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Unknown Future

von

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Kapitel 2

Lange schwiegen wir uns an. Dann nahm er seinen Flachmann aus der Brusttasche und trank mehrere Schlücke davon.

Da mich das anschweigen und anstarren langsam nervte, machte ich Anstalten aufzustehen doch Haymitch bedeutete mir mit einer Handgeste sitzen zu bleiben. Dann fing er an zu grinsen.

„ Was soll das? Findest du es so lustig mich zu begleiten um mir dann beim sterben zu zusehen?“ fragte ich gereizt.

„ Sterben? Mädchen was redest du denn da?“ fragte er mich verwundet. Nun war ich es die nichts verstand:„ Aber ich habe Coin getötet!“

„ Und ganz Panem hat dir dabei zugesehen. Ich glaube bei dir ist auch inzwischen eine Schraube locker geworden“, erwiderte Haymitch und führte eine kreisende Bewegung mit seinem rechten Zeigefinger an seiner rechten Schläfe durch.

Wieder verfielen wir in Schweigen. Meine Gedanken überschlugen sich: *Warum haben sie mich nicht gleich getötet irgendwo in einer Zelle wo es keiner mitbekommt?* Snow ist tot und mit ihm seine Regierung eigentlich müsste es vorbei sein. Doch es ist nicht vorbei sie machen sich ein Spaß daraus mich zappeln zu lassen. Zögern meinen Tot heraus. Auch wenn ich damals nicht wusste wer die neuen Regierenden sind.

„ Ich werde dir jetzt mal erklären wie es jetzt weitergeht“, sagte Haymitch und trank nochmals aus dem Flachmann. Ich verschränkte die Arme vor die Brust und lehnte mich nach hinten. Kurz wurde meine Sicht verschwommen. Die Kopfschmerzen würden wohl noch ein wenig anhalten.

„ Nachdem dich die Wachen außer Gefecht gesetzt haben wurdest du sofort in den Zug gebracht. Es blieb nicht einmal Zeit deiner Mutter Bescheid zu geben und sie zu fragen, ob sie mitkommen möchte. Hätte man dich im Kapitol gelassen hättest du nicht lange überlebt. So ist es für dich am sichersten. All die Menschen die da waren hätten dich wahrscheinlich in der Luft zerissen.“

Ich habe ihm zugehört und nichts verstanden:„ Haymitch was passiert jetzt? Wo fahren wir hin?“.

Er rieb sich kurz das Kinn ehe er mir antwortete: „ Distrikt 12. Es wird bereits seid einiger Zeit wieder aufgebaut. Und du sollst dabei helfen. So lange Distrikt 12 neu aufgebaut ist lebst du dort in Verbannung.“

*Ich sterbe also nicht? Wie kann das sein?* Ich war mir so sicher. Um ehrlich zu sein habe ich es mir sogar gewünscht.Habe mit allen abgeschlossen. Wie sollte ich mich denn jetzt zurecht finden? Ich hatte niemanden bei mir den ich liebte. Prim ist tot. Meine Mutter ist weit weg von mir und ich wusste nicht einmal wie es bei ihr weiterging und wann ich sie wiedersehen würde. Gale hat mich so abgrundtief verletzt. Nicht einmal ihn hätte ich in meiner Nähe ertragen. Und da wäre noch Peeta...der Einzige der mein Herz zum schlagen bringt, der Einzige der weiß wie es mir Nacht für Nacht geht, der Einzige der mich vor den Alpträumen und vor mir selbst retten kann. Doch er war nicht hier bei mir im Zug. Plötzlich drang ein Laut aus meiner Kehle. Er kam aus meinem tiefsten Inneren und klang in meinen Ohren so schmerzhaft, dass ich mich fragen musste, ob es wirklich von mir kam. Als nächstes liefen mir Tränen über die Wangen. Schnell vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Ich konnte den Schmerz und die Angst nicht länger zurück halten. Die Mauer die ich aufgrund meines bevorstehendes Todes errichtet hatte stürzte wie ein Kartenhaus ein.

Es dauerte eine Weile bis ich mich beruhigen konnte. Dieses Verhalten sah mir nicht ähnlich. Natürlich ging es mir früher bereits so schlecht doch ich habe mich vor anderen zusammengerissen, bin stark geblieben. Wer schwach ist stirbt.

„ Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll“, flüstere ich verzweifelt und starrte vor mich hin.

„ Katniss ich werde bei dir bleiben. Ich weiß wie du dich fühlst.“

Den letzten Satz hat Haymitch geflüstert aber ich habe es deutlich gehört. Auch er hat alle verloren die er liebte. Der einzige Unterschied bestand darin, dass ein Teil der Personen die ich liebe noch lebten. Wenn ich es aber überdachte, dann machte es doch keinen Unterschied. Was nützte es mir, wenn sie lebten aber nicht bei mir waren?

„ Warum?“, fragte ich ihn und schaute ihn an. Ich war erschöpft und mir war kalt. So zog ich die Arme fest um einen Oberkörper und wippte mich vor und zurück.

„ Jemand muss doch auf dich aufpassen. Außerdem ist Distrikt 12 auch mein zu Hause.“

Stumm nickte ich. Als ich dieses Mal aufstehen wollte lies es Haymitch zu. Kurz drehte sich alles und ich musste mich an der Lehne abstützen. Haymitch wollte mich stützen doch ich schob seine Hand von mir weg und schüttele den Kopf. Ich war lange genug vor ihm schwach. Was ich fühlte und wie es mir wirklich ging geht ihn gar nichts an. Langsam ging ich aus dem Abteil.

Vor mir erstreckte sich ein kleiner Flur. Auf der rechten Seite befanden sich zwei Schlagkabinen und gegenüber von mir befand sich das Badezimmer. Statt in eine Schlafkabine aufzusuchen nahm ich die Tür am Ende des Flures. Ich mache sie auf und schaltet das Licht des Badezimmers ein. Dieser Raum war zwar länglich doch es passte trotzdem alles problemlos rein. Jemand hatte meine Schuhe ausgezogen deshalb merkte ich das der Marmorboden geheizt wurde. *Was für eine Energieverschwendung.* Das Waschbecken befand sich nur wenige Schritte von mir entfernt. Bewusst mied ich den Spiegel. Ich konnte mich nicht ansehen. Als nächstes ließ ich kaltes Wasser in meine Hände laufen, um mir dann das Gesicht zu reinigen. Ich war unglaublich erschöpft und kehre daher wieder in den Flur zurück. Ich nahm gleich die Kabine neben dem Badezimmer. Ohne groß nachzudenken zog ich die Kleidung die ich im Kapitol anhatte aus und legte mich mit Unterwäsche in das viel zu große Bett. Ehe ich mich zudecke schaltete ich die Nachttischlampe ein. Zu groß war die Angst davor von Mutationen aus der Dunkelheit angegriffen zu werden. Schnell zog ich die Decke bis an mein Kinn. Ich konnte nur noch kurz die Kühle des Lakens genießen ehe ich in einen alptraumhaften Schlaf glitt.



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