der Rest lag nun in den Händen von Lloyd und den anderen. Er ging wieder auf die Bank zu und ließ sich auf seinem vorgewärmten Platz nieder und schloss wieder die Augen. ---------------------------- Kratos stieg die Treppen hinauf, ins Zimmer von Raine und sah nach ihr. Ihr Zustand war nach wie vor unverändert. Er ließ sich auf einen Stuhl nieder und sah sie an, nahm ihre Hand und hielt sie fest. Er konnte gar nichts tun um ihr zu helfen, aber auch rein gar nichts. Er hasste solche Momente in denen er machtlos war und er schwor sich, die Personen zu töten, die dir das angetan hatten. Er legte die Hand wieder zurück, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Er stieg die Treppen hinunter und sah, dass ein Bote im Haus stand und Lloyd einen Brief reichte. Stumm verließ der Bote wieder das Haus und ließ die drei alleine. „Hey, der ist von Regal!“, rief Lloyd aus, als er den Absender sah. Sie setzten sich wieder an den Küchentisch und Lloyd öffnete den Briefumschlag und entfaltete die Nachricht, in der Regal beschrieb, dass er hinter das Geheimnis der Feinde gekommen war, warum sie ihn aus dem Weg schafften. „Klar, das hätte mir auch einfallen sollen. Die Mine!“, rief Zelos und sah ebenfalls in den Brief. „Vermutlich wollen die Feinde die sich darin befindlichen Expheres zu Nutze machen“, meinte Kratos dazu, erhob sich vom Tisch und griff nach seinen Sachen, Lloyd sah seinem Vater nach und beschloss auch zu gehen Zelos schloss sich der Sache an und sie machten sich auf den Weg zu der Mine. Zu dritt dürften sie das Problem schon in den Griff bekommen. Kratos erhob sich in die Lüfte und wartete auf Zelos und Lloyd, die sie sich auf ihre Flugmaschinen schwangen. Wenige später waren sie ebenfalls in der Luft und flogen in Richtung Mine. Unterwegs trafen sie auch Sheena. Lloyd erklärte ihr kurz was Sache war und sie schloss sich ihnen an. Sir flogen zu viert durch die Luft und durchbrachen die eine oder andere Wolke und kamen nach Stunden des Fliegens bei der Mine an und landeten etwas außerhalb, so dass sie von den Feinden nicht gesehen wurden und schlichen sich an den Eingang. Dort standen Wachen des Rosenkreuzordens und hielten Ausschau nach ungebetenen Gästen. Kratos sah sich die Lage an. „Das dürfte keine Probleme bereiten“, flüsterte er und lief einfach so auf die Feinde zu. Lloyd wollte gerade ihn noch am Kragen packen, doch verfehlte ihn und konnte ihn nicht mehr stoppen. Aus sicherer Entfernung sahen sie zu, wie er die Feinde im Alleingang fertig machte. Schnell war der Weg frei und die anderen Drei rannten auf den Engel zu und liefen in die Mine hinein. Dort versteckten sie sich hinter einem Felsen und entdeckten den Doppelgänger von Regal. Der schien die ganze Sache zu überwachen. Zudem waren die Feinde hier schwerer bewaffnend wie es Zelos sah und er sah keine Chance dem Feind eins auszuwischen. Plötzlich wurde eine Unruhe veranstaltet, denn jemand heizte dem Feind ordentlich ein und konnte eine Wache nach der anderen ausschalten, so dass die Person nur noch Regals Doppelgänger gegenüberstand. Der Feind machte eine Drohgebärde und jagte auf die Person zu, die mit einem Umhang verhüllt war. Durch ein starkes Ausweichmanöver flog der Person die Kapuze vom Kopf und gab eine Frau preis. Kratos weitete seine Augen und konnte es nicht wirklich glauben und atmete erschrocken auf, welches Lloyd wahrnahm und seinen Vater ansah, der wie geschockt da stand. So hatte er seinen Vater noch nicht gesehen und fragte sich, was er nur hatte. Vielleicht lag es an der Frau, die da gegen den Feind kämpfte. Egal was es war, er war vollkommen geschockt und weggetreten zugleich. Die Frau behauptete sich hervorragend gegen den Feind, drängte ihn in die Ecke und besiegte ihn schließlich. Im Anschluss fesselte sie den Feind, sowie die anderen und ergriff schließlich die Flucht. Kratos sah ihr nach, wandte sich wieder den anderen zu und sie liefen aus dem Versteck. Nun hatten sie die Beweise die sie brauchten, um Regal aus dem Gefängnis zu befreien. Sie riefen die Abtrünnigen zu Hilfe, die wenig später bei ihnen eintrafen. „Dad, warum warst du so erstaunt über die Frau?“, fragte Lloyd seinen Vater. „Schon gut.“ Mehr bekam er nicht zu hören und sah bei dem Abführen zu. „Welche Frau?“, fragte Yuan nach. „Vorhin hat eine Frau im Alleingang alle Feinde besiegt und gefesselt, wir waren das hier nicht“, erklärte Zelos. Yuan verengte die Augen, sah die vier an und wollte mehr wissen. „Sie war es sicher, Area!“, gab Kratos wieder und nannte den Namen der Frau. Die anderen fragten sich natürlich, woher er ihren Namen kannte. Vielleicht eine alte Bekannte. „Sie lebt noch?“. „Sieht wohl so aus“, gab Kratos wieder und sah Yuan an. „Wer ist Area?“, setzte Sheena nach und sah die beiden Männer an. „Das ist im Augenblick unwichtig“, kam als Antwort von Yuan und ging hinaus, zusammen mit Lloyd und den anderen. Kapitel 6: Hilfe ---------------- Nero befand sich immer noch bei Emil und Marta und hatte von den Früchten erzählt, als ein ziemlicher Aufruhr draußen stattfand. Nero sah nach und lief auf die Straße. Als er da ankam konnte er seinen Augen nicht trauen. Die Stadt wurde angegriffen und das von einem gewaltigen Drachen mit Reiter und einer Horde Fußsoldaten vom Feind. Die Stadt stand schon in Flammen und diese fielen über die Menschen her und nahmen ihnen alles. Er rief nach Emil und Marta. „Nicht schon wieder!“, schrie Marta und erinnerte sich an die letzte Katastrophe, in der Palmacosta niederbrannte. Sie stürzten sich sogleich in das Gefecht und bekämpften die Feinde am Boden. Doch was sollten sie gegen den Drachen und dessen Reiter unternehmen? Nero hatte schon eine Lösung parat und sah Fünkchen an. Der kleine Fuchs mit dem flammenroten Fell wurde zu einem großen Reittier und glitt in die Luft. Emil sah nicht recht und schaute Nero hinterher, der den Drachen ins Visier nahm. Schnell richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder den Bodentruppen zu und schlug einige nieder. ---------------------------------- Lloyd und die anderen drei erreichten Meltokyo und brachten den Doppelgänger zum König. Diesem standen sie nun gegenüber und berichteten das Regal unschuldig sei. Der König begutachtete den Doppelgänger und ließ Regal herbringen, um sich die ganze Geschichte anzuhören. Wie erwartet schob der Doppelgänger die Schuld auf Regal und umkehrt. Das konnte sich der König nicht länger anhören und brachte beide zum Schweigen. „Eure Majestät. Wir hatten es in der Vergangenheit schon einmal mit einen Doppelgänger zu tun. Damals hatte sich Decus von den Vanguards mit Hilfe von Solums Kern in Lloyd verwandelt und Palmacosta niedergebrannt. Wir wissen nicht welchen Trick der Feind nun anwendet um uns zu schaden. Aber mit Sicherheit können wir sagen, dass Regal den Mord nicht begangen hat. Denn er war die ganze Zeit über mit uns zusammen“, erzählte Zelos dem König. Der König sah ihn daraufhin an „Ich würde Euch, Master Zelos, und Euren Freunde gerne Glauben schenken, aber das kann ich leider nicht tun“. Das verärgerte Zelos natürlich gewaltig und er zwang sich ruhig zu bleiben. Doch ballte er die Hand zur Faust und biss die Zähne zusammen. „Vielleicht kann ich etwas Licht ins Dunkel bringen!“, rief die Stimme, der sich sofort alle zuwandten. Am Schlosstor stand jene Frau die sie schon in der Mine getroffen hatten. Kratos sah sie wieder mit weit aufgerissenen Augen an. Sie ließ einen kurzen Blick zu ihm hinüber schweifen, bis sie sich wieder dem König zuwandte. „Es handelt sich hier um einen alten vergessenen Zauber, der vor 4000 Jahren mal angewandt wurde. Kratos! Du solltest dich schämen!“ Ihre letzten Worte galten alleine ihm. „Warum Area?!“. „Dafür, dass du den alten Zauber nicht erkannt hast, der auf dem Doppelgänger liegt!“. Lloyd, Zelos und Sheena standen daneben und verstanden die Welt nicht mehr. Woher kannten die beiden sich nur? Warum herrschte eine so unangenehme Spannung zwischen ihnen? Kratos sah sich den Doppelgänger noch mal genauer an, bis dieser aufstöhnte „Klar, jetzt bemerke ich auch den Zauber!“. Area griff sich an die Stirn und packte etwas aus ihrer kleinen Tasche aus, womit sie sich zum König wandte. „Dieser Zauber erlaubt es dem Anwender jede Gestalt nachzuahmen und diese beizubehalten bis der Zauber aufgehoben wird.“ Sie schritt mit der kleinen Flasche die sie aus der Tasche gezogen hatte auf den Feind zu, verstreute den Inhalt über ihm und schon wurde aus dem Doppelgänger der Feind. „Ehm… Hallo! Klärt uns einer mal auf was hier los ist!“, rief Zelos dazwischen und unterbrach die Handlungen von Area. „Lloyd, das hier ist meine große Schwester Area Aurion. Ich frage mich allerdings wie du die ganzen 4000 Jahre überdauert hast?“, erklärte Kratos seinem Sohn und sah seine Schwester an. „Warte mal! Das ist deine große Schwester?!“, wiederholte Sheena seine Worte. „Ja“, gab Area wieder und wandte sich erneut dem König zu „Wie ihr sehen könnt, ist Regal Bryant nicht der Mörder von George, sondern der hier.“ Area deutete auf den Feind. Nun war der König überzeugt, ließ Regal die Handschellen abnehmen und den Doppelgänger anführen. Nun war Regal wieder ein freier Mann und schloss sich Lloyd und den anderen an. Sie beschlossen wieder zurück nach Iselia zu gehen. Doch kaum hatten sie das Schloss verlassen, wurden sie Zeuge einer feindlichen Übernahme. Eine Armee der Feinde war über die Bevölkerung hergefallen und auf dem Vormarsch zum Schloss. Das ließ sich Zelos nicht gefallen und stürmte in den Kampf, um den Feind daran zu hindern, das Schloss einzunehmen. Die anderen folgten ihm in die Schlacht und besiegten unterwegs jeden Feind der sich ihnen in den Weg stellte. Das Feld leerte sich rasend schnell. Lloyd und die anderen waren den Feinden überlegen und konnten sie daran hindern, bis zum Schloss vorzudringen. ---------------------------- Bei Nero sah es leider gar nicht gut aus. Sie fielen immer weiter zurück und hatten schon bald keine Chance mehr gegen den Feind. Nero ritt auf Fünkchen durch die Luft und las Emil und Marta auf und konnten an Höhe gewinnen. Emil wollte wieder hinunter doch Nero hinderte ihn daran „Es ist zu spät. Sie haben die Stadt eingenommen. Wir müssen fliehen!“. So flogen sie durch den entflammten Himmel davon in Richtung Iselia zu Lloyd. Sie kamen nach Stunden sicher im Dorf an. Als jedoch Nero das Chaos hier sah, konnte er nur den Kopf schütteln „Hier waren sie also auch schon.“ Damit liefen sie durch das kleine Dorf und suchten Lloyd. Als er ihn nicht finden konnte führte Emil ihn zu seinem Haus, inmitten des Waldes. Doch es brannte kein Licht im Haus und sie sahen nach. Niemand da! Doch als Marta ins Zimmer von Dirk sah schreckte sie auf. Er war übersät von Verbänden und befand sich in einer Art Koma. Emil sah im Gästezimmer nach, entdeckte die schlafende Raine und rief die anderen zusammen. Nero trat an ihr Bett und warf einen prüfenden Blick auf sie „Sie leidet unter der Teufelsfrucht des Schlafes“. „Sicher?“, wollte Marta wissen. Er sah sie daraufhin an „Ja“. Sie liefen wieder hinunter in die Küche und ließen sich dort nieder. „Wo wohl Lloyd und die anderen sind?“, fragte Emil und sah sich in der Küche um. „Das ist eine gute Frage“, gab Nero wieder und sah sich etwas im Wohnzimmer um und fand ein Bild mit Lloyd und Kratos. Er sah es sich genauer an und verstand das Bild nicht wirklich. Ein Weiteres zeigte ihm Kratos, eine junge Frau und ein Kleinkind. Dann verglich er das Kleinkind mit dem Bild von Lloyd und konnte eine eindeutige Übereinstimmung erkennen. Er atmete auf und setzte ein leichtes Lächeln auf. „Stell das Bild wieder an seinen Platz, Nero!“, sprach die Stimme die von seiner Rechten kam. Er wandte den Blick von dem Bild ab, sah Kratos an und dann das Schwert, welches ihn bedrohte. Hinter ihm standen Area und Lloyd und weitere Personen. „Was hast du hier zu suchen!?“, fragte Kratos ihn und hatte immer noch das Schwert erhoben. „Also wirklich! Kratos, begrüßt man etwa so seinen großen Bruder!“ ,warf Area ihm an den Kopf. „Er ist einfach so in das Haus meines Sohnes eingebrochen!“. „Ehm… das war meine Schuld!“, rief Emil dazwischen, der mit Marta aus der Küche kam. „Emil, Marta“, freute sich Sheena und reichte ihnen die Hände. Nach reichlicher Überlegung ließ Kratos das Schwert sinken und packte es weg. Gemeinsam gingen sie in die Küche und setzten sich. „Was macht ihr hier?“, fragte Lloyd. Emil berichtete, was in Palmacosta vorgefallen war. „Nicht schon wieder!“, seufzte Zelos ungläubig, auch darüber, dass sie den Angriff mit Erfolg stoppen konnten. „Was haben die Feinde nur vor!?“, fragte Marta. „Das gehört zu ihrem Plan: die machtvollen Städte angreifen, um sie dann zu übernehmen. Mit anderen Worten; sie kontrollieren nun die ganze Umgebung rund um Palmacosta. Das haben sie in der Vergangenheit schon einmal versucht“, erklärte ihnen Nero. Diese bittere Pille musste sie erst mal verdauen und so suchte sich Zelos ein neues Thema, was sie besprechen konnten „Du bist also der große Bruder von Kratos?“. „Ja, Nero Aurion“. „Dann ist Kratos der Jüngste von euch“, bemerkte Sheena, was Kratos nicht so toll empfand und sie vernichtend ansah. „Er hat etwas dagegen, wenn man das so ausdrückt“, erklärte Area hastig. „Dann seid ihr ja die Tante und der Onkel von Lloyd“, sprach Emil aus. „Ach so ist das also. Lloyd ist der Sohn von Kratos“, lachte Area erfreut einen Neffen zu haben. „Hab mir schon so was in der Richtung gedacht, Lloyd sieht seinem Vater ähnlich“, gab Nero wieder und ließ sein Tier auf dem Tisch herum laufen. „Ach wirklich?“, wiederholte Lloyd und sah seinen Onkel an. „Aber ja doch!“, fügte Area hinzu. Lloyd holte etwas Luft und sprach: „Du siehst Dad verdammt ähnlich“. „Das stimmt. Wir drei sehen uns wirklich ähnlich. Doch Kratos sieht unserem Vater am ähnlichsten“, lachte Nero seinen Neffen an. „Wer ist denn von euch am ältesten?“, fragte Sheena. „Ich, dann kommt Nero und dann Kratos“, gab Area wieder. Durch die Wohnungstür kamen Colette, Genis und Presea und waren erleichtert Regal wiederzusehen und wollten wissen was nun genau vorgefallen war. Regal erzählte ihnen die Sache und stellte ihnen auch Area und Nero vor. „Sind wir froh das das endlich vom Tisch ist“, gab Presea von sich und setzte sich neben Regal auf den Stuhl. Lloyd erhob sich und machte seinen Gästen etwas zu trinken und stellte sich hinter die Arbeitsplatte. „Eure Freundin oben im Gästezimmer leidet an der Teufelsfrucht des Schlafes“, meinte Nero in die Runde. „Wissen wir. Professor Raine hat sich angesteckt“, gab Colette wieder. Kratos sah ziemlich bedrückt aus als es wieder um Raine ging und daraufhin sprach Nero seinen kleinen Bruder auf einer recht unbekannten Sprache an. Die anderen lauschten den fremden Worten und achteten auf die Reaktion von Area und Nero, als Kratos auf der unbekannten Sprache antwortete. „Verstehe“, gab Nero schließlich wieder und zog etwas aus seiner Tasche. „Nein! Das dürfen wir nicht tun, wir haben es versprochen!“, warf Area ihm an den Kopf. „Bist du blind! Siehst du denn nicht, dass er sich quält!“, warf er zurück und sah seine Schwester an. Lloyd kam wieder an den Tisch und stellte ihnen etwas zu trinken hin und entdeckte das kleine Röhrchen zwischen den Fingern von Nero und sah seinen Onkel an. Dieser hob die Stimme „Wir haben zwar versprochen, niemandem von dem Gegenmittel zu geben, aber das hier ist ein Notfall“. „Warte mal! Ihr habt die Engelsfrucht, die Raine helfen kann?“, fragte Kratos hoffnungsvoll und sah die beiden abwechselnd an. „Ja, aber die Menge reicht nur für einmal. Damit kann man das Dorf leider nicht retten. Wir haben immer ein Gegenmittel in der Tasche, falls wir selber betroffen sind“, erklärte Nero, nahm sich sein Glas Wasser, kippte das Gegenmittel hinein und reichte es an Kratos weiter. Dieser stand auf und lief hinauf zu Raine. Es dauerte einige Minuten bis Kratos wieder hinunter kam. Raine begleitete ihn. Das war auf jeden Fall ein Grund zum feiern; so sah es Zelos. „Habt ihr uns die Hinweise hinterlassen?“, fragte Regal die beiden. „Ja, ich war das mit der Akte und Nero das mit dem Buch. Ich habe auch den Hinweis mit der Mine an Yuan weitergegeben und habe geholfen den Zwerg zu befreien“, gestand Area. „Eins würde mich dann doch noch interessieren: Wie habt ihr es geschafft, ganze 4000 Jahre zu überdauern?“, fragte Kratos seine Geschwister. Dieser schien ganz erleichtert und froh zu sein, dass seine Geschwister überlebt hatten. Man sah es ihm regelrecht an, dass er glücklich war sie wiederzuhaben. „Das ist leicht gesagt.“ Nero und Area erhoben sich und ließen glanzvolle Schwingen erscheinen. Nun wusste Kratos nichts mehr was er dazu sagen sollte. Seine Geschwister lachten ihn an „Wir haben von der Engelsfrucht des unsterblichen Engels gegessen und haben dich die ganze Zeit über beobachtet. Was du so tust und waren von manchen deinen Handlungen überrascht. Wie zum Beispiel, dass du eine Familie gegründet hattest“, erzählte Nero Area nahm ihren verlorenen Bruder endlich wieder in die Arme und wurde mit einer Umarmung belohnt. Nero konnte sich nicht mehr zurückhalten und musste weinen, weil sie ihn endlich wieder haben. Nachdem Area mit ihrer Umarmung fertig war, kam Nero an die Reihe und schloss ihn in eine rührende Umarmung. So sehr wurde Kratos in die Arme geschlossen, dass er selbst weinen musste, was alle anderen sehr verwunderlich fanden. Kratos hatte also nicht vergessen wie man weinte und machte davon wieder Gebrauch, nach so langer Zeit. Lloyd erhob sich und wurde von seinem Vater in eine Umarmung gezogen, Area schloss sich diesen an und umarmte ihre beiden Brüder und ihren Neffen. Das Ganze gab eine Bilderbuchfamilie ab. Das fand Zelos herzergreifend, dass er davon weinen musste und konnte die Tränen nicht zurückhalten. Nach der Umarmung lief Kratos auf Raine zu und sah sie an. Sie stand da und wusste nicht, was nun folgte. Der Engel nahm ihre Hände und hielt sie ganz dicht an seine Brust. Sie konnte spüren wie sein Herz wie wild darin pochte „Raine, als ich erfuhr, dass du in eine Art Schlaf gefallen warst, war ich sehr um Sorge um dich. Ich muss dir auch gestehen, dass ich die ganze Zeit an dich denken musste, selbst als ich auf Derris – Kharlan war. Ich fand keine Minute, an der ich nicht an dich gedacht habe“. Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte und sah ihn sprachlos an. Kratos sprach daraufhin weiter „Ich gestehe dir hier und jetzt, dass ich dich liebe, schon seit der Reise der Erneuerung. Ich habe mich auf der Reise in dich verliebt und konnte nur an dich denken. Es ist in Ordnung, wenn du mir nicht gleich antworten kannst. Ich werde auf dich warten“. Auf so ein Geständnis waren sie alle nicht gefasst gewesen und waren einfach nur baff von Kratos und seiner Wortwahl. Kapitel 7: Die Pläne von Nightmare ---------------------------------- Jemand klopfte wie wild an die Haustür, bis Lloyd sie öffnete und nachsah. Einer aus dem Dorf stand da, völlig außer Atem und brauchte einen Moment bis er sprechen konnte. „Im Dorf sind merkwürdige Typen aufgetaucht!“, japste der Dorfbewohner. Nero und Area sahen sich an und konnten sich denken, wer das sein konnte und machten sich gleich auf dem Weg. Die anderen folgten ihnen hinaus und nahmen den Weg durch den Wald. Lloyd zeigte ihnen einen Schleichweg durch den Wald, der sie schneller ins Dorf brachte und sie kamen nach knapp fünf Minuten an. Dort, mitten auf dem Dorfplatz, stand der Feind. Jeder von ihnen trug einen schwarzen Umhang und die Gesichter waren verhüllt, so dass man sie nicht erkennen konnte. Plötzlich schrie Kratos und hielt sich krampfhaft den Kopf fest. Dieser fühlte sich an, als ob er gleich platzen würde. Raine neben ihm versuchte sich darum zu kümmern, doch da verpasste er ihr einen Hieb in die Magengegend. Sie wurde von Zelos und Lloyd aufgefangen und wieder auf die Beine gestellt Genis sah nach seiner Schwester und funkelte Kratos böse an. Gerade noch gestand er ihr seine Liebe und dann so was. Kratos schrie immer noch vor Schmerzen, bis es einfach so aufhörte. Eine seltsame schwarze Aura umgab ihn und da wandte sich Kratos zu ihnen um und sie sahen ihm in die Augen. Die rötlichen Pupillen waren verschwunden und an deren Stelle waren schwarze getreten. Mit einen Satz sprang er in die Luft, landete vor den Feinden und setzte ein boshaftes Grinsen auf, sah Lloyd und die anderen genau an. „Kratos?“, fragte Area. Ihre Freude, dass sie ihren kleinen Bruder wieder hatte war längst verflogen. Sie wollte einfach nicht glauben, was sie da sah. „Ich bin nicht Kratos. Ich bin Nightmare!“. „Nightmare?“, wiederholte Genis und sah ihn immer noch böse an. Er konnte mit dem Namen nichts anfangen. Jemand stieß zu ihnen und trat an Lloyds Seite. Zu ihrer Überraschung war es Yuan. „Herr der Albträume!“, sprach dieser aus. „Wie?!“ Area und Nero sahen den Halbelfen an. „Ja, im Körper von Kratos steckt Nightmare, der Herr der Albträume. Das hätte mir früher auffallen sollen“, erklärte der Anführer der Abtrünnigen flüchtig. „Interessant. Wie bist du darauf gekommen?!“, wollte Nightmare wissen. „Na ganz einfach. Jeder von uns strahlt eine einzigartige Manasignatur ab. Die von Kratos hatte sich schlagartig verändert, aus dem Mana wurde finstere Schwärze, die nur bei Wesen der Finsternis vorkommen“. „Sehr schlau von dir, das Mana zu überprüfen“, lachte der Feind sie an. „Dann hat er Kratos als eine Art trojanisches Pferd gegen uns genutzt“, meinte Regal. „Ja, so sieht es auch aus“, gab Sheena zurück. „Das ist nur ein übler Alptraum“, flüstere Area, brach in Tränen aus und wurde von Nero in die Arme genommen. „Nein, meine Liebe“, gab Nightmare wieder. Dann streckte er einen Arm in den Himmel, sammelte schwarze Energie und wie aus dem Nichts erschien ein ziemlich großes Schwert mit einer pechschwarzen Klinge, was sich vor ihm in den Boden rammte. Er nahm den Arm wieder runter, zog das Schwert aus dem Boden und hielt es ihnen entgegen. „Seid auf der Hut, das ist das Albtraumschwert. Die kleinste Berührung und ihr werdet für immer in euren schlimmsten Albträumen gefangen sein und nichts kann euch mehr retten“, warnte Yuan die anderen, ließ ebenfalls seine Waffe erscheinen und nahm den Kampf mit ihm auf. Yuan musste für den Moment vergessen, dass es der Körper von Kratos war. Er musste sich Nightmare vorstellen und holte zum Schlag aus. Seine Waffe prallte auf das schwarze Schwert und er wurde zurück geworfen. „Ich bin dran.“ Mit einem ziemlich irren Blick rannte er auf Yuan zu und holte aus. doch Yuan dachte gar nicht daran den Schlag zu blocken. Stattdessen wich er aus. Der Feind sah ihm nach und wurde von etwas getroffen, was ihn von den Füßen riss. Nero hatte sich in den Kampf begeben und sah ihn an. Es dauerte dann schon einen Moment bis der Herr der Albträume wieder auf seinen Beinen stand und dieser sah nicht sehr erfreut aus. „Wo das herkommt gibt es noch mehr“, machte Nero die Bemerkung. Doch darauf hatte der Feind keine Lust und begab sich wieder zu seinen Verbündeten. Er rammte das Schwert vor sich in den Boden und strecke nun wieder einen Arm in den Himmel, schloss seine Augen und begann etwas zu sprechen, was unverständlich war. Was sie jedoch mitbekamen, war, wie sich pechschwarze Energie am Himmel sammelte und immer größer wurde, bis es auf eine Größe heranwuchs, die eine vernichtende Wirkung nach sich ziehen würde. Er öffnete die Augen wieder und ließ den Ball aus negativer Materie auf sie hinab fallen und hüllte alles um sie herum in ewige Finsternis. Er wandte sich zum Gehen und verschwand mit seinen Männern aus dem Dorf. Lloyd und die anderen waren in dem schwarzen Strudel gefangen und konnten sich nicht gegen diese Art von Angriff wehren. Sie waren machtlos. Sie hatten Kratos verloren und würden ihn nie mehr wieder sehen. Ein helles Licht tat sich über ihnen auf, das sie aus der Attacke befreite und sie unversehrt absetzte. Das Licht welches sie gerettet hatte, war nicht besonders groß und schwebte um sie herum. Sie sahen nach dem Wesen „Was bist du und hast du uns gerade gerettet?“, fragte Lloyd. „Ja, ich bin ein Lichtgeist vom Baum der Träume und Wünsche und diene der guten Fee“. Die anderen standen nur da und sahen das Lichtlein an, bis Yuan die Stimme erhob „Kannst du uns seine Pläne verraten, wenn du sie kennst?“. „Sicher doch. Er hat schon einmal vor 4000 Jahren versucht die Welt für immer im Chaos zu versinken zu lassen“. „Wie will er das überhaupt machen?“, gab Zelos wieder. „In dem er die Teufelsfrüchte verteilt und so negative Energie erschafft. Auf einem unbekannten Kontinent gibt es eine Waffe. Damit will er die Energie sammeln, um damit die Welt für immer in Finsternis zu tauchen“. Yuan stockte der Atem und er konnte nur noch zögernd weitersprechen „Ich weiß, welche Waffe gemeint ist! Diese wurde einst von Mithos erbaut um alle Wesen gleich zu machen, aber sie hat nicht funktioniert. So viel ich weiß, wurde die Waffe von Elfen damals an einem uns unbekannten Ort versteckt“. „Genau, die Leute von Nightmare haben vor, diese Waffe umzubauen und wieder in Betrieb zu nehmen, um ihre Pläne zu verwirklichen“. „Aber was ist mit „unbekannter Kontinent“ gemeint. Ich meine, uns sind alle Kontinente bekannt“. „Nein, einer nicht“, gab Nero wieder und sah seine Schwester an. „Wie jetzt?“, gab Genis von sich und sah die beiden an. „Wir kommen von dort. Der Ort wird durch einen ziemlich dichten Neben geschützt, so dass die technischen Geräte an Bord der Schiffe ausfallen und sie abdrehen müssen“, erklärte Area ihnen. Yuan wandte sich wieder dem Lichtgeist zu „Wenn die Waffe mit negativer Energie geladen werden kann, kann sie dann auch mit positiver Energie aufgeladen werden?“. „Ja sicher, das bewirkt dann das Gegenteil. Wenn positive Energie geladen wird, kann sie die Macht der Teufelsfrüchte aufheben.“ Lloyd lauschte den Worten und fasste einen Entschluss „Wir werden uns den unbekannten Kontinent ansehen, die Waffe finden und meinen Vater befreien!“ Seine Worte klangen nach etwas was die anderen schon eine ganze Weile nicht mehr zu hören bekamen. Dann drehte sich Yuan wieder dem Lichtgeist zu „Was ist mit der guten Fee passiert?“. „Sie wurde von Nightmare gefangen genommen“, gab es wieder. Yuan drehte sich wieder den anderen zu. „Okay, wenn du unbedingt gehen willst Lloyd, dann treffen wir uns in drei Tagen am Dock von Palmacosta und brechen in die Welt auf“, verkündete Nero. „Aber wir brauchen ein Boot!“, mischte Area sich dazwischen. „Darüber macht euch mal keine Sorgen“, meinte Zelos lachend und sah Lloyd an. Dieser nickte ihm zu und sah seine beiden Verwandten wieder an „Okay in drei Tagen!“. Mit diesen Worten trennen sie sich. Nero ging mit Lloyd und Area brachte Genis und Raine heim, da sie noch etwas unter Schock stand. Auch Zelos machte sich auf den Heimweg nach Meltokyo und würde Lloyd in drei Tagen wieder treffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)