Unknown Future von KonPon ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1 -------------------- Die Zeit schien still zu stehen. Präsidentin Coin ist tot. Ich schloß die Augen und spüre wie eine unglaubliche Last von meinen Schultern genommen wurde. Doch ich hatte keine Zeit es zu genießen, denn ich wusste dass gleich die Hölle losbricht. Ich öffnete meine Augen, sah nach rechts, sah Peeta das letzte Mal in die Augen. Ich erkannte sein verwirrtes Gesicht. Er verstand nicht wieso ich das gemacht habe. Da ich sterben werde konnte ich ihm das nicht mehr erklären. Ich musste jetzt schnell handeln. So lies ich den Bogen fallen und versuchte so schnell wie möglich an meine Nachtriegelpille zu gelangen. Doch soweit kam es nicht. Von rechts und links ergriffen Wachen meine Arme. *Nein, ihr entscheidet nicht wie ich sterbe. Diese Freiheit sollt ihr mir nicht nehmen!* dachte ich panisch. „Nein“ flüstere ich leise und begann zu strampeln. Es interessierte die Wachen aber nicht, denn sie haben bereits begonnen mich mühelos hinter sich her zu schleifen. Nun blickte ich zurück auf meine Freunde und Verbündete. Sie schauten mir hinterher und versuchen noch immer zu verstehen was eben geschehen ist. Doch sie interessierten mich nicht mehr. Ich habe sie los gelassen, mich von Ihnen verabschiedet. Am meisten tat es bei Peeta und Haymitch weh. Selbst Johanna und Beetee sind mir ans Herz gewachsen. Nun fing ich stärker an zu zappeln, versuche die Wachen zu kratzen, zu treten, windete mich hin und her:„Lasst mich los!“, schrie ich immer wieder. Doch den Gewehrkolben der mich an der rechten Schläfe traf sah ich nicht kommen. *Lebt wohl* dachte ich und alles wurde schwarz. Als nächstes spürte ich ein leichtes rütteln unter mir. Hörte im nächsten Augenblick leises Klirren und spürte den starken Schmerz in meinem Kopf. Ich stöhnte kurz auf und öffnete langsam die Augen. Erst sah ich nichts, da es so hell war. Ich blinzele noch ein paar Mal und richtete mich langsam auf. Ich lag zusammengekauert auf einer weichen Ledercouch eines Zuges. Noch ehe ich einen Gedanken fassen konnte höre ich ihn „Na ausgeschlafen?“ sagen. Ich kümmerte mich nicht um sein Kommentar. Er war wohl eben erst in das Abteil gekommen. Leise kam er auf mich zu, während ich mich langsam aufsetzte. Als nächstes nahm er mir gegenüber auf einem Sessel Platz und blickte mir eindringlich in die Augen. Kapitel 3: Kapitel 2 -------------------- Lange schwiegen wir uns an. Dann nahm er seinen Flachmann aus der Brusttasche und trank mehrere Schlücke davon. Da mich das anschweigen und anstarren langsam nervte, machte ich Anstalten aufzustehen doch Haymitch bedeutete mir mit einer Handgeste sitzen zu bleiben. Dann fing er an zu grinsen. „ Was soll das? Findest du es so lustig mich zu begleiten um mir dann beim sterben zu zusehen?“ fragte ich gereizt. „ Sterben? Mädchen was redest du denn da?“ fragte er mich verwundet. Nun war ich es die nichts verstand:„ Aber ich habe Coin getötet!“ „ Und ganz Panem hat dir dabei zugesehen. Ich glaube bei dir ist auch inzwischen eine Schraube locker geworden“, erwiderte Haymitch und führte eine kreisende Bewegung mit seinem rechten Zeigefinger an seiner rechten Schläfe durch. Wieder verfielen wir in Schweigen. Meine Gedanken überschlugen sich: *Warum haben sie mich nicht gleich getötet irgendwo in einer Zelle wo es keiner mitbekommt?* Snow ist tot und mit ihm seine Regierung eigentlich müsste es vorbei sein. Doch es ist nicht vorbei sie machen sich ein Spaß daraus mich zappeln zu lassen. Zögern meinen Tot heraus. Auch wenn ich damals nicht wusste wer die neuen Regierenden sind. „ Ich werde dir jetzt mal erklären wie es jetzt weitergeht“, sagte Haymitch und trank nochmals aus dem Flachmann. Ich verschränkte die Arme vor die Brust und lehnte mich nach hinten. Kurz wurde meine Sicht verschwommen. Die Kopfschmerzen würden wohl noch ein wenig anhalten. „ Nachdem dich die Wachen außer Gefecht gesetzt haben wurdest du sofort in den Zug gebracht. Es blieb nicht einmal Zeit deiner Mutter Bescheid zu geben und sie zu fragen, ob sie mitkommen möchte. Hätte man dich im Kapitol gelassen hättest du nicht lange überlebt. So ist es für dich am sichersten. All die Menschen die da waren hätten dich wahrscheinlich in der Luft zerissen.“ Ich habe ihm zugehört und nichts verstanden:„ Haymitch was passiert jetzt? Wo fahren wir hin?“. Er rieb sich kurz das Kinn ehe er mir antwortete: „ Distrikt 12. Es wird bereits seid einiger Zeit wieder aufgebaut. Und du sollst dabei helfen. So lange Distrikt 12 neu aufgebaut ist lebst du dort in Verbannung.“ *Ich sterbe also nicht? Wie kann das sein?* Ich war mir so sicher. Um ehrlich zu sein habe ich es mir sogar gewünscht.Habe mit allen abgeschlossen. Wie sollte ich mich denn jetzt zurecht finden? Ich hatte niemanden bei mir den ich liebte. Prim ist tot. Meine Mutter ist weit weg von mir und ich wusste nicht einmal wie es bei ihr weiterging und wann ich sie wiedersehen würde. Gale hat mich so abgrundtief verletzt. Nicht einmal ihn hätte ich in meiner Nähe ertragen. Und da wäre noch Peeta...der Einzige der mein Herz zum schlagen bringt, der Einzige der weiß wie es mir Nacht für Nacht geht, der Einzige der mich vor den Alpträumen und vor mir selbst retten kann. Doch er war nicht hier bei mir im Zug. Plötzlich drang ein Laut aus meiner Kehle. Er kam aus meinem tiefsten Inneren und klang in meinen Ohren so schmerzhaft, dass ich mich fragen musste, ob es wirklich von mir kam. Als nächstes liefen mir Tränen über die Wangen. Schnell vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Ich konnte den Schmerz und die Angst nicht länger zurück halten. Die Mauer die ich aufgrund meines bevorstehendes Todes errichtet hatte stürzte wie ein Kartenhaus ein. Es dauerte eine Weile bis ich mich beruhigen konnte. Dieses Verhalten sah mir nicht ähnlich. Natürlich ging es mir früher bereits so schlecht doch ich habe mich vor anderen zusammengerissen, bin stark geblieben. Wer schwach ist stirbt. „ Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll“, flüstere ich verzweifelt und starrte vor mich hin. „ Katniss ich werde bei dir bleiben. Ich weiß wie du dich fühlst.“ Den letzten Satz hat Haymitch geflüstert aber ich habe es deutlich gehört. Auch er hat alle verloren die er liebte. Der einzige Unterschied bestand darin, dass ein Teil der Personen die ich liebe noch lebten. Wenn ich es aber überdachte, dann machte es doch keinen Unterschied. Was nützte es mir, wenn sie lebten aber nicht bei mir waren? „ Warum?“, fragte ich ihn und schaute ihn an. Ich war erschöpft und mir war kalt. So zog ich die Arme fest um einen Oberkörper und wippte mich vor und zurück. „ Jemand muss doch auf dich aufpassen. Außerdem ist Distrikt 12 auch mein zu Hause.“ Stumm nickte ich. Als ich dieses Mal aufstehen wollte lies es Haymitch zu. Kurz drehte sich alles und ich musste mich an der Lehne abstützen. Haymitch wollte mich stützen doch ich schob seine Hand von mir weg und schüttele den Kopf. Ich war lange genug vor ihm schwach. Was ich fühlte und wie es mir wirklich ging geht ihn gar nichts an. Langsam ging ich aus dem Abteil. Vor mir erstreckte sich ein kleiner Flur. Auf der rechten Seite befanden sich zwei Schlagkabinen und gegenüber von mir befand sich das Badezimmer. Statt in eine Schlafkabine aufzusuchen nahm ich die Tür am Ende des Flures. Ich mache sie auf und schaltet das Licht des Badezimmers ein. Dieser Raum war zwar länglich doch es passte trotzdem alles problemlos rein. Jemand hatte meine Schuhe ausgezogen deshalb merkte ich das der Marmorboden geheizt wurde. *Was für eine Energieverschwendung.* Das Waschbecken befand sich nur wenige Schritte von mir entfernt. Bewusst mied ich den Spiegel. Ich konnte mich nicht ansehen. Als nächstes ließ ich kaltes Wasser in meine Hände laufen, um mir dann das Gesicht zu reinigen. Ich war unglaublich erschöpft und kehre daher wieder in den Flur zurück. Ich nahm gleich die Kabine neben dem Badezimmer. Ohne groß nachzudenken zog ich die Kleidung die ich im Kapitol anhatte aus und legte mich mit Unterwäsche in das viel zu große Bett. Ehe ich mich zudecke schaltete ich die Nachttischlampe ein. Zu groß war die Angst davor von Mutationen aus der Dunkelheit angegriffen zu werden. Schnell zog ich die Decke bis an mein Kinn. Ich konnte nur noch kurz die Kühle des Lakens genießen ehe ich in einen alptraumhaften Schlaf glitt. Kapitel 4: Kapitel 3 -------------------- Ich bin auf einer Wiese. Einer Wiese voller Primeln. Ich sehe mich um. Schaue nach links und nach rechts. Diese Wiese ist unendlich, soweit das Auge reicht. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. Es ist warm das spüre ich deutlich. „ Katniss!“, höre ich sie rufen. Mein Herz setzt aus. Das kann nicht sein. „ Katniss ! Komm her!“, ruft sie vergnügt. Langsam drehe ich mich um und sehe meine kleine Schwester umringt von Primeln und Löwenzahn. Schritt für Schritt gehe ich auf Sie zu. Sehe wie sie auf dem Boden sitzt und einen Blumenkranz flechten versucht. Ich habe ihr noch nicht in die Augen gesehen. Wenn ich das tun würde, würde ich zusammenbrechen. Nach wenigen Schritten habe ich sie erreicht. Starr vor Angst. Nicht fähig einen Ton von mir zu geben. Ich sehe zu ihr runter und als sie mir in die Augen blickt sinke ich langsam auf meine Knie. „ Oh Prim!“, flüstere ich und reiße sie in meine Arme. Tränen der unendlichen Trauer und Freude laufen über mein Gesicht. Ich kneife meine Augen fest zusammen und genieße ihre Nähe. Lasse mich von ihr halten und stützen. Sauge ihren Duft ein. Ich weiß dass sie tot ist. Aber es fühlt sich so echt an. Ich wünsche mir so sehr das es echt ist. „ Katniss, warum weinst du denn?“, fragt sie mich verwundert. Doch es ist nicht ihre Stimme sondern Peetas. Erschrocken reiße ich die Augen auf und lasse von ihr ab. Doch es ist nicht mehr Prim die vor mir sitzt sondern Peeta. Ich sehe ihm direkt in die Augen. Doch diese sind leer und ich finde kein leuchten in Ihnen. Sein Haar ist verschmutzt, sein Gesicht ist eingefallen, Blutergüsse zieren sein linkes Auge und seinen rechten Mundwinkel. Er sieht genauso erschöpft aus wie damals als er befreit wurden ist. Ich lasse meine Augen an ihm gleiten. Er hat den gleichen Anzug an den er auch damals bei dem Interview mit Caesar Flickerman für die 75. Hungerspiele getragen hat. Doch der Anzug ist nicht mehr weiß, überall entdecke ich Schmutzflecken und dunkelrotes Blut. Je länger ich hinsehe desto mehr färbt sich der Stoff blutrot. Erschrocken weiche ich zurück. „ Hilfe!“, schreit Prim hinter mir. Panisch drehe ich mich um. Prim ist wieder da sie sitzt fünf – sechs Meter wieder in den Blumen. Ich drehe mich möchte aufstehen, doch Peeta packt mein Bein. Erschrocken schreie ich auf. Wie ein Hund hocke ich auf allen vieren. „ Du bist schuld! Wegen dir sind wir tot!“, schreit Peeta wütend. Hektisch schaue ich über meine Schulter und sehe in zwei Rabenschwarze Augenpaare. Mein Atem geht schneller. Er beginnt wirres Zeug zu reden. Schnell schaue ich wieder zu Prim, da sie die ganze Zeit meinen Namen schreit.Und dann sehe die kleinen Fallschirme, wie sie auf Prim herabfallen. Doch an den Fallschirmen sind kleine silberne Kugeln an gehangen. Ich weiß was das ist. Ich kann nichts tun und bin komplett gelähmt. Erneut sehe ich dabei zu wie die Bomben landen und doch dieses Mal sehe ich wie sie meine kleine Schwester zerfetzen. „ NEEEIIIN!“, schreie ich. Mit einem Ruck saß ich schweißnass in meinem Bett. Mein Herz pochte so sehr, dass ich glaubte es würde jeden Moment aus meiner Brust springen. Schweiß rann mir über mein Gesicht. Ich war komplett durchnässt und meine Kehle war staubtrocken. Ich versuchte regelmäßig zu atmen aber es fiel mir schwer, da ich die Bilder aus dem Traum immer noch deutlich vor mir sah. Nach einigen Minuten setzte ich mich erschöpft auf die Bettkante. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Ich konnte schon nach den ersten Spielen kaum schlafen. Wie sollte ich das jetzt schaffen bei so vielen schrecklichen Erinnerungen und Verlusten. Damals konnte mir Peeta Trost spenden mit seinen starken Armen, lieben Worten und seiner Geborgenheit. Doch auch ihn habe ich verloren. Das hat mir der Traum wieder deutlich vor Augen geführt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)