Althea von Yumiko_Youku ================================================================================ Kapitel 1: Das Mädchen ---------------------- 1. Kapitel - Das Mädchen Der Rauch brannte stechend in den Lungen des Mädchens. Mit mühsamen Schritten, die immer schwerfälliger wurden, schleppte sie sich durch den belaubten Wald. Die trockenen Blätter auf dem Waldboden knirschten unter ihren nackten Fußsohlen. Dort hinten wurde der Wald offener und sie konnte am Horizont die Burgenstadt entdeckten, auf die sie zustrebte. Sie atmete noch einmal tief durch, von Hustenkrämpfen geschüttelt, um Kraft zu tanken. Waren die Verfolger immer noch hinter ihr? Noch war es still. Zu still. Die Tiere des Waldes hatten die Flucht ergriffen. Kein Vogel sang in den Bäumen, kein Reh huschte durch das Dickicht. Das Mädchen ballte die Faust. Sie musste durchhalten. Bald war sie da. Es war nicht mehr weit. Doch sie spürte, wie ihre Beine begannen den Dienst zu versagen. Der Wald tanzte vor ihren Augen. Ihre Knie zitterten und gaben schließlich nach. Sie stürzte zu Boden. Schwer atmend versuchte sie sich aufzurichten, dich ihr fehlte die Kraft. Sie fühlte sich schwerfällig. Müde. Sie wollte sich ausruhen. Schlafen. Ihr Blickfeld wurde immer dunkler, bis sich schließlich völlig die Nacht über sie senkte. Mit einem leisen Seufzer ergab sie sich der Ohnmacht. „Da vorn!" Einer der Ritter deutete auf die liegende Gestalt und stieg von seinem Pferd, um sich dieser vorsichtig zu nähern. Die anderen zwei Ritter Camelot´s taten es ihm gleich. Die Rauchfarne, die weithin am Himmel zu sehen war, hatte den König stutzig gemacht und er hatte zugleich einen Trupp losgeschickt, um die Lage zu erkunden. „Sie atmet noch.“, stellte der Ritter fest, welcher sich neben das Mädchen gekniet hatte. Er versuchte mehre Male sie anzusprechen und aufzuwecken, doch seine Versuche blieben fruchtlos. „Sir Alynor.“, rief Sir Geraint und erhob sich wieder. „Ja?“ „Bringt sie nach Camelot. Gaius soll sich um sie kümmern.“ „Zu Befehl.“ „Sir Leon und ich nehmen uns dem Ursprung des Rauches an, wie uns der König befohlen hat.“ Vorsichtig wurde das Mädchen auf Sir Alynor´s Pferd gehoben und im festen, sicheren Griff des Ritters setzte sich das Pferd in Richtung Camelot in Bewegung, während die anderen Beiden der Rauchwolke entgegen galoppierten. „Was ist geschehen?“, fragte Gaius, als der Ritter mit dem Mädchen in den Armen in sein Zimmer trat. Er kam näher und studierte das Gesicht des Mädchens. „Wer ist sie?“, fragte der Hofarzt, während er Sir Aylnor anwies das Mädchen auf das freie Bett zu legen. „Das weiss ich nicht. Wir haben sie ohnmächtig im Wald vorgefunden, als wir auf Befehl des Königs ausgeritten waren.“ Das alte Mann nickte, diese Information zur Kenntnis nehmend. „Ich werde mich um alles weitere kümmern. Ihr könnt gehen.“, sagte er, noch während er sich über das Mädchen beugte, um sie zu untersuchen. Der Ritter verabschiedete sich höflich und mit einem Nicken zu Merlin, welcher aus seinem eigenen Zimmer nach unten gestürmt kam, verlies er Gaius Gemächer und schloss die Tür hinter sich. Neugierig stellte Merlin dem Hofarzt viele Fragen zu dem Mädchen, welches noch immer regungslos und schwer atmend auf dem Bett lag. Gaius konnte ihm auf die meisten keine Antwort geben und konnte seinem neugierigen Schützling nur wenig befriedigende Antworten liefern. Er bat den jungen Zauberer ihm beizustehen und ihm zur Hand zu gehen, während er vorsichtig den Körper des Mädchens untersuchte, um äußere Wunden und Verletzungen festzustellen und zu versorgen. „Hilf mir bitte sie auf die Seite zu drehen, Merlin.“, forderte Gaius. Der Junge gehorchte und Gaius schickte sich an den Rücken der jungen Dame zu untersuchen, als er inne hielt. „Was ist?“, fragte Merlin, der das Stutzen des Arztes bemerkte. Der Mund des alten Mannes öffnete sich, doch er schloss ihn wieder und Merlin trat um das Bett herum und folgte mit seinem Blick dem ausgestreckten Finger des waisen Arztes. Von der hellen Haut des Rückens des jungen Mädchens hob sich klar sichtbar die Tätowierung einer Triskele ab. Gaius tupfte mit einem feuchten Lappen sanft das Blut von Stirn und Wange des jungen Mädchens. „Wird sie es schaffen?", fragte Merlin und betrachtete die Schlafende besorgt. "Ja. Sie braucht nur etwas Ruhe.", beruhigte ihn der Hofarzt. „Wer sie wohl ist?", fragte der junge Zauberer und betrachtete das Profil des Mädchens. „Das wird sie uns sicher erzählen, wenn sie zu sich kommt. Und jetzt lassen wir sie schlafen." Schwerfällig erhob sich Gaius und ging, Merlin vor sich her scheuchend, aus dem Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)